Ist diese lilahaarige Frau zu Beginn eigentlich dieselbe wie in „Die Heimkehr“? So etwas wäre wirklich eine schöne Sache, da es den Personen hinter Quarks Geschäften auch nochmal eine kleine Kontinuität bringen würde.
Aber auch ohne diese Verbindung würde die Folge vor allem damit bestechen, dass sie für die bestehende Kontinuität ein paar wichtige Aspekte hinzufügt: insbesondere die Tatsache, dass es sich bei den Jem’Hadar um Klone, künstlich manipulierte Wesen, handelt, im Detail erfahren wir erstmals vom Ketracel-White, auch wenn es hier nicht genannt wird.
Wo man jetzt übrigens weiß, dass die Jem’Hadar gezüchtet sind, kann ich auch mal folgende Erklärung für die äußerliche Ähnlichkeit zwischen Jem’Hadar und Tosk aus Memory Alpha zitieren. Das zeigt übrigens mal wieder, dass anscheinend viele gute Ideen der Autoren, so etwas wie Kontinuität auch zu den Einzelfolgen der ersten Staffeln herzustellen, irgendwie immer im Niemandsland versunken sein müssen.
Statt mit so etwas die Folge nochmal aufzuwerten, belässt man es eben bei dem für diese Folge ganz netten, aber eben auch nicht sehr viel bringenden „Odo kümmert sich um den Jem’Hadar, weil er Schuldgefühle für das, was sein Volk getan hat, empfindet“-Plot. Odo wirkt dabei immer etwas zu sehr melancholisch, immer so einen kleinen Tick. Weiß auch nicht, warum. Etwa auch in der Szene mit seinem neuen Quartier.
Das Quartier selbst gefällt mir im Übrigen sehr gut. Es ist schön individuell eingerichtet, aber dabei auch passend. Ein wenig frage ich mich aber schon, warum Odo eigentlich nicht schon vorher ein Quartier erhalten hat. Wenn es so ist, dass er jetzt erst eines bekommen hat, weil vorher alle voll waren und jetzt eben viele Zivilisten nach und nach die Station verlassen, stellt das sowohl die Föderation als auch die Bajoraner schon irgendwie als einen etwas rassistischen Verein dar, der sich immer sagte: „Na ja, wenn einer auf seine Privatsphäre verzichten kann, dann ist das der Formwandler…“
Die Szene, in der Kira das Quartier besucht, ist trotzdem schön. Sie ist aber auch Beispiel einer Kameraführung, die etwas dynamischer ist als die letzten Male, manchmal dadurch aber auch Fehltritte erlaubt (die aber so minimal sind, dass sie nie, wie es manchmal bei nBSG geschehen ist, von der Handlung abgelenkt hätten): Man kann ja mal bei dieser Szene darauf achten, ob man diese merkwürdigen Zooms auf Odo und Kira wirklich mag. Im Gespräch zwischen Julian und Jadzia im Replimat gefällt mir aber wieder, dass die Kamera da leicht um den Tisch herumfährt. Ich möchte nicht ausschließen, dass es auch schon Szenen im Replimat gab, die ähnlich gefilmt wurden, hier ist es mir eben mal aufgefallen.
Zurück zur Handlung der Episode: Die A-Handlung ist also im Grunde okay, die B-Handlung auch. Beide werden vor allem durch Sisko zusammen gehalten, der auch in beiden Handlungssträngen eine ganz gute Figur macht. In der A-Handlung nimmt er sich vor, Nechayew bezüglich der Flucht des Jem’Hadar anzulügen, in der B-Handlung gelangt er zu interessanten Einsichten, die vom stets einfühlsamen Chief O’Brien aber auch schon vorhergesehen wurden.
Bezüglich Jake ändert sich in dieser Folge schon eine Menge. Der Vorteil ist ja, dass man ebenso überrascht ist wie sein Vater, aber irgendwo auch nachvollziehen kann, dass so etwas sehr schnell passieren kann. Dass das funktioniert, liegt auch daran, dass wir im Grunde genommen immer nur sehr wenig von Jake sehen. Beispielsweise ist Garak gefühlt mehr Hauptcharakter, wird aber nicht im Vorspann genannt.
Das Ganze ist auch eine konsequente Weiterführung des in Staffel 2 eingeschlagenen Weges, aus Jake einen Gegensatz zu Wesley zu machen. Während Wesley immer irgendwie an fremden Kulturen und so etwas interessiert war, wissen wir doch bei Jake, wenn wir uns Mardah genauer anschauen, sofort, was ihn zu ihr geführt hat. Dennoch ist er nicht sofort ein ferengiartiger Proll, sondern schreibt neuerdings auch Gedichte.
Übrigens ferengiartiger Proll: Wenn Jake mal wieder im Mittelpunkt steht, fällt mir auf, dass wir in Staffel 3 noch nichts von Nog gesehen haben. in „Das Haus des Quark“ wurde er ganz kurz von Keiko genannt. In „Der Plan des Dominion“ hatte er natürlich einen großen Auftritt, war davor aber auch 16 Folgen lang nicht zu sehen. Da hat beispielsweise Rom auch viel mehr Auftritte im Hintergrund in Quarks Bar. Das liegt sicherlich aber auch daran, dass die Darsteller von Jake und Nog auch noch Kinder sind. Okay, mittlerweile Teenager.
Wie gesagt: Beide Handlungen sind in Ordnung: Auch wenn A- und B-Story eher lose zusammenhängen – beispielsweise durch die Szene, als Sisko das Baby im Arm hat – ist das doch ein gemeinsamer Nenner: Sowohl Jake als auch der Jem’Hadar werden erwachsen. Nur der Weg, den sie dabei beschreiten… der macht im Grunde den Unterschied zwischen Dominion und Föderation aus. Jake ist jetzt nicht der Föderations-Musterjunge wie Wesley, klar, aber auch nur, weil er eben die Wahl hat. Der Jem’Hadar hat nicht die Wahl: Er muss ein perfekter Krieger werden, ohne individuelle Präferenzen, die darüber hinausgehen.
Dito.
4 Sterne
Sisko knautscht mal wieder an seinem Ball. Das ist mir direkt aufgefallen, hier eigentlich noch nicht nötig, dass man ihn wieder zeigt, aber für eine gewisse symbolische Szene in der nächsten Folge schon einmal eine berechtigte Auffrischung.
Aber auch ohne diese Verbindung würde die Folge vor allem damit bestechen, dass sie für die bestehende Kontinuität ein paar wichtige Aspekte hinzufügt: insbesondere die Tatsache, dass es sich bei den Jem’Hadar um Klone, künstlich manipulierte Wesen, handelt, im Detail erfahren wir erstmals vom Ketracel-White, auch wenn es hier nicht genannt wird.
Wo man jetzt übrigens weiß, dass die Jem’Hadar gezüchtet sind, kann ich auch mal folgende Erklärung für die äußerliche Ähnlichkeit zwischen Jem’Hadar und Tosk aus Memory Alpha zitieren. Das zeigt übrigens mal wieder, dass anscheinend viele gute Ideen der Autoren, so etwas wie Kontinuität auch zu den Einzelfolgen der ersten Staffeln herzustellen, irgendwie immer im Niemandsland versunken sein müssen.
Zitat von Memory Alpha
Das Quartier selbst gefällt mir im Übrigen sehr gut. Es ist schön individuell eingerichtet, aber dabei auch passend. Ein wenig frage ich mich aber schon, warum Odo eigentlich nicht schon vorher ein Quartier erhalten hat. Wenn es so ist, dass er jetzt erst eines bekommen hat, weil vorher alle voll waren und jetzt eben viele Zivilisten nach und nach die Station verlassen, stellt das sowohl die Föderation als auch die Bajoraner schon irgendwie als einen etwas rassistischen Verein dar, der sich immer sagte: „Na ja, wenn einer auf seine Privatsphäre verzichten kann, dann ist das der Formwandler…“
Die Szene, in der Kira das Quartier besucht, ist trotzdem schön. Sie ist aber auch Beispiel einer Kameraführung, die etwas dynamischer ist als die letzten Male, manchmal dadurch aber auch Fehltritte erlaubt (die aber so minimal sind, dass sie nie, wie es manchmal bei nBSG geschehen ist, von der Handlung abgelenkt hätten): Man kann ja mal bei dieser Szene darauf achten, ob man diese merkwürdigen Zooms auf Odo und Kira wirklich mag. Im Gespräch zwischen Julian und Jadzia im Replimat gefällt mir aber wieder, dass die Kamera da leicht um den Tisch herumfährt. Ich möchte nicht ausschließen, dass es auch schon Szenen im Replimat gab, die ähnlich gefilmt wurden, hier ist es mir eben mal aufgefallen.
Zurück zur Handlung der Episode: Die A-Handlung ist also im Grunde okay, die B-Handlung auch. Beide werden vor allem durch Sisko zusammen gehalten, der auch in beiden Handlungssträngen eine ganz gute Figur macht. In der A-Handlung nimmt er sich vor, Nechayew bezüglich der Flucht des Jem’Hadar anzulügen, in der B-Handlung gelangt er zu interessanten Einsichten, die vom stets einfühlsamen Chief O’Brien aber auch schon vorhergesehen wurden.
Bezüglich Jake ändert sich in dieser Folge schon eine Menge. Der Vorteil ist ja, dass man ebenso überrascht ist wie sein Vater, aber irgendwo auch nachvollziehen kann, dass so etwas sehr schnell passieren kann. Dass das funktioniert, liegt auch daran, dass wir im Grunde genommen immer nur sehr wenig von Jake sehen. Beispielsweise ist Garak gefühlt mehr Hauptcharakter, wird aber nicht im Vorspann genannt.
Das Ganze ist auch eine konsequente Weiterführung des in Staffel 2 eingeschlagenen Weges, aus Jake einen Gegensatz zu Wesley zu machen. Während Wesley immer irgendwie an fremden Kulturen und so etwas interessiert war, wissen wir doch bei Jake, wenn wir uns Mardah genauer anschauen, sofort, was ihn zu ihr geführt hat. Dennoch ist er nicht sofort ein ferengiartiger Proll, sondern schreibt neuerdings auch Gedichte.
Übrigens ferengiartiger Proll: Wenn Jake mal wieder im Mittelpunkt steht, fällt mir auf, dass wir in Staffel 3 noch nichts von Nog gesehen haben. in „Das Haus des Quark“ wurde er ganz kurz von Keiko genannt. In „Der Plan des Dominion“ hatte er natürlich einen großen Auftritt, war davor aber auch 16 Folgen lang nicht zu sehen. Da hat beispielsweise Rom auch viel mehr Auftritte im Hintergrund in Quarks Bar. Das liegt sicherlich aber auch daran, dass die Darsteller von Jake und Nog auch noch Kinder sind. Okay, mittlerweile Teenager.
Wie gesagt: Beide Handlungen sind in Ordnung: Auch wenn A- und B-Story eher lose zusammenhängen – beispielsweise durch die Szene, als Sisko das Baby im Arm hat – ist das doch ein gemeinsamer Nenner: Sowohl Jake als auch der Jem’Hadar werden erwachsen. Nur der Weg, den sie dabei beschreiten… der macht im Grunde den Unterschied zwischen Dominion und Föderation aus. Jake ist jetzt nicht der Föderations-Musterjunge wie Wesley, klar, aber auch nur, weil er eben die Wahl hat. Der Jem’Hadar hat nicht die Wahl: Er muss ein perfekter Krieger werden, ohne individuelle Präferenzen, die darüber hinausgehen.
Zitat von HanSolo
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4 Sterne
Sisko knautscht mal wieder an seinem Ball. Das ist mir direkt aufgefallen, hier eigentlich noch nicht nötig, dass man ihn wieder zeigt, aber für eine gewisse symbolische Szene in der nächsten Folge schon einmal eine berechtigte Auffrischung.
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