Zwanghafte Charakterfolgen oder lieber kontinuierlicher Aufbau? - SciFi-Forum

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Zwanghafte Charakterfolgen oder lieber kontinuierlicher Aufbau?

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    Zwanghafte Charakterfolgen oder lieber kontinuierlicher Aufbau?

    Dieser Aspekt und meine Meinung dazu habe ich schon oft im Kopf gehabt und gerade kam ich im Humorvollste ST-Serie Thread wieder drauf.

    Nein, es geht hier nicht um die Gegenüberstellung von Single-Shot Prinzip und Handlungsstrang! (Auch wenn es das Thema sicherlich tangiert.)

    Gemeint ist: Es gibt in ST (auch in anderen Serien) immer wieder diese zwanghaften Folgen, die sich mit einem Thema befassen bzw. ein bestimmtes Thema bringen wollen. Ich meine jetzt nicht, dass es in einer Folge um ein Thema wie z.B. Rassenhass oder so geht.
    Nein, allen voran meine ich damit die sog. Charakterfolgen. Aber auch die reinen Humorfolgen.
    Charakterfolgen: Fast wie per Checkliste vorgegangen, scheint es in jeder Staffel immer eine gewisse Anzahl von Charakterepisoden geben zu müssen, bei denen sich meist irgendeine Handlung aus den Finger gesogen wird, die meist auch noch mit einem völlig privaten Aspekt zu tun hat, der einen wohl nur äußerst bedingt interessiert. Gerade wo es vielleicht genügend interessante und aufkeimende Dinge und Fragen zu der Person des Charakters in der gewohnten Umgebung gibt.

    Ich bin ja der Meinung, man sollte lieber kontinuierlich arbeiten. Was habe ich denn von einer reinen Mayweather-Folge, wo er auf nem Frachter mit seiner Familie ist, die mangels Kontext und nicht vorhandenem Background der Person einen auch kaum interessiert, wenn dieser Charakter in den üblichen Episoden praktisch keine Charaktermomente oder -entwicklung hat?!
    Wenn ich da an alle ST-Serien denke, dann sind solche Folgen auch meist schlecht. Mich ödeten neben den Mayweather Folgen auch meist noch die Hoshi-, Troi-, Beverly, Jadzia-, Geordi- usw. -Folgen ziemlich an. Es ist ja auch klar: Da soll auf einmal, eine ganze Folge lang, nur ein Charakter im Mittelpunkt stehen, die ganze Folge tragen, mit einer Story, die auch noch fesseln soll. Blöderweise auch noch meistens mit einem dem bisherigen Serienverlauf völlig fremden Aspekt oder gar noch Ort und Personen.

    Mir wäre es da viel lieber, wenn die Charaktere gar keine solche Folge haben, dafür aber genügend und fortlaufend/kontinuierlich Charakterelemente und -momente bekommen. Das ist erstens viel leichter zu schreiben, gerade auch, weil die Autoren dann nicht eine ganze Folge auf einmal damit füllen müssen wo der Background fehlt, sondern der Fan/Zuschauer dann die Persönlichkeit und die Eigenheiten und Probleme des Charakters langsam und richtig miterleben können, ihm nahe kommen können, das Gefühl haben können, ihn richtig gut zu kennen/kennengelernt zu haben!
    Wenn das fortwährend mit jedem Charakter so gemacht wird, dann ist der Charakter und seine Persönlichkeit immerwährend und fest verwurzelt im Gedächtnis mit dem Charakter verbunden. Bei Charakterepisoden ist das weniger der Fall.
    Warum jammere ich direkt darüber, wenn ich sehe, wie sich Riker und Picard in Nemesis am Ende nicht umarmen, sondern sich nur die Hand geben (ein Negativ-Beispiel der Autorenschreibung), anstatt mich urplötzlich an Riker's Erfahrungen zu erinnern, wo er irgend ne Tusse abgeschleppt hat oder eine Folge lang angeklagt war?

    Dasselbe sehe ich übrigens bei den meisten anderen Elementen einer (ST-)Serie. Sicherlich kann eine Episode ein bestimmtes Thema haben. Aber z.B. auch der Humor ist so eine Sache. Eine ganze Humor-Episode, die die ganze Episode lang witzig sein soll? Das ist nicht nur sehr schwierig und funzt daher auch nicht so oft, sondern bringt einem nicht soviel, wenn der Humor sonst eher zu kurz kommt.

    So empfinde ich es auch negativ, wenn ein Charakter z.B. in einer oder einer Doppelfolge ein ernstes Problem hat (oder auch ein wichtiges Handlungsstrang-Element auftaucht) und dann in den nächsten zig Episoden erstmal nicht die Spur mehr davon auftaucht!
    Entweder man macht eine Serie und Serie ist für mich eben etwas fortlaufendes, eben der große Vorteil gegenüber einem Film oder man lässt es. Aber dieses Zwischending und diese Ein-Thema-Folgen und Charakterfolgen nerven mich einfach. Ich finde das ist einfach rückständig und falsch.

    Oder wie seht Ihr das? Mich hat das schon immer gestört. Da mühen sich die Leute bei Paramount bzw. die Autoren ab, Woche für Woche eine tolle Geschichte aufzutischen, was Ihnen ja auch, Respekt, durchaus mit so einigen Glanzstücken gelingt, aber eben nicht soo oft, wo es doch so einfach wäre, charakterliche und andere Elemente immer wieder einzubringen und es würde irgendwann zum Selbstläufer! DS9 hat das gerade was die Charaktere angeht super vorgemacht. Ist Euch das mal aufgefallen? In DS9 geschehen nicht nur einfach irgendwelche Ereignisse und Stories, die Charaktere reden nachher immer darüber! Was sie machen sollen, was sie persönlich für Probleme damit oder zugleich haben usw. Es wird ab einem Punkt ein fester weiterer Bestandteil und es wird zum Selbstläufer. Gerade wenn Charaktere erst einmal gefestigt sind, kann man soviele tolle Stories, Momente damit bringen, und das ergibt sich eigentlich alles aus dem Vorangegangenen!
    Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche. (Franz von Assisi; 1181 od. 82 - 1226)

    #2
    Zitat von Valen
    Dieser Aspekt und meine Meinung dazu habe ich schon oft im Kopf gehabt und gerade kam ich im Humorvollste ST-Serie Thread wieder drauf.

    Nein, es geht hier nicht um die Gegenüberstellung von Single-Shot Prinzip und Handlungsstrang! (Auch wenn es das Thema sicherlich tangiert.)

    Gemeint ist: Es gibt in ST (auch in anderen Serien) immer wieder diese zwanghaften Folgen, die sich mit einem Thema befassen bzw. ein bestimmtes Thema bringen wollen. Ich meine jetzt nicht, dass es in einer Folge um ein Thema wie z.B. Rassenhass oder so geht.
    Nein, allen voran meine ich damit die sog. Charakterfolgen. Aber auch die reinen Humorfolgen.
    Charakterfolgen: Fast wie per Checkliste vorgegangen, scheint es in jeder Staffel immer eine gewisse Anzahl von Charakterepisoden geben zu müssen, bei denen sich meist irgendeine Handlung aus den Finger gesogen wird, die meist auch noch mit einem völlig privaten Aspekt zu tun hat, der einen wohl nur äußerst bedingt interessiert. Gerade wo es vielleicht genügend interessante und aufkeimende Dinge und Fragen zu der Person des Charakters in der gewohnten Umgebung gibt.

    Ich bin ja der Meinung, man sollte lieber kontinuierlich arbeiten. Was habe ich denn von einer reinen Mayweather-Folge, wo er auf nem Frachter mit seiner Familie ist, die mangels Kontext und nicht vorhandenem Background der Person einen auch kaum interessiert, wenn dieser Charakter in den üblichen Episoden praktisch keine Charaktermomente oder -entwicklung hat?!
    Wenn ich da an alle ST-Serien denke, dann sind solche Folgen auch meist schlecht. Mich ödeten neben den Mayweather Folgen auch meist noch die Hoshi-, Troi-, Beverly, Jadzia-, Geordi- usw. -Folgen ziemlich an. Es ist ja auch klar: Da soll auf einmal, eine ganze Folge lang, nur ein Charakter im Mittelpunkt stehen, die ganze Folge tragen, mit einer Story, die auch noch fesseln soll. Blöderweise auch noch meistens mit einem dem bisherigen Serienverlauf völlig fremden Aspekt oder gar noch Ort und Personen.

    Mir wäre es da viel lieber, wenn die Charaktere gar keine solche Folge haben, dafür aber genügend und fortlaufend/kontinuierlich Charakterelemente und -momente bekommen. Das ist erstens viel leichter zu schreiben, gerade auch, weil die Autoren dann nicht eine ganze Folge auf einmal damit füllen müssen wo der Background fehlt, sondern der Fan/Zuschauer dann die Persönlichkeit und die Eigenheiten und Probleme des Charakters langsam und richtig miterleben können, ihm nahe kommen können, das Gefühl haben können, ihn richtig gut zu kennen/kennengelernt zu haben!
    Wenn das fortwährend mit jedem Charakter so gemacht wird, dann ist der Charakter und seine Persönlichkeit immerwährend und fest verwurzelt im Gedächtnis mit dem Charakter verbunden. Bei Charakterepisoden ist das weniger der Fall.
    Warum jammere ich direkt darüber, wenn ich sehe, wie sich Riker und Picard in Nemesis am Ende nicht umarmen, sondern sich nur die Hand geben (ein Negativ-Beispiel der Autorenschreibung), anstatt mich urplötzlich an Riker's Erfahrungen zu erinnern, wo er irgend ne Tusse abgeschleppt hat oder eine Folge lang angeklagt war?

    Dasselbe sehe ich übrigens bei den meisten anderen Elementen einer (ST-)Serie. Sicherlich kann eine Episode ein bestimmtes Thema haben. Aber z.B. auch der Humor ist so eine Sache. Eine ganze Humor-Episode, die die ganze Episode lang witzig sein soll? Das ist nicht nur sehr schwierig und funzt daher auch nicht so oft, sondern bringt einem nicht soviel, wenn der Humor sonst eher zu kurz kommt.

    So empfinde ich es auch negativ, wenn ein Charakter z.B. in einer oder einer Doppelfolge ein ernstes Problem hat (oder auch ein wichtiges Handlungsstrang-Element auftaucht) und dann in den nächsten zig Episoden erstmal nicht die Spur mehr davon auftaucht!
    Entweder man macht eine Serie und Serie ist für mich eben etwas fortlaufendes, eben der große Vorteil gegenüber einem Film oder man lässt es. Aber dieses Zwischending und diese Ein-Thema-Folgen und Charakterfolgen nerven mich einfach. Ich finde das ist einfach rückständig und falsch.

    Oder wie seht Ihr das? Mich hat das schon immer gestört. Da mühen sich die Leute bei Paramount bzw. die Autoren ab, Woche für Woche eine tolle Geschichte aufzutischen, was Ihnen ja auch, Respekt, durchaus mit so einigen Glanzstücken gelingt, aber eben nicht soo oft, wo es doch so einfach wäre, charakterliche und andere Elemente immer wieder einzubringen und es würde irgendwann zum Selbstläufer! DS9 hat das gerade was die Charaktere angeht super vorgemacht. Ist Euch das mal aufgefallen? In DS9 geschehen nicht nur einfach irgendwelche Ereignisse und Stories, die Charaktere reden nachher immer darüber! Was sie machen sollen, was sie persönlich für Probleme damit oder zugleich haben usw. Es wird ab einem Punkt ein fester weiterer Bestandteil und es wird zum Selbstläufer. Gerade wenn Charaktere erst einmal gefestigt sind, kann man soviele tolle Stories, Momente damit bringen, und das ergibt sich eigentlich alles aus dem Vorangegangenen!

    Hallo mein Lieber Valen

    interesante frage


    Naja ich denke so wie du das bei DS9 Beschrieben hast so sollte es immer gemacht werden...

    Mich haben Char Folgen mit Folgenden Person nicht so angesprochen : Wes Crusher, Bev Crusher, Deanna Troi, Riker, Jadzia (Gähn), manchmal auf Jake....

    Ich finde mal sollte die Figuren Stück für Stück beleuchten.. Klar kann es auch ma eine eizige Char Episode geben, aber nicht so oft... Bei Jadzia hätte man IMHO es so machen sollen, ihr also keine einzel Char-Folge zu geben...

    Den die Folgen waren meißt zu einschlafen...

    Andere Char Folgen fand ich z.b Genial - die von Rom - Quark, Nog, Holodoc, Miles, Bashir, Neelix usw...
    scotty stream me up ;)
    das leben ist ein scheiss spiel, aber die Grafik ist geil :D
    aber leider entschieden zu real

    Kommentar


      #3
      Mich haben Charakterfolgen nie gestört, eher im Gegenteil. Liegt vielleicht daran, daß zwei meiner ST-Lieblingsfolgen Charakterfolgen sind (DS9: "The Wire" und "Treachery, Faith and the Great River").

      Ich finde es sogar ganz gut, wenn in einer Folge ein bestimmter Charakter näher beleuchtet wird und man dadurch mehr über ihn erfährt (so wie z. B. bei LOST - geniale Serie!). Natürlich darf nicht der Fehler begangen werden, Charakterelemente hinterher wieder unter den Tisch fallen zu lassen. Diesen Durchblick sollten die Autoren schon haben. Klar kann man Wissenswertes und Interessantes über einen Charakter auch "häppchenweise" präsentieren, aber wenn sich eine Folge um einen bestimmten Charakter dreht und diesen (meist) mit irgendeinem Problem konfrontiert, wird einem der Charakter dadurch 45 Minuten lang näher gebracht, man kann sich voll auf ihn konzentrieren.

      Natürlich gab es interessante und langweilige Charakterfolgen. Kommt aber vielleicht auch darauf an, wie sehr oder wie wenig einen ein bestimmter Charakter interessiert.

      Ich finde, Charakterfolgen kann man auf zweierlei Art definieren: zum einen eine Folge, die den Charakter mit einer Situation oder einem Problem konfrontiert und die bewußt dazu gedacht ist, mehr über ihn zu erfahren, indem man die 45 Minuten um ihn herum ansiedelt.

      Oder aber Folgen, in denen ein Charakter so häufig auftaucht, daß es schon eine Charakterfolge sein könnte, obwohl sie nicht als solche gedacht ist. Wenn man danach ginge, gäbe es z. B. in VOY seeehr viele Janeway-, Holodoc- und Seven-"Charakterfolgen" .

      Was DS9 betrifft, so waren die Charakterfolgen IMO eine der Stärken der Serie, vielleicht, weil DS9 so viele starke Haupt- UND Nebencharaktere hatte, die ALLE gleichermaßen beleuchtet wurden. Fand ich klasse. Bei DS9 griff aber vieles ineinander, mehr als in den anderen ST-Serien. Allein schon deswegen, weil die Charaktere sich mit den Folgen ihrer Taten und ihres Handelns auseinandersetzen mußten, weil sie nicht einfach von der Station wegkonnten. Nicht so wie bei den Enterprises und der Voyager: am Ende der Folge flog das Schiff weiter, egal was war, und die Crews bekamen die unmittelbaren Konsequenzen ihres Tuns gar nicht mit.

      Also, wie gesagt, ich fand Charakterfolgen eigentlich immer okay, obwohl es da natürlich auch öde gab. Was mich häufiger mal gestört hat, war das Prinzip der A- und B-Story, Haupt- und Nebenhandlung. Vor allem, wenn einen eine eher langweilige B-Story ständig aus der spannenden A-Story rausgerissen hat...

      Okay fand ich die "Humorfolgen". Eine ernste Folge mit witzigen Momenten ist in Ordnung, wenn sie angebracht sind. Aber zur Abwechslung zwischendurch mal eine Folge, die sich selbst nicht ganz so ernst nimmt und die nur was zum Lachen bietet, warum nicht? Aber auch hier gilt: die Folge muß gut geschrieben sein, und der Humor muß stimmen, sonst zieht das ganze nicht. Und auch da gab´s solche und solche Folgen.

      Mein Fazit: Charakterfolgen und Humorfolgen haben mich nie gestört.
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      (Tolkien: Das Silmarillion)

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        #4
        @Dominion: Ja, die Jadzia-Char-Folgen waren wirklich alle lahm!


        Zitat von Weyoun 5
        Mich haben Charakterfolgen nie gestört, eher im Gegenteil. Liegt vielleicht daran, daß zwei meiner ST-Lieblingsfolgen Charakterfolgen sind (DS9: "The Wire" und "Treachery, Faith and the Great River").
        Das sind für mich aber keine Charakterfolgen. Jedenfalls nicht so, wie ich das meine. Die genannten Folgen sind wirklich sehr gut! Aber IMO geht es in den Folgen zu einem nicht unerheblichen Teil jeweils auch oder gerade um eine wichtige Sache, die dann aber unmittelbar und hauptsächlich mit einer Person zu tun hat, wodurch es quasi zur Charakterfolge wird.
        Ich meine halt mehr so Char-Folgen, die den jeweiligen Charakter bewußt in eine private Situation bringt, häufig auch noch an einen anderen Ort. Also so Dinger wie Troi mit ihrer Verheiratung oder den Mayweather-Folgen auf dem Schiff seiner Familie usw.
        Die sind einfach gähnend langweilig. Das will praktisch keiner sehen (sorry für die allgemeine Ausdrucksweise). Diese Storyinhalte sind immer so äußerst künstlich. Besonders ätzend halt, wenn der Inhalt, wie in den allermeisten Fällen, danach nicht mehr erwähnt wird. Hauptsache, man hat eine Folge einem Charakter gewidmet, auch wenn's net mehr erwähnt wird, keine Bewandnis hat und weder mit dem Ort oder der Haupthandlung zu tun hat, ebenso wenig mit den üblichen und danach vorkommenden Persönlichkeitsebenen des Charakters.
        Solche Episoden können bzw. sind häufig besser, wenn die Handlung nicht nur um den Charakter geht, sondern manche der anderen Charaktere mit einbezieht, evtl. noch ein bestimmtes Storyelement, welches evtl. auch noch gut zur (charakterlichen) Haupthandlung passt. "The Wire" ist da ein gutes Beispiel.

        Eine kontinuierliche Entwicklung ist einfach viel viel besser! Da wächst und leidet man mit! Oder nicht? Wie seht Ihr das alle?
        Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche. (Franz von Assisi; 1181 od. 82 - 1226)

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          #5
          sicherlich ist eine kontinuierliche entwicklung gut, aber ich habe nie die unterscheidung zwischen charakterfolgen und anderen folgen gemacht, entweder eine folge gefällt mir, oder auch nicht!
          wenn überhaupt unterscheide ich ein- und mehrsträngige handlungen, wobei letzteres natürlich immer spannender ist, logischerweise!
          ich lehne ENT ab! Warum? Weil es eine Beleidigung ist, wenn man diese schlechte Serie als Star Trek bezeichnet!

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            #6
            Es gibt sehr gute reine Charakterfolgen, aber auch ziemlich schlechte, die wirklich sehr gezwungen wirken.

            In konzentrierter Form findet man bei ST Charakterfolgen direkt nach dem Piltofilm. Nach diesem kommen zumeist weite Strecken voller Charakterfolgen, die einem so ziemlich den ganzen Background einer Person auf einmal hineinwürgen wollen. So früh in einer Serie finde ich das wirklich blöd, das nimmt schon von Anfang an den späteren Autoren viele Möglichkeiten. Oder es passiert das Gegenteil, nämlich dass dort erwähntes nie wieder aufgegriffen wird und einfach in Vergessenheit gerät bzw. einfach ignoriert und geändert wird, weil der Verlauf der Serie Wendungen genommen hat, die eine besondere Handlung von einem Charakter bedürfen.

            Ich mag aus diesem Grund auch ENT so sehr, weil man da am Anfang von Charakterfolgen ziemlich verschont bleibt und meistens doch das Team im Mittelpunkt steht. Ich finde es viel interessanter, wenn man eine Person noch nicht so genau beleuchtet. Dann kann man in späteren Folgen einen wirklich zur Situation angepassten Background erfinden. Viel zu oft kommt es nämlich vor, dass aus einem nicht nachvolziehbaren Anlass die Charaktere plötzlich damit beginnen, eine Kindheitsgeschichte zu erzählen, ohne das dies der Folge wirklich etwas bringen würde.

            Viele kleine Hinweise, Ideen, Referenzen und Erinnerungen empfinde ich als wesentlich besser als Folgen, die krampfhaft versuchen, so viel aus einem Charakter herauszuholen wie möglich. Nach mehreren Folgen dann, in denen man den Charakter langsam aber sicher kennengelernt hat, kann man aber durchaus mal eine reine Charakterfolge machen.
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              #7
              Ich bevorzuge eigentlich auch den kontinuierlichen Aufbau, aber ohne CHarakterfolgen geht es einfach nicht.

              Nehmen wir z.B. eben besagte Situation mit dem Pilotfilm. In dessen Anschluß kommen immer erstmal ein paar Charakterfolgen, und das ist auch gut so, denn nur wenn ich etwas über Charaktere weiß und diese mir zusagen bleibe ich auch bei einer Serie. Da mag die Story noch so toll und die Aussage noch so megamäßig sein - das A und O sind die Charaktere, und dafür braucht man grade am Anfang "Charakterfolgen", um den Zuschauer seine Leute näher zu bringen.
              Gegen Mitte bzw Ende der Serie können sie dann ruhig etwas seltener werden, aber ganz missen möchte ich sie auch dann keinesfalls, denn sie sind erstens viel abwechslungsreicher als das Phänomeen der Woche, und zweitens manchmal sogar noch richtig interessant.

              Im übrigen: In dem Punkt "Charakterentwicklung" war DS9 den anderen Serien zwar überlegen, aber immernoch weit weg von "perfekt". Man nehme nurmal die "kontinuierliche" Hinarbeit auf den genmanipulierten Doktor, oder das vollkommen unter den Tisch gekehrte "Strafzyklen" - Leben von O`Brien.

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                #8
                das was hier angesprochen wird ist mit einer der gründe aus denen ich st nicht mag, weil ich dadurch, dass handlung und anspruch der serie von folge zu folge stark variieren, es für mich sehr schwer wird zu erkennen, was eigentlich die kernaussage der serie ist.
                This post is protected by : Azatoth, demon sultan and master of illusion. ZOCKTAN!, Hiob 30, 16-17, Streichelt mein Ego,
                "I was a victim of a series of accidents, as are we all."
                Yossarian Lives!

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                  #9
                  Wenn sie gut sind, dann habe ich gegen Charakter-Folgen nichts einzuwenden. Nur habe ich eben da meistens schlechtere Beispiele gesehen (Ausnahme von der Regel: bisher Lost und einige Star Trek Folgen). Daher bin ich eher Valens Meinung, dass solche Sachen (auch Humor) subtil und kontinuierlich in die Serie eingebaut werden sollen. Dafür gibts ja Serien und wegen diesen Möglichkeiten mag ich sie auch ein klein wenig lieber als Filme

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                  "Aber Josua sprach zu den zwei Männern, die das Land ausgekundschaftet hatten: Geht in das Haus der Hure und führt das Weib von dort heraus mit allem, was sie hat, wie ihr versprochen habt."

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                    #10
                    Ich bin sowohl für "zwanghafte Charakterfolgen" als auch "kontinuierlichen Aufbau". Charakterfolgen sind - wie schon viele hier anmerkten - wichtig um die Figuren richtig einschätzen und lieben zu lernen. Außerdem ist die GESCHICHTE wichtig. Egal ob jetzt das Team oder ein einzelner Charakter im Mittelpunkt steht - ob die Folge gut wird oder nicht, entscheidet letztendes die Geschichte.

                    Außerdem ist es völlig normal immer wieder Charakterfolgen dazwischen zu streuen. Immer wieder stehen Charaktere vor außergewöhnlichen Situationen, welche den ganzen Handlungsstrang (oder eben die eine Folge lang) das Geschehen beeinflussen. Das gibt es nicht nur bei ST. Wieviele Garibialdi-, Londo-, oder G'Kar-Folgen gab es bei Babylon 5? Eine Serie wo es "nur kontinuierlichen Aufbau" gibt und immer nur das Team nie eine einzelne Person im Mittelpunkt steht, würde mir wohl nur wenig gefallen. Denn meist sind es jene "zwanghaften Charakterfolgen" welche uns die Charaktere lieben lernen lassen.

                    Kommentar


                      #11
                      @Zefram: Wieso brauchen wir zwangsläufig die (zwanghaften) Charakterfolgen? Wenn wir immer wieder in mehreren Folgen gut rübergebracht die Eigenheiten und Probleme zu sehen bekommen, wüßte ich nicht, wieso man extra eine Folge braucht, die sich nur um einen Charakter dreht.

                      Aber ich meine mit Charakterfolgen auch die Folgen, in denen ganz gezielt fast nur die eine Person im Mittelpunkt steht, um sie herum eine Geschichte erfunden wird, die meistens auch nix mit der Serie oder den anderen Charaktere zu tun.
                      Ich will ja z.B. nicht, dass man nix von dem Charakter mitbekommt.

                      @HanSolo: Interessant. Das Du B5 ansprichtst... Damit hast Du das beste Beispiel gebracht. Bei B5 kann ich mich nämlich kaum an eine reine Charakterfolge erinnern. Gut, da war mal die mit Londo's Ehefrauen.
                      Aber gerade B5 zeigt sonst in zig Folgen, wie die wichtig(st)en (Haupt-)Handlungen durch eine Person getragen werden, in Interaktion mit anderen Charakteren, so dass wir perfekt die Geschichte erzählt bekommen, starke Einblicke in den Charakter bekommen und dennoch nicht irgendeine abstrus-erfundene "Der-Charakter-muss-irgendeinen-Background-hingezimmert-bekommen"-Story!

                      Ach, das mit dem genmanipuliertem Doktor bei DS9: Sicher, dass war ganz offensichtlich nicht von Anfang an geplant, wie bei B5 meist. Aber es passte denoch größtenteils prima zu der Vergangenheit.
                      Aber vor allen Dingen zählt das eher zum Thema Handlungsstrang!
                      Was die Charakterentwicklung bzw. -persönlichkeit angeht, klappt das bei Bashir doch sehr gut! Gerade bei dem Thema!

                      Um noch ein Negativ-Beispiel zu bringen, welche Charakterepisoden ich auch meine: Nehmen wir doch mal DS9. Ezri. Ich mag Ezri und DS9 sehr! Aber diese Folge in der 7. Staffel mit ihr, wo sie dann zu ihrer Familie reist.
                      Schlimm! Die Folge ist ganz unterhaltsam, soweit. Aber warum mußte das etwas sein, was außerhalb von DS9 und jeglichem Storygebilde von DS9, und davon gibt es Unmengen, spielt?!
                      Da muß sie zu ner Familie, die wir nicht sehen wollen. Ein Bruder und dessen Probleme werden erschaffen, eine Mord- und Verschwörungsstory drumrumgebaut. Alles nur, um Ezri eine Charakterfolge zu geben, weil der Charakter neu ist.
                      Es wäre x-mal besser gewesen, Ezri gezielt stärker in den anstehenden Hauptthemen von DS9 einzubringen und ihre Persönlichkeit, ihre Probleme, ihre Gefühlswelt, anhand dessen zu zeigen. Das wäre für den Zuschauer greifbarer und besser gewesen. Und es wäre um eine Story gegangen, die einen sowieso interessiert, wenn man die Serie schaut.

                      Dasselbe mit Mayweather. Kontinuierlich wäre gerade hier besser gewesen, weil Mayweather (wie auch Hoshi) blass wie eine Wand geblieben sind. Aber nein, da müssen die eine Story mit seiner Familie, fernab der Enterprise mit irgendeinem Pseudo-Hintergrund erfinden.

                      Ich sage: Nein, Charakterfolgen sollten nicht um des Charakter's Willen und auch nicht, weil die Serie und natürlich damit die Charaktere neu sind gemacht werden. Gerade, wenn ich eine neue Serie schauen will, dann bringt eine starke Konzentration einer Folge bzw. mehrerer, mich doch eher von dem eigentlichen "Bild" der Serie ab! Ich bekomme dann nur einen Charakter zu sehen und vermutlich noch einen Inhalt, der mit der Serie eigentlich nichts zu tun hat.
                      Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche. (Franz von Assisi; 1181 od. 82 - 1226)

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                        #12
                        Ich verstehe den Sinn dieses Threads nicht ganz. Im Titel ist schon zu erkennen, was Du besser findest, also eine Frage, die schon so gestellt ist, dass man eine Möglichkeit eher präferiert. So in der Art, wollt ihr matschige Birnen oder saftige Äpfel.

                        Dann zählen für dich gute Charakterfolgen nicht, sonderns Charakterfolgen sind nur die, die langwelige sind und gezwungen wirken? Was gibts da denn noch zu diskutieren? Die genannte Mayweahter-Folge wird wohl kaum jemand gut finden und gegen bedachten, sinnvollen, kontinuierlichen Aufbau wiord auch kaum jemand was sagen.
                        Fakt ist jedoch, dass es genauso gute und schlechte Folgen gibt mit vielen Charakteren, mit Haupthandlungsstrangelementen und mit nur wenigen und abseits vom Mein-Plot. Und zwar in allen Kombinationen.

                        Natürlich ist mir ein Serienkonzept, wie das von Babylon 5, Twin Peaks, Sopranos, Battlestar Galactica T.N.S. viel liber als das staubige TNG, aber das hat weniger mit Charakterfolgen oder Ensamble-Folgen zu tun. "Data's Day" ist eine großartige Charakterflge ohne großen Hauptstorybogen und "In the Pale Moonlight" ist eine fantastische Charakterfolge eingebettet in den großen Handlungsstrang vom Dominion-Krieg.
                        "...wenn ich, Aguirre, will, dass die Vögel tot von den Bäumen fallen, dann fallen die Vögel tot von den Bäumen herunter.
                        Ich bin der Zorn Gottes, die Erde über die ich gehe sieht mich und bebt!"

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                          #13
                          Nein Lope, das verstehst Du falsch. Sorry.

                          Ich habe sie Zwanghafte Charakterfolgen genannt, weil ich damit speziell die Folgen meine, bei denen ein Charakter eine Folge nur für sich bekommt und zwar meist mit Dingen, die mit den sonstigen Themen, Charakteren oder Handlungssträngen, ja teilweise mit der eigentlichen Person, kaum etwas gemein haben. Da wird meistens die Familie hervorgekramt, von der wir noch nie etwas gehört haben und der Hauptcharakter wird in der Folge meist noch auf einen ganz anderen Ort gebracht, so dass wir noch weniger vom Schiff und den anderen Chars haben.

                          Charakterfolgen können ja auch gut sein und gewisse charakterliche Eigenheiten anhand einer Serienrelevanten oder einfach guten Story rüberbringen.

                          Aber gerade in ST sind die oben beschriebenen Folgen nicht selten, sondern sehr häufig und typisch, um einen die Charaktere rüberzubringen. Nur leider auf eine falsch angegangene Art. Meine Meinung. Daher frage ich ja nach.

                          Ich sage halt: Ich finde, es ist viel besser, wenn die Charaktere anhand der serienbezogenen Inhalte charakterliche Tiefe bekommen.
                          Der Gegensatz dazu sind die erwähnte "Charakterfolgen", die sich nur um einen aus dem Kontext gerissene Story mit meist dessen Familie geht, die einen eigentlich nicht interessiert, weil noch nie gesehen und danach auch nie wieder zu sehen ist.

                          Das hat nichts mit einer unfairen Gegenüberstellung von gutem Handlungsstrang mit schlechten Charakterfolgen, sondern ganz speziell mit dieser Art der "Charakterentwicklung" zu tun.
                          Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche. (Franz von Assisi; 1181 od. 82 - 1226)

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                            #14
                            OK, so ein bisschen verstehe ichs jetzt. Finde ich zwar immer noch schwierig, aber...

                            "Family" ist ja fast sowas, "leider" ists ja doch wieder stark an die Borg-Stroy angeknüpft. Auch eine tolle Folge. Also mir fallen kaum solcher Folgen ein. Vielleicht, weil ich sie verdrängt habe.
                            Ah, bei DS9 fällt mir "Strafzyklen" ein, quasi nur mit O'Brien im virtuellen Ort des Gefängnisses. SEHR gute Folge, leider wie andauernd bei Trek und auch bei DS9 eine Folge ohne Konsequenzen. 20 Jahre Haft in schlimmsten Bedingungen, die Erkenntniss, dass man zum Mord fähig ist, der Versuch sich selbst zu töten ist 7 Tage später vergessen und überwunden.
                            "...wenn ich, Aguirre, will, dass die Vögel tot von den Bäumen fallen, dann fallen die Vögel tot von den Bäumen herunter.
                            Ich bin der Zorn Gottes, die Erde über die ich gehe sieht mich und bebt!"

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                              #15
                              Japp, Family ist richtig klasse! Vielleicht auch gerade weil sie die Borg aufgreift.
                              Strafzyklen ist für mich übrigens einer der besten DS9-Folgen überhaupt! Was da an Emotionen, gerade am Ende in dem Lagerraum rüberkommt ist einfach der Hammer! Und ja: Schade, dass es nicht mehr aufgegriffen wurde.

                              Was solche von mir beschriebenen Folgen angeht, fällt mir neben den Mayweather-Folgen direkt Ezri's Folge in DS9 ein, wo sie ihre Familie besucht. Wobei die Folge noch ganz okay ist und Ezri halt süß ist , ist das Schema aber zum gähnen.
                              Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche. (Franz von Assisi; 1181 od. 82 - 1226)

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