[Buchbesprechung] Star Trek - Vanguard (Spoiler) - SciFi-Forum

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[Buchbesprechung] Star Trek - Vanguard (Spoiler)

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    #16
    S.C.E. : Distant Early Warning


    Das Buch erschien in der Reihe „Starfleet Corps of Engineers“ und dementsprechend steht die Crew der U.S.S. Lovell im Mittelpunkt, ein altes Ingenieurs-Schiff der Daedalus-Klasse. Die Geschichten der Lovell entsprangen ursprünglich der SCE-Reihe, aber ab Vanguard-Buch Nummer 2 „Summon the Thunder“ ist das Schiff auch in der Vanguard-Reihe prominent vertreten.

    „Distant Early Warning“ ist die erste Lovell-Geschichte, die nach dem Start der Vanguard-Reihe erschien und behandelt Probleme der Crew der Lovell während der Errichtungszeit der Station. Ich selbst habe die beiden vorangegangenen Lovell-Geschichten (wie auch alle anderen SCE-Storys) nicht gelesen.

    Obwohl die ganze Geschichte aus der Perspektive von Crewmitgliedern der Lovell geschrieben ist, ist die Geschichte trotzdem eindeutig eine Vanguard-Geschichte. Sie spielt fast ausschließlich auf der Station oder der Omari-Ekon und die Besatzungsmitglieder der Lovell haben es am Laufenden Band mit den Hauptcharakteren der Vanguard-Reihe zu tun. Zudem kennt man die meisten Besatzungsmitglieder der Lovell ja auch schon, wenn man „Summon the Thunder“ gelesen hat.

    Die Geschichte selbst überzeugt mich eigentlich mehr als das Serien-Prequel „Almost Tomorrow“ aus „Declassified“. Auch wenn oder vielleicht sogar gerade weil die Lovell-Crew die Hintergründe für die Fehlfunktionen an Bord nicht erfahren wird, da diese „Operation Vanguard“ betreffen. Dieser Teil der Handlung ist also ein Cliffhanger-artig oder zumindest mysteriös, wenn auch zumindest die Symptome (im Gegensatz zur Ursache) nicht geklärt werden. Der zweite Teil der Handlung ist dann eher Standardkost: Mord und Diebstahl auf der Station und ein nettes Wortduell zwischen Reyes und Ganz.

    Also mit hat die Geschichte trotz ihrer Kürze wirklich gut gefallen. Sie wird flott erzählt, es gibt zwei parallele Handlungen und gefiel mir besser als die vier Geschichten in „Declassified“. Als Prequel-Story funktioniert die Geschichte ziemlich gut, ohne aber natürlich besonders stark auf die Mythologie rund um den eigentlichen Zweck der Station einzugehen. Trotzdem: Knapp 5***** für ein kurzes aber durchgehend unterhaltsames Lesevergnügen.

    #1 Harbinger = 3***
    (SCE Distant Early Warning = 5*****)
    #2 Summon the Thunder = 5*****
    #3 Reap the Whirlwind = 6******
    #4 Open Secrets = 4****
    #5 Precipice = 5*****
    #6 Declassified = 3 ***
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      #17
      What Judgments Come


      So, letztes Buch vor dem Finale! Wobei das Buch ja gleich mal zeitlich rund zwei Jahre vorgreift mit Tim Pennington, der Reyes auf der Caldos-Kolonie, wo der Ex-Commodore untergetaucht ist, besucht. Das zeigt schon, dass es zu Ende geht, wenn man beginnt, auf ein großes Ereignis zurückzublicken.

      Gleich am Beginn der Rückblende finde ich es nur etwas schade, dass man auf „Hard News“ nicht mehr eingeht. Ich hätte angenommen, diese Ereignisse hätten Tim etwas mitgenommen weswegen es vielleicht hätte erwähnt werden sollen, als er auf die Omari-Ekon zurückkehrt, um dort mit Reyes zu sprechen. Also wohl doch eher so, dass die Prequel-Storys in „Declassified“ keinen großen Eindruck hinterlassen. Dafür wird aber gleich darauf auf „The Stars look down“ eingegangen, aber Bridy Macs Tod kann man auch schwer unter den Teppich kehren. Ich hatte doch in Summe den Eindruck, dass ab „Precipice“ wieder daran gearbeitet wurde, eine dem Beginn der Serie ähnliche Konstellation wieder zusammenzubringen. Quinn als Alkoholiker, T’Prynn wieder im Dienst, Pennington wieder auf der Station, Ganz‘ Schiff wieder angedockt. Interessanterweise ist der wahrscheinlich wichtigste Schauplatz der Geschichte eben das Orioner-Schiff. Ganz‘ Aversion gegen Reyes bricht aus, während dieser im Geheimen mit T’Prynn zusammenarbeitet, um herauszufinden, woher Ganz jenes Artefakt hat, das dazu befähigt, Shedai gefangen zu nehmen. Highlight dieses Handlungsteils ist jedenfalls Reyes Flucht von der Omari-Ekon und das folgende sehr blutige Ende des Streits zwischen ihm und Ganz.

      Das bereits im Besitz der Sternenflotte befindliche Artefakt, in dem der Wanderer gefangen gehalten wird, wird inzwischen auf der U.S.S. Lovell untersucht. Aber nicht lange, denn die Shedai kommt frei, hinterlässt Zerstörung und die Ahnung, dass die Shedai in größerer Zahl zur Starbase 47 zurückkehren werden. „Storming Heaven“ darf kommen!

      Die U.S.S. Defiant, deren Schicksal einem als TOS- und ETP-Fan ja durchaus bekannt ist, ist ebenfalls ein Schauplatz von „What Judgments Come“. Bei der Untersuchung von Konflikten zwischen den Klingonen und Tholianern macht die Defiant zwar interessante Entdeckungen, aber sie ist dann auch mal 100 Seiten lang überhaupt kein Thema mehr. Dieser Handlungsstrang steht ein wenig im Schatten der anderen und endet im Grunde auch nicht so richtig. Das überlässt man der TOS-Folge, die im Roman damit eingeleitet wird, dass die Enterprise sich auf den Weg macht, nach der Defiant zu suchen.

      Auch die Situation auf Nimbus III wird behandelt, aber dies bleibt ein losgelöster Nebenschauplatz, an dem hauptsächlich das passiert, was anzunehmen und seit ST5 bekannt war. Allerdings wird an dieser Front dem Leser mitgeteilt, dass die Klingonen und Romulaner ihre Allianz gegründet haben. (Ich war nie ein Fan dieser Interpretation von „The Enterprise Incident“.)

      Fazit:
      Hat mir sehr gut gefallen! War spannend und flott, vielleicht mit Ausnahme des total unabhängig verlaufenden Nimbus III-Handlungsstrangs, der aber auch ein recht effektvolles Ende hat. Schade nur, dass „What Judgments Come“ schon klar macht, dass Diego Reyes im Finale keine Rolle mehr spielen wird. Grundsätzlich merkt man dem Buch schon an, dass es wie die Romane davor die Personen an die passenden Stellen für das Finale rückt. Aber dies macht es auf weitgehend höchst unterhaltsame, spannende Art. Der Cliffhanger zum großen Finale ist auch toll, aber es heißt leider noch ein halbes Jahr warten.

      Ich gebe 5 ***** für diesen Roman.

      Übersicht der anderen Bewertungen:

      #1 Harbinger = 3***
      (SCE Distant Early Warning = 5*****)
      #2 Summon the Thunder = 5*****
      #3 Reap the Whirlwind = 6******
      #4 Open Secrets = 4****
      #5 Precipice = 5*****
      #6 Declassified = 3***
      #7 What Judgments Come = 5*****

      "Harbinger" werde ich mir Anfang nächsten Jahres mal wieder durchlesen, wenn es auf Deutsch als ebook erschienen ist. Mal sehen, ob mir die Pilotfilm-Wehwechen mit der Vorkenntnis um den weiteren Verlauf der Serie und die Charakterentwicklung weniger störend erscheinen werden wie vor 5 (?) Jahren.
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        #18
        Storming Heaven

        „I was there until the end, mate. The bitter, bloody end.“


        „Storming Heaven“ ist das von Beginn der Romanreihe an geplante große Finale der Vanguard-Saga, die meiner Meinung nach die beste Reihe repräsentiert, die jemals unter dem Titel „Star Trek“ in Romanform erschienen ist. „Vanguard“ – dem Uneingeweihten wohl am besten zu beschreiben als eine Mischung aus „Deep Space Nine“, „Babylon 5“, „The Original Series“ und einer Portion „Alias“ – behandelte vom Start weg die Erforschung der Geheimnisse der Taurus-Ausdehnung, den Konflikt zwischen Föderation, Tholianern und Klingonen sowie das Neuerwachen der einst so mächtigen Shedai, die nach ihrem langen Schlaf mit einer völlig neuen Machtsituation in ihrem früheren Herrschaftsgebiet und Verrat in ihren eigenen Reihen zurechtkommen müssen. „Storming Heaven“ bringt die – vor allem im Vorgängerroman etablierten – offenen Handlungsbögen zu ihrem Ende, die Lage eskaliert, die Shedai ziehen in den Krieg gegen Starbase 47. Besser bekannt als Vanguard.


        Der Roman davor – „What Judgments come“ – formte bereits die Rahmenhandlung, die auch „Storming Heaven“ übernimmt: Tim Pennington besucht Ex-Commodore Diego Reyes auf Caldos II. Während in „What Judgments come“ noch Reyes erzählte, wie es ihn nach Caldos verschlagen hat, ist in „Storming Heaven“ nun Pennington dran zu erzählen, was nach dessen Abreise auf der Raumstation und in der Taurus-Ausdehnung geschehen ist. Denn schon am Ende des Vorgängerromans machte Pennington klar: Er war bis zum Ende dort. Bis zum bitteren, blutigen Ende.
        Der Roman ist in drei Teile gesplittet, wobei der erste Teil noch Vorbereitungscharakter hat. Die Mission der Sagittarius nach Eremar – wo die die Orioner eine Tkon-Waffe gefunden haben, die Shedai immobilisieren kann – wird akribisch geplant, um die Klingonen und die verbündeten Romulaner von den wahren Absichten der Crew des Aufklärungsschiffs abzulenken. Gleichzeitig nimmt auf Vanguard Dr. Fisher seine Hut und beschließt in Rente zu gehen, wird jedoch zuvor noch von Dr. Mbenga besucht, der mit der Enterprise gerade an die Station angedockt hat. Auch Spock nützt diese Möglichkeit, das Gespräch mit T’Prynn fortzusetzen, das er drei Jahre zuvor (siehe Buch 1 „Harbinger“) begonnen hatte. Der Auftritt der Enterprise-Recken schließt den Kreis zum ersten Buch sehr schön und Kirks Worte, als er das Gespräch mit Captain Khatami beendet, beschreiben Kirks Charakter in einem Satz, ohne dass ihm im Roman als Gastprotagonist viel Raum gegeben wird.

        In Teil 2 machen die Tholianer ernst, die gar nicht erfreut darüber sind, dass die Sagittarius Tkon-Artefakte von Eremar entwendet hat. Es wirkt auf mich aber wie ein Logikfehler, dass die Tholianer die Beute der Sagittarius vernichten wollen, anstatt sie selbst in Besitz zu nehmen. An Stelle der Tholianer wäre ich zumindest froh, wenn zumindest irgendjemand in der Nähe eine brauchbare „Waffe“ gegen die Shedai besitzt. Anderseits sind die Tholianer auch in sehr fanatischer Stimmung.

        Eine Parallelhandlung spielt wie in „What Judgments come“ auf Nimbus III, wo sich Botschafter Jetanien über inoffizielle Kanäle mit seinem klingonischen Kollegen austauscht, der zu gerne wissen möchte, über welches Mitglied des Hohen Rates die neuen romulanischen Verbündeten Einfluss im Klingonischen Reich gewinnen wollen. Diese Parallelhandlung hat im Grunde nicht viel mit den Ereignissen in der Taurus-Ausdehnung zu tun, hat aber im Finale der Romanreihe sicher ihre Berechtigung, da Jetanien auf Vanguard von Beginn an eine wichtige Rolle gespielt hat. Diese Handlung involviert schließlich auch Tim Pennington, der somit auch mehr zu tun hat, als Ausschau zu halten, wo Cervantes Quinn in betrunkenem Zustand Ärger macht. Allerdings ist es schade, dass man Pennington nicht in die A-Story involvieren konnte. Quinn hatte dort hingegen schon seinen Anteil.

        Und gerade als man denkt, dass sich dank Quinn alles noch zum Guten gewendet hat und sich der Leser wundert, was auf den nächsten 100 Seiten wohl noch passieren mag, bekommen wir es mit einem altbekannten Story-Twist zu tun: Man ist es von „Star Trek“ allgemein zwar gewöhnt, aber in diesem Roman übertrumpfen sich die Vorgesetzten im Sternenflotten-Hauptquartier wirklich mit sonderbaren bis unklugen Befehlen, die der Crew auf der Raumstation natürlich gar nicht gefallen und ihnen zumindest in einem Fall einen Strich durch das gerade erlangte Erfolgserlebnis machen. Und so nehmen die Dinge ihren Lauf, was zu einer gewaltigen Belagerungsschlacht gegen Starbase 47 „Vanguard“ führt, in der David Mack wieder voll in seinem Element ist.

        Fazit zum Roman: „Storming Heaven“ ist ganz sicher ein würdiges Finale der Romanreihe, wenngleich auch nicht der beste Roman der Reihe. Bedenkt man, dass schon 7 vorangegangenen Bücher erschienen sind, muss „Storming Heaven“ immer noch viel Vorarbeit leisten. Dies ist ein erwähnenswerter Unterschied zu David Macks Finale zu „The 4400“, das zu zwei Drittel fast nur aus Showdown und Eskalation besteht. Zwar erreicht auch „Storming Heaven“ einen vergleichbaren Höhepunkt, aber erst sehr viel später. Das ist per se natürlich nichts Negatives, aber die Geschichte ist dadurch auch nicht so schön auf Zug erzählt und die B-Story um Jetanien nimmt doch etwas viel Raum ein und hätte vielleicht schon im Vorgängerroman beendet werden sollen.

        Mein Favorit der Vanguard-Sage bleibt wohl „Reap the Whirlwind“, aber auch „Storming Heaven“ ist im direkten Vergleich nicht viel schlechter und bekommt von mir gute 5 von 6 Sternen.

        Fazit zur Romanreihe: „Vanguard“ ist auch nach diesem Finale meine Lieblingsreihe von „Star Trek“. Sie wirft einen ganz neuen Blick auf die TOS-Ära und erweitert sie dank der vernetzten Story stärker, als dies in den üblichen Stand-alone-Romane geschehen könnte. Es wäre wirklich erfreulich, wenn Pocket Books in absehbarer Zeit eine vergleichbare Reihe starten könnte.

        #1 Harbinger = 3***
        (SCE Distant Early Warning = 5*****)
        #2 Summon the Thunder = 5*****
        #3 Reap the Whirlwind = 6******
        #4 Open Secrets = 4****
        #5 Precipice = 5*****
        #6 Declassified = 3***
        #7 What Judgments Come = 5*****
        #8 Storming Heaven = 5 *****

        Ergibt einen Schnitt von 4,56 Sternen für die gesamte Reihe (4,50 ohne SCE), was wirklich ziemlich stark ist und sich bei einen erneuten Lesen von "Harbinger" mit dem Vorwissen noch weiter verbessern könnte.
        Diese und weitere

        P.S: Diese und weitere Rezensionen findet ihr auch auf meinem Blog
        | Romane, Treatments, Grafiken und noch ein bisschen mehr
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        Zuletzt geändert von MFB; 22.04.2012, 09:43.
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          #19
          Rufe den Donner

          Als Nachfolger des ersten Bands der Vanguard Reihe - Der Vorbote - ist die Erwartungshaltung an diesen Roman klar: Er soll die begonnene Geschichte weitererzählen, ungelöste Rätsel beginnen aufzuklären und die Charaktere weiterzuentwickeln. Man will das Gefühl haben, dass die große Geschichte die begonnen wird weitere Ausmaße annimmt die einen mitreissen. Zumindest im ersten Teil des Buches stellt sich jedoch noch ein weiteres Gefühl ein: Stagnation. Während gegen Ende von "Der Vorbote" ein gewisses Maß an Charakterentwicklung vorhanden war die durch laufende Spannung erzeugt wurde, hat man nun das Gefühl, dass die Charaktere in den Alltag übergegangen sind.

          Zum Glück werden gleichzeitig aber auch schnell neue Elemente eingeführt. Auch wenn sich die einen im Laufe des Buchs entweder als (vorläufig?) unrelevant für das große Ganze herausstellen, spielen andere für die Charakterisierung und dem gesamten Aufbau des "Vanguard-Universums" eine große Rolle.

          Ein großer Vorteil von "Rufe den Donner" ist, dass im Gegensatz zum ersten Band deutlich mehr Action vorhanden ist. Der große Feind der Romanreihe wird endlich sichtbar, vorstellbar. Zwar nicht umfassend erklärt aber er tritt deutlicher in Erscheinung. Dies hat zur Folge, dass immer mehr Personen in die geheimen Machenschaften die überhaupt erst zum Bau der Vanguard Station geführt haben aufgeklärt werden. Der offizielle Grund, wonach es sich um einfache Kolonialisierungsmaßnahmen im unbekannten Raum handelt wird immer schwerer aufrechtzuerhalten. Dies hat besonders auf die Drittvölker in der Geschichte Einfluss. Die Vanguard Reihe basiert zu einem große Teil auf Diplomatie. Auf der Station sind permanent Botschafter der Klingonen und Tholianer vertreten die über den wahren Grund der Vanguard Station nicht Bescheid wissen, jedoch vermuten dass es einen anderen Grund geben muss als den offiziell angegebenen. Dies hat große Spannungen zur Folge. Durch das immer deutlichere Auftreten des "großen Feinds" werden diese Differenzen immer mehr geschürt und es kommt zu diplomatischen und militärischen Zwischenfällen.

          Die bereits angesprochene Weiterentwicklung der Charaktere ist auch sehr schön zu beobachten. Sei es der halb-zwielichtige Händler Cervantes Quinn, der Reporter Pennington oder diverse Mitglieder der Sternenflottencrews bzw. des diplomatischen Coprs der unterschiedlichen Völker. Leider wird bei der Charakterisierung auch viel Augenmerk auf Unwichtiges gelegt. Seitenweise werden Personen beleuchtet die nichts bzw. wenig mit der Story zu tun haben. Das mag zwar ein Weg sein um eine epische Story mit Weitgang zu erzeugen, es hilft jedoch nicht, wenn dabei Platz verschwendet wird der sinnvoller genutzt hätte werden können. Etwa durch eine noch nähere Beleuchtung der Tholianer oder Klingonen. Es bleibt nur zu hoffen, dass die stattdessen charakterisierten "neuen Elemente" in weiterer Folge - sprich in einem der Folgeromande - doch noch eine relevantere Bedeutung erhalten.

          Kritisieren muss man auch, dass die Autoren Dayton Ward und Kevin Dilmore in meinen Augen nicht das große Talent eines David Mack oder Keith R.A. DeCandido haben. Die Story wird zwar gut erzählt, man merkt jedoch deutliche Längen oder schreibtechnische Unzulänglichkeiten. Hier darf man nicht nur der teilweise grauenhaften deutschen Übersetzung (Namens- und Tippfehler) die Schuld geben.

          Aller Kritik zum Trotz ist "Rufe den Donner" ein würdiger Nachfolger von "Der Vorbote". Die Story rund um Vanguard wird spannend weitererzählt. Die Ausrichtung der Buchreihe als diplomatische und politische Story am Randgebiet der Föderation mit all ihren Eigenarten wird gut verarbeitet. Epische Grundzüge die es von anderen Romanen unterscheidet sind bereits deutlich zu erkennen. Dies führt zwar in einigen Fällen zu einer etwas störenden Übercharakterisierung des großen Ganzen, ist jedoch ein Mittel um sich komplett in diesem Universum einzufühlen und sich darin zu verlieren.
          "Ich bin ja auch satt, aber da liegt Käse! " | #10JahresPlan
          "Bajoranische Arbeiter...." - Hamburg Silvester 2016/17

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            #20
            Ich höre mir zur Zeit die Hörbücher während Autofahrten an. Bin nun in der Mitte von "Ernte den Sturm" angelangt.

            Ich hätte da ein paar Verständnisfragen, wenn es geht bitte auf Spoiler verzichten

            - Was ist das Ziel der Föderation? Die ganze Story kommt mir wie Stargate vor. Auf den Spuren einer alten Zivilisation um unendliches Wissen zu erlangen. Bisher sehe ich nicht im Entferntesten wie das gelingen soll. Zudem sehe ich keine Motiviation, denn der Menschheit/Föderation geht es so gut wie nie zuvor. Man braucht keine Wundertechnologie. Bislang (Mitte Buch 3) hat man jede Menge tote und verlorene Schiffe und überhaupt nichts gewonnen.
            - Wenn das alles so wichtig ist, warum stellt die Föderation max. 3 Schiffe ab, von denen einige alter Schrott sind. Die Klingonen und Tholianer haben scheinbar ganze Flotten in der Region.
            - Was ist mit den Romulanern passiert? Ich glaube Ende Buch 2 attackierten sie einen Klingonenkreuzer. Seit dem habe ich nichts von ihnen gehört, als wurden die wohl vernichtet?! Sollte die Information über die Anwesenheit der Romulaner in diesem Sektor nicht mittlerweile zur Föderation durchgedrungen sein?!

            Und die Masterfrage:
            - Wie kann Quinn, der regelmäßig aufs übelste Zusammengeschlagen wird und sich zusätzlich noch mit Alkohol das Leben versaut ohne medizinische Hilfe stets noch so fitt sein?

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              #21
              Zitat von DefiantXYX Beitrag anzeigen
              Ich höre mir zur Zeit die Hörbücher während Autofahrten an. Bin nun in der Mitte von "Ernte den Sturm" angelangt.

              Ich hätte da ein paar Verständnisfragen, wenn es geht bitte auf Spoiler verzichten

              - Was ist das Ziel der Föderation? Die ganze Story kommt mir wie Stargate vor. Auf den Spuren einer alten Zivilisation um unendliches Wissen zu erlangen. Bisher sehe ich nicht im Entferntesten wie das gelingen soll. Zudem sehe ich keine Motiviation, denn der Menschheit/Föderation geht es so gut wie nie zuvor. Man braucht keine Wundertechnologie. Bislang (Mitte Buch 3) hat man jede Menge tote und verlorene Schiffe und überhaupt nichts gewonnen.
              Hast Du eigentlich schon ganz gut zusammengefasst. Wenn man genauer zwischen den Zeilen liest bzw. aufmerksam zuhört, könnte man behaupten, dass viele der zukünftigen Technologien, auf Shedai-Technologie zurückgehen. Konkretisiert wird aber bis zum Ende der Serie nichts davon.

              Zitat von DefiantXYX Beitrag anzeigen
              - Wenn das alles so wichtig ist, warum stellt die Föderation max. 3 Schiffe ab, von denen einige alter Schrott sind. Die Klingonen und Tholianer haben scheinbar ganze Flotten in der Region.
              Das ist wohl die alte Frage: Sternenflotte mit riesiger Flotte oder eingeschränkter. Da haben sich die Autoren nach letzterem gerichtet. Ich fände es auch logischer, wenn mehr Schiffe da wären. Einerseits heißt es, die Taurus-Region sei so riesig, andererseits werden selbst bis zum Ende der Reihe gerade mal etwa ein Dutzend Sternenflottenschiffe genannt.

              Zitat von DefiantXYX Beitrag anzeigen
              - Was ist mit den Romulanern passiert? Ich glaube Ende Buch 2 attackierten sie einen Klingonenkreuzer. Seit dem habe ich nichts von ihnen gehört, als wurden die wohl vernichtet?! Sollte die Information über die Anwesenheit der Romulaner in diesem Sektor nicht mittlerweile zur Föderation durchgedrungen sein?!
              Keine Angst die Romulaner kehren zurück. Dass sie sich nach Buch 2 erstmal zurückgezogen haben, muss ja nichts heißen.

              Zitat von DefiantXYX Beitrag anzeigen
              Und die Masterfrage:
              - Wie kann Quinn, der regelmäßig aufs übelste Zusammengeschlagen wird und sich zusätzlich noch mit Alkohol das Leben versaut ohne medizinische Hilfe stets noch so fitt sein?
              Nur, weil es nicht erwähnt wird, heißt es ja nicht, dass er gar keine megizinische Hilfe in Anspruch nimmt. Aber es stimmt schon, dass es manchmal ein wenig seltsam anmutet.
              Admin der deutschen Memory Beta, dem Wiki für das erweiterte Star-Trek-Universum.
              http://de.memory-beta.wikia.com/wiki/Memory_Beta

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                #22
                Vermutlich habe ich ein großes Problem mit der Hauptstory, weil ich eben die Zeit danach recht gut kenne aber die Romane ja afaik nicht canon sind. Sprich Picard und Co. haben niemals etwas von der ganzen Materie erzählt, obwohl es angeblich ach so wichtig ist/war.

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                  #23
                  Zitat von DefiantXYX Beitrag anzeigen
                  Vermutlich habe ich ein großes Problem mit der Hauptstory, weil ich eben die Zeit danach recht gut kenne aber die Romane ja afaik nicht canon sind. Sprich Picard und Co. haben niemals etwas von der ganzen Materie erzählt, obwohl es angeblich ach so wichtig ist/war.
                  Naja, ich wüsste jetzt auch nicht, wann das mal hätte unbedingt erwähnt werden müssen. Im Grund vermischt sich die Situation in der Taurus-Ausdehnung zum Teil mit den klingonischen Krieg (der später ja trotz Canon-Status auch so gut wie nie erwähnt wurde), anderseits hört man später sehr wenig von Tholianern. Außerdem gibt es dann noch den geheimdienstlichen Aspekt, der bei der Vanguard-Reihe stark im Vordergrund steht. (Aber da will ich jetzt nicht zu viel vorweg nehmen.)

                  Soweit ich weiß (habe sie aber noch nicht gelesen) wird aber in den Typhon Pact-Romanen auf Erkenntnisse der Operation Vanguard eingegangen.

                  Und betreffend Romulaner schließe ich mich Egeria an. Da kommt noch einiges. Man muss bedenken, dass der zweite und dritten Vanguard-Roman noch vor den Ereignissen der TOS-Episode "Spock unter Verdacht" spielen. Die neue Aktivität der Romulaner wird also noch erst öffentlich bekannt werden.
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                    #24
                    Zitat von MFB Beitrag anzeigen
                    Naja, ich wüsste jetzt auch nicht, wann das mal hätte unbedingt erwähnt werden müssen.
                    Es wird ja oft der Eindruck erweckt hier könnte man etwas finden, was alles revolutioniert. So nach dem Motto heute fliegen wir noch mit Warp, morgen schnipsen wir wie Q und alles erledigt sich von selbst.
                    Aber zur Zeit ist ja auch noch längst nicht geklärt ob man wirklich relevante Informationen und Technologien entschlüsseln, vielleicht geht ja auch alles verloren. Ich lasse mich überraschen

                    Was mich auch noch ein wenig stört sind die Außenteam-Einsätze. In der Serien überlegt oft mehrfach ob man es riskiert und in den Romanen gehen andauernd dutzende Offiziere verloren, obwohl man doch genau weiß welch übermächtiger Feind dort lauert.
                    Ganz besonders merkwürdig fand ich die Rückkehr der USS Endeavour zu diesem Eisplaneten. Vor kurzem noch zusammengeschossen und den Captain und fast das komplette Expeditionsteam verloren, wenig später fliegt man selbstbewusst wieder hin, fliegt munter im Orbit rum und beamt jede Menge Personal nach unten.
                    Was ist eigentlich mit diesem Planeten passiert nachdem man die Selbstzerstörung stoppen konnte? Sollte man dort nicht intensiv weiter forschen?!
                    Teilweise fürchte ich Kapitel übersprungen zu haben, meine Audio-System im Auto gewährt keine wirklich gute Übersicht

                    Kommentar


                      #25
                      Zitat von DefiantXYX Beitrag anzeigen
                      Vermutlich habe ich ein großes Problem mit der Hauptstory, weil ich eben die Zeit danach recht gut kenne aber die Romane ja afaik nicht canon sind. Sprich Picard und Co. haben niemals etwas von der ganzen Materie erzählt, obwohl es angeblich ach so wichtig ist/war.
                      Aber dafür haben die Autoren einige Planetennamen verwendet die mal bei Star Trek zu hören gewesen sind. Cestus III z.B. wurde bei DS9 erwähnt und man wusste canon nur das er auf der anderen Seite der Föderation ist und man mit maximum Warp über 6 Wochen braucht um ihn zu erreichen. Es gibt noch so einiges mehr und ich will auch nicht Spoilern deswegen sag ich nicht soviel
                      Carol Marcus kennen wir ja auch aus ST-II und als sie das Meta-Genom gesehen hat, hatte sie darin das Potenzial gesehen Planeten erschaffen zu können. Und bei ST-II hatte die ihr "Genesis" bzw. die "Genesis-Höhle", es wird also erzählt wie sie überhaupt auf diese Idee gekommen ist.
                      Ich finde das die Autoren es geschafft haben, eine Geschichte zu schreiben die fast canon rüber kommt. Es werden Dinge angesprochen oder gemacht die man später in den Serien oder Filmen zu sehen bekommt. Und genau das finde ich gut!
                      "noH QapmeH wo' Qaw'lu'chugh yay chavbe'lu' 'ej wo' choqmeH may' DoHlu'chugh lujbe'lu'!"

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                        #26
                        Zitat von FltCaptain Beitrag anzeigen
                        Aber dafür haben die Autoren einige Planetennamen verwendet die mal bei Star Trek zu hören gewesen sind. Cestus III z.B. wurde bei DS9 erwähnt und man wusste canon nur das er auf der anderen Seite der Föderation ist und man mit maximum Warp über 6 Wochen braucht um ihn zu erreichen.
                        Naja, Cestus III ist hier ein etwas schlechteres Beispiel. Die ganze Geschichte rund um den Angriff auf den Außenpostens dort hat man immerhin schon in der TOS-Episode "Ganz neue Dimensionen" gesehen. Da war schon ein bisschen mehr Canon-Info vorhanden, die es in den Vanguard-Roman (Nr. 4?) geschafft hat.

                        Es gibt noch so einiges mehr und ich will auch nicht Spoilern deswegen sag ich nicht soviel
                        Das stimmt, es gibt wirklich noch viele Beispiele von Anspielungen und Andeutungen was man aus den gewonnenen Erkenntnissen der Operation Vanguard wahrscheinlich gemacht.
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                          #27
                          Bin gerade Anfang Buch 4 und nun endlich merken auch einige Verantwortliche, wie sinnlos unterm Strich die ganzen Aktionen sind Ich war wohl ein wenig voreilig.

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                            #28
                            Ich habe die Vanguard-Bücher alle schon durchgelesen, deswegen bin ich sehr vorsichtig was ich hier sage
                            Aber ich kann sagen das ich den 6. Band etwas langweilig finde. Im 5. Band geht es richtig ab und im 6. Band ist nur eine kurze Geschichte wie es danach weiter geht, das fand ich einfach nur blöd. Aber Band 7 und 8 sind einfach nur der Hammer.
                            "noH QapmeH wo' Qaw'lu'chugh yay chavbe'lu' 'ej wo' choqmeH may' DoHlu'chugh lujbe'lu'!"

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                              #29
                              Zitat von FltCaptain Beitrag anzeigen
                              Ich habe die Vanguard-Bücher alle schon durchgelesen, deswegen bin ich sehr vorsichtig was ich hier sage
                              Aber ich kann sagen das ich den 6. Band etwas langweilig finde. Im 5. Band geht es richtig ab und im 6. Band ist nur eine kurze Geschichte wie es danach weiter geht, das fand ich einfach nur blöd. Aber Band 7 und 8 sind einfach nur der Hammer.
                              Oh sehr schön, ich dachte bzw. fürchtete mittlerweile, nach Teil 5 ist Schluss.
                              Mittlerweile geht es in der Tat richtig ab. Die Autoren haben wirklich sehr gute Arbeit geleistet, der Werdegang einiger Charaktere ist wirklich äußerst interessant und absolut nachvollziehbar. Die Autoren schrecken auch selten davor zurück "wichtige" Charaktere sterben zu lassen und so sind es nicht immer nur Redshirts, die draufgehen.
                              Die Story um T'Prynn finde ich allerdings etwas langweilig, aber ich bin fest davon überzeugt, dass sich dieser Part noch auszahlen wird.

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                                #30
                                Zitat von DefiantXYX Beitrag anzeigen
                                Oh sehr schön, ich dachte bzw. fürchtete mittlerweile, nach Teil 5 ist Schluss.
                                Mach dir da keine Sorgen, es sind insgesammt 8 Bücher und die Geschichte ist dann damit auch Abgeschlossen. Es werden alle Fragen beantwortet und man hat auch keinen Cliffhanger.

                                Zitat von DefiantXYX Beitrag anzeigen
                                Mittlerweile geht es in der Tat richtig ab. Die Autoren haben wirklich sehr gute Arbeit geleistet, der Werdegang einiger Charaktere ist wirklich äußerst interessant und absolut nachvollziehbar. Die Autoren schrecken auch selten davor zurück "wichtige" Charaktere sterben zu lassen und so sind es nicht immer nur Redshirts, die draufgehen.
                                Du hast recht, aber mehr sag ich dazu nicht

                                Zitat von DefiantXYX Beitrag anzeigen
                                Die Story um T'Prynn finde ich allerdings etwas langweilig, aber ich bin fest davon überzeugt, dass sich dieser Part noch auszahlen wird.
                                Die Story mit ihr wird etwas besser, aber es bleibt Geschmackssache. Für mich persönlich war es nur eine Nebenstory die mich nicht vom Hocker gerissen hat. Aber wie schon gesagt, es ist Geschmackssache.
                                "noH QapmeH wo' Qaw'lu'chugh yay chavbe'lu' 'ej wo' choqmeH may' DoHlu'chugh lujbe'lu'!"

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