[081] Die Befreiung von Proxima 3 - Episodenbewertung

[AChristoteles]

"We'll fight back. And we'll fight back hard
Ach ja, Sheridan war schon verdammt gut im Reden schwingen.

Aber recht hatte er. Die Konfrontation mit den Erdstreitkräften bzw. Präsident Clark war unvermeidlich. Bislang hatte sich das Stations-Personal ja eher defensiv verhalten, nun geht es in die Offensive. Optisch gesehen eine der imposantesten Episoden. Die Raumkämpfe stellen meiner Meinung nach sogar das Ende des Schatten/Vorlonen-Krieges in den... ähem, Schatten. Schön auch, dass sich einige Erdkreuzer Sheridan angeschlossen haben und es nicht in einem großen Blutbad geendet hat. Sheridan hat schon ganz richtig erkannt, dass man ja nicht auf verschiedenen Seiten, sondern auf der Seite der Erde sieht und nur das Beste dafür will.

Herausragend sind hier natürlich die Szenen mit Londo und G'Kar, die in den Folgen davor eher wenig zu tun hatten. Londos Friedensangebot macht nach all den Ereignissen des letzten Jahres durchaus Sinn. Auch wenn der Verlauf nicht immer ganz konsistent war, so hat Londo seine Einstellungen vom Beginn der Serie an überdacht und sich gewandelt. Schön fand ich in der Szene auch, dass G'Kar nicht sofort einwilligt, aber letztendlich doch die gereichte Hand Londos annimmt. Er ist eben ein weiser Mann geworden...

Tja, hier stimmt alles. Es ist spannend, es ist actionreich, es hat emotionale Momente... man will sofort weiterschauen.
Alle 6 Sterne.

[Lebreau]

Endlich wieder mal das Babylon 5, wie es mir sehr gefällt.

Vir hat lustige Szenen. Leider scheint er aber jetzt wieder nur der einfache Assistent von Mollari zu sein. In der ersten Szene bei der Ratssitzung rückt er für Mollari sogar den Stuhl zu Recht!
G'Kars Ansprache am Anfang, dass man zu Sheridan halten soll, ist gut!

G'Kar ist sich bewusst, dass das Vorhaben Sheridans und der Schutz von B5 wichtig sind, darum die Zweckbeziehung zu Mollari, eine Freundschaft seh ich hier nicht und das wäre auch viel zu unwahrscheinlich!
Nach solchen schlimmen Vorkommnissen, wie zwischen G'Kar und Mollari geschehen, ist es wohl klar, dass es nicht so schnell zu einer Art Freundschaft kommen kann. G'Kar sagte es richtig in einer der vorherigen Folgen, die Centauri existieren nicht mehr für ihn, Mollari zu ignorieren, ist schon nett genug.

Es ist natürlich eine Freude, wenn man wieder G'Kar und Mollari zusammen agieren sieht, die Schauspieler machen das ja immer sehr gut, Mollari als Charakter bleibt mir aber massivst unsympathisch.
Nach solchen Taten gehört doch jemand wie Mollari eigentlich vor ein Gericht gestellt, wo verhandelt wird über die Ausmaße seiner Kriegsverbrechen!!!
Aber ja, so eine Instanz gibt es scheinbar nicht im B5-Universum (außer bei der Todesbringerin wollte man so etwas in der Art schaffen), denn bei dem Einsatz der Massebeschleuniger beim Narn-Heimatplaneten wurde ja auch nur „schriftlich und wörtlich“ protestiert...

Hier macht Mollari den Vergleich mit dem Mitleid für ein gefangenes Tier, also da braucht man die „netten“ Seiten von Mollari auf Centauri-Prime/Narn wegen dem gefangengenommenen G'Kar wirklich nicht loben.
Mollari redet von „dummen Entscheidungen der letzten 2 Jahren“. Und dazu regt er sich auf, dass G'Kar so abweisend ist. Na was erwartet er denn von G'Kar!??

Mollari bedankt sich für die Hilfe, weil G'Kar auch den Centauri (!!!) geholfen hat, aber dann will er Lob, weil er sein Versprechen eingehalten hat, dass er Narn die Freiheit geschenkt hat?
Dem nun total zerstörten Narn-Heimatplaneten samt leidender, gefolterter Bevölkerung hat er endlich die Freiheit geben, der erst nur wegen ihm unfrei geworden war, dafür will er Anerkennung?
Dieses Versprechen einzuhalten war mal ein Schritt wieder in die richtige Richtung auf einem sehr, sehr, sehr langen Weg zum Ziel Wiedergutmachung! Will er sich als veränderter und besserer Londo zeigen, kann er dafür unmöglich „Lob“ erhoffen!

Ja, Mollari hat vieles eingesehen, dass er Sheridan und B5 helfen will, ist sehr gut, doch dann gleich ein Drink mit G'Kar erwarten? Das ist so naiv oder dreist und ignorant, dass er annimmt, dass das klappt und er auch noch beleidigt tut, weil es nicht geschieht.

Interessant ist hier aber, dass Mollari und die Regierung auf Centauri-Prime sich einig sind, nicht mehr neutral zu sein bei dem Erden-Konflikt, ja sogar sich direkt auf Sheridans Seite stellen wollen. Das muss doch im Widerspruch zu dem „Nicht-Angriffs-Pakt“ sein, den die Centauri-Regierung einst mit Clark abgeschlossen hat.

Mit der Barszene zeigt G'Kar dann eine geistige und seelische Reife, die wirklich sehr außergewöhnlich ist, mehr kann Mollari doch wirklich nicht verlangen, denn das ist ja schon sehr, sehr viel!
Gut gesagt dabei von G'Kar: „Aber nicht auf der selben Seite wie Sie!“ (Die Unterschrift)

Die Schlacht bei Proxima 3 und deren Ergebnis ist schön gemacht. Überhaupt wie sich Sheridan und Co. bemühen, die gegnerischen Schiffe nur kampfunfähig zu schießen und selbst dabei höhere Verluste in den eigenen Reihen riskieren und dazu noch Sheridans Ansprachen, da fiebert man schon mit!
Er kommt so zu Verbündeten und das muss doch auch den noch nicht Übergelaufenen zu denken geben! Es ist auch sehr interessant zu beobachten, wie hier die einzelnen Kommandanten entscheiden und auch ihre Untergebenen reagieren und das Schicksal mitbestimmen!

Bei diesen ganzen interessanten und guten Handlungen geht es fast unter, dass nun Garibaldi die Station verlässt.

5 Sterne gehen sich hier locker aus.