[34] Der Tempel des Apoll - Episodenbewertung - SciFi-Forum

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[34] Der Tempel des Apoll - Episodenbewertung

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    #76
    Zitat von Largo Beitrag anzeigen
    Aus meiner Sicht wäre das Thema "Mensch vs. Natur" naheliegender. Die Protagonisten einer Weltraum-Science-Fiction-Serie sind den lebensfeindlichsten Umgebungen ausgesetzt, die man sich nur vorstellen kann.
    An Bord gibt es keinen Tag-/Nachtrythmus, das Leben spielt sich fast ausschließlich in engen, geschlossenen Räumen ab, der Kontakt zu Familienangehörigen ist eingeschränkt, nur wenige Frauen an Bord. Die Raumschiffhülle markiert die Grenze zwischen Leben und Tod. Der Lebensrythmus und die sozialen Beziehungen der Crewmitglieder sind von dieser Ausnahmesituation geprägt.
    Diese Assoziationen kommen mir in den Sinn, wenn ich an Weltraum-Science-Fiction denke.
    Sicher auch möglich. Aber diese Art von existentiellen Realismus ist eine eigene, interessante Sparte der SF (und "Mensch vs. Natur" lässt mich widerum mehr an Bergsteigerfilme denken...). ST hat sich nach meinem Verständnis konzeptionell ganz anders ausgerichtet: Der Mensch hat seine existentiellen Probleme gelöst und widmet sich den geistigen. Gedankenexperimente rücken in den Mittelpunkt. Intellektuelle Probleme sind wichtiger als physische. Druch phantasievolle Handlungen und Hindernisse werden abstrakte Ideen dramatisiert und visualisiert. Die Auseinandersetzung mit übermenschlichen Kräften, die erst verstanden und auch kontrolliert werden müssen (um die menschliche Existenz zu bewahren, muss sie sich beweisen...), scheint mir da eben naheliegend.

    Was nicht heißt, das anders Stories nicht auch möglich und wünschenswert sind.

    Gibt es eigentlich überlieferte Reaktionen, die auf die Resonanz des Gott-Thema in der Bevölkerung schließen lassen? Instinktiv würde ich vermuten, dass die Menschen da nicht gerade vor Freude an die Decke gesprungen sind.
    Naja, hätten sie denn bei einem existentiellen Überlebensplot Luftsprünge vor Freude gemacht? Wenn ich mir aber ansehe, wie populär der TNG-"Gott" war und ist (du weißt schon, der mit dem Buchstaben - der ist die Klammer und Running Gag der ganzen Serie!), scheint dieses Thema nicht nur Naserümpfen ausgelöst zu haben unter SF-Freunden...

    Scotty greift Apoll mehrfach (drei mal) an, obwohl er eigentlich sehr früh seine Machtlosigkeit erkennen hätte müssen. Lt. Palomas lässt sich einlullen, nachdem sie ihr rosa Kleid bekommen hat, und vergisst dabei, dass die Crew der Enterprise in Schwierigkeiten ist. Kirk neigt wieder dazu, den Kontrahenten mit lautem Gebrüll einzuschüchtern, und es gibt auch wieder einige flapsige Sprüche.
    Es gab aber tatsächlich schon wesentlich schlimmere Folgen, was die Lösungsorientierung des Außenteams angeht ("Landurlaub").
    Deinen letzten Satz kann man mal so stehen lassen.
    Dass Scotty völlig irrational und sehr gezwungen agressiv war, ist schade und ärgerlich. Aber von Manierismen abgesehen: Die Gruppe hatte sich durchaus Gedanken gemacht, Strategien entwickelt mit ihren wenigen Mitteln - hatten zuletzt auch Erfolg... Für eine Handlung innerhalb eine Fernsehfolge war das alles durchaus ok und mehr als Abwarten und Tee trinken.

    Also, wenn es Apoll wirklich darum geht, geliebt bzw. vergöttert zu werden, warum setzt er ausgerechnet bei der Crew der Enterprise an? Und warum sieht er die Haltung von Kirk & co. als repräsentativ für alle Lebewesen an? Wieso sucht sich Apoll nicht einfach frommere, willfährigere Diener (z.B. die Bewohner anderer Welten)?
    Nein, ein Motivation bzw. ein Konzept wird nicht wirklich deutlich.
    Ja, diese Spielvereinbarung muss man für das Kammerstück akzeptieren. Wie Apoll dort gelandet ist, ob er auch überall anders hin könnte - das bleibt offen. Doch die Motivation, warum er die Menschen, die seinen Weg kreuzen, bei sich behalten möchte, wird sehr deutlich. Er präsentiert sich als Gott, möchte so anerkannt werden, tut alles, um der Rolle zu entsprechen, ist bitter enttäuscht, dass seine "Kinder" erwachsen geworden sind und sein altes Leben vorbei ist. Und ja, das haben ihm Kirk & Co stellvertretend für die anderen Menschen demonstriert. Dass Apoll einfach sagt: 'Na, dann such ich mir eben Dümmere' - also das wär doch eines 'Gottes' nicht würdig und würd nicht einmal ein Mensch machen.

    Irgendwie scheint das auch wieder so ein Fall zu sein, wo man erst das Kostüm hatte und sich dann eine Story dazu überlegt hat.
    Hm, das ist jetzt nette Polemik, aber kein Argument. Selbst wenn es so wäre heißt das nicht, dass daraus keine inspirierte, solide Story wachsen kann...


    Nein, damit wollte ich nur sagen, dass das Außenteam wie selbstverständlich davon ausgeht, dass der Gott mit einfachen Mitteln (hänseln, Laserstrahlen usw.) entzaubert werden kann. Kirk & co. sollten aus eigener Erfahrung wissen, dass viele Götter, denen sie bisher begegnet sind, tatsächlich eine unangreifbare Machtinstanz darstellen (Metronen, Organier, Thasianer usw.). Warum geht man so selbstsicher davon aus, dass sich die Sachlage bei Apoll anders darstellt? Alternativen werden nicht mal in Erwägung gezogen.
    Verstehe. Aber dass sie keinen Gott gegenüber haben, war ihnen klar. Stimmt, gefährlicher als angenommen hätte er sein können - aber von Minderwertigkeitskomplexen war ja Kirk und seine Crew nie geplagt. Das darf man gern als kuriose Eigenart der Serie kritisieren und macht sie wohl etwas "cheesy"...

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      #77
      Im Zwiespalt

      "Der Tempel des Apoll" ist für mich sehr schwierig einzuschätzen. Da wären zum einen viele trashige Komponente, die dazu beitragen, die Episode in eine Worst-of-Liste aufzunehmen. Irgenwie wird eine durchaus ansprechende Geschichte mangelhaft vorgetragen. Das ist sicher den Umständen der Entstehungszeit geschuldet. Palomas - die weiblichen Starfleet-Offiziere sind so charakterstark, dass man die überhaupt aus der schiffseigenen Bordküche herauslässt. Scotty rennt in Eifersucht gleich dreimal in die Lichtblitze des Apoll. Da ist schon bisschen Konzeptlosigkeit.
      Andererseits gab es auch Lichtblicke. Einige lustige Zitate und Dialoge. Apoll war gut gespielt. Mr. Spock ist Pan. Remastered-Effekte haben die Folge optisch aufgewertet. Der Schluss war auch ok, vielleicht etwas zu pathetisch, wie die Träne die Wange des Apoll herunterkullert. Aufhorchen liess mich Kirks abschliessende Selbstkritik, dass man durchaus ein paar Lorbeerblätter für Apoll hätte sammeln können.
      Insgesamt knappe ***-Sterne.
      Hier könnten in ferner Zukunft bedeutsame Dinge stehen.

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        #78
        Der Filter-Dialog am Anfang war richtig genial. Etwas strange fand ich dagegen die grüne Kraftfeld-Hand. Aber schön, wie Kirk auf die ebenfalls ziemlich seltsame Rede von Apoll reagierte. Oder Spock darauf, dass Apoll was gegen seine Ohren hat^^
        Ich fand es aber richtig schade, dass Paloma so klischeehaft dargestellt wurde. Ich habe bis zum Ende gehofft, sie hätte nur mitgemacht, weil sie sich irgendeinen gerissenen Plan überlegt hätte, der am Ende alle rettet. Aber zu viel erwartet, TOS hat eben zeittechnisch bedingt ein echt mieses Frauenbild. Auch wenn mir Paloma dann, als sie mit Apoll abrechnete, doch gut gefiel.
        Doch immerhin hatte wenigstens Uhura mal etwas richtiges zu tun. Sie zeigte, dass sie nicht nur die Knöpfe für die Kommunikation bedienen kann, sondern auch eine begabte Technikerin ist. Hoffentlich sieht man das in Zukunft noch häufiger.
        Das Ende gefiel mir aber gut - Apoll wollte eigentlich nur Anerkennung, muss aber erkennen, dass die Menschen keine Götter mehr brauchen. Wobei man noch nicht einmal erfährt, was er denn jetzt wirklich war, was ich persönlich gut finde.
        Aber ich hoffe, jetzt langsam auch mal ein paar anspruchsvollere Folgen in der zweiten Staffel zu sehen.
        3 Sterne
        Meine Fanfiktion, hauptsächlich über Babylon 5 und Delenn und/oder Lennier (http://www.fanfiktion.de/u/TallysGreatestFan)

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          #79
          * *
          Wenig Beeindruckendes bietet diese Episode, außer diesem "Aliens haben unsere Historie beeinflusst" sowie dem altbekannten Muster eines übermächtig scheinenden Wesens, dem man im Übrigen genau wie im "Fall Charly" durch Energieverschleiß Herr wird.

          Sehenswert sind hingegen Scottis Flirtversuche, Spocks aufmunternde Führungsart (bes. ggü. Uhura) sowie Chekovs Tierkatalog.

          Leicht verärgert bin ich über das Frauenbild in der Charakterisierung Lt. Palamas', die trotz ihrer Ausbildung dem "Gott" gegenüber zu keinerlei Distanz bzw. Reflektion imstande ist.

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            #80
            Carolyn Palamas fallen fast die Brüste aus dem Kleid. Die müsse alle viel Spass beim Dreh gehabt haben

            ,
            nicht gerade progressiv aber ganz unterhaltsam die Folge

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              #81
              Also, das blumige Gerede von Apoll geizt nicht mit Unterhaltungswert. Das hat mir gefallen.
              Grenzwertig hingegen die Freiheiten, die man sich bei der Synchronisation dieser Folge genommen hat.
              Das glitt manches Mal schon in Comedy ab. Einerseits flotte Sprüche, aber manches Mal war es wirklich nur noch veralbernd, was man da an Sprüchen zu hören bekam. Von allen Beteiligten.
              Scottys kleine Romanze, die extra zu Beginn der Folge eingefädelt wurde... hm, ja. ok.
              Dass er dann so abgeht unten auf dem Planeten sollte das begründen, aha.
              Aber dass der größte Schürzenjäger ihn dann so zurückpfeift, ist auch wieder herrlich

              Die Idee, dass die griechischen Götter Außerirdische gewesen sein sollen; interessant. Polarisierend in jedem Fall.

              Also...

              Ich gebe 3 Sterne

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                #82
                Mir gefiel die Folge nicht so gut. Vorallem liegt das daran, dass in in TOS schon viel zu viele solcher übermächtigen Wesen gibt und wenn es böse übermächtige Wesen sind, dann haben diese immer einen Schalter, den man ausmachen kann, damit Kirk und Co. eine Chance hatten. Das fand ich dann bei TNG besser gelöst mit Q, wo dieser in der 1. Staffel auch noch als böse dargestellt wurde. Da hatte Picard nur seine Worte als Waffe gegen ihn.
                Was mir auch nicht gefiel war, wie schnell sich Scotty hier hat reizen lassen. Ich meine klar, er wollte seiner Schiffskameradin helfen, aber er hat doch gesehen, dass er gegen Apoll keine Chance hat. War mir hier also viel zu hitzköpfig.
                Tja, und was die gute Lt. Palamas betrifft, da hatte Kirk mit den Frauen damals wohl noch ein echtes Problem an Bord seines Schiffes. Nach "Der schlafende Tiger" ist dies nun bereits die zweite Offizierin, die sich mMn viel zu leicht von dem Schurken der Woche einspannen lässt. Erst Lt. McGivers von Khan und nun Lt. Palamas von Apoll. By the way: hatten Frauen zu TOS Zeiten eigentlich auch mal einen höheren Rang, als den eines Lieutenants?

                Vom eigentlichen Thema, dass die Menschen den Mythen und dem Glauben an Göttern entwachsen sind, war das Thema zwar nicht schlecht, aber an der Umsetzung und den erwähnten Sachen oben harperts etwas.

                Gebe daher nur 2 Sterne.


                Zitat von supernova Beitrag anzeigen
                Es ist deshalb einer der dämlichsten TOS-Synchronisations-Fehler, weil Chekov mit Vornamen "Pavel" heißt und nicht "Pane". Ich frag mich echt, was das für Leute waren, die die TOS-Synchro damals gemacht haben
                Ach, das war nur ein Synchronisationsfehler? Dachte da steckte irgend eine Logik dahinter, dass man den Namen änderte. Normalerweise werden Namen bei uns ja meist geändert, weil sie in deutsch nicht so gut klingen, zu ungewohnt oder zu schwer auszusprechen sind (z.B. bei japanischen Sachen). Dachte also, das wäre hier auch so ein Fall.

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                  #83
                  An sich hat mir die Handlung ja recht gut gefallen. Die Idee, dass diese übermächtigen Aliens auf die Erde kamen und dort als Götter gesehen wurden, ist ja ganz interessant. Die Umsetzung war aber leider etwas kitschig. Bin kein grosser Fan von dieser Zeitepoche und die damalige Mode war einfach furchbar.
                  Wenn sich das ganze in einer futuristischen Umgebung abgespielt hätte, wäre dies sicherlich besser.
                  Scotty brauche etwas Zeit um zu begreifen, wer der Herr der Lage ist. Mit seinen halbstarken Verhalten hat er sein Leben riskiert, aber manche lernen nur auf die harte Tour.
                  Die sonst im Hintergrund agierende Uhura durfte in dieser Folge mal zeigen, dass sie auch mehr drauf hat, wie nur die Kommunikation weiterzugeben.

                  Schön, dass am Ende die Apoll festgestellt hat, dass die Menschen sich entwickelt haben und keine Götter mehr brauchen.

                  schwache 3,5*

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