Postnationalismus in Star Trek? - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Postnationalismus in Star Trek?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #16
    Zitat von Weyoun 7 Beitrag anzeigen
    Vermutlich wäre so etwas erst, wie auch in Star Trek, nach einem dritten Weltkrieg möglich. Wir würden einsehen, dass Nationalismus immer zu Kriegen und Ungerechtigkeiten führt und unseren Nationalismus überwinden, um eine bessere und gerechtere Welt zu schaffen.
    Roddenberrys Menschheit hat mit der Realität wenig zu tun. Menschen sind keine Herdentiere die sich einfach so in die Masse einfügen, auch wenn einige politische Regime genau das versucht haben. Menschen organisieren sich in Gruppen die wiederum mit anderen Gruppen konkurrieren. Das schließt die Zusammenarbeit dieser Gruppen nicht aus, vielmehr kann diese sehr nützlich sein, um eigene Interessen umzusetzen.
    Aber schlussendlich gibt es viele Gruppen mit unterschiedlichen Interessen, das führt zur Fraktionsbildung. Ich sehe hier keinen Trend (oder äußeren Druck), der hier die unterschiedlichen Gruppen der Menschheit soweit angleicht, das man bereit wäre sich langfristig in einer großen Herde zu organisieren.
    Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
    Dr. Sheldon Lee Cooper

    Kommentar


      #17
      Man würde also ein großes Leitmotiv finden müssen. Picard sagte einst (Sinngemäß): "Dem Menschen geht es nicht mehr um Reichtum oder dem eigenen Vorteil. Es geht ihm darum, die Menschheit durch Forschung weiter zu bringen und sich damit selbst weiter zu entwickeln."
      Ein solch höheres Ziel wird es in der heutigen Zeit nicht geben können. Wir sind alle mehr oder weniger Egoistisch und gierig nach Ruhm, Erfolg und Sachwerten.
      Erst wenn wir wirklich alles im unbegrenzten Überfluss haben und es nichts mehr ausmacht, dass 16 Mio Menschen einfach mal nichts machen wollen, könnten wir eine solche Lebensweise annehmen.
      Bis dahin bleibt es bei einer tollen Idee von einem gewissen Herrn.
      =/\= Security to... Arrrrgh!=/\=
      "Redshirt for (short) live!"

      Kommentar


        #18
        Zitat von PraTok Beitrag anzeigen
        Ein solch höheres Ziel wird es in der heutigen Zeit nicht geben können. Wir sind alle mehr oder weniger Egoistisch und gierig nach Ruhm, Erfolg und Sachwerten.
        Sowas wird es niemals geben, denn der Mensch an sich wird sich nicht ändern.
        Ich kaufe den Leuten in der Sternenflottenuniform ihre Zufriedenheit auch nicht ab. 99% der Crew schiebt langweiligen 0815 Dienst, sieht den ganzen Tag nichts anderes als ihre Konsolen. Wozu? Man ist getrennt von Freunden und Familie, hat nur Pflichten und praktisch keine Privilegien außer mal aufs Holodeck zu dürfen und umsonst essen und trinken zu dürfen und selbst das noch in einem gewissen Rahmen.

        Kommentar


          #19
          Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
          Es gibt keine eindeutige Definition. Soziologie ist eben keine Naturwissenschaft. ... Soziologen und Politologen benutzen gerne Fachwörter um zu zeigen, dass sie wissenschaftlich arbeiten.
          Ich habe einige Schwierigkeiten diese Aussagen tatsächlich zu glauben da sie nicht nur implizieren das Soziologen/Politologen praktisch mit pseudowissenschaftlichen Crackpots gleichzusetzen sind sondern auch wei die dir gestellte Hausaufgabe darin bestand herauszufinden ob die Föderation in ST mit der Definition des postnationalismus übereinstimmt.

          die Definitionen des PN die man im Netz findet(kondensiert aus Aussagen):
          1. verringerte bis keine selbstidentifikation von Individuen mit einem Nationalstaat
          2. verringerte legislative Suveränität eines Nationalstaates zugunsten einer supranationalen Institution (Bspw. UNO/EU)
          3. anwendung von Jurisdiktion unabhängig von Nationalstaatlicher zugehörigkeit (Bspw. die Idee universaler Menschenrechte)

          nun wäre zu unterscheiden ob diese Definitionen auf die Föderation zutreffen
          Dazu ist aber zunächst zu klären ob die Föderation selbst hier die Rolle eines (föderativen)Nationalstaates oder einer supranationalen Institution einnimmt.
          vergleicht man nun verschiedene Staatstheorien zeigt sich das der kleinste gemeinsame Nenner (die Gebietssuveränität) genau das ist was beim postnationalismus lediglich auf eine höhere Hirarchieebene wechselt(Definition 2) ohne dabei seine Natur zu ändern -> ergo ist der postnationalismus ein prozess der nach abschluss den Zustand des Nationalismus auf höherer Hirarchieebene beschreibt

          angewand auf die Föderation in ST:
          Gründung der Föderation und Eingliederung eines neuen Mitgliedes: postnationalismus
          Betrieb der Föderation:nationalismus
          I can see a world with no war and no hate.

          And I can see us attacking that world, because they would never expect it.

          Kommentar


            #20
            Abgesehen von der Frage, ob ein "gescheiter" Postnationalismus theoretisch oder praktisch in der Realität möglich wäre, was ich nicht wirklich glaube, finde ich ihn auch in ST nicht unbedingt 100 prozentig umgesetzt. In einer wirklich postnationalistischen Welt, wie die Erde es ja sein soll, wären über die Jahre die einzelnen Sprachen verschwunden, die verschiedenen nationalen und regionalen Besonderheiten, sowie die jeweilige traditionelle Mode, das jeweilige traditionelle Essen und die einzelnen Feiertage. Ob das erstrebenswert oder schlimm ist, sei jetzt einmal dahingestellt. Es wäre eine natürliche Folge und ist ja auch in unserer Globalisierten Welt in milderer Form schon zu erkennen. Bei ST ist das nicht der Fall. Picard spricht/flucht gerne mal auf französisch, O'Brien ist ein stolzer Ire, Scotty hat einen Dudelsack im Zimmer hängen, an Thanksgiving gibt es auf der ganzen Enterprise künstlichen Truthahn, etc.

            Gleichzeitig verhalten sich auch die einzelnen Planeten, wie bereits gesagt, wie Nationen. Meiner Meinung nach ähnelt die Fed. allerdings eher einer idealisierten (frühen) NATO, als der UNO oder der EU. Die Erde hat dabei die Rolle der USA, wie schon gesagt.
            Was witzig ist, ist dass diese Pseudo-NATO durch Requisiten-recycling auch einen stilisierten Warschauer Pakt entgegen gestellt bekommt (erste Klingonisch-Romulanische-Allianz xD). Die enge Verbundenheit der Föderationswelten liegt meiner Ansicht nach vor allem an der konstanten Bedrohung von Außen (Kalter Krieg/Borg/usw), die dafür sorgt, dass alle "kleineren", innerern Probleme aufgeschoben und unter den Tisch gekehrt werden. Sobald die äußeren Bedrohungen verschwinden, könnte diese Allianz im Extremfall zerbrechen.

            Als einzelnen Staat sehe ich die Fed. ehrlich gesagt gar nicht, auch wenn sie einen Präsidenten hat. Dafür haben die Mitgliedswelten einfach zu viele Freiheiten.

            LG
            Ground control to Major Tom^^

            Kommentar

            Lädt...
            X