**Die Audienz**
ZacVanDoom war verwirrt. Vor ihm befand sich ein kleiner Pavillon mit einem Kaffeetisch und zwei Stühlen. Auf dem Tisch war alles, was zu einem Gedeck gehörte: zwei zierliche Kaffeetassen aus feinem Porzellan mit reich bemalten Untertassen, eine antik anmutende Kaffeekanne, dazu die passende Zuckerdose und sogar ein Kännchen für die Kaffeesahne. Löffelchen und Zuckerzange bestanden aus feinem Tafelsilber.
Dass eine Audienz bei der Imperatrix einige Überraschungen bieten konnte, war er mittlerweile gewohnt, aber dieses Szenario war neu und schien dem Anlass eher unangemessen. Anstatt auf einem Thron saß die Regentin auf einem der viktorianisch anmutenden Gartenstühle. Zac war sich durchaus bewusst, dass es sich dabei um einen Projektionskörper handelte, aber jemand ohne seine Sensitivität hätte sie für völlig real gehalten. Freundlich winkte sie Zac, sich zu ihr zu setzen.
Zac nahm zögernd Platz und nahm das Ambiente in sich auf. Wenn er nicht genau gewusst hätte, dass er sich tief in den inneren Bereichen des imperialen Palastes auf Heterocera befand, hätte er denken können, er befände sich in einem weitläufigen Park unter freiem Himmel. Die Imperatrix saß ganz entspannt vor ihm und wartete, bis er von dem ausgezeichneten Kaffee mit etwas Asali de Nyota probiert hatte.
Ihre Stimme hatte einen leichten Singsang, mit einem leichten Hall. Nüchtern fragte sie den Duke:
„Sicher bist du vorbeigekommen, um mir zu erläutern, wie es zu diesem Desaster gekommen ist.“
Zac sagte: „Es tut mir unendlich leid; mein Sky Vogt war an diesem Tag übermüdet und geistig nicht ganz auf der Höhe. Es war mein Versagen, dass ich ihm zu viel abverlangt habe.“
Die ganz in Weiß gekleidete Gestalt lachte leise, allerdings völlig freudlos.
„Ein schwer bewaffnetes, voll bemanntes Schlachtschiff wurde vernichtet, weil einer deiner Untergebenen nicht ausgeschlafen war? Was stellen die an, wenn sie wach und ausgeruht sind? Muss ich mir dann sorgen um mein Imperium machen?
Kannst du mir noch einmal erklären, wieso ich die Standorte deiner Dämonenbande nicht auslöschen und jeden einzelnen von ihnen jagen lasse, bis niemand mehr übrig ist?“
Zac verschluckte sich am Rest seines Kaffees.
„Die Alte ist aber mächtig auf Krawall gebürstet“, raunte es in seinem Inneren. Der Vorteil einer symbiotischen Verschmelzung mit einem Erzdämon ist, dass man tatsächlich schon sehr viele und lange Erfahrungen für schwierige Situationen mitbringt.
Außerdem war ihm schon als er hergekommen war klar, dass das hier, nun … eben alles andere als ein entspannter Kaffeeplausch werden würde.
So fing er sich sehr schnell wieder und antwortete im entspannten Plauderton:
„Majestät, mit Verlaub, ich bezweifle, dass dies gelingen würde. Der größte Teil der Skylords meines Hauses ist zumeist in geschäftlichen Angelegenheiten mit ihren Highlinern unterwegs. Bei einer drohenden Gefahr würden sie sich jedem Zugriff entziehen. Aber selbst, wenn es irgendwie gelingen sollte, uns alle, inklusive mich, zu liquidieren, wäre da immer noch einer übrig und dieser wäre dann feindselig und völlig bar jeder Kontrolle.“ Er schenkte sich selbst nach und lächelte der Imperatrix entwaffnend zu.
Sie schaute ihn nachdenklich an: „Ich könnte dir befehlen, das Problem aus der Welt zu schaffen, als Gegenleistung für die Amnestie deines Hauses. Wenn jemand dazu imstande ist, dann am ehesten du.“
Zacs innere Stimme meldete sich: „Ok, sie ist wirklich sauer.“
Zac begehrte auf: „Ich wüsste nicht, was mein Haus verbrochen hat, um eine Amnestie erforderlich zu machen. Alles, was geschehen ist, geschah im Dienste des Imperiums und damit auf euren Befehl. Ihr solltet euren gerechten Zorn über den Verlust so vieler Leben lieber auf diejenigen richten, die dafür gesorgt haben, dass ein einzelnes Schiff eines kleinen Hauses, ganz zufällig, im Weg eines der mächtigsten Schlachtschiffe im Imperium platziert wurde. Was die Konsequenzen betrifft, so ist weder Timy noch Jeantron dafür in der Verantwortung, sondern ich.“
Er erhob sich und kniete sich vor die Imperatrix:
„Ich bedauere unendlich, der was passiert ist, die Verwicklung meiner Familie in die Auslöschung so vieler Bürger des Imperiums ist entsetzt mich zutiefst“
JTG wird seine Rechte am Wasserhandel mit Alraxis an einen Fonds abtreten, der die Hinterbliebenen der Gefallenen unterstützt.
Wir werden zwar offiziell keine Ansprüche des Hauses von Dannenberg anerkennen, weil hiervon auch die Imperiale Flotte betroffen wäre, deren Aufgaben wir wahrgenommen haben.
Trotzdem werden wir ihnen vollumfänglich die Kosten für das zerstörte Material erstatten. Darüber hinaus beantrage ich meine Demission aus den imperialen Diensten.
Wir, die Sky Vögte, werden uns zukünftig aus allen Angelegenheiten des Imperiums heraushalten. Was unsere Technologie betrifft, so werden wir sicherstellen, dass diese nie wieder für einen Bürger des Imperiums eine Bedrohung oder ein Anlass zu Unbehagen darstellt.“
Die Imperatrix musterte ihn lange, dann erhob sie sich von ihrem Stuhl:
„Herzog ZacVanDoom von Haus JTG, du wirst ab dem heutigen Tag aus den Diensten des Imperiums entlassen.
Ihr habt euren Sitz auf Eagle Rise zu räumen; euer neuer Stammsitz wird die Insel Tricorn auf Sansara sein.
Du darfst weiterhin den Titel Skyduke führen.
Die JTG-Familie wird als Privatunternehmenseine Dienste, Angelegenheiten in der EXO-DOMÄNE betreffend, dem Imperium auch weiterhin zur Verfügung stellen.
Die Abrechnung erfolgt über das zuständige Büro für Transimperiale Angelegenheiten.“
Sie setzte sich und wies Zac mit der Hand an, sich ebenfalls wieder zu setzen. „Weißt du, ich habe mit unendlich vielen Menschen zu tun, aber du, ein Dämon, bist und bleibst etwas Besonderes. Ich frage mich, wie Anstand und Ehre in diesen Zweig deines Hauses in solch einem Übermaß hineinkommen konnten.“
Sie lachte leise: „Ich frage mich, wie verblendet man sein muss, um zu glauben, dass es funktioniert, dich in finstere Machenschaften hineinzuziehen.“
Zac trank seinen Kaffee aus, dann erhob er sich, ohne um Erlaubnis zu fragen.
Er nickte der majestätischen Erscheinung knapp zu:
„Am Ende hat es ja funktioniert. Ich werde wohl für immer der Imperialen Behörde zu Diensten sein, aber ohne Kompromisse kommt man nicht durchs Leben.“
Dann zog er sich zurück, wohl wissend, dass der unangenehmste Teil seiner Aufgabe noch auf ihn wartete.
Seine Familie, die Skycitizen, hatten nichts falsch gemacht, nichts verbrochen, trotzdem würden auch sie die fatalen Konsequenzen seines Ehrgeizes zu spüren bekommen.

ZacVanDoom war verwirrt. Vor ihm befand sich ein kleiner Pavillon mit einem Kaffeetisch und zwei Stühlen. Auf dem Tisch war alles, was zu einem Gedeck gehörte: zwei zierliche Kaffeetassen aus feinem Porzellan mit reich bemalten Untertassen, eine antik anmutende Kaffeekanne, dazu die passende Zuckerdose und sogar ein Kännchen für die Kaffeesahne. Löffelchen und Zuckerzange bestanden aus feinem Tafelsilber.
Dass eine Audienz bei der Imperatrix einige Überraschungen bieten konnte, war er mittlerweile gewohnt, aber dieses Szenario war neu und schien dem Anlass eher unangemessen. Anstatt auf einem Thron saß die Regentin auf einem der viktorianisch anmutenden Gartenstühle. Zac war sich durchaus bewusst, dass es sich dabei um einen Projektionskörper handelte, aber jemand ohne seine Sensitivität hätte sie für völlig real gehalten. Freundlich winkte sie Zac, sich zu ihr zu setzen.
Zac nahm zögernd Platz und nahm das Ambiente in sich auf. Wenn er nicht genau gewusst hätte, dass er sich tief in den inneren Bereichen des imperialen Palastes auf Heterocera befand, hätte er denken können, er befände sich in einem weitläufigen Park unter freiem Himmel. Die Imperatrix saß ganz entspannt vor ihm und wartete, bis er von dem ausgezeichneten Kaffee mit etwas Asali de Nyota probiert hatte.
Ihre Stimme hatte einen leichten Singsang, mit einem leichten Hall. Nüchtern fragte sie den Duke:
„Sicher bist du vorbeigekommen, um mir zu erläutern, wie es zu diesem Desaster gekommen ist.“
Zac sagte: „Es tut mir unendlich leid; mein Sky Vogt war an diesem Tag übermüdet und geistig nicht ganz auf der Höhe. Es war mein Versagen, dass ich ihm zu viel abverlangt habe.“
Die ganz in Weiß gekleidete Gestalt lachte leise, allerdings völlig freudlos.
„Ein schwer bewaffnetes, voll bemanntes Schlachtschiff wurde vernichtet, weil einer deiner Untergebenen nicht ausgeschlafen war? Was stellen die an, wenn sie wach und ausgeruht sind? Muss ich mir dann sorgen um mein Imperium machen?
Kannst du mir noch einmal erklären, wieso ich die Standorte deiner Dämonenbande nicht auslöschen und jeden einzelnen von ihnen jagen lasse, bis niemand mehr übrig ist?“
Zac verschluckte sich am Rest seines Kaffees.
„Die Alte ist aber mächtig auf Krawall gebürstet“, raunte es in seinem Inneren. Der Vorteil einer symbiotischen Verschmelzung mit einem Erzdämon ist, dass man tatsächlich schon sehr viele und lange Erfahrungen für schwierige Situationen mitbringt.
Außerdem war ihm schon als er hergekommen war klar, dass das hier, nun … eben alles andere als ein entspannter Kaffeeplausch werden würde.
So fing er sich sehr schnell wieder und antwortete im entspannten Plauderton:
„Majestät, mit Verlaub, ich bezweifle, dass dies gelingen würde. Der größte Teil der Skylords meines Hauses ist zumeist in geschäftlichen Angelegenheiten mit ihren Highlinern unterwegs. Bei einer drohenden Gefahr würden sie sich jedem Zugriff entziehen. Aber selbst, wenn es irgendwie gelingen sollte, uns alle, inklusive mich, zu liquidieren, wäre da immer noch einer übrig und dieser wäre dann feindselig und völlig bar jeder Kontrolle.“ Er schenkte sich selbst nach und lächelte der Imperatrix entwaffnend zu.
Sie schaute ihn nachdenklich an: „Ich könnte dir befehlen, das Problem aus der Welt zu schaffen, als Gegenleistung für die Amnestie deines Hauses. Wenn jemand dazu imstande ist, dann am ehesten du.“
Zacs innere Stimme meldete sich: „Ok, sie ist wirklich sauer.“
Zac begehrte auf: „Ich wüsste nicht, was mein Haus verbrochen hat, um eine Amnestie erforderlich zu machen. Alles, was geschehen ist, geschah im Dienste des Imperiums und damit auf euren Befehl. Ihr solltet euren gerechten Zorn über den Verlust so vieler Leben lieber auf diejenigen richten, die dafür gesorgt haben, dass ein einzelnes Schiff eines kleinen Hauses, ganz zufällig, im Weg eines der mächtigsten Schlachtschiffe im Imperium platziert wurde. Was die Konsequenzen betrifft, so ist weder Timy noch Jeantron dafür in der Verantwortung, sondern ich.“
Er erhob sich und kniete sich vor die Imperatrix:
„Ich bedauere unendlich, der was passiert ist, die Verwicklung meiner Familie in die Auslöschung so vieler Bürger des Imperiums ist entsetzt mich zutiefst“
JTG wird seine Rechte am Wasserhandel mit Alraxis an einen Fonds abtreten, der die Hinterbliebenen der Gefallenen unterstützt.
Wir werden zwar offiziell keine Ansprüche des Hauses von Dannenberg anerkennen, weil hiervon auch die Imperiale Flotte betroffen wäre, deren Aufgaben wir wahrgenommen haben.
Trotzdem werden wir ihnen vollumfänglich die Kosten für das zerstörte Material erstatten. Darüber hinaus beantrage ich meine Demission aus den imperialen Diensten.
Wir, die Sky Vögte, werden uns zukünftig aus allen Angelegenheiten des Imperiums heraushalten. Was unsere Technologie betrifft, so werden wir sicherstellen, dass diese nie wieder für einen Bürger des Imperiums eine Bedrohung oder ein Anlass zu Unbehagen darstellt.“
Die Imperatrix musterte ihn lange, dann erhob sie sich von ihrem Stuhl:
„Herzog ZacVanDoom von Haus JTG, du wirst ab dem heutigen Tag aus den Diensten des Imperiums entlassen.
Ihr habt euren Sitz auf Eagle Rise zu räumen; euer neuer Stammsitz wird die Insel Tricorn auf Sansara sein.
Du darfst weiterhin den Titel Skyduke führen.
Die JTG-Familie wird als Privatunternehmenseine Dienste, Angelegenheiten in der EXO-DOMÄNE betreffend, dem Imperium auch weiterhin zur Verfügung stellen.
Die Abrechnung erfolgt über das zuständige Büro für Transimperiale Angelegenheiten.“
Sie setzte sich und wies Zac mit der Hand an, sich ebenfalls wieder zu setzen. „Weißt du, ich habe mit unendlich vielen Menschen zu tun, aber du, ein Dämon, bist und bleibst etwas Besonderes. Ich frage mich, wie Anstand und Ehre in diesen Zweig deines Hauses in solch einem Übermaß hineinkommen konnten.“
Sie lachte leise: „Ich frage mich, wie verblendet man sein muss, um zu glauben, dass es funktioniert, dich in finstere Machenschaften hineinzuziehen.“
Zac trank seinen Kaffee aus, dann erhob er sich, ohne um Erlaubnis zu fragen.
Er nickte der majestätischen Erscheinung knapp zu:
„Am Ende hat es ja funktioniert. Ich werde wohl für immer der Imperialen Behörde zu Diensten sein, aber ohne Kompromisse kommt man nicht durchs Leben.“
Dann zog er sich zurück, wohl wissend, dass der unangenehmste Teil seiner Aufgabe noch auf ihn wartete.
Seine Familie, die Skycitizen, hatten nichts falsch gemacht, nichts verbrochen, trotzdem würden auch sie die fatalen Konsequenzen seines Ehrgeizes zu spüren bekommen.