Zitat von Khaless
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Aber mal abgesehen davon: Wenn es IMO wirklich eine Filmform gibt, die sogar von verschiedenen Versionen derselben Story lebt, dann ist es die Buchverfilmung. Jede Buchverfilmung ist auch immer eine Interpretation des Stoffes - manchmal mit, manchmal ohne Modernisierung (die aber auch zur Interpretation dazugehört), manchmal mit neuen Akzenten, manchmal mit Kürzungen, manchmal mit einem neuen Hintergrund, manchmal vor einem neuen zeitlichen Hintergrund. Bei nicht-filmischen Interpretationen eines Werks (sei es in Aufsatzform oder auf dem Theater) sagt doch auch niemand: "Hey, nein, bitte nicht noch eine Interpretation des Faust - das ist doch nur wieder ein Remake".
Kurz gesagt: Eine neue Verfilmung eines Romans ist - außer, es läuft etwas schief - eben kein Remake eines vorigen Films, sondern eine Neuinterpretation des Romans. Solche Neuinterpretationen gehören zum tagtäglichen Umgang mit Romanen aber eben dazu und haben IMO auch sehr viel Berechtigung. Wie groß das Spektrum da werden kann und wie sehr dieses Spektrum sogar in einigen Fällen den Mythos noch gelungener machen können, sieht man IMO etwa am Beispiel "Sherlock Holmes".
Klar kann man es auch hier übertreiben, aber zumindest vergleichsweise ist hier das "Problem" doch eigentlich geringer. Da du z. B. "Herr der Ringe" erwähnst: So genial ich die HdR-Verfilmung von PJ finde (persönlich brauche ich wirklich keine weitere Verfilmung), so sehr verstehe ich auch, wenn sich z. B. jemand eine Serienadaption des HdR-Buches wünscht, in der z. B. Tom Bombadil vorkommt oder der Schwerpunkt noch viel deutlicher auf den Hobbits liegt (vergleichsweise gibt es in der Verfilmung viel mehr Szenen ohne die Hobbits als im Buch).
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