Der Aufstieg von Antares - Test-, und Experimentierthread - SciFi-Forum

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Der Aufstieg von Antares - Test-, und Experimentierthread

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    Der Aufstieg von Antares - Test-, und Experimentierthread

    Ich bin zur Zeit daran eine eigene Geschichte zu kreieren, welche sie zum Grossteil um eine von der Erdregierung abgespaltenen Kolonie dreht.
    Damit das ganze hier irgend wann mal in ferner Zukunft Form annimmt bin ich jedoch auf Input (Kritik, Anregungen, dergleichen) angewiesen.
    Die einzelnen Abschnitte, welche ich posten werde, sind noch weder chronologisch geordnet, noch irgendwie fertig. Sie sind eher sozusagen in einer "Beta-Fase" und dieser Thread ist damit sowas wie ein Beta-Test
    Insobesondere technische Details und Zahlen jeglicher Art sind noch mit Vorsicht zu geniessen und bestenfalls als provisorisch zu betrachten.

    mein längster, und bisher leider einziger postingwürdiger Abschnitt will ich hier gerne mal dem allgemeinen Beschuss aussetzen.

    Der Titel (der wie alles andere noch nicht Definitiv ist) lautet:

    Die 3. Schlacht um Cimaron

    Die betriebsame Ruhe an Bord wurde jäh durch die zwei kurzen, wohl vertrauten Hornstösse unterbrochen. Danach klang ein angenehmer Frauensopran ruhig, aber dennoch eindringlich aus jedem Lautsprecher: “Gefechtsalarm! Klar Schiff zum Gefecht! Alle Mann auf Gefechtsstationen! Ich wiederhole: Klar Schiff zum Gefecht! Alle Mann auf Gefechtsstationen!“
    Vice Admiral Jonathan Sanders stand vor dem grossen Bildschirm an der forderen Schottwand seiner Flagbrücke und studierte die farbigen Symbole welche seine Schiffe und die seines Gegners zeigten. Ein seltsames Gefühl machte sich in seiner Magengrube bemerkbar. Keine Angst. Nervosität? Vielleicht, aber primär war es ein Verlangen, einen “Hunger“. Das unbändige Bedürfnis endlich zuzuschlagen.
    Seine Augen starrten in den Bildschirm, doch sie hatten ihren Fokus verloren. Vor seinem inneren Auge sah er einen ähnlichen Bildschirm mit einer ähnlichen Situation. Hier in diesem System, nur etwa eine Lichtstunde näher am Sprungpunkt zum Sunset-System (bescheuerter Name für ein Sonnensystem welches aus nichts anderem als zwei sich gegenseitig umkreisenden braunen Zwergen bestand). Sechs Jahre zuvor. Wirklich, war es schon so lange her?
    Dreizehn Schlachtkreuzer, zerstört. Acht Schwere Kreuzer, zerstört. Sechs Leichte Kreuzer, zerstört. Einundzwanzig Zerstörer, auch zerstört.
    „Aber wir haben gewonnen. Haben wir?“
    Ja, gewonnen hatten sie. Zwei ganze Geschwader schwere Kreuzer, alles kampfstarke Broadsword's, komplett vernichtet. Drei Zerstörerflotillien, zerschlagen, versprengt und auf der Flucht.
    Von den sechs gewaltigen Schlachtschiffen waren zwei zerstört und die übrigen zu zerschlagenen Krüppeln zusammen geschossen, die keine Chance auf ein Entkommen mehr hatten, ehe sich der ranghöchste überlebende Offizier endlich ergab.
    Aber der Preis war furchtbar. Von zweiundzwanzig Schlachtkreuzern, die das Gefecht begonnen hatten, konnten am Ende nur noch vier als gefechtstauglich angesehen werden. Und selbst diese hatten wochenlange Reparaturen vor sich.
    Jonathan Sanders, damals Befehlshaber eines der Kreuzergeschwader im Rang eines Commodores, erinnerte sich an den Horror und den Wahnsinn dieser...Schlacht? Abwracken traf es besser. Er erinnerte sich gut wie seine Vercingetorix bockte und bebte unter den Hammerschlägen der feindlichen Geschützen. Das Fauchen der aus den Rissen im Rumpf entweichenden Luft, das Stöhnen der sich unter der Belastung verbiegenden Strukturteile. Die Fähigkeit und die Courage der Schiffsbesatzungen konnte noch so gross sein. Die altmodischen Gladius-Klasse Kreuzer waren den Broadsword's der Terraner hoffnungslos unterlegen.
    Sein Flaggschiff endete eingeklemmt auf Kernschussweite zwischen zwei dieser mächtigen Schiffe und er selbst wäre mit ihr gestorben, hätte ihn sein Stabschef nicht k.o. geschlagen und in eine Rettungskapsel geschleift.
    Sanders grinste innerlich ob dem Gedanken. Commander Caroline Petrova, jetzt Captain (senior Grade) Caroline Petrova, CO RAS Cimaron, BC-057, teilte nun wieder das Schiff mit ihm. Dieses mal jedoch vom Kommandosessel auf ihrer Brücke. Sie hatte schnelle Karriere gemacht und lief auf der Überholspur zum Commodore.
    Es war irgendwie...richtig. Zwei Veteranen der 2. Schlacht um Cimaron führten das in Gedenken an dieses grässliche Ereignis benannte Flaggschiff in eine weitere Schlacht an diesem Ort.

    Die Cimaron schloss zusammen mit allen übrigen Schiffen der Flotte langsam von hinten zu den Terranischen Schiffen auf. Dabei bremste sie beständig mit 1460g ab. Sie hätte problemlos 250g mehr machen können, doch die trägen Schlachtschiffe bremsten die Flotte.
    Die drei Sprungzonen des Cimaron Systems bildeten ein spitzwinkliges Dreieck, wobei die Sprungzone, welche in die Hyperraum-“Fahrrinne“ zum Argentis System, und damit tiefer ins Herz des von der Republik kontrollierten Gebietes führte die Spitze Ecke und die Zonen Richtung Sunset respektive Lindon System die Basis des Dreiecks bildeten.
    Als der Geheimdienst Sanders über die Voraussichtliche Ankunft der Terranischen Flotte informierte, hatte er seine 2. Flotte in dieses System vorgezogen und ungefähr im Flächenzentrum dieses astronomischen Dreiecks positioniert. Die Sprungzonen nach Sunset und Lindon hatte er mit leichten Kräften überwacht.
    Also ihm seine Späher die Ankunft der Terraner von Sunset her meldete, hatte er umgehend begonnen einen Abfangvektor zu generieren. Da sich sein Gegner wie erwartet auf einem direkten Kurs auf die Argentis Sprungzone zubewegte, hatte er sich zu einer etwas modifizierten Version der Standart-Liniengefechtsdoktrin entschieden. Die normale Doktrin für ein Gefecht zwischen zwei Schlachtlinien sah vor, dass sich die beiden Flotten im Spitzen Winkel näherten und sich zuerst mit Lenkraketen und später, wenn die Distanz genügend gesunken war, mit Energiewaffen beschossen.
    Sanders hatte jedoch nicht vor, sich auf ein Energiewaffengefecht mit einem überlegenen Gegner einzulassen.
    Also näherte er sich der Terransichen Flotte nicht im spitzen Winkel sondern auf Paralellkurs von Achtern aufkommend. Er würde auch nur soweit abbremsen um ein längeres Raketengefecht zu ermöglichen, nicht aber die Geschwindigkeit angleichen. Durch seinen höheren Basisvektor konnte ihn sein Gegner nicht zu einem Entscheidungskampf zwingen, selbst wenn er erheblichen Antriebsschaden erlitt. Gleichzeitig erlaubte ihm sein Vektor vor den Terranern in der Sprungzone nach Argentis zu sein.

    Sein Blick fokussierte wieder auf den Bildschirm. Es hatte viel mehr rote Sybole als letztes mal. Vor allem doppelt so viele Symbole für Schlachtschiffe. Aber auch die grünen Symbole waren zahlreicher. Die Formation unter seinem Kommando enthielt nur fünf Schlachtschiffe. Dafür glänzten 26 grüne Symbole für Schlachtkreuzer, davon 16 der alten Tigershark's. Als Langstrecken-Schlachtschiffkiller konzipiert waren die ersten jemals gebauten Schlachtkreuzer fast reine Raketenplatformen. Ursprünglich gebaut aus purer Verzweiflung, weil die Republik von Antares einfach nicht über die Industriellen Ressourcen verfügte um Schlachtschiffe in brauchbarer Zahl zu produzieren, hatten sich die schnellen Schlachtkreuzer über jede Erwartung hinaus bewährt.
    Die übrigen zehn Schlachtkreuzer waren neue Schiffe der Cimaron Klasse. Mit deutlich weniger Raketenwerfern bestückt als ihre Vorgänger, dafür mit starken Lasergeschützen, leistungsfähigeren Schilden und schwerer Panzerung bestens für den Nahkampf gerüstet sollten sie primär als Eskorte für die Tigershark's und die eigenen Schlachtschiffe dienen.
    Sanders' geschultem Auge viel noch ein weiterer markanter Unterschied zwischen den beiden Verbänden auf. Die terranische Schlachtlinie war von einem dichten Schirm aus Zerstörern und einigen Leichten Kreuzern umgeben, während die Schweren Kreuzer sich etwas dahinter hielten.
    In der antarischen Formation hielten sich die Schweren Kreuzer dicht an den Schlachtschiffen. Dafür enthielt der Schirm keine Leichten Kreuzer. Diese waren dem Hauptverband in einem breiten Fächer weit voraus geeilt und stellten den Aufklärungsschirm der Flotte. Auf Seiten der Terraner übernahmen die Scout-Fregatten der Stiletto Klasse diese Aufgabe.

    Sanders wusste, dass er nicht die Feuerkraft hatte um den Gegner zu vernichten. Aber das brauchte er auch nicht. Er musste ihn nur genug verwunden um ihn zum Rückzug zu zwingen

    „Zeit bis Raketenreichweite?“ Fragte Sanders. „Elf Minuten, Sir. Alle Schiffe melden Gefechtsklar. Tac-Net aktiv, Beschiessungspläne geladen.“ Antwortete Captain (junior Grade) Allain Goldstein, sein Stabschef.
    „Danke Allain. Lassen Sie die Schlepper auf Gefechtsposition zurück fallen.“ „Aye aye, Sir.“

    „Raketenreichweite in fünf Minuten, Sir. Aufklärungsschirm fällt hinter den Verband zurück.“ „Danke, Signalisieren Sie der Flotte die Schubumkehr einzuleiten, Beschleunigung zwölfhundert Ge. Entlassen Sie die SAR-Fregatten auf Bereitschaftspositionen. Signal an alle Schiffe: 'Bereithalten und viel Glück.'“
    Sanders zwang sich ruhig zu sitzen. Es war nicht leicht. Noch fünf Minuten, dann würden wieder Raketen fliegen. Auf beiden Seiten würden Schiffe und Menschen verbrennen. Noch fünf Minuten, dann würde die grösste Schlacht, die die Menschheit je gesehen hat beginnen und...
    „Raketenstart! Vögel in der Luft! Feind feuert Raketen.“ Sanders zuckte. Wie zur Hölle? Sie waren noch fast eine Lichtminute ausser Reichweite. Wie konnte das sein?
    Ganz einfach: Die Terraner hatten ihre Antriebstechnologie weiter entwickelt. Sie hatten einfach einen neuen Typ Raketen gebaut.
    „Details?“ Verlangte er mit einer Ruhe die er nicht fühlte. „CIC sagt 180 Vögel. Es ist schwer zu sagen auf diese Distanz, aber es sieht aus als ob sie alle von einem einzelnen Geschwader Schlachtschiffe kommen. Sollen wir das Gefecht abbrechen, Sir?“
    „Nein. Wir müssen so viel wie möglich über diese neuen Raketen herausfinden. Und das geht nur, indem wir uns ihrem Feuer aussetzen.“ Mit diesen Worten betätigte er einen Schalter an seinem Kommandosessel und die gepolsterten Metallbügel des Prallkäfigs schlossen sich um seinen Körper. „Signal an die Flotte: 'Beschleunigung auf fünfzehnhundert Ge erhöhen.'“ „Aye Sir. Bestätigte Goldstein mit leicht resignierter Stimme. „Antiraketen feuern, Kontakt in vier, drei, zwei, eins...Kontakt. Flablaser feuern....Raketen im Endanflug, auf Einschlag vorbereiten!“ Nichts geschah. Das Flaggschiff war nicht unter den Zielen der Raketen. „Sie haben sich auf die Defender konzentriert, mindestens sechs Treffer.“ Das war zu erwarten gewesen. Das einzige von der Republik gebaute Schlachtschiff stach aus der Formation heraus wie ein entzündeter Daumen. „Die Gloryous Victory erhielt zwei Treffer. Ebenso der Schlachtkreuzer Swordmaster, die Chevalier hat einen abgekriegt.“ Während dessen donnerte bereits die nächste Salve heran. Diesesmal erlitt nur die Defender zwei Treffer. „Nur zwei Treffer aus 180 Raketen. Das ist nicht gerade viel. Warten Sie mal Sir, ich glaube...“ Goldstein tippte auf seinem Display herum. „CIC bestätigt, Antirakten 7% effektiver als erwartet. Flablaser liegen 5% über der Erwartung“ Er grinste „Das Antriebssystem dieser Raketen muss so gross sein das kein Platz für ein anständiges ECM mehr war.“
    „Gut möglich.“ Sanders gab sich einsilbig. Er konnte sich keinen Überschwang leisten. Ohne die Schlachtschiffe und ihre gewaltige Raketenabwehrkapazität würde es wohl übel aussehen. Diese neuen Raketen stellten immer noch eine tödliche Bedrohung für seinen Verband dar. Bis sie in Reichweite seiner gewöhnlichen Raketen war, konnte er nicht zurück feuern. Dieser einseitige Beschuss konnte negative Auswirkungen auf die Moral seiner Besatzungen haben. Nun, da konnte er nichts machen. Zumindest schienen die Terraner noch keine brauchbare Doktrin für ihr neues Spielzeug zu haben, denn sie machten keine Anstalten die Distanz zwischen den beiden Flotten so lange wie möglich offen zu halten. Er selbst hätte versucht dieses unerwiderte Bombardement so lange wie möglich aufrecht zu erhalten. Aber wenn sein Gegner ihm einen Gefallen tat würde er sich wohl kaum beschweren, selbst wenn dieses dilettantische Verhalten seinen Berufsstolz verletzte. Also lehnte sich Jonathan Sanders in seinem Sessel zurück und strahlte zuversichtliche Gelassenheit aus, als die nächste Salve auf sein Kommando nieder ging.

    „Noch dreissig Sekunden bis Raketenreichweite, Sir.“ „Danke Allain. Flottenbefehl: Beschleunigung auf zwölfhundert Ge reduzieren.“ Er blickte auf den kleinen Bildschirm bei seinem rechten Knie auf dem das Gesicht von Captain Petrova zu sehen war. „Ok, Caroline, das Flaggschiff gibt das Signal. Feuern Sie nach eigenem Ermessen. Gute Jagd.“ „Da, Admiral. Danke.“
    Captain Petrova drückte einen Knopf auf der linken Armlehne ihres eigenen Kommandosessels und blickte ins Aufnahmegerät. „An alle. Hier ist der Captain. Raketenreichweite in zwanzig Sekunden, weitermachen.“
    „Und jetzt, Admiral?“ Fragte Goldstein etwas unsicher.
    Sanders blickte auf den Bildschirm. Noch zehn Sekunden, dann würden sie nicht mehr länger nur wehrlose Zielscheiben für diese, Gott sei Dank nur mässig effektiven, Langstreckenraketen sein. Und dann würden die Terraner ihre kleine Überraschung bekommen.
    Dieser Gedanke lies Sanders tatsächlich lächeln als er seinem Stabschef antwortete. „Jetzt überlassen wir Caroliene das Schiff und sehen wie die Sache läuft.“
    Dann zitterte das Deck unter seinen Füssen als die Republic of Antares Ship Cimaron simultan mit allen übrigen Schiffen der 2. Flotte der Republic of Antares Navy, der einzigen Streitkraft die der Terran Space Navy jemals erfolgreich die Stirn geboten hatte, Feuer spie.

    Die Terraner waren nicht die einzigen die in letzter Zeit fleissig an der Verbesserung ihrer Raketen gearbeitet hatten. Das Resultat welches die R&D Abteilung der Antarer vorzuweisen hatte war vielleicht nicht ganz so spektakulär wie diese neuen Langstreckenraketen, aber durchaus sehenswert. Anstatt gleich eine neue Rakete zu bauen hatten sich die Antarer damit begnügt ihre bestehenden Vögelchen zu verbessern. Sechs Sekunden höhere Brenndauer mochte sich nicht nach viel anhören, aber es war doch ein beachtlicher Vorteil, und sicherlich genug um dem Gegner einen kleinen Schrecken einzujagen. Aber das war nicht die eigentliche Überraschung.
    Sicherlich hatte der Terranische Admiral die neue Klasse Schwerer Kreuzer längst bemerkt, denn ihre Antriebssignatur unterschied sich gewaltig von der der alten Gladius.
    Viel Zeit für Spekulationen würde er nicht gehabt haben, aber einige Vermutungen mussten ihm durch den Kopf gegangen sein. Sicher jedoch würde er niemals die Wahrheit vermutet haben.

    Die RAS Crossbow und ihre acht Schwesterschiffe waren ausgesprochen hässliche Pötte.
    Sie waren aber auch das wohl kompromissloseste Schiffskonzept welches je in echte Hardware umgesetzt wurde. Ein schwerer Kreuzer der Crossbow Klasse hatte nur knapp 2/5 der Masse der Cimaron, aber die selbe Anzahl Raketenwerfer! Das war möglich weil er nebst diesen Werfern keine einzige Offensivwaffe an Bord hatte.
    Dieses extreme Design ermöglichte es diesen neun zerbrechlichen Schiffen tatsächlich die selbe Anzahl Raketen auf einmal zu feuern wie ein ganzes Geschwader Schlachtkreuzer der Tigershark Klasse.
    Die neun Schiffe feuerten ihre 180 Raketen auf sechs Zerstörer im Schirm der feindlichen Flotte.

    Die unglücklichen Opfer dieser Salve waren in einer schlechten Position. Das Tac-Net, eine Abkürzung von Tactical Network, verband alle Schiffe eines Geschwaders, oder einer ganzen Flotte zu einem perfekt koordinierten, Netz aus offensivem und defensivem Feuer. Das Tac-Net konnte die Raketenabwehrkapazitäten aller Schiffe so koordinieren das sie möglichst effektiv zusammenarbeiteten.
    Es stellte aber auch die Verteidigung der gesamten Flotte über die Selbstverteidigung der einzelnen Schiffe. Das galt besonders für die Zerstörer und Kreuzer des Schirms. Schliesslich war es ja die Aufgabe dieser Einheiten die Grosskampfschiffe zu schützen. In diesem Falle war diese Zuordnung der Prioritäten tödlich. Die Master-Computer des Tac-Nets erkannten das Ziel dieser 180 Raketen zu spät, und gaben die entsprechenden Schiffe darum zu spät zur Selbstverteidigung frei.
    Es war nicht ganz so schlimm wie es aussah. Die Zerstörer waren nicht wirklich alleine. Diese 180 Raketen waren eine Bedrohung für die gesamte Flotte, und so hatten ihre Ziele die gewaltige Raketenabwehrkapazität von zwölf Schlachtschiffen und vier Zerstörerflotillien im Rücken. Es war nicht annähernd genug. “Nur“ zwei der Zerstörer wurden tatsächlich vernichtet. Die anderen vier überlebten. Doch sie waren nur noch zerschlagene, kampfunfähige Hulks, die eine gefährliche Lücke im Abwehrnetz der Flotte hinterliessen. Das Tac-Net konnte die übrigen Zerstörer und Kreuzer neu positionieren um die Lücken zu schliessen. Aber das benötigte Zeit, Zeit die in dem Moment einfach nicht zur Verfügung stand. Denn in dem Moment in dem die sechs Zerstörer aus dem Netz fielen, nutzten Buchstäblich hunderte von Raketen die so entstandene Lücke gnadenlos aus.
    Die Schlachtschiffe Caligula und Marc Aurel trugen den Grossteil der Salve.
    Sechzehn auf die Caligula gerichtete Raketen wichen allem Abwehrfeuer aus und weigerten sich auf die Teuschkörper hereinzufallen.
    10'000 Kilometer vor ihrem Ziel gaben die elektronischen Gehirne der Raketen ein Signal. In der Zeit die die Systeme der Rakete benötigten um das Signal in eine Aktion umzusetzen war die Distanz auf rund 6'000 Kilometer gefallen. Das Signal war ein einfacher Befehl an das Antriebssystem: 'Leite die noch im Speichermodul enthaltene Energie durch die bislang ungenutzte Leitung.' Ein Energieblitz, so stark das keine noch so starke Leitung ihn länger als vier, fünf Millisekunden verkraften konnte jagte nach vorne in eine Reihe von speziell geformten Magnetspulen des Gefechtskopfes. Ein Magnetfeld, so stark das es einen menschlichen Körper innerhalb einer einzigen Millisekunde in seine Atome zerlegt hätte, baute sich auf. Das Feld war stark genug um den in Form von Lithiumdeutrid-Pellets gelagerten schweren Wasserstoff zur Kernfusion anzuregen. Ein kurzlebiges Sonnenfeuer mit der Energie von rund fünfundsechzig Millionen Tonnen TriNitroToluol flackerte auf.
    In den letzten Nanosekunden seiner Existenz kanalisierte das Raum und Zeit verzerrende Antriebsfeld der Rakete die gesamte Detonationsenergie aus einer Distanz von nur noch rund 100 Kilometer in einem schmalen Kegel nach vorne dem Ziel entgegen.

    Elektromagnetische Schilde flackerten als sie sich gegen den Schmiedehammer aus geladenen Partikeln stemmten. Zwei, drei solcher Schläge konnten sie abfangen, aber nun hämmerten mehr als ein Dutzend thermonukleare Morgensterne gegen sie. Spannungsspitzen bauten sich in den Generatoren auf und überlasteten die Dämpfer, Sicherungen brannten durch und unterbrachen die Stromkreise. Die Schilde starben.
    Nun lag es an dem Raum und Zeit verzerrenden Tensing-Hafezi Effekt Kollisionsschild, welcher jedes Raumschiff wie eine Schützende Blase umgab, sich dem Angriff in den Weg zu stellen. Ohne diesen dank einer kleinen Erfindung der genialen Physikerin Amanda Hafezi durch das Antriebsfeld generierten Schutzschild würde ein einzelner Treffer ausreichen um selbst ein Schlachtschiff in ein ausgeglühtes Wrack zu verwandeln.
    Dank diesem “TH-Schild“ waren die Auswirkungen der Treffer “nur“ beträchtlich.
    Geysiere aus verflüssigter Panzerung spien ins All hinaus. Geschütztürme, Sensoren und andere Rumpfaufbauten blieben als zerschlagene, halb geschmolzene Trümmerhaufen zurück. Wo immer ein Treffer die Panzerung des Rumpfs durchschlug, zerschmetterten die gewaltigen Energien Quartiere, Schottwände, Aggregate und Menschen gleichermassen.
    Das Antriebsfeld selbst flackerte als der Feuersturm zwei Antriebsspulen so schwer beschädigte, dass die automatischen Sicherheitssysteme die Stromkreise unterbrachen und sie abschalteten.
    Das Schlachtschiff taumelte, verlor etwas an Fahrt, dann fing sie sich wider und hielt grimmig ihre Position innerhalb des Geschwaders. Ein Schweif aus Atemluft, Trümmerteilen und Wasserdampf blieb zurück wie die Blutspur eines harpunieren Wals.

    „Admiral, der Feind beginnt den Beschuss zu spüren.“ Nun da die Raketen flogen schien Captain Goldstein seine Unsicherheit endlich vergessen zu haben. Jetzt klang eindeutig Kampfbegeisterung in seiner Stimme mit.
    Beide Flotten waren auf einen Parallelkurs eingeschwenkt und beharkten sich mit allem was ihre Werfer hergaben. Seit der Erfindung des Tensing-Feldantriebs war die Startrichtung einer Rakete kaum mehr von Bedeutung. Die Rakete konnte nach dem Start wenden und ein Ziel in der entgegengesetzten Richtung angreifen ohne viel ihrer Reichweite zu opfern.
    „Nicht nur er.“ Knurrte Sanders „Com, Formationsshift. Bringen Sie Kreuzergeschwader 09 näher an die Schlachtschiffe heran. Und befehlen Sie der Liberty die Terras Humbling zu decken.“
    Die Vier in der letzten Schlacht in diesem System erbeuteten Schlachtschiffe stellten den Kern der 2. Flotte. Leider hatte damals die Propagandaabteilung darauf bestanden die neuen Namen auszusuchen.
    Sanders musste sich selbst eingestehen das seine Aversion gegen diese Namen mindestens so viel mit seiner Entscheidung die Cimaron als Flaggschiff zu behalten zu tun hatte wie die Tatsache das der Schlachtkreuzer seit zwei Jahren “sein“ Schiff war und ihm ein perfekt auf einander eingespieltes Kommandoteam zur Verfügung stellte.
    Das Schiff erzitterte als zwei Raketen ihre Abwehr durchbrachen.
    „Nur Schildtreffer. Keine Schäden.“ Meldete Lieutenant (junior Grade) O'Ruke von ihrer Konsole.
    Sanders hätte die Information nicht gebraucht. Hätten die Treffer die Schilde durchdrungen wäre es nicht bei einem Zittern geblieben.

    Lieutenant (senior Grade) Alexander Sanders stand der Schweiss auf der Stirn. Sein Mund war ein dünner Strich in einem vor Konzentration gezeichneten Gesicht. Seit über zwanzig Minuten kämpfte er ein immer verzweifelteres Gefecht gegen die feindlichen Raketen. Mit geübten Bewegungen flogen seine Finger über die Tastatur, veränderten die Einstellungen des ECMs und bestätigten die Befehle des Tac-Nets und riefen in regelmässigen Turnus die verschiedenen Untermenüs seiner Systeme ab.
    Es war nicht leicht. Das Überleben des Schiffes und seiner Besatzung hing von seiner Arbeit ab, und der Feind hatte die Swordmaster zu einem seiner Hauptziele auserkoren. Schadensalarme gellten nun beinahe dauernd über die Hauptbrücke, sein Körper war übersät mit Prellungen und blauen Flecken. Und jedes mal wenn ein Treffer ihn gegen die gepolsterten Metallbügel seines Prallkäfigs schleuderte kamen ein paar mehr hinzu.
    Eine weitere Rakete entging seinen Flablasern und detonierte nur 90 Kilometer unter dem Rumpf des Schlachtkreuzers. Wieder bebte das Deck unter ihm, wieder Kreischten Schadensalarme. Doch dieses mal kam etwas anderes hinzu: Irgendwo im Schiff explodierte etwas. Ein Trümmerstück so gross wie ein Schreibtisch hämmerte sich einen Weg durch drei Schotts bis es seine letzte Energie am gepanzerten Steuerbordschott der Hauptbrücke ausgab. In dem Schott entstand ein Loch von etwa zwei Meter Durchmesser. Splitter von diesem Schott fegten wie Kartätschen über das Deck und töteten vier Besatzungsmitglieder, unter ihnen Lieutenant Commander Lindon, der Taktische Offizier. Sechs weitere Menschen, darunter Captain Welsh, wurden verwundet.
    „Captain!“ Schrie Alxander Sanders durch das Gekreische der Sirenen und dem Schreien der Verletzten. „Sind Sie ok?“ „Nein.“ Kam die Antwort vom Kommandosessel. „Aber noch einsatzfähig. Bleiben Sie an Ihrer Konsole, Lieutenant.“ „Aye aye, Skipper.“

    Das Überleben eines Schiffes in so einem Gefecht hing stark vom Tac-Net ab. Ohne die präzise Koordination seines Abwehrfeuers mit dem anderer Schiffe würde nicht mal ein Schlachtschiff einem solchen Bombardement standhalten können. Das Tac-Net war aber keine fest verdrahtete Fernsteuerung. Es war mehr wie ein Admiral der seinen Kapitänen Befehle erteilte. Und wie in jeder Befehlskette, kam es auch im Tac-Net hin und wieder zu Befehlsverweigerung.
    Die Computer an Bord eines Schiffes kontrollierten jeden Befehl des Tac-Nets darauf, ob er Sinn machte, und ob er tatsächlich aus einer autorisierten Quelle kam. Normalerweise funktionierte dieses System sehr zuverlässig. Erlitt ein Schiff jedoch im Laufe eines Kampfes mehr und mehr Gefechtsschäden konnte es bisweilen zu Komplikationen kommen. Durch beschädigte oder ausgefallene Sensoren konnte sich die Situation auf dem Gefechtsfeld für die Bordcomputer etwas anders darstellen als für das Tac-Net. Beschädigte Kommunitkationssysteme konnten eintreffende Daten korrumpieren, so das die Computer sie nicht mehr als autorisiert erkannten.
    Irgend etwas in der Art geschah nun in diesem Moment an Bord der RAS Swordmaster.
    Alexander Sanders zuckte zusammen als die Warnung auf seinem Bildschirm aufleuchtete:
    „Raketenabwehr-Feuerleitsystem weist Masterlösung zurück, wir sind auf lokaler Kontrolle!“
    „Stellen Sie den Link wieder her, sofort!“ Bellte Captain Welsh zurück.
    Alexander Sanders' Finger flogen fieberhaft über die Tastatur, doch er wusste, es war zu spät.
    In diesem Moment kamen 47 auf die Swordmaster gerichtete Raketen in den Feuerbereich der Antiraketen. Ohne die Koordination des Tac-Nets feuerte die Raketenabwehr des Schlachtkreuzers auf Raketen, die bereits von anderen Schiffen beschossen wurden, während andere unbehelligt blieben. Der unkoordinierte Einsatz der Antiraketen erwischte dreizehn Raketen, einen guten Drittel weniger als es mit intaktem Tac-Net gewesen wären. Elf weitere vielen auf Täuschkörper herein oder verloren durch das elektronische Geheule des ECMs die Aufschaltung und zerstörten sich selber. dreiundzwanzig Schiffskillerraketen gingen in den Endanflug auf das isolierte Schiff über. Die Flablaser stoppten acht. Andere Schiffe erwischten weitere fünf. Zehn detonierten gegen den TH-Schild. Die Feuerstürme ihrer Detonationen schienen das Schiff beinahe einzuhüllen. Die gewaltigen Energien verbogen das Raumverzerrungsfeld des Schildes, drückten es ein und schwächten es kurzzeitig. Die Raketen trafen nicht alle gleichzeitig. Die die später detonierten fanden eine geschwächte Verteidigung vor, durch die sie mehr ihrer Kraft auf das eigentliche Ziel übertragen konnten.
    Eine der Detonationen fand einen Schaden in der Rumpfpanzerung und schnitt tief in den Bauch des Schlachtkreuzers. Tief genug um einen Hagel aus weissglühenden Splittern durch die Panzerung von Fusionsreaktor zwei zu jagen. Einige dieser Splitter, manche so gross wie ein Bein und weit über 100m/s schnell, beschädigten die Elektromagnete des Eindämmungsfeldes so schwer, das die automatischen Sicherheitssysteme keine Zeit zum reagieren mehr hatten. Der elektromagnetische Käfig, der das Millionen Kelvin heisse Fusionsplasma im Zaum hielt, zerbrach und Lieutenant Alexander Sanders verdampfte zusammen mit allen übrigen Besatzungsmitgliedern der Swordmaster in einer grellweissen Plasmawolke.

    „Admiral, die...“ „Ich habs gesehen.“ gab Jonathan Sanders barsch zur Antwort als er zusah wie das Symbol der Swordmaster auf dem Taktikplott schwarz und rot aufblinkte und dann erlosch. Er brauchte keine visuelle Darstellung um sich den schnell verglimmenden, thermonuklearen Scheiterhaufen seines Sohnes vorzustellen.
    Wenigstens war es schnell gegangen. So schnell das es nicht mal für den automatisch gesendeten Omega-Code gereicht hatte.
    Die Swordmaster war nicht das erste Opfer dieser Schlacht, sie würde auch nicht das letzte sein.
    Von den neun Crossbow's existierten nur noch vier. Drei weitere Kreuzer und fünf Zerstörer waren entweder vernichtet oder kampfunfähig. Zwei Schlachtkreuzer hatten sich mit schweren Schäden aus dem Kampf zurückziehen müssen. Noch immer war die Terras Humbling das Primärziel des Gegners. Doch die starke Raketenabwehr und die massive Panzerung standen dem Schlachtschiff gut an. Mit der Unterstützung ihrer Schwesterschiffen und den Zerstörern und Kreuzer des Schirms hielt sie trotz den brutalen Wunden die ihr zugefügt wurden, tapfer stand. Noch.

    Jubel brach auf der Flagbrücke aus. „Da geht ihr erstes Dickschiff, Sir!“ Tatsächlich schor eines der terranischen Schlachtschiffe mit schwerem Antriebsschaden aus der Formation aus. Beiboote und Retungskapseln stoben in alle Richtungen davon. „Das war für die Swordmaster Und der nächste kommt bald.“ Captain Goldstein hatte sichtlich mühe dem allgemeinen Begeisterungssturm stand zu halten.
    Die gute Stimmung hielt nicht lange. „Admiral, die Terras Humbling meldet schweren Schaden. Sie haben fast die Hälfte ihrer Raketenwerfer verloren.“
    Sanders rief das Schadensdiagram des Schlachtschiffs auf. Erschrocken fragte er sich, wie dieses Wrack überhaupt noch Formation halten konnte. Warum hatte sich Captain Martin nicht zurückgezogen?
    „Com, geben Sie mir Admiral Skogen. Jetzt!“ Sein Kommunkationsdisplay erwachte. „Debora, Du musst evak...“ Die Stimme erstarb als er realisierte was er sah. Rear Admiral Debora Skogen, Kommandierender Offizier des 2. Schlachtgeschwaders, war in ihrem Prallkäfig zusammengesunken. Ihr rechter Arm war nur noch eine blutige Masse aus zerfetztem Fleisch und Knochenfragmenten. Ein riesiger Splitter hatte sich in ihren Sessel gebohrt und ragte wie die Klinge eines zerbrochenen Schwertes aus ihrem aufgerissenen Torso. An der Stelle ihres rechten Auges klafte eine hässliche Wunde, die die gesamte Gesichtshälfte zu einer grausamen Maske verzerrte. Das linke Auge starrte geradeaus ins Leere und in ihrem halb geöffneten Mund kochte schaumiges Blut.
    Wie bei seinem Sohn konnte sich Sanders keine Zeit der Trauer um seine langjährige Freundin erlauben.
    Er drückte ein paar Knöpfe um die Kommandobrücke der Terras Humbling aufzurufen.
    Doch das Gesicht unter der verschmierten Visierscheibe eines Helmes war nicht das von Captain Martin.
    Die Frau hatte die mandelförmigen Augen und den mokkafarbenen Teint die typisch waren für Familien die ursprünglich aus den ethnischen Schmelztigeln von Alpha Centauri, Sarasota oder Epsilon Indi stammten. Sanders war sich sicher sie bereits einmal gesehen zu haben. Dann erkannte er die Rangabzeichen eines Commanders auf der mit irgend einer dunklen Substanz beschmierten Schulter ihres Skinsuits.
    „Admiral, Commander Naomi Kareth, Exec.“ Sie holte einmal tief Luft. „Captain Martin ist tot. Und Admiral Skoden auch. Schon...schon seit etwa zehn Minuten. Ich weiss es selbst erst seit ein paar Sekunden. AuxCon wurde bereits vor etwa dreizehn Minuten durch Gefechtsschaden von allen Systemen getrennt, und wir sind eben erst wieder Online gegangen. EmCon eins hat in der Zwischenzeit übernommen.“
    Nun war es an Sanders tief durch zu atmen. Das Schlachtschiff war zehn Minuten unter der Führung eines Notsteuerstandes gefahren, ohne das sein Stab informiert wurde. Der Schaden im Inneren des stählernen Giganten musste immens sein, wenn ihre Kommunikationswege derart gestört waren.
    „Commander, Ihr Schiff ist so gut wie kampfunfähig. Ziehen Sie sich sofort aus dem Gefecht zurück und beginnen sie die Evakuierung. Das ist ein Befehl.“ Damit unterbrach er die Verbindung.
    „Aye aye Si...“ Commander Kareth lies sich in ihren Sessel zurück sinken. Sie brauchte eine Sekunde um den Befehl zu verdauen. Evakuieren. Das Schiff aufgeben. Nach dem der Skipper und der Admiral auf ihr gestorben waren? Ein Schiff unter ihrem Kommando aufgeben? Sie konnte es nicht. Und doch musste sie. Es war ihre Pflicht der Crew eine Chance zu geben zu überleben.
    „Steuermann. Kurswechsel: fünfzig Grad Backbord äusserste Kraft voraus. Geben Sie mir alles was noch da ist.“
    „Ruder Backbord 50 äusserste Kraft, aye.“
    „Waffen, Feuer einstellen. Melden Sie uns aus dem Tak-net ab.“
    „Com, entlassen Sie unsere Begleitzerstörer.“ Zu sich selbst flüsterte sie: „Wo wir hingehen sollen sie uns nicht folgen.
    „Aye Ma'am. Soll ich den Eta-Code senden?“
    Commander Kareth schüttelte den Kopf. „Negativ. Wir versuchen sie hier raus zu kriegen.“
    Dann aktivierte sie ihr Interkom. Der helle Glockenklang des “An Alle“ Signals klang in jedem Lautsprecher und jedem Funkgerät an Bord. „Achtung, hier spricht der Kommandant.“ Ihr Magen verknotete sich bei dem Wort. „Beginnen Sie die Evakuierung. Alles nicht essentielles Personal von Bord. Die Beibote sind den Verwundete vorbehalten. Commander Morrison, beginnen Sie unverzüglich mit der Evakuierung aller transportfähigen Verwundeten. Weitermachen.“
    „Commander!“ meldete Lieutenant Oselis von der taktischen Station. „Die Terraner beschiessen uns weiter.“ “Verstanden Waffen, tun Sie was Sie können.“

    112 Raketen gingen in den Anflug auf das weidwunde Schlachtschiff. Keine Zerstörer deckten sie mehr, keine Tac-Net-koordinierte Raketenabwehr eines ganzen Schachtschiffgeschwaders stand ihr zur Seite.
    Die Terras Humbling war allein.
    “Nicht genug. Nicht genug Zeit.“ Der Gedanke brannte in Naomi Kareth's Verstand wie Lava.
    In dieser Kurzen Zeit hatte Suregon Commander Morrison keine zehn Prozent der Verwundeten in die Beiboote schaffen können. Tränen mischten sich mit dem Schweiss auf ihrem Gesicht als die Finger ihrer linken Hand eine durchsichtige Plastikklappe auf ihrer linken Armlehne öffneten und den darunter geschützten kleinen, roten Knopf in die Fassung pressten.
    Sirenen heulten aus jedem Lautsprecher und jedem Funkgerät an Bord. Die zwei kurzen, auf- und abschwellenden Hornstösse wurden nie, in keiner auch noch so realistischen Übung verwendet. Wenn sie erklangen wusste jeder ohne den geringsten Zweifel was los war. Und so war die ruhige, angenehme Sopranstimme der Durchsage eigentlich überflüssig. „Schiff räumen! Alle Mann von Bord! Alle Mann von Bord! Ich wiederhole: Schiff...“
    Das war keine geordnete, mit militärischer Disziplin ausgeführte Evakuierung mehr. Jetzt hiess es nur noch “rette sich wer kann“. Besatzungsmitglieder überall an Bord hämmerten mit zitternden Händen auf die Öffnungsmechanismen ihrer Prallkäfige und Gurtgeschirre, Schadenskontrollteams liessen ihre Werkzeuge fallen. Alle die konnten rannten um ihr Leben zu der nächsten Rettungskapsel. Wenige, nur so wenige würden sie erreichen.
    Die Angehörigen des medizinischen Personals in der Krankenstation, und den verschiedenen Hilfsstellen weigerten sich oft ihre hilflosen Patienten zurück zu lassen und warteten mit ihnen auf das Ende.
    Nicht das es in der Regel viel änderte. Die Medizinischen Einrichtungen lagen nach Möglichkeit tief im Innern des Rumpfes. Gut geschützt vor Feindfeuer, aber weit entfernt von den nächsten Rettungskapseln.

    Commander Kareth öffneten ihren Prallkäfig und wandte sich an ihren Kommunikationsoffizier. „Com, senden Sie den Omega-Code und dann raus hier!“ Sie hob den Kopf und lies ihren Blick über die verwüstete Hilfsbrücke schweifen. Tote, oder Teile von Toten hingen in zerstörten Sesseln vor ebenso zerstörten Konsolen oder lagen zwischen den Trümmern auf dem Boden herum. Wände und Bildschirme waren mit Panzergel, Blut und anderen Dingen bespritzt.
    „Das gilt für Sie alle. Hier können wir nichts mehr tun. Verschwinden wir!“
    Sie setzte sich in Richtung der Backbordtür in Bewegung, als sie in den Augenwinkeln sah das einer ihrer Leute noch immer auf seinem Platz war. „Das gilt auch für Sie, Mr. Oselis.“ „Bei allem Respekt, Ma'am,“ antwortete der Lieutenant an der taktischen Konsole abwesend „Befehl verweigert.“
    Lieutenant Oseli's Finger flogen mit verzweifelter Präzision über seine Konsole. Er justierte die Einstellungen des ECMs und wies den Flablasern neue Zielprioritäten zu, während seine wenigen Antiraketen bereits auf die entgegenkommenden Raketen zurasten. Er kämpfte um Sekunden, ein paar Sekunden mehr, um mehr Besatzungsmitgliedern Zeit zur Flucht zu geben.
    Naomi Kareth wusste es besser als sich in dieser Situation auf irgendwelche Machtkämpfchen einzulassen.
    Sie nickte nur resigniert und rannte in den Korridor. Dann ging für sie die Welt unter.

    59 Raketen brachen durch Lieutenant Oselis Abwehr. Die Feuerstürme ihrer Detonationen schienen das Schlachtschiff zu verschlingen. Ganze Rumpfsektionen verdampften. Ein gewaltiger Feuerball erruptierte aus dem Bauch des geschundenen Schiffes als ein Direkttreffer in Hangar eins Tanks mit flüssigem Wasserstoff und Sauerstoff zum Platzen brachte. Die nuklearen Feuerzungen rissen überall auf dem vernarbten Rumpf die Panzerung auf, Flammen schlugen aus den Aufgerissenen Abteilungen, wo entweichende Atemluft sie kurzzeitig nährte.
    Der Millionen Tonnen Schwere Hulk, welcher einst die RAS Terras Humbling war, taumelte in die kalte Dunkelheit des Alls davon und weniger als zwei Dutzend Rettungskapseln und nur eine einzige Barkasse hatten es rechtzeitig von Bord geschafft.

    Terras Humbling sendet den Omega-Code, Sir.“ Meldete Captain Goldstein überflüssigerweise.
    Sanders nickte nur kaum merklich. „Admiral.“ Das war sein Kommunikationsoffizier. „Die Defender meldet schweren Schaden an ihrem Antriebssystem. Captain Gomez sagt, er könne die Verbandsbeschleunigung nicht mehr halten und fällt aus der Formation.“ „Verstanden.“
    Damit hatte er schon zwei Schlachtschiffe verloren. Und schlimmer noch: Commodore Vong, der Kommandant von Schlachtschiffdivision 2.2 und Stellvertreter von Rear Admiral Skogen hatte seine Flagge auf der Defender gesetzt. Damit waren beide Flaggoffiziere von Schlachtgeschwader 2 ausser Gefecht.
    „Signal an die Liberty: Unterrichten Sie Captain Augsburger davon, dass er jetzt das Kommando über BatRon-null-zwo hat.“ „Aye Aye Sir.“
    Es kostete Sanders alle Selbstbeherrschung nicht mit der Faust auf die Armlehne seines Sessels einzuschlagen. Er verlor Schiffe in immer steigender Kadenz, und er wollte gar nicht an die tausenden von Männern und Frauen denken, die bereits unter seinem Kommando gestorben waren.
    Nicht das die Terraner nicht ihren Preis für das töten seiner Leute zahlten. Drei Schlachtschiffe waren bereits ausgefallen. Zwei zerstört und eines kampfunfähig. Und wenn er die Schadenseinschätzung der CIC an zwei weiteren richtig beurteilte, dürften die nächsten beiden Abschüsse kurz bevor stehen.
    Würde der Verlust von fünf Schlachtschiffen genügen um seinen Gegner zum Aufgeben zu bewegen?
    Sanders hoffte es, denn ihm selbst gingen die Munition, und die Schiffe aus.

    „Admiral!“ „Ich sehe es Allain.“ Der Hauptbildschirm zeigte eine grobe Übersicht über das Geschehen, keine Details. Dafür waren die Wiederholdisplays seines Kommandosessels da. Auf einem von ihnen hatte er eine Detailansicht der feindlichen Schlachtgeschwader eingestellt. Auf ihm schwärmten mehr als ein Dutzend Beiboote von den beiden schwer angeschlagenen Schlachtschiffen weg.
    „Admiral, ich empfange Eta-Codes von den beiden Schlachtschiffen.“ „Verstanden Com. Allain, Geschwaderbefehl: Tango vier und sieben, in Ruhe lassen. Die RAN gewährt Pardon.“
    Der Omega-Code war der letzte Funkspruch eines Kriegsschiffes. Eine kurze Zahlenkombination hinten an den Transpondercode angehängt, kündete von der unmittelbar bevorstehenden Zerstörung. Es war der Todesschrei eines verlorenen Schiffes.
    Der Eta-Code war etwas anderes, ein Überbleibsel aus zivilisierteren Tagen. Gemäss dem interstellaren Abkommen zur Raumkriegsführung von Epsilon Indi war ein Schiff unter Eta-Code als Nonkombatanten zu betrachten. Es durfte sich nicht mehr am Kampfgeschehen beteiligen, und auch nur noch so viel manövrieren wie nötig war um Beschuss auszuweichen oder eine Kollision zu vermeiden. Im Gegenzug durfte es weder beschossen noch geentert werden. Am Ende des Gefechts würde es samt der noch an Bord befindlichen Besatzung als Beutegut dem Sieger zufallen.
    Der Eta-Code war das Flehen eines sterbenden Schiffes um Gnade für seine Crew.
    Und allzu oft wurde der Eta-Code von beiden Seiten ignoriert.

    „Admiral, der Feind ändert den Generalkurs. Sie öffnen die Distanz und beschleunigen, Sir. Ich...“ Captain Goldstein unterbrach sich und blickte ein, zwei Sekunden ins Leere. „CIC bestätigt, Gegner zieht auf einen Vektor in Richtung der Sprungzone nach Sunset. Sie ziehen sich zurück, Sir! Wir haben sie verjagt!“ Das erklärte das Verhalten der beiden Schlachtschiffe. Sie hatten Antriebsschaden erlitten und konnte nicht mehr mit dem Rest der Flotte mithalten, und da keine Zeit für eine Evakuierung blieb, konnte man sie auch nicht gut sprengen.
    „Gut.“ Sanders schloss seine Augen für einen kurzen Moment. Ein Teil seiner selbst dürstete nach weiterem Blut, verlangte Rache für den Tod seines Sohnes. Aber er konnte nicht. Sein eigener Verband war schwer angeschlagen und insbesondere seine Schlachtkreuzer hatten kaum noch Munition.
    Und selbst wenn er die taktische Möglichkeit zum fortsetzen der Schlacht gehabt hätte, so hätte diese Entscheidung nur zu weiteren Verlusten auf seiner Seite geführt. Verluste die sich seine Nation nicht leisten konnte. Nein, seine Pflicht war seinen Untergebenen und seiner Nation gegenüber, nicht seinen persönlichen Gefühlen.
    Als er seine Augen wieder öffnete, verriet seine Stimme nichts von dem Kampf, der in seinem inneren tobte.
    „Geschwaderbefehl: Kurs zwanzig Grad nach Backbord ändern, Beschleunigung beibehalten.“
    Sein Stabschef nickte. „Aye, Sir. Soll ich den SAR-Fregatten den Einsatzbefehl geben?“
    „Nein.“ antwortete Sanders barsch, und fügte dann auf den verwirrten Gesichtsausdruck Goldstein's hinzu: „Wir lassen niemanden, niemanden, zurück. Aber die SAR-Fregatten stehen nicht unter dem Schutz des Roten Kreuzes, daher lasse ich sie nicht in den Feuerbreich der Terraner.“
    Sanders beobachtete den Hauptbildschirm. Die Vorsichtsmassnahme war vermutlich überflüssig. Die Terraner schienen den Schwanz eingezogen zu haben. Sie beschossen ihn nicht mal mit ihren Langstreckenraketen. „Allain, befehlen Sie Kreuzergeschwader sechzehn den Feind bis zum Verlasen des Systems zu beschatten. Aber machen Sie ihnen klar, dass sie sich ausser Reichweite der Langstreckenraketen halten sollen.“

    Minuten vergingen ohne das irgend etwas geschah. Die Terranischen Schiffe zogen ausser Reichweite ihrer neuen Waffe und Vice Admiral Sanders suchte den Blickkontakt mit seinem Stabschef. „Allain, Kontaktieren sie die Sempach. Sagen Sie Captain Sewall, er könne die Bergungsoperationen aufnehmen.
    Die Flotte trifft sich mit dem Tross zur Aufmunitionierung und Schadensanalyse.“
    Vorsichtig, um sich seine Müdigkeit nicht anmerken zu lassen, erhob er sich aus seinem Sessel und machte sich auf in Richtung des Turboliftes. „Ich bin in meinem Quartier. Rufen Sie mich wenn etwas unvorhergesehenes geschehen sollte.“

    In seinem Quartier angelangt liess sich Jonathan Sanders auf sein Bett sinken und stützte den Kopf erschöpft in seine behandschuhten Hände. Und dort, in der Abgeschiedenheit seines Quartiers, wo niemand ihn sehen konnte, gestattete er sich endlich um seinen Sohn zu weinen.



    Disclaimer

    Dies ist ein Werk der Fiktion.
    Sämtliche Ähnlichkeiten mit urheberrechtlich geschützten fiktiven und non-fiktiven Werken, natürlichen und/oder juristischen Personen sowie Nationen, politischen Parteien, religiösen Gruppierungen und Volksgruppen sind rein zufällig und nicht gewollt.
    Alle Rechte liegen beim Autor.
    Understanding the scope of the problem is the first step on the path to true panic.

    - Florance Ambrose

    #2
    Der Disclaimer ist wirklich nötig - man merkt schon, daß Du ein ziemlich großer David-Weber-Fan bist. Aber es liest sich gut bis jetzt.

    Allerdings ist zumindest in diesem Kapitel keine eindeutige Hauptfigur auszumachen, um deren Erlebnisse Du die Geschichte aufbauen möchtest. Und es fehlt noch ein wenig "Fleisch auf den Rippen": Warum liegt Antares mit Terra im Krieg, seit welcher Zeit tobt er, wie sind Antares bzw Terra politisch organisiert ... all das, was das Universum selbst erst mal so richtig vorstellbar und die Reaktionen der darin handelnden Personen nachvollziehbar macht.
    “You can’t wait until life isn’t hard anymore before you decide to be happy.” -Nightbirde.at AGT, 2019

    Main problem with troubleshooting is: trouble shoots back? (Quelle: Google+)

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      #3
      von irgendwo her muss man ja die Ideen nehmen
      von der Technik her kann man es (zumindest in diesem Teil der Zeitlinie) als eine Mischung aus Starfire und Honorverse ansehen, allerdings versuche ich möglichst viel eigene Ideen einzufügen. Garnciht so leicht...


      Tja, der Grund für die "Unanehmlichkeit" zwischen Antares und Terra ist eigentlich recht einfach: Die Antarer sind Seperatisten, die sich während des Bürgerkriegs abgespalten haben.
      Das Problem ist, ich weis nicht so recht wie ich das in die Geschichte einarbeite, ohne einen 3-Seitigen Infodump irgendwo einzuschieben

      Die politische organisation werde ich sicher bald beschreiben, aber erstmal soviel: Beide sind (halbwegs) ehrliche Demokratien.
      Understanding the scope of the problem is the first step on the path to true panic.

      - Florance Ambrose

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        #4
        Zitat von HMS Fearless Beitrag anzeigen
        Tja, der Grund für die "Unanehmlichkeit" zwischen Antares und Terra ist eigentlich recht einfach: Die Antarer sind Seperatisten, die sich während des Bürgerkriegs abgespalten haben.
        Das Problem ist, ich weis nicht so recht wie ich das in die Geschichte einarbeite, ohne einen 3-Seitigen Infodump irgendwo einzuschieben
        Probier's mit einem Dialog zwischen zwei Figuren. Etwa so:

        "Wann werden die Terraner endlich einsehen, daß sie keine Chance mehr haben, uns wieder zu vereinnahmen?", fragte der Präsident der Republik Antares.

        "Wenn ihr Zentralgestirn erkaltet ist, Mr. President", antwortete die Chefin seines Admiralstabes ...

        Den Rest überlasse ich Dir.
        “You can’t wait until life isn’t hard anymore before you decide to be happy.” -Nightbirde.at AGT, 2019

        Main problem with troubleshooting is: trouble shoots back? (Quelle: Google+)

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          #5
          Das letzte Gefecht der Waylander

          „Captain. Alle Stationen melden voll Besetzt und Gefechtsklar. Systemtests abgeschlossen, alle Systeme grün. Fusion eins und zwei hochgefahren und betriebsbereit, alle Speicherbänke geladen. Waffen bereit zum Laden. Bestände Schiffskiller-, und Antiraketen einhundert Prozent. Dronen und Täuschkörper klar zum Aussetzen. Schilde aktiv und stabilisiert. Schiff klar zum Gefecht Ma'am!“
          „Danke Exec.“ Antwortete Captain (junior Grade) Andrea Sinclair ruhig. Mit einem Tastendruck aktivierte sie das Intercom und der helle Glockenton des 'An Alle' Signals erklang aus jedem Lautsprecher des Schiffes.
          Die Männer und Frauen der Besatzung hoben die Köpfe und blickten (wo vorhanden ) in die Bildschirme, auf denen das Gesicht ihrer Kommandantin auftauchte. „Dreizehn Minuten dreiundvierzig Minuten. Keine allzu schäbige Zeit.“ Andrea machte eine Pause und auf den Bildschirmen schienen ihre warmen braunen Augen jedem Mitglied ihrer Besatzung direkt in dessen Gesicht zu sehen „.Leider ist das keine Übung. Ein schwerer Kreuzer der Broadsword Klasse und zwei Fregatten befinden sich auf Abfangvektor. Die Vektoren machen ein Ausweichen unmöglich. Wir müssen uns stellen. Weitermachen.“
          „Mr. DeSoto,“ wandte sie sich an ihren taktischen Offizier „Lassen Sie die Werfer laden.“ „Aye, Ma'am.“
          Im vorderen Drittel des Schiffsrumpfes holten die Laderoboter die ersten Raketen aus den Regalen der Bereitschaftsmunition und legten sie auf die Ladeschienen. Diese schoben die 13 Tonnen schweren Ungetüme mit einem leisen elektrischen Surren in die Abschussrohre. Verbindungsbrücken fuhren aus den Wänden der Röhren aus und stöpselten sich automatisch in die dafür vorgesehenen Anschlüsse an den Raketen. Computer führen letzte Systemtests durch und überprüften die Ladung der Speicherzellen.
          In den Magazinen begannen die Laderoboter weitere Raketen auf die Transportbänder zu laden.

          Andrea lehnte sich in ihrem Sessel zurück und bemühte sich um eine möglichst gelassene Mine. Es war nicht leicht. Ihre besten Chancen bestanden darin ihrem Gegner in einem Spitzen Winkel davon zu laufen und zu hoffen, dass ihre Antriebssysteme im Raketengefecht keinen allzu grossen Schaden nehmen würden. Durch den höheren Basisvektror des gegnerischen Schiffes hatte sie dann eine Chance zu entkommen. Besonders da ihr Gegner während der Annäherung nicht abbremsen konnte, ohne ihr das Heck zu zudrehen. Leider würde sie ihm nach dem Passieren das Heck zudrehen müssen. Falls es überhaupt dazu kommen würde. Es war gut möglich, dass es dem Terraner gelingen würde während des Passierens ein Energiewaffengefecht zu erzwingen. Im Raketengefecht war sie leicht im Vorteil. Die Gladius und Broadsword Klasse trugen die selbe Anzahl Raketenwerfer, und wenn auch die Raketenabwehr ihrer alten Waylander nicht so stark war wie die des Broadsword's, so würden sie ihre beiden Zerstörer doch besser unterstützen können als die beiden Fregatten des Terraners.
          Andrea verfluchte ihr Pech. Ausgerechnet heute befand sich Vice Admiral Taylor mit seinen beiden Schlachtkreuzergeschwadern auf der anderen Seite des Systems auf Manöver und hatte nur ein paar wenige Kreuzer und Blechbüchsen als Wachposten zurückgelassen.

          „Astro. Plotten Sie einen Kurs der uns im Spitzen Winkel an unserem neuen Freund vorbei in Richtung Hauptsprungpunkt nach Cimaron bringt. Versuchen Sie uns dabei ausser Energiewaffenreichweite zu halten.“ „Aye.“
          Eine Minute später meldete sich Lieutenant Malcomb, die Astrogatorin. „Captain. Vektor berechnet.“ „Sehr gut Clara. Geben Sie ihn weiter.“ „Aye Captain. Ruder, kommen Sie auf null-sechs-vier-punkt-eins sieben zu eins-null-neun-punkt-null-eins-sieben, Beschleunigung: 17'850 Meter pro Sekunde im Quadrat.“
          „Komme nach Backbord auf null-sechs-vier-punkt-eins sieben zu eins-null-neun-punkt-null-eins-sieben, Beschleunigung 17'850 m/s Quadrat, aye!“ Bestätigte der Rudergänger.

          „Captain.“ Meldete sich Lieutenant Commander DeSoto drei Minuten später von der taktischen Station. „Der Feind hat gewendet. Er liegt nun auf null-sechs-sechs zu eins-null-neun-punkt-null-zwei. Beschleunigung neunzehnhundert Ge.“ „Zeit bis Raketenreichweite?“ Fragte Andrea. „Bei der jetzigen Vektorgeometrie in dreindvierzig Minuten, Ma'am.“
          „Exec.“ „Ma'am?“ Fragte Commander Hidoshi Nakamura, ihr erster Offizier. „Positionieren Sie die Atropos und die Corby an unseren Flanken. Nicht zu nahe. Ich bezweifle, dass der Broadsword absichtlich auf sie schiessen wird, solange wir noch kampffähig sind, aber ich will nicht das die Raketen auf sie aufschalten wenn unser ECM ihre Erfassung bricht. Aber nahe genug um sie innerhalb unseres Nahverteidigungsbereichs zu haben. Wenn der Gegner auf sie feuert, holen Sie sie dichter heran, ohne zuerst auf meinen Befehl zu warten.“ „Aye Ma'am.“

          „Feind stoppt die Beschleunigung und wendet, Ma'am. Raketenreichweite in drei Minuten.“ „Danke Waffen. Feuerbereit?“ „Aye Captain! Beschiessungsplan geladen, Feuerleitlösung erstellt.“
          „Schlepp-Täuschkörper aussetzen. Standby ELOKA.“

          An Steuerbord und Backbord öffnete sich je eine Luke im Rumpf. Die Tonnenförmigen Täuschkörper drifteten hinaus. Innerhalb des Kompensatorfelds der Waylander erfuhren sie keine Geschwindigkeitsänderung relativ zu ihrem Mutterschiff. Traktorstrahlen erfassten sie und bugsierten sie sanft durch den TH-Schild in den freien Weltraum hinaus.
          Die Täuschkörper – eigentlich weniger reine Täuschkörper als vielmehr komplette ELOKA-Platformen – hingen einige hundert Kilometer vom Rumpf ihres Mutterschiffs entfernt an den Traktorstrahlen. Die Täuschkörper hatten weniger die Aufgabe Raketen auf sich zu ziehen – die Waylander hatte insgesamt nur sechs dieser sperrigen, eher kostspieligen Dinger – als vielmehr die Leitsysteme der Raketen generell zu verwirren.

          „Vögel in der Luft! Feind Startet Raketen! Raketen im Anflug, Richtung drei-null-vier zu null-null-zwei. Entfernung zwölf Millionen Klicks!“
          „Danke Waffen. Sie dürfen das Feuer erwidern.“ „Aye aye, feuere Raketen! ELOKA kommt hoch.“

          Der terranische Kreuzer feuerte acht Raketen. Drei verloren die Aufschaltung als die leistungsstarken Störsender des antarischen ELOKAs ihre Sensoren blendeten. Eine reaquirierte ihre Erfassung, eine zweite schaltete auf den Backbord-Täuschkörper auf und die letzte schaffte keine neue Erfassung und zerstörte sich selber
          Antiraketen erwischten drei weitere. Und die zwei letzten vergingen im konzentrierten Feuer der Flablaser.
          Von den nächsten zwei Salven schaffte es auch keine Rakete die Flablaser zu überwinden, doch Andrea wusste, es würde nur eine Frage der Zeit sein bis...

          „Die Waylander bebte. Zwei Raketen der vierten Salve durchdrangen jede Verteidigung und detonierten gegen die elektromagnetischen Schilde. Die beiden Schilde stoppten das meiste des Partikelstromes und die Panzerung im Backbordbug verhinderte einen Durchbruch der Hülle aber Werfer zwei, Flablaser vier und Lidar zwei vielen aus.

          „Skipper! Feind beschleunigt und hat nach Backbord gedreht! Er hält auf uns zu.“ Rief Lieutenant Commander DeSoto. „Ruder, vierzig Grad Steuerbord, selbe Ebene, maximale Beschleunigung.“ bellte Andrea. „Exec, holen Sie beide Blechbüchsen nach Steuerbord. Sie sollen Abstand halten. Waffen, Beschiessungsplan für ein Extremdistanz-Energiegefecht erstellen.“
          Eine Serie von Bestätigungen kam zurück.
          Andrea beobachtete den Hauptplott. Der Terraner konnte sie trotz seines höheren Beschleunigungsvermögens nicht näher zwingen, dafür war ihre relative Geschwindigkeit zu hoch. Sie würden einander in einem Abstand von etwas mehr als vier Lichtsekunden passieren. Auf diese Distanz war ein Treffer mit einer Energiewaffe reine Glücksache. Allerdings hatte ein Broadsword eine Menge Energiewaffen.
          „Waffen, Sie können nach eigenem Ermessen feuern.“
          „Aye aye, Captain.“

          Die beiden Kreuzer zogen in einem Abstand von rund 1.24 Millionen Kilometer an einander vorbei. Ihre Laserkanonen schleuderten Speere aus kohärentem Licht über den sie trennenden Abgrund.

          Ein Gefecht mit Energiewaffen war über grössere Distanzen immer eine schwierige Angelegenheit. Eine Distanz von vier Lichtsekunden bedeutete, dass wenn ein Laserstrahl bei der errechneten Position seines Ziels ankam, die Radar- oder Lidarabtastung des Ziels, auf welcher seine Feuerleitlösung basierte, bereits mehr als acht Sekunden alt war. In dieser Zeit konnte das Ziel wer weiss wohin geflogen sein.
          Trotzdem erzitterte die Waylander unter einem Treffer, welcher einen der 75cm Laser der Backbordbatterie zertrümmerte, die Offiziersmesse ausweidete und 16 Männern und Frauen das Leben kostete.
          Als die Distanz zwischen den beiden Schiffen grösser zu wurde, begann der terranische Kreuzer wieder mit Raketen zu feuern.

          „Ruder, Beschleunigung stoppen. Drehen Sie hundertsiebzig Grad nach Steuerbord, selbe Ebene. Mr. DeSoto, führen Sie das Gefecht mit Raketen fort.“
          Acht Raketen rasten in diesem Moment auf den antarischen Kreuzer zu und wer immer auf Seiten der Terraner den Beschuss kontrollierte verstand sein Handwerk. Die Raketen erreichten den Kreuzer, während dem sich dieser noch im Wendemanöver befand und ihnen das Heck zudrehte. Die Raumverzerrugnen des Antriebsfelds waren am Heck eines Schiffes immer am stärksten und behinderten die Arbeit der Sensoren. Und Andrea hatte keine Sensorplatformen ausgesetzt. So hatten die Raketenabwehrsysteme einen schweren Stand gegen die ihnen entgegenkommende Bedrohung. Die Raketen nutzten den “blinden“ Fleck fast perfekt aus und wanden sich durch das Abwehrfeuer wie Aale. Nur drei wurden zerstört, und lediglich eine einzige Rakete fiel auf den Steuerbord-Täuschkörper hinein. Die übrigen Schiffskiller detonierten weniger als einhundert Kilometer vom Schiffsrumpf entfernt. Schadensalarme Gellten über die Brücke als das Schiff bockte und bebte.
          Die Republik Antares hatte die schweren Kreuzer der [i[Gladius[/i] Klasse von der – inzwischen durch die Terranische Republik “befriedeten“ – Union Capella gekauft, als die Republik noch nicht die Kapazität hatte Schiffe dieser Grösse selbst herzustellen. Der Ausschlag für den Kaufentscheid hatte, wie sollte es anders sein, der Preis gegeben. Und man merkte es. Die Gladien waren deutlich kleiner als die Broadswords, trugen jedoch Tonne für Tonne eine gleich starke Bewaffnung. Der Grund dafür lag in der Konstruktion. Die Waylander war deutlich schwächer gebaut. Ihr Rumpf war nur an besonders empfindlichen Stellen wie am Bug oder entlang der Fusionsreaktoren und der Antriebsräume überhaupt gepanzert. Zudem fehlten ihr die internen Panzerschotts, welche die Broadswords zu so zähen Gegnern machten. Ihre einzige schwere Panzerung hatte sie als Objektpanzerung um die Raktoren und Computerräume. Selbst die Brücke und die Antriebsräume verfügten nur über relativ leichte Anti-Kinetik-Panzerung zum Schutz gegen Splitter und einen gewissen zusätzlichen Strahlenschutz.

          Die gewaltigen Energien der nuklearen Sprengkörper wüteten, nur durch die Schilde abgeschwächt, im Innern des Kreuzers. Wo immer es einem der gerichteten Partikelströmen gelang direkt in den Rumpf vorzudringen lies er nur zertrümmerte Systeme und ausgebrannte Abteilungen zurück. Die RAS Waylander erbrach Atemluft und Wrackteile. Das Schiff selbst schien unter der Tortur aufzustöhnen. Die EM-Schilde starben, das Antriebsfeld flackerte und drohte einen Moment lang zu versagen als mehrere Antriebsspulen ausfielen und Antriebsraum drei komplett ausgeweidet wurde. Fünf Laser der Steuerbordbatterie, drei ventrale Geschütztürme, sechs Flablaser und drei Antiraketenwerfer wurden vernichtet oder vielen durch Verlust der Energieversorgung aus.
          Schadenskontrolle eins hörte auf zu existieren als einer der achteren Energiespeicherbänke zerbrach und ein Trümmerstück so gross wie ein Kleinwagen durch mehrere Abteilungen nach vorne walzte und beinahe das schwer gepanzerte Gehäuse von Reaktor zwei aus seiner Verankerung riss.
          Zwei kleine gezackte Löcher erschienen im Rückwärtigen Schott der Brücke. Atemluft fauchte durch die Löcher nach draussen und Andrea setzte hastig ihren Helm auf. Sie wollte gar nicht daran denken welchen Anblick die direkt hinter der Brücke gelegene Gefechts Informations Zentrale bieten musste.

          „Wurftäuschkörper und -Jamer ausstossen! Com,holen Sie die Zerstörer dichter heran!“
          „Maximale Beschleunigung auf dreizehnhundert Ge gefallen.“ meldete Chief Petty Officer Master Coxwain Alard, der Rudergänger. „Wir haben sechs Antriebsspulen und Antriebsraum drei verloren.“ ergänzte Commander Nakamura „Die Schadenskontrolle ist dran, aber wir haben Schadenskontrolle eins verloren und der technische Leitstand hat Verluste erlitten. Ich kann Commander Freeman nicht erreichen. Fusion zwei hat automatisch abgeschaltet. Da hinten sieht's übel aus Skipper.“
          „Verlassen Raketenreichweite in zwei Minuten.“ Kündigte Lieutenant Commander DeSoto an.
          Andrea atmete durch. Die Vektoren trieben die beiden Schiffe aus einander. Aber es würde ihren Gegner nicht allzu viel Zeit kosten abzubremsen und die Verfolgung aufzunehmen. Mit ihrem verkrüppelten Schiff hatte sie keine Chance zu entkommen. Sie konnte versuchen davon zu laufen und so viel Zeit wie möglich für notdürftige Reparaturen zu schinden, aber am Ende würde es den Ausgang dieses Gefechts nicht gross beeinflussen.
          Eine Möglichkeit blieb noch. „Com, rufen sie die Atropos und die Corby. Sie sollen Boote schicken.“ Ihr Blick traf den ihres ersten Offiziers, der sie ungläubig ansah. „Ja, Hidoshi. Wir geben das Schiff auf.“

          „Sorry, Cpatain. Aber wir kommen nicht schnell genug voran.“ Meldete Commander Nakamura eine Dreiviertelstunde später aus dem vorderen Hangar, von wo aus er die Evakuierung koordinierte. Wir haben immer noch eine Menge Vermisste und viele Abteilungen sind noch immer unzugänglich. Allein um all die Eingeschlossenen zu erreichen die sich selbst melden konnten brauchen die Schadenskontrollteams noch mindestens eine Stunde.“ „Und solange haben wir nicht.“ Antwortete Andrea, ihre Augen hart.
          „Aye. Und zudem,“ fuhr Nakamura fort, „hat mich vorhin Commander Demeter von der Atropos angerufen. Sie sagt, dass ihre Schiffe nicht mehr viele Leute aufnehmen können. Blechbüchsen sind halt keine Truppentransporter.“ Andrea seufzte. „Ok, Exec. Beladen Sie die Boote, die gerade angedockt sind mit so vielen Leuten wie sie haben, und schicken Sie sie 'rüber. Dann schicken wir die Zerstörer weg.“ Sie lächelte schwach. „Ich würde Ihnen ja befehlen selber das letzte Boot zu besteigen, aber einer meiner Ausbilder an der Akademie hat mich einmal davor gewarnt einen Befehl zu erteilen, von dem ich weiss das er nicht befolgt wird.“ Das Gesicht ihres ersten Offizier lächelte vom Bildschirm her verständnisvoll zurück. „Ich seh' sie auf der Brücke, Skipper.“ Er schien die Verbindung unterbrechen zu wollen, dann fiel ihm offenbar noch etwas ein. „Ah, soll ich unsere eigenen Boote hier behalten?“ Andrea nickte. „Sicher, Exec. Schliesslich brauchen wir sie noch um den Broadsword zu entern, wenn er sich ergeben hat.“ Die Besatzung der Brücke kicherte nervös über den Witz und auch Nakamura grinste flüchtig. „Ernsthaft Hidoshi, ich fühle mich wohler wenn wir sie noch haben. Wer weiss wie das hier ausgeht.“

          „Captain, der Terraner ruft uns.“ „Danke Bill. Legen Sie ihn auf mein Display“ bestätigte Andrea die Meldung ihres Kommunikationsoffiziers. Auf dem Display erschien das Gesicht eines Mannes in seinen frühen fünfzigern. Er trug den grau-schwarzen Raumanzug der TSN und die Rangabzeichen eines Captains. Seine blauen Augen waren hart und sein Mienenspiel verriet selbstsichere Gewissheit über sein eigenes Können. Andrea hasste ihn augenblicklich.
          „Ich bin Captain Donovan vom Kreuzer Harbringer der Terran Space Navy. Und Sie sind?“ „Captain Andrea Sinclair von der RAS Waylander. Wie kann ich ihnen helfen, Captain Donovan?“ Antwortete sie mit gespielter Höflichkeit. „Wenn ich Ihre Aktionen in der letzten Zeit richtig deute, so haben Sie einen Grossteil Ihrer Crew evakuiert.“ Begann Captain Donovan was vermutlich eine eingeübte Rede war nach dem Verstreichen das Kommunikationslags. „Daher gehe ich davon aus, dass Sie die taktische Situation ähnlich sehen wie ich. Ich bin bereit Ihre Kapitulation zu akzeptieren.“ Andrea ärgerte sich über die unhöfliche Art des Terraners, schluckte aber eine Entgegnung, die ihr auf der Zunge lag, herunter. Jetzt war nicht der Zeitpunkt für verletzten Stolz. Sie nickte ins Aufnahmegerät. „Ich gehe davon aus, dass Sie meine Leute gemäss den Vorschriften der Genfer Konvention behandeln werden?“ Donovan lächelte jovial. „Selbstverständlich Captain. Aber das setzt voraus, dass Sie weder an Bord befindliches Geheimmaterial zerstören oder unbrauchbar machen, noch ihre Datenbanken löschen. Haben Sie mich verstanden?“
          Andrea war geschockt. Das konnte doch nicht sein ernst sein. „Diese Bedingung ist ein eindeutiger Verstoss gegen den fünften Zusatz der Genfer Konvention und daher illegal.“ Andrea hatte Mühe ihre Stimme ruhig zu halten. „Die Konvention ermächtigt mich ausdrücklich jegliches Material an Bord, welches ich für geheim erachte und nicht zum unmittelbaren Betrieb des Schiffes gebraucht wird, zu vernichten.“ Donovans Lächeln wurde noch eine Spur hässlicher. „Cpatain, ich fürchte Sie schätzen die Situation falsch ein. Ich habe das überlegene Schiff. Ihr leben und das ihrer Crew liegt in meiner Hand. Also bestimme ich die Regeln. So einfach ist das. Sie wollen das Leben Ihrer Crew retten? Sie haben die Chance dazu. Also, Captain was soll's sein?“ Andrea's Augen blitzten wie geschmolzener Stahl. „Mein Leben und das meiner Crew sind mir wichtig, aber ich erkaufe es nicht mit Verrat an meiner Nation, oder damit das ich mich einer Erpressung beuge. Ich ziehe meine Kapitulation hiermit zurück.“ Sie wollte die Verbindung gerade trennen, da viel ihr etwas ein und sie blickte nochmal in das Aufnahmegerät. „Bevor ich es vergesse Captain, ich werde dafür sogen, dass die ganze Welt von Ihrem kleinen Spielchen hier erfährt. Guten Tag.“ Damit trennte sie die Verbindung endgültig.

          „Com, sorgen Sie dafür das die Atropos einen Mitschnitt dieses Gesprächs erhält und übermitteln Sie ihr unser Logbuch. Exec. Löschen Sie unsere Datenbanken. Ruder, volle Wende. Bringen Sie uns herum. Maximale Beschleunigung. Waffen, ich nehme an wir sind feuerbereit?“ „Aye, Ma'am.“ Antwortete DeSoto. „Alles was noch da ist.“ „Sehr gut! Treffen wir ihn wo's weh tut!“


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          Dies ist ein Werk der Fiktion.
          Sämtliche Ähnlichkeiten mit urheberrechtlich geschützten fiktiven und non-fiktiven Werken, natürlichen und/oder juristischen Personen sowie Nationen, politischen Parteien, religiösen Gruppierungen und Volksgruppen sind rein zufällig und nicht gewollt.
          Alle Rechte liegen beim Autor.
          Understanding the scope of the problem is the first step on the path to true panic.

          - Florance Ambrose

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            #6
            Liest sich weiter sehr gut - und irgendwie erinnert mich Dein Schreibstil wirklich ziemlich an den MWW (Mad Wizard Weber) ...
            “You can’t wait until life isn’t hard anymore before you decide to be happy.” -Nightbirde.at AGT, 2019

            Main problem with troubleshooting is: trouble shoots back? (Quelle: Google+)

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              #7
              Danke, ich nehme das als grosses Kompliment.

              Leider hab ich gewisse Probleme in meiner Beziehung zu den Musen.
              Die letzte Story begann ich kurz nach Veröffentlichung der ersten zu schreiben, ihr seht... :rolleyes:
              Understanding the scope of the problem is the first step on the path to true panic.

              - Florance Ambrose

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                #8
                [ohne Titel]

                Durch die vom Boden bis zur Decke reichenden Klarstahlfenster, welche die ganze Ostwand des kleinen Konferenzraumes im 15. Stock der Admiralität bildeten, konnte man ganz Liberty Field überblicken. Die grösste Bodenbasis der Republic of Antares Navy erstreckte sich mit allen Nebeneinrichtungen über mehr als 100 Quadratkilometer.
                Ein gigantisches Areal überzogen mit Pisten, Landefeldern, Hangaren, Lagerhallen Werkstätten, Montagehallen, Unterkünften, Zugängen zu unterirdischen Anlagen, Trainingseinrichtungen Kommunikations-, und Überwachungsanlagen und vielem mehr.
                Es war ein ständiges Kommen und Gehen. Shuttles und schwere Cargo-Lifter landeten oder hoben ab, Frachtflugzeuge, Güterzüge und LKWs holten und brachten Materialien und dazwischen bewegten sich winzige Figuren, Piloten, Mechaniker und anders Personal welche alle ihren Aufgaben nachgingen.

                Es war ein Anblick von dem Thomas Baumann, Verteidigungsminister der Republik Antares und Vorsitzender des Aufsichtskomitees für Verteidigung und Rüstung, nicht genug bekommen konnte.
                Bei dem Anblick erfüllte ihn immer wieder ein überwältigendes Gefühl des Stolzes und der Trauer.
                Stolz darüber was seine junge, kleine und wirtschaftlich schwache – zumindest im Vergleich zu der gewaltigen Terranischen Republik – Nation in so kurzer Zeit erreicht hatte.
                Trauer darüber, dass so viele Ressourcen, so viele Menschenleben, so viel Potential für besseres, dafür geopfert werden musste die Souveränität seiner geliebten Republik zu verteidigen.
                Trotzdem, der Ausblick war überwältigend schön.
                Aber jetzt hatte er leider anderes zu tun, als sich an ihm zu erfreuen.

                Brüsk wandte er sich von der nur einseitig durchsichtigen Scheibe ab und nahm am Kopfende des Tisches Platz.
                „Vielen Dank für Ihr Erscheinen, Ladies und Gentlemen.“ Innerlich grinste er. Als ob es irgend jemandem in diesem Raum einfallen würde nicht zu erscheinen wenn er ihn oder sie rief.
                Nach einem kurzen Blick auf das vor ihm in die Tischplatte eingelassene Computerterminal, mit dem er sich davon überzeugte, dass die Anti-Spionage Systeme arbeiteten, fuhr Bauman in seinem üblichen Geschäftston fort. „Ich komme gleich zum Punkt, denn ich habe anschliessend ein Meeting mit Ministerin Masarik. Und Sie wissen so gut wie ich, dass man in Zeiten wie diesen die Wirtschaftsministerin nicht warten lässt.“ Das etwas unsichere Lachen rund um den Tisch war nur halb belustigt, denn die wirtschaftliche Lage der Republik war nicht wirklich komisch.
                „Als erstes würde ich gerne auf das Gefecht in Cimaron zu sprechen kommen. Antoine hat diesbezüglich eine kurze Übersicht zusammen gestellt. Antoine?“

                Vice Admiral Antoine Lancaster. Chef des Marinegeheimdienstes ONI (Office of Naval Intelligence) machte sich nicht erst die Mühe aufzustehen. Der Minister bevorzugte für solche Treffen eine möglichst informelle Atmosphäre.
                „Danke Thomas. Das jüngste Gefecht“ er betonte das Wort kaum merklich „im Cimaron System wird, wie Sie alle sicher schon Wissen von der Presse bereits als 'Die dritte Schlacht um Cimaron' und grosser Sieg für uns gefeiert. Das Problem, meine Damen und Herren ist, dass ich mir nicht so sicher bin ob wir tatsächlich gewonnen haben.“ Er machte eine kleine Pause, wie um seine Gedanken zu sammeln. „Auf den ersten Blick scheinen die Zahlen die Sichtweise der Presse – und eines Grossteils unserer Bevölkerung – zu stützen. Wir verloren ein Schlachtschiff der Kratos Klasse, die Terras Humbling. Sowie sieben Schlachtkreuzer, davon drei der Tigershark und vier der Cimaron Klasse. Je ein weiterer Cimaron und Tigershark wurden so schwer beschädigt, dass sich eine Reparatur nicht mehr lohnt. Die Defender wurde ebenfalls schwer beschädigt und dürfte für mehrere Monate ausfallen.
                Unter den leichten Einheiten verloren wir acht Zerstörer, ein leichter Kreuzer – ein zweiter musste wegen seiner Schäden aufgegeben werden – und fünfzehn schwere Kreuzer darunter alle...ja Evelin?“
                Captain Eveline Orlando, die Chefin der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit der Navy war mit Abstand das jüngste Mitglied dieses Komitees. Baumann hatte sie hinzu genommen weil er ihren besonderen Blickwinkel zu schätzen wusste.
                „Verzeihen Sie, Admiral, Ich wollte Sie nicht unterbrechen,“ fairer Weise muss man Captain Orlando zu gute halten, dass sie Admiral Lancaster nicht unterbrochen hatte. Sie hatte nur diesen bestimmten, fragenden Gesichtsausdruck und Lancaster hätte seinen Job nicht bekommen, wenn er so etwas nicht bemerken würde.
                „aber ich hab mich gerade über die Zahlen unserer Verluste gewundert. Ich hätte gedacht, dass die Schlachtschiffe das Primärziel des Feindes sein würden. Da hätte ich in bei diesen Schiffen mit höheren Verlusten, und mit tieferen bei unseren Schlachtkreuzern gerechnet.“
                Lancaster nickte und holte Luft um die Frage zu beantworten.
                „Die hohen Verluste unter unseren neuen Schlachtkreuzern lag vor allem daran, dass diese Schiffe gemäss Vice Admiral Sanders' Gefechtsplan die Schlachtschiffe zu decken versuchten.
                Er hatte in diesem Fall wenig Alternativen, da er seine wenigen Schlachtschiffe so lange wie möglich gefechtsklar halten musste. Trotzdem dürfte das ein weiterer Beweis dafür sein, dass sich Schlachtkreuzer, egal wie stark sie zahlmässig überlegen sind, nicht dem Feuer von Linienschiffen aussetzen dürfen.“
                „Als ob wir da eine grosse Wahl hätten.“ warf Vice Admiral Mukai, die Chefin des Büros für Schiffbau ein.
                Lancaster ignorierte den Zwischenruf und fuhr fort. „Wo war ich? Wir verloren fünfzehn schwere Kreuzer, darunter alle neun Crossbow's. Es war zu erwarten gewesen, dass der Feind diesen Schiffen eine hohe Aufmerksamkeit zukommen lassen würde, sobald er sich deren Feuerkraft bewusst wurde. Womit wir nicht gerechnet hatten, war die komplette Vernichtung aller neun eingesetzten Einheiten. Admiral Sanders hat bereits eine eher pointiert formulierte Denkschrift an BuShips zu dem Thema verfasst.“ Er lächelte Vice Admiral Mukai, welche nur mit versteinertem Gesicht da sass, entschuldigend an. „Konkret schlägt er vor, die Einsatzdoktrin der Kreuzer der Crossbow Klasse komplett zu überdenken. Seiner Meinung nach haben diese Schiffe aufgrund ihrer Grösse und Konstruktion zu wenig Gefechtsausdauer. Das sowohl in Bezug auf Schadenstoleranz, als auch wegen ihrer geringen Magazinkapazität. Admiral Sanders schlägt vor, diese Schiffe zur Feuerunterstützung in unabhängig operierenden Kreuzergeschwadern einzusetzen. Im selben Memo“ fuhr Lancaster nach einer kurzen Pause fort, „befürwortet Sanders jedoch den Einsatz von Schlachtkreuzern der Tigershark Klasse innerhalb der Schlachtlinie. Seine Einschätzung zu diesem Thema deckt sich offenbar mit Ihrer, Admiral Mukai. Seine Meinung ist, dass wir im Moment überhaupt keine andere Wahl haben als unsere Tigershark's so zu verwenden.“
                „Gibt es andere, generellere, taktische oder strategische Erkenntnisse, welche wir aus dem jüngsten Gefecht im Cimaron-System ziehen können?“ Fragte Thomas Baumann. „Ja.“ Antwortete Lancaster ohne zu zögern. „Vor allem fällt mir eine politische Erkenntnis besonders auf: „Die Terraner scheinen immer noch nicht voll hinter diesem Krieg zu stehen.“ „Nicht unbedingt eine neue Erkenntnis, Antoine.“ Meinte Thomas Baumann. „Richtig. Die Öffentlichkeit in der terranischen Republik war schon immer sehr skeptisch diesem Krieg gegenüber. Aber in letzter Zeit stellten wir eine spürbare Wandlung in der öffentlichen Meinung fest. Der jüngste Angriff auf unser Territorium ist ein guter Beweis dafür. Aber das Verhalten der Terraner im Gefecht lässt darauf schliessen, dass sie immer noch nicht bereit sind, die Bremse vollständig zu lösen.“ Der Minister legte den Kopf schief und Lancaster antwortete auf die non-verbale Frage. „Beachten Sie den Zeitpunkt, bei dem die Terraner das Gefecht abbrachen. Beide Seiten verzeichneten grosse Verluste, aber die Terraner waren eindeutig dabei die Oberhand zu gewinnen. Sie hätten Sanders nicht vernichten können. Die relative Geschwindigkeit zwischen den beiden Flotten verhinderte das, aber sie hätten ihm noch weit schwerer zusetzen können.
                „Der Rückzug zu diesem Zeitpunkt ist ein deutliches Zeichen dafür, dass sich Präsident Stome und sein Kabinett der öffentlichen Meinung noch nicht sicher genug sind, um die Sorte von Verlusten zu akzeptieren, welche ein Entscheidungskampf in diesen Ausmassen verursachen würde. Ich und mein Team sind sogar der Meinung, dass die Verluste, welche die Terraner hier erlitten haben, weit grösser sind, als sie es sich politisch leisten könnten. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass die Bewegung der Kriegsgegner innerhalb der Terranischen Republik noch einmal deutlich an Zulauf gewinnen wird.“ Antoine Lancaster lächelte wölfisch. „So gesehen war die dritte Schlacht um Cimaron tatsächlich ein grosser Sieg für uns.“
                Die Mitglieder des Komitees sahen Lancaster mit einer Mischung aus Skepsis und Hoffnung an.

                „Was ist mit diesen neuen Raketen der Terraner?“ Frage Baumann in das rund um den Tisch aufkeimende Geschnatter hinein. Die Stimmung in dem Konverenzraum verdüsterte sich abrupt.
                „Meine Leute Arbeiten daran.“ Antwortete Vice Admiral Mukai. „Aber zu diesem Zeitpunkt kann ich noch nicht viel sagen.“ Mukai sah Baumann direkt an und fuhr dann auf ein knappes Nicken des Ministers fort. „Klar ist, dass die grosse Reichweite mit einer massiven Vergrösserung des Flugkörpers erkauft werden musste.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Der einzige mit den derzeitigen technologischen Möglichkeiten praktikable Weg die Antriebsspule bei einer so langen Brenndauer vor dem Durchbrennen zu bewahren besteht darin sie in allen Dimensionen massiv zu vergrössern.“
                „Können wir diese Langstreckenrakete kopieren?“ „Sicher. Ich habe bereits ein kleines Team zusammengestellt um die erste Denkarbeit zu leisten.“ „Exzellent!“ „Ich muss Sie aber warnen Minister. Bis wir etwas vergleichbares ins Feld führen können, werden mindestens zwei Jahre vergehen.“
                „Verstanden. Irgendwelche Empfehlungen für Gegenmassnahmen?“ Wieder zuckte Mukai mit den Schultern. Das selbe was Admiral Sanders bereits getan hat: Die Zähne zusammenbeissen und so schnell wie möglich die Distanz auf Standard-Raketenreichweite verringern.“
                Einige Personen am Tisch glucksten und grinsten sich an. Vice Admiral Zoè Mukai hatte ein Talent dafür die Dinge auf den kleinsten Nenner zu bringen. Dabei scherte sie sich herzlich wenig darum was “gesellschaftlich akzeptabel“ war, und was nicht. Eine Eigenschaft, die sich nach ihrer Verwundung in der zweiten Schlacht um Cimaron, welche sie für den Rest ihres Lebens an den Rollstuhl fesselte, noch verstärkt zu haben schien.
                „Ok, verstanden.“ erwiderte Baumann. „Ich habe auch nicht erwartet, dass Sie uns irgend eine Wundermedizin präsentieren können.“ Mukai grunzte belustigt. Der Aussenminister fuhr ungerührt fort.
                „Können Sie uns etwas zu den Plattformen dieser neuen Raketen sagen?“
                „Ja Minster. Die Raketen wurden, soweit wir es erkennen konnten von einem einzelnen Geschwader Schlachtschiffe aus abgefeuert. Auf Grund der Anzahl der abgefeuerten Raketen pro Salve gehen wir davon aus, dass jedes dieser Schiffe 30 Werfer trägt.“
                „Verzeihen Sie Admiral,“ Mukai bedachte den Sprecher mit einem unterkühlten Blick. Sie lies sich nur ungern unterbrechen. Senator Thornton, einer der drei Senatoren im Komitee schien sich seines faux-pas jedoch nicht bewusst zu sein. Möglicherweise war er aber auch der Meinung, dass ihm als gewählter Vertreter des Volkes das Privileg jemanden zu unterbrechen zustand. „ich wundere mich doch, dass es Vice Admiral Sanders entgangen war, dass der Feind eine neue Schlachtschiffklasse ins Feld führte. Ein Versäumniss, welches meiner Meinung nach einer genaueren Untersuch...“ „Wenn mir der ehrenwerte Senator die Gelegenheit gegeben hätte meine Erläuterung ungestört zu beenden, hätte er die Antwort auf diese Frage inzwischen bereits erhalten und somit hätte sich der ehrenwerte Senator nicht mit seiner Unwissenheit und seinen vorschnellen Anschuldigungen gegen einen äusserst fähigen Offizier blamieren müssen.“ Fiel ihm Mukai ungehalten ins Wort. Thornton lief rot an. Da dies jedoch keinen Lärm verursachte, ignorierte ihn Mukai und fuhr fort.

                „Einige Beobachtungen lassen den Schluss zu, dass diese Schiffe zusätzlich auch über einige Standardwerfer verfügen. Einen Beweis dafür haben wir jedoch nicht, da keines dieser Schiffe unter den erbeuteten Schlachtschiffen ist.
                Grundsätzlich handelt es sich um keine neue Klasse von Schlachtschiffen sondern,“ sie beugte sich etwas vor um ein paar Knöpfe vor sich auf dem Tisch zu drücken und sah dabei Senator Thornton provozierend an. „um modifizierte Schiffe der Kratos Klasse.“ In der Mitte des Tisches hob sich ein gläserner Zylinder aus der Tischplatte und begann zu glimmen. „Ich kann nicht sagen, ob es sich dabei um Neukonstruktionen oder Konversionen bestehender Schiffe handelt. Bedenkt man jedoch den enormen Aufwand, welcher eine solche Konversion mit sich bringen würde, vermute ich ersteres.“ Im Glaszylinder erschien auf einen Knopfdruck Mukai's das Hologramm eines Schlachtschiffes der Kratos Klasse. Der breite Rumpf hatte den Querschnitt eines oben und unten abgeschnittenen Eis und allgemein die bulligen, abgerundeten Formen, welche typisch für die Schiffe der Terranischen Republik waren.
                Jemandem, der sich die scharf gezogene, kantige Linienführung antarischer Schiffesbauweise gewohnt war, erschienen terranische Schiffe in der Regel plump und unbeholfen.
                „Die Kraots Klasse, Ladies und Gentlemen. Der ganze Stolz der Terran Space Navy. Mukai's Stimme trof vor Sarkasmus.
                „4.1 Millionen metrische Tonnen. 970 Meter lang. 72 Raketenwerfer auf beide Breitseiten verteilt.
                Da der Rumpf und das Antriebssystem mit der Kratos Klasse identisch ist, gibt es keine Möglichkeit die beiden Klassen zu unterscheiden bis sie das Feuer eröffnen. Ich schlage vor wir bezeichnen diese neuen Schiffe daher als Kratos-B bis uns die Terraner sagen wie sie sie nennen.“

                Sie manipulierte ein paar Tasten auf ihrer Tastatur und das Hologramm veränderte sich im Bereich der Raketenwerfer. Die Werfer wurden weniger zahlreich, dafür Grösser. Das Modell veränderte sich weiter, verlor seine Hülle und präsentierte sich als Drahtgittermodell. Nur im Kern des Schiffes blieb ein zylindrischer Körper solide. Links und rechts erschienen rot leuchtende Röhren, 15 pro Breitseite. Sie streckten sich jedoch nicht rechtwinklig von der Mittschiffslinie ab, sondern in einem Winkel von etwa 30 Grad nach vorne geneigt.
                „Meine Experten nehmen an, dass die neuen Werfer zu lang sind um sie konventionell zu montieren, ohne das sie in die Kernhülle hinein reichen. Daher gehe ich von einer schrägen Anordnung aus.
                Ich denke wir haben einigermassen verlässliche Daten über die Leistungsfähigkeit dieser Raketen. Allerdings rechne ich in den nächsten Monaten mit verbesserten Versionen. Insbesondere im Bereich der Durchdringungshilfen gibt es noch einiges Potential für Verbesserungen.
                Alles was wir beobachten konnten lässt darauf schliessen, dass es sich hierbei um ein improvisiertes Design handelt. Ich nehme an, dass sie Kratos-Bs primär eine Testplattform für das neue Waffensystem sind.“
                „Wie gross ist die Bedrohung durch diese neuen Raketen, Admiral?“ Fragte Senator Thornton sichtlich bemüht etwas von seiner verlorenen Würde wieder zu erlangen.
                „Das kann ich noch nicht genauer sagen, Senator. In der jetzigen Form eher gering. Allerdings scheinen diese neuen Raketen noch in der Erprobungsphase zu stecken und die TNS hat offensichtlich noch keine vernünftige Gefechtsdoktrin für ihr neues Spielzeug entwickelt.
                Bei zukünftigen Gefechten müssen wir mit einer grösseren Wirkung rechnen. Zudem ist eine Waffe mit dieser Reichweite natürlich eine Bedrohung für die Moral unserer Schiffsbesatzungen. Besonders da wir zur Zeit nichts gleichwertiges zur Verfügung haben.“

                „Danke für Ihre Ausführungen, Zoè.“ Unterbrach Baumann mit einem demonstrativen Blick auf die Uhr. Die Konferenz drohte sein knappes Zeitbuget zu sprengen.

                „Anstatt uns weiter darüber aufzuhalten was wir nicht haben, sollten wir uns lieber auf das Konzentrieren was wir haben. Zoè, wir sind allesamt mehr oder weniger mit unserem Rüstungsprogramm vertraut, aber vielleicht geben Sie uns doch nochmal eine kurze Zusammenfassung des neuesten Stands?“

                Die Admiralin nickte bedächtig.
                „Grundsätzlich liegen wir im Zeitplan. Die ersten neuen schweren Kreuzer der Spatha Klasse werden noch diesen Monat für die Übernahmetests bereit sein. Ich rechne mit einer Indienststellung bis Ende übernächsten Monat. Sechs Schlachtkreuzer der Cimaron Klasse werden in den nächsten zwei Monaten vom Stapel laufen und ein Schlachtschiff der Vindicator Klasse, die Claidheamh-mòr wird noch diese Woche getauft.“
                „Wie sieht es mit unserem...Sonderprojekt aus?“ Wollte Baumann wissen.
                „Die erste Trägergruppe ist voll einsatzbereit. Wir haben acht Träger der Centaur Klasse mit voll trainierten und ausgerüsteten Jägergeschwadern. Jeder der acht Träger kann zwei Halbgeschwader bestehend aus je drei Staffeln à sechs Raumjäger plus vier Scoutjäger, oder Ersatzmaschinen mitführen.
                Die nötigen Geleitschiffe aufzutreiben war nicht so einfach, aber wir konnten eine Zerstörerflotillie und vier leichte Kreuzer zusammenkratzen.
                Was die zweite Trägergruppe angeht...“


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                Helft mit die Geschichte besser zu machen und beteiligt euch an der Technik-Diskussion im SciFi Allgemein.
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                - Florance Ambrose

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                  #9
                  [Ohne Titel]

                  Die Läufe der SCS-X517-L Light Minigun rotierten bereits als Private Steve Longtree's gepanzerte Füsse in den ausgetrockneten Boden krachten. Unzählige Trainingseinsätze und drei echte Kampfhandlungen hatten ihn gelehrt immer kampfbereit zu landen. Die syntetischen “Muskeln“ seiner Thomson-Galager TG-04 MKII “Marauder“ Battlearmour federten den knochenbrechenden Aufprall ab.
                  Rund um ihn landeten die anderen Mitglieder seines Platoon's.
                  Das Gefecht war bereits in vollem Gange.
                  Alpha und Charlie-Company,117. Bataillon des 086. schweren Infanterieregiment's hatten die eingegrabenen Truppen der Union Capella frontal angegriffen. Der Angriff würde die Ressourcen der UCs bis über deren Grenzen hinaus belasten. Dann, als die Verteidiger alles was ihnen zur Verfügung stand in den Kampf geworfen hatten, griff Dog-Company mit einem sogenannten “Assault-Drop“ in der linken Flanke an.
                  Der Plan hatte seine guten Seiten. So hatte der Gegner zum Beispiel keine Zeit sich auf den Angriff in seiner Flanke vorzubereiten, denn die gepanzerten Infanteristen sprangen nur hundert Meter vor den Stellungen der UC-Truppen ab. Das Ganze brachte aber auch Nachteile mit sich dachte Private Longtree als ein halbes Dutzend Gewehrkugeln von seiner Panzerung abprallten. Er ging in die Knie und suchte die Quelle des Beschusses. Er fand sie in Form eines vorgeschobenen MG's etwa sechzig Meter links vor ihm.
                  Er streckte den rechten Arm aus und feuerte eine langgezogene Salve auf die Stellung.
                  Die X517-L war speziell dafür entwickelt worden um sie mit der Marauder einhändig führen zu können.
                  Um Gewicht zu sparen und die Handhabung in geschlossenen Räumen zu erleichtern hatte man die drei Läufe gegenüber dem Vorgängermodell um dreissig Zentimeter gekürzt. Das Resultat: Die Waffe streute wie ein Gartenschlauch. Aber bei einer Kadenz von zwöfhundert Schuss pro Minute und tausendfünfhundert Schuss Munition im Tornister konnte man das verschmerzen.
                  Die Salve brachte das MG erwartungsgemäss nicht zum verstummen, gab ihm aber Zeit die Waffe an seinem linken Arm schussbereit zu machen. Die EAI-MK34-L Light Autocanon war wie die X517-L eine speziell für diese Anwendung gebaute Waffe mit kurzem Lauf. Eigentlich keine Autokanone, sondern “nur“ ein Selbstlader feuerte der einläufige Rückstosslader panzerbrechende Kaliber 33x68 mm Granaten ausreichend Präzise über Distanzen von bis zu zweihundert Meter.
                  Drei dieser Granaten Schlugen nun in das unglückliche MG-Nest. Holz und Stand flogen in alle Richtungen davon und Steve glaubte eine rosa Wolke zu sehen. Das MG schwieg.
                  Eine andere Marauder rannte an ihm vorbei auf die feindliche Verteidigungslinie zu. Ihre Minigun spie Feuer.
                  „Nasir! Geh in Deckung du Idi...ot.“ In der Verteidigungslinie blitzte ein Mündungsfeuer, ein grosses Mündungsfeuer. Die Battlearmour seines Freundes zuckte. Der linke Arm wurde beinahe wegerissen. Die Streitkräfte der terranischen Republik waren nicht die einzigen welche die 33x68 mm Munition verwendeten. Nur, das da in dem improvisierten Bunker war eine echte Autokanone! Mit einem lauf der Lang genug war um die ganze Kraft der Treibladung auszunutzen und das Geschoss ausreichend zu stabilisieren. Und einem Lauf der schwer genug war um vollautomatisch zu schiessen ohne ihn gleich zu überhitzen.
                  Aber ungeachtet der Lauflänge bestand keine Chance, dass eine TG-04 MKII eine im rechten Winkel aufschlagende, panzerbrechende 33x68 Millimeter Granate abgefeuert auf eine Entfernung von vielleicht siebzig Meter stoppen konnte.
                  Die malträtierte Battlearmour drehte sich halb um ihre eigene Achse bevor sie zu Boden ging.
                  Steve konnte von seiner Position aus sehen, dass der Ganze Torso aufgerissen war. Nasir, mit dem Steve seit der Grundausbildung zusammen war, war tot.
                  Steve presste sich flach auf den Boden als die Autokanone zwei weitere Soldaten von den Füssen riss.
                  Er schob den linken Arm vor und feuerte sechs Schüsse auf die Schiessscharte des Bunkers. Die Kanone schweig ein paar Sekunden und feuerte dann weiter.
                  „Schaltet die verdammte AK aus!“ Rief Sergant Hawke über Funk.
                  Steve wartete bis die Autokanone damit begann ein Ziel auf der anderen Seite ihres Schussfeldes zu beschiessen, dann erhob er sich auf die Knie. Mit einem Druck seines kleinen Fingers auf einen Knopf an seiner linken Waffenkontrolle aktivierte er das Voice-Command System. „Hornets, aktiv!“ sprach er deutlich ins Mikrofon. Der längliche Behälter, der über seinem linken Schulterblatt hing klappte nach vorne und eine Schutzklappe öffnete sich um fünf kleine Raketen frei zu geben.
                  Das Fadenkreuz in seiner Sichtprojektion legte sich über die Autokanone, welche gerade damit begonnen hatte in seine Richtung zu schwenken. Steve drückte den sekundären Abzug an der Waffenkontrolle in seiner linken Hand zweimal. Die kleinen, ungelenkten Raketen rissen die Kanone von ihrer Lafette und füllten das Innere des Bunkers mit Splittern.
                  „Guter Schuss, Longtree.“
                  Steve antwortete nicht. „Hornets inaktiv.“
                  „Ok Leute, der Alte hat mich soeben informiert, dass die Fahrzeuge kommen. Wir halten die Stellung bis sie da sind. ETA dreissig Sekunden.“

                  Es dauerte nicht lange bis zwei General Arms GA 0200 “Swift Fox“ Kampfschützenpanzer auf ihren Ketten angerumpelt kamen. Ihre doppelläufigen 46 mm Autokanonen donnerten.
                  Unter dem brutalen Niederhaltefeuer dieser Waffen ging Dog-Company zum Angriff über.


                  Disclaimer

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                  Understanding the scope of the problem is the first step on the path to true panic.

                  - Florance Ambrose

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                    #10
                    Hab mir grad alle vier kapitel durchgelesen. Sehr gut und spannend. Dein Schreibstil gefällt mir sehr.

                    Die beiden Schlachten sind gut beschrieben, das ist sicher nicht leicht.

                    Allerdings hät ich noch ein paar Fragen:
                    -Was muss ich mir unter einem Prallkäfig vorstellen?
                    -Was ist ein Basisvektor?
                    -was ist ein Skinsuit?
                    -Wie funktioniert der Antrieb? Muss ich mir das wie einen Impellerantrieb vorstellen?
                    DIE GÖTTIN
                    "I'd agree with you, but nope" - The Motherfucking Emperor
                    "My boobs are killing me because you used them to balance an AK-47!!! Now get out!" - Rei Miyamoto
                    "Irgendwann biste als Gegner halt auch mal gebrochen." - Thomas Müller nach dem 7:1 gegen Brasilien

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                      #11
                      Zitat von Admiral Piet Beitrag anzeigen
                      Hab mir grad alle vier kapitel durchgelesen. Sehr gut und spannend. Dein Schreibstil gefällt mir sehr.

                      Die beiden Schlachten sind gut beschrieben, das ist sicher nicht leicht.
                      danke fürs kompliment

                      Allerdings hät ich noch ein paar Fragen
                      endlich!
                      Fragen sind für mich sehr wichtig, sie zwingen mich, Dinge genauer durchzudenken und können Fehler in meiner Logik aufdecken.

                      -Was muss ich mir unter einem Prallkäfig vorstellen?
                      Den Begriff hab' ich aus den Honor Harrington -Romanen geklaut.
                      Es ist eine etwas unglickliche übersetzung (leider kommt mir aber auch keine bessere in den Sinn) für "Shockframe".
                      Stell es dir vor wie das Rückhaltesystem einer Achterbahn, allerdigns etwas komplexer.
                      Im Antares-Universum bsteht der Prallkäfig aus mehreren gepolsterten Bügeln. Zwei legen sich auf beide Seiten des oberen Torsos. Sie sind im Brust-, und Schulterbereich gepolstert und dienen prinzipjell dazu den Oberkörper gegen die Rückenlehne des Sessels zu drücken.
                      Zwei weitere Bügel drücken die Oberschenkel auf die Sitzfläche und halten so den Hintern da wo er hingehört.
                      Weitere Bügel sichern die Beine. Diese sind jedoch zwecks erhöter Bequemlichkeit meistens sehr locker eingestellt oder ganz weggeklappt.
                      Da ein besatzungsmitglied auf im Prallkäfig noch in der Lage sein muss zu Arbeiten ist der Prallkäfig selten sehr eng anliegend eingestellt, sondern lässt eigentlich immer eine gewisse Bewegungsfreiheit.
                      Eine alte Raumfahrerweisheit sagt: "Der Prallkäfig schützt vor Knochenbrüchen, nicht vor blauen Flecken."

                      -Was ist ein Basisvektor?
                      Grundsätzlich der Vektor, den ein Schiff oder eine Flotte vor Beginn eines Manövers inne hatte.

                      Der Basisvektor ist entscheidend darüber wie schnell ein Schiff eine Kursänderung durchführen kann.

                      -was ist ein Skinsuit?
                      Ein weiterer Begriff aus dem Honorverse.

                      Ein Skinsuit ist eine Variante eines leichten Raumanzuges, der im Gegensatz zu den heute verwendeten Anzügen keine Luftblase für den Träger enthällt, sondern die nötige Kompression durch direkten Druck des Gewebes auf den Körper erzeugt.
                      Anders gesagt: Anstelle wie ein Ballon mit Luft gefüllt zu sein, drückt er wie ein Taucheranzug direkt auf die Haut.
                      Da er nur im Helm Luft enthällt kann er sich im Vakuum nicht aufblähen und ist damit beweglicher.

                      -Wie funktioniert der Antrieb? Muss ich mir das wie einen Impellerantrieb vorstellen?
                      Der Antrieb erzeugt eine Raumverzerrung um das Schiff herum, mit der es sich sozusagen am Raum-Zeit Gefüge des Alls "abstossen" kann. Die erzielbaren Beschleunigungswerte hängen direkt mit der räumlichen Ausdehnung des Feldes und dessen Stärke zusammen.
                      Also ist im Gegensatz zum Impeller nicht die Masse des Schiffs sondern dessen Abmessungen für die Beschleunigung Massgebend.
                      Bei Geschwindigkeiten von mehr als ca 45% der Lichtgeschwindigkeit relativ zum nächststärksten Massezentrum (d.h. in der Regel der nächste Fixstern) nimmt die erzielte Beschleunigung bei gleichbleibender Energiezufuhr dramatisch und überproportional ab. Unter 45% ist der Beschleunigugnsverlust sehr gering.
                      Anders gesagt: je schneller du bist, desto weniger hoch kannst du weiter beschleunigen.
                      Warum dieses Phänomen auftrit kann bisher niemand sagen.
                      Understanding the scope of the problem is the first step on the path to true panic.

                      - Florance Ambrose

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                        #12
                        Der Antrieb erzeugt eine Raumverzerrung um das Schiff herum, mit der es sich sozusagen am Raum-Zeit Gefüge des Alls "abstossen" kann. Die erzielbaren Beschleunigungswerte hängen direkt mit der räumlichen Ausdehnung des Feldes und dessen Stärke zusammen.
                        Also ist im Gegensatz zum Impeller nicht die Masse des Schiffs sondern dessen Abmessungen für die Beschleunigung Massgebend.Bei Geschwindigkeiten von mehr als ca 45% der Lichtgeschwindigkeit relativ zum nächststärksten Massezentrum (d.h. in der Regel der nächste Fixstern) nimmt die erzielte Beschleunigung bei gleichbleibender Energiezufuhr dramatisch und überproportional ab. Unter 45% ist der Beschleunigugnsverlust sehr gering.
                        Anders gesagt: je schneller du bist, desto weniger hoch kannst du weiter beschleunigen.
                        Warum dieses Phänomen auftrit kann bisher niemand sagen
                        Also je kleiner dsto schneller, oder umgekehrt?

                        Die Grundidee ist also eng mit dem Impeller verwandt daher auch die zusätzliche funktion als Schild. Ist dieser Antrieb auch bei Überlichtreisen ein bestandteil oder gibt es da einen seperaten Antrieb?
                        Wie genau funktioniert in diesem Universum der ÜL-Flug?

                        Was mir an der Geschichte allgemein noch etwas fehlt ist Background.
                        Warum liegen Terraner und Antarer im Clinch? Die Frage beschäftigt mich seit dem ersten Kapitel

                        In welcher zeit spielt das ganze? Möglich das du es erwähnt hast und ichs Übersehen habe.

                        Nicht so wichtige Nebenfagen:
                        -Wie sind die parteien Politisch organisiert? Also: Zentral-oder bundesstaat und solche dinge
                        -wieviele Planeten gehören zu den Parteien.
                        - Ich wüsste auch gerne in welcher größenordnung sich die Flotten bewegen, zahlenmäßig. Ich würd schätzen je Seite einige hundert Großkampfschiffe oder weniger.
                        -Gibt es noch mehr Parteinen neben den Terranern, Antarern und der Union Capella?
                        DIE GÖTTIN
                        "I'd agree with you, but nope" - The Motherfucking Emperor
                        "My boobs are killing me because you used them to balance an AK-47!!! Now get out!" - Rei Miyamoto
                        "Irgendwann biste als Gegner halt auch mal gebrochen." - Thomas Müller nach dem 7:1 gegen Brasilien

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                          #13
                          Je kleiner ein Schiff ist, desto höher kann es beschleunigen.
                          Allerdings sind dem Grenzen gesetzt. Eine Barkasse (ein Beiboot und gleichzeitig abgesehen von Jägern das kleinste "Schiff" welches mit Tensing-Effekt Antrieb ausgestattet ist) erreicht vielleicht noch einen zehntel von der Beschleunigung welche ein Schalchtschiff erreicht, da ein Beiboot einfach nicht genug Platz und Energie hat für ein leistungsfähiges Atriebssystem.

                          Für den FTL Flug hab ich mir nicht soo viele Gedanken gemcht, und daher noch nichts darüber geschrieben (Abgesehen von dem was in der ersten Story über die Sprungpunkte steht). Aber was ich mir bereits ausgedacht habe, ist folgendes:

                          Der Tensig-Effekt Antrieb funktioniert im Hyperraum nicht.
                          Die Gravitationsströmungen und die extreme Raumverzerrung würden die Antriebsspuhlen innert Sekunden ausbrennen.

                          Schiffe verwenden im Hyperraum entweder Reaktionstriebwerke (in der Regel Ionen-oder Plasmatriebwerke) oder elektromagnetische Segel, welche die Partikelströme im Hyperraum einfangen wie ein normales Segel den Wind.
                          Elektromagnetische Segel funktionieren denk dem Sonnenwind auch im Interplanetaren Raum, sind allerdings im Hyperraum auf Grund der stärkeren Partikelströme etwa doppelt so effektiv.


                          Den Background muss ich noch einfügen, aber da meine Beziehung zu Kalliope schon seit jeher etwas...schwierig ist, weiss ich noch nicht wie

                          Grudnsätzlich liegen die beiden Nationen im Krieg weil die Terranische Republik alle Kolonien der Menschheit unter ihrer Regierung vereinen will, aber die Antarer partout nicht wollen.


                          Auch den Zeitraum habe ich noch nciht bestimmt. Aber den paar wenigen Gedanken, welche ich mir zu dem Thema gemacht habe, nach spielt es irgendwo so 900 bis 1200 Jahre in der Zukunft.


                          -Politische Organisation....
                          beide Nationen sind zentralistisch regiert, die einzelnen Planeten geneissen jadoch in planetarsichen Angelegenheiten grosse Autonomie.
                          Im Falle der Terraner liegt das an den teils sehr langen Kommunikationswegen (FTL-Funk gibt es nicht). Der alte Spruch: "Die Erde ist weit weg." kommt nicht von ungefähr.
                          Bei den Antarern ist es mehr bestandteil der Grundphilosophie (allerdings hat die Republik von Antares auch nur zwei Planeten mit einer Einwohnerzahl über der Dreimillionengrenze).

                          -Anzahl Planeten...
                          Du meinst sicher nur die bewohnten, frapos?
                          Also im Fall von Antares sind vielleicht vier wirklich bewohnt.
                          bei der Terransichen Republik sind es doch schon so einige Dutzend.
                          Darüber hab ich mir ehrlich gesagt noch keine Gedanken gemacht.

                          -Flottengrössen...
                          Ein Geschwader Kreigsschiffe ab Kreuzergrösse aufwärts besteht in der Regel aus sechs oder acht Schiffen unterteilt in Divisionen à zwei doer drei Schiffe.
                          Zerstörerflotillien bestehen meist aus zwölf bis sechzehn Schiffen meistens in dreier-Divisionen unterteilt.

                          Zum Zeitpunkt der 3. Schlacht um Cimaron verfügte die RAS über neun Schlachtschiffe. Vier in der 2. Schlacht um Cimaron erbeutete Schiffe der Kratos Klasse (benannt nach dem griechischen Gott der Macht und des Zwanges). und fünf selbst gebaute, etwas kleinere Schiffe der Vindicator Klasse.
                          Die TSN verfügt über 30 bis 40 Schlachtschiffe im aktiven Dienst und noch mal etwa 26 bis 30 eingemottet in der Reserve.

                          -Andere Fraktionen...
                          Zum Zeitpunkt der 3. Schalcht um Cimaron existierte die Union Capell bereist nicht mehr. Sie wurde gewalltsam in die Terransiche Republik integriert.
                          Es gibt noch einige Welten in den Randzohnen des besiedelten Raumes (allgemein als Borderworlds = Grenzwelten bezeichnet) welche hin und wieder ihre Unabhängikeit erklären aber im grossen und ganzen ist Antares die einzige von der Zentralregierung unabhängige Nation.
                          Understanding the scope of the problem is the first step on the path to true panic.

                          - Florance Ambrose

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                            #14
                            Wow richtig schön zu lesen, bin beeindruckt


                            zum glück lese ich nichts von Honor Harrington und co, daher ist der Stil und die Kampfart für mich etwas ziemlich erfrischendes...


                            Die story ist n1 und gut durchdacht, die schlachten fesseln obwohl sie mir ein bisschen statisch vorkommen, das liegt aber wohl in der Natur der Sache bei der von dir beschriebenen technik


                            was mir negativ auffällt:
                            - Ränge in Klammern hinter dem namen? unterbricht den erzählfluss
                            - zuviel tech-babbel :P :P :P
                            - zu wenige absätze und zu grosse textblöcke ( obwohl das andererseits fesselt, man kann nicht einfach ne pause machen weils recht schwer is die stelle wieder zu finden )



                            auf jeden fall werd ich hier weiter mitlesen, du wirst ja hoffentlich noch mehr schreiben, oder?^^
                            LOL

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                              #15
                              Hi,

                              bin selbst ein großer Fan von David Weber und speziell HH.
                              Was Du schreibst gefällt mir sehr gut!
                              Deine Storys gerade im Bezug auf Technik und Struktur wirken jedoch abgekupfert oder sind es auch. Schreibst ja selbst das Du einiges übernommen hast.
                              Du zeigst keine eigenen Ideen, änderst nur Namen und variierst leicht.
                              Für einen Leser von HH unübersehbar.

                              Darum mein Vorschlag: Versetzt deine Geschichte in das Honor Harrington Universum. Mach aus der Erdregierung die Havies und ....
                              Wäre ja nicht die erste Geschicht im Honorvers die nicht von Weber selbst geschrieben wurde.

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