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    Charakterdarstellung und -tiefe

    So um das Forum mal einzuweihen ein neuer Thread. Keine Ahnung ob das in einem der Sammelthreads schon mal besprochen wurde, aber ich hab da keinen Bock mich durchzuwühlen

    Nun zum Thema:
    Ich bin gerade dabei die Serie Alias zu schauen, welche ja ebenfalls von J.J. Abrams kommt. Ansporn dazu war, dass mir Lost ganz gut gefällt und ich mir mal ein früheres Werk ansehen wollte. Ich erkenne ziemlich klare Parallelen zwischen den beiden Serien was die Charaktere und die gesamte Geschichtserzählung angeht. Ich habe M:I 3 nicht gesehen, kann da deshalb keinen vergleich liefern.

    Die Rollen der Charaktere sind von der ersten Minuten an sehr klar verteilt und ändern sich im laufe der Zeit kaum. Charakterentwicklungen gibt es in beiden Serien eher marginal, dafür aber mit Tiefe. Bei Lost mit den Rückblenden, bei Alias mit der laufenden Handlung. Bei beiden Serien ist die Auswahl der Schauspieler meiner Ansicht nach sehr gut. In Alias macht Ron Rifkin z.b. seine Sache von Anfang bis Ende wirklich perfekt. Das gilt aber im Großen und Ganzen für alle Charaktere.

    Zweite Gemeinsamkeit ist die Geschichtserzählung. In beiden Serien recht kryptisch und erst häppchenweise wird aufgelöst was eigentlich Sache ist.

    Sowohl Alias als auch Lost gehen ein bisschen Richtung Scifi/Mystery. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es bei ST11 ähnlich sein wird. Glaubwürdige Charaktere mit einer gewissen Tiefe und eine Story die erst gegen Ende Sinn ergibt (oder zumindest aufgelöst wird ). Ich bin jedenfalls zuversichtlich und freue mich auf den Film. Die TOS-Idee finde ich nach Enterprise auch nicht mehr besonders schlimm.

    #2
    Das hast Du gut beobachtet, mit ALIAS und wohl auch LOST, cmE!
    Mir gefällt ALIAS jetzt wesentlich besser als LOST, aber darum geht's mal nicht.
    Naja, was ALIAS angeht, besteht imo sehr wohl Charakterentwicklung. Aber jetzt nicht soo stark oder häufig, wie es manche Serie vielleicht macht. Aber einige Charaktere machen im Verlauf der Serie doch einige Wandlungen mit. Diese sind meist eher über einen längeren Zeitraum, eher eine Form der Entwicklung, denn ein 180° Turn. Man könnte also sagen, dass sie sich in Bezug auf reale Menschen eher realistisch verhalten.

    Charaktertiefe besteht auf jeden Fall! Und ja, Ron Rifkin mimt seinen Sloane einfach nur genial! Aber auch Victor Garber als Jack Bristow ist einfach nur super! Insgesamt machen aber alle ihren Job ziemlich gut.

    Für STXI kann auch ich mir daher schon eine gute Charakterisierung vorstellen. Auch, und das hoffe ich, dass dadurch die TOS-Charaktere endlich mal Tiefe und Eigensinn und Eigenständigkeit haben!
    Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche. (Franz von Assisi; 1181 od. 82 - 1226)

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      #3
      Von ALIAS habe ich leider nicht so viel gesehen. Die letzten Wochen - vor allem in der vorlesungsfreien Zeit - (es kommt doch recht spät) hab ich mir das dann aber doch auch mal angeschaut. Und ich kann die Gemeinsamkeiten zu LOST ebenfalls ausmachen. Was mir bei ALIAS besonders gefällt ist nicht unbedingt die Charakterentwicklung der einzelnen Charaktere, sondern die sehr komplexe, aber auch subtil unterschwellige Beziehung(sentwicklung) zwischen den Charakteren, die ständig auf einem schmalen Balken balanciert und für den Zuschauer nie voll zu durchschauen ist, durch das Konzept des Geheimdienst mit Intrigen und Verrat sich ständig neu andordnet oder neue Facetten, winzige Nuancen dazu bekommt, stets irgendwie in Bewegung scheint.
      Das Selbes kann man auch bei LOST erkennen, man weiß nie wer Gut, wer Böse ist, die Beziehungen untereinander tanzen bildlich gesprochen sozusagen miteinander und sind durch den starken Mystery Teil und die stets ungewisse Frage wer Freund, wer Feind ist, wer unter Druck und vor seiner eigenen, individuellen, meist nicht sehr guten Vorgeschichte wie reagiert, nie absolut sicher.

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        #4
        Zitat von Valen Beitrag anzeigen
        Das hast Du gut beobachtet, mit ALIAS und wohl auch LOST, cmE!
        War vielleicht etwas platt formuliert

        Ich meinte das ganze Beziehungsgeflecht der Charaktere untereinander, die Inszenierung und die Dialoge ... alles was irgendwie mit den Charakteren zu tun hat.

        Schau dir Angel an. da gabs enorm starke Charakterentwicklungen ohne, dass diese unrealistisch waren. Das ist meiner Ansicht nach auch noch immer das Maß aller Dinge wenn es um den Verlauf einer Serie geht. Im Vergleich dazu sind die Änderungen welche die Charaktere durchmachen bei Alias eher schwach - besonders weil es ein permanentes hin und her zu sein scheint - das machts natürlich nicht automatisch schlechter, aber meiner Ansicht nach auch nicht realistischer.

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          #5
          ich bin nicht so ein fan von beiden serien aber trozdem sehr gespannt was bei st11 so vor kommt

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            #6
            Ich weiss zwar nicht inwieweit das innerhalb des Forums besprochen wurde . Jedoch finde ich die Charakterisierung der TOS möglicherweise uns eine Anäherung über den neuen Film geben könnte.


            In Lost gibt es zunächst die Figur des Jacks. Ein Arzt der Probleme mit seinem Vater hat zu Alkoholismus neigt und einen Hang hat sich an Beziehungen festzuklammern selbst wenn diese nicht mehr zu Retten sind.


            Alles was ich von Kirk weiss ist, dass er eben ein Frauenheld ist und aufgrund seines Verhaltens keine feste Bindung eingehen kann. Er hat einen Sohn von dem er zunächst nichts weiss. Eine abneigung gegen Klingonen und ist in gewisserweise impulsiv veranlagt. Er hat einige wenige sehr gute Freundschaften die in die Tiefe gehen.

            Mich interessiert insbesondere wie sehr die Filmemacher das Problem umgehen , dass es in der Zukunft kaum Probleme mit heutigen Zivilisationskrankheiten gibt wie Depressionen oder Süchten. Im Grunde wird es schwieriger sein " fertige" Charaktere wie in Lost oder Alias darzustellen, da Star Trek eigentlich diese Probleme überwunden hat . Beispielsweise fand ich hatten andere Filmemachere die enorme Schwierigkeiten bei First Contact die Figur des Zephram Cochran glaubhaft darzustellen da der Kontrast zwischen TNG Crew und den "Erdbewohnern " grösser nicht sein kann.

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              #7
              Lost und Alias sind sicher ganz gute Serien. Allerdings muss man das nüchtern betrachten.

              Lost ist gelinde gesagt extrem unrealistisch. Versteht mich nicht falsch, ich finde die Serie gut, aber als Vorbild für Star Trek eignet sie sich nicht. Die Charakterentwicklung ist zwar ganz gut, aber angesichts der ganzen aberwitzigen, manchmal trashigen, Situationen wohl kaum "realistisch". Die ganze Grundsituation in Lost ist aberwitzig. Mit mehr Humor könnte man Lost für eine Erfindung von Terry Pratchett halten.

              Alias ist in vielerlei Hinsicht "konventioneller". Leider auch was die Charakterentwicklung betrifft, denn die ist schlicht und einfach nicht vorhanden. Ein paar fragwürdige Entscheidungen, von denen es auch wenige gab, ein paar Schicksalsschläge machen noch keine Charakterentwicklung aus. Alias ist eine gute Serie aber sicher kein Meisterwerk. Eher ist die Serie gute Handwerksarbeit. Damit soll gute Handwerksarbeit aber nicht runtergemacht werden.



              Wenn man diese beiden guten Serien betrachtet kann man nur zu dem Schluss gelangen das JJA der falsche Mann für Star Trek ist ...


              "Vittoria agli Assassini!"

              - Caterina Sforza, Rom, 1503

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                #8
                Lost ist gelinde gesagt extrem unrealistisch. Versteht mich nicht falsch, ich finde die Serie gut, aber als Vorbild für Star Trek eignet sie sich nicht. Die Charakterentwicklung ist zwar ganz gut, aber angesichts der ganzen aberwitzigen, manchmal trashigen, Situationen wohl kaum "realistisch". Die ganze Grundsituation in Lost ist aberwitzig. Mit mehr Humor könnte man Lost für eine Erfindung von Terry Pratchett halten.
                Wie meinst du das? Lost spielt eben in einem Mystery-Universum. So wie man bei ST Warp fliegen kann und es bei SW die Macht gibt, was beides unrealistisch ist, gibt es bei Lost eben Monster und andere Mysterien.

                Aber rein von den Charakteren ist Lost bei weitem realistischer als ST oder SW z.B.

                Leider auch was die Charakterentwicklung betrifft, denn die ist schlicht und einfach nicht vorhanden.
                Große, sprunghafte Charakterentwicklungen sind sowieso das unrealistischste, das Hollywood hervorbrachte.
                Menschen verändern sich nicht so schnell und wenn dann schon gar nicht in großen Sprüngen.
                Menschen besitzen mehrere Facetten, von denen nur manche nach außen als Maske getragen werden und ändern vielleicht ihre Einstellungen zu Themen im Laufe der Zeit, sammeln Wissen und Erfahrung, aber ihr Charakter verändert sich dadurch nicht grundlegend.
                Bei Alias gibt es keine Charakterentwicklung, aber die 5 Folgen, die ich sah, zeichneten sich auch eher durch die Charakterbeziehungen aus, die recht undurchsichtig und seltsam waren. Wobei seltsam hier nicht schlecht meint, sondern eher mit ungewohnter Atmosphäre, als habe man als Zuschauer zur Abwechslung nicht den vollen Einblick in das Innenleben der Charaktere und verstehe daher auch nur einen Ausschnitt der Motive und Wechselbeziehungen..

                Mich interessiert insbesondere wie sehr die Filmemacher das Problem umgehen , dass es in der Zukunft kaum Probleme mit heutigen Zivilisationskrankheiten gibt wie Depressionen oder Süchten.
                Depressionen und Süchte wird man nie besiegen. Was für eine Aufgabe hätte denn Troi, wenn es allen gut ginge?
                Es gab sogar eine TNG Episode, in der die gesamte Besatzung süchtig wurde und Barcley zieht sich auch gerne in seine Holorealität zurück und entwickelte sozusagen eine Holodecksucht.
                Die Menschheit hat sich politisch und sozial weiterentwickelt, das System wurde durch das Besiegen simplen Eigennutzgedankens und die mündige Verwendung des Verstands zu einer krieg und armutsfreien Gesellschaft. Das hieß aber noch nie, dass die Menschen darin keine Probleme mehr hätten.
                Zuletzt geändert von newman; 08.02.2008, 20:08.

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                  #9
                  Ich erwarte von dem Film, dass er bei der Darstellung des Charakters Spock so sehr in die Tiefe geht wie noch nie. Das sollte zentral für den Film sein.

                  Bei Kirk und anderen .... naja wohl eher nicht ..... wenn dann noch Nero ....
                  Mein Review zu Star Trek XI im Kino

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                    #10
                    Wenn Nero, wie Eric Bana es beschreibt, nur ein "Cameo" ist, wird da wohl kaum viel Charakterentwicklung geben.

                    Bei Kirk, Spock und McCoy würde ich aber auch, sofern das im Rahmen des Canons möglich ist, gerne etwas vielschichtigere Persönlichkeiten sehen, als das in TOS der Fall war.
                    Mein Webcomic: http://www.hipsters-comic.com

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                      #11
                      Zitat von newman Beitrag anzeigen
                      Aber rein von den Charakteren ist Lost bei weitem realistischer als ST oder SW z.B.
                      Wohl kaum. Der Charakter entwickelt sich anhand der Situationen um ihn herum. Allein schon die Grundsituation in Lost ist so aberwitzig, das alle Charaktere völlig überdrehte Karikaturen sein müssten.

                      Bei Alias hingegen müsste sich durch die dortige Situation zwischen den Hauptpersonen eine extreme Nähe und Vertrautheit, auch in sexueller Hinsicht, entwickeln.

                      Wenn es so wäre, dann wären beide Serien Schrott hoch drei.

                      Die Charakterentwicklung in beiden Serien ist nicht realistisch sondern im Sinne des Zuschauers/Fans "gut". Was beweist das? JJA ist ein guter Serienmacher und vielleicht ein guter Filmemacher. Sagt es uns irgendwas im Bezug auf Star Trek? Nein, natürlich nicht.

                      In Star Trek XI muss er futuristische Charaktere in einer futuristischen Umgebung für Star Trek Verhältnisse realistisch darstellen. Es muss halt nicht "gut" sondern eben "Star Trek" sein. Spock einen "tiefen" Charakter zu verleihen, a la Lost, wäre doch so fehl am Platze wie ein Wellensittich auf der Enterprise-Brücke.


                      "Vittoria agli Assassini!"

                      - Caterina Sforza, Rom, 1503

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                        #12
                        Zitat von ADrian Beitrag anzeigen
                        Wenn Nero, wie Eric Bana es beschreibt, nur ein "Cameo" ist, wird da wohl kaum viel Charakterentwicklung geben.
                        Das kann man denk ich nicht so ernst nehmen. Er steht halt nicht so im Mittelpunkt wie in seinen vorigen Filmen.

                        Zu Kirk/Spock/Pille ..... das fänd ich auch gut. Hoffe das dafür Platz sein wird.
                        Mein Review zu Star Trek XI im Kino

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                          #13
                          Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
                          Wohl kaum. Der Charakter entwickelt sich anhand der Situationen um ihn herum. Allein schon die Grundsituation in Lost ist so aberwitzig, das alle Charaktere völlig überdrehte Karikaturen sein müssten.
                          Ich sehe hier eigentlich kein Problem. Nahezu alle Filmen und Serien sind voll von übertrieben gezeichneten Charakteren und aberwitzigen Situationen. "Lost" ist da sicher keine Ausnahme. Das kann man gut finden oder auch nicht.
                          Allerdings wäre es bestimmt nicht von Nachteil für diese Diskussion, wenn Du näher ausführen könntest, inwieweit Du die Charakterentwicklung in "Lost" als unrealistisch empfindest - Gedanken, die über reine Andeutungen hinausgehen. Vielleicht könnte man das Thema auch im gleichnamigen Sub-Forum, das ja ohnehin nur schwach frequentiert ist, diskutieren.
                          Mein Profil bei Last-FM:
                          http://www.last.fm/user/LARG0/

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                            #14
                            Es geht doch nicht um gut oder schlecht. Es geht um Star Trek oder nicht Star Trek. JJA soll und will STXI machen, da hilft ihm seine ganze Erfahrung aus Lost usw nicht viel weiter.

                            Und darum gehts hier doch. Um Charakterdarstellung und -tiefe. Man stelle sich mal einen Spock mit wirklich fein ausgearbeiteten Charakter vor, so a la Lost. Würde das denn wirklich zu Star Trek passen? Oder einen "Frauenheld" Kirk mit all den Problemen, Sorgen und Nöten die das so mit sich bringt (vor allem für die Frauen).

                            JJA wäre eher der Mann für einen kompletten Neustart. Aber genau das wird ja nicht geschehen, genau das will JJA selber nicht.


                            "Vittoria agli Assassini!"

                            - Caterina Sforza, Rom, 1503

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                              #15
                              Und darum gehts hier doch. Um Charakterdarstellung und -tiefe. Man stelle sich mal einen Spock mit wirklich fein ausgearbeiteten Charakter vor, so a la Lost. Würde das denn wirklich zu Star Trek passen? Oder einen "Frauenheld" Kirk mit all den Problemen, Sorgen und Nöten die das so mit sich bringt (vor allem für die Frauen)
                              Natürlich würde das passen. Schau dir mal die TOS Kinofilme an, da hat Kirk Sorgen und Nöte. Das Thema des Alterns und alle inneren Probleme, die das mit sich bringt, zieht sich wie ein roter Faden durch alle TOS Filme und es hat funktioniert.
                              Als junger Mann hat er sicher andere Probleme, aber das wird schon irgendwie gehen.
                              Und Spock? Der kämpfte doch schon immer mit seiner menschlichen Seite, die er stets verneinte. Kann mir vorstellen, dass dies besonders als junger Mann ein noch größeres Thema war.
                              DS9 hatte ebenfalls toll ausgearbeitete Charaktere und es war mitunter das beste Star Trek überhaupt.

                              Und wer sagt denn überhaupt, dass JJA eine charakterliche Lost Kopie macht? MI:III, Lost, Alias, Cloverfield, wenn sich seine Produktionen durch eines auszeichnen, dann dadurch, dass jedes ganz unterschiedlich ist. Zu dem sind es ja auch andere, die das Skript geschrieben haben und damit die Charaktere.

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