Hallo Leute,
Jetzt sind ja schon seid mehreren Tagen Krawalle in Frankreich...
Darum dachte ich ich eröffne mal diesen Thread...
Letzlich wehren sich die Armen nur und wollen zeigen das sie auch noch da sind..
Man sieht wie die Pure Verzweiflung der Armen sichbrar wird... Sonst sieht man die Armen ja nicht wirklich...
Beginnt ein Bürgerkrieg ?
Ist es vieleicht schon einer ?
Es grüßt euch fragend
euer Dominion
Hier ein Bericht
Jetzt sind ja schon seid mehreren Tagen Krawalle in Frankreich...
Darum dachte ich ich eröffne mal diesen Thread...
Letzlich wehren sich die Armen nur und wollen zeigen das sie auch noch da sind..
Man sieht wie die Pure Verzweiflung der Armen sichbrar wird... Sonst sieht man die Armen ja nicht wirklich...
Beginnt ein Bürgerkrieg ?
Ist es vieleicht schon einer ?
Es grüßt euch fragend
euer Dominion
Hier ein Bericht
Dossier Gewaltwelle rollt durch Pariser Vororte
von Heimo Fischer, Paris
Schwere Unruhen in von Einwanderern aus Nord- und Schwarzafrika bewohnten Vororten der französischen Hauptstadt Paris haben Premierminister Dominique de Villepin zu einer Krisensitzung mit den wichtigsten Ministern veranlasst. Eine geplante Kanadareise sagte der Regierungschef ab.
Eine Spezialeinheit der Polizei versucht in Clichy-Sous-Bois, die Unruhen unter Kontrolle zu kriegen. Jugendliche haben Staatspräsident Jacques Chirac warnte vor der Zunahme der Gewalt: "Das Fehlen eines Dialogs und die Eskalation der Respektlosigkeit führen zu einer gefährlichen Situation."
Zuvor war es den sechsten Tag in Folge zu Ausschreitungen gekommen. Allein in der Nacht zum Mittwoch zündeten Randalierer knapp 250 Autos an, bewarfen Polizisten mit Steinen und behinderten Feuerwehrleute. Am Dienstagabend ging ein Teppichbodengeschäft in Flammen auf. Bislang ist nicht klar, ob der Vorfall in Verbindung mit den Unruhen steht. Die Polizei ging mit Gummigeschossen vor und nahm im Großraum Paris mehrere Dutzend Randalierer fest.
Die Unruhen waren am vergangenen Donnerstag ausgebrochen. Nach einem Fußballspiel betrat eine Gruppe Jugendlicher im Vorort Clichy-sous-Bois widerrechtlich eine Baustelle. Als die Polizei einschritt, ergriffen sie die Flucht. Ein 15- und ein 17-Jähriger liefen, offenbar panikartig, in eine Transformationsstation, wo sie an einem Stromschlag starben. Der Tod der beiden wurde erst bekannt, als in der Umgebung die Elektrizität ausfiel. Innenminister Nicolas Sarkozy veranlasste eine genaue Untersuchung des Vorfalls.
Auslöser für die Gewalt
Ein ausgebranntes Teppichgeschäft in BondyHunderte Jugendliche versammelten sich am Folgetag zu einem Tauermarsch. Die Todesfälle waren auch Auslöser für die Gewalt. "Unruhen dieser Art sind nichts Neues. Sie kehren seit Jahrzehnten immer wieder", sagt Henri Rey vom politischen Forschungszentrum Cevipof.
Das tragische Ereignis sei nur der aktuelle Anlass gewesen. Betroffen sind besonders die Hochhaussiedlungen in den nordöstlichen Vororten vor Paris, in denen Menschen leben, deren Familien aus ehemaligen nordafrikanischen Kolonien wie Algerien kommen. "Die hohe Arbeitslosigkeit unter den Jugendlichen spielt eine große Rolle", sagt Rey.
Während die durchschnittliche Erwerbslosigkeit in Frankreich bei rund zehn Prozent liegt, beträgt sie unter jugendlichen Männern unter 25 Jahren 22 Prozent. Bei Männern zwischen 25 und 49 Jahren liegt sie nur noch bei 7,8 Prozent. Offizielle Daten über Herkunft und Religionszugehörigkeit dürfen in Frankreich nicht erhoben werden.
Bilderserie: Krawalle in Pariser Vororten
Experten sehen im täglichen Leben dennoch eine deutliche Diskriminierung von Einwanderern. So haben es Träger eines arabischen Namens auch bei ausreichender Qualifikation schwerer, eine angemessene Arbeit zu finden. Die Trostlosigkeit in den Hochhausvierteln schürt die Unzufriedenheit ihrer Bewohner.
Durch Armut und Chancenlosigkeit wächst die Schattenwirtschaft in den Vororten. "Es wird illegaler Handel betrieben, unter anderem mit Drogen", sagt Rey. So ist zu erklären, dass Banden der Polizei und auch der Feuerwehr möglichst den Zutritt zu ihren Stadtvierteln verweigern wollen. "Sie schützen ihr Geschäft."
Die Integration von Einwanderern und ihren Kindern ist ein großes Problem in der französischen Gesellschaft. In den vergangenen Jahren hat es nicht nur im Großraum Paris Unruhen gegeben. Betroffen waren auch Straßburg, Lyon oder Le Havre. Im Juni war es zu schweren Ausschreitungen in der südfranzösischen Stadt Perpignan gekommen.
Sonderzonen eingerichtet
Von den Krawallen betroffene Vororte und DepartmentsDie Probleme in den benachteiligten Vierteln konnte bislang keine Regierung in Frankreich lösen. Als die Trägergesellschaften des sozialen Wohnungsbaus Ende der 70er Jahre vor der Pleite standen, half der Staat mit Geldspritzen nach. Die heruntergekommenen Behausungen wurden schöner. Der Erfolg war begrenzt.
Die linken Regierungen der 80er Jahre richteten Sonderzonen in bildungsbedürftigen Gebieten ein. In diesen Vierteln erhielten Schulen und Jugendliche mehr Mittel für Ausbildung und Eingliederung ins Berufsleben. Soziale Dienste, Justiz und Bildungseinrichtungen sollten gemeinsam an Lösungen arbeiten. Die Konservativen setzten diesen Weg fort. Firmen, die sich in Vorstädten ansiedelten, erhielten zusätzliche staatliche Hilfe. Nach Angaben des ehemaligen Ministers für Stadtentwicklung, Eric Raoult, zahlt der Staat allein in diesem Jahr 10 Mrd. Euro, um sozial schwache Gebiete zu fördern.
Nachdem die friedlichen Konzepte nicht genug Wirkung zeigten, entschloss sich Sarkozy zu einer Politik der starken Hand. Er verschärfte Kontrollen und schickte Polizisten in den Problemzonen auf Streife. Durch deutliche Worte vermittelt er den Franzosen zumindest ein Gefühl der Sicherheit. Als im Juni ein elfjähriger Junge bei einem Schusswechsel von einer verirrten Kugel getötet wurde, besuchte der Innenminister das Vorstadtviertel La Courneuve. Bei dieser Gelegenheit kündigte Sarkozy in Anspielung auf einen Hochdruckreiniger an, die Vororte zu "kärchern".
Aus der FTD vom 03.11.2005
© 2005 Financial Times Deutschland, © Illustration: AP, AFP, ftd.de
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von Heimo Fischer, Paris
Schwere Unruhen in von Einwanderern aus Nord- und Schwarzafrika bewohnten Vororten der französischen Hauptstadt Paris haben Premierminister Dominique de Villepin zu einer Krisensitzung mit den wichtigsten Ministern veranlasst. Eine geplante Kanadareise sagte der Regierungschef ab.
Eine Spezialeinheit der Polizei versucht in Clichy-Sous-Bois, die Unruhen unter Kontrolle zu kriegen. Jugendliche haben Staatspräsident Jacques Chirac warnte vor der Zunahme der Gewalt: "Das Fehlen eines Dialogs und die Eskalation der Respektlosigkeit führen zu einer gefährlichen Situation."
Zuvor war es den sechsten Tag in Folge zu Ausschreitungen gekommen. Allein in der Nacht zum Mittwoch zündeten Randalierer knapp 250 Autos an, bewarfen Polizisten mit Steinen und behinderten Feuerwehrleute. Am Dienstagabend ging ein Teppichbodengeschäft in Flammen auf. Bislang ist nicht klar, ob der Vorfall in Verbindung mit den Unruhen steht. Die Polizei ging mit Gummigeschossen vor und nahm im Großraum Paris mehrere Dutzend Randalierer fest.
Die Unruhen waren am vergangenen Donnerstag ausgebrochen. Nach einem Fußballspiel betrat eine Gruppe Jugendlicher im Vorort Clichy-sous-Bois widerrechtlich eine Baustelle. Als die Polizei einschritt, ergriffen sie die Flucht. Ein 15- und ein 17-Jähriger liefen, offenbar panikartig, in eine Transformationsstation, wo sie an einem Stromschlag starben. Der Tod der beiden wurde erst bekannt, als in der Umgebung die Elektrizität ausfiel. Innenminister Nicolas Sarkozy veranlasste eine genaue Untersuchung des Vorfalls.
Auslöser für die Gewalt
Ein ausgebranntes Teppichgeschäft in BondyHunderte Jugendliche versammelten sich am Folgetag zu einem Tauermarsch. Die Todesfälle waren auch Auslöser für die Gewalt. "Unruhen dieser Art sind nichts Neues. Sie kehren seit Jahrzehnten immer wieder", sagt Henri Rey vom politischen Forschungszentrum Cevipof.
Das tragische Ereignis sei nur der aktuelle Anlass gewesen. Betroffen sind besonders die Hochhaussiedlungen in den nordöstlichen Vororten vor Paris, in denen Menschen leben, deren Familien aus ehemaligen nordafrikanischen Kolonien wie Algerien kommen. "Die hohe Arbeitslosigkeit unter den Jugendlichen spielt eine große Rolle", sagt Rey.
Während die durchschnittliche Erwerbslosigkeit in Frankreich bei rund zehn Prozent liegt, beträgt sie unter jugendlichen Männern unter 25 Jahren 22 Prozent. Bei Männern zwischen 25 und 49 Jahren liegt sie nur noch bei 7,8 Prozent. Offizielle Daten über Herkunft und Religionszugehörigkeit dürfen in Frankreich nicht erhoben werden.
Bilderserie: Krawalle in Pariser Vororten
Experten sehen im täglichen Leben dennoch eine deutliche Diskriminierung von Einwanderern. So haben es Träger eines arabischen Namens auch bei ausreichender Qualifikation schwerer, eine angemessene Arbeit zu finden. Die Trostlosigkeit in den Hochhausvierteln schürt die Unzufriedenheit ihrer Bewohner.
Durch Armut und Chancenlosigkeit wächst die Schattenwirtschaft in den Vororten. "Es wird illegaler Handel betrieben, unter anderem mit Drogen", sagt Rey. So ist zu erklären, dass Banden der Polizei und auch der Feuerwehr möglichst den Zutritt zu ihren Stadtvierteln verweigern wollen. "Sie schützen ihr Geschäft."
Die Integration von Einwanderern und ihren Kindern ist ein großes Problem in der französischen Gesellschaft. In den vergangenen Jahren hat es nicht nur im Großraum Paris Unruhen gegeben. Betroffen waren auch Straßburg, Lyon oder Le Havre. Im Juni war es zu schweren Ausschreitungen in der südfranzösischen Stadt Perpignan gekommen.
Sonderzonen eingerichtet
Von den Krawallen betroffene Vororte und DepartmentsDie Probleme in den benachteiligten Vierteln konnte bislang keine Regierung in Frankreich lösen. Als die Trägergesellschaften des sozialen Wohnungsbaus Ende der 70er Jahre vor der Pleite standen, half der Staat mit Geldspritzen nach. Die heruntergekommenen Behausungen wurden schöner. Der Erfolg war begrenzt.
Die linken Regierungen der 80er Jahre richteten Sonderzonen in bildungsbedürftigen Gebieten ein. In diesen Vierteln erhielten Schulen und Jugendliche mehr Mittel für Ausbildung und Eingliederung ins Berufsleben. Soziale Dienste, Justiz und Bildungseinrichtungen sollten gemeinsam an Lösungen arbeiten. Die Konservativen setzten diesen Weg fort. Firmen, die sich in Vorstädten ansiedelten, erhielten zusätzliche staatliche Hilfe. Nach Angaben des ehemaligen Ministers für Stadtentwicklung, Eric Raoult, zahlt der Staat allein in diesem Jahr 10 Mrd. Euro, um sozial schwache Gebiete zu fördern.
Nachdem die friedlichen Konzepte nicht genug Wirkung zeigten, entschloss sich Sarkozy zu einer Politik der starken Hand. Er verschärfte Kontrollen und schickte Polizisten in den Problemzonen auf Streife. Durch deutliche Worte vermittelt er den Franzosen zumindest ein Gefühl der Sicherheit. Als im Juni ein elfjähriger Junge bei einem Schusswechsel von einer verirrten Kugel getötet wurde, besuchte der Innenminister das Vorstadtviertel La Courneuve. Bei dieser Gelegenheit kündigte Sarkozy in Anspielung auf einen Hochdruckreiniger an, die Vororte zu "kärchern".
Aus der FTD vom 03.11.2005
© 2005 Financial Times Deutschland, © Illustration: AP, AFP, ftd.de
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