"Die Fans haben mitschuld" , Hat Berman evtl. doch ein wenig recht damit?

[endar]

@Whyme: Zu den Kontinuitätsbrüchen und der Reaktion, die auf sie folgte - da muss man wohl auch eine andere Seite sehen: Das wussten Berman und Co. doch vorher! Ständig hat der in Interviews erzählt, wie geschockt er gewesen sei, dass er bei TNG soviele Briefe bekommen habe, weil die Torpedos falsch flogen etc.
Mehr noch: Er hätte um diese Gefahr, die er ja selbst durch die Wahl seines Serienmotives selbst gewählt hat, vorher wissen müssen. Nachträglich jammern gilt nicht.
Er hätte sich z.B. mehr Mühe geben können.
Er hat sich diese "Geister", die er von TNG und von VOY schon sehr gut kennen mußte, selbst beschworen und kann sich jetzt nicht drauf zurückziehen, dass die Fans intolerant seien. Wollte er nicht eigentlich Star Trek ohne Star Trek machen? Das hat nicht geklappt und jetzt sind die Fans schuld, weil sie ev. nicht "reif" für seine Ideen waren oder wie? Herr Berman ist für die Fans und Zuschauer da, nicht die Zuschauer und Fans für Herrn Berman.

[Die Welt]

Es gibt bei Enterprise ungewöhnlich viele Nörgler, die mit unüberlegten verallgemeinernden Kommentaren das Niveau und die Motivation teilweise sehr runtergezogen haben.

Allerdings sind das keine Fans.

Irgendwie nervt mich dieser Quatsch von wegen "echte Fans" mehr als alles andere. Egal bei welcher Serie. Meist dauert es auch nicht mehr lange und das beliebte Totschlagargument "Warum schaust du eigentlich noch, wenn du es so schlecht findest?" wird aus der Schublade geholt.

"Echte" Fans müssen offenbar immer *alles* toll finden, über jede offenkundige Schwäche großzügig hinwegsehen, jede Episode für die beste wo gibt halten, und selbst das schlechteste Drehbuch schönreden, weil es sowas wie eine schlechte Folge halt nun mal einfach nicht gibt. Und wenn man mit etwas nicht zufrieden ist, dann ist man halt kein "echter" bzw "wahrer" Fan, denn man hat dann was anderes getan, als das Fanprodukt in den höchsten Tönen zu loben... das kann dann ja kein Fan sein... der soll gefälligst die Schnauze halten.

Diese Einstellung/Behauptung ist doch ziemlicher Humbug. Du bist Fan solange dich noch das Fanobjekt kümmert. Und wenn du noch weitersieht (wenn auch mit weniger Begeisterung) bist du nach wie vor und immer noch Fan. Ich weiß also nicht, warum manche deswegen immer irgendwelche Abstufungen ins Spiel bringen müssen. Wahrscheinlich nur, um sich als etwas ganz besonderes darzustellen und zeigen, daß sie so sehr viel bessere Fans als andere sind. Naja... wenn man das unbedingt braucht.

[endar]

@Die Welt: Was du beschreibst, ist Fanatismus. "Echte" Fans sind demnach wohl nur die fanatischen Fans.

[MMK]

Wenn ich nur negatives über die Serie verlauten lasse, und Enterprise schlussendlich ständig in einem schlechten Licht beleuchte, dann bin ich auch kein Fan. Das andere Extrem; alles Schönreden und niemals Kritik üben wäre dann Fanatismus. Jeder muss selber wissen wo er steht. So einfach ist das.

[endar]

Jaja, natürlich. Den "Vogel" haben immer die anderen, schon klar.

[succo]

....kann endar nur zustimmen und ich verstehe diesen Vorwurf an die Fans auch überhaupt nicht.
In der Wirtschaft ist es schließlich generell so, dass wenn ein Produkt trotz aufwendiger Herstellung und Werbung beim Kunden nicht ankommt, es am Produkt selber, bzw. am Hersteller liegt. An wem auch sonst?

Gruß, succo

[Die Welt]

Nein, es liegt nicht am Hersteller... der macht doch schließlich alles klasse und großartig...

Es sind die unwahren achtklassenschlechteralsich-Fans die alles schlechtmachen. Dort lasse ich meine ganzen "Du schuld!"-Aussagen als Ventil ab.

Your fault! You suck! Me hate!

[EREIGNISHORIZONT]

+++eilmeldung+++eilmeldung+++eilmeldung+++

Washington/dpa

In einer überraschenden Pressekonferenz erläuterte der US-Verteidungungsminister die Gründe für die Absetzung von der Science Fiction Serie "Enterprise".

Im Kern seiner 5 minütigen Erklärung deutete Rumsfeld unmißverständlich an, dass die Schuld für die schnelle Absetzung im alten Europa läge.
Man hätte sein Bestes gegeben, um diese verwirrten Menschen dort via einer politisch geprägten Serie zu zeigen, dass es für Freiheit und Sicherheit nun mal notwendig ist, sich dem Stärkeren anzuschließen.
Gerade die heftige Kritik seitens der Europäer an der 3. Staffel, welche ausschließlich im Pentagon entworfen wurde, zeige deutlich die Gräben zwischen der neuen und der alten Welt.

Wir haben es mit allen Mitteln versucht. Nach Bagdad schickten wir taktische Cruise Missiles und nach Europa kulturelle Marschflugkörper, jedoch in beiden Fällen ohne den erwünschten Erfolg. Wir werden uns deshalb auf unser 2. Standbein konzentrieren, um doch noch die alten Europäer von der Wichtigkeit des amerikanischen Traumes zu überzeugen.

Rumsfeld betonte, dass man nun wieder mehr Gewicht auf das Projekt "The Simpsons" legen werde, da diese taktische Hirnwaffe weitaus effektiver zur Geltung käme und nicht so kritisch bewertet würde.
Serien wie "JAG" würden hingegen weiter laufen, da auch diese einen wichtigen Beitrag zum sauberen Freiheitskrieg leisten.

Rick Berman wurde inzwischen zum Verhör nach Washington eingeflogen, wo ihm u.a. Hochverrat vorgeworfen wird. Eine angeblich absichtliche Sabotage des Projektes Enterprise soll von ihm ausgegangen sein. Berman äußerte sich nicht zu diesen Vorwürfen, ließ jedooch über einen Anwalt verlauten, dass er alle Drehbücher des Pentagons veröffentlichen werde um die Manipulationen des Pentagons aufzudecken.

Diese Eilmeldung entsprang dem karnevalistischen Redaktionsstab.
HELLAU!!

[Highcommander]

so eine blöde diskussion hier.

natürlich haben die fans schuld. ich hab schon vor geraumer zeit gesagt, dass viele trekkis zu kurzsichtig für ENT sind und lieber die "enterprise 1701-f" sehen wollen, wie sie neue welten entdeckt und so weiter.
ENT war eine neue art von star trek, mit einer thematik. das abenteuer weltkraum ging erst los und dass sich alles in einer alternativen zeitlinie abgespielt hat, sollte spätestens mit der borg-episode klar geworden sein. die borg sind nach star trek 8 noch dort geblieben und erwachten jetzt. also eine durch die zukunft veränderte vergangenheit, die wir miterlebten. wieso war das so schwer zu akzeptieren?

abgesehen davon hatte ENT meiner meinung nach wirklich gute folgen, die alles andere als langweilig oder "schon tausendmal gesehen" waren. der xindi-handlungsbogen ist megaspannend und ich werde bis zum ende keine verdammte folge verpassen, denn ich bin trekki!

[AlHarad]

Welche Fans sind schuld? Hier kann ich endar und Der Welt nur zustimmen. Das Publikum entscheidet darüber, ob die Serie Erfolg hat oder nicht. Daß sind sowohl Hardcoretrekkies als auch (die Mehrzahl) ganz normale Zuschauer, die mehr oder weniger an Sci-Fi und Trek interessiert sind.

Ich schaue ganz einfach an was mir gefällt, ob es nun Star Trek ist oder nicht. Wenn es Star Trek ist lege ich auch gewisse Kriterien an. Aber nicht ausschließlich. Selbst wenn es trotz des Namens NICHTS mit dem alten Star Trek zu tun gehabt hätte, könnte ich darüber hinwegschauen wenn die Serie andere Aspekte hat, die mich zu unterhalten wissen. Nur, bei Enterprise war dies ganz einfach nicht der Fall. Es war - nach meinem Urteil - Mittelmaß und schlechter. So einfach ist daß. Die Kontinuitätsbrüche und verschenkten Prämissen haben nur dazu beigetragen, daß mein Urteil noch härter ausfällt. Dee

Enterprise hatte keinen Erfolg, was ganz einfach daran liegt daß die Serie nicht die Erwartungen erfüllen konnte, die man in sie gesteckt hat. Ob nun der 'normale' Zuschauer, der gute Sci-Fi anschauen wollte, oder der Trekkie, der mit Argwohn oder großer Erwartung darauf gewartet hat.

Und wenn man einen Trekkie dadurch definiert, daß er alles bedingungslos hinnimmt, was ihn ein paar Produzenten und Autoren vorsetzen, dann ist die für mich kein Fan von Star Trek.

[Die Welt]

Ich kann dieses Argument "ENT ist gefloppt, weil die Serie nur schlechtgeredet wurde!" eh überhaupt nicht nachvollziehen. Denn müsste nicht laut dieser Logik auch "Voyager" schlechte Quoten haben? Die wurde und wird auch weiterhin gebasht und runtergeredet. Aber sie befindet sich weiterhin in der x-ten Wiederholung und fährt trotzdem noch gute Quoten ein. Ganz im Gegensatz zur vielgelobten Serie "Deep Space Nine", die immer etwas schlechter als der ganze Rest abschneidet und vor kurzem von Kabel 1 auch wieder aus dem Programm genommen wurde.

[Kilana]

Den Fans eine Mitschuld zu geben, weil sie sich nicht für dumm verkaufen lassen, ist IMHO eine ziemlich billige Ausrede. Sicherlich war es für die Serie nicht hilfreich, dass sie von einem Grossteil der Stamm-Trek-Zuschauer abgelehnt wurde/wird, allerdings sind die Gründe der Fans für diese Ablehnung durchaus nachvollziehbar. ENT wirkt häufig wie ein Remake älterer Folgen und es ist durchaus vorher bekannt gewesen, dass vielen Fans die Kontinuität heilig ist. ENT leidet wohl eher darunter, dass die Kluft zwischen den Ansprüchen der Fans und "Mainstream-Gelegenheits-zuschauer" (die nunmal für die Ratings benötigt werden) zu groß ist um in einer Weise überbrückt werden zu können, die das Interesse auf beiden Seiten wahrt.

[succo]

Your fault! You suck! Me hate!

Offensichtlich scheinst du in Englisch besser aufgepasst zu haben als in Deutsch.
Ich hatte meinen Beitrag wörtlich gemeint. Soviel zum Thema Lesekompetenz...


succo

[Die Welt]

Öhm... ich glaube eher, du hast nicht richtig gelesen. Das Posting samt dem "sucky english" war ironisch gemeint. Weiß gar nicht warum du den jetzt als Angriff auf dich wertest...

[3of5]

Also den Schuh ziehe ich mir jetzt nicht an. Wenn Herr Berman ein vernünftiges Produkt geliefert hätte, hätten die Leute auch nicht so gemekkert.

Eben.

Wer Jahrzehnte lang Qualitätsprodukte herstellt, und dann plötzlich nur noch Ramsch produziert, darf sich nicht wundern, wenn ihm die Kunden weglaufen.

Und mit Rückständigkeit und fehlender Offenheit der Trekkies hat das überhaupt nichts zu tun. Viele die ENT nicht mögen, sind begeisterte DS9-Fans - und DS9 hatte das bisher wohl revolutionärste Serienkonzept. Berman und co. können das Scheitern von Enterprise folglich nicht auf angeblich zu konservative Fans abschieben.
Im Übrigen finde ich, dass gerade Enterprise nur oberflächlich innovativ gewesen ist. Wenn man näher hingesehen hat, zum Beispiel auf die Themen und Plots einzelner Folgen, dann war ENT die reinste Wiederkäuerei.

Und den Fans eine Mitschuld am Scheitern zu geben, ist sowieso Unsinn und in sich widersprüchlich. Denn wer ein Enterprise-Fan ist, der guckt die Serie regelmäßig und ist daher nicht an den schlechten Quoten "schuld".
Und wer die Serie nicht ausstehen kann, dem kann man wohl auch keinen Vorwurf machen, wenn wer sie sich nicht anguckt.