Implikatonen des Mindmelt/Telepathie im Verhältnis zum Aussageverweigerungsrecht - SciFi-Forum

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Implikatonen des Mindmelt/Telepathie im Verhältnis zum Aussageverweigerungsrecht

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    Implikatonen des Mindmelt/Telepathie im Verhältnis zum Aussageverweigerungsrecht

    Ich bin gerade durch Spocks Mind Melt mit Valeris auf den Gedanken gekommen, wie Telepathen und Gedankenverschmelzungen im Kontext des Rechts auf Aussageverweigerung in prozessualen Fragen, gerade im strafprozessualen und strafrechtlichen Sinne, zu beurteilen sind. Wie könnte die Föderation diese Probleme lösen bzw. gelöst haben? Gäbe es ein Aussageverbot für Telepathen, da ja nicht sicher gesagt werden kann ob sie ihre Informationen redlich oder durch Gedankenlesen erlangt haben? Dürfen Vulkanier, Betazoiden etc. als Polizisten arbeiten?

    Ich würde hier aus grundsätzlichen Erwägungen sagen, dass Telepathen wohl von Ermittlungen und richterlichen Tätigkeiten ausgeschlossen sein müssten, da schon ihre pure Fähigkeit zum Gedankenlesen wohl dem Recht des Angeklagten auf Aussageverweigerung und einen fairen Prozess zuwiderlaufen dürfte.

    Was anderes könnte natürlich für Entlastungsbeweise gelten. Wenn ein Angeklagter durch Einsatz eines Vulkaniers oder Betazoiden seine Unschuld beweisen kann, müsste das als Entlastungsbeweis ja zulässig sein.

    Ich weiß, ich habe Probleme......

    #2
    Ein sehr interessantes Gedankenspiel. Wie man in ST VI sehen konnte, werden telepathische Scanns in Ausnahmefällen ganz ohne Gericht oder ähnliches angewendet.

    Ein Telepath könnte die Schuld oder Unschuld innerhalb von Sekunden ermitteln. Unser Rechtssystem mit Anwälten, Spurensicherung und Gerichten ist da eigentlich überflüssig.
    Allerdings konnte man immer wieder mal VFP-Gerichte (ST IV, der Föderationsrat) oder Gremien sehen, die einem Gericht ähneln. Manche Spezies können sich aber gegen telepathische Scanns abschirmen. Die Vulkanier haben ihre Disziplin, die Ferengi ihre besondere Anatomie, deshalb werden solche Einrichtungen wohl niemlas völlig verschwinden.

    Ich denke, dass man sich über diesen speziellen Aspekt der Rechtssprechung keine allzu großen Gedanken gemacht hat. Die Autoren könnten aber daraus interessante Folgen spinnen. Telepathen können Straftäter ja auch heilen, wie man in VOY "Gewalt" sehen konnte. So oder so ist das ein großes Reservoir an Geschichten, welches man wohl niemals näher beleuchten wird.
    "All dies könnte bloß eine aufwändige Simulation sein,
    die in einem kleinen Gerät auf jemandes Tisch läuft."
    (Jean-Luc Picard über das Wesen der Wirklichkeit)

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      #3
      Zitat von EA-Loyalist Beitrag anzeigen
      Ein sehr interessantes Gedankenspiel. Wie man in ST VI sehen konnte, werden telepathische Scanns in Ausnahmefällen ganz ohne Gericht oder ähnliches angewendet.
      Mal ganz ruhig mit den wilden Pferden. ST VI zeigt nur, dass Spock in einer extremen Notlage bereit ist, auch gegen Valeris Willen eine Gedankenverschmelzung mit ihr einzugehen um Informationen zu bekommen, die er dringend braucht. Er ist dabei nichtmal auf gerichtlich verwertbare Informationen aus.

      Ein Telepath könnte die Schuld oder Unschuld innerhalb von Sekunden ermitteln. Unser Rechtssystem mit Anwälten, Spurensicherung und Gerichten ist da eigentlich überflüssig.
      Sehe ich anders.Was eine Telepath wahrnimmt ist eigentlich nur Höhrensagen und damit in nur wenigen Ausnahmefällen gerichtlich zulässig. Die Frage ist auch, wer überwacht die Telepathen? Wer sagt, dass der Telepath nicht lügt? Eine Verurteilung, die nur auf der Aussage eines einzelnen beruht und dessen Inhalt nicht objektiv nachprüfbar ist, hat nichts mehr mit einem Rechtsstaat zu tun.

      Allerdings konnte man immer wieder mal VFP-Gerichte (ST IV, der Föderationsrat) oder Gremien sehen, die einem Gericht ähneln. Manche Spezies können sich aber gegen telepathische Scanns abschirmen. Die Vulkanier haben ihre Disziplin, die Ferengi ihre besondere Anatomie, deshalb werden solche Einrichtungen wohl niemlas völlig verschwinden.
      Du hast vergessen, dass auch ein Telepath die Erinnerungen einer Person manipulieren kann um ihn damit fälschlicherweise eines Verbrechens zu beschuldigen. Ohne ein Gerichtsverfahren, dass sich auch auf andere Beweise stützt, geht man ein hohes Risiko ein, Fehlurteile zu sprechen.

      LG
      Whyme
      "Und wie alle Priester haben sie als erstes gelernt, Wahrheit mit "Ketzerei" zu übersetzen."
      -Frank Herbert - Der Herr des Wüstenplaneten

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        #4
        Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
        Ich würde hier aus grundsätzlichen Erwägungen sagen, dass Telepathen wohl von Ermittlungen und richterlichen Tätigkeiten ausgeschlossen sein müssten, da schon ihre pure Fähigkeit zum Gedankenlesen wohl dem Recht des Angeklagten auf Aussageverweigerung und einen fairen Prozess zuwiderlaufen dürfte.
        Ich empfehle dazu Alfred Besters "The Demolished Man" (Demolition). Er hat sich dem Thema Telepathie im Polizeiwesen ausführlich gestellt - und ja, mit der Konsequenz, dass telepathische Beweise alleine vor Gericht nicht zählen, weil die Telepathen dadurch fähig wären, selbst zu bestimmen, wen sie an den Galgen bringen und wen nicht. Eine Anklage muss durch Beweise untermauert werden, die auch ein Nichttelepath (oder in diesem Fall: der Gerichtscomputer!) nachvollziehen kann.
        Die Sternenflotte bescheinigt hiermit, dass zur Erzeugung dieses Textes kein Rothemd gemeuchelt, gephasert, erstochen, erschlagen, gesteinigt, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise grob ausgebeutet, misshandelt oder an körperlicher oder geistiger Unversehrtheit geschädigt wurde.

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          #5
          Zitat von Whyme Beitrag anzeigen
          Mal ganz ruhig mit den wilden Pferden. ST VI zeigt nur, dass Spock in einer extremen Notlage bereit ist, auch gegen Valeris Willen eine Gedankenverschmelzung mit ihr einzugehen um Informationen zu bekommen, die er dringend braucht. Er ist dabei nichtmal auf gerichtlich verwertbare Informationen aus.

          Was ein Eingriff in Valeris Persönlichkeitsrechte ist. Das kann man problemlos mit heutiger Folter gleichsetzen. Wer weiß wie oft Sektion 31 oder der normale Föderationsgeheimdienst auf diese Weise schon an Informationen gekommen ist. Das Picard seine Gesprächspartner immer von Troi abchecken lässt, ist eigentlich auch nicht in Ordnung. Eine andere Spezies könnte selbst die empathische Warnehmung Trois als Bedrohung interpretieren.


          Zitat von Whyme Beitrag anzeigen
          Sehe ich anders.Was eine Telepath wahrnimmt ist eigentlich nur Höhrensagen und damit in nur wenigen Ausnahmefällen gerichtlich zulässig. Die Frage ist auch, wer überwacht die Telepathen? Wer sagt, dass der Telepath nicht lügt? Eine Verurteilung, die nur auf der Aussage eines einzelnen beruht und dessen Inhalt nicht objektiv nachprüfbar ist, hat nichts mehr mit einem Rechtsstaat zu tun.
          Tatsächlich sind nicht Nichttelepathen Telepathen klar unterlegen. Alleine schon durch die kommunikativen Aspekte. Aber das soll hier nicht das Thema sein.

          In Star Trek konnte man sowohl eher schwache wie auch sehr mächtige und talentierte Telepathen sehen. Ein Talosianer wird bestimmt präziser scannen als ein Betazoid. Um sich zu vergewissern, lässt man einfach mehrere Personen scannen. Einer Gruppe aus objektiven und mächtigen Telepathen traue ich ein kompetentes Urteil in einer Strafsache durchaus zu.

          Zitat von Whyme Beitrag anzeigen
          Du hast vergessen, dass auch ein Telepath die Erinnerungen einer Person manipulieren kann um ihn damit fälschlicherweise eines Verbrechens zu beschuldigen. Ohne ein Gerichtsverfahren, dass sich auch auf andere Beweise stützt, geht man ein hohes Risiko ein, Fehlurteile zu sprechen.

          LG
          Whyme

          Ich stimme Dir hier aber zu. Gerichte werden in der dargestellten Zukunft immer noch gebraucht. Aber auch ohne Telepathie ist die ST-Technik in puncto Verbrechensaufklärung ohnehin so weit, dass kaum noch Straftäter entkommen, wie es Picard mal erwähnt hat.
          "All dies könnte bloß eine aufwändige Simulation sein,
          die in einem kleinen Gerät auf jemandes Tisch läuft."
          (Jean-Luc Picard über das Wesen der Wirklichkeit)

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