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Arrival (2016)

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    Arrival (2016)

    Vorab: Der FIlm hat nichts mit dem 1996er Streifen "The Arrival" mit Charlie Sheen zu tun.

    Der Film beruht auf der Kurzgeschichte Story of Your Life von Ted Chiang.
    Mehrere Raumschiffe erscheinen rund um den Globus, und ein Team von Spezialisten soll die Raumschiffe untersuchen und Kontakt aufnehmen.
    In den Hauptrollen Amy Adams, Jeremy Renner und Forest Whitaker.



    https://en.wikipedia.org/wiki/Arrival_(film)

    Einge gewisse Ählichkeit mit dem Klassiker Epoch springt ins Auge, jedenfalls fiel mir der bein Ansehen des Bilds und des Trailers sofort ein.

    In Arrival (zumindest in der Kurzgeschichte) geht es aber mehr um die Sprache der Aliens und um die Wahrnehmung der Zeit. Ich bin gespannt, was der Film daraus macht.
    "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

    #2
    2. Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=92HVT9RwihY
    "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

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      #3
      Ich habe mir die Tage nur den ersten Teaser Trailer angeguckt dieser hat mich schon überzeugt. Lasse mir den Überraschungseffekt nicht verderben und meide den zweiten und alles weitere.
      Den Film hatte ich gar nicht auf dem Schirm und jetzt warte ich nur noch auf den Kinostart .
      Zuletzt geändert von human8; 23.08.2016, 13:20.

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        #4
        Finaler Trailer

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          #5
          Finde die Trailer klasse. Endlich mal keine Superhelden- oder Jugendbuchverfilmung, Remake, Prequel oder Sequel. Werde mir den Film vermutich ansehen und hoffe auf tolle SF.

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            #6
            Nach der Kinovorstellung bin ich noch etwas sitzen geblieben und hat mir gedacht "hmm". Es war ein interessanter Film geworden, jedoch auch anders als erwartet.
            Da ich mir nur den ersten Teaser angeguckt habe, wusste ich auch nicht wie sich die Handlung im Film entwickeln wird. Es war atmosphärisch unglaublich gut und der Score, aber auch die Soundeffekte trugen einen grossen Beitrag dazu bei. Es wurden Fragen gestellt, aber die Antworten blieben aber erstmal aus. Von der visuellen Seite war alles recht minimalistisch gehalten, aber auch sehr interessant.
            Das Ende hätte ich mir aber vielleicht etwas anders gewünscht. Es war mal aber schön wieder einen ersten SciFi sehen zu dürfen.

            Habe nicht alles verstanden, daher hier meine Fragen. Wichtige Spoiler !
            SPOILERDie Aliens kamen also auf die Erde um die Menschheit zu vereinen, weil die Aliens in 3000 Jahre wiederkommen und Hilfe von den Menschen brauchen werden ? Habe ich es richtig verstanden ?
            Was mit dem zweiten Alien passiert ? Wurde er bei der Explosion getötet oder was war da los ?

            Das Ende, als die zwei Protagonisten noch ihre Liebe zueinander gefunden haben, war mir dann doch alles zu sehr Happy End.


            Mit der Bewertung tue ich mich etwas schwer, aber vergebe mal

            5*
            (8/10), glaube ich .
            Zuletzt geändert von human8; 17.11.2016, 13:27.

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              #7
              Oh man, da geht man in den Film und erwartet dank des Trailers zumindest ein paar Features von Independence Day und was kommt dabei raus? Eine kleine Liebesgeschichte, eine spinnerte Frau mit Visionen und ein China-General, der natürlich zuerst zu den Waffen greift und dann dank eines Telefonats umgestimmt wird und offenbar herrscht dadurch Friede Freude Eierkuchen auf der Welt.
              Dabei beginnt der Film gut, die Aliens tauchen auf, alles gerät in Aufruhr und überall wird damit begonnen, Kontaktversuche zu beginnen.
              Die Heldin schafft natürlich den ersten Durchbruch bei der Kommunikation, indem sie auf die unglaubliche Idee kommt, Dinge auf zu schreiben. WOW, genial, ich bin fast vom Stuhl gefallen. Eine fantastische Idee, eines Steinzeitmenschen würdig.
              Der Mittellteil des Films funktioniert auch noch ganz gut, die Kommunikationsversuche sind zwar langwierig und zermürbend, aber der Zuschauer will ja genau so erfahren, was hier vorgeht und was die Aliens vorhaben. Parallel dazu erfährt von Unruhen und dergleichen, die durch die Ankunft der Aliens ausgelöst wurden.
              Irgendwann endet dann die weltweite Kooperation, weil...ja warum eigentlich? Weil irgendjemand das Wort Waffe verstanden haben mag? Sofort wollen China und Russland in den Krieg ziehen. Aber gegen wen? Gegen die Aliens vermutlich, aber warum beendet man die weltweite Kooperation? Obwohl auch noch niemand wirklich weiß was die Aliens wollen und was sie draufhaben, geht sich die Menschheit nun auch wieder ordentlich selbst an die Gurgel?
              Ich weiß nicht was man versuchte hier zu skizzieren, ich konnte es auf keinen Fall nachvollziehen. Auch nicht dieser dämlich Versuch, mit ein wenig Sprengstoff innerhalb des Raumschiffs für Abwechslung zu sorgen. Der Vorfall wurde auch praktisch nicht erwähnt, stellte er doch quasi die erste unprovozierte Kampfhandlung der Menschheit gegen die Aliens dar.
              Gegen Ende wird überall Militär aufgefahren aber ich habe schon befürchtet, dass kein einziger Schuss fallen wird.
              Statt dessen wird die Protagonistin noch bekloppter, wechselt ständig zwischen Wirklichkeit und Visionen mit einem nervigen Kind hin und her und löst schließlich das Rätsel auf eine gewisse Weise.
              Die Aliens ziehen ab als wäre nichts passiert, die zwei Hauptdarsteller verlieben sich und ich gehe aus dem Kino und ärgere mich Zeit und Geld für diesen Unsinn verschwendet zu haben.

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                #8
                Ich hab mir den Film heute angeschaut und bin ehrlich gesagt noch ein wenig erschlagen vom Gesehenen. Gleich eines vorweg: ich bin recht begeistert von dem Film und bin der Meinung, dass es einer der interessantesten Sci-Fi Filme in letzter Zeit gewesen ist. Optisch und auch akustisch sehr beeindruckend, aber vor allem kein hirn- und bedeutungsloses Actionkino, sondern ein sehr intelligenter, durchdachter und kopflastiger Streifen, bei dem man ein wenig Um-die-Ecke denken muss, um ihn gänzlich zu verstehen.

                *** ACHTUNG: ab hier gebe ich mal Spoiler-Alarm, da ich nun auf das Gesehene eingehen werde. ***

                @human8: alles soweit richtig erkannt, auch wenn das nur ein Teil der Gesamtaussage ist. Ein richtiges Happy End ist es aber mitnichten, les mal unten weiter.

                @DefiantXYZ: ich musste bei deiner Einleitung etwas schmunzeln. Wenn du dir so etwas wie Independence Day erhofft hast, dann warst du leider wirklich im völlig falschen Film.
                Die ganze Idee zu der Geschichte basiert, wie auch im Film erwähnt wurde, auf der Sapir-Whorf Hypothese (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sapir-Whorf-Hypothese) deren Kernaussage lautet, dass die Sprache das Denken formt. Und genau das tut es, buchstäblich. Im Laufe der Kontaktversuche (die natürlich irgendwo mal klein anfangen müssen, Stichwort "Dinge aufschreiben") kommt heraus, dass die Sprache der Heptapoden keinerlei Zeit kennt. Der gesamte Film basiert darauf. Denn am Ende steht fest, dass die Heptapoden Zeit völlig anders wahrnehmen als die Menschen. Für letztere läuft sie linear ab, während für die Aliens die Begriffe Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft keinerlei Bedeutung haben, zumal sie den gesamten erlebten Zeitraum innerhalb ihres Lebens als Gesamtheit, als ein großes Ganzes gleichzeitig wahrnehmen. Und je mehr Louise über die fremde Sprache lernt, desto mehr passt sich auch ihre Wahrnehmung der Zeit an. Deswegen ihre immer intensiver werdenden Visionen.
                Als Louise gegen Ende des Films in direkten Kontakt mit dem Alien ohne Trennwand tritt, ist ihr Wissen über die fremde Sprache schon so stark, dass sie die Symbole bereits völlig ohne technische Unterstützung lesen kann. Mit diesem ultimativem Wissen tritt bei ihr auch die ultimative gesamtheitliche Wahrnehmung ihrer gesamten Lebenszeit ein. Was Du als "bekloppte spinnerte Visionen" bezeichnest, sind nichts anderes als Teile von Louises Zukunft. Zum Teil mit ihrer Tochter, die sie gemeinsam mit Ian haben wird und die dann später irgendwann an Krebs sterben wird.
                Was man ganz am Anfang des Films sieht, diese Zusammenfassung von Geburt bis Tod von Louises Kind Hannah, ist - wie man als Zuschauer anfänglich annehmen mag - in Wahrheit nicht die Vergangenheit, sondern viel mehr Flashbacks von Ereignissen, die in Wahrheit erst passieren WERDEN. Genauso das Telefonat mit General Shang. Die private Nummer von ihm konnte sie erst wissen, als der General sie ihr auf der Party gezeigt hat - die aber erst lange NACH den dramatischen Ereignissen in Montana stattfindet. Da Louise nun aber ihre Lebenszeit als Gesamtheit erlebt, kann sie dieses zukünftige Wissen nutzen, um in der Gegenwart entsprechend zu agieren. Es ist ein Paradox, eine Wirkung VOR der Ursache, hervorgerufen durch die gesamtheitliche Zeitwahrnehmung von Louise, die diese Fähigkeit erst durch die Sprache und damit die zeitunabhängige Denkweise der Heptapoden erlernt hat, die von nun an ihre Realität formt. Wie für die Aliens auch ist es für Louise nun egal, ob ein Ereignis in ihrem Leben in der Vergangenheit, der Gegenwart oder der Zukunft stattfindet, denn sie kennt die gesamte Geschichte ihres ganzen Lebens (der Romantitel "The Story Of Your Life" von Ted Chiang ist somit kein Zufall) und kann sie dementsprechend beeinflussen. Sie kann den chinesischen General von seinem präventiven Angriffsplan abbringen, indem sie ihm am Telefon die letzten Worte seiner bereits verstorbenen Frau nennt. Ein sehr intimes Wissen, dass sie in der Gegenwart nur kennt, weil ihr der General in der Zukunft davon berichtet.
                Sie weiß, dass ihre Tochter an Krebs sterben wird, aber dennoch entscheidet sie sich bewusst dafür, dieses Baby mit Ian zu zeugen und die Zeit mit ihrer Tochter zu genießen. Es wird klar, dass Ian seine Familie verlässt, weil Louise ihm irgendwann verrät, dass sie von Anfang an wusste, dass Hannah an Krebs erkranken und sterben würde, was er nicht verkraftet. Auf persönlicher Ebene eine sehr mutige Entscheidung von ihr, sich trotz ihres Wissens FÜR die Tochter zu entscheiden, auch wenn Ian ihr nach ihrer Offenbarung sagt, dass sie die falsche Entscheidung getroffen hat. Sie sieht ihr gesamtes Leben, vom Anfang bis zum Ende, erzählt wie auf einem einzigen Bild, wie einem einzigen Heptapoden-Symbol und entscheidet sich am Ende trotz des Wissens um die bevorstehende unumstößliche familiäre Tragödie dennoch dafür, nichts daran zu ändern. Sie aktzeptiert bewusst alle schlimmen aber auch guten Dinge, die ihr widerfahren werden, ohne Einfluss darauf zu nehmen.
                Der ganze Film ist ein einziges großes Palindrom, es gibt mit diesem gesamtheitlichen Konzept keinen klaren Anfang und kein klares Ende, bedingt durch Louises ganzheitliche Zeitwahrnehmung. Das findet sich auch in den Symbolen der Aliens wider. Selbst der Name ihrer Tochter, Hannah, spiegelt das wieder. Egal ob man ihn von vorne nach hinten liest oder verkehrt herum, er lautet immer Hannah ("Radar" wäre zum Beispiel auch so ein Wort). Hinweise dazu finden sich verstreut im gesamten Film. Und rein theoretisch ist diese Fähigeit zur gesamtheitlichen Zeitwahrnehmung nicht auf Louise beschränkt, sondern stünde jedem offen, der die Sprache und somit die Denkweise und damit automatisch die Zeitwahrnehmung der Heptapoden erlernt.
                Zu Beginn wird diese Art der Wahrnehmung von der Linguistin fälschlicherweise als das Wort "Waffe" interpretiert, was aber falsch ist. Diese Misinterpretation hat fatale Folgen. Denn ähnliches finden auch die Chinesen heraus und stellen aus Furcht den Heptapoden ein Ultimatum und drohen mit Angriff und Zerstörung zum eigenen Schutz, woraufhin immer mehr Nationen mitziehen und Kampfhandlungen gegen die Aliens weltweit immer wahrscheinlicher werden. Auch der Sprengstoffanschlag beruht auf dieser Furcht, heimlich und auf eigene Faust ausgeführt von einigen Soldaten, ohne Wissen bzw. Befehl ihrer Vorgesetzten. Die Wissenschaftler überleben knapp, aber eines der Aliens stirbt bei der Explosion. Aber das nur nebenbei. Fakt ist: der Begriff "Waffe" ist misinterpretiert. Die Heptapoden meinten damit vielmehr so etwas wie "Werkzeug". Dass diese Fähigkeit ein mächtiges Werkzeug sein kann. Sie wollten dieses Werkzeug der gesamten Menschheit zum Geschenk machen, da sie im Gegenzug, wie sie selber sagen, in 3000 Jahren die Hilfe der Menschen brauchen werden. Näher wird zwar auf diese unbekannte Bedrohung nicht eingegangen, aber fest steht, dass es die ganze Zeit über der Plan der Heptapoden war, die Menschheit zu vereinen und ihr deren zeitlose Sprache und damit die gesamtheitliche Zeitwahrnehmung zu schenken, damit sich unsere Rasse weiterentwickeln kann, um in der 3000 Jahre entfernten Zukunft in der Lage sein zu können, den Heptapoden bei was-auch-immer zu helfen. Darum auch 12 Schiffe verteilt über den gesamten Globus: die Menschheit sollte zusammenarbeiten und gemeinsam die Puzzleteile zusammensetzen und auf diese Erkenntnis stoßen.
                Als sich im Lauf des Films aber die politische und militärische Lage zuspitzt, entwickelt sich Louise als "begabteste Schülerin" zur besten und einzigen Chance der Heptapoden, deren Plan erfolgreich abzuschließen. Als der am Ende gelingt, verschwinden sie wieder von der Erde - Mission erfüllt. In spätestens 3000 Jahren werden sich unsere Wege wieder kreuzen. Am Ende des Films ist Louise die erste ihrer Art und man kann wohl davon ausgehen, dass sie ihr erlerntes Wissen weitergeben wird und künftig somit viele, wenn nicht sogar alle Menschen diese Fähigkeit erlernen werden, wodurch sie sich im Laufe der Zeit weiterentwickeln und dadurch in der fernen Zukunft in der Lage sein werden, den Heptapoden zu helfen.

                Ehrlich, ich habe selten einen Film gesehen, bei dem sich der Kreis derart buchstäblich und ganz und gar schließt. Ich persönlich finde ihn auf allen Ebenen (erzählerisch, optisch, akustisch, etc.) äußerst gelungen und vergebe die volle Punktwertung. Schön, dass es heutzutage noch solche tollen originären Standalone Filme gibt. Es muss nicht immer ein Blockbuster mit viel Action und Explosionen sein. Arrival war durch und durch eine gelungene Überraschung. Für mich einer der besten wenn nicht gar der beste Film dieses Jahres.
                Zuletzt geändert von Nightdancer; 26.11.2016, 12:47.
                Oel ayngati kameie, ma oeyä eylan.

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                  #9
                  Für mich war der Film ein Pflichttermin, schließlich ist Denis Villeneuve einer der interessantesten Regisseure der Gegenwart, den Spagat zwischen Arthouse und Blockbuster-Kino bewältigt er wie vielleicht sonst nur Christopher Nolan, obwohl letzterer mit Interstellar genau daran gescheitert ist, was Villeneuve so großartig gelungen ist.

                  Ich war ein wenig skeptisch was das Publikum anging, eine Horde Jugendlicher Transformers und Fast & Furious Fans mit ADHS hätte mir diesen Kinoabend gründlich verdorben, aber es war ein erstaunlich reifes Publikum, viele in meinem Alter ( 50) auch erstaunlich viele ältere Semester. Als die Stimmung während der Trailer ( Assasins Creed, King Artus, Superheldenkrawall 1, Superheldenkrawall 2 die Rückkehr, Superheldenkrawall 3 die Auferstehung ) zwischen zynischer Verachtung bis Feindseeligkeit schwankte merkte ich: Ich bin mit den richtigen Leuten im richtigen Film.

                  Zum Film: Wäre das Leben Fair, müssen das 6 Oscars werden: Bester Film, beste Regie, beste Kamera, bestes Drehbuch nach literarischer Vorlage, beste weibliche Hauptrolle, bester Soundtrack. Da das Leben bekanntermaßen nicht fair ist wird wohl klassische Oscar bait wie Kings Speech oder diese Preislage abräumen.

                  Arrival hat eine hoch intelligentes Drehbuch, eine grandiose Regie- und Kameraarbeit, einen perfekt zu jedem Bild passenden Score und eine unfassbar gute Hauptdarstellerin, und für das grandiose Ende gibt es in der deutschen Sprache nur ein passendes Wort: Bittersüß, gleichermaßen Traurig und dennoch nicht ohne Hoffnung, da hätte Lt. Cmdr. Data auch ohne Emotionschip eine Fehlfunktion in beiden Augen.

                  10/10 Punkten, Instand-Classic. Meine Bitte an die Independent Day Fans: Erspart euch den Film und den ernsthaften Kinogängern eure Anwesenheit.

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                    #10
                    Zitat von Nightdancer Beitrag anzeigen
                    ... Ehrlich, ich habe selten einen Film gesehen, bei dem sich der Kreis derart buchstäblich und ganz und gar schließt. Ich persönlich finde ihn auf allen Ebenen (erzählerisch, optisch, akustisch, etc.) äußerst gelungen und vergebe die volle Punktwertung. Schön, dass es heutzutage noch solche tollen originären Standalone Filme gibt. Es muss nicht immer ein Blockbuster mit viel Action und Explosionen sein. Arrival war durch und durch eine gelungene Überraschung. Für mich einer der besten wenn nicht gar der beste Film dieses Jahres.
                    Na, ich weiß ja nicht. Der Film präsentiert uns immerhin Aliens, die in wolkenkratzergroßen Raumschiffen rumfliegen und erwarten das man ihre Sprache erlernt. Hilfe brauchen sie auch noch. Naürlich weiß niemand warum und wozu. Da schließt sich höchstens der Kreis des Unsinns. Immerhin sind die beiden Hauptchars am Ende ein Paar. Klar, ihre Tochter kratzt eines Tages elendig ab und sie tun ganz absichtlich nix dagegen. Das mit dem "Helfen" wird in 3.000 Jahren also recht schwer werden, wenn die Menschen nicht mal "jetzt-gleich" ihren Blutsverwandten helfen. Aber ok, vielleicht gibts in 3.000 Jahren ja irgendwo noch andere Aliens, die mit der massiven Verletzung ihres Luftraumes nicht so locker umgehen. Wer weiß? Vielleicht brauchen die Aliens dann ja Kanonenfutter.

                    Oder die Aliens wollten den Menschen einfach nur beibringen nicht die Katze im Sack zu kaufen. Und sind damit grandios gescheitert.

                    "Vittoria agli Assassini!"

                    - Caterina Sforza, Rom, 1503

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                      #11
                      ADMIRAL Ahmose
                      Sie sind ja auch nicht gekommen, um uns JETZT - auf unserem momentanan Entwicklungsstand - um Hilfe zu bitten. Da sie schon jetzt von einem Ereignis sprechen, das erst in 3000 Jahren stattfinden wird, sagt zwischen den Zeilen aus, dass die Heptapoden eine sehr lange Lebensspanne haben, immerhin mehrere tausend Jahre, sonst könnten sie mit ihrer Fähigkeit nicht so lange voraus in die Zukunft blicken. Was auch immer dann passieren wird, sie sehen in uns eine Chance. Sie sehen in uns das Potential, irgenwann als Partner gemeinsam ein Problem zu lösen, das einer alleine nicht knacken kann. Sofern wir uns bis dahin weit genug entwickelt haben.
                      Deswegen kommen sie auch nicht einfach in der Erwartung, dass sie als "fortgeschrittene Herrenrasse" das Sagen haben und erwarten, dass wir minderwertige Kreaturen gefälligst ihre Sprache lernen sollen. Nein, das ist vielmehr das Endziel ihrer Mission. Um sich in 3000 Jahren als Spezies weit genug entwickeln zu können, müssten wir selber die Fähigkeit erwerben, die Zeit gesamtheitlich wahrnehmen zu können. Das zu tun setzt aber voraus, dass wir deren Sprache lernen müssen. Die gesamtheitliche Zeitwahrnehmung kommt damit dann automatisch.
                      Genau genommen musste die Mission der Heptapoden mindestens zwei Ziele haben: einerseits die Menschheit zu einen, damit wir nicht mehr ein zerstrittener Haufen Kinder sind, die sich gegenseitig an die Gurgel gehen, sondern endlich erwachsen werden und lernen, als eine Menschheit an einem Strang zu ziehen. Das alleine wäre schon ein großes Kunststück, wenn ich daran denke, wie sehr wir Menschen unsere Streitigkeiten lieben und pflegen (Achtung: Ironie). Und anderseits uns dann ihre Sprache und damit die Fähigkeit der gesamtheitlichen Zeitwahrnehmung zu schenken, was uns in unserer evolutionären und technischen Entwicklung wohl einen ziemlichen Schub geben würde. Insofern kann man das Ganze wohl durchaus als Geschenk der Heptapoden betrachten, wofür wir Menschen uns dann in 3000 Jahren revanchieren können.

                      Dass die Mainchars am Ende ein Paar sind, bleibt ja nicht so. Man weiß, dass Ian sich von Louise trennt, sobald er von ihr erfahren wird, dass sie das Schicksal ihrer gemeinsamen Tochter schon vorab kannte und sich trotzdem in vollem Bewusstsein dafür entschieden hat. Er wirft ihr vor, sich falsch entschieden zu haben und verlässt sie. Und es ist ja auch nicht so, dass Louise ihrer Tochter absichtlich nicht hilft, so wie du behauptest. Man sieht ganz zu Beginn des Films und auch zwischendurch, wie sie mit ihrer Tochter zu den Ärzten läuft und bis zum Ende im Krankenhaus bei ihr ist und für sie da ist. Es ist das Eine, die Zukunft zu kennen, und etwas völlig anderes, die Fähigkeit zu haben, etwas dagegen tun zu können. Ich bin mir nicht sicher, ob es Krebs ist, was Hannah tötet. Die Rede ist lediglich von einer seltenen Krankheit. Was sollte sie denn dagegen tun? Louise ist Linguistin, keine Wunderheilerin. Sie kann mit ihrer Tochter nur zu den Ärzten gehen. Die einzige Möglichkeit, ihr das zu ersparen, hätte darin bestanden, erst gar kein Kind zu bekommen. Es DOCH zu tun und somit das ganze Leid (aber auch die ganze Freude und Liebe) zu erfahren, ist ihre ureigene persönliche Entscheidung. Und das finde ich persönlich sehr mutig. Im Film fragt Louise Ian, dass wenn er in der Lage wäre, sein ganzes Leben in einem einzigen Bild sehen und damit sein Schicksal kennen, ob er dann versuchen würde, irgendwas daran zu ändern. Seine Antwort lautet, dass er öfter sagen würde, was er fühlt, aber sonst nichts. Alle unsere Entscheidungen im Leben haben Konsequenzen. Manche sind gut, andere sind schlecht und mitunter sehr schmerzhaft. Es gibt viele Menschen, die sagen, wenn sie nochmal beginnen könnten, würden sie dieses oder jenes anders machen. Aber selbst wenn wir Menschen die Gabe der gesamtheitlichen Zeitwahrnehmung hätten, läge es dennoch an uns selbst, zu entscheiden, was wir damit anfangen sollen und ob wir unser Schicksal verändern oder mit all seinen myriaden guten und schlimmen Wendungen akzeptieren.

                      Wenn ich sage, dass sich der Kreis schließt, dann meine ich damit Louises persönliche Geschichte, von der der Film erzählt. Was daran Unsinn sein soll, erschließt sich mir nicht.
                      Zuletzt geändert von Nightdancer; 27.11.2016, 16:58.
                      Oel ayngati kameie, ma oeyä eylan.

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                        #12
                        Zitat von Nightdancer Beitrag anzeigen
                        Zu Beginn wird diese Art der Wahrnehmung von der Linguistin fälschlicherweise als das Wort "Waffe" interpretiert, was aber falsch ist. Diese Misinterpretation hat fatale Folgen. Denn ähnliches finden auch die Chinesen heraus und stellen aus Furcht den Heptapoden ein Ultimatum und drohen mit Angriff und Zerstörung zum eigenen Schutz, woraufhin immer mehr Nationen mitziehen und Kampfhandlungen gegen die Aliens weltweit immer wahrscheinlicher werden.
                        Das ist ja eben das Hauptproblem des Films. Obwohl nichts passiert, wird eine globale Katastrophe und ein immenser Zeitdruck in den Film konstruiert, was für mich überhaupt nicht nachvollziehbar ist.
                        Warum arbeiten zunächst alle zusammen und dann plötzlich wird der Kontakt abgebrochen, nur weil jemand womöglich das Wort Waffe vernommen hat.
                        Wieso wird ein Angriff auf die Aliens in die Wege geleitet?
                        Bei Independence Day war die Sache klar, aber hier ist man von jetzt auf gleich auf einen Kampf aus, gegen Aliens, von denen man nach wie vor überhaupt nichts weiß. Man stelle sich vor ein Team Forscher geht in den Urlaub und kommuniziert mit Eingeborenen und nur weil einer vermutlich was von einer Waffe redet, knallt man sofort alle ab.
                        Und nochmal, warum koordiniert man so einen Schlag nicht weltweit, wenn man ihn schon durchführt?!
                        Es ist auch extrem billig zu glauben, ein einziger Mann, also der Chinesengeneral, wäre in der Lage das alles zu stoppen. Alles nach einem Telefonat unbekannten Inhalts.

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                          #13
                          Findest du, dass das wirklich so konstruiert war? Die Menschen neigen dazu, das anzugreifen, was sie nicht verstehen. Ich war vielmehr erstaunt, dass manche der Raumschiffe nicht schon beim Landeanflug beschossen wurden. Der Druck wuchs ja auch von innen, weil die Bevölkerung zu randalieren angefangen hatte und sich Panik breit machte. Dass dann die Geschichte mit dem Wort "Waffe" geleakt wurde, hatte es nicht unbedingt besser gemacht und war letztlich der Katalysator, der die weiteren Ereignisse ins Rollen gebracht hat. Die Menschen waren schon davor nervös, aber als sie dann "Waffe" hörten, fingerten sie schon am Abzug.
                          General Shang wurde bei seiner Einführung auch als "Domino-General" vorgestellt, weil in der Vergangenheit immer 3 oder 4 Nationen das nachgemacht haben, was er vorgemacht hat. Ist das wirklich so weit hergeholt? Wie oft passiert es, dass sich eine unter Druck stehende Meute zu etwas hinreissen lässt, sobald der erste vorprescht und damit anfängt?
                          Menschen, die Furcht empfinden, können unberechenbar sein.
                          Oel ayngati kameie, ma oeyä eylan.

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                            #14
                            Zitat von Nightdancer Beitrag anzeigen
                            ... Genau genommen musste die Mission der Heptapoden mindestens zwei Ziele haben: einerseits die Menschheit zu einen, damit wir nicht mehr ein zerstrittener Haufen Kinder sind, die sich gegenseitig an die Gurgel gehen, sondern endlich erwachsen werden und lernen, als eine Menschheit an einem Strang zu ziehen. Das alleine wäre schon ein großes Kunststück, wenn ich daran denke, wie sehr wir Menschen unsere Streitigkeiten lieben und pflegen (Achtung: Ironie).
                            Wieso denn Ironie? Und ja, das wäre ein Kunststück. Aber wollen wir das überhaupt? Wir Menschen sind nun mal Menschen, Kinder dieser Erde. Kriege und Konflikte gehören dazu. Wenn man uns das wegnimmt, dann sind wir keine Menschen mehr. Das mag ja für die Aliens erstrebenswert sein, aber sie fragen ja nicht mal ob wir Menschen das überhaupt wollen (oder tatsächlich brauchen). Vielleicht können wir uns ja auch diese Konflikte leisten und existieren trotzdem weiter.

                            Zitat von Nightdancer Beitrag anzeigen
                            ... Und anderseits uns dann ihre Sprache und damit die Fähigkeit der gesamtheitlichen Zeitwahrnehmung zu schenken, was uns in unserer evolutionären und technischen Entwicklung wohl einen ziemlichen Schub geben würde. Insofern kann man das Ganze wohl durchaus als Geschenk der Heptapoden betrachten, wofür wir Menschen uns dann in 3000 Jahren revanchieren können.
                            Na ja, sich ungebeten in die inneren Angelegenheiten einer fremden Spezies einzumischen, Geschenke an Wesen zu verteilen die vorher gar nicht gefragt wurden und dann auch noch Gegenleistungen unbekannter Art zu verlangen ist schon ziemlich dreist. Minimal sollten sie ihre Herkunft, ihre Motive und Ziele erläutern und dann abwarten ob Menschen darauf eingehen oder nicht. Außerdem hätten sie ruhig erstmal im Mondorbit anhalten können und fragen ob sie überhaupt landen dürfen.

                            Zitat von Nightdancer Beitrag anzeigen
                            ... Die einzige Möglichkeit, ihr das zu ersparen, hätte darin bestanden, erst gar kein Kind zu bekommen. ...
                            Es gibt zig Möglichkeiten. Erstmal natürlich dem zukünftigen Vater die Wahrheit sagen. Dann Ärzte vor der Schwangerschaft kontaktieren. Eine Leihmutterschaft wäre auch noch denkbar oder eine Adoption. Künstliche Befruchtung gibt es auch noch. Ebenso die Möglichkeit sich einen anderen Partner zu suchen. Einfach gar nichts tun und dem Unheil seinen Lauf zu lassen ist Unsinn hoch drei.

                            Außerdem sollte es hier auch darum gehen das Gelernte praktisch anzuwenden. Genau das tut sie aber nicht. Sie kennt die Zukunft, macht aber nix. Was genau wollten die Aliens noch mal erreichen? Eine lernresistente Spezies züchten?

                            "Vittoria agli Assassini!"

                            - Caterina Sforza, Rom, 1503

                            Kommentar


                              #15
                              Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
                              Was genau wollten die Aliens noch mal erreichen? Eine lernresistente Spezies züchten?
                              Dafür brauchen wir keine außerirdischen Lehrmeister. Das hat die Spezies Mensch bereits ohne fremde Hilfe zur Perfektion getrieben.

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                              Nachtrag:
                              Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
                              Außerdem sollte es hier auch darum gehen das Gelernte praktisch anzuwenden. Genau das tut sie aber nicht. Sie kennt die Zukunft, macht aber nix.
                              Aber genau das tut sie doch! Als es darum ging, die Chinesen davon abzuhalten, etwas zu tun, was die Menschheit vermutlich bitter bereuen hätte müssen, hat sie ihre Fähigkeiten genutzt. Dass sie es im Privatleben nicht getan hat, war ihre persönliche Entscheidung. WARUM sie das Wissen nicht genutzt hat, um eine Veränderung herbeizuführen, kann ich nicht wissen. Es gibt Menschen, die hätten an ihrer Stelle irgendeine andere Entscheidung gefällt, andere wiederum hätten genauso entschieden. Wir alle sind verschieden und treffen unsere eigenen Entscheidungen. Louise hat sich halt entschieden, alles so eintreffen zu lassen, wie es ihr vorherbestimmt war. Man kann natürlich versuchen, das zu verstehen, aber das wäre reine Spekulation, denn wir sind alle nicht sie (oder der Drehbuchschreiber). Ais diesem Grund kann ich hier auch kein Urteil fällen.
                              Ich kenne auch im realen Leben einige Personen, deren Entscheidungen ich beim besten Willen nicht nachvollziehen kann. Aber das ist eine andere Geschichte.
                              Zuletzt geändert von Nightdancer; 27.11.2016, 23:14.
                              Oel ayngati kameie, ma oeyä eylan.

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