Mögt Ihr japanische SciFi Filme?

[Galactus]

Nachdem ich mit der Suchfunktion nichts entsprechendes gefunden habe, frage ich einfach mal in die Runde. Mögt Ihr japanische SciFi wie etwa Gorath, Godzilla, oder Battleship Yamato? Oder etwa Serien wie S.R.I. und die unheimlichen Fälle?

Leider kenne ich mich in dieser Sparte nicht so gut aus. Einige der genannten Beispiele sind mir unbekannt. Vereinzelt schaue ich mir schon gerne mal einen Gojira-Film an, bin aber kein glühender Verehrer. Von Battleship Yamato kenne ich nur die relativ neue Realverfilmung, die ich aber sehr gelungen finde. Von den Animes mag ich hauptsächlich Akira, die beiden Ghost in the Shell Filme und die Standalone Complex Serie. Mein Erstkontakt mit japanischen Sci-Fi Filmen wurde hier noch nicht genannt. Undzwar GUNHED (aus 1989 und in den frühen 1990er Jahren in deutschen Videotheken unter dem Titel: Robot War auszuleihen), den ich heute noch gerne sehe und mir die DVD zugelegt habe nachdem ich lange Jahre auf die VÖ warten mußte.
Der Film hat mich seinerzeit deswegen so fasziniert, weil er in jeder Hinsicht ganz anders war, als alles was ich vorher aus dem Genre SF kannte. Sogar völlig anders als der etwa zur selben Zeit aktuelle Robot Jox.
Außerdem hat GUNHED einen für mich sehr ansprechenden Soundtrack.

Brandon's Cult Movie Reviews: Gunhed - YouTube
(Gunhed Filmreview)*

*In der Review kommt der Film nicht so gut weg. Ich behaupte auch nicht, daß es sich bei GUNHED um einen Meilenstein des SF-Genres handelt. Ich finde ihn nur ziemlich unterhaltsam und abgesehen von dem Exotenbonus, den er bei mir genießt auch auf eine sympathische Art naiv. Umgekehrt empfinde ich oft Reviews wie die von Brandon als unsympathisch unnaiv. Das ist aber ein anderes Thema.


Und dann fällt mir noch Operation Jupiter (bzw. Bye Bye Jupiter) von Toho aus dem Jahre 1983, der auf der Mig-SF-Klassiker Box vol. 2 unter dem Titel Jupiter Inferno zu finden ist ein, der mit tollen Raumschiffaufnahmen glänzen kann.

OFDb - Operation Jupiter (1983)

Ich muß allerdings anmerken, daß ich die wenigen japanischen SF-Filme, die ich kenne, schon alleine wegen des doch teils recht überdrehten Schauspiels der Akteure etwas gewöhnungsbedürftig finde.

[ammo911]

habe heute (vor ein par stunden) auf anraten eines guten freundes mit "sword art online" begonnen (anime serie, relativ neu)

bin bis jetzt positiv gestimmt, würd ich deshalb auch gerne empfehlen. gibts mittlerweile auf deutsch und als stream. wo, müsst ihr selber gucken, will ja niemanden zum "grauzone-stream-angucken" verleiten

[Amaranth]

Japan ist mit dem Anime dem Westen einfach weit vorraus, was erwachsene Zeichentrick angeht. Hier werden Animes entweder im Kinderprogramm gesendet oder wegen Gore überhaupt nicht, was sehr schade ist, weil es hier richtig gute gibt.

Im Scifi Bereich die wohl zwei besten:
1.) Code Geass
Eine unglaublich genial erzählte Geschichte mit extremst guten Storytwists. Das ist perfektes Storytelling. Wenn dir der Stil davon gefällt, wird dir "Death Note", obwohl keine SciFi, auch sehr gut gefallen. Ist noch düsterer, mit noch besser ausgearbeiteten Charakteren.

2.) Neon Genesis Evangelion
Wer die Serie kennt, wird wissen, warum ich das so hoch schätze. Auch hier zeigen die Japaner, dass sie anders als der Westen talentiert darin sind, Geschichten aufzulösen. Wenn ich mich da an so manches halbgare Ende einer westlichen SF Produktion erinnere... Definitiv sehenswert!


Etwas darunter sehe ich Filme wie Appleseed und Appleseed: Ex Machina. Ich fand den Manga einfach besser und die Problematik mit der Bevölkerung im quasi-Permakrieg kommt im Anime kaum durch. Trotzdem sehr schön gesellschaftskritisch und definitiv sehenswert.

Man muss eben noch ein bisschen beachten, dass in Japan vor allem Serien produziert werden bzw. international werden. Sicherlich gibt es da noch richtig gute SF Filme, von denen leider keiner hier je was gehört hat.

[curtis]

Japan ist mit dem Anime dem Westen einfach weit vorraus, was erwachsene Zeichentrick angeht. Hier werden Animes entweder im Kinderprogramm gesendet oder wegen Gore überhaupt nicht (...)

...exactly. ich vermute, dass hier in Deutschland in den Köpfen immer noch eine relativ "feste Verdrahtung" von Zeichentrick mit "Disney" existiert... *würg*
Wir Europäer sind da noch lange nicht so weit, wie man es in Japan ist. Schade.

Appleseed hat mir auch gut gefallen - weniger wegen der Story, die nicht so überzeugend 'rüberkam, sondern wegen der Animation selbst und des grafischen Stils. Zeichentrick bietet so viele Möglichkeiten... doch ich schweife ab

Man muss eben noch ein bisschen beachten, dass in Japan vor allem Serien produziert werden bzw. international werden. Sicherlich gibt es da noch richtig gute SF Filme, von denen leider keiner hier je was gehört hat.

Womit ich - falls man das überhaupt unter SciFi zählen kann - so absolut gar nix anfangen kann, sind Filme wie "Mothra" oder ähnliches... die haben, mal abgesehen von den Animés, mein Bild vom japanischen (Sci-Fi-) Film geprägt (die "Mothras" und "Godzillas" den meines Erachtens schrägen Teil, die Animés den guten Teil). Aber die Japaner können ja auch "anders". Insofern wäre auch ich echt gespannt, was es da sonst noch so gibt an "unentdeckten Perlen".
Obwohl ich auch hier wieder jeden Zeichentrick einem Realfilm vorziehen würde

[Dessler]

Von Battleship Yamato kenne ich nur die relativ neue Realverfilmung, die ich aber sehr gelungen finde.

Die noch neuere Animeverfilmung von 2013 ist weit stärker! Derzeit die absolute Lieblingsserie meiner Tochter. Auch der kürzlich angelaufene "Captain Harlock"-CGI-Film ist recht solide, auch wenn man sich damit abfinden muss, dass das amerikanische Weißhut/Schwarzhut-Schema nicht eingehalten wird: Die Schurken haben in der Tat plausible Gründe, den Protagonisten zu jagen ...

Als sehr positives Beispiel wäre auch "Zipang" zu nennen, eine ungleich realistischere Fassung von "The Final Countdown" - leider kam sie nur eine Staffel weit und die Geschichte bleibt ohne Abschluss.
Auch die jüngeren Produkte von Leji Matsumoto wie "Ozma", "Galaxy Railways" oder "Space Symphony Maetel" sind allemal zu empfehlen.

Zusatzfrage angesichts des Captain-Harlock-Films und anderer: Warum sehen Animefiguren fast immer so europäisch aus, selbst wenn sie dann japanische Namen tragen? Anbiederung an das internationale Publikum steckt sicher nicht dahinter.

[ammo911]

vielen dank für den tip " death note", sehr interresant (auch wenn nicht scifi)

zu "battleship yamato" , war das nicht space comedy? ich fand den sehr lustig. nein, nicht schlecht, aber hab den so ernst genommen wie sg1.

"battle royal" war seiner zeit wohl sehr voraus. und dann kam dieser murks aus hollywood ( "hunger games" ) , tss ... .

ich hoffe sehr das hier noch weitere gute tips der community kommen.
schliesslich sind wir uns ja , scheinbar, einig das es in bezug auf scifi im westen an originalität zuletzt etwas fehlte, und das die "verrückten" japaner, mit ihren "verrückten" animes uns "Verrückten" ein wenig helfen können, die zeit zu überbrücken, bis mal wieder was vernünftiges/wirklich-originelles auftaucht.

[GreatSciFi]

Ich hab da eine Serie "aufgetan", zwar kein Film, aber doch sehr toll: PlanetES. Kennt die wer? Die ist wirklich genial und sehr erwachsen.

[Galactus]

Die noch neuere Animeverfilmung von 2013 ist weit stärker! Derzeit die absolute Lieblingsserie meiner Tochter. Auch der kürzlich angelaufene "Captain Harlock"-CGI-Film ist recht solide, auch wenn man sich damit abfinden muss, dass das amerikanische Weißhut/Schwarzhut-Schema nicht eingehalten wird: Die Schurken haben in der Tat plausible Gründe, den Protagonisten zu jagen ...

Danke für den Tipp. Werd ich mal ein Auge drauf werfen.


@GreatSciFi:
PlanetES kenne ich nur aus der Werbung. Habe noch keine Folge davon gesehen. Und, wie ist das so ?

[GreatSciFi]

ich hab bisher nur eine Folge gesehen. Ich stehe eigentlich nicht so sehr auf diese Art von Anime (also die, die ein wenig auf kindlich naiv gemacht ist), aber das Thema erscheint mir schon einmal sehr interessant. Es handelt sich um ein Team von Astronauten, die Weltraummüll aus dem Erdorbit entfernen sollen. Dabei kommt es bereits in Folge 1 zu einem Zwischenfall. Das finde ich schon mal ganz interessant.

[Belliorum]

Bei mir ist der neue Captain Harlock neulich angekommen. Ist ganz hübsch anzuschauen. Bei Ende war ich dann allerdings doch etwas WTF!!!

Ansonsten kann ich mich auch für Godzilla und Mothra begeistern und die guten alten Macross-Filme haben es natürlich auch drauf.

Ich wünschte japanische DVDs und Blu Rays wären nicht so verdammt teuer. Oder mehr davon würde auch zu uns kommen, Hentai Kamen hat es ja auch geschafft und sogar in einer mehr als ordentlichen Aufmachung - nur über die Aussprache des Namens des Hauptakteurs müssen wir nochmal reden.

Bei Gelegenheit muss ich mal schauen wie siche Final Fantasy: The Spirits Within auf Blu Ray macht, ich hab sie zwar hier aber noch nicht geschaut.

Wenn's um Serien geht, erinnert sich noch jemand and Winspector?

[Dessler]

Bei mir ist der neue Captain Harlock neulich angekommen. Ist ganz hübsch anzuschauen. Bei Ende war ich dann allerdings doch etwas WTF!!!

Das Ende ist allegorisch zu verstehen: Es hat sie zwar hingerafft, das muss man akzeptieren, aber der Mythos, den sie sich aufgebaut haben, lässt sich nicht ausrotten, in dem leben und fliegen sie weiter. Ich fand das eine gelungen umgesetzte Sichtweise.

[Belliorum]

Den Captain hat es vor 100 Jahren auch schon dahingerafft und da war es nicht allegorisch zu verstehen.
(Und die Hanseln die am Anfang vom Schiff gefallen sind, sahen auch noch recht munter aus.)

[Dessler]

Es hat ihn nicht gerafft. Die Dunkle Materie hat ihn zu einer Art Untotem gemacht, der nicht sterben kann. Selbst wenn er will.

[Belliorum]

Das erkärt dann nicht warum er ein Zombie ist, während seine Crew nur allegorisch zurück kommt.

Allerdings besteht entweder obiges Problem, oder Miime ist hops gegangen. Lose-Lose-Situation aus meiner Sicht.

[Dessler]

Miimes Dunkle Materie hat Captain Harlock diese 100 Jahre lang unverändert am Leben gehalten. Am Ende des Films aber ist die Dunkle Materie lahmgelegt - da kann keiner mehr untot sein! Die Schlussszene ist mithin allegorisch zu verstehen. Mit "Lose-Lose-Situation" triffst du den Nagel auf den Kopf: Harlocks aus purem Zynismus geborener Plan ist ebenso gescheitert wie der Kult der Gaia-Koalition. Nur sein Mythos wird weiterleben und keiner wird erfahren, wie es wirklich war.
Ich finde das eine recht unkonventionelle Auflösung der Handlung und gerade darum befriedigend, weil es nicht das ist, was wir von Hollywoodfilmen gewohnt sind.