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Der Flug nach Hause - Blödsinn?

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    #31
    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    Man kann den argumentativen Spieß nämlich durchaus auch umdrehen und die Aneinanderreihung von Gefahrenpotentialen auch als Grund sehen die Heimat zu erreichen, statt vorher irgendwo zu bleiben, wo man sich im Zweifel nicht schützen kann.
    Gefahren sind eine Motivation sich den nächsten sicheren Hafen zu suchen, sicherlich. Doch die Erde ist nicht der nächste sichere Hafen, sondern liegt am anderen Ende der Galaxis.

    150 Leute und ein Raumschiff sind keine wirkliche Basis für eine Kolonie, weder materiell noch von der genetischen Vielfalt noch von der Fähigkeit sich einer Übermacht zu Wehr zu setzen.
    Die Voyager selbst ist eine (fliegende) Kolonie, die auf Dauer in der Tat nicht in der Lage ist, sich der Übermacht von Feinden zu erwehren, die ihr immer wieder auflauert. Durch eine feste Basis würde man die Sicherheit dieser Kolonie erhöhen.

    Die einzige für mich plausible Antwort lautet, den Weg nach Hause fortzusetzen und sich auf keine Abenteuer mit unbekannten Faktoren einzulassen.
    Kein Abenteuer mit unbekannten Faktoren, ganz genau! Wer weiß, welche fremdenfeindlichen Schiffe an der nächsten Ecke auf der Lauer liegen, um uns in die Luft zu jagen. Die strategische Lage eines Planeten kann man hingegen mit hinreichender Aufklärungsarbeit ganz gut beurteilen, vor allem wenn es bereits Bewohner mit entsprechenden Erfahrungen gibt.

    Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
    Ja, eben. Wobei man aber lange Zeit nicht so recht wusste, wo das Kazon-Territorium aufhört. In der ersten Staffel jedenfalls machte es überhaupt noch keinen Sinn, auf den Flug nach Hause zu verzichten. Nicht zu vergessen auch die Bedrohung durch die Vidiianer.
    Jein. Es scheint durchaus möglich zu sein, sich in der Nähe des Kazon-Raums anzusiedeln. Die Talaxianer z.B haben ihre Heimat ja offensichtlich irgendwo in Reichweite der Kazon und trotz ihrer minderwertigen militärischen Kapazitäten hat das nicht ihren Untergang bedeutet. Aber natürlich kann man den Kazon-Raum erstmal durchqueren, keine Frage. Die Ausgangsbehauptung war schließlich, dass der Flug nach Hause Blödsinn ist, nicht dass die Nichansiedelung auf dem ersten M-Klasse Planten in Reichweite Blödsinn ist.

    In der zweiten Staffel gab es für jedes Crewmitglied die Gelegenheit auf dem Planeten der 37-er zu bleiben.
    Und das Ausschlagen dieser Möglichkeit von jedem Crewmitglied ist eben Blödsinn. Klar, mögen einige Abenteurer sein, andere mögen vielleicht Janeway in einem Ausmaß an das höchstens noch Jeri Taylor herankommt, aber für einen Großteil der Crew sollten bei rationaler Erwägung die Pro-Siedlungsargumente stärker wiegen als die Contra-Argumente.

    und warum sollte es nicht möglich sein, den Antrieb zu verbessern ?
    Wer soll das tun? Das Schiff hat rund 150 Crewmitglieder, davon besteht nur ein Bruchteil aus Ingenieuren und reine Forscher gibt es vermutlich gar keine. Die Föderation mit ihren riesigen Forschungskapazitäten hat es in Jahrzehnten nicht geschafft, den Warp-Antrieb wesentlich zu verbessern und andere Fortbewegungsformen wie die Soliton-Welle sind grandios gescheitert. Wie absurd ist es anzunehmen, dass diese kleine Crew mehr R&D leisten kann, als es die gesamte Föderation vermag!

    Und ebenfalls in der zweiten Staffel traf man auf Q. Allein dies gibt auch schon Hoffnung, denn Q kann durchaus die Voyager mit einem Fingerschnippen nach Hause bringen.
    Hoffen auf göttliche Hilfe ist wirklich der letzte Strohhalm und lange nicht mehr im Bereich rationaler Erwartungshaltungen.

    Eine andere Sache ist es, ob man später unbedingt durch das Gebiet der Borg fliegen musste.
    Ein Musterbeispiel. Hat man wirklich geglaubt jahrelang unentdeckt durch den Borgraum fliegen zu können?

    Was die weitere Diskussion angeht, dann sollen doch diejenigen, die den Flug nach Hause ablehnen, mal ganz konkret sagen, zu welchem Zeitpunkt und wo die Voyager die Heimreise hätte abbrechen sollen. Und auf welchem Planeten man hätte bleiben sollen.
    Dafür brächte man genauere Informationen. Viele Planeten, zu denen die Voyager Kontakt hatte, wurden nie gezeigt und es wurde nur beiläufig erwähnt, dass man da und da halt gemacht hat. Auch werden natürlich keine unbewohnten Planeten erwähnt, sofern diese für die Handlung nicht wichtig sind. Und zu guter Letzt hat die Voyager nicht aktiv nach besiedelbaren Planten gesucht, so dass man unmöglich sagen kann, welche Chancen da vertan wurden.

    Aber ich versuche trotzdem mal eine Auflistung, wobei ich mich aber auf Planeten beschränke, die eine Gastkultur bieten, die für die Menschen annehmbar sein müsste (achja, falls jemand die Obertse Direktive ansprechen möchte: Für die Tonne, die Föderation existiert im Delta-Quadranten nicht!).

    1.Talax

    Die Talaxianer sind gegenüber Fremden offenkundig sehr aufgeschlossen und hätten die Voyager-Mitglieder sicher gerne aufgenommen.

    2. Volk aus "Subraumspalten".

    Die Zerstörung dieses Volkes wurde rückgängig gemacht, so dass es als Gastgeber wieder in Frage kommt. Offenheit gegenüber Aliens ist nicht bekannt, weil noch kein Kontakt zu anderen intelligenten Lebensformen hergestellt werden konnte, aber da die Mitglieder des Volkes äußerlich von Menschen nicht zu unterscheiden sind, müsste man seine wahre Herkunft nicht einmal offenbaren.

    3. Banearaner ("Die Augen des Toten")

    Ungewöhnliches Rechtssystem, aber die Gesellschaft scheint weder zu fremdartig noch zu feindselig zu sein, um 150 Gäste dauerhaft aufzunehmen.

    4. Volk aus "Das oberste Gesetz"

    Gastfreundlich und sie bieten der Voyager-Crew ausdrücklich an, bei ihnen zu bleiben. Über den Trajektor stehen sogar Planeten in einem Gebiet von vielen tausend Lichtjahren zur Verfügung.

    5. Die 37'er

    Hab ich schon mehrmals erwähnt. Nachfahren von Menschen der Erde- näher wird man der Erde vermutlich nie mehr kommen.

    6. Volk aus "Der Flugkörper"

    War offenbar sehr dankbar, dass die Voyager ihren Planeten vor Dreadnought gerettet hat.

    7. Planet aus "Der Kampf ums Dasein"

    Wird von einem Volk von Jägern und Sammlern bewohnt, die man in die Zivilisation befördern könnte.

    8. Planet aus "Das Wurmloch"

    Ist offensichtlich dazu bereit, fremdartige Wesen aufzunehmen.

    9. Die Kooperative

    Falls es im 24.Jahrhundert noch einige Transhumanisten gibt, die Teil eines kollektiven Bewusstsein werden wollen.

    10. Volk aus die Omega-Direktive

    Wenig Information vorhanden, aber möglicherweise ist ein Tausch möglich: Sichere Energieerzeugung gegen Aufenthaltsrecht.

    11. Malon-Heimatwelt

    Tausch: Saubere Industrieproduktion gegen Aufenthaltsrecht

    12. Planet aus " Es geschah in einem Augenblick"

    Offenbar war es möglich, sich dem Zeitdifferential anzupassen.

    13. Volk aus "Die Muse"

    Etwas kriegerisch und ungefähr auf dem Niveau der Bronzezeit. Idealer Ansatzpunkt, wenn man sich als Zivilisationsförderer versuchen sollte. Ansonsten scheint der Planet aber auch nicht zu dicht besiedelt zu sein, um die Möglichkeit auszuschließen, sich etwas abseits niederzulassen.


    Wie gesagt, unbewohnte M-Klasse Planeten werden in der Regel nicht gezeigt werden, aber eine ganze Reihe von ihnen dient trotzdem als Handlungsrahmen (in "Pon Far", "das Mahnmal", "Equinox II" u.a).


    Dann bitte etwas Konkretes aus der Serie wie den Planeten der 37-er usw.
    13 konkrete Beispiele s.o
    I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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      #32
      Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
      2. Volk aus "Subraumspalten".

      Die Zerstörung dieses Volkes wurde rückgängig gemacht, so dass es als Gastgeber wieder in Frage kommt. Offenheit gegenüber Aliens ist nicht bekannt, weil noch kein Kontakt zu anderen intelligenten Lebensformen hergestellt werden konnte, aber da die Mitglieder des Volkes äußerlich von Menschen nicht zu unterscheiden sind, müsste man seine wahre Herkunft nicht einmal offenbaren.


      7. Planet aus "Der Kampf ums Dasein"

      Wird von einem Volk von Jägern und Sammlern bewohnt, die man in die Zivilisation befördern könnte.

      8. Planet aus "Das Wurmloch"

      Ist offensichtlich dazu bereit, fremdartige Wesen aufzunehmen.


      10. Volk aus die Omega-Direktive

      Wenig Information vorhanden, aber möglicherweise ist ein Tausch möglich: Sichere Energieerzeugung gegen Aufenthaltsrecht.


      13. Volk aus "Die Muse"

      Etwas kriegerisch und ungefähr auf dem Niveau der Bronzezeit. Idealer Ansatzpunkt, wenn man sich als Zivilisationsförderer versuchen sollte. Ansonsten scheint der Planet aber auch nicht zu dicht besiedelt zu sein, um die Möglichkeit auszuschließen, sich etwas abseits niederzulassen.
      Präwarp-Zivilisationen fallen heraus, da es ein Bruch der obersten Direktive wäre, diese auf eine irgendwie geartete Weise zu beeinflussen.

      Ich als grundsätzlicher Befürworter dieser Direktive hätte diese Angebote sicher nicht angenommen.
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        #33
        Zitat von McWire Beitrag anzeigen
        Präwarp-Zivilisationen fallen heraus, da es ein Bruch der obersten Direktive wäre, diese auf eine irgendwie geartete Weise zu beeinflussen.
        Wie gesagt, im Delta-Quadranten gibt es keine Föderation, also auch keine OD. Die Crew (und die Crew ist nicht Janeway)ist völlig souverän, selbst zu entscheiden, nach welchen Richtlinien sie sich in Zukunft verhalten will. Gut möglich, dass sie sich gegen den Kontakt mit Völkern auf einem zu niedrigen Entwicklungsstand entscheiden würde, aber sie ist nicht verpflichtet das zu tun.

        Ich als grundsätzlicher Befürworter dieser Direktive hätte diese Angebote sicher nicht angenommen.
        Nach ein paar harten Jahren im DQ (vermutlich bereits deutlich früher) würde erkannt werden, dass es nicht vernünftig ist, sich star an relativ willkürliche Direktiven zu halten, die für gänzlich andere Situationen entwickelt wurden. Aber selbst dem prinzipientreusten Sternenflottler bleiben noch genug Ansiedelungsgelegenheiten, wo der Planet entweder unbesiedelt ist oder von einem Volk mit vergleichbarem technischen Niveau bewoht ist.
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          #34
          Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
          Wie gesagt, im Delta-Quadranten gibt es keine Föderation, also auch keine OD. Die Crew (und die Crew ist nicht Janeway)ist völlig souverän, selbst zu entscheiden, nach welchen Richtlinien sie sich in Zukunft verhalten will. Gut möglich, dass sie sich gegen den Kontakt mit Völkern auf einem zu niedrigen Entwicklungsstand entscheiden würde, aber sie ist nicht verpflichtet das zu tun.
          Da bin ich nun doch anderer Meinung Die Starfleet-Leute haben schließlich einen Eid geschworen und in dem war sicher nicht die Klausel enthalten "Dieser Eid gilt nur 50 Lichtjahre außerhalb des Föderationsraums".

          Würde Janeway die Prime Directive verletzen, dann wäre sie eine Verbrecherin, und das passt - unabhänbig davon, dass sie nicht verfolgt werden kann - einfach nicht zu ihrem Charakter.

          Außerdem: Wenn es gute moralische Gründe gibt, auf den Kontakt mit Prä-Warp-Zivilisationen zu verzichten, dann gelten diese Gründe genauso im Deltaquadranten.

          Aber wie gesagt, es gibt ja genug Alternativen.

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            #35
            Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
            Aber doch nur, weil das alles Wirrköpfe sind!

            Wenn ich die Wahl habe zwischen der zu 99% sicheren Vernichtung und einem guten Leben auf einem Klasse-M-Planeten, dann wäre für mich die Entscheidung klar.
            Wie kommst du auf die 99%. Wenn die Voyager nur einen Hauch von DQ durchfliegt/erfassen kann, was ja durchaus stimmt, dann ist die Wahrscheinlichkeit doch umso geringer auf überhaupt irgendjemanden zu treffen. Die Galaxis ist so riesig, dass es die Voyager und die Feinde selbst wohl nichtmal merken würden, wenn da ein kleines Raumschiff durch die Gegend tuckert. Es wird ja auch öfters indirekt angemerkt, dass man durch normale Sensoren wohl kaum genau scannen kann. In mehreren Folgen haben Außerirdische so eine Art Sensorennetz aufgezogen, um durchfliegende Schiffe registrieren zu können.

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              #36
              Zitat von Adm.Hays Beitrag anzeigen
              Wie kommst du auf die 99%. Wenn die Voyager nur einen Hauch von DQ durchfliegt/erfassen kann, was ja durchaus stimmt, dann ist die Wahrscheinlichkeit doch umso geringer auf überhaupt irgendjemanden zu treffen. Die Galaxis ist so riesig, dass es die Voyager und die Feinde selbst wohl nichtmal merken würden, wenn da ein kleines Raumschiff durch die Gegend tuckert. Es wird ja auch öfters indirekt angemerkt, dass man durch normale Sensoren wohl kaum genau scannen kann. In mehreren Folgen haben Außerirdische so eine Art Sensorennetz aufgezogen, um durchfliegende Schiffe registrieren zu können.
              Diese Diskussion kann man sogar mit Zahlen belegen.

              Die Milchstraße hat ein Volumen von ~300 Billionen Kubiklichtjahren.
              Es gibt in der Summe etwa 20.000 intelligente Spezies, wovon vielleicht 2500 raumfahrende Völker sein dürften.
              Im Schnitt hat also jede raumfahrende Spezies einen Raum von 120 Milliarden Kubiklichtjahren zur Verfügung. Das entspricht einen Kugel mit einem Radius von etwa 3060 Lichtjahren bzw. einem Durchmesser von etwa 6120 Lichtjahren.

              Ein Sternenflottenraumschiff hat eine maximale Sensorenreichweite der Langstreckensensoren von etwa 20 Lichtjahren.
              Bei einer Flugstrecke von 70.000 Lichtjahren kann es also ein Volumen von 1,4 Millionen Kubiklichtjahren erfassen. Das ist nicht einmal 1% des Raumvolumen, welches im Schnitt jeder raumfahrenden Spezies zusteht.

              Die Wahrscheinlichkeit bei einer beliebigen Flugroute überhaupt auf eine Heimatwelt einer raumfahrenden Spezies zu treffen liegt eigentlich bei fast 0

              Damit man die Ereignisse aus VOY erklären kann, müssten es im Star Trek Universum in der Milchstraße mindestens 2,5 Millionen raumfahrende Spezies geben oder wir müssen von einer extrem ungleichmäßigen Verteilung ausgehen, sodass in einigen Regionen eine Spezies nach der anderen kommt, während Großteile (mehr als 99%) der Milchstraße leeres Ödland sind.
              Zuletzt geändert von McWire; 17.11.2009, 17:29. Grund: verrechnet, korrigiert
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                #37
                Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
                Da bin ich nun doch anderer Meinung Die Starfleet-Leute haben schließlich einen Eid geschworen und in dem war sicher nicht die Klausel enthalten "Dieser Eid gilt nur 50 Lichtjahre außerhalb des Föderationsraums".
                Normativ betrachtet vielleicht, de facto nicht.

                Würde Janeway die Prime Directive verletzen, dann wäre sie eine Verbrecherin, und das passt - unabhänbig davon, dass sie nicht verfolgt werden kann - einfach nicht zu ihrem Charakter.
                Sie verletzt die OD bei diverses Anlässen; die erste Verletzung war bereits die Entscheidung, die Fürsorger-Phalanx zu zerstören, um sich in die internen Angelegenheiten anderer Spezies einzumischen. In "Equinox" erklärt Janeway die OD sogar für zeitweise aufgehoben.

                Außerdem: Wenn es gute moralische Gründe gibt, auf den Kontakt mit Prä-Warp-Zivilisationen zu verzichten, dann gelten diese Gründe genauso im Deltaquadranten.
                Das ist wahr, nur sind Direktiven nicht zwangsweise moralisch. Es gab beispielsweise mal eine Direktive, nach der der Kontakt zu Thalos mit dem Tod bestraft wird; oder denken wir nur an die Fälle, wo Völker wegen der OD dem Tod überlassen wurden, obgleich man sie hätte retten können. Die Voyagercrew kann sich hinsetzen und in einem rationalen Diskurs darüber entscheiden, welche Handlungen sie als moralisch vertretbar hält und welche nicht- sie braucht da keine Placet von irgendwelchen entfernten Föderations-Bürokraten.

                Aber wie gesagt, es gibt ja genug Alternativen.
                Natürlich, ich hab ja auch nur deswegen einige kontroverse Fälle eingebaut, um zu zeigen, wie weit das Spektrum der Möglichkeiten für die Voyager war.
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                  #38
                  Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
                  Sie verletzt die OD bei diverses Anlässen; die erste Verletzung war bereits die Entscheidung, die Fürsorger-Phalanx zu zerstören, um sich in die internen Angelegenheiten anderer Spezies einzumischen. In "Equinox" erklärt Janeway die OD sogar für zeitweise aufgehoben.
                  Das war eine Verletzung um eine andere Verletzung aus zu bügeln.

                  Durch die Rettungsaktion der Crew für Kim und B'Elana, was für sich genommen schon OD-Verletzung war, haben sie einen Konflikt mit den Kazon heraufbeschworen. Durch den Kampf mit den Kazon bei der Phalanx, haben sie die angelaufene Selbstzerstörung unterbrochen und sich so in die Angelegenheiten des Fürsorger eingemischt.

                  Hätten sie die Phalanx nicht zerstört, wäre diese fortschrittliche Station in die Hände der Kazon gefallen, was deren kulturellen und militärischen Machteinfluss auf eine unkontrollierbare Art und Weise verändert hätte.
                  Zudem wären die Kazon dadurch zur direkten Gefahr der Föderation geworden, da sie mit dieser Phalanx jede beliebige Entfernung hätten überbrücken können. Daher war man mehr oder weniger gezwungen die OD zu verletzen, indem man die Phalanx zerstört hat.

                  Ein ähnlich gelagerter Fall war ja auch die Zerstörung des iconianischen Portal im Gamma-Quadrant, was eine direkte Einmischung in die Angelegenheiten des Dominion war, auch wenn man den Segen eines Vorta-Vertreters hatte.
                  Auch hier hat man verhindert, dass eine sehr fortschrittliche Technologie in die Hand einer "jüngeren" Spezies gefallen ist, indem man die OD nicht so genau genommen hat.

                  Der Grundsatz der Föderation lautet ja eh, dass man die OD zum Schutz der Föderation umgehen darf, also immer wenn die Föderation Gefahr läuft, dass andere teils verfeindete Spezies an gefährliche oder für ihre Verhältnisse sehr hoch entwickelte Technologie gelangen.
                  So ist ja auch die Omega-Direktive zu verstehen, die ja sozusagen die "Nullte Direktive" darstellt und die "Erste Direktive" (Oberste Direktive) außer Kraft setzen kann.
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                    #39
                    Zitat von McWire Beitrag anzeigen

                    Hätten sie die Phalanx nicht zerstört, wäre diese fortschrittliche Station in die Hände der Kazon gefallen, was deren kulturellen und militärischen Machteinfluss auf eine unkontrollierbare Art und Weise verändert hätte.
                    Das reduziert die OD auf eine bloße Empfehlung, die man nur dann befolgt, wenn eigene Interessen nicht gefährdet sind. Wenn man der Voyager ein Recht zugesteht, gewalttätige Spezies wie die Kazon militärisch einzudämmen, kann man selbst meine extremeren Beispiele (Zivilisierung von primitiven Spezies) im Prinzip nicht mehr ablehnen.

                    Zudem wären die Kazon dadurch zur direkten Gefahr der Föderation geworden, da sie mit dieser Phalanx jede beliebige Entfernung hätten überbrücken können.
                    Mit anderen Worten: Jede Spezies, die über Transwarpfähigkeit verfügt, muss präventiv auf ein Niveau zurückgebombt werden, die ihr die Fähigkeit zum Transwarp wieder nimmt? Zweifelhaftes Pinzip, das hier aber allein schon deswegen nicht angewendet werden kann, weil man die Kazon nicht ernsthaft als Bedrohung für die Föderation ansehen kann. Weder haben die die Absicht bekundet außerhalb ihrer Territorien auf Erberoberungsfeldzüge zu gehen, noch haben sie durch ihre interne Zerissenheit und ihre technische Unterlegenheit die Möglichkeit dazu.

                    des Dominion war, auch wenn man den Segen eines Vorta-Vertreters hatte.
                    Auch hier hat man verhindert, dass eine sehr fortschrittliche Technologie in die Hand einer "jüngeren" Spezies gefallen ist, indem man die OD nicht so genau genommen hat.
                    Wie gesagt, wenn man sich dafür stark macht, in der OD nur einen Tipp für gute Zeiten zu sehen, kann man nichts daran aussetzen, wenn die Voyager-Besetzung ihre Irrfahrt durch die Eingliederung in eine andere Gesellschaft beendet.

                    Der Grundsatz der Föderation lautet ja eh, dass man die OD zum Schutz der Föderation umgehen darf, also immer wenn die Föderation Gefahr läuft, dass andere teils verfeindete Spezies an gefährliche oder für ihre Verhältnisse sehr hoch entwickelte Technologie gelangen.
                    Dass ist neokonsvervative Präventionsargumentation in Hochkultur. Wenn man selbst den entfernten Delta-Quadranten schon als Interessensphäre der Föderation definiert, kann man die Föderation gleich in "Das galaktische Imperium" umbenennen.

                    Aber wie gesagt lassen sich die meisten meiner Beispiele auch im Rahmen der OD verwirklichen. Relevant wäre die Frage nach der OD nur dann, wenn man annimmt, dass die meisten in Frage kommenden Planeten für eine Ansiedelung mit Präwarp-Spezies besetzt sind. Wäre dem der Fall, so hätte man als prnzipientreuer Offizier natürlich ein Problem, aber weil eine solche Einstellung weder moralisch noch zweckrational ist, sollte sie überwunden werden.
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                      #40
                      Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
                      Mit anderen Worten: Jede Spezies, die über Transwarpfähigkeit verfügt, muss präventiv auf ein Niveau zurückgebombt werden, die ihr die Fähigkeit zum Transwarp wieder nimmt? Zweifelhaftes Pinzip, das hier aber allein schon deswegen nicht angewendet werden kann, weil man die Kazon nicht ernsthaft als Bedrohung für die Föderation sehen kann. Weder haben sie die Absicht bekundet außerhalb ihrer Territorien auf Erberoberungsfeldzüge zu gehen, noch haben sie durch ihre interne Zerissenheit und ihre technische Unterlegenheit die Möglichkeit dazu.
                      Nein, hier ist die Lage anders geartet.

                      Erst durch die Anwesenheit einer Föderationscrew und deren Interaktionen wurde eine Lage geschaffen, die es den Kazon erlaubte, aus ihrer Sicht, unerwarteter Weise an eine hochentwickelte Technologie zu kommen, die ihnen ungeahnte Expansionspotentiale bietet, ungeachtet ihrer inneren Zerstrittenheit.

                      Das wäre ungefähr so, wie wenn man den Menschen des 19. Jahrhundert ein Düsenflugzeug vor die Nase gesetzt hätte. Es ist fortschrittliche genug, um die technologische und gesellschaftliche Struktur grundlegend zu beeinflussen, aber nicht so extrem fortschrittliche, dass ein Nachbau oder aktiver Nutzen ausgeschlossen ist.

                      Die Kazon sind als interstellar raumfahrendes Volk sicherlich in der Lage diese Phalanx zu nutzen und gegen jede andere Zivilisation einzusetzen. Es war also in diesem Fall nur folgerichtig das selbst verschuldete Versagen der Selbstzerstörung der Station durch die aktive Zerstörung der Station zu kompensieren.

                      Dieser Fall macht die OD nicht weniger glaubwürdig und richtig, sondern zeigt nur, dass wenn man sie einmal verletzt hat, man immer wieder gezwungen sein wird, durch weitere Beugungen oder Verletzungen den entstandenen Schaden zu minimieren.

                      Ein aktives und willentliches Eingreifen in den gesellschaftlichen Verlauf einer Prä-Warp-Zivilisation ist eine ganz andere Größenordnung und in jedem Fall zu verurteilen.

                      Eine bereits bestehende versehentliche Verletzung der OD durch eine weitere Verletzung abzumildern, sehe ich persönlich nicht als problematisch, sondern als notwendig.
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                        #41
                        Zitat von McWire Beitrag anzeigen
                        Nein, hier ist die Lage anders geartet.
                        1. Tuvok selbst sagt, es wäre mir der OD vereinbar nach Hause zu fliegen. Wenn er damit nicht aussagen will, dass es bei einer hochkontroversen Entscheidung in Bezug auf die OD wurscht ist, welche Handlung man ergreift, dann sagt er damit, dass die Zerstörung der Phalanx ein Verstoß gegen die OD darstellt.

                        2. Der Hauptverantwortliche ist so oder so der sogenannte Fürsorger.

                        3. Wir können das Beispiel auch weglassen, denn meine ursprüngliche Behauptung war nur, dass die Voyager sich nicht durchgehend an die OD gehalten hat. Da Janeway dies in "Equinox" selbst zugibt, weiß ich nicht, wie man das bestreiten will, unabhängig davon welches konkretes Beispiel man als Verletzung auffasst und welches nicht.

                        Ein aktives und willentliches Eingreifen in den gesellschaftlichen Verlauf einer Prä-Warp-Zivilisation ist eine ganz andere Größenordnung und in jedem Fall zu verurteilen.
                        Würde ich nicht kategorisch so stehenlassen. Bereits heute sind humanitäre Interventionen, Maßnahmen des State-Builiding etc. in bestimmten Situationen akzeptiert.

                        Und es gibt auch Mittelwege. Prä-Warp-Zivilisation bewohnen etwa nicht immer den ganzen Planeten. Wenn man sich also auf einem entfernten Kontinent ansiedelt, würde sich der Einfluss unter Umständen auf Hörensagen beschränken.

                        Eine bereits bestehende versehentliche Verletzung der OD durch eine weitere Verletzung abzumildern, sehe ich persönlich nicht als problematisch, sondern als notwendig.
                        Ja, wenn man selbst der Veranwortliche ist, sehe ich das auch so. Das wäre der klassische Mintakaner-Fall.
                        I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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