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    #31
    Danke Spocky, habe das beides rein zufällig heute im Radio gehört (also 325 und 400). Finde es aber immer noch "Oberflächenmake-up", wie viele Festarbeitsplätze fallen jetzt wieder für "Aushilfen" weg? bzw wie viele dieser "Arbeitsplätze" werden jetzt ZUSÄTZLICH geschaffen? also an Hunderttausende zusätzlicher Stellen glaube ich nicht so recht. Dazu sind in den letzten Jahren zu wenig Fluktuationen in der Jobzahl gewesen.

    Und Vertrauen in die da oben? Egal wer es ist, mein Vertrauen ist gering. (Wo war das "Die da oben machen doch eh was sie wollen" In Switch, oder?)
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      #32
      Also, mit 400 E Jobs irgendwie Arbeitslosigkeit bekämpfen zu wollen, ist sicher nicht der Weisheit letzter Schritt, denn 300 Euro braucht man ja immerhin schon zum Überleben, da blieben dann 100 Euro für die Miete und Rest.
      Hhhm, vielleicht hat der Arbeitgeber noch einen Holzschuppen, das reicht dann vielleicht.
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        #33
        Ganz meine Rede, Kinder kannste damit nicht ernennen. Obwohl natürlich "Billigjobs" besser als gar keine Jobs sind. Vollzeitbeschäftigtenstellen wären IMO aber sinnvoller für Arbeitsmarkt und Soziales Gefüge. Weil sie zB die Leute von Unterstützung unabhängig machen.

        Auch sehe ich eine gefährliche Tendenz darin wieder vermehrt Stellen für "ungelernte" zu schaffen, Das ist ein Teufelskreis, der eine große Schicht zwangsweise "ungebildet" hält und damit zwar vorgibt ihnen Arbeit und Lohn und Brot zu geben, sie aber eigentlich abhängig erhält, ohne Chance aus diesem Kreis auszubrechen. "Lohnsklaven"...

        Wie gesagt: der Falsche Weg zur falschen Zeit.

        (Zumal die Industrie immer noch denkt immer ihren Willen bekommen zu können, anstatt in Notzeiten auch einmal Zugeständnisse machen zu müssen. Kinder erzieht man eben NICHT so... )
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          #34
          Original geschrieben von Sternengucker
          Wie gesagt: der Falsche Weg zur falschen Zeit.
          Das ist echt eine geeignete Überschrift für die Arbeitsmarkt"reformen" der Regierung!

          Billigjobs bringen niemanden etwas. Von 400 Euro kann niemand überleben, von 800 Euro kann auch fast nirgendwo jemand leben. Diese Jobs können doch nur von Hausfrauen als Zubrot oder als Zweitjob verwendet werden. Ersteres ist schlecht, weil es die sexistische Rollenverteilung auch noch unterstützt, zweiteres bedeutet brutale Arbeitszeiten. Jemand mit so einem Job kann sich auch kaum besser als Arbeitsloser fühlen, es ist eine wahrscheinlich beschissene Arbeit zu einem Hungerlohn. Ein Lohnsklave, wie es schlimmer nicht mehr geht.

          Diese Reform wird auch keine zusätzlichen Arbeitsplätze schaffen, sondern eher gut bezahlte Vollzeit-Beschäftigte werden verdrängt. Die Kosten für den Sozialstaat durch diese Reform werden ernorm sein. Die Gesamt-Kosten für den Staat und Gsundheits- und Rentensystem werden auf 1 - 2 Milliarden Euro geschätzt.

          Die Regierung sollte sich lieber dafür einsetzen gut bezahlte Vollzeitstellen zu schaffen, von denen man/frau auch alleine leben kann und nicht noch zwei andere Jobs braucht. Aber dies ist nur möglich, wenn die Kosten für die Unternehmen erhöht werden. Sprich die Gewinne reduziert und die Arbeit auf mehr Menschen verteilt wird. Davon hätte die Mehrheit wirklich etwas: mehr Lohn und weniger Arbeitszeit.

          Der Weg den Unternehmen die Kosten zu senken hat ja überhaupt nichts gebracht. Dies wird seit über 20 Jahren versucht und die Arbeitslosigkeit steigt seither. Mehr Geld für die Unternehmen und mehr Gewinn bedeutet halt nicht unbedingt mehr Arbeitsplätze.

          In einer Situation wie heute, in der in den meisten Branchen Überkapazitäten bestehen, wird mehr Geld eher für die Ausschaltung von Konkurrenten durch Aufkauf (Fusion) oder für Rationalisierungen verwendet. Beides soll eine Firma konkurrenzfähiger machen, bedeutet aber für die gesamte Volkswirtschaft, dass weniger Arbeitsplätze zur Verfügung stehen. Also weniger Steuereinahmen und Gelder für Rente und Gesundheit, erhöhte Sozialausgaben (Arbeitslose), eine Folge ist auch die Staatsverschuldung (an der schon wieder die Banken verdienen).

          Der Weg, den die Regierung geht (und die "Opposition" noch schneller gehen will), es nicht modern, sondern uralt. Und wie die letzten Jahrzehnte zeigen auch noch falsch. Natürlich, wenn davon ausgegangen wird, dass dadurch es den Menschen besser gehen soll. Den Grossunternehmen geht es ja dadurch besser, die Gewinne steigen durch diese Politik schon, auch wenn die Krisen für die Gesamtwirtschaft nicht verhindert werden können.
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            #35
            Diese 400€-Jobs wird ja auch kein Mensch machen wollen ... Sozialhilfe wird eh dazukommen wenn man nur so einen Job hat, allein um ein Existensminimum zu erreichen... Und diejenigen die nicht arbeiten wollen werden durch diese "Reformen" sicherlich nicht dazu animiert sich einen Job zu suchen...
            "Je mehr sich unsere Bekanntschaft mit guten Büchern vergrößert, desto geringer wird der Kreis von Menschen, an deren Umgang wir Geschmack finden." - Ludwig Feuerbach

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              #36
              Original geschrieben von max
              Billigjobs bringen niemanden etwas. Von 400 Euro kann niemand überleben, von 800 Euro kann auch fast nirgendwo jemand leben. Diese Jobs können doch nur von Hausfrauen als Zubrot oder als Zweitjob verwendet werden. Ersteres ist schlecht, weil es die sexistische Rollenverteilung auch noch unterstützt, zweiteres bedeutet brutale Arbeitszeiten. Jemand mit so einem Job kann sich auch kaum besser als Arbeitsloser fühlen, es ist eine wahrscheinlich beschissene Arbeit zu einem Hungerlohn. Ein Lohnsklave, wie es schlimmer nicht mehr geht.
              Hee, vergiss mal uns Studenten nicht. Die ganzen HiWi Jobs sind ja auch alle aus dieser Kategorie (zumindest in Bayern; in Berlin ist das AFAIK anders).


              Original geschrieben von max
              Der Weg, den die Regierung geht (und die "Opposition" noch schneller gehen will), es nicht modern, sondern uralt. Und wie die letzten Jahrzehnte zeigen auch noch falsch. Natürlich, wenn davon ausgegangen wird, dass dadurch es den Menschen besser gehen soll. Den Grossunternehmen geht es ja dadurch besser, die Gewinne steigen durch diese Politik schon, auch wenn die Krisen für die Gesamtwirtschaft nicht verhindert werden können.
              Sehr schön gesagt. Ganz meine Meinung.
              Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
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                #37
                Hee, vergiss mal uns Studenten nicht. Die ganzen HiWi Jobs sind ja auch alle aus dieser Kategorie (zumindest in Bayern; in Berlin ist das AFAIK anders).
                Das vergisse ich sicher nicht *grrrrrr*. Hochqualifizierte Billigarbeiter .... Ein Grossteil der Forschung beruht ja auf diesen Billigjobs, studentische Hilfskräfte (HiWis), Diplomanden, Doktoranten ... Dann noch das Gesundheitswesen mit ihren Zwangsarbeitern (Zivis) und angehenden Ärzten, die für fast nichts arbeiten müssen. Keine Ahnung, wie gross der Teil der Wirtschaft ist, die auf Billigarbeit von Schülern, Studenten und Azubis beruht. Akademiker dürfen sich dann auch noch anhören, dass die Zeit des Studiums nicht als Arbeit zählt (die Arbeit nebenbei wahrscheinlich auch nicht) und sie deshalb länger arbeiten sollen. Am besten bis 80, dann sind die meisten schon tot und brauchen keine Rente mehr.

                Nebenbei: wie ist es in Berlin? Ein Grund auszuwandern?
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                  #38
                  Moooment, die Zivildienstleistenden fallen nicht unter das 400-€-Arbeitsplatzgesetz

                  Das sind andere Vorraussetzungen. Dass das Pflegewesen ohne sie zusammenbrechen würde stimmt allerdings auch.
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                    #39
                    Jep, richtige Arbeitsplätze sind die von Zivis eh net. Eigentlich sind das ja eh nur Leute die der ultimativen Ausbeutung unterworfen sind. Besonders bei privaten Pflegediensten werden sie gerne zur Minimierung der Personalkosten heran gezogen um den Profit zu steigern der mit der Pflege gemacht wird.
                    “Are these things really better than the things I already have? Or am I just trained to be dissatisfied with what I have now?”― Chuck Palahniuk, Lullaby
                    They have nothing in their whole imperial arsenal that can break the spirit of one Irishman who doesn't want to be broken - Bobby Sands
                    Christianity makes everyone have this mentality that escapism is a bad thing. You know "Don't run away from the real world - deal with it." Why ? Why should you have to suffer? - Marilyn Manson

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                      #40
                      Original geschrieben von max
                      Nebenbei: wie ist es in Berlin? Ein Grund auszuwandern?
                      Es geistern Gerüchte umher, dass es zu DM-Zeiten mal über 20 DM gewesen sein sollen. Obs stimmt hab ich nicht überprüft. Vielleicht kann sich ja mal ein Berliner dazu äußern.

                      Original geschrieben von max
                      Ein Grossteil der Forschung beruht ja auf diesen Billigjobs, studentische Hilfskräfte (HiWis), Diplomanden, Doktoranten
                      Wie Recht du damit hast. In meiner Arbeitsgruppe (südl. Afrika) hat bisher noch jeder bei seiner Diplomarbeit was rausgefunden, was bis dahin noch nicht bekannt oder gesichert war. Das ging dann alles in Publikationen ein, wo der Diplomant dann auch als Co-Autor drinstand. Macht sich exzellent bei einer späteren Jobsuche
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                        #41
                        @Spocky:
                        Ärmere Institute laufen fast nur mit Doktoranten, FÖJlern ('Freiwilliges ökologisches Jahr'), Zivis, ein paar Wissenschaftler mit Zeitverträgen und einen Chef mit Festvertrag. So gut wie keine technischen Assistenten (TAs), da die ja normal bezahlt werden müssten. Institute, die mehr Drittmittel bekommen, z.B. die in medizinisch relevanten Bereichen, haben sicher mehr Geld. Ob dies bei den Beschäftigten ankommt, ist aber schon fraglich. In meiner Uni bezahlen diese Institute keine Diplomanden, obwohl die über 50 Stunden/Woche im Labor arbeiten.

                        @Sternengucker:
                        die meisten Studenten arbeiten auch nicht auf 630.- DM-, bald 400.- Euro-Jobs. Für Studenten gibt es Sonderregelungen.

                        Ich habe nur ein paar Bereiche erwähnen wollen, die von der Billigarbeit von Jugendlichen leben. Das Gesundheitswesen würde ohne ihre Zwangsarbeiter sicher zusammenbrechen. Oder es müssten ausgebildete Festangestellte bezahlt werden. Und dann geht ja schon wieder das Geschrei los, dass dies alles zu viel kostet. Auch der Einzelhandel beschäftigt sehr viele Schüler. Bei der Post ist es genauso.

                        Es wäre echt interessant, wenn alle Jugendlichen Eltern unabhängig finanziert werden würden, so dass sie nicht zusätzlich arbeiten müssten und sich ganz ihrer Bildung/Ausbildung widmen können. Dann würde deutlich, was für ein Einsparungen für die Konzerne durch die Ausnutzung der Situation Jugendlicher möglich sind.

                        @Berliner:
                        Hallo? Wie sieht es dort für HiWis aus?
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                          #42
                          Original geschrieben von Spocky
                          Wie Recht du damit hast. In meiner Arbeitsgruppe (südl. Afrika) hat bisher noch jeder bei seiner Diplomarbeit was rausgefunden, was bis dahin noch nicht bekannt oder gesichert war.
                          Naja, das ist ja nun auch der Sinn einer (guten) Diplomarbeit. Sicher mag es welche geben, die das Neuland meiden , aber eigentlich ist das ja Sinn und Zweck.
                          Und wenn das dann auch noch in eine Publikation einfliesst, ist es doch umso besser, 99% der Diplom-, Examens- und Magisterarbeiten werden allein für das Uniarchiv - also umsonst - geschrieben. Co-Autor zu sein ist doch allemal besser als mit seinen Erkenntnissen allein dazusitzen, oder nicht?

                          Dass HiWis jetzt nicht fürstlich entlohnt werde, finde ich eigentlich nicht so schlimm, immerhin sind es meist wirklich Hilfsdienste wie Kopieren etc und warum sollten sie mehr bekommen, als wenn man kellnert oder so?

                          Es ist auch mit den 325-Jobs nicht ganz so schwarz, wie es beschrieben wird. Wenn ein Betrieb hauptsächlich solche Jobs unterhält, um Kosten zu sparen (Putzfirmen, Gastronomie), so ist das schon schlecht und moralisch verwerfenswert , aber es gibt auch viele Bereiche, in denen es ohne sie eben auch nicht geht, weil a) die Arbeit nicht mehr ist oder b) der Betrieb vielleicht auf Kante genäht ist (Omas Kiosk oder so).
                          Generell ist mit diesen Jobs ein zweischneidiges Schwert, welches sich nicht nur auf den Punkt. Ich hab z.B. drei solcher Jobs gehabt, von denen einer schlecht bezahlt war, der andere ordentlich und der dritte gut und hatte zudem noch große Freiheiten an Arbeitszeiteinteilung etc. Den letzten habe ich durch Bequatschen meines Chefs zumindest vorläufig in eine Halbtagsstelle umwandeln können.

                          Und noch mal zum Thema: Die Deutschen leiden gern, aber man könnte sich doch einmal in einem lichten Moment eingestehen, dass man auf wirklich hohem Niveau leidet!

                          endar
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                            #43
                            Original geschrieben von Endar
                            Dass HiWis jetzt nicht fürstlich entlohnt werde, finde ich eigentlich nicht so schlimm, immerhin sind es meist wirklich Hilfsdienste wie Kopieren etc und warum sollten sie mehr bekommen, als wenn man kellnert oder so?
                            Keine Ahnung, wie es in anderen Bereichen ist, aber naturwissenschaftlichen Bereich arbeitet ein HiWi als Hilfswissenschaftler. Das bedeutet die Versuche durchführen etc. Es eine Tätigkeit zwischen technischer Assistent (nicht-wissenschaftlich ausgebildete Mitarbeiter aber mit mehrjähriger Ausbildung) und wissenschaftlichen Mitarbeiter, je nach Arbeitsgruppe. HiWis können durchaus auch eigene Projekte haben. Die Bezahlung in den Unis ist auch niedriger (ca. 25%) als für Kellner und lohnt sich nur deshalb, weil es eine Möglichkeit ist, schon im Studium in der Forschung zu arbeiten und Erfahrungen zu sammeln.

                            Die Deutschen leiden gern, aber man könnte sich doch einmal in einem lichten Moment eingestehen, dass man auf wirklich hohem Niveau leidet!
                            Wenn ich die vorhandenen Technologien und den vorhandenen Reichtum sehe und dies mit der Realität in der BRD vergleiche, sieht diese relativ bescheiden aus. Es gibt keinerlei Rechtfertigung, warum es den heutigen Generationen immer schlechter gehen soll.

                            Es ist ja nicht nur die heutige Armut, z.B. das jedes 8. Kind in der BRD in Armut aufwächst, dazu kommt ja noch, dass die "Reformen" den Lebensstandard weiter drücken werden und somit die Armut erhöhen. Auch das Verhalten der Bundesregierung und diverser Länderregierung (z.B. Koch, Stoiber) bei den Löhnen im öffentlichen Dienst zeigt, dass von diesen Leuten nur Verschlechterungen zu erwarten sind. Erst senkt die Regierung die Steuern für die Unternehmen und die Reichen (wie auch schon Kohl) und dann ist angeblich nicht einmal Geld für einen Inflationsausgleich dar. Deren "Nullrunde" ist in Wirklichkeit eine Minusrunde, was auch schon die letzte "Lohnerhöhung" war.

                            Das Argument, in anderen Ländern ist noch schlimmer, kann auf keinen Fall ein Argument für weitere Umverteilung von der Mehrheit der Bevölkerung der BRD zu den Reichen sein.

                            Es gibt zwei Arten von "Solidarität":
                            1.) Das Modell des BDI: die Löhne hier auf das Niveau der US-Arbeiter (oder besser Haiti) senken, inklusive längerer Arbeitszeit, weniger Urlaub, keinen Sozialschutz, schlechte Gesundheitsversorgung und dafür die Gewinne und Gehälter der Topmanager auf US-Niveau anheben. Dies bedeutet, dass der Mehrheit der Menschheit dafür schlechter gehen soll, dass ein paar noch reicher sein können. Diese Art von "Gleichmacherei" und Neid auf Gruppen schürren, denen es ähnlich wie dem Rest geht (z.B. Lehrer), wird die Situation immer mehr verschlimmern.

                            Stoiber hat in einem Gutachten eine weitere Angleichung für die Beschäftigten in Bayern an 3. Welt-Niveau vorschlagen lassen: die Errichtung von Sonderwirtschaftszonen, in der viele Richtlinien nicht mehr gelten sollen. Wahrscheinlich geht es um Tarifverträge und Rechte der Beschäftigten, sowie um Umweltauflagen. Das würde auch endlich Sweatshops in Bayern ermöglichen, super!
                            ("allen soll es gleich schlecht gehen, nur bei paar sind viel gleicher")

                            2.) Angleichung des Lebensstandards weltweit auf das technisch mögliche Niveau. Sprich alle vorhandenen Technologien und Reichtum zu Wohle der Menschheit und nicht zur individuellen Bereicherung einer winzigen Minderheit einsetzen. Das würde auch für die meisten in der BRD eine Anhebung des Lebensstandard bedeuten. Damit wären auch nicht alle gleich, sondern sie hätten die gleichen Möglichkeiten und Chancen.
                            ("allen soll es besser gehen")
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                              #44
                              Original geschrieben von max
                              Wenn ich die vorhandenen Technologien und den vorhandenen Reichtum sehe und dies mit der Realität in der BRD vergleiche, sieht diese relativ bescheiden aus. Es gibt keinerlei Rechtfertigung, warum es den heutigen Generationen immer schlechter gehen soll.
                              Ich rede gar nicht einer Umverteilung das Wort, ebensowenig verneine die Pflicht zur gesellschaftlichen Solidarität [oder hast du das aus meinem Beitrag herausgelesen?], sondern ich rede über das Jammern, was etwas ganz anderes ist, nämlich eine Stimmung. Das Festellen einer Stimmung ist nicht gleichzuzetzen mit einem politischen Programm oder einer politischen Richtung.

                              Das Jammern möchte ich ja nicht den Leuten absprechen, denen es schlecht geht, nur ist es eben seltenst das "achte Kind, das in Armut aufwächst", das lautstark jammert [oder wahrgenommen wird], sondern es jammern die Leute mit Häuschen, zwei Autos, Vorgarten, 5 Handys, 3 Fernsehern und ggf. einer Eigentumswohnung.

                              Der deutsche Lebensstandard (verzeihe mir den Vergleich) liegt höher als der britische - aber jammern die Briten, wie es die Deutschen tun? Soweit ich gehört habe, tun die Briten das nicht. Die Franzosen jammern auch nicht, die gehen demonstrieren. Die Deutschen jammern eben lieber.
                              Und wenn ich Sätze lese, dass es uns z.B. "immer schlechter" geht und das offensichtlich aus der "linken", wie auch der "rechten" Ecke, dann kann ich nur wieder das Jammern als deutschen Volkssport diagnostizieren und mal sagen, dass es uns keineswegs schlecht geht.

                              Durch die rot-grünen Gesetze von 98 geht es mir selbst definitiv auch "schlechter", da ich einerseits nicht mehr mehr als 325 E im Monat verdienen konnte, aber andererseits die Preise für Strom und Gas kräftig anzogen, aber ich jammere eben nicht, dass es mir immer schlechter geht, denn es geht mir nach wie vor gut.

                              Verarmungstendenzen sollen sicherlich auf den Punkt gebracht werden, aber man muß ja eben auch nicht so tun, als würden wir demnächst alle in Wellblechhütten hausen. Und das darf man doch mal sagen, oder?

                              endar
                              Republicans hate ducklings!

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                                #45
                                Ich teile endar's Einschätzung hinsichtlich der weit verbreiteten Tendenz sich über jedes angemessene Maß zu beschweren.

                                Das Problem ist einfach das vielen nicht bewusst ist, das es Milliarden Menschen auf diesem Planeten gibt denen es wesentlich schlechter geht als einer bürgerlichen Familie die sich vielleicht plötzlich keinen Zweitwagen mehr leisten konnte, z.B.

                                Von daher sollte man wirklich mal mehr denken und weniger jammern.

                                Dennoch muss es immer erlaubt sein, Verschlechterungen zu benennen und auch versuchen ihnen entgegen zu wirken.
                                “Are these things really better than the things I already have? Or am I just trained to be dissatisfied with what I have now?”― Chuck Palahniuk, Lullaby
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