Reform der Rechtschreibeform - ein Schritt zurück? - SciFi-Forum

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Reform der Rechtschreibeform - ein Schritt zurück?

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    #46
    Zitat von EVENTHORIZON
    Wer mal Lust hat, sein Wissen im Bezug auf die alte und neue Rechtschreibung zu testen, der kann ja mal hier vorbei schauen..
    Also wenn ich mir mein "Ergebnis" mal so vor Augen halte, muss ich schon sagen, dass ich mir mittlerweile ein ziemliches "mischmasch" angelernt habe, wobei die alte Rechtschreibung überwiegt.
    Meine Fehlerquote wird mit Inkrafttreten der neuen Reforen ziemlich stark ansteigen, fürchte ich. Trotzdem wäre es ein Schritt in die falsche Richtung, nun einfach wieder alles nach der alten Rechtschreibung zu schreiben.
    Klar, die Reform ist irgendwie halbherzig, und es ist auch nicht abzustreiten, dass die deutsche Sprache einiges ihrer "Kultur" einbüßt, aber ich denke, letzteres ist bei jeder größeren Reform so.
    Ich kann mir schwer vorstellen, dass z.B.
    die Umstellung von der altdeutschen Schrift bzw. von Süterlin auf die lateinische Schrift in den Dreißiger und Vierziger Jahren.
    so ganz problemlos verlief. Es gab sicher viele Leute, die das massive Eingreifen in das Schriftbild als sehr negativ empfanden.
    Gibt es denn irgendwelche Berichte darüber, wie man früher auf tiefgreifende Rechtschreibreformen reagiert hat?

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      #47
      Zitat von endar
      @AKB: Dass die alten Regeln nicht mehr zeitgemäß seien, ist doch Unsinn. Das sagst du nur, weil sie abgeschafft wurden. Hätte es keine Reform gegeben, wärst du auch nicht auf die Idee gekommen, dass sie nicht mehr zeitgemäß seien. [und bitte erzähle mir jetzt nicht, dass du das schon immer gedacht hättest ]
      Dass sie ein Zeichen für Modernität seien, stimmt ja ebensowenig, sorry ebenso wenig.
      So, findest du? Unsere Sprache wandelt sich mit der Zeit. Gegenüber dem Deutsch, dass man zur Zeit Bismarcks (wenn man mal Altdeutsch lernen musste, wird man sehen, dass unsere "alte Rechtschreibung" schon moderner und zeitgemäßer war) oder auch wegen mir in den 30ern gesprochen hat, hat sich bis heute einiges geändert. Unser Sprachbild ist mit der Zeit gegangen, wurde moderner. Also muss man irgendwann auch die Rechtschreibung überarbeiten (mal davon jetzt völlig abgesehen, wie das Resultat aussieht. Tatsache ist, dass es irgendwann erforderlich wird). Deswegen sage ich das.

      Und nein, das behaupte ich nicht, weil sie abgeschafft wurde, oder weil ich es mir versuche "leicht zu machen". Aber damals in der Schule gab es schon Dinge, wo ich dachte, dass das blödsinnig ist. Erklär mir mal bitte, lieber endar, warum man "Schiffahrt" nach der alten Regel mit zwei "f" schreibt, aber "Schifffracht" auch damals schon mit drei? Es sei denn, der Duden hier von 1961 hätte einen Druckfehler. Warum werden da drei "f" geschrieben? Es macht keinen Sinn, den dritten Buchstaben zu streichen. Genauso mit den Ableitungen aus dem Wortstamm. "Nummer" mit zwei "m". "Numerieren" nur mit einem, obwohl es von Nummer kommt. Bendel mit "e", während "Bändchen" mit "ä" geachrieben wurde/wird. Okay, andere Ableitungen dagegen sind auch wieder unlogisch. Und ich habe zu keiner Zeit behauptet, dass ich die neue grundsätzlich so hinnehme. Das mit dem Getrennt und Zusammenschreiben ist auch Blödsinn in vielen Fällen. Da gebe ich dir völlig Recht. Genauso wie das mit der Eindeutschung von Wörtern.

      Allerdings blättere ich grade durch den Duden von 1961, der ja unsere alte Rechtschreibung enthält. Auf 87 Seiten wird hier die Grammatik erklärt. Und bei vielen Regeln steht, "aber...", "wenn jedoch...", "außer..." (so wie z.B. "Schiffahrt", aber Schifffracht). So, jetzt schaue ich in den neuen, da hat der Grammatikteil nur noch 40 Seiten und deutlich weniger Ausnahmefälle. Eine sehr deutlich Vereinfachung der Schreibweise.


      Wer sich also mit der Rechtschreibung im Detail auseinandersetzt, sorry auseinander setzt, der wird einen ganz eindeutigen Handlungsbedarf feststellen (was übrigens NICHT auseinandergeschrieben werden darf).
      Und dieses zu ignorieren, wäre ebenfalls ein Verbrechen an den (uns allen ja soo zu Herzen gehenden ) Schülerinnen und Schülern, aber nicht nur an den heutigen, sondern auch an denen von morgen.
      Wie du siehst, hab ich das gemacht. Und ich streite nicht ab, dass es nicht Dinge gibt, die in der neuen Blödsinn sind. Aber in der alten findest du genauso viele Dinge, die sinnlos sind (siehe oben). Und überwiegend geht mir es hier darum, wie man sich dagegen jetzt aufbäumen will.
      Und ja, die 12,5 Mio. Schüler sollten einem am Herzen liegen. Unsereins, der die alte gelernt hat, hat es sehr, sehr viel einfacher, sich wieder in die alte einzufinden, als die 12,5 Mio., die - sollte es tatsächlich gekippt werden - die dann im Prinzip eine "neue Rechtschreibung" lernen müssen. Ich finde das verantwortungslos, nach 6 (!) Jahren, vor allem, wenn sie später im Beruf viel mit der Rechtschreibung konfrontiert werden (Geschäftsbriefe usw.).

      Ich meine, versetze dich mal in deren Lage, endar. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du nicht zu den 12,5 dazugehören wolltest. Ich wollte es nämlich auch nicht.

      Kommentar


        #48
        @notsch: Du siehst es insbesondere an dem Wort Wiedergeburt: das schreibt man heute getrennt (Jesus wurde wieder geboren), was inhaltlich eine völlige Verzerrung des Wortsinns von Wiedergeburt (=Auferstehung) bedeutet.

        @Akb: numerieren kommt von numerus und nicht von Nummer.
        Nummer stammt vom italienischen numero, welches sich dann wiederum auf numerus bezog. Ich habe das gerade mal nachgeschlagen und natürlich kann man sich in Details darüber unterhalten.

        Warum werden da drei "f" geschrieben?
        Weil Fracht als zweiten Buchstaben einen Konsonanten hat.
        Das sind aber weniger die Punkte, die mich stören. Wie gesagt, die Silbentrennung z.B. finde ich ja ganz gut geregelt und auch mit Schifffahrt kann ich gut leben.

        Ich bin mir ziemlich sicher, dass du nicht zu den 12,5 dazugehören wolltest.
        Oh, ich habe meine Magisterarbeit in neuer Rechtschreibung abgegeben. Die Situation ist mir nicht fremd. Ich kenne das, wenn man jedes dritte Wort nachschlagen muss.
        Ich habe mich zudem schon weitgehend auf die neue Rechtschreibung eingestellt, und es wäre für mich aufwändig (buäh), wieder auf die alte zu gehen, aber ich würde das tun, wenn dadurch der von mir genannte inhaltliche Wirrwarr aufhören würde.

        Was das "Dann schreibt man eben mal einen Satz mehr" anbetrifft, so ist das nicht so einfach, wie ich schon schrieb...
        Möchtest du jetzt bei Heinrich Manns "Der Untertan" hingehen und dort neue Sätze einfügen, nur damit der Inhalt weiterhin verständlich bleibt? Oder sollte man das mit Fußnoten regeln und unten einfach die alte Form hinsetzen???
        Als Historiker bin ich gezwungen, Dinge verbal auf den Punkt bringen zu können. Wir haben nun einmal nur die deutsche Sprache, wenn wir muttersprachliche Texte verfassen und es ist im Interesse der Wissenschaft in Deutschland, Österreichs und der Schweiz, dass man das auch weiterhin kann: Präzise sagen können, was man meint. Es mag dich ja nicht stören, aber für mich als Wissenschaftler gilt: Solange herumzuschwafeln, bis man bei seinen Lesern ungefähr eine Ahnung davon vermittelt hat, was man eigentlich möchte, ist unbefriedigend.

        Bei den Sprachen gibt es auch Fortschritte: einerseits die Anzahl und Präzision der Ausdrucksformen, die grammatikalische Einfachheit, die Vereinfachung der Schriftsprache. Um letzteres geht es ja auch bei der Rechtschreibreform. Diese sollte dazu dienen, die Entwicklung der geschriebenen Sprache an die gesprochene anzupassen und die Regeln insgesamt logischer zu machen. Dazu gehört halt auch die Abschaffung von Ausnahmen und Schreibweisen, die eigentlich nur historische Ursachen haben und nichts mit der Aussprache zu tun haben, so wurde z.B. die Verwendung von 'th' im Deutschen schon lange massiv eingeschränkt, ohne dass dies zu einer Reduktion der Verständlichkeit geführt hat. Die Abschaffung der Gross- und Kleinschreibung wäre auch so ein Fortschritt, da sie die Schriftsprache deutlich vereinfachen würde. Dieser Schritt wurde in allen europäischen Sprache mit der Ausnahme des Deutschen bereits vollzogen.
        Sprache dient in erster Linie dem Zweck der Verständigung und der Übermittlung von Inhalten (sachlicher und emotionaler Natur). Einen "Fortschritt" könnte man nur dann einen Fortschritt nennen, wenn die Übermittlung von Inhalten erleichtert wird. Das ist aber ja bei der Rechtschreibreform, wie ich an Beispielen belegt habe, nicht der Fall. (Natürlich ist eine Sprache, die keinen Konjunktiv kennt, weniger fortschrittlich als eine, die einen hat, aber das trifft ja auf diese Diskussion nicht zu).
        In vielen Fällen, wie ich bereits geschrieben habe, wird die eindeutige Inhaltsübermittlung sogar erschwert (was ja den Protest überhaupt erst ausgelöst hat). Einige der neuen Regeln erleichtern das fehlerfreie Schreiben, andere jedoch stellen nur eine Veränderung, keine Erleichterung dar.
        Eine grammatikalische zwar einfache, aber in der Gebrauchsfähigkeit eingeschränkte Sprache ist kein Fortschritt, sondern ein Rückschritt.

        Sprache ist in zweiter Linie aber noch mehr:
        Man kann Sprache durchaus unter gewissen Voraussetzungen mit Kunst und Musik vergleichen. Ich bleib mal bei der Musik: Die verschiedenen Stile und Ausdrucksformen der Musik entstanden aus dem Zusammenspiel von allen Musikschaffenden in einem kollektiven Schaffensprozess, in dem kein Musiker unabhängig von anderen arbeiten und schaffen konnte (und immer noch nicht kann). Haydn z.B. der als einer der zentralen Väter der Symphonie gilt, hat sie ja nicht einfach so erfunden (Soo, heute erfinde ich mal die Sonatenhauptsatzform), sondern aus Vorläufern entwickelt. Musik und Kunst entsteht also nicht aus dem luftleeren Raum heraus. Analog bei der Kunst: sie ensteht im "Gebrauch", im Miteinander von Menschen. Ebenso wie die Sprache im Miteinander von Menschen entsteht und wie die Musik sich im Gebrauch verformt und verändert.
        Dabei sind sowohl Musik, als auch Sprache und Kunst in den Händen einzelner (oder vieler) auch Ausdruck einer künstlerischen Innenwelt. "Fortschritt" ist hier immer relativ. Ob ich eine Geige mit Saiten aus Darm oder Stahl ausstatte, ist entscheidend für den den Klang des Instruments. Die Stahlsaite ist dabei aber nicht "fortschrittlicher", sondern nur anders. Der Klang in seiner Substanz ist ein ganz anderer. Wer schon einmal Bach auf damals üblichen Instrumenten gehört hat, kennt den Unterschied. Das ganze Barockorchester besaß eine höhere Frequenz und einen ganz anderen Aufbau. Man sang anders und man spielte anders. Man ging anders mit Partituren um, sehr vieles an der Musik wurde nicht schriftlich festgehalten, sondern oblag dem ausführenden Musiker.
        Wer einmal die Mondscheinsonate von Beethoven auf dem Hammerklavier gehört hat, der weiß auch, was an dem 3. Satz so revolutionär war: das Hammerklavier flog dabei nämlich fast aus allen Nähten: Beethoven belastete das Instrument bis zum Letzten. Der Konzertflügel von heute schafft das ohne Probleme; das Besondere am 3. Satz jedoch bleibt dem heutigen Hörer jedoch verborgen. Das moderne Instrument entfremdet den Konsumenten von den eigentlichen Absichten des Künstlers. Ist das Fortschritt? (Natürlich hätte der Konzertflügel Beethoven sicher gut gefallen, aber er kannte ihn eben nicht - das ist der Punkt).

        Kurz: Die Musik der Vergangenheit stellte immer einen in sich geschlossenen "Kosmos" dar (in Ermangelung eines besseren Wortes), der sich immer wandelte. Die späteren waren aber nicht besser, sondern nur anders und unterschiedlich. Mittlerweile hat man ein Gespühr dafür entwickelt und lässt Bachkantaten nicht mehr nur von denjenigen Sopranistinnen absingen, deren Ausbildung eigentlich auf den Walkürenritt von Wagner ausgerichtet war und spielt Musik von 1680 auch nicht mehr allein auf dem modernen Orchester von 1920.

        @Zefram (und notsch):Mir ist keine Arbeit zur Reaktion auf Rechtschreibreformen bekannt (, was aber nicht bedeutet, dass es solche nicht gibt ). Wenn du wissen willst, wie auf die Rechtschreibreformen reagiert wurde, dann suche dir die Daten der Reformen heraus und guck in alte Zeitungen oder in die Protokolle der Reichstagssitzungen z.B. Die Protokolle der Reichstagssitzungen haben auch einen Index, unter dem man nachschauen könnte. Wenn ich mal Zeit habe und in der Bibliothek bin, werde ich das vielleicht mal machen.
        Die Veränderung des Schriftbildes der Schreibschrift im "Dritten Reich" hatte natürlich militärische Gründe. Andere Länder lassen sich besser beherrschen, wenn die Beherrschten die Schrift der Beherrschenden auch lesen können. Deswegen stieg man von der altdeutschen Schrift (besonders Süterlin, was nicht mit der altdeutschen Schrift identisch ist, wurde 1933ff. nochmal in den Schulen gepuscht) auf die lateinische Schrift um. Dabei wurde die alte Handschrift natürlich nicht verboten, sondern die Alten schrieben weiterhin in Altdeutsch, während andere schon lateinisch schrieben.
        Es gab dort keinen Stichtag, ab wann die "alte" Handschrift "ungültig" wurde.
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          #49
          Zitat von endar
          Sprache dient in erster Linie dem Zweck der Verständigung und der Übermittlung von Inhalten (sachlicher und emotionaler Natur). Einen "Fortschritt" könnte man nur dann einen Fortschritt nennen, wenn die Übermittlung von Inhalten erleichtert wird. Das ist aber ja bei der Rechtschreibreform, wie ich an Beispielen belegt habe, nicht der Fall.
          Mir geht ja auch die Reform nicht weit genug und die Widersprüche und Erschwernisse resultieren aus der Halbherzigkeit der Reform.

          Das Sprache auch mehr sein kann, habe ich nicht bestritten. Aber dann handelt es sich auch nicht um die normale Alltagssprache, sondern um eine künsterische Ausdrucksweise.
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            #50
            Mach mal bitte in deinem Beitrag erkenntlich, ab wo du dich überwiegend an max richtest. Im Lesefluss - pardon... Lesefluß - nach dem @AKB könnte man meinen, dass du alles an mich richtest.

            Naja, was das mit der "Nummer" und "Num(m)eriung" betrifft, ist das Wort von der Sprache abgeleitet bzw. eingedeutscht worden. Und als Wortstamm ist es nunmal "Nummer". Warum also nicht auch dann "Nummerierung", wenn das Hauptwort selbst mittlerweile in die deutsche Sprache eingegliedert wurde. Aber das sind wie gesagt Details.

            So oder so: Festzustellen ist, dass weder die neue, noch die alte Rechtschreibung fehlerfrei sind und beide Vor- und Nachteile aufweisen; beim einen mehr, beim anderen weniger. Falsch ist es dennoch, nach 6 Jahren alles wieder umzukehren, vor allem, auf diese Art und Weise. Das hätte man sich wirklich früher überlegen können.
            Des Weiteren, sollte sie tatsächlich gekippt werden, dürfen wir Steuerzahler auch wieder hinlangen, um die Wiederherstellung und Korrekturen zu finanzierien.

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              #51
              Mir geht ja auch die Reform nicht weit genug und die Widersprüche und Erschwernisse resultieren aus der Halbherzigkeit der Reform.
              Ja, du willst ja noch mehr streichen und dich da nur noch auf den Zusammenhang verlassen, wie oben geschrieben...

              Das Sprache auch mehr sein kann, habe ich nicht bestritten. Aber dann handelt es sich auch nicht um die normale Alltagssprache, sondern um eine künsterische Ausdrucksweise.
              Das ist doch kein Argument. Künstlerische Ausdrucksprache ist genauso deutsch wie die Alltagssprache derjenigen, die im Laden "Ein Pommes und ein Cola bitte" sagen.

              Wenn man sich allerdings auf "ein Pommes, ein Cola"-Deutsch einigt, wird man in Zukunft keine künstlerischen Ausdrucksformen mehr erzeugen können, mehr noch, man wird nichteinmal mehr künstlerische Ausdrucksformen fremder Sprachen übersetzen können, weil die deutsche Sprache dazu keine Möglichkeiten mehr bietet.

              @AKB: Ich habe doch extra geschrieben, dass ich es nachgeschlagen habe und zwar in einem ethymologischen Lexikon, da findet sich zu jedem Wort auch der Wortursprung. Und Nummer und Numerierung sind nunmal auf zwei verschiedenen Wegen in die deutsche Sprache gekommen. Ich habe mir das nicht ausgedacht.

              So oder so: Festzustellen ist, dass weder die neue, noch die alte Rechtschreibung fehlerfrei sind und beide Vor- und Nachteile aufweisen; beim einen mehr, beim anderen weniger. Falsch ist es dennoch, nach 6 Jahren alles wieder umzukehren, vor allem, auf diese Art und Weise. Das hätte man sich wirklich früher überlegen können.
              Das bleibt überhaupt nicht festzustellen, sondern das ist deine Meinung. Ich habe eine andere Meinung und stelle - wie schon begründet - fest, dass Korrekturen in Teilen dringend erforderlich sind.
              Ein gutes Argument gegen meine Feststellungen habt ihr übrigens nicht gebracht, ausser, dass man eben "mehr schreiben" sollte oder dass sich das aus dem Zusammenhang schon erklären würde, was man meint.
              Ich warte aber weiter auf ein gutes Argument.

              Des Weiteren, sollte sie tatsächlich gekippt werden, dürfen wir Steuerzahler auch wieder hinlangen, um die Wiederherstellung und Korrekturen zu finanzierien.
              Wieso, schafft doch Arbeitsplätze.
              Republicans hate ducklings!

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                #52
                Ist doch okay, endar. Das heißt doch aber nicht, dass man das nicht irgendwann in der Schreibweise angleichen kann, wenn eine Bedeutungsverwandschaft beider Wörter besteht?

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                  #53
                  So, bevor ich jetzt endgültig in die Sonne verschwinde : Nein, das kann man natürlich angleichen, das ist doch, wie schrieb, nicht mein Punkt.
                  Republicans hate ducklings!

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                    #54
                    Zitat von Sternengucker
                    Das ist Unfug.
                    Gerade bei endars Beispiel "schlechtmachen/schlecht machen" ist es unmöglich nach dieser Regel eine Unterscheidung festzustellen.

                    Man kann sowohl etwas als auch jemanden schlecht/schlechter machen und etwas sogar am schlechtesten also weiss man aus dem Kontext heraus NICHT mehr ob es um das über jemanden mit negativer Implikation reden oder um das eine Sache ungenügend erledigen geht
                    Moment, wenn, dann ist nur der zweite Absatz falsch, der erste ist aus meinem Duden-Ersatz abgeschrieben, das wird wohl stimmen

                    Ansonsten...hmmm..

                    "Gerhard hat es schlechter gemacht als Edmund."

                    Hmm, stimmt schon, kann wirklich beides heißen, geb ich zu

                    Zitat von Sternengucker
                    "Gerhard hat die Sache schlecht gemacht."
                    Trotzdem will ich nochmal fragen: Hat man das früher nach der alten REchtschreibung echt zusammengeschrieben? Also das würd ich heute echt nicht mehr machen...

                    Zitat von Sternengucker
                    Ja und? Lebende und tote Sprachen, die Begriffe kennt doch jeder.
                    Entschuldige bitte, das ich die Kreise des Meisters mit meinen unsachgemäßen Aussagen gestört habe
                    In den Posts vorher wurde der Begriff "moderne Sprache" falsch gebraucht, drum hab ich einfach nur geschrieben, das nach der Linguistik eine moderne Sprache was anderes ist, als hier in einem Post geschrieben wurde...ich glaube darauf hab ich nicht sone oberlehrerhafte Antort verdient

                    Zitat von Sternengucker
                    Aber die lebenden Sprachen müssten sich dennoch noch in Untergruppen aufteilen lassen Allein schon Muttersprachen und Kunst/Hilfssprachen fallen mir spontan ein (Kunstsprache = zB Esperanto, es gibt aber noch eine Handvoll weitere, man denke ausserdem an "Klingonisch" oder Elbisch ), gibt aber IMO noch ne Handvoll weitere Unterschiede.
                    Ja, da strimm ich dir schon zu, aber davon hab ich vorher nix geschrieben

                    by the way
                    @Sterni
                    Du hattest mich in Deinem vorletzten Post gequotet und ich weiß garnicht, was Du da meinst? Auf welches Post hast Du Dich denn bezogen?
                    "Also wahrscheinlich werde ich heute abend defnitiv nicht zurückschreiben können..."
                    "Da werd' ich vielleicht wahrscheinlich ganz sicher möglicherweise definitiv mit klarkommen."

                    Member der NO-Connection!!

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                      #55
                      Der Wegfall des "scharfen S" (findet sich auf meiner Tastatur leider nicht) wird bei uns in der Schweiz (und auch in Liechtenstein) schon seit Ewigkeiten praktiziert - und hat sich bis jetzt wohl nicht negativ ausgewirkt.

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                        #56
                        Als bekanntestes Beispiel wurde hier immer die Frankfurter Neuer Zeitung genannt
                        @Sternengucker: Wenn sie schon so heisst, dann ist mir auch klar, warum sie kein Interesse an der Rechtschreibung hat...

                        Zum Thema: Ich verstehe das ganze nicht. Ich empfinde die neuen Rechtschreiberegeln als Vereinfachung zu weiten Teilen. Das Eindeutschen von Wörtern ("Spagetti", "Portmonee") halte ich persönlich für schrecklich, aber das macht die Reform (oder eher das "Reförmchen") nicht schlecht. Von mir aus sollten die Reformen noch weiter gehen - Deutsch ist auch so schon eine sehr schwere Sprache.
                        Ausserdem: Man hört ja immer wieder, das diejenigen Schriftsteller, die sich am stärksten gegen die Reformen stellen, auch diejenigen sind, deren Texte die längste Zeit Korrektur gelesen werden mussten...
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                          #57
                          Ich finde es auch richtig, daß wir zur alten Art zurückkehren. Ich habe nichts dagegen wenn man das "daß" mit "ss" schreibt. Das ist einfach für die internationale Schreibweise besser, aber auf "fff" kann ich gut verzichten. Wenn man den Leuten beibringt so zu schreiben, wundert es mich nicht wenn wir alle bei Pisa versagen. Damit passen sich die Politiker nur dem sinkenden Niveau in den Schulen an.
                          Just because it is the truth doesn't mean anyone wants to know about it.
                          Alle vier Jahre machen die Wähler ihr Kreuz. Und hinterher müssen sie's dann tragen. - Ingrit Berg-Khoshnavaz
                          Statt 'Gier' sagen wir 'Profitmaximierung', und schon wird aus der Sünde eine Tugend. - Ulrich Wickert

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                            #58
                            Klar, Wörter grammatikalisch richtig zu schreiben, selbst wenn sie drei Buchstaben hintereinander haben, ist auch ein Grund, in der PISA-Studie durchzufallen. Außerdem ist das Lernverhalten seit diesem kläglichen Ergebnis stark verbessert worden - zumindest wurden Fortschritte in neuerlichen Studien gemacht. Dass PISA damals für die deutschen Schüler teilweise so miserabel ausgegangen ist, liegt unter anderem auch daran, die viele nicht mal die einfachsten Rechen- bzw. Textaufgaben lösen können. Und sagt mir jetzt bitte nicht, die haben das nicht verstanden, weil speziell die Textaufgaben in neuer Rechtschreibung geschrieben wurden...

                            Fakt bleibt: die Rechtschreibung muss irgendwann überarbeitet werden. Ob wir das heute machen oder erst in 20 Jahren, irgendwann stehen wir wieder vor dem selben Problem, da sie unsere Sprache verändern wird und verändert hat. Wir können uns nicht in allem weiterentwickeln, aber bei der Rechtschreibung führen wir einen totalen Stillstand herbei.
                            Natürlich, die Art, wie dieses Mal vorgegangen war, mag in vielen Teilen nicht korrekt gewesen sein. Auch dass sie zuweilen mangelhafte Erscheinungen hat, wurde ja bereits mehrfach erwähnt. Jedoch mach 6 Jahren einen völligen Rückgang herbeizuführen finde ich absurd. Und außerdem: wir haben auch bereits festgestellt, dass vieles verbessert wurde. Wenn wir jetzt komplett alles auf den Stand vor 1998 setzen, verwerfen wir auch diese Verbesserungen. Und ich bin der Meinung: Rebellieren gegen Reformen ist okay, aber nicht nach 6 Jahren. Das hätte den Verlagen viel früher einfallen können...

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                              #59
                              Zitat von Bünaus ;)
                              Ausserdem: Man hört ja immer wieder, das diejenigen Schriftsteller, die sich am stärksten gegen die Reformen stellen, auch diejenigen sind, deren Texte die längste Zeit Korrektur gelesen werden mussten...
                              Naja, ob das nun stimmt, muss dahingestellt bleiben. Es ist schon recht billig, sich mit Kritik nicht auseinanderzusetzen, Entschuldigung, nicht auseinander zu setzen, und dann solche Gerüchte zu streuen.
                              Ob das nämlich wirklich überprüfbar ist, wessen Texte länger korrigiert wurden, glaube ich nicht. Ob das tatsächlich überprüft wurde, noch viel weniger.
                              Zuletzt geändert von endar; 09.08.2004, 12:17.
                              Republicans hate ducklings!

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                                #60
                                Schön übrigens eine der Begründungen im SPIEGEL: Die Rechtschreibreform sei gescheitert, schließlich würden ja "selbst" die SPIEGEL-Redakteure noch nach der alten schreiben...

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