Warum spielen soviel Dystopien in Großbritannien? - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Warum spielen soviel Dystopien in Großbritannien?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #16
    Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
    Ich denke, man sollte die Diskussion nicht auf die Frage reduzieren, ob es mehr britische als amerikanische Dystopien gibt. Klar ist: Es gibt viele britische Dystopien. Jedenfalls mehr bekannte als deutsche, italienische oder französische Dystopien, oder irre ich mich da ? Und nur mal so ins Forum gefragt: Welches ist denn die bekannteste Schweizer Dystopie ?
    Ist das eine Fangfrage? Ich hätte jetzt gesagt Max Frischs Andorra. Aber spielt das überhaupt in der Schweiz?

    Kommentar


      #17
      Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
      Genau. Und weil Orwell, Huxley und Bradbury ihre dystopischen Klassiker, von denen hier u.a. die Rede ist, erst gestern geschrieben haben, liegt diese Erklärung geradezu auf der Hand. Historische Bewusstheit ist mittlerweile aus der Mode gekommen, oder?
      Hab ich irgendwo geschrieben, dass dies neue Werke sind?

      Posts lesen scheint ebenfalls aus der Mode gekommen zu sein... der TE bezog sich nämlich erst einmal auf V wie Vendetta (und die anderen 3 von dir unerwähnten Filme sind ebenfalls neu).

      Also Klappe zu...
      When I feed the poor, they call me a saint.
      When I ask why the poor are hungry, they call me a communist.


      ~ Hélder Câmara

      Kommentar


        #18
        Zitat von Kid Beitrag anzeigen
        Die Kameras und das neue Selbstverständnis polizeilicher Arbeit sind nur einige Beispiele dieser Entwicklung.
        ähm... was genau an dem Inhalt dieses Links hat dich zu dieser Betitelung veranlasst? Ich kann da jetzt irgendwie nicht so den Zusammenhang erkennen...

        Kommentar


          #19
          Zitat von Kid Beitrag anzeigen
          Hab ich irgendwo geschrieben, dass dies neue Werke sind?

          Posts lesen scheint ebenfalls aus der Mode gekommen zu sein... der TE bezog sich nämlich erst einmal auf V wie Vendetta (und die anderen 3 von dir unerwähnten Filme sind ebenfalls neu).

          Also Klappe zu...
          Alan Moore/David Lloyd: V For Vendetta. Erstauflage 1982

          Phyllis Dorothy James: Children Of Men. Erstauflage 1992

          John Wyndham: The Day Of The Triffids. Erstauflage 1951

          - Von "28 Days Later" - Regiesseur Danny Boyle im DVD-Kommentar als hauptsächliche Inspirationsquelle angegeben. (Darüber hinaus handelt es sich um keine klassische Dystopie, in der es um einen Überwachungsstaat ginge.)

          Regulation of Investigatory Powers Act (RIPA): (Beinhaltet u.a. die Regelungen über offene wie versteckte Überwachungsmethoden, die GB in die Kritik gebracht haben, sich zum Überwachungsstaat zu entwickeln). Vom britischen Parlament verabschiedet am 26.July 2000.

          Aber "Bildung" kommt ja auch schließlich von "Bildschirm", sonst würde es ja "Buchung" heißen, stimmt's?!

          Darüber hinaus ist im Eingangspost sowohl von älteren, als auch von neueren Dystopien der Rede und die gestellte Frage bezieht sich darauf, wie es kommt, dass so viele davon in England spielen, wobei dann auch ausdrücklich von den "Klassikern des Genres" die Rede ist.

          Zumindest Posts von Anfang bis zum Ende zu lesen und sie dann auch noch in ihrem Gesamtzusammenhang zu begreifen ist anscheinend wirklich Mega-Out, Kid.

          In diesem Sinne, frei nach Dieter Nuhr:
          "Wenn man keine Ahnung hat: Einfach mal Fresse halten."

          Kommentar


            #20
            Ich denke mal es gibt mehrere Gründe: Einmal dass in England (und auch in den USA) SciFi übrhaupt weitaus weniger "anrüchig" ist als in Deutschland, und deswegen von dort rein quantitativ mehr kommt, automatisch sind dann auch viele Dystopien. In der Sowjetunion als drittem großen SciFi-Land waren Dystopien politisch nicht gewünscht, und daher Mangelware. In heutiger Zeit gibt es auch dort Dystopien, ich denke da nur an die großartige Metro 2033/2034 Serie, die in Russland schon mehrere Folgebände von anderen Autoren hervorgebracht hat. Für England kommt hinzu, dass man früher in einer Weltmacht ein gutes Leben führte, in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts konnte man von dort beobachten, wie viele andere europäische Staaten sich dem Faschismus oder dem Kommunismus unterordneten, und auch in England gab es eine durchaus starke faschistische Bewegung, die allerdings nie wirklich Bedeutung erlangte. Das, verbunden mit den Einschränkungen der Freiheit im Kriege, regte natürlich die Phantasie der Autoren und der Leser an. In den USA ist das vielleicht auch ein latentes schlechtes Gewissen, dass es mit der Ausbeutung der Natur und anderer Nationen nicht immer so weiter gehen kann, welches zu Dystopien inspiriert. In den US-Endzeitromanen und Filmen geht es dann auch sehr häufig über den Rückfall in die Barbarei nach einem Atomkrieg oder um schwere Umweltkatastrophen, weniger um die Gefahr eines Polizeistaates.

            Kommentar


              #21
              Ist alles nur eine frage des Trendlevels und der kulturellen Entwicklungsstufe. In Europa werden GB und die USA weiterhin als die fortschrittlicheren Länder angesehen, weshalb auch fast alles von dort auch wie blöde konsumiert wird.

              Selbst mittelklassige bzw. schlechte TV-Produktionen aus GB oder USA laufen bei uns zur Primetime rauf und runter.

              Analog werden unsere mäßig erfolgreichen TV-Produktionen (Cobra 11, der Clown, Kommissar Rex usw.) wie bekloppt in Ost-Europa konsumiert und gelten als "Produkte aus dem Westen" ;-) immernoch!

              Also das, was wir hier als Klassiker empfinden, hat oftmals keinen so großen Erfolg in den Herkunftsländern gehabt. Den Erfolg erreichen diese Klassiker nur durch den Placebo-Effekt: Wenns aus dem Westen kommt, muss es ja gut sein.

              Das Witzige ist sogar, dass bei uns viele Dinge fälschlicherweise immer als Produkte aus dem Westen vermutet werden. Besonders in der Elektronikbranche herrscht viel Missverständnis. Außer den Apple- und Microsoft-Produkten, die im asiatischen Raum nur müde belächelt werden, fällt mir keine wichtige Marke ein, die wirklich aus den USA stammt. Befragt man jedoch die Bevölkerung, so beziehen wir den Großteil der Produkte aus den USA, die natürlich nur in Asien produziert werden aber ihren Ursprung aus dem Westen haben.

              Kommentar


                #22
                Zitat von DrZarkov Beitrag anzeigen
                Ich denke mal es gibt mehrere Gründe: Einmal dass in England (und auch in den USA) SciFi übrhaupt weitaus weniger "anrüchig" ist als in Deutschland, und deswegen von dort rein quantitativ mehr kommt, automatisch sind dann auch viele Dystopien. In der Sowjetunion als drittem großen SciFi-Land waren Dystopien politisch nicht gewünscht, und daher Mangelware. In heutiger Zeit gibt es auch dort Dystopien, ich denke da nur an die großartige Metro 2033/2034 Serie, die in Russland schon mehrere Folgebände von anderen Autoren hervorgebracht hat. Für England kommt hinzu, dass man früher in einer Weltmacht ein gutes Leben führte, in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts konnte man von dort beobachten, wie viele andere europäische Staaten sich dem Faschismus oder dem Kommunismus unterordneten, und auch in England gab es eine durchaus starke faschistische Bewegung, die allerdings nie wirklich Bedeutung erlangte. Das, verbunden mit den Einschränkungen der Freiheit im Kriege, regte natürlich die Phantasie der Autoren und der Leser an. In den USA ist das vielleicht auch ein latentes schlechtes Gewissen, dass es mit der Ausbeutung der Natur und anderer Nationen nicht immer so weiter gehen kann, welches zu Dystopien inspiriert. In den US-Endzeitromanen und Filmen geht es dann auch sehr häufig über den Rückfall in die Barbarei nach einem Atomkrieg oder um schwere Umweltkatastrophen, weniger um die Gefahr eines Polizeistaates.
                Ich denke, deine Analyse trifft es ziemlich genau auf den Punkt. Einmal die gänzlich andere SF-Tradition der Briten und dann eben die historische Entwicklung der Insel im Verhältnis zum restlichen Europa.

                Kommentar


                  #23
                  Ich denke, es hat mit dem Niedergang des British Empire zutun. Die Briten besaßen ein Weltreich und waren die industrielle Großmacht des 19. Jhdt. Doch ohne irgendwelche großen Kriege zu verlieren ist das Empire nach und nach untergegangen, von der industriellen Vormachtstellung ganz zu schweigen.

                  Kommentar


                    #24
                    MMn liegt es daran das die britischen Schauspieler, Regisseure ect. einfach besser sind als Amerika. Man traut sich einfach mehr.

                    Ist wie gesagt ein persönliches Gefühl, muss nicht mit der realität übereinstimmen. Mir ist aufgefallen das in letzter Zeit fast alle FIlme die ich gut finde aus England kommen oder britische Schauspieler haben.

                    Als Beispiel nehme ich mal die Scharfschützenszene aus 28 Weeks later. Wo der Junge verstört zwischen rennenden Menschen und Zombies rumläuft während von den Dächern Scharfschützen in die Menge ballern und das mit diesem geilen Soundtrack unterlegt welcher den Wahnsinn eigentlich erst hervorhebt. Das traue ich ehrlich Amerikanischen Studios nicht zu.
                    www.planet-scifi.eu
                    Euer Scifi-Portal mit Rezensionen und Kritiken zu aktuellen Büchern und Hörspielen.
                    Besucht meine Buchrezensionen:
                    http://www.planet-scifi.eu/category/rezension/

                    Kommentar


                      #25
                      Zitat von Larkis Beitrag anzeigen
                      MMn liegt es daran das die britischen Schauspieler, Regisseure ect. einfach besser sind als Amerika. Man traut sich einfach mehr.
                      Dass viele dystopische Stoffe in Großbritannien spielen, liegt deiner Meinung nach daran? Ich mag britische Produktionen ja auch sehr gerne, aber der Zusammenhang zwischen diesen beiden Dingen will mir jetzt nicht einleuchten.

                      Zitat von Larkis Beitrag anzeigen
                      Als Beispiel nehme ich mal die Scharfschützenszene aus 28 Weeks later. Wo der Junge verstört zwischen rennenden Menschen und Zombies rumläuft während von den Dächern Scharfschützen in die Menge ballern und das mit diesem geilen Soundtrack unterlegt welcher den Wahnsinn eigentlich erst hervorhebt. Das traue ich ehrlich Amerikanischen Studios nicht zu.
                      Kennst du Kubricks "Full Metal Jacket"?

                      Kommentar


                        #26
                        Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                        Dass viele dystopische Stoffe in Großbritannien spielen, liegt deiner Meinung nach daran? Ich mag britische Produktionen ja auch sehr gerne, aber der Zusammenhang zwischen diesen beiden Dingen will mir jetzt nicht einleuchten.
                        Sowas erofdert mMn mehr Handwerkszeug als der übliche Hollywood BLödsinn.

                        Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                        Kennst du Kubricks "Full Metal Jacket"?
                        Jup, und meine Meinung über den Film steht gleich mit der von APokalypse now sind beide bei mir sehr weit unten angesiedelt.
                        www.planet-scifi.eu
                        Euer Scifi-Portal mit Rezensionen und Kritiken zu aktuellen Büchern und Hörspielen.
                        Besucht meine Buchrezensionen:
                        http://www.planet-scifi.eu/category/rezension/

                        Kommentar

                        Lädt...
                        X