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    Kino in der Coronazeit

    Zitat von RealDreadnought Beitrag anzeigen
    Dass die Studios einen Hit bevorzugen kann ich mir vorstellen. Doch was hilft ihnen ein Hit im nächsten Jahr, wenn 50 % der Kinos bis dahin insolvent gehen? Also ich fahre für einen dieser 3 zuvor genannten Filme definitiv nicht 20km ins nächste Kino. Und das als jemand der ansonsten monatlich ins Kino geht. Und ich bin mir sicher, dass ich da nicht alleine bin. Viele gehen auch ins Kino weil es eine spontane Idee für einen entspannten Abend ist - ohne ein halbwegs flächendeckendes Netz aus Kinos passiert das eher nicht mehr.
    Also irgendwann müssen die Studios anfangen zu kalkulieren - denn bei aktueller Lage halten einige Kinos bestimmt kein halbes Jahr mehr durch.
    Die Frage ist halt, was für die Kinos besser ist. Hängt davon ab, wie hoch die variablen Kosten für die einzelnen Filme sind und wie viele Leute die Filme in der Corona Zeit ins Kino locken können. Wenn die variablen Kosten höher als die Einnahmen sind, ist es für die Kinos besser, wenn zubleibt. Dürfte auch der Grund sein, warum die Cineplexx Gruppe in Österreich, obwohl gesetzlich seit über einem Monat möglich, noch immer zu hat.

    Dazu kommt, dass es den USA Studios vermutlich völlig egal ist, ob in Europa ein paar Kinos pleite gehen. Die wollen ihre maximal möglichen Einnahmen. Und so lange der wichtigste Kinomarkt, die USA, dank Corona am Sand liegt, werden die ihre Blockbuster Filme sicherlich nicht veröffentlichen.

    Für dieses Thema lohnt sich übrigens ein eigener Thread... mit Tenet hat das ja nur noch begrenzt was zu tun.
    Done .

    #2
    Vorweg: Das einzige was mich hier leicht stört ist das wieder der Focus auf eine Brache gelegt wird, die unter der Pandemie stark leidet. Wir leiden letztlich alle. Auch unter den immensen Preisen. Besonders wenn man seit 2..3 Monate in Kurzarbeit ist. Wenn meine Mutter mit 2 Enkeln ins Kino geht sind locker 50 EUR (100 DM) weg. Es ist mir nicht egal das die Corona-Kriese Existenzen unverschuldet bedroht aber speziell zum Kino muss ich sagen das kaum noch Filme laufen für die ich 8..10 EUR berappen will. War so das letzte Mal zur letzten Star Wars-Trilogie im Kino. In meiner Jugend war ich 2..3x in der Woche (da wechselte auch noch wöchentlich komplett das Programm). Die US-Filmindustrie wird es sicherlich nicht umwerfen wenn bei uns Kinos aufgeben müssen, für sie gibt es mittlerweile andere Vertriebswege ihre Millionen-Gewinne einzufahren. Schade ist es um das alte Kulturgut Kinomatographie.

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      #3
      Da hast du natürlich vollkommen Recht... Die Studios werden sich am US-Kino-Markt und womöglich noch dem in Asien richten.

      Wenn man aber über Teich schaut, dann kann das mit den US-Kinos aber doch noch eine längere Weile dauern...

      Spannend wird dann auch die Frage: Wann greifen die Studios auf die Idee zurück, ihre Filme direkt über Streaming-Dienste zu vermarkten. Das wäre dann vermutlich der KO-Schlag für einen Großteil der Lichtspielhäuser. Die Branche spürt ja sowieso schon Netflix, Prime und Co. Und ich denke allzu viele Idealisten wie Nolan (der seine Filme immer erst auf die große Leinwand bringen will) sind eher rar.

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        #4
        Ich muss leider auch gestehen, dass ich bei vielen Filmen nicht mehr bereit bin so viel Geld zu zahlen... Zuletzt war ich im Kino bei der Premiere von Endgame. Dafür hat sich das Geld definitiv gelohnt. Jedoch gehöre ich auch zu den Personen, die eher auf Netflix oder Prime zurückgreift, da es einfach günstiger ist. Finde diese Entwicklung anderseits aber auch schade. Früher war es ein richtiges Highlight ins Kino zu gehen, da man keine Streaming Möglichkeiten hatte oder sehnsüchtig auf die DVD warten musste. Ich hoffe, dass die Kinos diese Zeiten überstehen, da ich für besondere Filme immer noch gerne ins Kino gehe.

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          #5
          Zitat von RealDreadnought Beitrag anzeigen
          Spannend wird dann auch die Frage: Wann greifen die Studios auf die Idee zurück, ihre Filme direkt über Streaming-Dienste zu vermarkten. Das wäre dann vermutlich der KO-Schlag für einen Großteil der Lichtspielhäuser. Die Branche spürt ja sowieso schon Netflix, Prime und Co. Und ich denke allzu viele Idealisten wie Nolan (der seine Filme immer erst auf die große Leinwand bringen will) sind eher rar.
          Wäre es sicherlich. Allerdings glaube ich nicht, dass sich sündteure Blockbuster ausschließlich über Streaming finanzieren lassen. Glaub kaum, dass viele Leute bereit sind 30+ Dollar für einen einzigen Stream zu zahlen. Bei Abos hat man aber immer einen negativen Deckungsbeitrag, da es keine Einnahmen direkt für den Film gibt.

          Dazu kommt, dass Hollywood ein Idealbeispiel für die Skimming-the-Market-Strategie ist: Wenn einem ein Film sehr interessiert, geht man ins Kino und gibt verhältnismäßig viel Geld für diese Einmal-Sichtung aus. Wenn einem der Film etwas weniger interessiert, wartet man auf die DVD / BR. Wenn einem der Film nur mäßig interessiert, wartet man aufs Free TV. Bei Streaming gibt es aber meist nur einen einzigen Absatzkanal und dadurch weitaus weniger Einnahmen.

          Von dem her glaub ich schon, dass Filme wie "James Bond" weiterhin Kinoprodukte sein werden.

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            #6
            Zitat von Holger58 Beitrag anzeigen
            Vorweg: Das einzige was mich hier leicht stört ist das wieder der Focus auf eine Brache gelegt wird, die unter der Pandemie stark leidet. Wir leiden letztlich alle. Auch unter den immensen Preisen. Besonders wenn man seit 2..3 Monate in Kurzarbeit ist. Wenn meine Mutter mit 2 Enkeln ins Kino geht sind locker 50 EUR (100 DM) weg. Es ist mir nicht egal das die Corona-Kriese Existenzen unverschuldet bedroht aber speziell zum Kino muss ich sagen das kaum noch Filme laufen für die ich 8..10 EUR berappen will. War so das letzte Mal zur letzten Star Wars-Trilogie im Kino. In meiner Jugend war ich 2..3x in der Woche (da wechselte auch noch wöchentlich komplett das Programm). Die US-Filmindustrie wird es sicherlich nicht umwerfen wenn bei uns Kinos aufgeben müssen, für sie gibt es mittlerweile andere Vertriebswege ihre Millionen-Gewinne einzufahren. Schade ist es um das alte Kulturgut Kinomatographie.
            Natürlich leiden viele Branchen. Aber in einem Sci-Fi-Forum (Unterkapitel Filme) ist diese Diskussion mMn durchaus angebracht.

            Als jemand der jahrelang in einem Kino-Betrieb gearbeitet hat: Die hohen Preise sind meistens eine einfache Umverteilung der Leihkosten auf die Besucher. Mit anderen Worten: Die Kinos zahlen mittlerweile so hohe Preise um einen Film überhaupt zeigen zu dürfen, dass es durch die hohen Ticket-Kosten ausgeglichen werden muss. Die teilweise wirklich unverschämt hohe Preise für Popcorn, Nachos und Co. decken dann die Energie-,Personal-, Sanierungs- und Renovierungskosten etc.

            Und zusätzlich wollen auch Kinos noch Gewinne erzielen, ansonsten würde sich der ganze Aufwand ja nicht lohnen

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              #7
              Natürlich leiden viele Branchen. Aber in einem Sci-Fi-Forum (Unterkapitel Filme) ist diese Diskussion mMn durchaus angebracht.
              Habe mich nicht dagegen ausgesprochen. Auch interessant was ein Profi selber zur Verpreisung sagt..

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                #8
                Zitat von HanSolo Beitrag anzeigen

                Die Frage ist halt, was für die Kinos besser ist. Hängt davon ab, wie hoch die variablen Kosten für die einzelnen Filme sind und wie viele Leute die Filme in der Corona Zeit ins Kino locken können. Wenn die variablen Kosten höher als die Einnahmen sind, ist es für die Kinos besser, wenn zubleibt. Dürfte auch der Grund sein, warum die Cineplexx Gruppe in Österreich, obwohl gesetzlich seit über einem Monat möglich, noch immer zu hat.

                Dazu kommt, dass es den USA Studios vermutlich völlig egal ist, ob in Europa ein paar Kinos pleite gehen. Die wollen ihre maximal möglichen Einnahmen. Und so lange der wichtigste Kinomarkt, die USA, dank Corona am Sand liegt, werden die ihre Blockbuster Filme sicherlich nicht veröffentlichen.

                Done .
                Ich gehe mal davon aus, dass Kinos nur mit 25-50% bestuhlt werden dürfen um die 1,5 Meter einzuhalten. Logischerweise sinken, dadurch die Einnahmen erheblich. Besonders bei normalerweise ausgebuchten Vorstellungen. Inweit sich das dann noch für die Kinobetreiber lohnt kann ich nicht beurteilen, da ich die Kostenstruktur eines Kinos nicht kenne. Bei manchen Kinos wird nur noch Online mit VVK-Gebühr verkauft. Dadurch lässt sich immerhin 1€ zusätzlich erwirtschaften und gleichzeitig werden Kosten fürs Kassier-Personal gespart. Schlecht für den Kunden, gut für den Betreiber.

                Was die ausgesetzten Blockbuster angeht: Was spricht gegen ein paar dutzend Sondervorstellungen mit alten Filmen und reduziertem Eintritt? Kinoerlebnis ist ja immer noch was anderes als Wohnzimmer-TV

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                  #9
                  Zitat von _Atlanter_ Beitrag anzeigen

                  Was die ausgesetzten Blockbuster angeht: Was spricht gegen ein paar dutzend Sondervorstellungen mit alten Filmen und reduziertem Eintritt? Kinoerlebnis ist ja immer noch was anderes als Wohnzimmer-TV
                  Rechte für eine öffentliche Aufführung müssen immer noch erworben werden. Und viele Leute nehmen das Angebot dann nicht an, da sie den Film jährlich im FreeTV sehen können... Bei uns lief letztens die Dark Knight Trilogie, Interstellar, Dunkirk… Bis auf Interstellar war alles relativ leer. Bei 8 Euro das Ticket wohlgemerkt.

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                    #10
                    Zitat von RealDreadnought Beitrag anzeigen

                    Natürlich leiden viele Branchen. Aber in einem Sci-Fi-Forum (Unterkapitel Filme) ist diese Diskussion mMn durchaus angebracht.

                    Als jemand der jahrelang in einem Kino-Betrieb gearbeitet hat: Die hohen Preise sind meistens eine einfache Umverteilung der Leihkosten auf die Besucher. Mit anderen Worten: Die Kinos zahlen mittlerweile so hohe Preise um einen Film überhaupt zeigen zu dürfen, dass es durch die hohen Ticket-Kosten ausgeglichen werden muss. Die teilweise wirklich unverschämt hohe Preise für Popcorn, Nachos und Co. decken dann die Energie-,Personal-, Sanierungs- und Renovierungskosten etc.

                    Und zusätzlich wollen auch Kinos noch Gewinne erzielen, ansonsten würde sich der ganze Aufwand ja nicht lohnen
                    Aber wenn die Kinos pleite gehen, zahlt keiner mehr die Leihgebühren...

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