Welche Folge um bei Freundin Interesse zu wecken?

[Largo]

Dann zeig mir doch mal, wo eindeutig bewiesen ist, dass der Endpunkt der Reise orts- sowie zeittechnisch nicht geplant war.

Behauptungen aufstellen kann jeder. Verleumden leider auch.

Beweise im mathematischen oder juristischen Sinn kann ich nicht vorliegen. Das ist bei so einem Thema auch nicht machbar.
Grundsätzlich darf man als Zuschauer erwarten, dass die Autoren eine ungefähre Vorstellung davon haben, wie spektakuläre Cliffhanger und Rätsel aufzulösen sind. Wenn ich z.B. zu Beginn der Serie behaupte, die Zyklopen haben einen Plan, dann sollte ich als Autor wenigsten die Grundzüge dieses Plans kennen. Denn nur so erhalte ich die Legitimation, mich über die unwissenden Zuschauer zu stellen. Die Mängel einer solchen Vorgehensweise werden spätestens dann offenkundig, wenn am Ende plötzlich Gott überall seine Finger im Spiel hat und angeblich schon immer gehabt hat. Das ist Betrug und nichts anderes.
Die Alternative wäre gewesen, eine fluffige Geschichte zu erzählen, die sich organisch aus dem Hier und Jetzt heraus entwickelt und die ohne irgendwelche Andeutungen eine ungewisse Zukunft betreffend (z.B. Plan, sterbender Führer oder Final-5) auskommt. Das wäre die ehrlichere Methodik gewesen.

[spidy1980]

Wenn ich z.B. zu Beginn der Serie behaupte, die Zyklopen haben einen Plan, dann sollte ich als Autor wenigsten die Grundzüge dieses Plans kennen.

Die waren, wir wir alle wissen, auch nicht wirklich bekannt, soweit hast du natürlich Recht.
Fakt ist aber auch, das uns das ebenfalls schon sehr früh und nicht erst nach Ende der Serie mitgeteilt wurde.
Dass das Ganze Eicks Idee war, der den Spruch einfach nur cool fand, und RDM sich hatte breitschlagen lassen, ihn drinzulassen wussten wir doch schon seit Staffel 2.

Die Mängel einer solchen Vorgehensweise werden spätestens dann offenkundig, wenn am Ende plötzlich Gott überall seine Finger im Spiel hat und angeblich schon immer gehabt hat. Das ist Betrug und nichts anderes.

Nein, das ist nur die übliche Verdrängung von Informationsschnipseln und Aussagen aus den ersten beiden Staffeln der Serie durch die Fans.

Der gemeine Sci-Fi-Fan mag es immer schön rational. Für Gott und Ähnliches ist kein Platz. Ergo klammert er sich bis zum Schluss an verzweifelte Hoffnungen auf rationale Antworten.
Das ist aber nicht RDMs Problem. Die Infos und Hinweise waren von Anfang an da. Wer sie nicht wahrhaben will ist selbst schuld.

[Largo]

Der gemeine Sci-Fi-Fan mag es immer schön rational. Für Gott und Ähnliches ist kein Platz. Ergo klammert er sich bis zum Schluss an verzweifelte Hoffnungen auf rationale Antworten.

Der intelligente Zuschauer wünscht gar kein Frage-Antwort-Spiel, sondern in erster Linie eine gut erzählte Geschichte, die sich "echt" anfühlt und so etwas wie eine Pointe hat. Insofern sollte man hier keine falschen Unterstellungen verbreiten. Ich kann Gott, nervige Kinder und sogar sprechende Müllautos akzeptieren, wenn am Ende alles stimmig ist.

[spidy1980]

Der intelligente Zuschauer wünscht gar kein Frage-Antwort-Spiel, sondern in erster Linie eine gut erzählte Geschichte, die sich "echt" anfühlt und so etwas wie eine Pointe hat.

Dem Ton der letzten Jahre hier und in anderen Foren zufolge, gab es demnach eher wenig "intelligente" Zuschauer...
Irgendwie wollten immer alle Antworten.

[Phoenow]

Irgendwie wollten immer alle Antworten.

Eigentlich wollten die meisten nur eine Auflösung ohne plot device, was man von nem mittelmässig begabten Autor normalerweise auch verlangen kann.

Und sorry, aber wenn "They have a plan" keine falschen Erwartungen erweckt hat, was könnte dann überhaupt falsche Erwartungen erwecken???

[Maritimus]

Das ist aber nicht RDMs Problem. Die Infos und Hinweise waren von Anfang an da. Wer sie nicht wahrhaben will ist selbst schuld.

Eine Behauptung, die immer wieder gebracht wird, durch häufige Wiederholung aber auch nicht wahrer wird.

Die Serie hatte einen gewissen Mystizismus seit dem Opera House im Finale von Season 1. (Manche führen auch Baltars Fingerzeig aus "The Hand Of God" ins Feld, aber mal ehrlich, das ganze kommt in der Folge selbst eher als Zufall herüber).
Allerdings war zu keinem Zeitpunkt sicher, dass dieser ganze Mystizismus sich letztenendes auf "Gott war alles" zusammenschmelzen würde. Darauf gab es keinen Hinweis.
Mystizismus = Ja ; Gott als Patentlösung für alles = nein.

[spidy1980]

Allerdings war zu keinem Zeitpunkt sicher, dass dieser ganze Mystizismus sich letztenendes auf "Gott war alles" zusammenschmelzen würde. Darauf gab es keinen Hinweis.

Aber eben auch keinen dagegen. Daher ist die Behauptung, Gott sei am Schluss plötzlich aus dem Hut gezaubert worden falsch.

[Maritimus]

Aber eben auch keinen dagegen. Daher ist die Behauptung, Gott sei am Schluss plötzlich aus dem Hut gezaubert worden falsch.

Nein, die ist nicht falsch. Nochmals: Dass es irgendeine mystische Komponente bei der Auflösung geben würde, das war seit dem Finale von Season 1 klar.

Dass diese mystische Komponente ein personalisierter, allmächtiger Gott sein würde, der jeden einzelnen Furz in der Serie persönlich verursacht hat, das IST aus dem Hut gezaubert worden, denn es war zu keinem Zeitpunkt ersichtlich.

[HanSolo]

Dass die Auflösung (vergleichbar mit "Akte X" und wie ich fürchte bei "Lost") eher hanebüchen ist, steht wohl außer Frage. Trotzdem würde ich die Serie Leuten empfehlen, die SF generell mögen (ist sicherlich eine der besten SF-Serien der letzten Jahre). Leute die SF eher wenig abgewinnen können, werden wohl nur bedingt mit nBSG zufrieden sein.

Auch muss man für die Serie ein gewisses Maß an Düsternis vertragen können. Leute denen B5 und DS9 bereits zu "finster" waren, sind bei nBSG sicherlich fehl am Platz.

Seinen Höhepunkt hatte die Serie übrigens IMO mit dem New-Caprica-Arc. Allerdings würde ich nie empfehlen mit diesem anzufangen, sondern chronologisch (sorry, dass ich vorhin überlesen habe, dass deine Freundin bereits die Mini-Serie kennt). Wenn's bis Mitte erste Staffel nicht funkt, sollte man die Serie wohl - genauso wie meine Mutter - lassen. Warum sich unnötig quälen? Gibt ja genügend andere gute Serien. Aktuell würde ich "Die Tudors", "Dr. House", "Lost" und tlw. "24" empfehlen. Comey-Fans könnten auch bei "Two and a Half Men", "Die Simpsons" sowie "Scrubs" ihre Freude haben.

.. oder geht raus an die frische Luft.

Wobei ein gemütlich / romantischer Fernsehabend zu zweit im Bett auch etwas hat (man kann im Winter ja nicht jeden Abend am Christkindlmarkt sein) .

[spidy1980]

Dass diese mystische Komponente ein personalisierter, allmächtiger Gott sein würde, der jeden einzelnen Furz in der Serie persönlich verursacht hat, das IST aus dem Hut gezaubert worden, denn es war zu keinem Zeitpunkt ersichtlich.

Das war immer dann ersichtlich, wenn HeadSix Gaius mal wieder erzählte, was Gott von ihm so erwartet.

[newman]

Nein, man hat behauptet, dass das Ende bereits feststeht, nur dass der Weg dahin relativ offen sei. Insofern war das Verarsche.

Stand sie ja auch: Man erreicht die Erde

[Dr.Bock]

Irgendwie kann ich dieses ständige genörgel nicht mehr lesen. "Bäh, empfehlt die Serie ja nicht weiter, denn die letzten paar Episoden waren scheisse! Ich bin voll beleidigt jetzt." - Ja, das Ende hat nichts aufgelöst und war nicht befriedigend, aber hatten wir nicht trotzdem alle mit der restlichen Serie unseren Spaß? Dieser Spaß wurde uns doch nicht geklaut. Also lasst andere Leute doch auch diesen Spaß haben. Die können sich dann ja auch noch im entsprechenden Thread über das miese Ende aufregen

[newman]

Entweder es ist das beste aller Zeiten und nutzt zum ST Bashing oder es ist Mist
Was dazwischen gibts nicht, so was wird hier nicht geschaut.

[Jolly]

Also ich lebe nach dem Motto, es ist eines der Besten Serien aller Zeiten, nur der Schluss war Banane. Obwohl die letzte Doppelfolge ein wenig versöhnt hat mit ihrer sinnfreien aber tollen Action.

[Largo]

Irgendwie kann ich dieses ständige genörgel nicht mehr lesen. "Bäh, empfehlt die Serie ja nicht weiter, denn die letzten paar Episoden waren scheisse! Ich bin voll beleidigt jetzt." - Ja, das Ende hat nichts aufgelöst und war nicht befriedigend, aber hatten wir nicht trotzdem alle mit der restlichen Serie unseren Spaß?

Mich erinnert das an Aussagen wie "Der Hitler war ein toller Politiker – nur die Sache mit dem Russlandfeldzug und den Konzentrationslagern war nicht so gut. Bis 1942 hatten alle ihren Spaß". Dazu kann ich nur sagen: Man kann eine Entwicklung nicht vernünftig beurteilen, wenn man das Ende ausblendet. Einzelne Episoden wie z.B. den Frankreichfeldzug oder die erste Staffel herausgreifen und isoliert betrachten, geht nicht.
Der Erfolg der ersten Staffeln war doch vor allem der Tatsache geschuldet, dass man davon ausgegangen ist, dass es am Ende (geistreiche) Antworten auf die offenen Fragen und fiesen Cliffhanger geben wird. Hätte ich damals gewusst, dass die Autoren selber gar nicht wissen, was der Plan der Zylonen ist, hätte ich mir die Serie niemals angekuckt. Ich kann die Serie anderen Leuten daher nicht guten Gewissens weiterempfehlen.
Davon abgesehen, finde ich, dass man Leuten wie Herrn Moore ihre schlechte Arbeit nicht einfach durchgehen lassen darf. Die müssen zu spüren bekommen, dass sich der Zuschauer nicht alles gefallen lässt. Es geht hier schließlich auch um die Qualität künftiger Serien.