Rückblick und Gesamtbetrachtung Staffel 2 - SciFi-Forum

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Rückblick und Gesamtbetrachtung Staffel 2

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    #46
    Ich habe dann doch tatsächlich mal die 1. Staffel beendet und dann die 2. Staffel geschaut. Es sind ja immerhin schon ein paar Jahre ins Land gezogen und ich habe mich auch ein wenig mehr an das Serialkonzept gewöhnt. Da die ganze Welt gerade wieder einmal im GoT-Fieber ist, dachte ich mir "Na ja, komm schon..."

    Letztlich ist es irgendwo so: Die ganze Idee der Serie ist klasse. Ich bin ein Fantasy-Fan, ich habe die HdR-Filme sehr häufig gesehen und konnte sogar die etwas langatmigereren Hobbit-Filme gut genießen. Ein klein wenig Realitätsflucht gefällt mir ja sogar. Insofern ist da GoT eigentlich Gold. Die Ausstattung ist super, auch an den schauspielerischen Leistungen ist, soweit ich sie beurteilen kann, wenig zu meckern. Hinzu kommen noch ein paar gute Wendungen (über die man leider als Nachzügler einfach gespoilert ist, ja, aber ich berücksichtige so etwas auch - zumal mir bei solchen Wendungen auch eh immer wichtiger ist, ob sie auch dann noch wirken, wenn man sie schon kennt) und eigentlich sollte es damit gegessen sein. Gleichzeitig ist das alles aber einfach wahnsinnig langwierig und es kommt einfach immer wieder die Frage in mir auf, weshalb man aus einer Staffel nicht lieber einen 4-stündigen Film o. ä. gemacht hat.

    Ich nehme mal ein Beispiel aus Staffel 1: Auch in einer Zeit, in der man GoT noch ungespoilert schauen konnte, war mir eigentlich schon nach Folge 1, spätestens aber, nachdem sie in mehreren Szenen sehr penetrant gezeigt wurden, klar, dass die Dracheneier schlüpfen würden. Wenn jetzt aber etwas, was ich nach Folge 1 schon vermutet habe, quasi 7-8 Stunden später als "Du sollst gefällt wtf denken"-Ende einer Staffel inszeniert hat, war die Zeit zwischen "Ich weiß, was kommen wird" und "Es kommt" für eine solche Wendung einfach zu lang.

    Ich nehme mal ein Beispiel aus Staffel 2... nein, eigentlich nicht, denn: Das fällt mir ja sogar irgendwie schwer. Nicht aber, weil es an solchen Beispielen gefühlt nicht mangeln würde, sondern weil ich so genau eigentlich gar nicht weiß, was in der Staffel eigentlich passiert ist. Hinterher fühlt es sich wieder so an, wie meine Abneigung gegen Serials begonnen hat: Es werden sehr viele Baustellen gezeigt und geöffnet und es ist alles irgendwie ein Gewusel, aber am Ende... am Ende war unterm Strich nicht viel. Theon erobert Winterfell, Theon verliert Winterfell. Arya kommt nach Harrenhahl, Arya verlässt Harrenhahl. Tyrion wird die Hand des Königs und wird wieder von seinem Posten entbunden. Stannis - dessen Einführung auch eher schlecht als recht verlief (ohne vorher eben noch die letzten Folgen von Staffel 1 gesehen zu haben, hätte ich wohl noch länger herumraten müssen, wer das denn nun ist) - zieht zwar in den Krieg gegen Königsmund, was zu einer an sich auch gut anzuschauenden Schlacht führt... aber die großen Änderungen bzgl. irgendwelcher Besetzungen usw. fehlen hier eben auch.

    Wenn ich mich am Ende der Staffel frage, was sie denn eigentlich gebracht hat, dann fallen mir sicherlich zunächst einmal ein paar spannende Charaktere ein: Die rote Frau hat es mir direkt angetan, auch Aryas Bekanntschaft ist eine spannende Figur, bei der ich hoffe, dass man sie noch nicht das letzte Mal gesehen hat (ich könnte mir sogar vorstellen, dass Dany auf Jaqen trifft). Bei Margery weiß ich dank verschiedener Promo-Aktionen auch, dass sie noch eine größere Rolle zu spielen hat - und ja, das sollte sich auch, denn ansonsten wäre die ganze Einführung von Renly als Charakter mega für den Ar***.

    Das klingt alles recht negativ und vermutlich muss es das auch, da ich hier irgendwo gegen den Hype schreibe. Ich will der Serie auch nicht Unrecht tun. Sie hat, so wie sie ist, ihre Berechtigung und ich verstehe, warum man sie gerne guckt. Früher habe ich aber auch gerne mal zum Abschalten Telenovelas und Soaps geschaut und so vom Sehgefühl erinnert mich GoT eben an genau die. Da tauchten immer wieder Figuren auf, denen ganz viel Bedeutung beigemessen wurde, bis sie dann plötzlich nicht mehr dabei waren, sondern das eine Liebespaar durch das andere ersetzt wurde usw. Bis sich ein Pärchen mal hatte, dauerte es auch immer entweder sehr, sehr lange oder es wurde holterdipolter durchgezogen. Hat man da nach einem größeren Bogen gesucht, auf den alles ausgerichtet ist... nein, auf die Idee kam man gar nicht. Das hat das Format schon mit sich gebracht, dass es gar nicht um den größeren Bogen geht, eine heute als wichtig verkaufte Entwicklung schon morgen gar nicht mehr so wichtig sein muss (wenn etwa der Liebhaber doch noch wechselt). Es ist halt irritierend, solche Erzählformate in einem Fantasy-Setting zu sehen.


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      #47
      Dafür, dass du GoT net magst, schreibst du aber recht viel. Außerdem bin ich ja von deinen Posts immer recht angetan, da sie meist durchdacht und nachvollziehbar sind. Allerdings kann man das von diesem Post nicht grad behaupten. Aber egal. Ich fang trotzdem mal an und versuche mich durch deine Ansichten zu wühlen.

      Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
      Gleichzeitig ist das alles aber einfach wahnsinnig langwierig und es kommt einfach immer wieder die Frage in mir auf, weshalb man aus einer Staffel nicht lieber einen 4-stündigen Film o. ä. gemacht hat.
      Äh, weil es eine Serie sein soll, die auch Platz für Charakterentwicklungen und vielschichtige Handlungen schaffen soll. "Herr der Ringe" bestand aus drei Büchern, die man gut in drei Filmen verarbeiten konnte. GoT oder die deutschen Bücher mit Namen "Das Lied von Eis von Feuer" bestehen momentan aus zehn Bücher. Das man daraus eine Serie entwickelt hat, deren Handlungen nicht mit jeder Folge abgeschlossen sind, sondern kontinuierlich weitergeführt werden, erscheint mir logisch.

      Ich nehme mal ein Beispiel aus Staffel 1: Auch in einer Zeit, in der man GoT noch ungespoilert schauen konnte, war mir eigentlich schon nach Folge 1, spätestens aber, nachdem sie in mehreren Szenen sehr penetrant gezeigt wurden, klar, dass die Dracheneier schlüpfen würden. Wenn jetzt aber etwas, was ich nach Folge 1 schon vermutet habe, quasi 7-8 Stunden später als "Du sollst gefällt wtf denken"-Ende einer Staffel inszeniert hat, war die Zeit zwischen "Ich weiß, was kommen wird" und "Es kommt" für eine solche Wendung einfach zu lang.
      OK, dass ist so eine Stelle, die ich nicht in einen Kontext bringen kann. Welche Wendung kommt zu spät und was hast du alles erahnt???

      Hinterher fühlt es sich wieder so an, wie meine Abneigung gegen Serials begonnen hat: Es werden sehr viele Baustellen gezeigt und geöffnet und es ist alles irgendwie ein Gewusel, aber am Ende... am Ende war unterm Strich nicht viel. Theon erobert Winterfell, Theon verliert Winterfell. Arya kommt nach Harrenhahl, Arya verlässt Harrenhahl. Tyrion wird die Hand des Königs und wird wieder von seinem Posten entbunden.
      Das haben Serien, deren einzelne Folgen nicht in sich abgeschlossen sind, so an sich. Aber stimmt, nicht jeder mag solche Entwicklungen in Serien. Wie fandest du dann eigentlich DS9? Anders als bei VOY, wo mehr oder weniger jede Folge in sich abgeschlossen war, bauen die Folgen in DS9 irgendwann ja aufeinander auf.

      Das klingt alles recht negativ und vermutlich muss es das auch, da ich hier irgendwo gegen den Hype schreibe.
      Das macht nichts. Ich konnte mit den Simpsons auch nie was anfangen, und habe es wirklich versucht. Aber, es sollte wohl nicht sein.

      Da tauchten immer wieder Figuren auf, denen ganz viel Bedeutung beigemessen wurde, bis sie dann plötzlich nicht mehr dabei waren, sondern das eine Liebespaar durch das andere ersetzt wurde usw. Bis sich ein Pärchen mal hatte, dauerte es auch immer entweder sehr, sehr lange oder es wurde holterdipolter durchgezogen. Hat man da nach einem größeren Bogen gesucht, auf den alles ausgerichtet ist... nein, auf die Idee kam man gar nicht. Das hat das Format schon mit sich gebracht, dass es gar nicht um den größeren Bogen geht, eine heute als wichtig verkaufte Entwicklung schon morgen gar nicht mehr so wichtig sein muss (wenn etwa der Liebhaber doch noch wechselt). Es ist halt irritierend, solche Erzählformate in einem Fantasy-Setting zu sehen.

      Naja, mit "Gute Zeiten, Schlechte Zeiten" würde ich GoT jetzt nicht unbedingt vergleichen, da sterben einfach viel zu wenige Charaktere. GoT lebt genau dadurch, dass der Autor unzählige Charaktere einführt, ihre Lebensgeschichte ausschmückt, sie zu Hauptcharakteren entwickelt und sie dann einfach sterben lässt. Etwas, dass es so mMn noch nicht gab.
      ____________________

      Mein 3-jähriger Sohn zu einem Song von AC/DC: "Mama, warum kann die Frau nicht singen?"

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        #48
        Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
        Das klingt alles recht negativ und vermutlich muss es das auch, da ich hier irgendwo gegen den Hype schreibe. Ich will der Serie auch nicht Unrecht tun. Sie hat, so wie sie ist, ihre Berechtigung und ich verstehe, warum man sie gerne guckt. Früher habe ich aber auch gerne mal zum Abschalten Telenovelas und Soaps geschaut und so vom Sehgefühl erinnert mich GoT eben an genau die. Da tauchten immer wieder Figuren auf, denen ganz viel Bedeutung beigemessen wurde, bis sie dann plötzlich nicht mehr dabei waren, sondern das eine Liebespaar durch das andere ersetzt wurde usw. Bis sich ein Pärchen mal hatte, dauerte es auch immer entweder sehr, sehr lange oder es wurde holterdipolter durchgezogen. Hat man da nach einem größeren Bogen gesucht, auf den alles ausgerichtet ist... nein, auf die Idee kam man gar nicht. Das hat das Format schon mit sich gebracht, dass es gar nicht um den größeren Bogen geht, eine heute als wichtig verkaufte Entwicklung schon morgen gar nicht mehr so wichtig sein muss (wenn etwa der Liebhaber doch noch wechselt). Es ist halt irritierend, solche Erzählformate in einem Fantasy-Setting zu sehen.

        Naja...dass bei einer Serie auch bedeutende Figuren mal ausscheiden, daran ist an sich nichts Verwerfliches. Das bringt eine länger dauernde Serie mit sich, dass Figuren ausscheiden. Die Gefahr, die ich bei GoT eher sehe, ist die, dass eine bestimmte Form des Ausscheidens, nämlich das Sterben von Charakteren, zu häufig als Stillmittel benutzt wird. Was den Bogen und die Entwicklung der Gesamtserie angeht, ist es bei GoT sogar positiv, wenn eine bedeutende Figur ausscheidet, denn es ist schon ein Unterschied, ob eine einzelne Figur sich König nennt, oder ob noch dessen Tod fünf verschiedene Figuren den Thron für sich beanspruchen. Deshalb kann man auch nicht behaupten, dass bei GoT wenig passiert, was ja häufig als Argument gegen die Serie angeführt wird. Wobei sich einige der Handlungsstränge schon sehr lange ziehen, wie z.B. die Geschicht um Daenerys. Da gebe ich Dir durchaus Recht, dass man dafür etwas Geduld braucht.
        Mit Telenovelas oder Soaps kann man GoT allerdings gar nicht vergleichen, weil die Qualität der Drehbücher und auch Ausstattung und schauspielerische Leistungen auf einem ganz anderen Niveau sind.
        Vella: "Tarnat said I'd find you here. I see why he mistook you for Sebacean. Same size, weight, coloring - though the brain cavity appears smaller."
        Crichton: "Yeah, but my choppers are first class and I do an excellent turn my head and cough."

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          #49
          Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
          Ich habe dann doch tatsächlich mal die 1. Staffel beendet und dann die 2. Staffel geschaut. Es sind ja immerhin schon ein paar Jahre ins Land gezogen und ich habe mich auch ein wenig mehr an das Serialkonzept gewöhnt. Da die ganze Welt gerade wieder einmal im GoT-Fieber ist, dachte ich mir "Na ja, komm schon..."
          Es freut mich, dass du GoT nun doch weiterverfolgst. Hoffe, dass du obwohl der Funke (vielleicht noch) nicht übergesprungen ist, trotzdem weitermachst.

          Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
          Gleichzeitig ist das alles aber einfach wahnsinnig langwierig und es kommt einfach immer wieder die Frage in mir auf, weshalb man aus einer Staffel nicht lieber einen 4-stündigen Film o. ä. gemacht hat.
          Wie Sunny schon geschrieben hat, liegt dies an der Menge des Ausgangsmaterials. Der HdR hat in meiner Ausgabe exkl. Anhang 1090 Seiten, welche in 11 Stunden (SEE gerechnet) verfilmt wurden. Das Lied hat bisher um die 6000 Seiten. Klar gingen 8 4-Std-Filme statt Staffeln auch. Allerdings müsste dann noch viel mehr als beim HdR gekürzt werden.

          Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
          IIch nehme mal ein Beispiel aus Staffel 1: Auch in einer Zeit, in der man GoT noch ungespoilert schauen konnte, war mir eigentlich schon nach Folge 1, spätestens aber, nachdem sie in mehreren Szenen sehr penetrant gezeigt wurden, klar, dass die Dracheneier schlüpfen würden. Wenn jetzt aber etwas, was ich nach Folge 1 schon vermutet habe, quasi 7-8 Stunden später als "Du sollst gefällt wtf denken"-Ende einer Staffel inszeniert hat, war die Zeit zwischen "Ich weiß, was kommen wird" und "Es kommt" für eine solche Wendung einfach zu lang.
          Also in der ersten Folge habe ich (damals völlig spoilerfrei, dass Drachen noch ne größere Rolle spielen werden) nicht damit gerechnet, dass diese mal schlüpfen würden. Im Verlauf der ersten Staffel hab ich es allerdings auch immer mehr vermutet (da eben immer wieder auf sie zurückgegriffen wurde). Glaube weniger, dass GRR Martin damit ein WTF auslösen wollte (sonst hätte man die Eier nach der Einführung nicht mehr gebracht), sondern es geht vielmehr um die epische Wucht des Geschehens. Dany hat ihre Entwicklung in Staffel 1 vom Opfer zur Khaleesi abgeschlossen und nun auch noch Drachen. Selbst heute, 5,5 Staffeln später, halte ich die Szene für eine der besten der ganzen Serie.

          Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
          Ich nehme mal ein Beispiel aus Staffel 2... nein, eigentlich nicht, denn: Das fällt mir ja sogar irgendwie schwer. Nicht aber, weil es an solchen Beispielen gefühlt nicht mangeln würde, sondern weil ich so genau eigentlich gar nicht weiß, was in der Staffel eigentlich passiert ist. Hinterher fühlt es sich wieder so an, wie meine Abneigung gegen Serials begonnen hat: Es werden sehr viele Baustellen gezeigt und geöffnet und es ist alles irgendwie ein Gewusel, aber am Ende... am Ende war unterm Strich nicht viel. Theon erobert Winterfell, Theon verliert Winterfell. Arya kommt nach Harrenhahl, Arya verlässt Harrenhahl. Tyrion wird die Hand des Königs und wird wieder von seinem Posten entbunden. Stannis - dessen Einführung auch eher schlecht als recht verlief (ohne vorher eben noch die letzten Folgen von Staffel 1 gesehen zu haben, hätte ich wohl noch länger herumraten müssen, wer das denn nun ist) - zieht zwar in den Krieg gegen Königsmund, was zu einer an sich auch gut anzuschauenden Schlacht führt... aber die großen Änderungen bzgl. irgendwelcher Besetzungen usw. fehlen hier eben auch.
          Wie du aus meinem Post in dem Thread herauslesen kannst, ist dies auch ein großer Kritikpunkt von mir. Staffel 2 verharrt ziemlich am Status Quo und dient im Nachhinein wohl am ehesten dazu Charaktere (Brienne, Mageary, Stannis, Davos, die Rote Frau, Yigrittr, Asha, Jaquen) und einige Ausgangslagen (Joffrey heiratetet nicht mehr Sansa, Jon Schnee auf Undercover Mission bei den Wildlingen, Dany auf dem Weg nach Astapor) einzuführen. Kürzunsgpotential hat die Staffel von allen bisherigen sicherlich am Meisten. Liegt allerdings auch an der Vorlage, wo sich vor allem in der ersten Hälfte (auf dt sogar das ganze erste Buch) so gut wie nichts tut. In der Serie hat man dieses sogar in nur 3 Folgen abgehandelt um sich die restlichen 7 Folgen der spannenderen zweiten zu widmen. Insgesamt halte ich Staffel 2 allerdings immer noch nach Staffel 5 (welche erst in den letzten 3 Folgen wirklich gut wurde - da aber dafür RICHTIG GUT ) für die zweitschwächste Staffel der Serie.

          ..., denn ansonsten wäre die ganze Einführung von Renly als Charakter mega für den Ar***.
          Für die Gesamthandlung ist die Hauptfunktion Renlys sicherlich zu sterben. Zum Einen weil Stannis dadurch dessen Truppen kriegt (kürzt man Renly raus hätte er die aber von Anfang an gehabt) und zum Anderen als Motivation für Brienne seinen Tod zu rächen bzw sich dafür verantwortlich zu fühlen.

          Das klingt alles recht negativ und vermutlich muss es das auch, da ich hier irgendwo gegen den Hype schreibe. Ich will der Serie auch nicht Unrecht tun. Sie hat, so wie sie ist, ihre Berechtigung und ich verstehe, warum man sie gerne guckt. Früher habe ich aber auch gerne mal zum Abschalten Telenovelas und Soaps geschaut und so vom Sehgefühl erinnert mich GoT eben an genau die. Da tauchten immer wieder Figuren auf, denen ganz viel Bedeutung beigemessen wurde, bis sie dann plötzlich nicht mehr dabei waren, sondern das eine Liebespaar durch das andere ersetzt wurde usw. Bis sich ein Pärchen mal hatte, dauerte es auch immer entweder sehr, sehr lange oder es wurde holterdipolter durchgezogen. Hat man da nach einem größeren Bogen gesucht, auf den alles ausgerichtet ist... nein, auf die Idee kam man gar nicht. Das hat das Format schon mit sich gebracht, dass es gar nicht um den größeren Bogen geht, eine heute als wichtig verkaufte Entwicklung schon morgen gar nicht mehr so wichtig sein muss (wenn etwa der Liebhaber doch noch wechselt). Es ist halt irritierend, solche Erzählformate in einem Fantasy-Setting zu sehen.
          Hier geht es mir leider ähnlich Sunny, dass ich deine Ausführungen nicht wirklich nachvollziehen kann. Paralellen zu Telenovelas sehe ich nicht mehr als bei anderen Serials. Auch das Maincast-Metzeln hat jetzt nicht GoT erfunden, sondern haben bereits andere Serien wie "Lost", "24" oder "Rome" zuvor praktiziert.
          Zuletzt geändert von HanSolo; 13.08.2017, 07:03.

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            #50
            Zitat von Sunny Beitrag anzeigen
            Dafür, dass du GoT net magst, schreibst du aber recht viel. Außerdem bin ich ja von deinen Posts immer recht angetan, da sie meist durchdacht und nachvollziehbar sind. Allerdings kann man das von diesem Post nicht grad behaupten. Aber egal. Ich fang trotzdem mal an und versuche mich durch deine Ansichten zu wühlen.
            Na ja, ich persönlich bin immer erst einmal vorsichtig damit, zu beurteilen, ob ein Beitrag, den ich nicht verstehe, einfach nicht durchdacht oder nachvollziehbar ist oder ob es eher so ist, dass ich nicht genügend Denkleistung da reingesteckt habe - zumal ja gerade hier in einem Forum jeder Beitrag auch als Diskussionsangebot, nicht als in sich total geschlossener Text zu verstehen ist

            Aber gut, dann wühle ich mich mal durch das Gewühle

            Zitat von Sunny Beitrag anzeigen
            Äh, weil es eine Serie sein soll, die auch Platz für Charakterentwicklungen und vielschichtige Handlungen schaffen soll. "Herr der Ringe" bestand aus drei Büchern, die man gut in drei Filmen verarbeiten konnte. GoT oder die deutschen Bücher mit Namen "Das Lied von Eis von Feuer" bestehen momentan aus zehn Bücher. Das man daraus eine Serie entwickelt hat, deren Handlungen nicht mit jeder Folge abgeschlossen sind, sondern kontinuierlich weitergeführt werden, erscheint mir logisch.
            Zunächst einmal: Logik ist halt bei Kunst nur bedingt ein Maßstab. Ansonsten ist vielleicht auch wichtig: Von den GoT-Büchern habe ich - außer dem, was hier und da in der GoT-Wiki in den Einträgen zu einzelnen Episoden als Vergleich dabei steht - null Ahnung. Ich kenne nur das, was da in der Serie zu sehen ist. Und zumindest manche der Handlungen sind aus meiner Warte heraus eben nicht "vielschichtige Handlungen", sondern in erster Linie sehr sinnlos. Natürlich ist das, weil ich die anderen Staffeln noch nicht (en detail, ungespoilert kann man GoT halt leider gar nicht mehr gucken) kenne, immer unter Vorbehalt, aber: Aus der aktuellen Warte heraus kommt mir z. B. diese ganze Figur Renly sehr, sehr sinnlos vor. Ich erfahre recht viel von ihm und seinem Umfeld - er ist schwul, er ist der Bruder des vorherigen Königs, er liebt seine Brüder nicht usw. und am Ende sind diese ganzen Infos, die vorher sehr viel Platz eingenommen haben, mit einer einzigen "It's a kind of magic"-Szene (als er recht glanzlos von einem Schatten getötet wird) plötzlich nutzlos. Klar, so etwas gibt es bei jeder Serie, aber bei GoT habe ich bisher den Eindruck, als käme das gehäuft(er) vor.

            Zitat von Sunny Beitrag anzeigen
            OK, dass ist so eine Stelle, die ich nicht in einen Kontext bringen kann. Welche Wendung kommt zu spät und was hast du alles erahnt???
            Zwischen "Ich weiß, dass die Drachen schlüpfen" und "Die Drachen schlüpfen" liegen knapp 7 bis 8 Stunden. Das ist für so etwas IMO viel zu lang.

            Zitat von Sunny Beitrag anzeigen
            Das haben Serien, deren einzelne Folgen nicht in sich abgeschlossen sind, so an sich.
            Ich denke nicht, dass es bei Serials immer Handlungen geben muss, die sich entweder im Kreis drehen (Theon erobert Winterfell, Theon verliert Winterfell wieder) oder total stagnieren (Was macht Sansa eigentlich in Staffel 2?). Ehrlich, früher dachte ich das ja auch, daher hatte ich lange Zeit eine Abneigung gegen das Format an sich.

            Zitat von Sunny Beitrag anzeigen
            Aber stimmt, nicht jeder mag solche Entwicklungen in Serien. Wie fandest du dann eigentlich DS9? Anders als bei VOY, wo mehr oder weniger jede Folge in sich abgeschlossen war, bauen die Folgen in DS9 irgendwann ja aufeinander auf.
            DS9 ist nach B5 meine 2. Lieblingsserie (wobei ich nach dem Finale mal schauen muss, wie ich "Sense8" dazu positioniere).

            Zitat von Sunny Beitrag anzeigen
            Naja, mit "Gute Zeiten, Schlechte Zeiten" würde ich GoT jetzt nicht unbedingt vergleichen, da sterben einfach viel zu wenige Charaktere.
            Japp, aber damit hast du aus meiner Sicht dann auch schon das wichtigste Unterscheidungskriterium genannt. Ansonsten: Auch bei "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" gibt es sehr viele, höchstens lose (über die Bekanntschaft der Figuren untereinander) miteinander verbundene Storylines für jede Figur, die immer wieder im Kreis rotieren, immer wieder stagnieren und bei denen z. B. Figuren, die gerne auch mal für ein halbes Jahr eigentlich voll im Mittelpunkt stehen, halt plötzlich und ohne weitere größere Konsequenzen "ausscheiden" (dort dann halt meist darüber, dass sie wegziehen).

            Bevor das jetzt falsch verstanden wird: Ich ziehe diesen Vergleich nicht, weil ich GoT damit schlecht reden will. Gut, GZSZ mag ich tatsächlich nicht, aber z. B. "Reich & schön" habe ich als Kind immer gern mit meiner Oma geguckt. Ich will einfach nur beschreiben, wie das "Guckgefühl" bei GoT für mich ist. Und ja, das erinnert mich halt so vom Gefühl her daran. Bei meiner Oma war ich z. B. immer in den Schulferien und habe "Reich & schön" auch eigentlich immer nur bei ihr geschaut. Wenn im Sommer irgendeine Liebesgeschichte total wichtig gemacht wurde, konnte es aber sein, dass im Herbst eine der beiden Figuren schon tot und die andere halt wieder in jemanden anderen verliebt ist o. ä.

            Zitat von Sunny Beitrag anzeigen
            GoT lebt genau dadurch, dass der Autor unzählige Charaktere einführt, ihre Lebensgeschichte ausschmückt, sie zu Hauptcharakteren entwickelt und sie dann einfach sterben lässt. Etwas, dass es so mMn noch nicht gab.
            Ich weiß weder bei der Anmerkung, wovon GoT deiner Meinung nach "lebt", noch die Frage "Wer hat's erfunden?" jetzt mit meiner Wertung zu tun haben soll. Vermutlich ist beides in einer anderen Diskussion, in einem anderen Thread besser aufgehoben

            Zitat von Commander Crichton Beitrag anzeigen
            Was den Bogen und die Entwicklung der Gesamtserie angeht, ist es bei GoT sogar positiv, wenn eine bedeutende Figur ausscheidet, denn es ist schon ein Unterschied, ob eine einzelne Figur sich König nennt, oder ob noch dessen Tod fünf verschiedene Figuren den Thron für sich beanspruchen.
            Ja, genau deswegen war ja z. B. auch der Tod des ersten Baratheon-Königs notwendig. Erst dadurch kam das "Spiel" überhaupt ins Rollen. Ich spreche aber vom zweiten Baratheon-König. Und der erscheint mir eben (Stand jetzt) als im Nachhinein völlig unnötige Figur.

            Zitat von Commander Crichton Beitrag anzeigen
            Deshalb kann man auch nicht behaupten, dass bei GoT wenig passiert, was ja häufig als Argument gegen die Serie angeführt wird.
            Ich denke schon, dass man das behaupten kann. Ich denke sogar weiter, dass man z. B. bei Staffel 2 durchaus Recht haben würde (auch wenn "wenig" eine eher subjektive Mengenangabe ist).

            Zitat von Commander Crichton Beitrag anzeigen
            Mit Telenovelas oder Soaps kann man GoT allerdings gar nicht vergleichen, weil die Qualität der Drehbücher und auch Ausstattung und schauspielerische Leistungen auf einem ganz anderen Niveau sind.
            Wenn man GoT nicht mit Telenovelas und Soaps vergleich kann, wie kommst du dann darauf, dass die Qualität der Drehbücher usw. bei dem einen besser seien als bei dem anderen?

            Zitat von HanSolo Beitrag anzeigen
            Wie Sunny schon geschrieben hat, liegt dies an der Menge des Ausgangsmaterials. Der HdR hat in meiner Ausgabe exkl. Anhang 1090 Seiten, welche in 11 Stunden (SEE gerechnet) verfilmt wurden. Das Lied hat bisher um die 6000 Seiten. Klar gingen 8 4-Std-Filme statt Staffeln auch. Allerdings müsste dann noch viel mehr als beim HdR gekürzt werden.
            Na ja, die Seitenzahl ist für mich bei der Frage, wie lang die Filme sein müssen, immer relativ unerheblich. Ein Beispiel: Nur weil der 5. Band von "Harry Potter" rund drei Mal so viele Seiten besitzt, hätte ich jetzt nicht erwartet, dass der 5. HP-Band auch den drei Mal so langen Film erhält (dass dann das Längenverhältnis absurderweise sogar umgekehrt wurde, ist ja dann noch einmal eine andere Geschichte).

            Ansonsten: Klar, es mag sein, dass dann da noch mehr hätte gekürzt werden müssen. Zumindest in Staffel 2 könnte ich aber viele Dinge nennen, die ich aus aktueller Sicht wohl einfach auch gar nicht vermisst hätte (viele der Qarth-Szenen z. B.). In HdR wurde ja etwa die Liebesgeschichte zwischen Eowyn und Faramir radikal runtergekürzt (in der Filmversion noch viel mehr als in der SEE) - das kann man als Fan genau dieser Passagen schade finden, ich für meinen Teil kann aber verstehen, warum man das getan hat. Und solche Dinge, die ich etwa auf eine Stufe mit Eowyn und Faramirs Romanze stellen würde, sehe ich bei GoT irgendwie zuhauf.

            Zitat von HanSolo Beitrag anzeigen
            Selbst heute, 5,5 Staffeln später, halte ich die Szene für eine der besten der ganzen Serie.
            Ich persönlich halte sie als Ende einer 9.10-stündigen Buchverfilmung für absolut enttäuschend.

            Zitat von HanSolo Beitrag anzeigen
            Für die Gesamthandlung ist die Hauptfunktion Renlys sicherlich zu sterben. Zum Einen weil Stannis dadurch dessen Truppen kriegt (kürzt man Renly raus hätte er die aber von Anfang an gehabt) und zum Anderen als Motivation für Brienne seinen Tod zu rächen bzw sich dafür verantwortlich zu fühlen.
            Wie gesagt: Wenn ich hier und im weiteren Verlauf bestimmte Figuren und Handlungen für "sinnlos" erachte, ist das immer mit "unter Vorbehalt, dass mir doch noch ein Licht aufgeht" zu verstehen. Wie wichtig Briennes Motivation für das titelgebende Spiel um den Thron bzw. die im Hintergrund schwebende Bedrohung durch die (im Übrigen sehr langsam wandernden) Weißen Wanderer ist, weiß ich (noch) nicht.

            Zitat von HanSolo Beitrag anzeigen
            Hier geht es mir leider ähnlich Sunny, dass ich deine Ausführungen nicht wirklich nachvollziehen kann. Paralellen zu Telenovelas sehe ich nicht mehr als bei anderen Serials. Auch das Maincast-Metzeln hat jetzt nicht GoT erfunden, sondern haben bereits andere Serien wie "Lost", "24" oder "Rome" zuvor praktiziert.
            Oben als Antwort bei Sunny steht (wie du bestimmt schon gelesen hast, wenn du hier ankommst) mehr.

            P.S.: Bitte achtet darauf, mich in den Antworten nicht zu stark zu spoilern. Da in Staffel 2 am Ende eigentlich nur Renly gestorben ist, habe ich eigentlich nichts zum "Maincast-Metzeln" usw. gesagt und zu sagen gehabt, sondern nur von vielen Figuren, die mir aktuell recht sinnlos vorkommen. Klar, dass bei GoT viel gestorben wird, weiß man auch als Nicht-GoT-Gucker (und man weiß leider auch recht genau, wer stirbt), daher ist das jetzt nicht das Problem, aber ich würde gern vermeiden, noch viel mehr zu wissen, als man tatsächlich eh schon weiß

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              #51
              Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen

              Ja, genau deswegen war ja z. B. auch der Tod des ersten Baratheon-Königs notwendig. Erst dadurch kam das "Spiel" überhaupt ins Rollen. Ich spreche aber vom zweiten Baratheon-König. Und der erscheint mir eben (Stand jetzt) als im Nachhinein völlig unnötige Figur.

              Wenn ich mich recht erinnere, hatte Renly ja nicht besonders viel Screentime und klar, war seine Figur nie besonders wichtig. Aber die Umstände seines Todes waren schon etwas besonderes und Han Solo hat schon etwas dazu geschrieben. Aber wenn du nicht gespoilert werden möchtest, kann man da leider nicht viel mehr zu schreiben

              Ich habe die Bücher nicht gelesen, aber soviel ich weiß, schaffen es einige der Figuren aus den Büchern nicht in die Serie und einige Charaktere wurden sogar in eine Figur "zusammengelegt", also wurde da schon deutlich gekürzt. Ich denke, Renly gar nicht in die Serie einzuführen, war keine ernsthafte Option.



              Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
              Wenn man GoT nicht mit Telenovelas und Soaps vergleich kann, wie kommst du dann darauf, dass die Qualität der Drehbücher usw. bei dem einen besser seien als bei dem anderen?

              Ich meinte das doch nicht wortwörtlich Ich meinte, nicht vergleichbar in dem Sinne, dass eine Serie allgemein viel besser ist als die andere.
              Vella: "Tarnat said I'd find you here. I see why he mistook you for Sebacean. Same size, weight, coloring - though the brain cavity appears smaller."
              Crichton: "Yeah, but my choppers are first class and I do an excellent turn my head and cough."

              Kommentar


                #52
                Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
                Ja, genau deswegen war ja z. B. auch der Tod des ersten Baratheon-Königs notwendig. Erst dadurch kam das "Spiel" überhaupt ins Rollen. Ich spreche aber vom zweiten Baratheon-König. Und der erscheint mir eben (Stand jetzt) als im Nachhinein völlig unnötige Figur.
                Ist er das? Man kann ihn sicherlich als Komplikation des Konfliktes sehen, aber aus meiner Sicht trifft es das auch nicht ganz.

                Renly hilft u.a. Stannis zu charakterisieren, da dieser den Gegenpol zu Renly bildet: unbeliebt, pflichtbewusst, eisern, Grammatiknazi und ein völliger Arsch, der auch nicht vor Brudermord (was für Stannis Baratheon Umfragewerte sicher Wunder wirkt) zurückschreckt.

                Renly stellt darüber hinaus eine Möglichkeit dar, den Krieg gegen die Lannisters schnell zu beenden. Catelyn Stark wurde zu Renly, der im Gegensatz zu seinem älteren Bruder Stannis einen Großteil der Baratheon Armee hinter sich vereinen konnte, geschickt, um bei einer mögliche Allianz zwischen Haus Stark, Haus Baratheon und Haus Tyrell, die sich schon zu Renly bekannt haben, zu vermitteln. Eine Allianz mit Haus Baratheon ließe sich mit Renly sicher leichter aushandeln, als mit Paragraphenreiter Stannis. Würden die 3 Häuser sich vereinen (also quasi ein 3 gegen 1 Szenario), wäre der Krieg im Nu gewonnen. Der Konflikt der beiden Baratheon-Brüder bzw. dessen plötzliche Ende macht diese Möglichkeit aber zu nichte und bestimmt nach Möglichkeit den Verlauf des Krieges für die nächste Zeit (Monate/Jahre etc.).

                Des Weiteren werden durch Renly die Figuren des Hauses Tyrell, Loras und Margaery, vorgestellt. Haus Tyrell verliert durch das plötzliche Ableben von Renly seinen Verbündeten bzw. den alleinigen Grund, warum sie gegen die Krone aufbegehrt haben. Das Haus ist nach Renlys Tod gezwungen Farbe zu bekennen und wechselt nachdem Tywin Lannister ihnen ein Angebot gemacht hat, was sie nicht ablehnen können, die Seiten. Erst mit der Hilfe der Tyrells schaffen es die Lannisters Stannis bei der Schlacht um Kings Landing zurückzuschlagen. Das bedeutet für die Lannisters aber im Umkehrschluss, dass sie durch die Verlobung von Joffrey mit Margaery Tyrell um die Allianz zu zementieren von nun an nicht mehr allein in Kings Landing herrschen.

                Für eine Figur wie Renly, die in 1,5 Staffeln kaum eine handvoll Szenen hatte, in denen er der Mittelpunkt war, hat er doch einen Fingerabdruck in der Geschichte hinterlassen.

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                  #53
                  Zitat von Commander Crichton Beitrag anzeigen
                  Wenn ich mich recht erinnere, hatte Renly ja nicht besonders viel Screentime
                  Ich fand schon, dass er, gemessen an seinem recht unrühmlichen und raschen Ende, viel Screentime hatte. Jetzt ohne die Zeit gemessen zu haben, würden mir schon einige Charaktere in anderen Fantasyfilmen oder auch Buchverfilmungen einfallen, die wichtiger waren und deren Charakterbogen mit weniger Szenen erzählt wurden, ohne dass es irgendwie (für mich) einen Abbruch getan hätte.

                  Zitat von Commander Crichton Beitrag anzeigen
                  Ich habe die Bücher nicht gelesen, aber soviel ich weiß, schaffen es einige der Figuren aus den Büchern nicht in die Serie und einige Charaktere wurden sogar in eine Figur "zusammengelegt", also wurde da schon deutlich gekürzt. Ich denke, Renly gar nicht in die Serie einzuführen, war keine ernsthafte Option.
                  Wie gesagt: Zu Vergleichen mit dem Buch kann ich nichts sagen. Ich schaue nur die Serie.

                  Zitat von Commander Crichton Beitrag anzeigen
                  Ich meinte das doch nicht wortwörtlich Ich meinte, nicht vergleichbar in dem Sinne, dass eine Serie allgemein viel besser ist als die andere.
                  Ich denke nicht, dass man allgemein sagen kann, welche Serie allgemein viel besser ist als die andere. Wenn jetzt z. B. allgemein festgesetzt wird, dass A auf jeden Fall besser ist als B - bin ich dann dumm, wenn ich B besser finde? Aktuell finde ich - im Übrigen, ohne GoT jetzt schlecht zu finden - "Reich und schön" (oder was ich damals davon halt gesehen habe) besser.

                  Zitat von Anvil Beitrag anzeigen
                  Ist er das? Man kann ihn sicherlich als Komplikation des Konfliktes sehen, aber aus meiner Sicht trifft es das auch nicht ganz.
                  Mag sein, dass es das nicht ganz trifft - tut es ja auch in den seltensten Fällen. Was mich vielleicht eher stört, ist, dass Renly halt eine von vielen solcher Figuren ist, die diesbezüglich halt für mich auf der Kippe stehen.

                  Zitat von Anvil Beitrag anzeigen
                  Renly hilft u.a. Stannis zu charakterisieren, da dieser den Gegenpol zu Renly bildet: unbeliebt, pflichtbewusst, eisern, Grammatiknazi und ein völliger Arsch, der auch nicht vor Brudermord (was für Stannis Baratheon Umfragewerte sicher Wunder wirkt) zurückschreckt.
                  Na ja, um das zu checken, hätte es den Gegenpart ja wirklich nicht gebraucht - da spielt der Schauspieler von Stannis seine Rolle schon "unsympathisch" genug (was ein Lob an den Darsteller sein soll). Aber ich verstehe, was du meinst, ja.

                  Zitat von Anvil Beitrag anzeigen
                  Renly stellt darüber hinaus eine Möglichkeit dar, den Krieg gegen die Lannisters schnell zu beenden. Catelyn Stark wurde zu Renly, der im Gegensatz zu seinem älteren Bruder Stannis einen Großteil der Baratheon Armee hinter sich vereinen konnte, geschickt, um bei einer mögliche Allianz zwischen Haus Stark, Haus Baratheon und Haus Tyrell, die sich schon zu Renly bekannt haben, zu vermitteln. Eine Allianz mit Haus Baratheon ließe sich mit Renly sicher leichter aushandeln, als mit Paragraphenreiter Stannis. Würden die 3 Häuser sich vereinen (also quasi ein 3 gegen 1 Szenario), wäre der Krieg im Nu gewonnen. Der Konflikt der beiden Baratheon-Brüder bzw. dessen plötzliche Ende macht diese Möglichkeit aber zu nichte und bestimmt nach Möglichkeit den Verlauf des Krieges für die nächste Zeit (Monate/Jahre etc.).
                  Na ja, solche retardierenden Momente sind ja der Inbegriff von Verzögerung. Und als genau eine solche empfinde ich Renly eben

                  Zitat von Anvil Beitrag anzeigen
                  Des Weiteren werden durch Renly die Figuren des Hauses Tyrell, Loras und Margaery, vorgestellt. Haus Tyrell verliert durch das plötzliche Ableben von Renly seinen Verbündeten bzw. den alleinigen Grund, warum sie gegen die Krone aufbegehrt haben. Das Haus ist nach Renlys Tod gezwungen Farbe zu bekennen und wechselt nachdem Tywin Lannister ihnen ein Angebot gemacht hat, was sie nicht ablehnen können, die Seiten. Erst mit der Hilfe der Tyrells schaffen es die Lannisters Stannis bei der Schlacht um Kings Landing zurückzuschlagen. Das bedeutet für die Lannisters aber im Umkehrschluss, dass sie durch die Verlobung von Joffrey mit Margaery Tyrell um die Allianz zu zementieren von nun an nicht mehr allein in Kings Landing herrschen.
                  Gut, welche Rolle die Tyrells noch spielen werden, weiß ich natürlich nicht bzw. kaum (Nathalie Dormer war halt häufig auf irgendwelchen Covers u. ä. zu sehen). Wichtig ist für mich dann, dass diese beiden Rollen auch etwas beitragen, was dann quasi "am Ende aller Dinge" auch wirklich von Belang ist und nicht die eine Verzögerung zur Einführung der nächsten Verzögerung geführt hat. Aber das kann ich nicht beurteilen, weswegen ich da deinem Urteil mal traue.

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                    #54
                    Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
                    Na ja, solche retardierenden Momente sind ja der Inbegriff von Verzögerung. Und als genau eine solche empfinde ich Renly eben
                    Das ist aber auch etwas was die Serie lange Zeit ausmacht. Geradewegs aufs Ziel zu steuert die Serie mal jetzt abgesehen von den späteren Staffeln nicht. Die 2. Staffel verbreitert die Welt und die Figurenanzahl ungemein und ähnlich wie in den englischen Rosenkriegen (quasi die Vorlage für die Vorlage der Serie) gibt es Irrungen und Wirrungen, die die Lösung des Konflikt hinauszögern oder in eine andere Richtung führen. Ok, vielleicht wird Renly am Ende der Serie nichts weiter als eine Fußnote in der Gesamtstory ausmachen, aber ich mag solche ausgearbeiteten Nebenfiguren. Die helfen den Plots die nötigen Details und Texturen zu geben. Wenn Stannis nicht gezwungen wäre seinen eigenen Bruder hinterrücks zu meucheln, dann würde ich vielleicht etwas anders auf diese Figur blicken.

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                      #55
                      Zitat von Anvil Beitrag anzeigen
                      Das ist aber auch etwas was die Serie lange Zeit ausmacht.
                      Wenn ich nicht denken würde, dass das etwas ist, was die Serie (zu diesem Zeitpunkt) ausmacht, hätte ich es vermutlich kaum in eine Gesamtbetrachtung gepackt

                      Ich finde es halt in der Gesamtmasse etwas ermüdend. Ich war aber auch noch nie ein Freund davon, Charaktere wesentlich mehr auszuschmücken als es ihre Funktion innerhalb der Geschichte verlangt. Dazu sehe ich Figuren auch viel zu stark als Handlungsträger. Natürlich wird dadurch dann halt Westeros "plastischer" und das macht auch einen gewissen Reiz der Serie aus, das will ich gar nicht verleugnen. Letztlich ist das, was ich hier mache, Meckern auf höherem Niveau - wenn auch IMO nicht auf gehobenen: Ich halte die Serie bis dato einfach für quasi gehobenes Mittelmaß. Und zwar eben genau wegen dieser Eigenschaften welche Serie ausmachen.

                      Insgesamt ist es halt zu wenig, um in die (sagen wir mal) "Top10" meiner Lieblingsserien zu kommen, aber - nachdem ich es mir mit dem ersten Anlauf sehr schwer tat - mittlerweile auch genug, um mich irgendwo bei der Stange zu halten. Je nachdem, wie sich das weiter entwickelt, könnte ich mir aktuell sogar vorstellen, nach Ende der Serie auch noch einmal ein Rerun zu starten.

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                        #56
                        Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen

                        Wenn ich nicht denken würde, dass das etwas ist, was die Serie (zu diesem Zeitpunkt) ausmacht, hätte ich es vermutlich kaum in eine Gesamtbetrachtung gepackt

                        Ich finde es halt in der Gesamtmasse etwas ermüdend. Ich war aber auch noch nie ein Freund davon, Charaktere wesentlich mehr auszuschmücken als es ihre Funktion innerhalb der Geschichte verlangt. Dazu sehe ich Figuren auch viel zu stark als Handlungsträger. Natürlich wird dadurch dann halt Westeros "plastischer" und das macht auch einen gewissen Reiz der Serie aus, das will ich gar nicht verleugnen. Letztlich ist das, was ich hier mache, Meckern auf höherem Niveau - wenn auch IMO nicht auf gehobenen: Ich halte die Serie bis dato einfach für quasi gehobenes Mittelmaß. Und zwar eben genau wegen dieser Eigenschaften welche Serie ausmachen.

                        Insgesamt ist es halt zu wenig, um in die (sagen wir mal) "Top10" meiner Lieblingsserien zu kommen, aber - nachdem ich es mir mit dem ersten Anlauf sehr schwer tat - mittlerweile auch genug, um mich irgendwo bei der Stange zu halten. Je nachdem, wie sich das weiter entwickelt, könnte ich mir aktuell sogar vorstellen, nach Ende der Serie auch noch einmal ein Rerun zu starten.
                        Oh, in einer Top 10 war die Serie für mich auch nie. Dafür hat die Serie von Anfang zu viele handwerkliche und dramaturgische Fehler gemacht. Und gehobenes Niveau würde ich der Serie auch nie unterstellen wollen. Trotzdem nimmt die Serie - und ich weiß rückblickend gar nicht so genau wieso - einen besonderen Platz bei mir ein.

                        Hmm... vielleicht wirds dir ja genau entgegengesetzt wie mir gehen und dir sagen dann die späteren Staffeln mehr zu als mir. Vielleicht auch nicht. Ich hatte die Serie zwischenzeitlich nach der 5. Staffel sogar abgebrochen, weil diejenigen Aspekte, die mir an der Serie gefallen haben, immer weniger bedient wurden. Aktuell (Staffel 7) habe ich aber wieder Spaß am Sehen, wenn auch aus völlig anderen Gründen ("achtstündiges Popcornkino") im Vergleich zu den ersten Staffeln.

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                          #57
                          Zitat von Anvil Beitrag anzeigen
                          Und gehobenes Niveau würde ich der Serie auch nie unterstellen wollen.
                          Nur noch abschließend dazu: Würde ich der Serie nicht gehobenes Niveau unterstellen wollen, dann hätte ich niemals die 2. Staffel komplett geschaut. Für alle darunter ist mir eigentlich - bis auf wenige Fälle, bei denen es aber auf die Person drauf ankommt, die halt etwas mit mir schauen mag - meine Zeit zu schade

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                            #58
                            Schneller als erwartet (dafür lag mein Star-Trek-Rerun die letzte Woche ziemlich brach) bin ich mit Staffel 2 durch. Wie bei Staffel 1, will ich gleich mal im Vorfeld eine SPOILER-WARNUNG für die Staffeln 3 bis 7 und die Bücher vorwegnehmen.

                            Staffel 2 hat wohl ein großes Problem. Und das ist Buch 2. Die erste Hälfte passiert im Roman so gut wie nichts, weshalb diese auch die Serie in drei Folgen abfühstückt. Jetzt hat man dann aber nur ein halbes Buch für 7 weitere Folgen (und dank der Schlacht am Blackwater als Höhepunkt, wollte man wohl auch nicht zu viel von Buch 3 vorgreifen). Von dem her ist das Tempo der Staffel seeeehr langsam (und GoT hat generell ein eher ruhiges Tempo).

                            Dazu kommt, dass man einige Höhepunkte des Buches einfach verpatzt. Das Haus der Unsterblichen etwa wäre sicherlich nicht 1:1 wie im Buch umzusetzen gewesen, aber das in der Serie hat eigentlich gar nichts damit zu tun (zumindest die Prophezeihung mit dem dreimaligen Verrat hätte unbedingt reinmüssen). Dann noch Aryia, die anstelle wie im Buch in Harrenhall durch die Hölle zu gehen Tywinn Lannister von seiner menschlichen Seite kennenlernt. Und natürlich Jon Schnee, der anstelle eines beinharten Überlebenskampfes mit Quoren Halbhand mit Yigritte turtelnd und über Sex redend durch den Schnee wandert.

                            DER Frevel von D&D war IMO der Mord von Jaime an seinem Vetter. Da hat man für einen Schock-Moment völlig über die Stränge geschlagen und Jaime komplett ooc handeln lassen. Auch wenn Jaime zu dem Zeitpunkt noch nicht der geläuterte Held späterer Staffeln ist, würde weder der Buch-Jaime noch der eigentliche Serien-Jaime jemals etwas derartiges tun. Dass da GRRM kein "Veto" eingelegt hat, versteh ich nicht.

                            Besser als im Buch fand ich die Dany-Handlung in Quarth. Durch den Diebstahl der Drachen hat man hier weitaus mehr Spannung reingebracht. Im Buch passiert in diesem Teil eigentlich recht wenig, Dass man den Anschlag auf Danys Leben und das Treffen mit Ser Barristan zum Schluss auf Staffel 3 verlagerte, kann ich ebenfalls verstehen.

                            Dass man Rob nicht den Großteils der Staffel wie im Buch verschwinden lässt, halte ich ebenfalls für ne gute Entscheidung. Die hinzugefügte Lovestory mit der Heilerin (statt einem One Night Stand mit einer Adeligen zu haben) lässt Rob auch sympathischer und weniger naiv wie im Buch (wo er aus einem Ehrgefühl heraus sein Versprechen an Walder Frey bricht) wirken. Außerdem wirkt die folgende Red Wedding damit mehr, wenn man Rob und seine Frau "besser kennt". Im Buch stirbt ja von den Hauptdarstellern nur Catelyn dabei (und kehrt wieder zurück).

                            Was das Gesamtbild der Serie anbelangt, so fühlt sich Staffel 2 schon mehr nach "GoT" an, denn quasi die Prolog-Staffel Staffel 1. So hat man sich der Charaktere Ned Stark, Robert, Viserys und Khal Drogo entledigt, dafür stoßen Brienne, Margery, Yigritte, Goldi, Yagen, Ser Davos, Mellisandre und Stannis (in Staffel 1 nur erwähnt) zum Cast. Das Auswechseln des Berges hat mir weniger gefallen. Der Berg in Staffel 4 soll optisch wieder weit mehr dem 1er gleichen und das ist auch gut so.

                            Höhepunkt der Staffel war klar die Schlacht um Blackwater. Hier bietet GoT erstmals eine kinoreife Schlacht (wenn auch nichts gegen das, was noch folgen soll). Dramaturgisch war diese perfekt mit den Zwischenschnitten zu Cersei und Sansa sowie der Atmosphäre vor der Schlacht. Das Auftauchen von Rosengarten und Tywinn zum Schluss ist ein HdR-artiger Gänsehautmoment. Durch das beständige Hinarbeiten auf Stannis Belagerung wirkt Staffel 2 auch als "rundeste" Staffel von ganz GoT.

                            Als letzte Szene, dürfen wir noch zum ersten mal einen Blick auf die Weißen Wanderer erhaschen. Während sie im Laufe der Serie doch an Bedrohlichkeit verloren haben, sind sie hier noch ein total bedrohlich wirkender Gänsehautmoment.

                            Alles in allem hatte Staffel 2 seine Schwierigkeiten und vielleicht wäre es besser gewesen, die Staffel auf 8 anstelle von 10 Folgen zu kürzen (ist es IMO die GoT-Staffel mit dem meisten Kürzungspotential). Dafür legt sie sich in den letzten beiden Folgen voll ins Zeug und gerade "Blackwater" zählt sicherlich zu den 10 besten Folgen der Serie. Von dem her finde ich die Staffel alles andere als schlecht, aber Staffel 1 und fast alle späteren Staffeln sind IMO schon besser.
                            Zuletzt geändert von HanSolo; 06.12.2018, 14:23.

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                              #59
                              Gibt es irgendwo eine Info, ob und wann die 2. Staffel von GoT auch auf Ultra HD veröffentlicht wird?

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                                #60
                                Zitat von Rom Beitrag anzeigen
                                Gibt es irgendwo eine Info, ob und wann die 2. Staffel von GoT auch auf Ultra HD veröffentlicht wird?
                                Ein Datum gibt es soweit ich weiß noch nicht, aber es ist geplant.

                                Die erste Staffel in Ultra-HD war, was das Bild angeht, durch den Master-Prozess auf HD-Tape mit einer maximalen Auflösung im Bereich von Full-HD eingeschränkt. Soll heißen, die Unterschiede zwischen der normalen Blu-ray und der 4k-Veröffentlichung kann man mit der Lupe suchen. Lediglich HDR ist hinzugekommen. Die 2. Staffel sollte von diesem Problem nicht betroffen sein, auch wenn ich nicht weiß, ob man bei nativer 4k-Auflösung gefilmt hat. Jedoch ist zu beachten, dass die Effekte mit sehr großer Wahrscheinlichkeit bestenfalls in 2k erstellt wurden und für Ultra-HD lediglich hochgerechnet werden.

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