Identifikation der Schauspieler mit Star Trek

[Dessler]

Walter Koenig hat sich mir gegenüber eher so ausgedrückt, daß Star Trek für ihn ein Karrierestarter war, er aber lieber mit B5 in Verbindung gebracht werden möchte, da er da aus seiner Sicht schauspielerisch mehr geleistet hat.

Inhaltlich nachvollziehbar, klingt mir aber ein bisschen geheuchelt. Warum geistert er dann so gerne in diversen Star Trek-Fanfilmen herum (Phase II, Of Gods and Men...)?

Patrick Stewarts Herz schlägt für die Theaterbühne und das ist völlig okay
Immerhin kommt Michael Dorn gern auf Deutsche Cons, weil er dann so schön über die Autobahnen brettern darf und das auch gern und reichlich nutzt.

Tja, wir haben nun mal die klingonischsten aller Autobahnen. "Heute ist ein guter Tag zum Sterben" - könnte ich mir als Heckaufkleber vorstellen.

Aber ich kann es auch nachvollziehen, dass ein Schauspieler nicht sein Leben lang auf dieselbe Rolle festgelegt sein will ("Guten Tag, Herr Kommissar" - zu Erik Ode). Einmal schaltete ich in eine Folge von "T. J. Hooker", in der Leonard Nimoy den Gangster spielte, und ich konnte mir nicht helfen, es sah für mich aus wie: "Kirk verhaftet gerade Spock"...

[Ezri Chaz]

Inhaltlich nachvollziehbar, klingt mir aber ein bisschen geheuchelt. Warum geistert er dann so gerne in diversen Star Trek-Fanfilmen herum (Phase II, Of Gods and Men...)?

Keine Ahnung, möglicherweise ist er alt und braucht das Geld? Eitelkeit? Hat halt gerade Zeit gehabt? Fühlt sich den Fans gegenüber verpflichtet? Die Wahrscheinlichkeit, ihn ein zweites Mal zu treffen halte ich für sehr gering, ergo werde ich ihn das wohl nicht mehr fragen können.

Tja, wir haben nun mal die klingonischsten aller Autobahnen. "Heute ist ein guter Tag zum Sterben" - könnte ich mir als Heckaufkleber vorstellen.

he he

Aber ich kann es auch nachvollziehen, dass ein Schauspieler nicht sein Leben lang auf dieselbe Rolle festgelegt sein will ("Guten Tag, Herr Kommissar" - zu Erik Ode). Einmal schaltete ich in eine Folge von "T. J. Hooker", in der Leonard Nimoy den Gangster spielte, und ich konnte mir nicht helfen, es sah für mich aus wie: "Kirk verhaftet gerade Spock"...

Ja wie geil ist das denn

[EA-Loyalist]

Hmm... bei Brent Spiner bin ich mir nicht sicher, klar für ihn ist Star Trek wirklich nur ein Job gewesen, aber ich hatte bei ihm schon den Eindruck, daß er den Job gern gemacht hatte.

Spiner hatt sicherlich Spaß an seiner Rolle. In ENT taucht er noch einmal als Dr. Soong auf. In dem DVD-Zusatzmaterial erwähnt er, wie viel Feude ihm diese letzte Rolle im ST-Universum bereit hatte. Allerdings gibt er auch zu, dass die Fans manchmal recht nervig sein können, aber auch wirklich charmant. Seine Aufnahme in "Robot Hall of Fame" (2008) empfand er als eine skurrile Ehre.


Robot Hall of Fame ? Wikipedia

[FltCaptain]

Ich schätze mal das Problem das Schauspieler haben ist der Erfolg ihrer Charaktere in einer Serie/Film.
Zum Beispiel: Sir Patrick Steward ist und bleibt für jeden der TNG kennt Jean Luc Picard, Brent Spiner ist Data und so weiter.
Aber ein Schauspieler möchte ja auch etwas anderes machen als nur ein Charakter/Rolle zu spielen, es sind Künstler die zeigen wollen das sie mehr können. Jeder Schauspieler der mit einer Rolle identifiziert wird muss sich ja nach einer weile wie ein Schitzo vorkommen.
Klar gefallen den Schauspielern einige Rollen besser als andere, aber sie möchten eben, wie gesagt, mehr machen. Für sie ist jede Rolle ein Job in dem sie ihr Talent ausleben können, es muss eine Qual sein nur eine Rolle spielen zu "dürfen".
Jeder Filmeproduzent weiss das auch und überlegt sich genau wen er nimmt. Bestes Beispiel ist Johnny Depp als Captain Jack Sparrow. Der 4. Teil von Fluch der Karibik ist der Kassenschlager, aber die anderen Filme von ihm wie "Public Enemies" oder "The Tourist" floppen dagenen.
Jeder möchte eben nur noch Sparrow sehen... ist scheinbar ein Fluch und Segen zugleich für einen Schauspieler.

[Dessler]

Die Branche neigt eben von Natur aus zum Schubladendenken. Wer einmal in einem Genre oder einer Rolle Erfolg hatte, der bleibt darauf festgelegt, und nur selten kann er sich von dem Klischee freimachen. Sir Patrick "ist" eben nun Captain Picard, genau so wie Horst Tappert Derrick "ist" und für immer bleiben wird.

[[OTG]Guy de Lusignan]

Die Branche neigt eben von Natur aus zum Schubladendenken. Wer einmal in einem Genre oder einer Rolle Erfolg hatte, der bleibt darauf festgelegt, und nur selten kann er sich von dem Klischee freimachen. Sir Patrick "ist" eben nun Captain Picard, genau so wie Horst Tappert Derrick "ist" und für immer bleiben wird.

och als gurny hallack in DUne(original) fand ich ihn auch gut.. udn in vielen anderen rollen.
als picard wurd r nru rst richtig bekannt(bei den ST-Fans^^)

[heavymetalisthelaw]

Oder als Leondegrance in "Excalibur" oder eine Rolle in "Lifeforce", wenn man damal phantastische Filme gut fand hat man Patrick Stewart ev. auch schon vor TNG mal gesehen gehabt. Diese Filme liefen in den 90gern ja auch ab und an im Fernsehen.
Das ist im Zusammenhang mit anderen Star Trek Schauspielern glaube ich aber auch schon eine Ausnahme, zumindestens was die prä-Star Trek Rollen angeht, da sticht ja höchstens noch Jonathan Frakes (Fackeln im Sturm) hervor

[Xon]

Das ist im Zusammenhang mit anderen Star Trek Schauspielern glaube ich aber auch schon eine Ausnahme, zumindestens was die prä-Star Trek Rollen angeht, da sticht ja höchstens noch Jonathan Frakes (Fackeln im Sturm) hervor

Findest du? Ich denke, LeVar Burton dürfte bei der Premiere von The Next Generation das zumindest für das amerikanische Publikum bekannteste Gesicht dargestellt haben, da er die Hauptrolle in Roots spielte. Auch Wil Wheaton werden sicherlich viele aus Stand By Me wiedererkannt haben. Und Scott Bakula wird selbst nach seinem Star Trek-Auftritt noch eher mit Quantum Leap in Verbindung gebracht werden.

[heavymetalisthelaw]

Oh, danke die hatte ich vergessen, vor allem Scott Bakula. (ist wohl zu lange her das ich Quantum Leap gesehen habe)

[FltCaptain]

Ja, Quantum Leap war eine gute und spassige Serie. Ausserdem fand ich es immer witzig wenn Dean Stockwell jedes mal seinen Handcomputer geschlagen hat und der dabei jammernde Töne von sich gab.
Aber leider sehe ich Scott Bakula seit American Beauty nur als "schwulen Nachbarn" Jim Olmeyer.
Vielleicht konnte ich deswegen ENT nicht ernst nehmen... nicht falsch verstehen, er ist ein echt guter Schauspieler und er hat den Archer auch gut rüber gebracht, eine Mischung aus Kirk und Picard muss schwer gewesen sein.

[keepshowkeeper]

Kleine Anekdote zum Thema, wie sehr sich Herr Shatner mit seiner Rolle identifiziert und zu Christian Slater, der eine kleine Cameo-Rolle in ST VI hatte, weil er schon immer ein großer ST-Fan war.

Slater war mal Talk-Gast bei Conan O'Brien am 04.12.2005. Das ist so eine Abend-Talkshow wie Letterman etc. Slater erzählt, als er 8 Jahre alt war, hat seine Mutter, die eine große Nummer in Hollywood war, mal eine Party geschmissen hat, auf der auch Bill Shatner erschien. Da war der kleine Christian sehr aufgeregt, weil er TOS total gut fand und ganz viele Spielsachen von Star Trek in seinem Zimmer hatte. Und das wollte er Shatner unbedingt mal zeigen und schleift ihn in sein Kinderzimmer. Shatner fühlt sich total geschmeichelt und freut sich, bis er sehen muss: An der Wand von klein Christian Slater hängt ein lebensgroßes Poster von Spock, und nicht von Kirk! Laut Slater hat sich Shatner daraufhin beleidigt verzogen.
Wenn gewünscht, kann ich den Auschnitt auf youtube hochstellen.

[FltCaptain]

Schade das ich erst jetzt entdeckt habe sonst hätte ich es schon früher gepostet. Ein guter Fanfictionfilm, von Fans für Fans, zum 40 Jährigen Jubiläum von Star Trek.
Es spielen ein Haufen von Schauspielern aus Star Trek mit, von TOS bis zu VOY. Sie haben es für umsonst gemacht und ich denke mal, das sie das nicht gemacht hätten wenn sie alle nicht auch mit ihrem Herz bei Star Trek bzw. bei den Fans wären.

Schaut es euch einfach mal an, ist ne klasse Geschichte (finde ich ).

Star Trek: Of Gods and Men

[Dessler]

Hab ich mir auch vor zwei Wochen angesehen. Verworrener war nur noch der Pilot von Star Trek:The New Voyages.

[FltCaptain]

Hab ich mir auch vor zwei Wochen angesehen. Verworrener war nur noch der Pilot von Star Trek:The New Voyages.

Klar ist die Story nicht für Jedermann etwas, meine Frau konnte auch nur müde gähnen
Aber es geht ja um die Schauspieler die da mitgemacht haben. Wie ich oben schon geschrieben habe, ich glaube sie haben es gemacht weil sie auch "Fans" sind.

[Dessler]

Aber es geht ja um die Schauspieler die da mitgemacht haben. Wie ich oben schon geschrieben habe, ich glaube sie haben es gemacht weil sie auch "Fans" sind.

Wobei es fraglich ist, welche Gründe etwa den Darsteller von Charlie Evans bewogen haben, seine alte Rolle noch einmal aufzugreifen (und hättest du ihn erkannt? Ehrlich?). Gastdarsteller einer Einzelfolge outen sich nach 50 Jahren Nichtstun als Fans? Oder haben sie sich inzwischen so abgehalftert gefühlt, dass sie zu jedem Schmäh bereit waren, um noch einmal vor der Kamera zu erscheinen?