Epiloge der Serien - das Geistreiche in Star Trek

[Skeletor]

Das stört mich noch viel mehr. Den Thread http://www.scifi-forum.de/filme-tv-s...n-spoiler.html habe ich nicht ohne Grund erstellt.

Mich auch. Das ist aber auch u.a. eine deutsche Unart. In England wird z.B. immer der Abspann mit gesendet. Bei Kinofilmen aufgrund der enormen Länge zwar in etwas beschleunigter Form, aber immerhin. Allerdings muss man dabei gelegentlich kurz eine darüber gesprochene Ansage über sich ergehen lassen.

Aber ein Abspann eines Kinofilms ist sowieso nicht wirklich mit der einer Fernsehserie vergleichbar.


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EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :
Skeletor schrieb nach 9 Minuten und 5 Sekunden:

Mir fallen spontan zwei Beispiele ein: "Die/The Sopranos" und "Breaking Bad". Hier gibt es zu jeder Folge eine individuelle Abspannmusik. Der Regelfall ist das jedoch nicht und von daher steht TNG hier im Vergleich zu anderen Serien nicht signifikant schlechter da.

Danke, das war mir bisher nicht bekannt. Das sind aber auch Pay-TV Serien. Das ist nochmal ein ganz anderer Ponyhof.

Aber darauf muss ich mal demnächst mal achten, da ich meine Breaking Bad Staffel 1 Box mal weiter schauen muss.

Zur Produktionszeit von TNG fällt mir jedenfalls keine Serie ein, die sich einen solchen Luxus erlauben konnte oder erlaubt hat. Das A-Team hatte z.B. mal mehrere Abspann-Versionen, aber diese haben sich eher nur durch die Länge unterschieden.

[Largo]

Sehe ich ganz anders.
Auf diese Weise bringt man z.B. eine Wertung der Geschehnisse ein. Das ist etwas, das man durchs bloße Zeigen der Geschehnisse nicht immer tun kann.
Etwas das dann folgerichtig in modernen Serien auch ganz bewusst nicht mehr existiert, da ja alles grau und ohne moralische Wertung sein soll.

Es gibt sicherlich noch weitere Gründe, warum es in vielen modernen Serien keinen Epilog gibt:
In TNG hat man überwiegend in sich geschlossene Geschichten erzählt, d.h. jede Folge behandelt ein weitgehend abgeschlossenes Thema mit begrenzter Reichweite. Unter solchen Rahmenbedingungen ist es naheliegend, jede Folge mit Hilfe eines Epilogs abzurunden. Das Problem wurde gelöst und so ergibt sich für die Figuren eine Chance, Selbstreflexion zu betreiben und mit anderen Charakteren über die Ereignisse zu diskutieren. Im weiteren Verlauf der Serie gibt es demgegenüber kaum geeignete Möglichkeiten, um nachträglich Reflexion zu betreiben (Beispiel: Riker irgendwann in Staffel 7: "Geordi, können Sie sich noch an die Farpoint-Mission erinnern? Es tut mir leid, dass ich Sie damals so angeschnauzt habe.").
Im Unterschied dazu macht es in modernen Serien mit fortlaufender Handlung wenig Sinn, nach jeder Folge ein kurzes Resümee zu ziehen. Schließlich hat der aktuelle Stand der Dinge in der jeweils aktuellen Folge noch eine sehr geringe Festigkeit. Die Charaktere sind noch häufig mitten drin im Geschehen und die zentralen Probleme sind noch ungelöst, wenn die Folge endet. Hier muss man demzufolge andere Formen finden müssen, um die Figuren Selbstreflexion betreiben zu lassen. Bei den "Sopranos", wo es bekanntlich ja auch sehr viele Grautöne gibt, hat man zu diesem Zweck die Figur des Psychotherapeuten geschaffen, bei der die Hauptfigur regulär in Behandlung ist.