Der Charaktere-Reboot (Spoilers ST I + II) - SciFi-Forum

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Der Charaktere-Reboot (Spoilers ST I + II)

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    #31
    Ich finde den neuen Cast eigentlich durchweg gelungen.

    Auch wenn Pine hier öfter in der Kritik steht, finde ich, dass er den jungen Kirk sehr gut verkörpert. Man merkt doch deutlich, wie er sich entwickelt.

    Spock finde ich mit Quinto hervorragend besetzt, was natürlich auch am Drehbuch liegt. Für mich war in den original Serien immer diese Mischung aus Logik und spirituellen Einflüssen zuwider, da sie teilweise im Widerspruch stand. Sowohl Limoy als auch Quinto bringen hier eine gute Mischung. Limoy hatte natürlich weitaus mehr Gelegenheiten dies einzubringen. Dass der JJ-Spock von vornherein etwas menschlicher ist und im Ziespalt zwischen den Kulturen steht, wirkt sich doch sehr lebhaft auf die Rolle aus.

    Scotty war für mich schon in TOS und den Kinofilmen ein eher humorisitscher Charakter. Mit Simon Pegg behält man das bei, baut es aber noch aus. Trotzdem zeigt der Charakter auch eine moralische Seite und sein Können wird auch unter beweis gestellt.

    Uhura ist für mich die beste Neubesetzung. In TOS wurde ja öfters angespielt, dass sie durchaus attraktiv ist, was auf der Mattscheibe halt nie der Fall war. Auch fragte ich mich bei der original Uhura, warum sie auf der Brücke des Flaggschiffs sah, da sie doch oft recht limitiert in ihren Fähigkeiten wirkte.

    Chekov ist mir zwar etwas zu "Over" von seinen Fähigkeiten her, trotzdem verkörpert Yelchin diese Jugendlichkeit, die bei TOS angedeutet, aber bei mir nie ankam.

    Bei Sulu hatte ich die meisten bedenken, da ich John Cho vorallem aus American Pie und Harold und Kumar in Erinnerung hatte. Aber auch hier passt es einfach. Der neue Sulu ist einfach firscher und agiler. Man merkt, dass er durchaus dazu gewillt ist, später selbst ein Kommando zu übernehmen.

    McCoy ist einfach ein Glücksgriff gewesen. Urban versprüht genauso viel Charm wie Kelley und gerade seine Einführung in STXI war genial. Mit einem Schlag wurde einem der Grund für den Zynismus bewusst. Ich hätte mir aber auch eine größere Rolle für ihn gewünscht und hoffe, dass sich dies im dritten Teil bewahrheitet.

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      #32
      Also im Großen und Ganzen finde ich die Neubesetzungen gelungen.

      KIRK: Chris Pine, der optisch für mich durchaus ein junger Shatner sein könnte (das jungenhafte Grinsen hat schon ein gespenstische Ähnlichkeit!) macht seine Sache eigentlich gut. Man darf nicht übersehen, dass Kirk in den Filmen wohl ungefähr 21-25 sein soll, während der Shatner-Kirk bereits zu Anfang der Serie ungefähr Mitte 30 war. Die Entwicklung vom rotznasigen, halbstarken Draufgänger zu dem charmanten Kommandant, den wir aus der Serie kennen ist nach Stand "Into darkness" jedenfalls gut nachvollziehbar (in einem schon älteren Roman von Diane Carey - "Kirks Bestimmung" - wird Kirk übrigens ähnlich geschildert, wie ihn Chris Pine in "XI" gespielt hat).

      SPOCK - Tja, hier wird es schon etwas schwieriger, v.a. da mit Mr. Nimoy ja in beiden neuen Filmen (wenn auch im zweiten nur kurz) das Original direkt nebendran steht. Quinto macht seine Sache prinzipiell gut, wirkt mir aber bei weitem zu emotional und zu arrogant. Der alte Spock strahlte für mich stets eine etwas unnahbares aus, wirkte dabei aber überlegen und auch weise. Vielleicht ein bisschen snobistisch, aber keineswegs unsymphatisch. Vielleicht reisst der dritte Film ja ein bisschen mehr

      PILLE - Okay, wenn einer vom Triumvirat am nächsten kommt, dann Karl Urban. Sein "Pille" ist herrlich bärbeißig, mürrisch und sarkastisch. Wenn man bedenkt, dass Urban Kelley eigentlich nicht wirklich ähnlich sieht, so hat er dessen Mimik doch gut verinnerlicht. Was mir noch fehlt ist aber die charmante Freundlichkeit, die neben dem Bärbeißigen eben auch McCoys Charakter auszeichnete. Pille ist in den neuen Filmen ZU bärbeißig (das schiebe ich aber erst mal den Autoren in die Schuhe, die McCoy außer Standart-Sätzen in "Into darkness" nicht wirklich viel gaben).

      UHURA - Hatte Uhura vorher überhaupt so etwas wie ein Charakter? Ach nee, das war die Dame vom Amt, die ab und zu mal gesungen hat. Saldana hat also weniger Vergleichsmöglichkeiten. Im Großen und Ganzen gefällt mir ihre toughe Art. Deplatziert finde ich allerdings ihre Zickereien in Bezug auf Spock (aber auch das schiebe ich auf die Autoren).

      SCOTTY - Schwierig. Vorweg: Ich mag Simon Pegg und seine cholerisch-witzige Art und ich finde, dass der Charakter auch gut im Film passt. Aber mit TOS-Scotty hat das leider nichts zu tun. Peggs Scotty wirkt nicht wie eine junge Version von Doohans Scotty, sondern wie ein komplett anderer Charakter. Dennoch keine Wertung, weil mir der "neue" Scotty gut gefällt.

      SULU - Etwas unauffällig, aber in den wenigen Szenen, die er hat, durchaus passend. Bereits Takei's Scotty strahlte eine ruhige Art aus, die Cho ebenfalls hat (wenn man bedenkt, dass ich ihn vorher nur aus American Pie kannte). Man merkt, dass Sulu später mal durchaus das Zeug zum Raumschiff-Captain hat.

      CHEKOV - Hier ist es ähnlich wie mit Simon Peggs Scotty. Die Figur, die Anton Yelchin spielt, hat für mich zu wenig Ähnlichkeit mit TOS Chekov. Und sie ist eigentlich das für den Film, was für einen Disney Film, Sebastian die Krabbe oder Timon und Pumbaa ist: Der Sidekick, über den man einfach nur lacht.

      Und jetzt noch einer, der bisher nicht erwähnt wurde...

      PIKE - Charaktermäßig erkenne ich zwar jetzt nicht gerade etwas von Jeffrey Hunters' Figur (außer vielleicht sein Verantwortungsbewusstsein), aber Pike war eine sinnvolle Ergänzung des Hauptcasts. Er strahlt Autorität, Entscheidungswillen, Intelligenz und Verantwortungsgefühl aus - so stelle ich mir einen Raumschiff Captain vor. Die Mentor-Schüler-Beziehung (mit zwischenzeitlichem Vater-Sohn-Flair) zwischen Pike und Kirk hat mir gefallen. Wenn ich der Autor von XI gewesen wäre und eine Bank von Schauspieler wie Bruce Greenwood gewinnen konnte, hätte ich ihn nicht gleich in den ersten 15 Minuten der Fortsetzung gekillt. Vielmehr wäre es auch ein bisschen realistischer gewesen, wenn Kirk - trotz einer beachtlichen Leistung - am Ende von XI nicht gleich vom Kadett zum Captain des Flaggschiffs befördert worden wäre sondern vielleicht eher zum zweiten oder meinetwegen auch ersten Offizier unter Pike. Unter Pikes Kommando hätte Kirk wachsen können und der Verlust, den Pike dann für Kirk darstellen würde, wäre viel glaubwürdiger. (Und nebenbei gesehen hätte es auch einen schön süffisanten Abschlussdialog für XI gegeben, so nach dem Motto: "Kirk, runter von meinem Stuhl" - "Irgendwann habe ich das Kommando über dieses Schiff" - "Aber nicht heute")


      Und damit haben wir auch galant den Schwung zum Fazit und meinem Rüffel für die Autoren. Abgesehen davon, dass die Originale eben weit mehr Screentime hatten, machen die "Neuen" ihre Sache gut. Und alles, das nicht so ganz passt, liegt am Drehbuch. Ob "übertrieben" (McCoy etwas ZU bärbeißig), komplett "over the top" (Chekov's Akzent bzw. Hyperaktivität) oder "out of character" (Stichtwort "emotionaler" Spock) - mit ein paar Änderungen, die nicht im Geringsten den Handlungsverlauf betreffen, kämen mir die neuen Versionen viel vertrauter vor. Ich bin mal gespannt, wie Teil III (vermutlich auch das Finale, oder?) ausfällt.
      Zuletzt geändert von AChristoteles; 01.10.2013, 23:14.

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        #33
        Ich habe mit dem Charakter von JJ-Kirk ein großes Problem und habe das auch schon ungefragt von anderen ST-Fans und denjenigen gehört, die von ST vorher wenig kannten. Der Reboot-Kirk soll vielleicht selbstsicher wirken, erscheint dabei aber eher wie ein Arschloch.
        Die JJ-Version orientiert sich optisch an dem TOS-Kirk, aber charakterlich?
        Ich kenn von TOS nur die guten Folgen, die schlechten habe ich seit vielen Jahren absichtlich nicht mehr gesehen. In TOS-Episoden wie Spitze des Eisbergs und Talos Tabu scheint mir Roddenberrys Kirk ein sympathischer Typ zu sein.
        Dazu kommt noch beim 2009-Kirk der unlogische und lächerliche Karrieresprung vom Motorbootfahrer zum Kommandanten eines Flugzeugträgers.

        Und JJ-Spock ist ein Choleriker. WTF?

        JJ-Pille finde ich überraschend gut und nah am sehr guten Original.

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