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Ist ST Fantasy?

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    #16
    Klar ist Star Trek Science Fiction. Mir fällt nichts ein, was ich stärker mit Science Fiction assoziiere als Star Trek.

    Vieleicht sollte man sich erstmal Gedanken darüber machen, was "Fantasy" denn eigentlich ausmacht. Für mich ist Fantasy immer etwas das im Stil von Märchen oder Mythen gehalten ist. Die Story ist meistens nicht wirklich neu und enthält klassische Elemente wie den Kampf zwischen Gut und Böse, strahlende Helden, glohreiche Herrscher, finstere Schurken usw. Alles ist ziemlich überzeichnet und simpel.
    Bei Star Trek dagegen gibt es kein Gut und Böse. Die Klingonen zum Beispiel werden trotz ihrer Brutalität toleriert und geachtet, und gleichzeitig hat die Föderation ebenfalls ihre Abgründe. Auch die Storys von Star Trek haben nichts mit Fantasy zu tun. Sie sind sehr vielfältig (mal Krimi, mal Action, mal Drama) und viel glaubwürdiger und "erwachsener" als es bei den meisten Fantasy-Werken der Fall ist. Oft gibt es auch Parallelen zur Gegenwart und häufig werden philosophische oder ethische Fragen aufgeworfen.

    Zu Fantasy gehört für mich außerdem immer Magie, und eine archaische Welt (meistens Mittelalter). Auch das findet sich nicht bei Star Trek.

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      #17
      Sicher gibt es bei StarTrek gut und böse.

      Das Bild des "Bösen" wandelt sich in StarTrek halt im Luafe der Jahre.

      In TOS sind die "Bösen" noch die Klingonen. SIe unterscheiden sich dort noch kaum von den Menschen, sind aber ansonsten gemein, hinterhältig und durchtrieben.

      In ST II bekommen sie dann Stirnwülste und sind um einiges kämpferischer.

      Diese Klingonen sind - in Zeiten des kalten Krieges - nichts anderes als verkappte "böse Russen". Mit so einem Feind kennt das amerikanische Fernsehvolk sich aus und kann sich identifizieren. Das ist die wichtigste Eigenschaft, die ein Feind damals haben muss.

      Aber die Zeiten ändern sich, der kalte Krieg geht vorüber. Also muss ein neuer Feind her.

      ---

      Durch TNG werden die Borgeingeführt. Borg symbolisieren einen anderen "Feind": Die Angst des Menschen vor der nicht mehr zu beherrschenden Übertechnisierung seiner Umwelt und auch von sich selbst.

      Auch Q ist ein Feind, der in diesen Zeitrahmen gehört. Nach Jahrzehnten naurwissenschaftlicher Quantenforschung und so wird langsam klar, dass der mensch nie vollkomene Erkenntnis erlangen wird. Es gibt in unserem Universum auch etwas Unbegreifliches. Dieses Unbegreifliche wird symbolisiert durch Q.

      ---

      DS9 entsteht zu Zeiten der Bosnien-Blauhelmmission. Folglich beschaäftigt sich diese Serie auch ziemlich lange mit der unmöglichkeit, zwischen verfeindeten Völkern, nach all dem Unrecht, was geschehen ist, als Vermittler Frieden zu schaffen. Genau die Erfahrung, die die USA zu diesem Zeitpunkt auf dem Balkan machten.

      ---

      Den Dominionkrieg und VOY lasse ich mal außen vor, weil es dort nur noch um Action ging - zwar auch Ausdruck des Zeitgeistes, aber die "Bösen" hier haben nur eine Eigenschaft aufzuweisen: SIe müssen möglichst hübsch explodieren können...



      Jedenfalls gibt es in ST sehr wohl "gut" und "böse". Und auch in stumpfen Stereotypen...

      Die Klingonen erhalten erst in TNG Elemente wie Ehre und so. Vorher sind sie einfach nur Böse.

      Und als Fantasy-Fan möchte ich mal behaupten, dass SciFi.Geschichten keinswegs gehaltvoller und abwechslungsreicher sein müssen als Fantasy.

      Moderne Fantasy zeichent durchaus Helden mit Schattenseiten oder beschreibt ewig lang Motivationen und Beweggründe der "Bösen", die dadurch so böse gar nicht mehr sind, sondern meist nur fehlgleitet, tragische Gestalten. Das "hübsche Prinzessin" - "böse Hexe" - Prinzip lockt in der modernen Fantasy keinen Hund mehr hinterm Ofen hervor.

      DIe "Bösen" sind nicht einfach nir "böse", sondern sie haben eine Motivation. Und oft genug seind sie selbst der Überzeugung, die "guten" zu sein.

      Nichts anderes ist es in ST. Die "Guten" sind letztendlich immer die Besatzungen der Hauptserienschiffe.l

      Ein Riker, der Vergewaltigungen begeht - undenkbar!

      Und das in der Fantasy keine ethischen oder philosophischen Fragen aufgeworfen werden, ist schlicht eine Unterstellung.

      Eine archaische Welt im eigentlichen Sinne hat ST vielleicht nicht. Kronos kommt vielen Städten in Fantasy-Welten aber schon recht nahe...

      Und wie gesagt: Magie ist eine Frage der Definition. Magie in Fanasy-Welten ist nichts regelloses, sondern sie folgt Gesetzen (weshalb man sie auch erlernen kann - ansonsten wären Zauberbücher und Magierakademien sinnlos).

      Was Gesetzen folgt, ist Naturwissenschaft - eben nur ein andere, als wir sie kennen.
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        #18
        Nur weil man in Star Trek zu verschiedenen Wesensarten bestimmte Äquivalente in der Fantasy findet, ist es keine Fantasy. Ich würde z.B. eher Star Wars zum Science-Fantasy Genre zuordnen als ST.
        Wenn man sich TNG Folgen wie Ronin ansieht hat, man auch eher den Eindruck, daß alles übernatürlich anmutende krampfhaft mit etwas natürlichem erklärt werden muß.
        HOFFNUNG ist alles!

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          #19
          Es ist schon ein Stück weit Fantasy, immerhin beruht ST ja nicht auf einer wahren Begebenheit

          Allerdings würde ich es jetzt auch nicht zu sehr in dieses Genre packen, da ja gerade der "Science" Anteil in der Fiktion doch sehr hoch ist.
          Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
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            #20
            Original geschrieben von Spocky
            immerhin beruht ST ja nicht auf einer wahren Begebenheit
            Also dann doch Fiction?
            HOFFNUNG ist alles!

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              #21
              Tscha, Star Trek würde ich eigentlich nur aufgrund der Technik als Science Fiction definieren...

              Allerdings, wo steht geschrieben, daß es in Fantasy keine Technik geben darf?

              Hmpf... Ich denke Fantasy und Science Fiction greifen ineinander über...

              Also die "Reise zum Mond" ist glasklar Science Fiction, weil es eine Zukunfstvision von Jule Verne war, die ja nun technisch möglich ist...

              Ob Star Trek irgendwann technisch soo möglich ist, wie es zur Zeit aufm Bildschirm zu sehen ist, ist sehr fraglich...

              Zwar nicht in allen Teilen fraglich, aber wohl in sehr vielen Teilen...

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                #22
                Star Trek ist in meinen Augen klar Sience Fiction. Weil wesentliche Merkmale für Fantasy fehlen. Bei Fantasy Filmen, ala HdR oder SW, hab ich immer das Gefühl das ein Märchen erzählt eird, und das ist ein entscheidender Punkt.
                Desweiteren kommt Technik in Fantsay im Höchstfall am Rande vor, während ST klar von Technik dominiert wird!

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                  #23
                  Star Trek ist für mich doch eher Science Fiction...

                  Babylon 5 würde ich auf jedenfall aber als Beispiel zu Science Fiction Fantasy einordnen, da dort sehr mytische Elemente vorhanden sind, wie auch bei Star Wars.

                  bei Star Trek fehlt einfach das "märchenhafte", die Legenden und Mysten, das Semi-Religiöse, dass für Fantasy wichtig ist.
                  Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
                  Makes perfect sense.

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                    #24
                    Re: Ist ST Fantasy?

                    Original geschrieben von LuckyGuy


                    Data ist ein Golem.

                    Echsenvölker (Jem Hadar, Cardassianer)
                    Der vergleich Data - Golem is gut (Wo in seinem Kopf sitzt die Schriftrolle?)

                    Aber bei Echsenvölkern nur Jem Hadar und Cardassianer anzuführen (legen Cardis Eier?) und die Gorn vergessen ist schon peinlich.
                    Planung ist die Ersetzung des Zufalls durch den Irrtum!
                    Bilder vom 1. und 4.Treffen

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                      #25
                      Nun, ST mit mit Sicherheit SF (eine mögliche Zukunft, auf Technik anstelle von Magie aufgebaut, interstellare Phänomene etc.). Und dennoch ist ST auch Fantasy. Zumindest beinhaltet es meiner Meinung nach Fantasy-Elemente. Zwar nicht so viele wie etwa SW oder SG, trotzdem aber sind diese aus ST nicht wegzudenken (siehe zum Beospiel Q, der ist eindeutig Fantasy).

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                        #26
                        Das Star Trek Science Fiction ist, dürfte ziemlich eindeutig sein, auch wenn ab und an mehr Fiction als Science vorhanden ist.

                        Star Trek als Fantasy einzuordnen halte ich im Allgemeinen jedoch nicht für zutreffend. Sicherlich lassen sich die von LuckyGuy im ersten Post genannten Parallelen zwischen dem ST Universum und Fantasy Welten finden. Allerdings halte ich das ganze doch für etwas sehr konstruiert. Ich denke mal einfach, dass man SF und Fantasy nicht eindeutig trennen kann, aber nur weil einige Elemente in ST als Fantasy Character interpretiert werden können, würde ich ST trotzdem nicht als Fantasy bezeichnen.
                        “Oh my, that is quite toxic isn’t it?” (Weyoun) “Duty? Starfleet, the Federation? You must be pleased with yourself. You have this ship to take back to them. I hope it was worth it.” (Kilana)
                        Was hältst du von den Vorta? Der Vorta-Fanclub freut sich über deinen Besuch.

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                          #27
                          Original geschrieben von Rhiannon
                          Also dann doch Fiction?
                          Fantasy ist ja auch Fiction.

                          Natürlich sind die Übergänge zwischen Scifi und Fantasy fließend. Die wird ja besonders bei Star Wars deutlich. Verglichen aber mit SW und HdR (nur mal als Beispiele) ist ST noch sehr viel weniger Fantasy. Das fängt ja schon damit an, dass ST direkt "bei uns" spielt und nicht in einer weit entfernten Galaxie, oder auf einem phantastischen Kontinent.

                          Die Phänomene, die vorkommen beruhen weit mehr auf der realen Physik, oder lehnen sich zumindest daran an, als in den beiden anderen Werken.

                          Schlussfolgern lässt sich, dass ST weit mehr Scifi ist, als Fanasy, aber ganz ohne Fantasy kommt man auch in der Scifi nicht aus.
                          Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
                          endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
                          Klickt für Bananen!
                          Der süßeste Mensch der Welt terra.planeten.ch

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                            #28
                            @LuckyGuy: In TOS und den Kinofilmen gibt es tatsächlich noch eine recht klare "Gut-Böse"-Einteilung. Aber später verschwimmen die Grenzen oft stark. Die Klingonen zum Beispiel bleiben brutal und intolerant, sind aber trotzdem Verbündete deren Kultur respektiert wird.

                            Ein Riker, der Vergewaltigungen begeht - undenkbar!
                            Ok, so etwas extremes wird man nicht finden. Aber denk doch mal an Worf, den man durchaus als Rassisten bezeichnen kann und der sich gegen die Befehle des Captains gestellt und den am Boden liegenden Duras getötet hat. Oder Dax die bei der Blutrache der drei Klingonen mitgemacht hat. Oder Charaktere wie Quark, Rom, Garak. Ich denke, dass die Charaktere bei Star Trek doch um einiges komplexer und realistischer sind, als bei vielen Fantasywerken (wobei ich zugeben muss, dass ich kein Fantasy-Spezialist bin).

                            Natürlich gibt es auch bei Star Trek Protagonisten die eher sympathische Eigenschaften haben und mit denen man sich identifizieren kann. Aber das findet man in praktisch allen Film- und Literatur-Genres!
                            Eine naive, polarisierte Gut-Böse-Einteilung wie etwa bei Star Wars oder LotR gibt es bei Star Trek aber nicht.

                            Und wie gesagt: Magie ist eine Frage der Definition. Magie in Fanasy-Welten ist nichts regelloses, sondern sie folgt Gesetzen (weshalb man sie auch erlernen kann - ansonsten wären Zauberbücher und Magierakademien sinnlos).

                            Was Gesetzen folgt, ist Naturwissenschaft - eben nur ein andere, als wir sie kennen.
                            Aber die Technik bei Star Trek wird immer als etwas vollkommen erklärbares, rational erfassbares dargestellt (schließlich wurde sie ja auch von Menschen geschaffen), während Magie doch schon eher einfach als übernatürliche Kraft akzeptiert wird, die zwar gewissen Gesetzen folgt, aber nicht wirklich erklärbar ist.

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                              #29
                              Für mich ist ST eindeutig Scifi. Wenn Fantasy-Elemente vorkamen, dann in DS9, und zwar die Sache mit den Drehkörpern, den Propheten und vor allem mit den Pah-Geistern. Als Dukat die Pah-Geister freiließ und die sich seiner bemächtigten, war das schon etwas fantasy-like. Oder auch der finale Kampf in Bajors Feuerhöhlen. Das Kosst Amojan würde ich nicht unbedingt als "Zauberbuch" bezeichnen, doch es löste schon übernatürliche Dinge aus. Vor allem versuchte man diese Elemente in DS9 nicht mit wissenschaftlichem Hintergrund zu erklären.
                              Join the Vorta-Fanclub! Hier könnt ihr eure Meinung zu Weyoun & Co. schreiben! Jeder ist willkommen ;-)! ~~~~~~
                              "Gewagt hast du, meiner zu spotten und Widerrede zu führen gegen Melkor, den Meister aller Geschicke von Arda!"
                              "Denn bin nicht auch ich ein Vala? Ich bin´s, und mehr noch als die, welche da stolz in Valimar sitzen!"
                              (Tolkien: Das Silmarillion)

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                                #30
                                Hier eine nette Seite mit Definitionsversuchen von Amateuren, Literaten und Scifi Größen der letzten 50 Jahre... http://www.panix.com/~gokce/sf_defn.html

                                Interessant ist besonders Moskowitz der nicht zwischen Scifi und Fantasy unterscheidet sondern Science Fiction als Nebenzweig der Fantasy sieht.

                                Und wem das nicht reicht gibt es noch tausend andere Definitionen auf hunderten von anderen Seiten http://www.google.de/search?q=Defini...-8&hl=de&meta=

                                Auch wenn man mit Definition und Fantasy sucht findet Google etliche Definitionen die Scifi grundsätzlich als Spezialfall der Fantasy sehen. International ist Fantasy damit wohl das Äquivalent der im deutschen oft erwähnten "Phantastischen Literatur", die Unterscheidung Scifi/Fantasy wie sie im deutschen Fan-Bereich durchaus üblich ist scheint in der Literatur(kritiker)welt nicht zu existieren.

                                Insofern wäre die Frage "Ist ST Fantasy" wohl fachlich gesehen schon mit "ja" zu beantworten, allerdings ergänzt um den Hinweis daß es zur SF-Schiene der Fantasy gehört.
                                Wobei mir persönlich aber schon die strikte Trennung mehr behagt.
                                »We do sincerely hope you'll all enjoy the show, and please remember people, that no matter who you are, and what you do to live, thrive and survive, there are still some things that make us all the same. You, me, them, everybody!«

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