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[094]"In eigener Sache"/"For the Cause"

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    #31
    Von mir gibt es vier Sterne für die Folge, die sehr unterhaltsam war, auch einiges zum Nachdenken beinhaltete, ich aber auch nicht zu den besten zähle. Viel zu kritisieren habe ich nicht. Eddington hat sein Ding durchgezogen, das kam etwas überraschend, aber irgendwie auch nicht, da es ja schon fast Tradition ist, dass in DS9 Starfleetoffiziere zum Maquis überlaufen. Da gab es vorher schon der Doppelfolge "Der Maquis" Siskos Freund Cal Hudson, später dann in der Folge "Defiant" Thomas Riker. Schon krass, wie oft Sisko im Grunde immer wieder verraten wird. Zuletzt auch von seinem Mentor Admiral Leyton, nun auch von dem bis dahin eigentlich sehr zuverlässig wirkenden Eddington und besonders schmerzlich von seiner Freundin Kasidy.
    Zitat von John Sheridan Beitrag anzeigen
    Über seinen Föderation-Borg - Vergleich kann man sicherlich nachdenken, aber insgesamt wirkt Eddington hier zu haßerfüllt, als dass seine Rede wirklich überzeugend sein könnte. Da war das rein sachlich geführte Gespräch zwischen Quark und Garak über die Hinterhältigkeit der Föderation imo deutlich gelungener.
    Ja, die gute alte Föderation. In ENT ist sie noch "Zukunftsmusik", in DS9 laut Eddington eine Art zwielichtiges Paradies, das Völker assimiliert, ohne das diese es merken. Der Borg-Vergleich ist aber schon ziemlich heftig, hier spricht schon sehr der Hass Eddingtons durch. Garaks und Quarks Gespräch bringt es feiner auf den Punkt, dass es auf Dauer schwer ist, sich der Föderation zu entziehen, je mehr Kontakt man mit ihr gehabt hat. Um sie zu ignorieren oder durch Krieg zu zerstören ist sie zu groß, und je mehr Mitglieder sie hat, um so mehr neue zieht sie dadurch an. Aufgenommen werden sollen zunächst auch Bajor und in fernerer Zukunft sicher auch Cardassia. Bei den Klingonen kann man vermuten, dass sie nie mehr als ein lockeres Bündnis mit der Föderation eingehen werden, aber sie werden auch nicht wirklich einen Krieg mit der Föderation anstreben.
    Zitat von John Sheridan Beitrag anzeigen
    Die Nebenhandlung um Garak und Ziyal hat mir auch sehr gut gefallen, auch wenn Garak imo nicht besonders gut in Form war.
    Ziyal ist ein sehr vielversprechender Charakter, Garak war allerdings wirklich schwach in Form, und so wirklich interessant fand ich die Begegnung dann doch nicht. Was meiner Ansicht nach hätte auch besser gemacht werden können, ist, mehr darüber zu reden, wie es um die Cardassianer bestellt ist, da ihre Industrie offenbar so kaputt ist, dass die Föderation zwölf Industrie-Replikatoren liefern will, während man den Bajoranern nur zwei davon gegeben hat. Aber gut, Garak und Ziyal sind zwei Ausgestoßene, die vermutlich nicht viel über die derzeitigen Verhältnisse auf Cardassia wissen werden.

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      #32
      Zitat von Mr. Eddington
      Why is the Federation so obsessed with the Maquis?
      We never harmed you, yet we're constantly arrested aand charged with terrorism.
      Starships chase us through the Badlands and and our supporters are harrassed and ridiculed.
      Why?
      Because we've left the Federation and thats the one thing you can't accept.
      Nobody leaves paradise.
      Everyone should want to be in the Federation.
      Hell, you even want the Cardassians to join.
      You're only sending them replicators so one day they can take their rightfull place on the federation council.
      You know, in some ways, you're even worse than the Borg.
      At least they tell you their plans for assimilation.
      You're more insidious.
      You assimilate people and they don't even know it.
      Zitat von Captain Sisko
      You know it, Mr. Eddington?
      I don't give a damn what you think of the Federation, the Mquis or anything else.
      All I know is, that you betrayed your oath, your duty and me.
      And i it takes me the rest of my life, I'll see you standing before a court martial that'll break you and send you to a penal colony, where you will spent the rest of your days growing old and wondering, whether a ship full of replicators was really worth it.
      Und wer hat recht? For the Uniform wirft hier schon seine Schatten voraus.
      In jedem Fall, DS9 at is best.

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        #33
        Eine recht gelungene Folge.
        Die Enthüllung von Eddington als Maquis-Mitglied und Kassidy als Maquis-Schmugglerin ist natürlich ein Knaller. Hier bewährt sich, dass man langsam Nebenfiguren aufgebaut hat, anstatt für so einen Zweck extra neue Figuren zu erschaffen.
        Allerdings muss man feststellen, dass die Wendung etwas plötzlich daherkommt. Bei Eddington gab es vorher keinerlei Anzeichen für eine Sympathie mit dem Maquis. Ganz im Gegenteil: in "Der geheimnisvolle Garak" war er noch ein Sternenflottenoffizier, der seine Loyalität gegenüber dem Oberkommando sehr deutlich unter Beweis gestellt hat. Kassidys Motive sind auch völlig unklar. Große Sympathien mit dem Maquis zeigte sie ja bisher nicht und Geld scheint als Motivation ja auch nicht infrage zu kommen.

        Den Plan von Eddington fand ich auch etwas seltsam. Eddington wollte Sisko von der Station wegzulocken, damit er die Replikatoren stibitzen kann. Die Frage ist aber, warum dafür extra die Abwesenheit von Sisko erforderlich war. Das gleiche, was Eddington mit Kira gemacht hat (die niederzuschießen) wäre ja auch problemlos bei Sisko möglich gewesen.

        Das Wiedersehen mit Ziyal war recht nett, allerdings hätte man sich die alberne cardassianische Sauna, wo man seine Kleidung anlässt, sparen können.

        Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
        Eine weitere Kleinigkeit: Als Kassidy Sisko in seinem Büro anruft, um sich über die Durchsuchung zu beschweren. Da ist mir mal aufgefallen, wie furchtbar schlecht sowas eigentlich immer gemacht wird bei Star Trek. Sisko ist natürlich erstens sofort verfügbar (Also wenn ich irgendwen anrufe, dauert es auch immer wenigstens ein paar Sekunden, bis rangegangen wird.
        Ja, das stimmt. Bei Star-Trek geht es oft zu wie in einer Märchenwelt, wo der König all seine Untertanen persönlich kennt und wo jeder mit jedem persönlich befreundet oder verfeindet ist. Symptomatisch dafür ist auch eine Szene aus einer früheren Folge, wo sich ein Barmädchen persönlich bei Sisko über Quark beschwert hat. Die ganze Star-Trek-Welt ist irgendwie sooo übersichtlich … vielleicht ist das auch ein Grund, warum es bei Star-Trek keine Massenmedien bzw. keine Presse gibt.
        Mein Profil bei Last-FM:
        http://www.last.fm/user/LARG0/

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          #34
          Die Folge war schon sehr gut. Vor allem treten die Maquis mal wieder auf den plan. ich fand die folge ist recht spannend gemacht. Zuerst hatte ich Eddington nicht unter verdacht. Erst als es schon zu spät war. Tja die sache mit Kassidy und Sisko ist schon tragisch. ausgerechnet Siskos freundin ist eine schmuglerin für den Maquis. Tja die welt ist klein. Aber wir wissen alle das sie wiederkommt.
          übrigens tauchen Garak und Zyal wieder auf. Die nebenhandlung ist auch ganz nett. Vor allem garaks gespräch mit Quark.

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            #35
            Von mir gibt es vier Sterne für diese unterhaltsame Folge. Die Nebenstory mit Garak und Ziyal hat mir sehr gut gefallen, besonders die Szene wo Quark in Garaks Geschäft auftaucht und ihm bezüglich seiner Verabredung mit Ziyal verunsichert. Auch der Teil mit Sisko, Kasidy und dem Maquis war spannend und interessant.
            Gewinnerinnen der Wahl zur Miss SciFi-Forum 2007 - 2021

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              #36
              Eddingtons einziger Daseinszweck schien es zu sein, als unsichtbarer Aufpasser auf DS9 zu fungieren, wenn die gesamte Crew auswärts beschäftigt ist. Nicht umsonst wurde schon die witzelnde Frage gestellt, wer im Falle der Abwesenheit der DS9-Führung das dortige Kommando hat: etwa Quark, vielleicht Jake oder gar Garak? Möglich wäre auch Gul Dukat, der diesen Job gerne übernehmen würde und sowieso meist in der Nähe ist. So entwickelte sich Eddington überhaupt nicht und blieb eine recht unbekannte Figur. Bis jetzt!

              Die Fortführung der Maquis-Handlung finde ich grundsätzlich gut, sie bietet sehr viel Potenzial. Allerdings wurde sie bisher recht stiefmütterlich behandelt. Seit der Entführung der Defiant durch T. W. Riker (auch er ein Maquis) hat man von dieser Gruppierung nichts mehr gehört. Eddingtons Überlaufen ist eine recht kurzfristige Sache. In "Unser Mann Bashir" war er noch loyal, da war die Gelegenheit zum Zuschlagen für ihn günstiger.
              Die Föderation ist schlimmer als die Borg? Der Mann hat Durchblick!

              Sisko ist in dieser Folge zu bedauern. Er ist regelrecht von Maquis umgeben. Sein Gewissenskonflikt in Bezug auf Kasidy ist gut dargestellt. Sein Dilemma: Er liebt Kasidy und muss sie verhaften. Fast tragisch: Sisko hat viel getan, um Kasidy zu helfen und zu warnen. Nach Spiegel-Jennifer verliert er also auch Kasidy.

              Spannung und überraschende Wendungen machen diese Folge aus. Schwachpunkt: Gründe werden nicht hinterfragt. Kasidy und Eddington sind für den Maquis, und keiner weiß, warum.

              Ich gebe 5 Sterne.

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                #37
                Zitat von hismoom Beitrag anzeigen
                Spannung und überraschende Wendungen machen diese Folge aus.
                Deswegen gibt es von mir auch beim Rerun fünf Sterne * * * * * für die Folge. Ursprünglich hatte ich nur vier gegeben, und beim Rerun sind diese Wendungen auch nicht mehr ganz so überraschend, aber wenn man die Serie kennt, sieht man, wie hier die Weichen für eine sehr tragische Entwicklung gestellt werden. Eddington unterschätzt Siskos grenzenlosen Hass, der sich hier entwickelt.
                Zitat von hismoom Beitrag anzeigen
                Schwachpunkt: Gründe werden nicht hinterfragt. Kasidy und Eddington sind für den Maquis, und keiner weiß, warum.
                O'Brien dürfte nicht der einzige sein, der dies so empfindet:
                WORF: They should be hunted down and destroyed.
                O'BRIEN: What for? Defending their homes? Look at what's happened to those people. One day they're trying to eke out a living on some godforsaken colonies on the Cardassian border, the next day the Federation makes a treaty handing those colonies over to the Cardassians.
                Da dürfte es für den Maquis nicht besonders schwer sein, Sympathisanten zu finden. Kompliziert wird es dadurch, dass das Ziel der Föderation offenbar ist, die Cardassianer in die Föderation hineinzuholen. Deswegen macht man Zugeständnisse, deswegen verschenkt man die Kolonien an die Cardassianer, dazu noch zwölf Industriereplikatoren, die man den Bajoranern nicht geben wollte, deswegen verfolgt man unbarmherzig den Maquis, usw.

                Ein der besten Reden in Star Trek ist die von Eddington:
                we've left the Federation, and that's the one thing you can't accept. Nobody leaves paradise. Everyone should want to be in the Federation. Hell, you even want the Cardassians to join. You're only sending them replicators because one day they can take their rightful place on the Federation Council. You know, in some ways you're worse than the Borg. At least they tell you about their plans for assimilation. You're more insidious. You assimilate people and they don't even know it.
                Nur stößt sie bei Sisko auf taube Ohren. Vielleicht macht Sisko Eddington dafür verantwortlich, dass er Kassidy Yates verliert, aber auch Siskos persönliche Arroganz, zu glauben, was richtig und was falsch ist, bringt ihn dazu, Eddington zu hassen.

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                  #38
                  Sicher hat der Maquis seine Anhänger, aber es erklärt nicht, wieso Kasidy Yates die Maquis unterstützt. Es ist keine Verbindung zu den von Cardassianern übernommenen Welten bekannt. Sie scheint nur aus materiellen Gründen für den Maquis zu schmuggeln.

                  Von Eddington ist bekannt, dass er auf der Erde geboren wurde. Auch er hat keine Beziehung zu den betroffenen Menschen. Sein Bekenntnis zum Maquis kommt aus heiterem Himmel.

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                    #39
                    Zitat von hismoom Beitrag anzeigen
                    Sicher hat der Maquis seine Anhänger, aber es erklärt nicht, wieso Kasidy Yates die Maquis unterstützt. Es ist keine Verbindung zu den von Cardassianern übernommenen Welten bekannt. Sie scheint nur aus materiellen Gründen für den Maquis zu schmuggeln.

                    Von Eddington ist bekannt, dass er auf der Erde geboren wurde. Auch er hat keine Beziehung zu den betroffenen Menschen. Sein Bekenntnis zum Maquis kommt aus heiterem Himmel.
                    Sie schmuggelt NUR Medizin, dass sie dabei irgendwas an Geld einnimmt ist nicht bekannt! Ihre Motivation ist es wohl Leid zu lindern, sie hat wohl gesehen wie die Maquis bzw. die Kolonisten leiden.
                    Eddington hat seine Probleme mit der Föderationspolitik:
                    I know you. I was like you once, but then I opened my eyes. Open your eyes, Captain. Why is the Federation so obsessed about the Maquis? We've never harmed you, and yet we're constantly arrested and charged with terrorism. Starships chase us through the Badlands and our supporters are harassed and ridiculed. Why? Because we've left the Federation, and that's the one thing you can't accept. Nobody leaves paradise. Everyone should want to be in the Federation. Hell, you even want the Cardassians to join. You're only sending them replicators because one day they can take their rightful place on the Federation Council. You know, in some ways you're worse than the Borg. At least they tell you about their plans for assimilation. You're more insidious. You assimilate people and they don't even know it.
                    Zudem arbeitet er in der Gegend der Maquisstützpunkte und -Kolonien, er ist ja direkt Toddman unterstellt und nicht immer auf DS9. Auch er hat vor Ort hautnah das Leid der Menschen gesehen. Anders als Sisko lässt ihn das nicht kalt und er beschließt ihnen zu helfen. Dazu kommt dann wohl auch noch das hier:
                    Eddington: People don't enter Starfleet to become commanders, or admirals for that matter. It's the captain's chair that everyone has their eye on. That's what I wanted when I joined up, but you don't get to be a Captain wearing a gold uniform.

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                      #40
                      Das könnte natürlich auch Tarnung gewesen sein. Jemand, der als zielstrebiger Sternenflottenoffizier auftritt, kommt nun einmal nicht so schnell in den Verdacht, ein Maquis zu sein.

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                        #41
                        Erst in der Abgesandten-Story wurde mit einer kurzen Erwähnung Siskos von den Autoren deutlich gemacht, dass die DS9-Autoren den Maquis noch nicht vergessen haben, auch wenn er ja eigentlich nie eine wirkliche DS9-Idee war. Dabei hätte man sich seiner leicht entledigen können: Man hätte nur mit der neuen, sicherlich vernünftigeren Regierung von Cardassia einen neuen Vertrag aushandeln müssen und schon gäbe es keine Probleme mehr. Wenn ich diese Folge aber sehe, bin ich ja auch froh, dass sich die DS9-Autoren doch noch einmal dieses Themas annahmen. (Und die nächsten Maquis-Folgen werden ja auch nicht schlecht sein.)

                        Man zieht alle Register: Natürlich ist es klar, dass eine der bekannten Nebenfiguren ein Maquis-Sympathisant sein wird. (Und zumindest gibt es auch unter den Hauptcharakteren genügende, die den Kampf des Maquis verstehen können.) Dass es aber gleich zwei sein werden, dachte niemand. Man denkt sich, so glaube ich, beim ersten Mal schon etwas, dass die Sache mit Kassidy geritzt ist, und auch wenn man schon eine andere Aktion dahinter erwartet, wird man nicht unbedingt auf Eddington kommen.

                        Eddington war damals vor allem deswegen eine Überraschung, da er gerade im Garak-Zweiteiler ja als der Oberheini vom Sternenflottenrat daherkam, dem gar schon Siskos Versuch, Odo zu retten, zu „illegal“ war. Leider ließen die Autoren uns auf ewig im Unklaren darüber, ob er da schon zum Maquis gehörte (was das Ganze zu einem genialen Doppelspiel gemacht hätte), oder eben nicht – das liegt hier natürlich an der mangelnden Planung. Glaubt man Memory Alpha, wurde Eddington eher kurzfristig zum Maquis, vor allem dadurch, dass die Autoren mitbekamen, wie die Fanbase damals darüber diskutierte, ob Eddington nicht vielleicht ein Wechselbalg sei.

                        Daher sind im Nachhinein zurechtgefundene Bögen, wie etwa die irgendwo mal gelesene (und von den Autoren auch geäußerte) Idee, bei Eddingtons Gespräch mit Sisko in „Der Widersacher“ habe Eddington gemerkt, dass er nie sein Ziel, Captain zu werden, erreichen würde, sodass das nochmals ein Schub war, um die Föderation zu verlassen, zwar nett, bringen aber keinen Extrapunkt. Den braucht die Folge aber auch nicht.

                        Die Bewertung kommt auf ähnliche Weise zustande wie bei der Paralleluniversum-Folge zuletzt: Die Folge ist lange Zeit „gut“. Die Verfolgung von Kassidy, die Szenen davor (insbesondere Siskos Versuch, sie aufzuhalten), auch die Garak-Story ist vergnüglich (Quarks „Und wenn das der Plan war?“ ist göttlich, schade nur, dass die Zyial-Darstellerin so schnell ausgetauscht wurde) und Eddingtons Verrat beim ersten Mal sicher überraschend.

                        Aber es wäre eben eine gute, eine 5-Sterne-Episode, wenn das Ende nicht wäre. Es muss nicht immer eine Schlacht sein, manchmal langt auch einfach ein richtig guter Schlagabtausch (und auf einen ähnlich guten hoffe ich in STXII, nur darf er da natürlich länger sein, da man auch mehr Zeit hat). Und auch wenn mir zumindest der Vergleich mit den Borg zwar etwas zu hart war, hat es Eddingtons Rede schon in sich. Seine Argumentation ist gelungen: Die Föderation kann nicht das Paradies sein, denn niemand würde das Paradies verlassen wollen.

                        Vor allem bin ich davon beeindruckt, wie in der gesamten Serie, spätestens seit dem ersten Maquis-Zweiteiler auch mit dem Wort „Paradies“ in DS9 umgegangen wird. Immer und immer wieder wird ein neuer Aspekt da hinzugefügt: Die Maquis leben nicht im Paradies, das Paradies wird zerstört, um gerettet zu werden, die Föderation ist nicht das Paradies, das sie gerne wäre… immer und immer wieder. Von Siskos Rede in „Der Maquis“ zu Eddingtons Rede hier ist es ja nur ein recht kleiner Schritt.

                        „On Earth, there is no poverty, no crime, no war. You look out the window of Starfleet Headquarters and you see paradise. Well, it's easy to be a saint in paradise, but the Maquis do not live in paradise. Out there in the Demilitarized Zone, all the problems haven't been solved yet. Out there, there are no saints — just people. Angry, scared, determined people who are going to do whatever it takes to survive, whether it meets with Federation approval or not!"

                        Hier sagt Sisko also, dass er versteht, warum die Maquis kämpfen: Sie leben nicht im Paradies. Sie gehörten zwar zur Föderation, aber hier draußen ist auch deren Machtbereich kein Paradies mehr. Dass man Sternenflottenoffizier war, heißt nicht, dass man auf immer und ewig ein Engel sein wird. Und dass man Sternenflottenoffizier ist, kann ebenso die Feststellung sein, man sei ein Vorbild der Tugend, wie von Sisko so schön ironisch noch gesagt wird.

                        Die Sternenflotte selbst musste schon einiges einstecken – man erinnere sich an Quarks Rede in „Der Plan des Dominion“, man erinnere sich an die eigentlich sehr aggressive Expansionspolitik der Föderation bezüglich des Gammaquadranten – und zeigen, dass sie nicht so toll ist, wie sie sich gerne immer selbst darstellt. Und ja, schon häufiger waren irgendwelche Admiräle (gerade bei TNG waren es immer die Admiräle) ein wenig korrupt, aber selten war es aus viel mehr als persönlichen Motiven: Im Erdenzweiteiler dieser Staffel ging es schlichtweg darum, ein Paradies zu retten, von dem man ahnt, dass es durch den drohenden Konflikt mit dem Dominion schwer auf die Probe gestellt wird. Und das gipfelt alles bis zu Eddingtons Rede:

                        „I know you. I was like you once, but then I opened my eyes. Open your eyes, Captain. Why is the Federation so obsessed with the Maquis? We've never harmed you. And yet we're constantly arrested and charged with terrorism. Starships chase us through the Badlands and our supporters are harassed and ridiculed. Why? Because we've left the Federation, and that's the one thing you can't accept. Nobody leaves paradise. Everyone should want to be in the Federation. Hell, you even want the Cardassians to join. You're only sending them replicators because one day they can take their "rightful place" on the Federation Council. You know, in some ways you're even worse than the Borg. At least they tell you about their plans for assimilation. You're more insidious. You assimilate people and they don't even know it."

                        Das alles zeigt ganz deutlich, was die DS9-Autoren sich selbst zur Mission gemacht haben: die Welt von TNG hinterfragen, aber ohne sie gleich zu zerstören. Eddington bleibt immer noch ein Verräter, und dass der Maquis dem so arg bedrohten Cardassia keine Hilfe zukommen lassen möchte, ist auch nicht die feine Art. Aber das bedeutet nicht, dass man an seinem Beispiel nicht auch zeigen könnte, wie doppelzüngig die Föderation nun einmal sein kann.

                        Kira wundert sich ja auch einmal, warum die Cardassianer gleich so viele Replikatoren bekommen, während Bajor vor drei Jahren nur ein paar wenige bekam. Weil es Star Trek ist, wird die Szene mit einem Witz aufgelöst, an den ich mich gerade nicht mehr erinnern kann. Weil es DS9 ist, weiß man aber, dass die Antwort lautet: Bajor war schwach, Cardassia ist es zwar zurzeit auch etwas, aber das kann sich viel schneller ändern, als man denkt. Für so viel Feingefühl in den Szenen gibt es dann doch gerne

                        6 Sterne

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                          #42
                          Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
                          Erst in der Abgesandten-Story wurde mit einer kurzen Erwähnung Siskos von den Autoren deutlich gemacht, dass die DS9-Autoren den Maquis noch nicht vergessen haben, auch wenn er ja eigentlich nie eine wirkliche DS9-Idee war. Dabei hätte man sich seiner leicht entledigen können: Man hätte nur mit der neuen, sicherlich vernünftigeren Regierung von Cardassia einen neuen Vertrag aushandeln müssen und schon gäbe es keine Probleme mehr. Wenn ich diese Folge aber sehe, bin ich ja auch froh, dass sich die DS9-Autoren doch noch einmal dieses Themas annahmen. (Und die nächsten Maquis-Folgen werden ja auch nicht schlecht sein.)
                          Wie kommst du darauf, dass der Marquis keine DS9-Idee ist. Dieser ist DS9 durch und durch. Eine Widerstandsbewegung innerhalb der Föderation, das ist kein TNG-Star-Trek . Die Einführungsfolge des Marquis, "Der Marquis", ist eine Folge aus DS9 Staffel 2. Sogar die TNG-Vorbereitungs-Folge "Am Ende der Reise" stammt mit Ron Moore von einem späteren DS9-Autor.

                          Der Marquis-Strang ist, auch wenn er sich durch alle 3 24-Jhd.-Serien zieht, ganz klar auf den Mist von DS9 gewachsen .

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                            #43
                            Zitat von HanSolo Beitrag anzeigen
                            Wie kommst du darauf, dass der Marquis keine DS9-Idee ist. Dieser ist DS9 durch und durch. Eine Widerstandsbewegung innerhalb der Föderation, das ist kein TNG-Star-Trek . Die Einführungsfolge des Marquis, "Der Marquis", ist eine Folge aus DS9 Staffel 2. Sogar die TNG-Vorbereitungs-Folge "Am Ende der Reise" stammt mit Ron Moore von einem späteren DS9-Autor.

                            Der Marquis-Strang ist, auch wenn er sich durch alle 3 24-Jhd.-Serien zieht, ganz klar auf den Mist von DS9 gewachsen .
                            Okay, er ist durchaus eine DS9-Idee, aber genaugenommen ja von Piller, der, glaubt man den Aussagen im Zusatzmaterial und den Zitaten im englischen Memory Alpha, den Maquis-Strang in DS9 nur eingeführt hat, weil er ihn für VOY brauchte. Die DS9-Autoren, die nach dem Start von VOY noch an Bord waren, hatten mit der Idee selbst eher weniger zu tun. Ich mag mich jetzt auch irren.

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                              #44
                              Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
                              Okay, er ist durchaus eine DS9-Idee, aber genaugenommen ja von Piller, der, glaubt man den Aussagen im Zusatzmaterial und den Zitaten im englischen Memory Alpha, den Maquis-Strang in DS9 nur eingeführt hat, weil er ihn für VOY brauchte. Die DS9-Autoren, die nach dem Start von VOY noch an Bord waren, hatten mit der Idee selbst eher weniger zu tun. Ich mag mich jetzt auch irren.
                              In wie fern braucht Voyager den Marquis? Es hätte auch gereicht sich hier etwas anderes aus den Fingern zu saugen: Ein Piratenschiff von mir aus, mit vielen ehemaligen Sternenflottenoffizieren, die von der Sternenflotte enttäuscht wurden und lieber für etwas anderes kämpfen.
                              Nach dem Piloten ist der Marquis doch quasi völlig bedeutungslos, die 3-4 Folgen die das Thema nochmal anreißen, hätte man auch anders gestalten können.

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                                #45
                                Ich gehe da sogar noch etwas weiter: Wieso mussten es bei VOY überhaupt zwei Crews sein?

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