[133]"Statistische Wahrscheinlichkeiten"/"Statistical Probabilities"

[KennerderEpisoden]

Wir wissen letztlich nicht genau, ob sie nicht können oder nicht wollen. Aber wir können davon ausgehen, dass sie nicht im Besitz von Geheiminformationen der Föderation oder Sektion 31 waren, als sie ihre Prognosen erstellten. Wenn sie ihre Informationen wirklich nur aus Reden usw. erhalten haben sollten, ist klar, dass man ihren Prognosen keinen besonderen Glauben schenkt.

Geheiminformationen hatten sie in der Tat nicht zur Verfügung (Bashir spricht an, dass sie die bekommen würden- doch da war die Doomsday-Prognose bereits fertig). Letztendlich kommen sogar ihre einzigen brauchbaren Infos aus der Beobachtung von Körpersprache und Sprachverwendung, während die statistischen Spielereien bloße Luftschlösser zu sein scheinen.

Das miteinzubeziehen wäre auch Unsinn, Ziel des JackPack ist es Leben zu retten, Sisko will den Krieg gewinnen egal unter welchen Opfern.

Für Sisko ist der Krieg doch kein Selbstzweck. Er geht fest davon aus, dass das Dominion den Alpha-Quadranten versklaven will, wobei der ein oder andere Völkermord gewiss nicht ausgeschlossen ist. Auf der Straße der guten Absichten überschreitet er dann selbst Grenzen. Ihn jetzt deswegen als moralisch verkommen darzustellen während Jack für seinen Verrat (der unzähliges Leid nach sich gezogen hätte) den Persilschein "gute Absicht" erhält, ist widersprüchlich.

[FltCaptain]

Ich muss sagen das ich beide Seiten verstehen kann. Jack und Co. denken sie wüssten alles. Für sie war es so als ob ein Kind mit einer geladenen Waffe spielen würde, das da etwas schlimmes passiert ist sehr WAHRSCHEINLICH, oder?
Für Bashir ging es in erster Linie darum so viele Leben wie möglich zu retten. Er sah nur die milliarden von Toten die kommen würden und das musste er als Arzt eben verhindern.

Ich glaube Sisko hat erkannt das sich Krieg nicht berechnen lässt. Es gibt dafür auch viele Beispiele aus unserer Geschichte. Zum Beispiel der Enigma-Code der Deutschen im 2. Weltkrieg. Nach einem verlorenen Kampf wollte der Kapitän von U-571 sein U-Boot, wie befohlen, selbst versenken. Aber er wollte warten bis seine Besatzung in Sicherheit war. Durch reinen Zufall hat es nicht funktioniert und so sind die Alliierten in den Besitz einer Enigma gekommen und konnten so den Code knacken. Das war Kriegsentscheident, aber hätte man das "berechnen" können?

Ich glaube Sisko wusste das es manchmal nur ein Mensch oder ein kleines zufälliges Ereigniss gibt das Kriegsentscheident sein kann. Natürlich wollte er auch nicht aufgeben. Wie kann ein Sternenflottenoffizier unter der Knute vom Dominion einfach so weitermachen wie bisher?
Sisko hat die ganzen Kriegsberichte bekommen, er wusste das es mies ausschaut auch ohne die Berechnungen von Jack und Co. Man hätte also auch ohne einfach aufgeben können.

[Tibo]

Für Sisko ist der Krieg doch kein Selbstzweck. Er geht fest davon aus, dass das Dominion den Alpha-Quadranten versklaven will, wobei der ein oder andere Völkermord gewiss nicht ausgeschlossen ist. Auf der Straße der guten Absichten überschreitet er dann selbst Grenzen. Ihn jetzt deswegen als moralisch verkommen darzustellen während Jack für seinen Verrat (der unzähliges Leid nach sich gezogen hätte) den Persilschein "gute Absicht" erhält, ist widersprüchlich.

Naja Sisko macht ab dem Erstkontakt mit dem Dominion alles damit es zum Krieg kommen kann. Letztendlich beginnt er ihn, "weil <sie> den Frieden verlieren." Er sagt Bashir selbst wenn er 100% sicher wäre zu dass es hoffnungslos ist, würde er den Krieg wählen. Das ist schon ziemlicher Selbstzweck. Was die Absichten angeht sind die von Jack und Co. deutlich edler als Gewinnen zu wollen. Sie wollen Leben retten. Sie sind dazu bereit die Geheimnisse der Föderation, die sie einsperrt, zu verraten. Das ist streng genommen Verrat richtig. Aber Verrat ist nichts was das Dominion auch macht. Das ist der Unterschied zu Sisko, sie werden nicht wie das Dominion. Sie machen auch etwas unmoralisches, (wobei es schon zweifelhaft ist, ob es wirklich unmoralisch ist eine Organisation zu verraten, die einen wegen der Art des Seins einsperrt, wenn Cardassianer oder Veyoun zu Verrätern am Dominion werden findet man das ja auch nicht unmoralisch.)

[KennerderEpisoden]

Naja Sisko macht ab dem Erstkontakt mit dem Dominion alles damit es zum Krieg kommen kann. Letztendlich beginnt er ihn, "weil <sie> den Frieden verlieren."

Ich stimmte völlig zu, dass die Föderation im Allgemeinen und Sisko im Speziellen vom Erstkontakt an so ziemlich alles falsch gemacht haben, was man man falsch machen kann. Nichtsdestotrotz hat Sisko den Krieg nicht geplant oder gar erhofft.

Er sagt Bashir selbst wenn er 100% sicher wäre zu dass es hoffnungslos ist, würde er den Krieg wählen. Das ist schon ziemlicher Selbstzweck.

Nein, es ist kein Selbstzweck. Die Alternative zum Krieg ist zu diesem Zeitpunkt Sklaverei und/oder Auslöschung- nicht Frieden.

Was die Absichten angeht sind die von Jack und Co. deutlich edler als Gewinnen zu wollen.

Sie glauben das Recht zu haben, über das Leben von Milliarden Lebewesen zu entscheiden, weil sie vermeintlich so viel schlauer und vorausschauender sind als der Rest der Menschheit; dass selbst ihr toller Rettungsplan Milliarden Toter vorhersagt, wird geflissentlich übersehen. Getreu des stalinistischen Kredos: 1 Toter ist eine Tragödie, eine Million Tote sind eine Statistik. Alles was Sisko hier macht, ist zu sagen: Für dieses Verbrechen (basierend auf Pseudo-Wissenschaft) werde ich nicht auch noch Werbung machen! Das ist eine völlig verständliche und vernünftige Position. Über seine Andeutungen, dass er selbst im hoffnunglosen Fall lieber sterben würde, lässt sich streiten, aber ich halte diese Freiheitsliebe eher für bewundernswert.
Gerade als SciFi-Fan müssten doch etliche große Freiheits-Plädoyers vor dem geistigen Ohr erschallen (Kirk, Jaffa, G'Kar u.a).

[Deflektor]

* * * *

Diese Folge lebt - so meine ich - von unseren vier Gästen. Nach anfänglichem Befremden besonders gegenüber Jack hatte ich bald meine helle Freude. Besonders die beiden eher weniger im Mittelpunkt stehenden Lauren und Patrick fand ich faszinierend; solche Figuren sieht man bei Star Trek ansonsten eher selten.

Die politische Hochbrisanz wird vorzüglich mit dem Plot um die "Mutanten" verwoben. Wie die vier ihre Interpretationen angesichts der Rede bzw. Vortrag Damars und Weyouns vorbringen, ist erfrischend; stark waren Jacks Kenntnisse in der dominionesischen Grammatik, genauer der transitiven Passivform.

Danach gleitet die Folge leider etwas ab; nicht, weil die vier soviel errechnen und statistisch vorkalkulieren, sondern weil Sisko und die Admiräle nicht von vornherein die Prognosen als ziemlichen Schwachsinn in die Tonne kloppen.

Der beinahe erfolgte "Verrat" wäre hier eigentlich ein gerechter Lohn gewesen, hochsensible Daten ausgerechnet Leuten anzuvertrauen, die neben Anzeichen deutlicher Genialität auch genauso viel "abnorme Verhaltensweisen" offenbaren.

[Mr.Viola]

So, habe diese Episode neulich wiedermal gesehen, und ist schon einige Jahre her dass ich sie bewertet habe. Besonders erinnert fühlte ich mich an Isaac Asimov und die Psychohistorik, da waren doch einige Parallelen.
Was mich aber ein wenig schockte, Julian und seine Freunde berechnen 900 Milliarden Todesopfer. Würde mich interessieren wie man auf solch eine Zahl kommt. Denn wenn man rechnet, die Erde hat zu dieser Zeit zwischen 9 und 10 Milliarden Einwohner, und es gibt noch eine hand voll anderer Föderationswelten, die diese Anzahl erreichen, aber sämtliche Kolonien sind im Gegensatz dazu ja sehr spärlich besiedelt. Da hört man meistens zwischen ein paar und hundert und ein paar zehntausend Einwohner. Selbst wenn man da schon die Gebiete der Klingonen, Romulaner und anderer Spezies dazurechnet ist die Zahl wirklich sehr hoch gesetzt.

Es wurde auch noch angesprochen, dass zu diesem Zeitpunkt eine Pattsituation herrscht, aber dennoch lt. Julian eine Fortsetzung des Kampfes aussichtslos ist. Klar das Dominion hat viele Schiffe, Truppen, Technik etc. nach Cardassia gebracht, aber dennoch ist das Gebiet der Cardassianer nur ein Bruchteil vom gemeinsamen Gebiet der Föderation und Klingonen.

[philippjay]

Diese Genies sind ja herrlich überzeichnet und irgendwie auch reizvoll; aber leider störe ich mich auch an diesem überzeichneten.
Jacks Nervosität, die beinahe obszönbe Frivolität der Lauren, das schlichte Gemüt von Patrick (ich hoffe, ich habe die Namen jetzt nicht vertauscht
Dass Sarina nichts sagt, ist ein herrlicher Running Gag. Die zusammen mit Mourn in einer mehrstündigen Debatte zu erleben, das wär mal was

Teils gab es recht gute Ideen; Worfs Gespräch mit Bashir ist eine von ihnen.
Auch dass man versucht, einen Nutzen aus dem herausragenden Intellekt der vier zu ziehen, fand ich gut.
Auch das Ende fand ich überzeugend; dass die Genies so komplexe Formeln erdenken können, aber das naheliegendste übersehen können.
Aber aber aber... Bashirs depressive Krise im Quarks fand ich einfach nur platt in der Darstellung. Hat mir gar nicht gefallen!

Ich gebe
4 Sterne

[Leonhard]

@Mr.Viola
Die Föderation hat 150 Mitgliedswelten und mehrere Tausend Kolonien, dazu kommen noch Klingonen und Romulaner die vermutlich zussammen genausoviele haben. Dass kann schon hinkommen.
Ich finde die Folge auch sehr gut, da man auch die negative Seite von Genmanipulation sieht. Auserdem zeigt die Folge auch sehr schön, wie weit Sisko im Krieg gehen würde. Deshalb fünf Sterne.

[human8]

Ich fand die Folge etwas seltsam. Die Idee mit vier genetisch aufgebesserten Leuten, welche den Kriegsablauf berechnen, war vielleicht nicht schlecht, hatte aber eher ein Problem mit den Mutanten. Das war mir einfach ein zu bunt gemischter Haufen. Ein durchgedrehter Anführer, die sexy Verführung, ein verspielter alter Mann und die stille und geheimnisvolle Frau.
Gerade dieser Jack ging mir mit der Zeit auf die Nerven. Wäre besser, wenn von den vier nur zwei schräg wären und die restlichen halt normaler wie zb. Sarina wären. Weniger albern und etwas mehr ernster wäre sicherlich auch nicht verkehrt.
Übrigens ist mir ein Fehler in der Folge aufgefallen. Am Anfang als Julian zu der Truppe kommt, um sich vorzustellen, steht in einer Szenen der alte mit einer Brille auf der Nase neben ihm, und in den nächsten Einstellungen ist diese schon wieder verschwunden und taucht auch nie wieder auf.
Wiedersehen brauch und will ich diese Truppe jedenfalls nicht mehr.

So sehr ich Damar mag, aber die Rolle des Führers der Cardassianer steht ihm einfach nicht. Er hat meiner Meinung nicht das Zeug für diese Position. Warum wird eigentlich Dul Dukat nicht gezeigt ? Was macht er ? Wo ist er ? Wo wir dabei sind, wo ist eigentlich Kasidy ? Sie hat man auch schon länger nicht mehr gesehen.

Ein "ok" kann ich vergeben, auch wenn es ein schwaches ist.

3,5*