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    #16
    Zitat von Tordal
    Welchen Solaris hast du denn gesehen? Der von Soderburgh mit George Clooney ist ja auch sehr schlecht und grausam umgesetzt. Aber venn spricht ja vom russischen Original und das ist auf alle Fälle besser.
    Den mitm Schorsch Clown^^
    Den Film fand ich absolut mist, stinklangweilig mit billigen schockeffekten, dass man am schluss nix mehr wusste

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      #17
      Klasse Posting, Starcat! *daumenhoch*
      Danke für die Hintergrundinfos!

      Für mich sind Tarkowskys Filme ganz besondere Perlen der Filmkunst. Gerade das, was leider von vielen sehr schnell als "langweilig" empfunden wird, macht die Essenz dieser Filme aus.
      Im Grunde genommen nutzt Tarkowsky das SF-Genre letztlich nur zum Transport philosphischer, psychologischer und soziologischer Themen.

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        #18
        Zitat von Starcat66
        Der Film kommt praktisch ohne Spezialeffekte aus und erzeugt trotzdem eine gewisse Spannung.
        Die klanglichen Effekte sind auch sehr sparsam und genial eingesetzt, z.B. die Fahrt in die Zone. Die erst harten Schläge der Eisenräder auf die Schienen mutieren zu einem Klanggebilde, das zur durchfahrenen Landschaft passt.

        Zitat von Starcat66
        Leider ist der Filme sehr langatmig, es gibt z.B. minutenlange Szenen ohne Dialoge.
        Das 'Leider' kannst Du getrost weglassen. Wir sind es dank Hollywood gewohnt, Filme in erster Linie einfach nur zu konsumieren.

        Tarkowsky ging da eben mal einen anderen weg. Stalker und Nostalghia kann man nicht konsumieren. Dialoge würden viel zu sehr von den Details der Szenerien ablenken, und man könnte die Worte der Bilder nicht hören. Zudem gibt die zeitweilige Stille der Filme auch etwas Raum, um über die darin gehörten Dialoge nachzudenken.

        Es ist relativ einfach. Wer sich im Heimkino nicht mit Philosophie herumschlagen möchte lässt die Finger von Tarkovsky.

        Wer nicht warten kann, hat nichts zu erwarten.

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          #19
          Zitat von Starcat66
          Übrigends, die Leute, die "Solaris" neu verfilmt haben, wollen auch "Stalker" neu verfilmen !
          wenn ich das lese läuft es mir kalt den rücken runter und meine nackenhaare stellen sich auf. hoffentlich wird das picknick nicht auch so verhunzt!
          This post is protected by : Azatoth, demon sultan and master of illusion. ZOCKTAN!, Hiob 30, 16-17, Streichelt mein Ego,
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            #20
            Also wenn ich das lese, habe ich auch so meine Bedenken. Denn die Neuverfilmung von Solaris war grauenhaft. Stalker hatte damals den großen Vorteil, das die Strugatzkis am Drehbuch mitschrieben und man einen sehr guten und innovativen Regisseur fand, der Bildern auch Aussagekraft verleihen konnte.
            "Not born. SHIT into existence." - Noman the Golgothan
            "Man schicke dem Substantiv zwanzig Adjektive voraus, und niemand wird merken, daß man einen Haufen Kot beschreibt. Adjektive wirken wie eine Nebelbank."
            Norman Mailer

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              #21
              Leider kenne ich den Film nicht. Aber was ich bis jetzt von der Story gehört habe so finde ich den Titel des Buches vollkommen unpassend.

              Und Solaris von Soderbergh mag zwar schlecht sein(kann es nicht wirklich beurteilen, da nicht gesehen), aber hat ja auch noch andere gute Sachen gemacht.

              Vielleicht würde er es hier besser machen.

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                #22
                Zitat von Skymarshal
                Leider kenne ich den Film nicht. Aber was ich bis jetzt von der Story gehört habe so finde ich den Titel des Buches vollkommen unpassend.
                Ich finde den Titel des Buches regelrecht genial. Zeigt er doch, das der Besuch der Ausserirdischen auf der Erde, für diese nicht mehr als für Menschen ein Picknick am Wegesrand war. So wie wir dabei z.B. den dort lebenden Ameisen kaum Aufmerksamkeit schenken, weil wir sie für nicht interessant oder intelligent genug halten, geht es den Ausserirdischen im Buch mit den Menschen. Wir sind für sie nicht mehr als eine unterentwickelte Lebensform.
                Schon allein die Spuren ihres Besuchs (der Abfall) übersteigen alle menschlichen Möglichkeiten und Errungenschaften und haben auf einen Schlag das Leben auf der Erde verändert.
                Wie weit muss eine Rasse entwickelt sein, wenn allein ein kurzer Aufenthalt (ein Picknick) von ihnen Spuren hinterlässt, die unser Vorstellungsvermögen und Wissen weit überschreiten?
                Damit wird das Selbstverständnis vieler Menschen und deren geozentrisches Weltbild, praktisch über Nacht auf den Kopf gestellt.
                Die Menschheit ist nicht die Krone der Schöpfung. Im Gegenteil, sie ist nicht einmal in der Lage, den Entwicklungsstand dieser Krone auch nur annähernd zu begreifen oder gar zu verstehen. Der Besuch dieser uns unbekannten Wesen auf der Erde, war für sie nichts weiter als eine kurze Brotpause auf ihrem Weg durchs All und wir waren für sie nichts weiter als unbedeutende Insekten, die dort eben zufällig Leben.
                Ich bin der Meinung einen besseren oder passenderen Titel für diese Erzählung kann es kaum geben.
                Mit diesen 3 Worten haben Arkadi und Boris Strugatzki genau den Kern der Aussage des Buches getroffen.
                Zuletzt geändert von Tordal; 26.08.2006, 02:46.
                "Not born. SHIT into existence." - Noman the Golgothan
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                  #23
                  @Tordal: Super ! Deine Zusammenfassung hat mir sehr gut gefallen - Ich finde den Buch-Titel ebenfalls sehr passend !

                  Habe letztens den Film "Es ist nicht leicht, ein Gott zu sein" in meiner Videosammlung wiedergefunden.
                  Die Aufzeichnung ist ca. 10 - 15 Jahre alt. Der Film wurde damals vom ZDF gesendet.

                  Die Buch-Vorlage für diesen Film stammt auch von den Strugatzki-Brüdern.

                  Inhalt (soweit ich mich erinnern kann):
                  Auf einer mittelalterlichen Barbarenwelt erlebt ein getarnter Beobachter von der Erde, die Grausamkeit und die Rückständigkeit der dortigen Bewohner.

                  Doch er darf seine technologische Überlegenheit nicht einsetzen und muss zusehen, wie kleinste Ansätze von Fortschritt und Entwicklung durch die Primitivität der "Barbaren" zu nichte gemacht werden.

                  Irgendwann platzt ihm der Kragen und er holt seinen Hubschrauber aus dem Versteck...



                  Ich finde, dass der Strugatzki-Titel "Es ist nicht leicht, ein Gott zu sein" auch hier gut passt.
                  Der Beobachter von der fortschrittlichen Erde muss sich ständig beherrschen, nicht doch seine Möglichkeiten einzusetzen.

                  Ca. 1989 lief der Film auch im Kino und wurde für eine ZDF Co-Produktion recht aufwendig produziert.
                  Interessanter SF-Film - lief leider seit vielen Jahren nicht mehr im TV.

                  Offizielle Kurzbeschreibung:
                  "Das Forscher-Team im Raumschiff über dem fremden Planeten starrt verwirrt auf die Bilder, die über die Fotozellen im Auge ihres Kundschafters Rumata direkt auf den Großbildschirm gesendet werden. Rumata verstößt gegen das oberste Gebot seiner geheimen Mission. Er darf nicht in den Lauf der Geschichte eingreifen. Auf keinen Fall darf er töten. Angesichts der Morde und Folterungen der grausamen Herrscher des mittelalterlichen Planeten fällt es Rumata immer schwerer, unbeteiligt zu applaudieren, wenn wieder jemand gevierteilt wird, der ihn um Hilfe angefleht hat. Rumata entdeckt Gefühle wie Liebe und Haß, Zärtlichkeit und Aggression, die den Erdenmenschen längst fremdgeworden sind. Er greift zu Schwert und Laserwaffe. Nun hat er auch noch seine Auftraggeber gegen sich."
                  http://www.filmzentrale.com/rezis/es...tzuseinsgh.htm

                  Galaktische Grüsse aus Delmenhorst
                  Starcat66
                  Zuletzt geändert von Starcat66; 26.08.2006, 17:51.
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                    #24
                    @Tordal: Aus der Sicht ergibt der Titel doch Sinn. Ich hatte es zuerst auf die Besucher der Zone bezogen. Also aus ihrer Sicht.

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                      #25
                      Zitat von Skymarshal
                      @Tordal: Aus der Sicht ergibt der Titel doch Sinn. Ich hatte es zuerst auf die Besucher der Zone bezogen. Also aus ihrer Sicht.
                      Jede andere Antwort hätte ich dir jetzt auch übel genommen. Denn für die Uhrzeit, war die Erklärung von mir auch für mich überraschend verständlich. Aber richtig, der Buchtitel bezieht sich auf die ausserirdischen Besucher. Der Titel der russischen Verfilmung dagegen, auf die Menschen (oder den Menschen), die diese mysteriösen Zonen nach dem Aufenthalt der Besucher betreten und "untersuchen".

                      @Starcat 66

                      Danke für das Lob
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                        #26
                        ihr als menschen, die das buch auch gelesen habt. gibt es eigentlich an irgendeiner stelle einen hinweis darauf, was sich rotfuchs wünscht, als er zu der kugel kommt?
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                          #27
                          @Zocktan

                          Da muss ich leider passen und das Buch habe ich momentan auch nicht zur Hand. Sollte bis dahin keiner posten, werde ich aber asap mal nachschauen.
                          "Not born. SHIT into existence." - Noman the Golgothan
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                            #28
                            also, er will ja zur kugel wegen seiner tochter, der typ, den er opfert um zur kugel zu kommen, wünschte sich, dass es der ganzen menschheit besser geht. das buch endet damit, dass er vor der kugel sitzt und nachdenkt um er sich oder der menschheit etwas wünschen soll und nun ja... in seiner weltsicht kommen die mensch ja nicht gut weg.... würde mich wirklich interssieren, ob es da einen anhaltspunkt für einen selbstlosen wunsch gibt.
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                              #29
                              @Zocktan

                              Da ich es vor bestimmt sechs Jahren das letzte Mal gelesen habe und keine Ahnung habe wo es sein könnte, werde ich auf die Schnelle wohl nicht helfen können.

                              Für alle Solaris Geschädigten noch folgende Meldung. Colombia Pictures hat sich die Rechte an einer Verfilmung von Picknick am Wegesrand gesichert. Die Regie wird David Jacobsen übernehmen. Dieser hatte schon für die Verfilmung der "Lebensgeschichte" des Serienkillers Jeffrey Dahmer und für "Down in the Valley" (Westerndrama mit Edward Norton) sehr gute Kritiken bekommen. Das Projekt befindet sich momentan in der Drehbuchphase. Über die Besetzung ist noch nichts bekannt.
                              Also erhält Steven Soderburgh nicht die Chance einen weiteren Sci-Fi Klassiker zu verhunzen.

                              @Skymarshal

                              Traffic - Die Macht des Kartells von Soderburgh fand ich auch klasse und Oceans Eleven war sehr unterhaltsam. Aber seine Solaris Verfilmung war absoluter Müll.
                              "Not born. SHIT into existence." - Noman the Golgothan
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                              Norman Mailer

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                                #30
                                Zitat von Uschi
                                Klasse Posting, Starcat! *daumenhoch*.
                                Danke, es freut mich sehr, dass Dir mein "Gefasel" gefallen hat.

                                Zitat von Uschi
                                Im Grunde genommen nutzt Tarkowsky das SF-Genre letztlich nur zum Transport philosphischer, psychologischer und soziologischer Themen.
                                Ich finde, dass genau diese Themen in einem SF-Umfeld besser sichtbar und verstehbar werden, als wenn sie "nur" in unserer jetzigen Welt spielen.

                                Das Einbringen von ausserirdischen "Substanzen" in einer Geschichte oder einem Film, z.B. in Form von fremdartigen Lebewesen oder Denkweisen, stellt immer eine grosse Herausfordung für die menschlichen Handlungsträger da.

                                Die Fremdartigkeit und das Denken einer ausserirdischen Rasse, könnte unser ganzes Wissen und unsere moralischen "Werte" in Frage stellen.

                                Lem sagte mal : "SF ist ein Experimentierfeld für Ideen und Erfindungen, die die Menschheit in psychologischer und soziologischer Hinsicht heutzutage noch nicht nachvollziehen kann."

                                In dem Buch "Phantastik und Futurologie 2" schimpft er tüchtig über die Banalität vieler SF-Romane und Filme.
                                Anstatt sich mit wirklich wichtigen Themen zu beschäftigen, würde zu viel "Schund" geschrieben und verfilmt.

                                Tarkowsky scheint es gefallen zu haben, seine Botschaften in ein SF-Umfeld einzubinden.
                                Auf die "Langatmigkeit" seiner Filme muss man sich einfach einlassen, wenn man etwas über sein Werk erfahren möchte.

                                Auch in seinem letzten Film ("Opfer") läuft im Hintergrund durchaus eine SF-orientierte Geschichte ab.
                                Nähmlich der dritte Weltkrieg / der Weltuntergang - ein typisches SF-Thema.

                                Galaktische Grüsse aus Delmenhorst
                                Starcat66
                                Zuletzt geändert von Starcat66; 26.08.2006, 22:34.
                                Danger - save your ears - this thread is under prog rock: Progressiv Rock und artverwandte Musik

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