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Deutsche Sprache Opfer der Globalisierung?
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Gibt's hier eigentlich überhaupt niemanden, der mit dem Aussterben der deutschen Sprache über die nächsten 5-6 Generationen hinweg uneingeschränkt einverstanden wäre? Würde das Leben für nachfolgende Generationen einfacher machen.
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Zitat von xanrof Beitrag anzeigenIrgendwer hat in einem Post weiter oben schon auf die Wikipedia-Liste gelinkt, in der deutschstaemmige Begriffe in der englischen Sprache gelistet sind. Die Liste ist lange nicht vollstaendig, ich kenne noch mehr.
Ich sehe sie als nur ein Beispiel fuer den gigantischen *melting pot*, den die amerikanische Kultur repraesentiert. Speziell die englische Sprache ist aus sehr vielen Sprachen entstanden, auf das amerikanische Englisch hatten nicht nur europaeische Sprachen signifikanten Einfluss.
- Französisch: 25,2%
- Lateinisch: 8,0%
- Alt-Nordisch: 3,5%
- Niederdeutsch und Mittelniederdeutsch: 1,3%
- Griechisch: 0,1%
- andere Sprachen: 3,0%
- Erbwortschatz: 59,0%
Deine Aussage lässt sich also so nicht halten.
Wenn man sich die englische Sprachgeschichte anschaut, wird man allerdings folgendes feststellen:
- der Kontakt zu Sprechern des Altnordischen vor der Eroberung durch die Normannen war sehr intensiv. Bis in die Grammatik hat sich das ausgewirkt, so wurden z.B. die Pronomen für die 3.P.Pl. entlehnt, they-them, und die Pluralform Präsens von "be", are (vgl. schwedisch är, isl. er). Und viele Wörter des Grundwortschatzes.
- die Normannenherschaft führte zu einem großen Einfluss von frz. Vokabular. Es machte das Englische auch um einiges empfänglicher für die Integration von lateinischen Wörtern, denn als die Entwicklung einsetzte, Wissenschaft nicht mehr auf Latein zu betreiben, wurde es notwendig, die europäischen Einzelsprachen entsprechend auszubauen. Im Englischen hat man hier dann oft das lateinische Wort direkt (wenn auch oft in einer normandisierten Form) genommen, während in den Schwestersprachen Deutsch und Niederländisch germanische Elemente verwandt wurden.
Beispiel: con-scientia: engl. con-science, dt. Ge-wissen, nl. ge-weten
Deine Annahme, Englisch sei ein Produkt Sprachen aus aller Welt, ist also sprachwissenschaftlich wenig haltbar. Viele europäische Sprachen haben Lehnwörter aus verschiedensten Sprachen, aber das führt mitnichten zu einer Mischsprache.
Als Resultat ist eine Sprache mit einer vergleichsweise einfachen Grammatik entstanden, die einfach zu lernen ist. Dies wiederum fuehrte dazu, dass Englisch die Sprache ist, mit der man in der Welt am ehesten weiterkommt.
- es gibt tatsächlich Linguisten, die annehmen, dass intensiver Sprachkontakt zu einer Vereinfachung der englischen Grammatik geführt habe. Aber da geht es vor allem um die Kontakte zum Altnordischen. Aber nicht, was Du als Grund anführst. Man darf auch nicht vergessen, dass alle germanischen Sprachen, bis auf Isländisch und Faröisch, ihre Grammatik erheblich vereinfacht haben. Dies gilt auch fürs Deutsche.
- einfach zu lernen: das ist immer abhängig von Deiner Muttersprache. Für Sprecher nicht-europäischer Sprachen ist Englisch durchaus schwierig, und die Grammatik auch nicht unbedingt leicht (hängt aber auch von der Sprache ab). Außerdem ist nicht nur die Grammatik wichtig, sondern auch der Wortschatz. Wie oben dargelegt, stammen 60% des englischen Grundwortschatzes aus dem germanischen Erbwortschatz und 25% aus dem Französischen. Sprecher von Sprachen, die weder germanisch noch romanisch sind, werden schon hiermit große Probleme haben.
- es hat sich gezeigt, dass Weltsprachen zumeist ihre Stellung durch die politische Macht der hinter ihnen stehenden Imperien erlangt haben. Griechisch, Lateinisch, Chinesisch, Deutsch (in Nord- und Osteuropa), Arabisch, Französisch, Russisch, Englisch. Englisch hatte zudem das Glück, dass nach dem Niedergang des britischen Weltreichs nahtlos die Vereinigten Staaten zur Supermacht aufstiegen. Aber jede Verkehrssprache ist bis jetzt gelernt worden, aus politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Notwendigkeiten, nicht weil sie besonders leicht zu erlernen gewesen wäre. Sonst wäre die Weltsprache heutzutage Esperanto.
Ich selbst bin Naturwissenschaftler. Ich publiziere in englisch (was mich freut, weil mehr Leute meine Sachen lesen) und in Instituten ist englisch allgegenwaertig. Wenn ich mit anderen Deutschen Fachliches diskuttiere, ist das tatsaechlich oft ein Mix aus englischen und deutschen Begriffen, einfach, weil sich manche Worte nicht direkt uebersetzen lassen. Man kann sie hoechstens mit mehreren anderen deutschen Worten umschreiben - und das klingt dann wirklich fuerchterlich und ist umstaendlich (zumindest fuer meine Ohren).
Doch wie es klingt, darauf kommt es nicht an. Wichtig ist nur, dass man sich versteht. Und fuer die Gesellschaft es nur wichtig, dass sie den Anschluss nicht verliert, dass die Aenderungen nach und nach eintreten und niemand (von der Geschwindigkeit) ueberfordert wird - eben eine normale Entwicklung (Gegenbeispiel: Rechtschreibreform - das ging zu schnell)
Und die Schrift ist noch einmal etwas anderes, sie ist sekundär im Vergleich zur gesprochenen Sprache und unterliegt anderen Regeln. Ich würde das trennen.
Zum Schluss noch eine Spekulation: Gegeben, Goethe und Schiller haetten nie existiert und HEUTE wuerde jemand genau diese Texte herausbringen. Ich bin mir nicht sicher, ob dieses *veraltete* Deutsch heute die Massen begeistern wuerden. In diesem Sinne: ein klares Nein an die selbsternannten Schuetzer der deutschen Sprache. Sie hat es nicht noetig!
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EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :
ZayneCarrick schrieb nach 1 Minute und 54 Sekunden:
Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigenBesonders diese Stelle hier finde ich ziemlich Lustig. Nur komisch, dass sich niemand über die ganzen Latin- und Gallizismen aufregt? Warum haben es alle gegen die Anglizismen? Weil zur Abwechslung nicht nur Wissenschaftler, sondern der ganz normale Bürger Fremdwörter einführt?
Da dieser Punkt in der Öffentlichkeit oft diskutiert wird, wollte ich darauf eingehen. Den Rest von Knörfs Beitrag lasse ich mal unkommentiert, denn bei dem ist alles schon zu spät. Erleuchten kann man sich nur selbst.
- Meuchelpuffer für Pistole
und
- Gesichtserker für Nase. (Nase wurde in völliger Verkennung der Sprachgeschichte als Entlehnung vom lateinischen nasus angesehen)Zuletzt geändert von ZayneCarrick; 27.11.2011, 22:29. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
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Zumal es das Wort Handy nur im Deutschen gibt. Im Englichem heisst es Mobile oder Phone.
Also ich finde dass die deutsche Sprache nicht in Gefahr ist. Es mag zwar viele Anglizismen geben und selbst wenn das nicht bloß eine Mode ist, wird die englische Sprache die deutsche in den nächsten Jahrzehnten/Jahrhunderten wohl nicht "übernehmen".
Auch ist das Deutsche eine sehr lebendige Sprache, die nicht so leicht aussterben wird, da braucht man keine Angst zu haben.
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-Englisch setzt sich immer mehr durch in unserer Sprache und da sind nicht mehr englische Begriffe wie Handy gemeint sondern es geht schon soweit, dass man statt "Ich gehe in die Stadt" - "Ich gehe in die city" sagt. Redet so ein Franzose oder Spanier oder Pole in seiner Sprache? Nein eben. Ein Professor an der Uni meinte irgendwann können wir gleich ganz Englisch im umseren Land reden wenns so weiter geht.
Da dieser Punkt in der Öffentlichkeit oft diskutiert wird, wollte ich darauf eingehen. Den Rest von Knörfs Beitrag lasse ich mal unkommentiert, denn bei dem ist alles schon zu spät. Erleuchten kann man sich nur selbst.
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Deutsche Sprache als Opfer der Globalisierung? Mit nichten, davon zeugen doch Wörter wie:
Fu(h)rer
Blitzkri(e)g
Panzer
und
(Sauer)Kraut
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Irgendwer hat in einem Post weiter oben schon auf die Wikipedia-Liste gelinkt, in der deutschstaemmige Begriffe in der englischen Sprache gelistet sind. Die Liste ist lange nicht vollstaendig, ich kenne noch mehr.
Ich sehe sie als nur ein Beispiel fuer den gigantischen *melting pot*, den die amerikanische Kultur repraesentiert. Speziell die englische Sprache ist aus sehr vielen Sprachen entstanden, auf das amerikanische Englisch hatten nicht nur europaeische Sprachen signifikanten Einfluss. Als Resultat ist eine Sprache mit einer vergleichsweise einfachen Grammatik entstanden, die einfach zu lernen ist. Dies wiederum fuehrte dazu, dass Englisch die Sprache ist, mit der man in der Welt am ehesten weiterkommt.
Sprache ist etwas Lebendiges, deren Entwicklung von den Kontakten der Menschen untereinander gepraegt ist. Diese Entwicklung wird noch sehr viel weiter gehen und diese Entwicklung darf man nicht behindern.
Ich persoenlich lese gerne auch alte deutsche Texte, nicht nur die in solchen Diskussionen gerne zitierten Goethe und Schiller, auch Adalbert Stifter, Heinrich Heine u.a.m. Ich mag diese Kuenstler fuer ihre Sprachfertigkeit, ich geniesse ihre Sprache. Ich weiss aber auch, dass sie eine Episode der Geschichte repraesentieren und dass man heute anders spricht - weil die Sprache sich entwickelt hat.
Ich selbst bin Naturwissenschaftler. Ich publiziere in englisch (was mich freut, weil mehr Leute meine Sachen lesen) und in Instituten ist englisch allgegenwaertig. Wenn ich mit anderen Deutschen Fachliches diskuttiere, ist das tatsaechlich oft ein Mix aus englischen und deutschen Begriffen, einfach, weil sich manche Worte nicht direkt uebersetzen lassen. Man kann sie hoechstens mit mehreren anderen deutschen Worten umschreiben - und das klingt dann wirklich fuerchterlich und ist umstaendlich (zumindest fuer meine Ohren).
Doch wie es klingt, darauf kommt es nicht an. Wichtig ist nur, dass man sich versteht. Und fuer die Gesellschaft es nur wichtig, dass sie den Anschluss nicht verliert, dass die Aenderungen nach und nach eintreten und niemand (von der Geschwindigkeit) ueberfordert wird - eben eine normale Entwicklung (Gegenbeispiel: Rechtschreibreform - das ging zu schnell)
Zum Schluss noch eine Spekulation: Gegeben, Goethe und Schiller haetten nie existiert und HEUTE wuerde jemand genau diese Texte herausbringen. Ich bin mir nicht sicher, ob dieses *veraltete* Deutsch heute die Massen begeistern wuerden. In diesem Sinne: ein klares Nein an die selbsternannten Schuetzer der deutschen Sprache. Sie hat es nicht noetig!
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Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigenTrennen will ich gar nichts, das ist einfach eine Beobachtung. Es ist schon eine Weile her, dass ich das letzte Mal von jemandem gehört habe, der ein jahr im Ausland verbringen wollte, und dies in einem Land getan hätte, in dem nicht englisch - oder ggf. Französisch - die Verkehrssprache war.
Aber Du verschiebst hier ein wenig die Zielpfosten ("moving the goalposts", ja auch die Internetdiskussionskultur ist englisch geprägt). Es ging erstmal darum, wo Globalisierung stattfindet, und da brachtest Du das Uganda-Beispiel. Es ging erstmal nicht um die Sprache.
Sicher finden viele Kontakte in Verkehrssprachen statt, im Zweifelsfall Englisch, aber darum ging es ja auch nicht. Sprachenlernen ist auch eine Talentfrage und eine der Einstellung: manche leben Jahrzehnte im Ausland ohne ein Wort der Landessprache zu sprechen, manche eignen sich die Sprache an. Aber schau dann auf die nächste Generation in binationalen Ehen, die dann durchaus zweisprachig, dreisprachig aufwachsen können. In vielen Teilen der Welt ist Mehrsprachigkeit die Norm.
Will ich heute im Internet jemanden aus einem anderen land kennenlernen, ist zu 95% eine englischsprachige community dazwischen geschaltet. Genau so wie hier im Board englischsspracher in der Minderheit sind, wird sich auch kaum jemand aus deutschland einfach so in einem italieneischen Forum anmelden und dort mitreden, ohne italienisch zu können.
Internationale Kommunikation kann immer nur dann stattfinden, wenn AUF BEIDEN SEITEN eine Sprache genutzt wird, die BEIDE SEITEN Verstehen. Und in Muttersprachler-Communities wie dieser hier, ist das nicht der fall. Zwar können Östereicher und Sweizer hier mitreden, Inder, Russen und Chinesen aber eher nicht...die MÜSSEN ein Forum suchen, in dem englisch gesprochen wird.
Inder und Russen soll es auch schon mal gegeben haben, die Deutsch gelernt haben.
Aber nicht im selben Maße wie in den englischsprachigen raum. Um mal ganz banal zu bleiben:
Welche Chance betrachtest du als wahrscheinlicher?
Das eine amerikanischen band in Europa zu Bekanntheit gelangt, oder dass eine koreanische Band in Europa zu Bekanntheit gelangt?
Dass die amerikanische Kultur den größten Einfluss weltweit ausübt, ist klar. Und dass teilweise Trends aus den USA nach Deutschland kommen, die ursprünglich woanders herkamen auch. Aber unterschätze die Netzwerke nicht, in denen Deutschland sich befindet.
Ein banales Gegenbeispiel: diese Eurovision-Songs. Davon haben die Amis gar keine Ahnung, und der kulturelle Austausch findet komplett ohne sie statt. Oder auch die globale Fußball-Kultur. Ich sitze irgendwo in einem abgelegenen Dorf in Südostasien und die Leute diskutieren deutsche Bundesligaaufstellungen mit mir.
Und Anime hast Du ja schon genannt. Als ich Japanisch in der VHS unterrichtete, kamen einmal zwei meiner Schülerinnen an und wollten, dass ich ihnen ein Anime-Titelsong übersetze. Jetzt nicht Koreanisch, sondern Japanisch. Aber wer weiß, vielleicht setzen koreanische Seifenopern demnächst ihren Siegeszug über Asien hinaus fort und kommen auch bei uns an, und die Titelsongs werden dann auch berühmt...
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Zitat von ZayneCarrick Beitrag anzeigencaesar_andy,
wie willst Du denn politisch-wirtschaftlich von privat-familiär trennen?
Will ich heute im Internet jemanden aus einem anderen land kennenlernen, ist zu 95% eine englischsprachige community dazwischen geschaltet. Genau so wie hier im Board englischsspracher in der Minderheit sind, wird sich auch kaum jemand aus deutschland einfach so in einem italieneischen Forum anmelden und dort mitreden, ohne italienisch zu können.
Internationale Kommunikation kann immer nur dann stattfinden, wenn AUF BEIDEN SEITEN eine Sprache genutzt wird, die BEIDE SEITEN Verstehen. Und in Muttersprachler-Communities wie dieser hier, ist das nicht der fall. Zwar können Östereicher und Sweizer hier mitreden, Inder, Russen und Chinesen aber eher nicht...die MÜSSEN ein Forum suchen, in dem englisch gesprochen wird.
Natürlich gibt es solche Kontakte auch nach Uganda oder Burundi:
Welche Chance betrachtest du als wahrscheinlicher?
Das eine amerikanischen band in Europa zu Bekanntheit gelangt, oder dass eine koreanische Band in Europa zu Bekanntheit gelangt?
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caesar_andy,
wie willst Du denn politisch-wirtschaftlich von privat-familiär trennen?
Natürlich gibt es solche Kontakte auch nach Uganda oder Burundi:
afrikanische Studenten kommen nach Deutschland zum Studieren, deutsche Ingenieure werden von deutschen Organisationen nach Afrika geschickt. Genauso führt das Geschäftliche Europäer nach Afrika und Afrikaner nach Europa. Deutsche Firmen exportieren in alle Welt, in der Regel ohne amerikanische Vermittlung, also kommt es zu Kontakten zwischen Deutschen und Angehörigen anderer Kulturkreise überall auf der Welt.
Aus solchen Kontakten entstehen Freundschaften und aus Liebesbeziehungen entstehen dann auch Familien. Habe ich selbst in einem Entwicklungsland erlebt.
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Ich glaube nicht, das die Globalisierung die deutsche Sprache tötet. Das eine "Weltsprache" die einzelnen Kultursprachen verdrängen wird, halte ich für nahezu ausgeschlossen. Daher bin ich auch eher der Ansicht, dass das Eindringen von englichen Vokabeln in die deutsche Sprache kein Resultat der Globalisierung ist, sondern ein Resultat einer fehlenden Globalisierung.
Ein Großteil der Fremdwörter, die in eine Sprache eindringen, tun das über Fach-. oder Szenesprachen. Niemand fängt einfach so an, sein Auto als "Car" zu bezeichnen. "Tastatur" durch "Keybord" zu ersetzen ist aber weit verbreitet, weil Keybord ein akzeptierter "Fachterminus" aus der PC-Szene ist.
Globalisierung mag auf politischer und wirtschaftlicher Ebene bestehen, nicht aber auf privater und fammiliärer. Ich kenne viele Leute, die Kontakte in den englischsprachigen Raum haben. Leute mit Kontakten im europäischen, nicht-englissprachigen, Ausland sind da schon sehr viel seltener. Und Kontakte irgendwo nach Uganda-Burundi hat praktisch keiner. Eine echte Globalisierung existiert damit nicht ... man kann das ganze eher als Netzwerk betrachten, bei dem der englischsprachige Raum als Server fungiert.
Die Folge ist: Entwickelt sich irgendwo auf der Welt ein neuer Trend, wandert dieser zu 95% zuerst in den englissprachigen Raum - zumeist die USA - und wird dann von dort in den Rest der Welt exportiert. Da für die mehrheit der menschen auf diesem Planeten damit Englisch zur ursprungssprache der "Szene" wird, gelangen durch diese fachsprache wiederum weitere englische Vokabeln in die lokalen Sprachen.
Ein tolles Gegenbeispiel dafür ist der Anime und Manga-Kult aus Japan. Hier ist die USA tatsächlich NICHT das Zentrum der Szene, sondern Japan. Daher dominieren im entsprechenden Szenen-Vokabular auch japanische lehnwörter, keine englischen.
Würde die Globalisierung auch auf familiärer und persönlicher ebene wirklich existieren, würden sich neue trends verstärkt von ihrem Ursprungsland aus in die Welt verbreiten. So lange sie aber in 95% der Fälle den Umweg über die USA nehmen müssen, weil die Internationale Vernetzung mangelhaft ist, so lange wird jeder neue Trend auch immer von englischen lehnwörtern begleitet werden.
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Zitat von ZayneCarrick Beitrag anzeigenLeider wurde der entsprechende Thread viel zu schnell geschlossen, bevor ich darauf antworten konnte. Als Sprachwissenschaftler fühlte ich mich hier natürlich besonders angesprochen, denn das meiste bezog sich auf die Situation, in der sich das Deutsche angeblich befinden soll.
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Leider wurde der entsprechende Thread viel zu schnell geschlossen, bevor ich darauf antworten konnte. Als Sprachwissenschaftler fühlte ich mich hier natürlich besonders angesprochen, denn das meiste bezog sich auf die Situation, in der sich das Deutsche angeblich befinden soll.
Zitat von Knörf Beitrag anzeigenIch habe mir jetzt schon viele Gedanken darüber gemacht und irgendwie finde ich passt alles so gut zusammen und deswegen wollte ich eure Meinung dazu hören. Nun ich fange mal an.
-Deutschland und Österreich lassen viel zu viele Ausländer ins Land, weil sie sonst Angst haben als Nazis betitelt zu werden. Dadurch entstehen Parallelgesellschaften, die nichtmal gewillt sind uns anpassen und Deutsch zu lernen. Und das sind heute schon Millionen an Ausländern.
Deswegen gibts auch den Verzweiflungsspot auf RTL mit "Lern Deutsch". Soweit ist es also schon gekommen. Irgendwann könnten die Ausländer unsere Sprache auslöschen, wenn es eh nicht schon der englische Einfluss macht.
-In der Zeit vom 19. bis 21. Jahrhundert verlor Deutsch immer mehr an Bedeutung was auch teilweise an den zwei Weltkriegen lag. Deutsch wurde als Wissenschaftssprache aberkannt.
Die afrikanischen Kolonien wurden nacheinander uns weggenommen und die Sprache ebenfalls (Letzteres Beispiel Namibia) und wer jetzt kommt, dass Englisch sich besser eignet der redet blödsinn weil sonst würden nicht bei anderen afrikanischen Kolonien auch Französisch, Spanisch, Portugisisch oder Arabisch als Amtssprache herrschen.
Übrigens ist Deine Kenntnis von Amtssprachen auch von Unwissenheit geprägt: nach der Unabhängigkeit waren viele Länder gezwungen eine Sprache zu nehmen, die innerhalb des Landes verbindend wirkte, weil nämlich viele Länder multiethnisch und daher mehrsprachig waren - teilweise auch als Ergebnis der europäischen Kolonialpolitik.
Wenn man sich aber die postkolonialen Amtssprachen anschaut, dann hat die große Mehrheit Englisch oder Französisch verwendet, auch aus wirtschaftlichen Gründen. Kleine Sprachen sind auf den Rückzug (Spanisch mit Lateinamerika hat ja eine andere Geschichte). Indonesien hat sich bewusst nicht für das Niederländische entschieden, es hat ja keinen wirtschaftlichen Nutzen, Niederländisch zu sprechen. Ruanda stellt zur Zeit sein Erziehungssystem von Französisch auf Englisch um, auch mit der Begründung, dass Englisch wirtschaftlich sinnvoller ist.
Und zur Zeit ist das so: Englisch ist die weitverbreiteste Zweitsprache der Welt.
D.h. ende des 20sten Jahrhunderts war Deutsch nur noch in Europa vertreten. (ganz davon abgesehen, dass die Deutschen Minderheiten im Ausland auch bald "erloschen" sind).
Belgien ist wahrscheinlich schon dabei in ihrem Land auch Deutsch als Amtssprache abzuerkennen.
Luxemburg distanzierte sich von Anfang an der deutschen Sprache und für sie ist nur Französisch die Sprache Nr.1.
In letzter Zeit wird z.B. eher Lëtzebuergesch ausgebaut. Ich habe eine Nachrichten-App von RTL (das L steht ja für Luxemburg ), und dort sind die Nachrichten auf Lëtzebuergesch, ich finde das faszinierend:
"7,6 Millioune Bierger ginn an engem Referendzn gefrot, ob si fir eng Sortie vu Baden-Württemberg aus de Finanzéierungsvertreeg mat det Deutsche Bahn sinn oder net".
Soweit ich weiß, ist Französisch Universitätssprache, während Deutsch in den Schulen vermittelt wird. Kann sein, dass Lëtzebuergesch mehr und mehr eine prominentere Rolle im Schulsystem annimmt, aber wo ist das Problem? Geht Deutsch daran zugrunde, dass 600.000 Luxemburger statt Hochdeutsch lieber ihre Muttersprache sprechen wollen?
-Deutsch wird auch in der EU nicht als Hauptsprache anerkannt, obwohl Deutsch die meistgesprochene Sprache Europas ist.
(wobei ich denke, dass es vielleicht sinnvoller wäre, gleich sich nur auf Englisch zu verständigen, aber das würden die Franzosen nicht wollen. Also Deutsch mit reinnehmen, als Kompromiss. Aber Englisch ist auch heute schon Relay-Sprache bei Übersetzungen, denn die Anzahl der Estnisch-Slowenisch-Übersetzer dürfte sich doch sehr in Grenzen halten...)
-Englisch setzt sich immer mehr durch in unserer Sprache und da sind nicht mehr englische Begriffe wie Handy gemeint sondern es geht schon soweit, dass man statt "Ich gehe in die Stadt" - "Ich gehe in die city" sagt. Redet so ein Franzose oder Spanier oder Pole in seiner Sprache? Nein eben. Ein Professor an der Uni meinte irgendwann können wir gleich ganz Englisch im umseren Land reden wenns so weiter geht.
Deutsch stirbt ganz bestimmt nicht aus. Englisch, oder eher die amerikanische Kultur übt eine ungeheure Anziehung überall auf der Welt aus. Ich garantiere Dir, dass Du in jeder der von Dir genannten Sprachen Einflüsse finden wirst.
Deine Beispiele zeigen übrigens, dass sich das Deutsche diese Wörter schon zueigen gemacht hat. Weder Handy noch City werden im Englischen auf diese Weise verwendet (also "city" i.S.v. "Innenstadt")
Diese Denglisch-Diskussion wurde im aktuellen Thread ja schon zigmal durchgekaut, aber ich möchte es jetzt dabei bewenden lassen, dass ich hier die Meinung von Anatol Stefanowitsch, dessen Blog hier schon angeführt wurde, voll teile. Falls nötig, können wir das gern vertiefen.
-Deutschland muss selbst nach 70 Jahren Kriegsende Reparationszahlungen an Israel leisten.
-Deutschland muss für den Eurorettungsschirm am meisten aufkommen obwohl schon die Armut in Deutschland bald Standard ist (Stichwort Hartz 4 und keine Arbeit) und Deutschland eines der meistverschuldeten Länder der Welt ist. (Ein Kumpel erzählte mir er muss in einem fremden Büro die Uni Vorlesung ansehen weil kein Geld für Unis da ist)
-Wenn man in einem internationen Onlinespiel oder bei Urlauben Deutsch spricht wird man sofort als Nazi betitelt.
Was Urlaube angeht, habe ich auch ganz andere Anekdoten zu bieten.
-Man kann kein Patriot unseres Landes sein weil man dann sofort als Nazi gilt. Anders als z.B. die USA oder Frankreich.
-Wir können keine Problemausländer abschieben anders als z.B. Frankreich die die Roma einfach so abschieben konnte und es wurde nicht nach Rassismus geschriehen. Das wäre bei uns undenkbar.
Deutschland schiebt im übrigen auch ab.
-In Amerika wird zwar Deutsch an Schulen angeboten aber es nimmt eh fast keiner im Gegensatz zu Spanisch oder Französisch oder Russisch.
Aber Du hast wieder mal unrecht. Statisken zufolge ist Deutsch seit Jahren stabil auf Platz 3, hinter Spanisch und Französisch. Russisch ist weit hinten.
Quellen:
Most Studied Foreign Languages in the U.S. — Infoplease.com
By The Numbers: Most Popular Foreign Languages - Forbes.com
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Zitat von Knörf Beitrag anzeigenDeutsch ist schon die meinstgesprochene Sprache Europas
Zitat von Knörf Beitrag anzeigenund zählt zu den Weltsprachen
Zitat von Knörf Beitrag anzeigendesweiteren ist Englisch auch aus Deutsch entstanden.
Zitat von Knörf Beitrag anzeigenWas will man mehr
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Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
Also ich finde Ramsauers Engagement in dieser Sache super . Leider gibt es nicht mehr Leute von dieser Sorte.
Wenn es die gäbe, hätte Deutsch durchaus die Chance die dominierende Sprache auf diesem Kontinent zu werden.
Deutsch ist schon die meinstgesprochene Sprache Europas und zählt zu den Weltsprachen, desweiteren ist Englisch auch aus Deutsch entstanden. Was will man mehr
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Ein Gast antworteteZitat von endar Beitrag anzeigen@Nequorta: Zum 180.000 mal - wegen der Verständlichkeit. Denglisch wird nicht verstanden. So einfach ist das. Die Sprache ist nun einmal das hauptsächliche Mittel der Kommunikation und da sollte man schon darauf achten, dass man auch verstanden wird, wenn man sich mitteilt. Und wer sich selbst so ausdrückt, dass er nicht mehr verstanden wird, fliegt auf die Schnauze.
Also ich finde Ramsauers Engagement in dieser Sache super . Leider gibt es nicht mehr Leute von dieser Sorte.
Wenn es die gäbe, hätte Deutsch durchaus die Chance die dominierende Sprache auf diesem Kontinent zu werden.
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