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    #16
    Nunja, ab Hälfte der 2. Staffel bedient die Serie eine ganz andere Zielgruppe. Dementsprechend gefällt der einen Zielgruppe Staffel 1+2 sehr gut und anderen gefällt Staffel 3 gut (wenn auch das die deutliche Minderheit ist, wenn ich mir so die verschiedenen Fanforen ansehe).

    Schlussendlich kann man die Entwicklung wie folgt beobachten:
    • Staffel 1 - 2:
      Durchgehende Storyline, starke Entwicklung von Nebencharakteren und des ganzen Andromeda-Universums. Viel Politik, Ethik und andere klassische Scifi-Themen gepaart mit einem roten Faden an Handlungsbogen, der sich primär um Trance spannt.
    • Staffel 3:
      Absolute Kehrtwende - die Serie wird für den "casual viewer" umgestaltet. Der "rote Faden" verschwindet fast vollständig, stattdessen nur noch actiongeladene Episoden ohne übergreifenden Sachzusammenhang. Auch die für Roddenberry wichtigen Themen verschwinden fast gänzlich, keine Charakterdynamik mehr (außer Tyr)
      Aus optischer Sicht fällt die Serie extrem ab, da nun von einem externen auf ein eigenes VFX-Team gewechselt wurde. Alle Modelle und Texturen (u.a. der Andromeda) mussten sehr schnell neu erstellt werden, wodurch die Andromeda nicht mehr wie Chrom blitzt, sondern nach Plastik ausschaut.
    • Staffel 4:
      Das Konzept der 3. Staffel kommt bei den meisten Zuschauern nicht an, man rudert wieder zurück zum alten zusammenhängenden Konzept, bei dem Fragen um Politik, Soziologie usw. eine Rolle spielen. Zudem kehrt der Abyss-Story-Arc zurück und wird in einem epischen Finale beendet. Da allerdings der Writer-Staff der ersten beiden Staffeln gefeuert wurde, um das Staffel 3 Konzept anzugehen, wird die Story nicht nahtfrei fortgesetzt. Es kommen einige gute neue Ideen, aber es werden extrem viele Logikfehler in die Serie gebracht. Die Charakterzeichnung verliert im Gegensatz zu den ersten beiden Staffeln an Stärke.
      Optisch hebt sich die Staffel über alle bisherigen heraus, da das VFX-Team sich nun gut eingearbeitet hat und mit wunderschönen Matte Paintings und komplett überholten Texturen aufwartet.
    • Staffel 5:
      Die vorherige Staffel wurde mit einem radikalen Ende abgeschlossen, da eine Weiterführung der Serie nicht vorgesehen war. Durch das Engagement von Kevin Sorbo und einer Finanzspritze vom Scifi-Channel wird nun aber doch mit Minimal-Budget weiter gedreht. Daher wird ein Story-Arc kreiert, der sich nicht reibungsfrei anfügt, aber durch die Benutzung eines einzigen Sets überhaupt eine Weiterführung ermöglicht. Die Beschränkungen sorgen aber auch dafür, dass die Serie sich wieder erheblich mehr ihren Hauptcharakteren und deren nunmehr drastischen Entwicklung widmet. Durch die produktionstechnischen Beschränkungen wird diese Staffel aber zugleich auch diejenige mit der zusammenhängensten Storyline, wenn sie auch extrem widersprüchlich zu vorherigen Staffeln ist.
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      #17
      gute Zusammenfassung.

      Für avatarius+solarius:
      Also, ich mochte Staffel 1 wirklich. Interessante Figuren, eine geniale Grundidee (wiederherstellen der Ordnung in einem Universum des Chaos) und ein bombastischer Cliffhanger. Für eine erste Staffel war das wirklich gut.

      Staffel 2 war dann für mich schon eher enttäuschend, alleine schon weil die Serie sämtliche CGI-Szenen aus der ersten Staffel recycelt und krude zusammenschnitt, was die Raumkämpfe dann völlig langweilig machte, da man alle zusammengeschnittenen Aufnahmen schon kannte (was in Staffel 3 noch übler wurde, da es immer noch dieselben Szenen waren. Andromeda ist die Sci-Fi Weltraumserie mit CGI, die am krassesten recycelte. Wenn man sich da B5 ansieht, dort werden z.b. RAUMKÄMPFE nie recycelt.). Auch die Geschichten wurden schlechter und dann war RHW weg und die ganze Sache lief aus dem Ruder.

      Tut mir ja leid das ich deine Lieblingsserie nicht so berauschend finde wie du es gerne hättest aber das ist nun mal meine Meinung.

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        #18
        Ich habe zwar nicht alle Folgen gesehen, aber hier ganz kurz gefasst:
        + Lexa Doig ist total heiß

        - in fast jeder Folge, die ich gesehen habe, intrigiert entweder ein Crewmitglied gegen die anderen, oder es sieht lange Zeit nur so aus, als ob. Jedenfalls bekomme ich immer das Gefühl, in der Crew herrscht überhaupt kein Zusammenhalt und sie bleiben nur auf einem Schiff, weil das halt das Serienkonzept ist.

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          #19
          Also Cool finde ich:
          1. Die Kostüme die Lexa und Laura anhatten
          2. Das Raumschiff Andromeda
          3. Die Waffen

          Nerven tut mich das es die Seasons 1-5 Komplett auf DVD in Deutscher Sprache nie gab.

          Apollo_11.

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            #20
            Zitat von Vidmaster Beitrag anzeigen
            Staffel 2 war dann für mich schon eher enttäuschend, alleine schon weil die Serie sämtliche CGI-Szenen aus der ersten Staffel recycelt und krude zusammenschnitt, was die Raumkämpfe dann völlig langweilig machte, da man alle zusammengeschnittenen Aufnahmen schon kannte (was in Staffel 3 noch übler wurde, da es immer noch dieselben Szenen waren. Andromeda ist die Sci-Fi Weltraumserie mit CGI, die am krassesten recycelte. Wenn man sich da B5 ansieht, dort werden z.b. RAUMKÄMPFE nie recycelt.). Auch die Geschichten wurden schlechter und dann war RHW weg und die ganze Sache lief aus dem Ruder.

            Tut mir ja leid das ich deine Lieblingsserie nicht so berauschend finde wie du es gerne hättest aber das ist nun mal meine Meinung.
            Naja - bedenkt man, dass Babylon 5 ca. das doppelte Budget hatte, ist das schon nicht übel, was die Leute CGI-technisch aufgezogen haben. Es ist sogar sehr erstaunlich. Man merkt, dass das Team was drauf hatte. Es gibt einige sehr gute Sequenzen, die optisch ihrer Zeit weit voraus waren für's TV (man bedenke, da wurde viel 1999 / 2000 gemacht). Aber gerade beim Recyclen fielen dann die Qualitätsunterschiede auf: In einer Sequenz hast du die schnittige, chromblitzende Andromeda und nur einen Schnitt weiter sieht es aus wie ein Plastikschiff.
            So richtig ansehnliche Kampfchoreographien kamen eigentlich erst mit Staffel 4 dazu. Vorher waren die so kryptisch, dass man als Zuschauer das Kampfgeschehen kaum nachvollziehen konnte. Allerdings waren die in Staffel 4 dann auch klasse, z.B. die Jagd durch den Asteroidengürtel auf der Flucht vor den Magog.

            Was Staffel 2 angeht: Ich war eigentlich nicht enttäuscht davon. Sie enthält so ziemlich viele meiner Lieblingsepisoden, z.B. "Pitiless as the Sun". Es wurde sehr viele Grundsteine für den Endplot gelegt, wie z.B. der Motor der Schöpfung.

            Zitat von MetalManni Beitrag anzeigen
            - in fast jeder Folge, die ich gesehen habe, intrigiert entweder ein Crewmitglied gegen die anderen, oder es sieht lange Zeit nur so aus, als ob. Jedenfalls bekomme ich immer das Gefühl, in der Crew herrscht überhaupt kein Zusammenhalt und sie bleiben nur auf einem Schiff, weil das halt das Serienkonzept ist.
            Das hängt in der Tat ein Stück weit mit dem Serienkonzept zusammen. Hast du den Pilotfilm gesehen? Falls ja, dann erklärt sich daraus auch, warum das so ist: Lediglich Dylan und Rommie gehören dem alten Commonwealth an und versuchen sich in einem verzweifelten Kampf, dieses wieder aufzubauen. Die Anderen stammen alle aus dem Universum nach dem Fall des Commonwealth und glauben keineswegs an die Mission von Dylan, sondern sind zunächst auf ihren eigenen Vorteil aus.
            Einzig Rev Bem vertraut auf Dylan und freundet sich mit seinem Idealziel an, den drei Galaxien wieder Frieden zu bringen.
            Und Trance - naja sie scheint ohnehin ihre eigenen Pläne zu haben und manipuliert die gesamte Crew auf subtile Art und Weise.

            Allerdings vollziehen diese Charaktere in den ersten beiden Staffeln eine klare Entwicklung. Anfangs noch alle auf Abstand, finden sie sukzessive zueinander und selbst Beka fängt langsam an, an Dylan's Mission zu glauben. Tyr respektiert Dylan zutiefst, hält seinen Idealismus aber für unrealistische Träumereien. Er schmiedet gleichzeitig seine eigenen Notfallpläne, die sich langsam aber sicher über den Verlauf der Serie enthüllen.

            Da ist eine ganz klare Dynamik in den Charakteren, aber es ist eine logische und spannend entwickelte Dynamik. Erst nachdem das alte Writer-Team gefeuert wurde, kam das totale Chaos auf. In der einen Folge vertraut Dylan Trance nicht mehr, in der nächsten wieder schon, der eine konspiriert mit jenem und in der nächsten Folge weiß man davon nichts mehr.
            Staffel 3 lässt sich gewissermaßen betrachten als hätte man die Staffel abgedreht, dann einmal kräftig geschüttelt und alle Folgen wild durcheinander geworfen.
            Es ist einfach keine Entwicklung mehr sichtbar, die Charaktere verhalten sich über den Verlauf der Staffel hinweg irrational.


            Obwohl in Staffel 4 und 5 wieder ein roter Faden gesponnen wird, sind die Charaktere nie mehr so gut gezeichnet wie in den ersten beiden Staffeln. Dem Casual Viewer fällt's nicht auf, aber selbst die Darsteller waren nicht wirklich zufrieden damit:
            • Keith Hamilton Cobb (Tyr) war so enttäuscht von der Entwicklung seines Charakters in Staffel 3, dass er die Serie verließ
            • Kevin Sorbo hat es im Nachhinein bereut, dass er Robert Hewitt Wolfe nicht den Rücken gestärkt hat
            • Als ich dieses Jahr Steve Bacic (Telemachus/Gaheris Rhade) traf, sagte er mir, dass er den Charakter in Staffel 5 zwar lustig fand, aber nach wenigen Episoden vollkommen enttäuscht war, weil der Charakter sich null entwickelt hat. Er meinte auch, dass er Zack Stentz und Ashley Miller (vom alten Writer-Team) vermisst
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              #21
              Zitat von Darth.Hunter Beitrag anzeigen
              Naja - bedenkt man, dass Babylon 5 ca. das doppelte Budget hatte
              bitte was? das notorisch knappe B5 hatte mehr Geld als Andromeda?
              Habe gerade im Netz nach Angaben über das Budget gesucht, leider nirgendwo Zahlen. Kannst du das irgendwie belegen? (link)
              Ich fand eigentlich immer das sowohl Sets als auch Kostüme bei Andromeda immer teuer aussahen, nur eben die Weltraumeffekte nicht.

              Kommentar


                #22
                Das hat jemand von der ehemaligen Filmcrew mal so pauschal zusammengefasst, ich erinnere mich aber leider nicht mehr genau, wer's war. Evtl. Jill Sherwin...
                Ein paar Statements von Robert zu dem Thema:

                Zitat von Robert Hewitt Wolfe
                In retrospect, the Andromeda universe was far, far too big for our budget. We should have done humans only. (Well, humans, genetically engineered humans, and human looking androids). Alas, the creation of the universe was done when we had much more lofty ideas about what we'd have to spend. The cold reality of our economics only became clear a few weeks away from production, when the pilot and the bible and several of the episodes had already been approved by TPTB. Even then, production assured us that we could pull off the scripts pretty much as written. So we went for it.

                In einer Diskussion um "Coda", das Originalkonzept von Andromeda:
                Zitat von Robert Hewitt Wolfe
                Zitat von DWF
                Robert, did you think the story could be done Andromeda's budget? Because I have to agree with Kosh about the budget it seems like it would have impossible to do on Andromeda's budget.
                Would've been tricky. Hell, doing anything more than two people in a room talking was tricky on our budgets. But we could've found a way, I suspect.

                Zitat von Robert Hewitt Wolfe
                More specifically, we had both a small budget and crippling above the line costs, a deadly combination. B5 had a small budget, but miniscule above the lines, which helped them tremendously. DS9 had big above the lines, but a big budget to match. We had a B5 budget (or less) and DS9 above the lines (or more actually).

                Farscape and Stargate both had larger budgets than us and smaller above the line costs (or maybe equal with Stargate). Production budgets are basically overall budgets minus above the line and other fixed costs. Once you do that math, we probably had far less money than any of the shows we're usually compared to, including B5.

                Sad, but true.
                Mal kurz auf deutsch zusammengefasst: Man hatte bei Andromeda sehr hohe "above the line costs" - also Fixkosten, die unabhängig von der Drehdauer und Special Effects sind. Gleichzeitig ein Budget das geringer als das von Babylon 5 oder Farscape war. Unter'm Strich sorgte das dafür, dass das Budget weit unterhalb der anderen Shows lag.


                Gleichzeitig lag das Grundkonzept darin, eine Prosa-Erzählung in epischem Stil zu machen und ein Weltraum-Drama zu kreieren, welches sehr viel mehr Volumen und Geschichte hatte als jede andere TV-Sendung. Eigentlich hat man dann erst einige Wochen nach Start der Verfilmung festgestellt, dass Tribune ziemlichen Humbug zugesichert hatte, was die Finanzen anging.

                Deswegen auch das viele Recyclen bei den Weltraum-Sequenzen. Das CGI-Team war sehr ambitioniert und aufgrund der Scripts wurden dort doppelt bis dreifach soviele Matte Paintings pro Episode gemacht wie bei anderen Sendungen (z.B. Stargate). Außerdem hatte man da zu der Zeit die leistungsstärkste Renderfarm in ganz Vancouver mit 40 CPUs. Die Matte Paintings waren unbedingt notwendig, um den Inhalt der Skripte zu visualisieren (verschiedene Planeten aus dem Orbit, Nebel, Planetenoberflächen, Städte...). Die Vorbeiflugsequenzen usw. hat man dann hingegen so ausgelegt, dass sie sich universell recyclen ließen, weil da einfach kein Budget mehr für da war.

                Man merkt das übrigens auch bei den Sets. Es hat zwei Seasons gedauert, bis das Innenleben der Andromeda so ausgestaltet werden konnte, wie die Producer es sich vorgestellt hatten. Und - ist dir schon aufgefallen, dass sich sehr viel in Höhlen abspielt bei Außenmissionen? Man hat dafür ein modulares Set erstellt, mit dem sich verschiedenste Höhlenkombinationen zusammenbauen ließen, auch um Geld zu sparen.

                Tatsächlich waren die Sets der Andromeda und Eureka Maru sehr teuer. Andromeda hat ja über die Jahre hinweg sehr viele Gastdarsteller gehabt und die waren alle davon begeistert, wie riesig die Sets der beiden Schiffe waren, besonders die Andromeda. Sie hatte zwei Etagen an Korridoren + das große Command Center, das Quartier des Captains und modulare Elemente für das Medizindeck, den Maschinenraum, das Obs-Deck, etc...
                Mit dem, was häufig zu sehen war, wollten die Leute sehr gute Arbeit leisten und das ist ihnen meiner Meinung nach sehr gut gelungen.


                Zu dem ganzen Thema fällt mir noch ein allseits beliebter Running Gag vom Set ein:
                In British Columbia, how do you know that your show has been canceled?
                Because you hear this: "beep, beep, beep" - it's the Andromeda props truck backing up to your loading dock! We're gonna buy everything from 10 Cents to a Dollar and you're never gonna see it again!
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                  #23
                  Ich will nur anfügen , daß meine Lieblingsfolgen komplett aus den Staffeln 2 und 3 Staffel kommen - auch wenn die Effekte eher abnehmen
                  Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.
                  Also sprach Zarathustra (nietzsche)

                  Kommentar


                    #24
                    Eigentlich haben wir solche Threads zwar schon mehrere hier im Andromeda Bereich, aber was solls.

                    Andromeda…
                    Habe länger nichts mehr hier gepostet, aber meine Meinung über die Serie hat sich in keiner Weise geändert.
                    Nach wie vor halte ich Andromeda für eine weithin unterschätzte SF Perle.
                    Trotz aller Macken und Limitierungen der Show (Micro-Budget) und der Probleme hinter den Kulissen, derer es reichlich gab, ist das Endergebnis ein 5 jähriger Ritt der seinesgleichen sucht.

                    -Generell bezieht sich alles auf die englische Version, die dt. habe ich kaum gesehen, nicht zuletzt, da die Synchro ein Horror ist und den Originalstimmen nicht gerecht wird.


                    Das sind meine persönlichen Highlights der Serie:

                    Vorab: Ich schliesse mich weitgehend DoktorAxt an, dessen Begeisterung für And ich teile, weshalb ich seine Punkte teils übernehme aber auch ergänze.

                    Nur von der strengen Teilung in RHW und Engels halte ich nichts, da ich die Serie als ganzes betrachte und sie für mich so funktionieren muss. (In den USA gibt es ja "Fans" die nur die ersten 1 1/2 Staffeln anschauen und sich dem Rest völlig verweigern und mit Abscheu begegnen (was besonders geil ist, wenn sie die nie wirklich gesehen haben). Naja, Fanatismus mit Dogmatismus gepaart ist auch was feines. ;-)

                    Nicht nur sehe ich da nicht diesen unvereinbaren Bruch, der eine Trennung notwenig machen würde, sondern vielmehr finde ich diese Vergleicherei recht unsinnig.
                    Man vergleicht hier Äpfel mit Birnen. Ein Zweiseitiges Essay eines Autors mit einer 5 jährigen Serie zu vergleichen, die den Zwängen eines limitierten Budgets, Castwechseln, Studioeinmischungen etc. pp unterworfen ist, ist nicht nur unfair, sondern auch völlig sinnlos.

                    Wie gesagt, was zählt ist das tatsächlich von den Machern realisierte, das gegen aller Widrigkeiten auf den Bildschirm gebrachte.
                    Jeder Branchenerfahrene weiss, dass zwischen einer Idee, einem 3 seitigen Entwurf, und dem finalen Produkt, einem Film oder gar einer Serie, oft Welten liegen.
                    Selbst bei JMS, der weitgehende kreative Freiheiten bei B5 genoss, ist die Serie B5 doch deutlich anders als seine ursprüngliche Planung.
                    Daher macht es überhaupt keinen Sinn "Coda" mit einer real existierenden Serie zu vergleichen.
                    Denn selbst unter 5 Jahren RHW wäre Andromeda niemals so wie "Coda" geworden.
                    (nur um Missverständnissen Vorzubeugen, dies ist nicht gegen DoktorAxt gerichtet, sondern ganz allgemein meine Ansicht zum Thema, welches manche schon fast predigen.)

                    + Die Charaktere, eine herrliche, bunte Mischung interessanter Personen gespielt von durchweg sympatischen und teils sehr charismatischen Darstellern.
                    Dies halte ich für eine DER Stärken dieser (und jeder Serie), da die Identifikation bei Serien sehr wichtig ist.

                    + Viele Anspielungen/Bezüge zu Mythologien und Sagen.

                    + Ganz grosse SF Themen und eine Epik, wie sie keine andere SF TV-Serie zu bieten hat.
                    In der Literatur am ehesten mit Perry Rhodan zu vergleichen.

                    + Unkonventionelle Technologien und faszinierende Technik-/Schiffsdesigns
                    (z.B. Force-Lance, Slipstream, etc.)

                    + Die Idee von KIs als eigenständige Persönlichkeiten.

                    + Durchgehender Handlungsbogen und dennoch oft Geschichten, die in sich abgeschlossen sind. Keine leichte Sache.

                    + Der Fall einer utopischen Gesellschaft und daraus resultierendes Chaos, Korruption und Anarchie als Thematik.

                    + Die Erde besetzt und versklavt. Endlich mal keine heile Welt bzw. unsere Erde im Zentrum des Geschehens!

                    + Tolle Mischung aus herrlichem Humor und Ernsthaftigkeit

                    + Sehr gute Musik


                    Die Dinge, die mich weniger überzeugt haben:

                    - Tragik kommt manchmal zu kurz

                    - Trashiger look durch geringes Budget. Dies trifft insbesondere auf Staffel 1 zu, welche von Kostümen und Sets her teils wirklich arg billig wirkt.
                    Im Laufe der Serie wird das Produktionsdesign aber immer besser. Schon in Staffel 2 gibt’s neue Sets und Look, welcher deutlich besser passt und edler wirkt. In Staffel 4 erreichen dann auch die CGI Effekte ein hervorragendes Niveau.

                    - Teilweise übertrieben Actionlastig

                    - Dispute zwischen den Geldgebern und dem Kreativteam sorgen für wechselhafte Qualität der Episoden, insbesondere in Staffel 3, als das Studio ein Kontinuitätsverbot verhängte (welches dank sinkender Quoten dann gleich wieder fallen gelassen wurde) und B. Engels (Twin Peaks) als neuer Showrunner sein Autorenteam zusammen stellen musste.

                    - Nicht alle Ideen und Story-Ansätze wurden zu Ende gebracht. Siehe auch vorherigen Punkt.

                    Abschliessend bleibt zu sagen, das ich insbesondere Engels (zu Unrecht vielgescholtene) "Ausrichtung" und Ideen ab Staffel 4 faszinierend finde.
                    Wenn auch die Umsetzung nicht immer optimal sein mag, finde ich Ideen wie die mit den Kollektoren (eine Bedrohung die von Innen heraus kommt), dem Bürgerkrieg, der Route der Zeitalter u. a. einfach nur klasse. Noch dazu sorgte er für einige der besten Folgen der gesamten Serie.

                    Generell mag ich auch einfach den "Twin-Peaks" artigen Erzählstil, das etwas verworrenene mit viel Spielraum für eigene Interpretationen.
                    Dies ist recht untypisch fürs US-TV und sicher nicht jedermanns Geschmack. Die Masse ist es einfach zu sehr gewohnt, alles vorgekaut zu bekommen.
                    Ist etwas nicht beim "nebenbei" Schauen gleich ersichtlich, wird das schnell als 'Schrott' und verwirrend oder konfus tituliert.
                    Mich langweilen mitlerweile Shows, die einem alles vorkauen, keinen Spielraum für eigene Denkarbeit lassen und auch noch gähnend vorhersehbar waren nur noch.

                    Ich stimme den Kritikern allerdings zu, dass die Paradyne eine durchwachsene Idee sind und die - scheinbar - endgültige Auflösung des Mysteriums "Virgil Vox" wirklich einfach nur sehr enttäuschend ist.
                    Gerade weil, die DoktorAxt so richtig schrieb, diese Figur zu der faszinierenden Atmosphäre der 5. Staffel viel beigetragen hat.

                    Hier muss man vielleicht wissen, dass entgegen allgemeiner Annahme eine 6. Staffel durchaus von den Autoren geplant war!!
                    Die Entscheidung, die Serie doch nach Staffel 5 zu beenden, schien relativ spät erfolgt zu sein.
                    Und dies kann so manches am Ende der 5. Staffel erklären. So hatten sich die Autoren wohl einiges für eine mögliche 6. Staffel aufheben wollen, dennoch aber ein Serien-Ende in der laufenden Staffel "ermöglichen" müssen.
                    Dies würde auch die Abruptheit des Endes vieler zentralen Handlungsstränge und so manch holprig wirkende Auflösung erklären.
                    Es war dann einfach keine Zeit mehr.
                    Aber lieber so, als es bei sehr vielen anderen Serien geschah, die nie ein Finale bekommen haben und völlig "in der Luft hängend" enden.
                    Farscape hatte hier das Glück, dass dieses noch als Movie-Special nachgeschoben wurde. Aber auch dieses litt darunter, dass es unmöglich war, alle Handlungen in so komprimierter Zeit verünftig aufzulösen.

                    RHW hat als ursprünglicher Schöpfer von Andromeda zweifellos einen genialen Grundstein gelegt und hervorragende Elemente geschaffen und Ideen gehabt.
                    Allerdings sagt mir sein Entwurf für die Gesamtstory ("Coda") mit den Lucifern und dem Chaos vs Harmonie-Konzept nicht so sehr zu.
                    Scheint es auf den ersten Blick eine recht interessante philosophische Komponente zu haben, so finde ich es bei genauer Betrachtung doch etwas zu 'simpel' und flach und in gewisser Hinsicht eine Kopie der der Babylon 5 Idee von Chaos vs Harmonie mit den Schatten und Vorlonen.
                    Und selbst die ist ja bekanntermassen "ein alter Hut" aus der Mythologie und keine Erfindung von JMS selbst.

                    Auch die Trennung der Mannschaft und deren Schiksale hätten mir nicht sehr gefallen. In der Teamdynamik liegt die Stärke der Charaktere.
                    Seine Idee mit Beka und der Engine of Creation fand ich, ehrlich gesagt, auch nicht sehr überzeugend da etwas zu abstrus.
                    Zuletzt geändert von Atlantia; 18.08.2008, 10:22.

                    Kommentar


                      #25
                      Hey Atlantia, lang nicht mehr gesehen
                      Kehrt auf einmal das Niveau ins Andromeda-Board zurück? Keine Abwertung der Neulinge, aber es ist schön, mal wieder so einen ausführlichen Post zu lesen, mit dem man sich befassen kann. Und sicherlich macht es nichts, das Thema einmal mehr aufzuwärmen, schließlich sind viele der Schreiber hier neu im Board - und etwas Leben hier kann nicht schaden


                      Ich stimme dir in einem Punkt deutlich zu: Ich finde es übertrieben, sich dem weiteren Verlauf der Serie vollkommen zu verweigern. Das totale Tief war meiner Meinung nach Mitte der 3. Staffel erreicht, aber danach ging es bergauf. Zudem ist Bob Engels nicht grundsätzlich ein schlechter Schreiber, Twin Peaks wäre ansonsten wohl kaum so gut geworden.
                      Aber das Studio hat's den Leuten halt nicht leicht gemacht. Schlussendlich hat sich der kreative Stab um Majel Roddenberry ja nachher ganz gewaltig darüber gewundert, wie sie mit Tribune überhaupt ins Geschäft gekommen ist. Sie wollte eine tiefgründige und epische Serie, bei Tribune wurde es jedoch sehr schnell klar, dass sie eine Actionserie wollten.

                      Als das Team um Engels wieder mehr kreative Freiheit bekam, wurde die Serie wieder deutlich besser. Viele der Grundideen mag ich sehr: Die Gesinnungswandlung vieler Kollektoren, die zu einem Bürgerkrieg führt, die Route der Zeitalter mit visueller Hommage an die Tesserakte aus Staffel 2...
                      Ich finde allerdings, dass es das spätere Team einfach nicht fertig gebracht hat, einen vergleichbar guten Spannungsbogen und Charakterzeichnung aufzubauen wie das alte Team. Die Serie bekam zwar wieder einen roten Faden, aber insbesondere die Gegenspieler waren zu großen Teilen reduziert auf Größenwahnsinnige und unglaubwürdige Charaktere. Ambivalente Charaktere wie Charlemagne Bolivar, Elsbeth oder auch Tiefe der Charakterzeichnung habe ich da vergebens gesucht. Zudem sind die Dialoge insgesamt abgeflacht und das hat die Serie einiges ihrer Glaubwürdigkeit gekostet. Man hätte aus diesen tollen Grundideen einfach sehr viel mehr machen können.

                      Wo ich dir keinesfalls zustimmen würde, ist deine Reduzierung von Coda auf 2 Seiten Manuskript. Davon abgesehen, dass es 22 sind (), entwickelt sich Coda vollständig über die ersten zwei Staffeln und taucht sogar in Staffel 3 und 4 desöfteren auf. Ich habe erst kürzlich wieder ein Zitat in Staffel 2 entdeckt: "When the Universe ends and the last Stars burned out, the only thing left will be Love."

                      Coda ist integraler Bestandteil der Serie und sogar der Romane. Hierbei kann ich insbesondere "The Broken Places" empfehlen, welches direkt vom Autorenteam der Serie geschrieben wurde. Das Einzige, was mit Coda passiert ist - der Plot wurde (in der Serie) nicht zu Ende erzählt. Dennoch bildet es das Rückgrat der Serie über lange Zeit hinweg.

                      Und hier ist nicht nur Robert Hewitt Wolfe zu nennen. Genauso daran beteiligt waren auch Ethlie Ann Vare (sie hat einige meiner Lieblingsepisoden geschrieben) und natürlich das Duo aus Zack Stentz und Ashley Miller. Einige davon haben auch nach Robert's Weggang noch mit Freelance-Jobs Coda immer wieder zurück gebracht. Am erstaunlichsten war hier mal ein bisher in der Serie unbekannter Freelancer, der eine geballte Ladung davon in Staffel 4 zurück brachte.

                      Ganz sicher wäre die Serie nicht ganz so verlaufen, wie das Team sich das gewünscht hätte. Das sieht man ja schon an der Figur von Dylan Hunt: Zack und Ash wollten ihn gerne als tragische, melancholische Person sehen, aber da hatte Tribune was dagegen. Nichts desto trotz denke ich, dass man schon irgendwo einen gewissen Schnitt machen muss, wenn man die Stärken und Schwächen der Serie analysiert.

                      Unter'm Strich hat Andromeda nie wieder eine so starke Charakterzeichnung und Dynamik entwickelt wie mit dem alten Kreativteam. Gerade wenn man jemandem die eigentliche Tiefe (du vergleichst sehr passend mit Perry Rhodan) von Andromeda vermitteln will, darf man sich nicht nur auf die Serie beschränken, sondern muss auch die Fortführung von Coda sowie die Romane mit einbeziehen. DoktorAxt und ich haben das selber gemerkt: Wenn man vorher nicht so sehr auf die Details geachtet hat, dann fällt es einem nach dem Lesen von Coda wie Schuppen von den Augen und man erkennt hunderte Details, die einem erst die Genialität und den Mystery-Faktor der Serie vor Augen führen. Ohne diese Werke zu lesen, bleibt einem diese Dimension von Andromeda verschlossen.
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                        #26
                        Zitat von Atlantia Beitrag anzeigen
                        Nur von der strengen Teilung in RHW und Engels halte ich nichts, da ich die Serie als ganzes betrachte und sie für mich so funktionieren muss. (In den USA gibt es ja "Fans" die nur die ersten 1 1/2 Staffeln anschauen und sich dem Rest völlig verweigern und mit Abscheu begegnen (was besonders geil ist, wenn sie die nie wirklich gesehen haben). Naja, Fanatismus mit Dogmatismus gepaart ist auch was feines. ;-)

                        Nicht nur sehe ich da nicht diesen unvereinbaren Bruch, der eine Trennung notwenig machen würde, sondern vielmehr finde ich diese Vergleicherei recht unsinnig.
                        Man vergleicht hier Äpfel mit Birnen. Ein Zweiseitiges Essay eines Autors mit einer 5 jährigen Serie zu vergleichen, die den Zwängen eines limitierten Budgets, Castwechseln, Studioeinmischungen etc. pp unterworfen ist, ist nicht nur unfair, sondern auch völlig sinnlos.
                        Naja ich habe weniger Coda/Staffel 1+2 mit Staffel 3 - 5 verglichen, sondern schlicht die Ansätze bzw. Verwirklichungen beider Konzepte jeweils für sich Abgewogen. Das sollte keine Gegenüberstellung werden. :-)
                        Aber ich seh deinen Standpunkt und teile den auch weitestgehend: es ist schade, wenn man sich der letzten drei Staffeln verschließt und ich betrachte die Serie auch weiterhin als ein Ganzes, aber wenn man ins Detail geht kommt man nicht drumherum, festzustellen, wie entscheident die Unterschiede in den Konzepten letzten Endes sind.
                        Der eingeschlagene Weg nach Staffel 3 (welche trotz einiger Juwelen wie The Dark Backward und The Unconquerable Man einfach unter aller Kanone war) sagte mir auch sehr zu, aber leider wurde das riesige Potenzial, das in Andromeda steckte nie so ganz ausgenutzt. Durch Budget-Gründe, durch Einschränkungen von Tribune etc etc. Dabei hätte ich gerne gesehen, wie man beide Konzepte zusammen führt oder, wie beide Wege unabhängig von einander komplett ausgesehen hätten. Ich hätte gern das CODA-Prinzip in Ausführung erlebt, aber einen ausgereiften Seefra-Plot, der Bürgerkrieg gegen die Kollektoren oder Telemachus Rhade als Crewmitglied würde ich auch nicht missen wollen.

                        Zitat von Atlantia Beitrag anzeigen
                        dies ist nicht gegen DoktorAxt gerichtet
                        No offense taken. ;-)

                        92% of teens have moved on to rap. If you are part of the 8% who still listen to real music, copy and paste this into your signature.
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                          #27
                          Zitat von Darth.Hunter Beitrag anzeigen
                          Hey Atlantia, lang nicht mehr gesehen
                          Kehrt auf einmal das Niveau ins Andromeda-Board zurück? Keine Abwertung der Neulinge, aber es ist schön, mal wieder so einen ausführlichen Post zu lesen, mit dem man sich befassen kann.
                          Danke, ja, ich war generell kaum zu vielen Posts gekommen hier im Forum.
                          Bei manchen Threads hat es mich wirklich gereizt, aber ein ausführlicher, vernünftig formulierter Post braucht seine Zeit. Und da fehlte es mir dann meisst.
                          Bin auch kein Fan von inhaltsleeren Zweizeilern.

                          Zitat von Darth.Hunter Beitrag anzeigen
                          Als das Team um Engels wieder mehr kreative Freiheit bekam, wurde die Serie wieder deutlich besser. Viele der Grundideen mag ich sehr: Die Gesinnungswandlung vieler Kollektoren, die zu einem Bürgerkrieg führt, die Route der Zeitalter mit visueller Hommage an die Tesserakte aus Staffel 2...

                          Ich finde allerdings, dass es das spätere Team einfach nicht fertig gebracht hat, einen vergleichbar guten Spannungsbogen und Charakterzeichnung aufzubauen wie das alte Team. Ambivalente Charaktere wie Charlemagne Bolivar, Elsbeth oder auch Tiefe der Charakterzeichnung habe ich da vergebens gesucht.
                          Nun, ich stimme dir zu, dass unter RHWs Ruder Charakterzeichnung, Kontinuität und Weltenbildung generell "ausgereifter" wirkten.

                          Ist auch kein Wunder, wo RHW ja die Serie entwickelt hat. Und Ash und Zack sind ein super Autoren-Duo, die einige der besten Andromeda Folgen der ersten Staffeln verfasst haben.
                          Hoffentlich können sie ihr Talent auch bei SC: Terminator wieder ausschöpfen.

                          Engels und sein Team hatten da kein leichtes Unterfangen, a) den Studiomandaten zu folgen und b) den Faninteressen, welche ziemlich konträr zueinander standen.

                          Noch dazu eine Serie in der 3. Staffel zu übernehmen, erstmal keine fortlaufende Handlung mehr bieten zu dürfen (!), dann doch wieder eine erlaubt zu bekommen und auf bestehendes und etabliertes aufbauen zu müssen.

                          Das hätte ganz anders ausgehen können. Man stelle sich vor, man hätte Berman oder einen Studiokonformen hingesetzt.
                          Ich finde eben auch die neu eingebrachten Ideen und Konzepte sehr gut und finde es super, was man aus dem Fundament gemacht hat. Wie gesagt, das hätte auch ganz übel ausgehen können.

                          Und ich mag, wie gesagt, generell eher den nicht so massentauglichen Erzählstil von Engels mit dem 'Weirdness-Faktor' als den gradlinigeren von RHW. Man muss sich den vielleicht erst erarbeiten, um ihn zu schätzen zu wissen, aber mir ging es einfach so. Nicht am Anfang, aber beim wiederholten Schauen.
                          Schön verworren und ohne zu viel Exposition, wer nicht mitdenkt und gut aufpasst, verpasst wichtige Storyelemente und erklärt wird auch nur minimal was. Nix für Denkfaule.

                          Generell ist eine fortlaufende Charakterzeichnung sicher nicht so sehr die Stärke der späteren Staffeln als grosse und faszinierende Hard-SF Ideen sowie epische Handlungselemente aufzubauen.

                          Das Mysterium um die Vedraner und das Seefra System z.B. finde ich faszinierend. Und als man schlussendlich Trance's Rasse sieht und den Rat der Lambent Kith… wow.

                          Auch den Plan der Sonnenavatare den Abyss los zu werden, war einfach nur… episch.
                          Nur eine Superintelligenz aus Perry Rhodan käme sonst noch auf die Idee, drei Galaxien einfach durch ein intergalaktisches Phänomen (All-Forces-Nullification-Point) mal eben auszuradieren um sich eines multidimensionales Wesens wie dem Abyss, dessen Existenz sich ausserhalb unseres Raum-Zeit-Verständises befindet, zu entledigen.

                          Alleine die Idee ist High-Concept… dagegen wirkt ST wie Vorschul-SF.
                          Und auch "Coda" wirkt da dann mit seinen gelangweilten Lucifern und dem Chaos/Ordnung-Thema sowie der Engine of Creation fast schon eher wie Fantasy.

                          Aber zurück zum Thema. :-)


                          Zitat von DoktorAxt Beitrag anzeigen
                          Der eingeschlagene Weg nach Staffel 3 (welche trotz einiger Juwelen wie The Dark Backward und The Unconquerable Man einfach unter aller Kanone war) sagte mir auch sehr zu, aber leider wurde das riesige Potenzial, das in Andromeda steckte nie so ganz ausgenutzt. Durch Budget-Gründe, durch Einschränkungen von Tribune etc etc.
                          Hey, nicht zu vergessen "Point of the Spear", eine der besten Episoden der ganzen Serie. Generell ist Staffel 3 aufgrund der Umwälzungen hinter den Kulissen nicht besonders dolle, hat aber dennoch einige echte Perlen!
                          Auch "Shadows Cast By A Final Salute" & "Twilight Of The Idols" sind klasse.

                          Man hat hier regelrecht die Geldgeber ausgetrickst und trotz Verbots immer mal wieder Elemente der grossen Handlung eingeflochten, mal mehr, mal weniger versteckt.

                          Richtig ist, Andromeda hat ein unglaubliches Potential. Schon von Anfang an wurde da eine grossartiges Universum geschaffen, dass sich locker mit Star Trek oder Star Wars messen kann. Dies wurde (unter den Umständen wie eingeschränkte kreative Freiheit und minimales Budget) dennoch sehr, sehr gut genutzt wie ich finde.

                          Dafür bin ich dankbar.
                          Sicher kann man sich vieles immer noch besser und schöner vorstellen. Aber hier bin ich Realist. Eine TV-Serie unterliegt so vielen Faktoren, dass oft genug Schrott oder eine schnell abgesetzte Eintagsfliege heraus kommt. Beispiele gibt es da zu genüge.

                          Wenn ich sehe, welche Langeweile die SG Atlantis Macher, die grosse kreative Freiheit und ein fettes Budget geniessen, da wöchentlich fabrizieren...

                          Atlantis hatte auch grosses Potential und gefiel mir Anfangs sehr. Mittlerweile kann ich manchmal nicht fassen, wie langweilig und mittelmässig diese Serie bei solch tollen Voraussetzungen ist.

                          Zitat von Darth.Hunter Beitrag anzeigen
                          Wo ich dir keinesfalls zustimmen würde, ist deine Reduzierung von Coda auf 2 Seiten Manuskript.
                          Nun, das war selbstverständlich im übertragenen Sinne gemeint. Auch 100 Seiten eines Manuskripts sind nicht mit fünf Jahren einer Serie zu vergleichen. Jedes Drehbuch einer Episode hat mehr Seiten als das ganze "Coda".
                          "Coda" ist nichts anderes als ein ganz grober Abriss der Handlung verpackt als Kurzgeschichte. Das wollte ich damit sagen.

                          Zitat von Darth.Hunter Beitrag anzeigen
                          Gerade wenn man jemandem die eigentliche Tiefe (du vergleichst sehr passend mit Perry Rhodan) von Andromeda vermitteln will, darf man sich nicht nur auf die Serie beschränken, sondern muss auch die Fortführung von Coda sowie die Romane mit einbeziehen. DoktorAxt und ich haben das selber gemerkt: Wenn man vorher nicht so sehr auf die Details geachtet hat, dann fällt es einem nach dem Lesen von Coda wie Schuppen von den Augen und man erkennt hunderte Details, die einem erst die Genialität und den Mystery-Faktor der Serie vor Augen führen. Ohne diese Werke zu lesen, bleibt einem diese Dimension von Andromeda verschlossen.
                          Ich stimme dir zu, dass es viele Andeutungen und Anspielungen gibt. Allerdings ist nichts davon derart entscheidend, dass es auffallend mit dem späteren Verlauf der Serie in Konflikt gerät. Natürlich sieht man einige Dinge etwas anders, wenn man "Coda" gelesen hat, aber die Story steckte noch zu sehr am Anfang, als dass es elementare Dinge und Widersprüche gäbe.

                          Einem Zuschauer, der die Hintergründe von "Coda" nicht kennt, werden diese auch nicht störend auffallen. Manche Details am Anfang der Serie haben dann einfach nur keine wiederkehrende Bedeutung und/oder man interpretiert diese Dinge einfach anders.

                          Was aber meinst du genau damit, wenn du von der 'Genialität' der Serie sprichst, die sich erst durch Coda erschliesst?

                          Wie ich schon zuvor schrieb, für mich zählt, was ich als fertiges Werk auf dem Bildschirm sehe. Das muss für sich stehen können und gut sein.

                          Wenn es einer Erklärung durch Hintergrundmaterial bedarf, halte ich das für einen Fehler. (Sehe ich aber hier auch nicht so.)

                          Und zu "Coda" selbst, wie gesagt, finde ich die wesentlichen Punkte nicht derart toll.
                          Ich zitiere mich mal selbst:

                          Allerdings sagt mir sein Entwurf für die Gesamtstory ("Coda") mit den Lucifern und dem Chaos vs Harmonie-Konzept nicht so sehr zu.
                          Scheint es auf den ersten Blick eine recht interessante philosophische Komponente zu haben, so finde ich es bei genauer Betrachtung doch etwas zu 'simpel' und flach und in gewisser Hinsicht eine Kopie der der Babylon 5 Idee von Chaos vs Harmonie mit den Schatten und Vorlonen.
                          Und selbst die ist ja bekanntermassen "ein alter Hut" aus der Mythologie und keine Erfindung von JMS selbst.
                          Das was Coda ausmacht gefällt mir im Vergleich zu Engels Variante nicht sehr gut. Es ist nicht schlecht, aber ich glaube auch nicht, dass es als Serie funktioniert hätte.

                          Wenn ich darüber nachdenke, stelle ich fest, dass ich bevorzugt Folgen aus den Staffeln 4 und danach 5 anschaue.
                          Danach rangiert bei mir Staffel 2, die ein paar sehr schöne Abenteuer-Stories hat aber auch gen Ende genug Mittelmass.
                          Staffel 1 finde ich teilweise etwas langweilig und Staffel 3 sehr durchwachsen, allerdings mit einigen echten Highlights.

                          Einen Vorteil sehe ich bei all den Wandlungen der Serie. Jede Staffel ist einzigartig, nichts wiederholt sich und die Serie bleibt bis zum Ende frisch und abwechslungsreich.

                          So, bin jetzt zu müde und hab auch mehr als genug gefaselt.
                          Hoffe, ich habe nichts vergessen.
                          Bei Bedarf dann Morgen mehr (keine Drohung ).

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                            #28
                            Hehe ja, ich fand's immer wieder lustig, wie die Autoren denen teilweise an die Karre gefahren sind. Als Tribune dann zunächst einmal pleite ging (zum Leidwesen der Mitarbeiter versteht sich), fand ich es trotzdem irgendwie witzig, welche Schadenfreude bei den ganzen alten Autoren umging. Und auch diverse Star Trek-Autoren, die wiederum einiges aus der Produktion von Andromeda gehört und gelesen haben, geizten auch nicht gerade mit Schadenfreude. Eigentlich möchte man ja sagen, sie haben's nicht besser verdient - aber vielleicht ist Majel Roddenberry es auch ein Stück weit selber schuld: Warum genau zu der Produktionsfirma zurück, die schon Earth Final Conflict so elegant in den Sand gesetzt hat?

                            Aber gerade unter diesen Bedingungen finde ich die Leistung des gesamten kreativen Teams beachtlich. Die Sets, die Visual Effects, die Stories...man hat versucht die Geschichte epischer und umfassender zu erzählen, als das eigentlich im Budget drin war. Ich glaube keinem Produktionsteam gebührt da mehr Respekt als dieser Filmcrew. Was du in Bezug auf Atlantis ansprichst, ist sicherlich ein gutes Gegenbeispiel: Cooper & Co. haben da vermutlich schon eine gewisse Trägheit entwickelt, da MGM kräftig finanziert und Stargate fast schon ein Selbstläufer ist. Hat man ja auch bei "The Ark of Truth" gesehen: Zwar hat man versucht, filmtechnisch aus 10 Jahre währenden Gewohnheiten auszubrechen, aber die Story sowie der Spannungsbogen waren nicht gerade eine Meisterleistung.


                            Zum Thema Widersprüche: Mir ging es bei meiner Ausführung nicht darum, auf Widersprüche hinzuweisen, sondern auf etwas ganz anderes: Coda ist nicht nur mal eben eine nachträglich nachgereichte Idee, sondern das Grundkonzept der Serie, welches Staffel 1+2 umspannt sowie einzelne Folgen der späteren Staffeln. Es ist ja nicht so, als hätte sich Robert nach Ende der Serie einfach mal eben das Skript aus den Fingern gesaugt. Das Konzept, welches sich in Coda widerspiegelt, ist von Anfang an der übergreifende Rahmen für die Serie gewesen. Das war auch der Grund, warum Robert gefeuert wurde: Die Manager verstanden das Konzept nicht und Kevin Sorbo, der als Schauspieler-Zugpferd und auch Producer viel Einfluss hatte, verstand es ebensowenig. Kurzerhand war man daher beim Studio der Auffassung, dass der Zuschauer es auch nicht verstehen würde und damit wurde der radikale Pfad beschritten, den Tribune dann gegangen ist.

                            Dennoch bestand das Konzept von Coda (ich meine damit nicht das Manuskript im Internet) von Anfang an und damit wurde gebaut.

                            Der Grund, warum es so kurz geraten ist, liegt einfach daran, dass die Fans nach den katastrophalen beiden letzten Episoden Robert angebettelt haben, er möchte doch bitte sein Originalkonzept publizieren. Da er aber im Vorfeld ja bei seiner Entlassung erstmal sämtliche Datenträger gelöscht hat (^^), hat er die Geschichte knapp als Skript für eine Kurzepisode zusammengefasst.

                            Wenn Dok oder ich aber hier von "Coda" reden, meinen wir nicht nur dieses Manuskript, sondern das gesamte Konzept, inklusive seiner Elemente in der Serie. Und da kommt die Genialität ins Spiel, nach der du mich gefragt hast. Warum wirkt die Serie noch deutlich genialer, wenn man sie erneut nach Lesen von Coda anschaut?
                            Der Grund liegt darin, wie der Plot konstruiert wurde: Mit einer ganz subtilen Erzählweise, die in jeder Folge ein Stück dem Puzzle hinzufügt. Da wäre einmal der Roman von Ethlie Ann Vare (Autorin aus dem Kernteam), der sich fast ausschließlich mit der Thematik befasst. Aber viel deutlicher sind noch die Elemente in der Serie selber. Um nur ein paar Beispiele anzureißen:

                            ""Screams of a billion murdered stars give lie to the night's peace, while we cling in desperation to the few fragile spinning stones we call worlds"
                            Wayfinder First Order Hasturi aka "The Mad Perseid" 217 AFC"
                            ^ Eröffnungszitat zu der Folge, in der man auf das Weltenschiff trifft. In der gleichen Folge wird erwähnt, dass in der besagten Galaxie nur noch schwarze Löcher und Staubreste entdecken kann.

                            In der gleichen Episode sieht man ganz am Schluss den Abyss, die Kamera zoomt in sein Auge und legt den Blick auf das schwarze Loch von Hephaistos frei.

                            Aus der Episode "Pitiless as the Sun":
                            Trance: "Are you implying that I'm some sort of...devil?
                            "Are you?"
                            Trance: "You better hope not!
                            In der gleichen Episode eröffnet Trance im Verhör, dass ihr Artgefährte den Bürgerkrieg vermutlich nur aus purer Langeweile angezettelt hat. Als der total schockierte Wissenschaftler sie danach anspricht meint sie, dass das Universum schon chaotisch genug sei, damit sie ihren Spaß habe.
                            In der gleichen Episode gibt es die berühmte Szene, die sich in Trance's Augen abspielt, als sie dem Wissenschaftler ihr wahres Ich offenbart - die Entstehung der Galaxien.

                            Aus der Episode "Dance of the Mayflies":
                            "When the universe ends and the last stars burn out, the only thing left will be Love"
                            Dann dreht sich natürlich die gesamte Episode "In heaven now are three" um das Thema von Coda. Das erste Fragment des Motors der Schöpfung wird entdeckt. Dabei ist der Episodentitel gleichzeitig eine Metapher: Zunächst waren im "Himmel" nur der Abyss und die Lucifer als Mächte vorhanden, doch nun tritt Beka auf den Plan, indem sie ihre fast schon fanatische Suche nach den einzelnen Fragmenten beginnt, die sie schlussendlich zu der Person machen sollen, welche die Wogen ebnet und Gleichgewicht herstellt.

                            Dann gibt's natürlich noch die berühmten Episoden, wo das Datenarchiv in Harper's Kopf herumgeistert. Er spricht Trance plötzlich mit der Sprache des Abyss an, worauf diese total aufgelöst den Raum verlässt. Und natürlich gibt es da noch den dezenten Hinweis in Form von Trance's Tattoo.

                            In der Episode, als die Andromeda sich auf die Suche nach Tarn Vedra macht, erkrankt Trance, sobald die Andromeda sich in die Nähe der beiden schwarzen Löcher bewegt.


                            Es gibt unzählige weitere Beispiele dafür. Diese subtile Form der Geschichtenerzählung habe ich noch in keinem anderen Science Fiction erlebt, denn es werden wirklich alle Register gezogen: Hinweise werden in Episodentiteln und Eröffnungszitaten versteckt, Dinge wie Tattoos werden als Andeutungen verwendet und dann natürlich die vielen Fragmente, die sich in den Dialogen befinden. Wollte der Zuschauer hieraus schlau werden, so musste er seinen Grips anstrengen und diese ganzen Hinweise kombinieren. Ein klasse Konzept, denn gerade mit dem um die Zeit richtig in die Gänge kommenden Internet bot sich ein ideales Medium, um Zuschauern Diskussionsforen zum Miträtseln und Theorien austauschen zu geben. Das alles ist dann wiederum natürlich virales Marketing und schafft einen gewissen Hype um die Show. Was das Kreativteam wusste, blieb nur leider dem Studio so ziemlich verschlossen, denn selbst Sam Zell (der neue Inhaber) hat es relativ klar angedeutet: Das vorherige Management von Tribune verstand nichts von Marketing.

                            Kurzum - der Hauptplot wurde so subtil über soviele Episoden entwickelt wie in keiner anderen Scifi-Serie. Und dabei hat man nie aus den Augen verloren, die Scifi-Themen anzusprechen, die Roddenberry stets wichtig waren.

                            Einige der Themen aus Coda wurden auch regulär in der Serie weiter verfolgt, so z.B. die Auflösung, dass Trance eigentlich ein Sonnenavatar ist. Aber selbst dadurch blieben noch 50% der ganzen Hinweise unaufgeklärt - es sei denn, man hat das Manuskript Coda gelesen. Und das ist es, was ich meine: Es zeigt sich auch ohne das Manuskript die Genialität dieses Konzepts, aber bei weitem nicht in seiner ganzen Tragweite


                            Aber um nochmal auf die Widersprüche zurück zu kommen: Die gab es selbstverständlich auch. Am deutlichsten wurden sie bei den finalen zwei Episoden der Serie, die von langjährigen Zuschauern ja regelrecht in der Luft zerrissen worden sind. Nicht nur wegen der hastigen Erzählung, die gar keine Dramaturgie aufkommen ließ, sondern primär wegen der Auflösung des Konflikts gegen den Abyss. Die Idee, dem multidimensionalen Wesen eine Falle zu stellen, indem man es praktisch an einer Stelle konzentriert, war ja gut durchdacht. Aber dann ans Ende des Tunnels eine Sonne zu setzen, war wirklich ein Witz. Erinnern wir uns an Staffel 1, wo wir erfuhren, dass der Abyss mit seinem einzelnen Weltenschiff eine ganze Galaxie ausgelöscht hat inklusive aller dort lebenden Sonnen, so ist das als Finale einfach nur ein schlechter Witz. Um solche richtig groben Logikfehler zu vermeiden, ist eigentlich das Kern-Writer-Team da, von denen immer einige als Consultants an bestimmten Episoden mitarbeiten, selbst wenn sie von einem Freelancer geschrieben wurden. In diesem Fall hat aber der Teamchef selber die Episoden geschrieben und das macht die Sache dann doch lächerlich, denn das war seeehr weit unter dem Niveau von Bob Engels.
                            Nebenbei erwähnt: Die Idee mit dem Nullkraftpunkt als Bedrohung war klasse - wenn da nicht auch ganz großer Mist mit der Story-Erzählung gebaut worden wäre. Ausgerechnet die Sonnenavatare, die in den drei besagten Galaxien ansässig sind, sollen von einer Gesandten des Abyss überlistet worden sein, um diesen Plan auszuführen - das entbehrt nun wirklich jeglicher Logik. Sollte man wirklich glauben, dass Wesen die seit Anbeginn ihrer Existenz gegen den Abyss Krieg führen, mit ihrer Gabe der Voraussicht und ihrer Weisheit sich so übertölpeln lassen? Mit dem Plan hätten sie sich selbst vernichtet, aber keineswegs den Abyss - der hätte genüsslich zugesehen und sich darüber gefreut, dass sie ihm mit der Zerstörung so unter die Arme greifen.
                            Dann kamen noch die ganzen Inkonsistenzen: Was ist mit den Kollektoren los? Wo kommen auf einmal die Nietzscheaner her und wie haben sie sich zu einer solchen Streitmacht aufbauen können?

                            Logikfehler passieren in Serien desöfteren, wenn nicht aufgepasst wird. Aber derart drastische und grobe Fehler - diametrale Widersprüche - dürfen einfach nicht passieren, insbesondere nicht bei einem Serienfinale, wo sowas die meiste Tragweite hat.
                            Wenn wir damit mal wieder auf den Titel des Threads zurück kommen, so sind diese Logikfehler das, was mich am meisten nervt, denn sie zerstören eben jene in sich geschlossene und nachvollziehbare epische Handlung, die wir ansonsten doch als den größten Aspekt der Serie sahen.
                            So sehr ich einige Teile der 5. Staffel mag - nach dem versiebten Finale hatte ich mir echt gewünscht, die hätten es mit 4 Staffeln auf sich beruhen lassen, denn dieses Finale wäre ein epischer und würdiger Abschluss gewesen.


                            Zum Thema Lektüre wollte ich noch gerne was sagen (als sei der Post nicht schon lang genug): Ich sehe diese Zusatzlektüre keineswegs als Fehler an. Star Wars z.B. macht das seit vielen Jahren so und das sehr erfolgreich. Viele Details, gerade in den neueren Filmen, versteht man ohne die Bücher gar nicht. Ich sehe das nicht als Schwäche, sondern als Stärke an: Vom Marketing-Standpunkt aus mal ganz abgesehen (multimedialer Mix), macht sowas ein Universum noch reichhaltiger. Selbst wenn man die komplette Serie gesehen hat weiß man: Da gibt's noch mehr! Und das finde ich eigentlich eine ziemlich spannende Sache.
                            Zuletzt geändert von Darth.Hunter; 18.08.2008, 22:54.
                            Have you seen my force lance? Star Wars: The New Era | Scifi-Space.net
                            "Screams of a billion murdered stars give lie to the night's peace, while we cling in desperation to the few fragile spinning stones we call worlds"
                            Wayfinder First Order Hasturi aka "The Mad Perseid" 217 AFC

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                              #29
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                              - Das Design der Andromeda
                              - Die Effekte ab Staffel 4
                              - Die tlw. sehr originellen Ideen
                              - Rhade in Staffel 5: Der Inbegriff in Sachen Coolness

                              Minus:

                              - Dass der Handlungsbogen dank dem Autorenwechsel nicht ganz lückenlos ist
                              - Dass viele Dinge angerissen aber nicht weiter geklärt werden (Vergil Foxx usw.)
                              - Die tlw. schlecht geschriebenen Dialoge
                              - Etwas zu viel Action für meinen Geschmack
                              - Die miserable deutsche Synchro
                              - Die großteils grottenschlechten Einzelfolgen in Staffel 3

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