HoD[101] "Die Erben des Drachen" / "The Heirs of the Dragon"

[Souvreign]

Inhaltsübersicht nach Sky / WOW:

"Die Fantasyserie erzählt die Vorgeschichte des spektakulären Kulthits "Game of Thrones" - wieder nach einer Buchvorlage von George R. R. Martin: Das Haus Targaryen kämpft um die Macht in Westeros."


-------

Meine Meinung zu ersten House of the Dragon Episode:

Der Einstieg in die neue Serie ist geglückt! Ich bin jedenfalls nach meiner ganzen Skepsis im Vorfeld sehr zufrieden. Es ist doch wie ein Nach-Hause kommen, denn man ist dem bekannten GoT Serienstil Treu geblieben. Auch hat man - meiner Meinung nach zum großen Glück - darauf verzichtet, die Show in zwei nebeneinander laufenden Zeiteben spielen zu lassen. Stattdessen erzählt man - zumindest in der ersten Folge - chronologisch, was meiner Meinung nach der Show gut tun wird.

So erleben wir die Ausgangslage mit, ohne uns schon mit der anderen Ausgangslage in der späteren "Hauptzeitlinie" auseinandersetzen zu müssen. Vor allem die Freundschaft zwischen Prinzessin Rhaenyra und Alicent Hohenturm nimmt breiten Raum ein - und wird ja einer der Dreh und Angelpunkte der Staffel werden - also wie aus den beiden Freundinnen dann Rivalinnen werden und man sich später nur noch in blankem Hass begegnet.

Auch der restliche Cast ist gut bis sehr gut - und man verzichtet natürlich nicht auf die GoT typischen "Markenzeichen" wie Sex und Violence. Hier stellvertretend in zwei Bordellszenen mit Prinz Daemon Targaryen und dem Vorgegehn der Stadtwache und beim Turnier zu Ehren der Geburt des neuen Erben (wozu es dann ja leider nicht kommt).

Wenn ich überhaupt etwas kritisieren will, dann ist es eben der Elefant im Raum - nämlich der Status als Prequel-Serie. Ich habe schon vor Jahren GRR Martins Ausarbeitung zum Tanz der Drachen gelesen, weswegen mich auch innerhalb der Serie nichts mehr wird überraschen können. Ich gönne aber den Leuten, die dies nicht getan haben jetzt doch die Freude, sich jede Woche noch überraschen lassen zu können.

Positiv will ich noch erwähnen, dass die Show zum Glück nicht der Woken Versuchung erlegebn ist und dass man ernsthaft mit dem Thema, "sollte man Rhaenyra - also eine Frau - als Thronerbein einsetzen umgeht. Hier ist man sogar noch konservativer als die Vorlage, wo König Viserys Rhaenyra schon länger auf die Thronfolge vorbereitet hat, es hier aber erst dann tut, wo er keine andere tragbare Option mehr hat.

Kritikpunkte hätte ich aber dennoch zwei, wobei ich mich da nicht wirklich gut mit der Lore auskenne.

Zum einen hätten wir da den Werholzbaum in Kings Landing. Ich dachte eigentlich, dass die weißen Götterbäume Bäume schon lange vor der Targaryen-Herrschaft im Süden abgeholzt wurden. Zum anderen wäre da die Erwähnung der weißen Wanderer und die Nennung des Begriffs "Das Lied von Eis und Feuer". Das hätte es meiner Meinung nach echt nicht gebraucht - zumals es für den weiteren Verlauf der Ereignisse innerhalb der Serie keine Bedeutung haben wird.

Untern Strich gebe ich der ersten Folge 5 von 6 Sternen und 8 von 10 Punkten. So kann es gerne weitergehen.

[HanSolo]

Hab auch die erste Folge gesehen und meine Meinung ist doch etwas zwiespältig (wenn auch nicht schlecht).

Von der Handlung hielt man sich weitgehend an den Tanz der Drachen, was schon mal ein grosser Pluspunkt ist. Auch fühlte sich Westeros durchaus wie Westeros an, wenn auch dort mein grösster Kritikpunkt ist:

Was hat di Macher nur geritten sich von Dubrovik als Drehort zu verabschieden, weiss ich nicht. Königsmund sieht überhaupt nicht mehr wie Königsmund aus. Nicht nur die Stadt selbst, gibt es auf einmal saftiges grünes Gras herum anstelle von Mittelmeerküste. In den 170 Jahren muss es ne gewaltige Klimaerwärmung gegeben haben .

In Sachen Multikulti ist Königsmund natürlich auch weitaus diverser als in GoT. Allerdings hat man es im Gegensatz zur kommenden Mittelerdeserie nicht völlig übertrieben, weshalb es immer noch wie die bekannte Welt wirkt. Insgedamt bin ich mit dem Cast bisher recht zufrieden.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass Aegon und die ganzen Tagaryion Herrscher von den Weissen Wanderern schon gewusst haben sollen. Das lasse ich mir ja sogar noch halbwegs einreden, aber den Traum als "Lied von Feuer und Eis" zu bezeichnen war klares über die Stränge schlagen.

Bei den Effekten konnte man leider auch nicht das gewohnte Niveau halten. Gerade der Anfangsritt wirkte wie ne billige TV Version der früheren kinoreifen Bilder.

Alles in allem klingt das jetzt schlimmer als ich den Auftakt empfand. Er macht schon Lust auf mehr. Aber das erhoffte "Wow" blieb aus.

4 Sterne!

[Souvreign]

Was hat di Macher nur geritten sich von Dubrovik als Drehort zu verabschieden, weiss ich nicht. Königsmund sieht überhaupt nicht mehr wie Königsmund aus. Nicht nur die Stadt selbst, gibt es auf einmal saftiges grünes Gras herum anstelle von Mittelmeerküste. In den 170 Jahren muss es ne gewaltige Klimaerwärmung gegeben haben .

In Sachen Multikulti ist Königsmund natürlich auch weitaus diverser als in GoT. Allerdings hat man es im Gegensatz zur kommenden Mittelerdeserie nicht völlig übertrieben, weshalb es immer noch wie die bekannte Welt wirkt. Insgedamt bin ich mit dem Cast bisher recht zufrieden.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass Aegon und die ganzen Tagaryion Herrscher von den Weissen Wanderern schon gewusst haben sollen. Das lasse ich mir ja sogar noch halbwegs einreden, aber den Traum als "Lied von Feuer und Eis" zu bezeichnen war klares über die Stränge schlagen.

4 Sterne!

Mir ist gar nicht aufgefallen, dass man in Bezug auf Kings Landing nun woanders dreht. Das hat man meiner Meinung nach dann aber gut kaschieren können. Ansonsten sollten wir aber auch bedenken, dass rund 200 Jahre zwischen HoD und GoT liegen. In der Zeit kann eine Stadt ihr Gesicht mehrfach ändern. Und Kings Landing hat innerhaln von GoT viel extremere Wechsel mitgemacht (von einer Hafenstadt in einem Talkessel zu einer Stadt in der Ebene mit an Byzanz erinnernden riesigen Mauern in der 8. Staffel...)

Das "Multikulti" fand ich überhaupt nicht störend eben weil es nur am Rande passiert und meistens gut eingeflochten ist. Einzig Corlys Velarion sticht da heraus, aber seine Rolle konnte ich sofort akzeptieren. Und zum Glück hat man es nicht Disney-mäßig übertrieben.

Das mit der Prophezeihung bzgl. der weißen Wanderer ist wohl der WTF Moment der Folge, da es eben nicht aus der Vorlage stammt. Unterm Strich wird es aber nur eine Art sog. "Member-Berry" für alte GoT Fans sein. Denn die Wanderer und die Mauer sollten in der Handlung von HoD keine Rolle spielen. Bzw. sämtliche weiteren Anspielungen in diese Richtung sollten absolut in Leere laufen.

[HanSolo]

Und Kings Landing hat innerhaln von GoT viel extremere Wechsel mitgemacht (von einer Hafenstadt in einem Talkessel zu einer Stadt in der Ebene mit an Byzanz erinnernden riesigen Mauern in der 8. Staffel...)

Die riesigen Stadtmauern auf der Landseite sah man zum ersten mal bereits in 1.03. Damals hat man die Königsmundszenen noch in Malta anstelle von Dubrovnik grdreht. Allerdings empfand ich den Bruch nie so schlimm wie jetzt, wo sogar die Klimazone ne völlig andere ist.

[Anvil]

Was hat di Macher nur geritten sich von Dubrovik als Drehort zu verabschieden, weiss ich nicht. Königsmund sieht überhaupt nicht mehr wie Königsmund aus. Nicht nur die Stadt selbst, gibt es auf einmal saftiges grünes Gras herum anstelle von Mittelmeerküste. In den 170 Jahren muss es ne gewaltige Klimaerwärmung gegeben haben .

Die Geographie von King's Landing hat sich auch schon während der Hauptserie von Staffel zu Staffel - eben gerade so, wie es die Schaffenden brauchten - geändert. Ab der 5. oder 6. Staffel wurden die King's Landing Szenen auch nicht mehr in Dubrovnik, sondern in Spanien gedreht.

Die Prophezeiung hinsichtlich der White Walker als eigentlichen Grund für die Eroberung von Westeros durch Aegon Targaryen und die drohende Lange Nacht wurde auf Drängen von George Martin eingebaut und ist wohl eher als Wink für seine unveröffentlichten... ähm... ungeschriebenen Bücher zu verstehen. Prophetische Träume spielen da eine größere Rolle (Benioff und Weiss haben in GoT viele Fantasyelemente aus der Vorlage reduziert/eliminiert) und in Winds of Winter oder dem Nachfolgeband soll das wohl behandelt werden. Für House of the Dragon spielt das erstmal keine zentrale Rolle, auch wenn die Prophezeiung dem Targaryenkonflikt eine zusätzliche Dimension bzw. Gewicht verleiht.

[HanSolo]

Ab der 5. oder 6. Staffel wurden die King's Landing Szenen auch nicht mehr in Dubrovnik, sondern in Spanien

Die Dragon Pit Szenen wurden in Spanien gedreht. Ebenso ist die Kirche, von wo Magery in Staffel 6 ihren Bussgang machen sollte, in Spanien. Die Strassenszenen der Endschlacht entstanden sowieso im Studio. Der Rest ist weiterhin Dubrovik. So ist die allerletzte Königsmundszene, wo sich die Stark Geschwister verabschieden der alte Hafen der Stadt (war erst 2019 dort).

[DefiantXYX]

Ich habe mich im Vorfeld wenig mit der Serie und Thematik beschäftigt und bin quasi ins kalte Wasser gesprungen. Welches dann aber doch angenehm warm war, ich fühlte mich sofort wieder in der GoT Welt angekommen. Die Musik, Kostüme, Wappen und Mauern, einfach alles sehr stimmig. Wobei die Musik teilweise geklaut wirkt, wie GoT nur leicht variiert. Allerdings warum sollte man großartige Soundtracks ignorieren?
Die Geburtenszene hätte ich nicht so intensiv gebraucht, ich denke die Dramatik wäre auch anders ganz gut angekommen. Was machen die eigentlich mit feuerfest Targaryens? Führen die eine Liste wer nicht verbrennbar ist und die werden dann anders bestattet?

Unterm Strich fehlt allerdings so der WTF Moment, den GoT gleich mehrfach hatte. Ich bin aber durchaus zufrieden und freue mich auf die Staffel.

Eine Bitte an die erfahrenen Leser hier und Kenner hier auf Spoiler zu achten. Ich finde direkt im Eröffnungsposting ist direkt ein dicker Spoiler drin, was die Beziehung der zwei Mädels zueinander angeht.

Ach ja und ich finde es gar nicht schlimm, dass man hier am Ende doch sehr auf das Lied von Eis und Feuer abstellt. Einerseits übertrieben und auch ziemlich unsinnig, etwas derartig wichtiges immer nur mündlich dem Erben weiter zu geben, bedenkt man wie häufig durch Personen das zeitliche Segnen.
Was ich gerade auch sehr merkwüridg finde ich wie man in GoT als Geisterkranker hingestellt wird, wenn man an Drachen glaubt. 170 Jahre vor GoT sind die Drachen so gewöhnlich wie Pferde wie es mir scheint. Ist ein wenig wie bei Star Wars, als die ganze Galaxie binnen weniger Jahr die Existenz von Jedi vergisst.

[Holger58]

Wobei die Musik teilweise geklaut wirkt, wie GoT nur leicht variiert.

Wenn es Vorgeschichte zu GoT ist,also ein Zusammenhang zw. den Serien besteht warum kann sich das nicht auch in der Musik wiederspiegeln? (Das originale ST-Thema ist ja auch in die Titelmusik von DSC "integriert").

[DefiantXYX]

Du hast schon Recht, ich bin da etwas Zwiegespalten. Einige Themes habe ich fest mit GoT Charakteren bzw. Ereignissen aus GoT verknüpft, daher wirkt es in HOD etwas geklaut. Man stelle sich vor Kylo Ren hätte plötzlich das Vader/Imperial March Theme gehabt.

[HanSolo]

Die Musik finde ich akruell auch so lala. Trägt zwar zum Wiedererkennungswert bei, aber ich hoffe schon auf eigenständige ins Ohr gehende Themes

[I'm Batman]

Erste Folge war ok. Also nicht gut, aber es passiert was, es wird auf GoT light getrimmt und man spielt bissel GoT Musik, sogar die themes von anderen Häusern, die nicht vorkamen.

da es eine abgeschlossene Handlung als Vorlage gibt, kann so viel nicht schief gehen. Aber ich habe den Eindruck man wird es versauen :-)

[spidy1980]

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass Aegon und die ganzen Tagaryion Herrscher von den Weissen Wanderern schon gewusst haben sollen. Das lasse ich mir ja sogar noch halbwegs einreden, aber den Traum als "Lied von Feuer und Eis" zu bezeichnen war klares über die Stränge schlagen.

Der Titel der Buchreihe wird in den Büchern auch von Rhaegar benutzt ("For he is the prince that was promised, and his is the song of ice and fire."), das passt schon. Rhaegar erfährt von der Prophezeiung über ein Buch. Vermutlich ist es dasselbe Buch aus dem auch Rhaenyra im Trailer für die nächsten Folgen vorliest. Ja, die Serie wird das mit der Prophezeiung wohl noch weiter vertiefen.

[DefiantXYX]

Wer weiß, vielleicht wagt sich ein Targaryen auchmal nördlich der Mauer? Die haben Drachen und viele von Ihnen vermutlich viel Langeweile, warum sollte man daher nicht den Kontinent erforschen?

[spidy1980]

^Daran hat GRRM auch schon gedacht. In den Büchern wurde das mal versucht, aber der Drache weigerte sich, über die Mauer zu fliegen.

[hawk644]

Mich hat die erste Episode der Staffel positiv überrascht. Hauptsächlich deswegen, weil in einer Serie die wirklich guten Episoden (fast zwangsläufig) eher zum Ende einer Staffel kommen. Hauptsächlich auf der Habenseite steht für mich, dass man sich offensichtlich nicht auf zu vielen Handlungsschauplätzen verzetteln will. Hier werden die (zunächst) wichtigsten Haupthandlungsträger in Stellung gebracht, ohne dass man es als Ermüdend erachtet.

Die Beziehung zwischen Prinzessin Rhaenyra und Alicent Hohenturm - wohl aber in Zukunft noch mehr zwischen Viserys I. Targaryen und Prinzessin Alicent und zwischen Prinz Daemon Targaryen und seiner Nichte Prinzessin Rhaenyra (da knistert es bereits in der dieser ersten Episode) dürfte noch ziemlich viel Zündstoff enthalten. Gerade Alicent Hohenturm traue ich durchaus zu, dass sie sehr viel durchtriebener ist (und später noch agieren wird) als man es ihr jetzt zutraut.

Den einzelnen Werholzbaum halte ich nicht unbedingt für einen Widerspruch, da (in der Serie GoT) lediglich vom Verschwinden der "Werholzbaum-Haine" die Rede war - einzelne dieser Bäume könnte es also vor der Chronologie von GoT durchaus noch gegeben haben.

Insgesamt eine der besseren Eröffnungsepisoden einer TV-Serie für mich, die ich mit 5/6 bewertet habe.

BTW: Wer in der dritten Staffel von GoT gut hinhört, der erfährt aus dem Mund von Joffrey Baratheon (Lennister) etwas über das spätere Schicksal von Prinzessin Rhaenyra.