[082] Gedächtnisverlust - Episodenbewertung

[irony]

Wieder mal so eine Folge, die nicht in der Realität spielt . TNG ist irgendwie voll davon. Es gibt zwei Wendungen: Eine davon ist, dass Riker an Minuet erkennt, dass er nicht in der Realität ist, was einen Rückgriff auf die zweite Staffel darstellt . Dann stecken plötzlich die Romulaner hinter allem, und ich wollte, es wäre so gewesen. Statt dessen ist es ein kleiner Junge in einer Höhle, also wieder ein mal Mystery / Alien of the Week .

Aber irgendwie ging alles viel zu schnell, das hätte Riker doch schon früher auffallen müssen, dass etwas nicht stimmt. Es ist wohl nicht die übliche Taktik der Sternenflotte, einen Mann dem die letzten 16 Jahre in seinem Gedächtnis fehlen, gleich wieder das Kommando über die Enterprise zu geben bzw. wichtige Verhandlungen zu führen.

Na ja, Riker ist ja auch nicht der Schlauste, der braucht bei so etwas schon mal länger .

Das Highlight der Folge war dann die zweite Simulation, da dachte man wirklich Riker sei von den Romulanern geschnappt worden. Aber diese Simulation ist auch bald aufgeflogen, als schließlich die wirkliche Wahrheit ans Licht kam, wars schon ne ziemliche Überraschung. Der Alien sah allerdings ziemlich trashig aus, schade dass man nichts über sein Volk erfahren hat, von wem sie besiegt worden sind oder wie lange er schon auf diesem Planeten ist.

Der trashige Alien zieht für mich die Folge ganz enorm runter. Als Romulaner-Folge hätte sie mir gut gefallen. So aber gibt es nur drei Sterne * * * mit leichter Aufwärtstendenz für eine nicht schlechte, aber auch nicht wirklich gute Folge. Es gab eine Wendung zu viel.

[Largo]

Eine ziemlich gelungene Folge, die vor allem aufgrund des "Was-wäre-wenn-Szenarios" sehenswert ist: Riker als Captain, Picard als Admiral, ein Ferengi am Steuer, Allianz mit den Romulanern usw. So etwas bekommt man bei TNG ja recht häufig zu sehen, z.B. in "Die alte Enterprise", "Das Experiment" oder "Paralellen".
Jonathan Frakes liefert dabei eine wirklich gute schauspielerische Darbietung ab. Vor allem sein Wutausbruch auf der Brücke ist genial: als er Worf nach der Herkunft seiner Narbe fragt, Data eine Rechenaufgabe stellt und Admiral Picard schließlich lautstark auffordert, den Mund zu halten.

Die Auflösung mit dem trashigen Alien-Kind, was einen Freund gesucht hat, ist aus heutiger Perspektive vielleicht etwas schwach. Jean-Luc / Ethan / Barash verkörpert so ein bisschen vielleicht den introvertierten und sozial isolierten Star-Trek-Fan, der in einer eigenen Traumwelt lebt und sich mit Hilfe seiner Gedanken eine heimelige Idylle konstruiert.
Dabei stellt sich natürlich die Frage, wie ein Kind in so kurzer Zeit ein derart komplexes Holo-Programm schreiben kann, das die Welt von Riker beinahe perfekt simuliert und sich nach Rikers Bedürfnissen richtet.
In diesem Zusammenhang fällt auf, dass wir schon lange kein derart ulkiges Alien mehr gesehen haben. So etwas hat man zuletzt in ST I-VI gesehen, wo teilweise wirklich schräge Außerirdische (teilweise aus Plüsch) durchs Bild gelaufen waren.

Etwas konstruiert war dann die Art, wie Riker rausfindet, dass das alles Scharade ist (die Sache mit Minuette). Da hätte man sich vielleicht was besseres ausdenken sollen.

Also, gerade das fand ich ziemlich clever gemacht. Es gibt bereits sehr frühe Andeutungen, dass irgendetwas nicht stimmt. Ich denke hier an die Computerverzögerungen (nicht richtig funktionierender Fahrstuhl, Zugriff auf Computerlogbücher nicht möglich). Der Enthüllung von Minuette ist schließlich genial, weil wir diese Figur bereits aus der Folge "11001001" kannten. Diese Frau kann nicht Jean-Lucs Mutter sein, weil sie ein Hologramm ist.
Das einzige Problem ist vielleicht, dass Minuette in Rikers Leben niemals die Rolle gespielt hat, wie in der Folge behauptet wird. Man hätte die beiden vielleicht einmal in einer früheren Folge in einem erotischen Holodeck-Programm zeigen können.

[MFB]

Als Riker-Fan gefällt mir diese Folge natürlich und das Zukunftsszenario mit ihm als Captain, Picard als Admiral und Troi als seine Adjudantin auf einem Warbird hat schon was. Hätte auch gar nix dagegen gehabt, wenn sich diese Scheinzukunft doch als Realität herausgestellt hätte und man mit Riker einen Sprung mehrere Jahre in die Zukunft gemacht hätte. (Aber wäre für TNG-Verhältnisse natürlich etwas zu gewagt gewesen )

Besonders an dieser Folge gefällt mir die Ausstattung. Das Matte-Painting der Höhlen, das riesige Romulaner-Holodeck, das veränderte Enterprise-Set (viele kleine Änderunge, grundsätzlich mit dunkleren Akzenten), sowie die neuen Rangabzeichen und die Admiralsuniform. Ja, und sogar das Design von Barash' gefällt mir, auch das Kostüm etwas gar sehr offensichtlich erkennbar ist.

Eine sehr aufwändig wirkende Folge, von deren alternativen Zukunft ich mir gewünscht hätte, wenn einiges für die Serien übernommen worden wäre. In einem größeren Kontext hätte das auch ein tolles Szenario für ein Staffelfinale abgegeben, obwohl die Geschichte von Barash auch ganz nett war. Was übrigens gut funktioniert ist die Täuschung in der Täuschung, da schon ganz am Anfang der Folge das Gerücht um einen geheimen Romulaner-Außenposten erwähnt wurde.

5 Sterne für Captain Riker.

[endar]

Eine recht gute Folge, die durch den letzten Satz "Für mich wirst du immer Jean-Luc bleiben!" allerdings auf -10000 Sterne zurückfällt. Was ist TNG doch für ein biederer Käse.

[ChrisArcher]

Eine recht gute Folge, die durch den letzten Satz "Für mich wirst du immer Jean-Luc bleiben!" allerdings auf -10000 Sterne zurückfällt. Was ist TNG doch für ein biederer Käse.

Was findest Du an diesem Satz so schlimm? Dieser Satz offenbart doch nur, dass Riker den Jungen Barash sehr lieb gewonnen hat.

[hismoom]

Das sieht ihnen ähnlich: Ein Trupp besucht einen Giftplaneten ohne Schutzmaßnahmen. Danach muss man ja alt werden.

Picard ist gut zurechtgemacht als alter Herr. Die Romulaner treiben beträchtlichen Aufwand, um Riker zu täuschen, vielleicht wäre ein Wahrheitsserum oder dergleichen effizienter gewesen, wenn es denn Romulaner gewesen wären. Gut finde ich, dass ausgerechnet eine frühere Holodeckfigur den Schwindel beweist. Eine Kleinigkeit gewinnt große Bedeutung. Riker denkt also immer noch an Minuet.

"Gedächtnisverlust" ist eine kurzweilige und wendungsreiche Episode mit einer unerwarteten Auflösung. Offensichtlich ist nur, dass zu Beginn nicht wirklich 16 Jahre vergangen sind. Die Folge weist eine Enthüllungspyramide auf: Romulaner -> Kind -> Extraterrestrier.
In dieser Folge geht es nicht nur um Spiele eines einsamen Außerirdischen, sondern vor allem um die Frage: Was ist Wahrheit?

Ich gebe 4 Sterne.

[Commander Crichton]

Eine starke Folge.

Bei der ersten Illusion kommt so richtig schönes "TNG-Familien-Feeling" rüber, und nach der Auflösung ist man froh, dass es sich um keine Zeitreise handelt, die für meinen Geschmack einfach etwas zu häufig benutzt wird. Man ist dann wirklich davon überzeugt, dass es sich um eine Falle der Romulaner handelt, aber kann kommt nochmal die sehr gelungene zweite Wendung.

Das Tüpfelchen auf dem I ist dann aber der Schluss: Riker hat Mitleid mit dem kleinen Jungen und nimmt ihn mit auf sein Schiff, obwohl er ihn die ganze Zeit getäuscht hat. Genau so etwas möchte ich bei Star Trek sehen. Dass der Junge dann in Wirklichkeit wie eine hässliche Vogelscheuche aussieht mag zwar etwas seltsam erscheinen, aber die Idee, die dahinter steckt, nämlich die Andersartigkeit des Jungen, ist typisch und passt für TNG perfekt.

6 ****** Sterne

[Wolfsrabe]

Eine sehr gute Folge!

Die Irreführung ist sehr gut gelungen (vorausgesetzt, man kennt die Folge noch nicht ). Daß zudem in der Auflösung der ersten Irreführung eine weitere Irreführung steckt, setzt dem ganzen die Krone auf. Toll!

6/6 *

Und nochwas: Von den Kindern, die so nach und nach bei Star Trek auftauchten, habe ich dem Darsteller von Jean-Luc/Ethan jeden einzelnen Moment abgenommen, vor allem was seine Mimik betrifft. Das ist selten! Auch der Synchronsprecher macht seine Arbeit gut, ich kenne allerdings die Originalstimme nicht.

[Deflektor]

* * *

Diese Episode war nicht so meins.
Viel zu viele Ungereimtheiten zerstörten die Illusion, dass es sich um die Zukunft (16 Jahre später) handeln sollte, z. B. dass es jemand wie Worf in 16 Jahren lediglich schafft, die Konsole zu wechseln.
Anders als in "Das Experiment" waren Spannung und Humor Mangelware; die Auflösung mit diesem bizarren Wesen fand ich auch etwas merkwürdig; die Romulanervariante fand ich glaubwürdiger.

[ChrisArcher]

Viel zu viele Ungereimtheiten zerstörten die Illusion, dass es sich um die Zukunft (16 Jahre später) handeln sollte, z. B. dass es jemand wie Worf in 16 Jahren lediglich schafft, die Konsole zu wechseln.

Die Kirk-Besatzung hat sogar noch länger zusammen gedient. Jemand wie Worf könnte durchaus Beförderungen angeboten bekommen, diese jedoch abgelehnt haben.

[3of5]

An sich eine gute Episode. Ich mag diese TNG-Folgen, die um ein Rätsel kreisen, und in denen der Zuschauer nicht weiß, was real ist.

Die Auflösung war aber enttäuschend. Ich fand es zwar gut, dass sich die Romulaner-Geschichte wiederum als Illusion erweist, solche Doppel-Moppel-Illusionen sind ja immer nett, aber dass hinter der Chose am Ende ein einsames Alien-Kind steckt, ist doch sehr kitschig und albern.

Die Episode hätte außerdem ein größeres Budget gebrauchen können. Die Umdekorierung der Enterprise wirkte halbherzig (ok, das könnte man mit der Phantasielosigkeit von diesem Blag erklären, aber trotzdem), und das Alien-Kostüm am Ende war extrem trashig. Da hätte man das Kind lieber humanoid lassen sollen.

Ich würde sagen, es gibt.... vier Sterne.

[human8]

Diese alternativen Folgen in Star Trek gefallen mir sehr gut.
Riker als Captain der Enterprise, Data als der erste Offizier, ein Ferengi am Steuer und Picard auf einem romulanischen Warbird. In 16 Jahren kann viel passieren und auch diese Zukunft schien glaubhaft. Das einsame Wesen hat bis auf ein paar kleine Fehler eine gute Vision erschaffen. Den Twist mit Minuet ist den Autoren gelungen. Auf den ersten Blick habe ich genau wie Riker sie nicht wiedererkannt, aber nach einem kurzen Augenblick kam die Erinnerung an die Holofolge im Jazz Club zurück. Worf war die ganze Zeit ziemlich schlecht gelaunt, lag wohl an den Friedensverhandlungen mit seinen guten Freunden den Romulanern .
Die zweite Täuschung, dass hinter allem die Rumulaner stehen, war auch plausibel und sogar realistischer als die erste. Ein Fehler und Riker ist der Täuschung wieder auf die Schliche gekommen.

5*

[philippjay]

Interessant, wie man Schnipsel um Schnipsel der vergangenen Folgen hier benutzt hat, um für Riker eine "neue" Realität zu schaffen; der Name seiner Frau, sein Sohn (der, glaub ich, damals von Troi zur Welt gebracht wurde) mitsamt seinem kuriosen Vornamen und vieles mehr...

Tolle Episode, hat mir sehr gefallen!

Recht kurzweilig und spannend erzählt. Kleine Wermutstropfen bleiben allerdings doch. Rikers Kommentar am Schluss gegenüber dem Alien fand ich fast ein wenig ignorant. Natürlich sollte es eine besonders enge Bindung zwischen den beiden anzeigen, aber ich empfand es als sehr egoistisch von Riker.
Und es wäre noch nett gewesen, am Schluss wenigstens ein paar Sekunden zu nutzen, um aufzuzeigen, was aus dem Alien wird.
Nimmt man ihn einfach mit zur nächsten Sternenbasis? Sucht man ihm einen neuen Planeten?
So blieb der Schluss ein wenig unbefriedigend, wie ich finde.

Dennoch
5 Sterne

[HanSolo]

Dass die gezeigte Zukunft nicht real sein kann war klar, würde TNG nicht einen solchen Zeitsprung wagen. Von dem her war die Überraschung eher, dass Rikers Sohn und nicht die Romulaner diese insziniert haben. Trotzdem gefiel mir die Zukunft sehr gut. Parisis'Quer wird zum ersten mal erwähnt, man sieht Tomalak (als Botschafter) wieder und auch sonst hat man manches gut getroffen. Was ich mich frage, wie "Jean Luc" die Illusion länger aufrecht erhalten wollte, wenn der Computer so lange für seine Berechnungen braucht. Riker zweifelte ja so schon, dass Geordi so lange für die Analyse braucht. Hätte er Jahre dafür aufwenden sollen? Ok, war halt ein Kind.

"Jean Lucs" wahres Gesicht ist vielleicht etwas zu klassisch UFO-Alien, aber ok, seine Rasse hat halt uns Menschen im 20. Jahrhundert besucht . Dass Riker am Ende meint "Für mich wirst du immer Jean Luc bleiben" kann man vielleicht als rassistisch ansehen, trotzdem ist die friedliche Lösung klassisch Star Trek.

Remastered ist wie meist eher unauffällig. Alles in allem eine sehr gute Folge, wenn auch mit ein paar Schönheitsfehlern:

4,5 Sterne!

[Dominion]

Hammergeile Folge die auf jeden Fall fünf Sterne verdient hat...

Es war sehr spannend herauszufinden was eigentlich los ist. Ich habe mich die gesamte spielzeit über hervorragend unterhalten gefühlt