Kein Kapitalismus -> ist Marx Wunsch in ST eingearbeitet?

[Starwatcher]

Marx´ Wunsch ist ja eigentlich nicht schlecht. Alle sollen gleich viel besitzen. So ist es auch in der Föderation: der Wohlstand ist gleichmäßig verteilt. Diese Idee kam erstmals während der Industrialisierung auf als die Bonzen Geld scheffelten und der normale Arbeiter von Pfenniggehältern leben musste.

Der Marxismus ist erst durch den Kommunismus in Verruf geraten als diese Staatssystemme unter dem Deckmantel des Marxismus die Grundrechte einfroren, eine katastrofales Wirtschftssystem aufbauten das Armut zur Folge hatte, lebten aber selber in Saus und Braus.

[Sternengucker]

Original geschrieben von Starwatcher
Marx´ Wunsch ist ja eigentlich nicht schlecht. Alle sollen gleich viel besitzen. So ist es auch in der Föderation: der Wohlstand ist gleichmäßig verteilt. Diese Idee kam erstmals während der Industrialisierung auf als die Bonzen Geld scheffelten und der normale Arbeiter von Pfenniggehältern leben musste.

Nicht erst da. Im Prinzip waren auch die Bauernaufstände schon Hilferufe in dieser Richtung, oder Spartakus mit seinem Sklavenaufstand, auch wenn es da vielleicht letztenendes mehr um Macht ging, bzw um Rache.

Der Marxismus ist erst durch den Kommunismus in Verruf geraten als diese Staatssystemme unter dem Deckmantel des Marxismus die Grundrechte einfroren, eine katastrofales Wirtschaftssystem aufbauten das Armut zur Folge hatte, lebten aber selber in Saus und Braus.

Er hat aber noch andere Schwächen. wenn jeder das gleiche bekommt, besitzt, hat, wer erbringt dann noch freiwillig Leistung? Wer nimmt Verantwortung auf sich, wenn als Entlohnung NICHTS winkt? Was kann man mit jemandem tun, der gar jegliche Leistung verweigert? denn auch solche Individuen soll es ja geben.

Letztenendes ist diese Idee vielleicht prinzipiell dazu geeignet Frieden zu bringen, weil es keine Verteilungskämpfe mehr gibt, aber gleichzeitig widerstrebt es der Natur des Menschen doch zutiefst, wenn er derart gleichgeschaltet wird. Irgendwo ist da doch immer der Wunsch mehr zu sein und mehr zu haben als die anderen. Und diese Gier wird auch der Marxismus nicht besetigen können. Leider

[Harmakhis]

Ihr seid immer wieder so lustig...

Jetzt muss ich doch mal was schreiben: jegliche Annahme der Marxismus wäre eine zu etablierende Gesellschaftsform(es ist keine Staats- oder Regierungsform!) ist falsch.
Marxismus ist nicht etwas, dass man einführen kann und dann klappt das. Klappt nicht.
Marx hat den Marxismus als "Ende" der menschlichen Gesellschaftsentwicklung proklamiert. Es ist sozusagen Marx' Vision der Zukunft.
Er glaubt, dass nach einer bestimmten Zeit der Ausbeutung in der ein Großteil des Reichtums der Minderheit der Weltbevölkerung gehört, es vereinfacht gesagt zu einem Aufstand der verarmten und unterdrückten Mehrheit - das Proletariat - kommt und die alten kapitalistischen Machthaber gestürzt werden.
Zu diesem Zeitpunkt werden die Menschen innerhalb der nächsten Generationen nach der Revolution ihre Einstellung dem Geld gegenüber ändern und man wird nicht mehr nur arbeiten um Reichtum anzuschaffen, sondern um selber zu überleben, den anderen zu helfen und schlicht und ergreifend "weil man es halt kann."
Die Menschen würden nun ihr Leben lang ihre von Geburt an gegebene Gleichheit behalten und sie wird ihnen nicht wie in anderen Gesellschaftsformen genommen.
Dies bedeutet jedoch nicht, dass alle die gleichen T-Shirts usw. haben... Marx war nicht blöde. Ihm ging es darum, dass unterm Strich nachher alle gleich viel haben bzw. eine Kinderlose Familie hat natürlich weniger nötig als eine kleine Fußballmannschaft. Auch gibt es bei Marx sehr wohl Privateigentum. Es findet lediglich eine Enteignung der Produktionsmittel und von Grund und Boden statt, um den Menschen die Möglicghkeit zur Unterdrückung anderer zu nehmen.

Die letztliche Konsequenz des Marxismus bzw. dessen Weiterentwicklung wäre die Anarchie. Auflösung aller staatlichen Formen und Ersatz durch Selbstherrschaft des Volkes in Gleichbereichtigung aller Bürger.

[Starwatcher]

Denkweise

Hmmmmmmm. Ähnliches berichtete ja auch Captain Picard über das 24. Jhd. Vor allem die veränderte denkweise der Menschen in dieser Zeit. Aber wenn ihr mich fragt werden wir eher schneller als das Licht durch Raum & Zeit reisen als das wir unsere heutige Denkweise aufgeben. Da müsste schon ein wunder passieren.

[Sternengucker]

Dieses Wunder ist doch zwischen Kirk und Picard wirklich geschehen. Der Replikator wurde erfunden, was letztlich an die angesprochene Enteignung der Produktionsmittel grenzt, denn nun kann jeder aus Energie und Rohstoffen alles machen.

Heutzutage braucht man da riesige Fabrikkomplexe für, die dementsprechend aufwändig zu schaffen sind was dem Kapital die eigentliche Macht im Fertigungsprozeß zukommen läßt, denn Kapital (bzw Währungen) ist nichts anderes als umverteilte Arbeitskraft. Sozusagen "Instantarbeiter".

Da die Arbeitskraft voer Beginn der Fertigung schon beachtlicvh ist muß man jemanden fragen der sie zur Verfügung stellen kann, aber statt Sklavenheeren nutzen wir heute Geld dazu, weil das einfacher zu händeln ist

wenn dank der Replikatortechnik nun der Zwischenschritt "vorfinanzierbare Fabrik" größtenteils wegfällt, verliert das Kapital eine Menge einfluß (darum dürfte keine Bank Replikatorforschung unterstützen) und eine Art gleichmäßige Verteilung der Bedarfsgüter ist ohne Priobleme möglich. Jetzt noch automatisierte Beschaffung von Rohstoffen und das System ist lückenlos.

[dobbeld]

Re: Denkweise

Langes Leben und Frieden.

lange hab ich nicht mehr im Forum gelesen.
Zum Tema:

Original geschrieben von Starwatcher
Hmmmmmmm. Ähnliches berichtete ja auch Captain Picard über das 24. Jhd. Vor allem die veränderte denkweise der Menschen in dieser Zeit. Aber wenn ihr mich fragt werden wir eher schneller als das Licht durch Raum & Zeit reisen als das wir unsere heutige Denkweise aufgeben. Da müsste schon ein wunder passieren.

Original geschrieben von Sternengucker
Dieses Wunder ist doch zwischen Kirk und Picard wirklich geschehen. Der Replikator wurde erfunden, was letztlich an die angesprochene Enteignung der Produktionsmittel grenzt, denn nun kann jeder aus Energie und Rohstoffen alles machen.

Ich glaube das "Wunder" war früher und auch kein Wunder, sondern eine Katastrophe. In "First Contact / Erster Kontakt" war die Weltwirtschaft auf der Erde durch den 3. Weltkrieg (oder wars schon der 4.?) nicht nur am Boden sondern mehr oder weniger völlig kollabiert.
Durch den Kontakt mit den gesellschaftlich wesentlich weiter entwickelten Vulkanier wurde für die Menschheit eine neue Möglichkeit aufgetan. Es hat noch sehr lange gedauert (viele Generationen) bis die Menschheit in ihrem Denken umgelernt hat und das erreichen konnte was erst viele Jahrhunderte später wirklichkeit wurde.

[Starwatcher]

Es war der 3. Weltkrieg. Aber mit der kollabierten Weltwirtschaft hast du schon recht. Aber vieleicht gab es ja danach ein globales Wirtschaftswunder.
Lange gedauert hat es wirklich, aber so lange nun auch wieder nicht. In der ersten ENTERPRISE Episode "Aufbruch ins Unbekabbte" sagt, ich glaube es war Commander Tucker, das die Menschheit nur Hundert Jahre gebraucht hat um Krankheit, Krieg und Armut zu beseitigen.

Bis die Menschheit aber die selben Moralvorstellungen besitzt wie in TNG hat, also das sie mit der täglichen Konfrontation mit neuen und alten schon länger bekannten Spezies problemlos umgehen kann, hat es aber trotzdem noch ein bischen gedauert, auch das wurde in "Aufbruch ins Unbekannte" deutlich.

[John Archer]

Ja. Genau so war das. Beim Essen warf T'Pol den Menschen mal wieder vor, dass sie noch nicht bereit seien den Weltraum zu erforschen (zu der Zeit wohl ein vulkanisches Hobby).

Tucker erzählte dann die Geschichte mit der veschwundenen Armut nach 100 Jahren usw. und Archer erklärte T'Pol, dass die menschlichen Instinkte nicht über Nacht abzulegen wären.