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Deutsche Sprache Opfer der Globalisierung?

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  • Cannibal
    antwortet
    Zitat von maestro Beitrag anzeigen
    Wohl eher eine Meinung, als eine Tatsache, oder?
    Ich bin schon überzeugt, dass man Sprachen qualitativ sortieren kann. Die Vorteile hoher Sprachreinheit zeigen sich vor allem im Chinesischen. Das mit Englischen Wörtern zu verdrecken kommt denen gar nicht erst in den Sinn, weil sie sehen, dass ihre Sprache locker selbst neue Wörter schaffen kann, unter denen sich auch ein jeder Bürger was vorstellen kann.

    Ich mute mir natürlich nicht zu, die Qualitäten ultimativ festzulegen, aber zu behaupten man könne es, wenn man einen Haufen qualifizierter Linguistiker ranlässt, die eine Variation von sehr verschiedenen Sprachen beherrschen. Ich selbst kann 6 Sprachen, darunter Japanisch und Esperanto und habe mich über weiterer Sprachen Kniffe informiert... es hat das ganze indoeuropäische System für mich recht relativiert.


    Reine Sprache? Innerhalb von Kleinterritorien? Mit zig Dialekten und keinerlei Konsens über Rechtschreibung, außerdem noch "Modewörtern" (z.B. franz.)?
    Dialekte können sich äußerlich stark unterscheiden, und doch die grammatische Einheit der ganzen Sprache ziemlich gut erhalten oder verbessern.
    Das mit den Modewörtern ist allein dann schon nicht so wild, wenn es aus einer anspruchsvollen Sprache wie Französisch kommt. Natürlich nicht super, aber es ist alles ne Frage dessen, wie gut man es assimiliert, also zB die Schreibweise der eigenen anpasst (Frisör) und wie gesagt, ob man die Grammatik angegriffen werden lässt.

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  • maestro
    antwortet
    Zitat von Cannibal Beitrag anzeigen
    Xenophob? Es gibt mindestens 3 Sprachen die ich automatisch Deutsch gleichstelle, bzw. darüberstelle...
    Wohl eher eine Meinung, als eine Tatsache, oder?
    Zitat von Cannibal
    Ich weiß sehr wohl, dass es stets viel Interaktion der Sprachen gab, dass da auch Entwicklung dabei war... und reiner als heute war das Deutsch außerhalb des Bürgerlichen sicher vor 500 Jahren oder so.
    Reine Sprache? Innerhalb von Kleinterritorien? Mit zig Dialekten und keinerlei Konsens über Rechtschreibung, außerdem noch "Modewörtern" (z.B. franz.)?
    Zitat von Cannibal
    Ansonsten sorge ich mich natürlich um die Vermeidung von unnötigen Anglizismen, gerade bei Foren ist der Kampf um "Thread oder Strang" "Post oder Beitrag" etc. noch nicht entschieden.
    Ich bemühe mich auch, aber ich sperre mich auch nicht dagegen. Außerdem glaube ich, dass hier im Forum fast genauso oft 'Thema' wie 'Thread' bzw. 'Beitrag' statt 'Post' benützt werden.

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  • Cannibal
    antwortet
    Zitat von maestro Beitrag anzeigen
    Aha. Offensichtlich ein "Sprachwissenschaftler", der eine Menge darüber referieren kann und natürlich gültige Schlußfolgerungen zieht. Aber wahrscheinlich glaubst du ja auch, dass in der ferneren Vergangenheit alle absolut reines Hochdeutsch gesprochen haben. Ich frage mich, ob man über das Thema auch ohne unterschwelligem Antiamerikanismus und xenophober Einstellung gegenüber (Sprach-)Kulturentwicklungen nachdenken kann.
    Xenophob? Es gibt mindestens 3 Sprachen die ich automatisch Deutsch gleichstelle, bzw. darüberstelle...

    Ich weiß sehr wohl, dass es stets viel Interaktion der Sprachen gab, dass da auch Entwicklung dabei war... und reiner als heute war das Deutsch außerhalb des Bürgerlichen sicher vor 500 Jahren oder so. Schon mal n Buch von damals gelesen?

    Vokabeln werden stets gern übernommen, aber das muss nicht 1 zu 1 sein... man kann die Wörter auch assimilieren, und genau das fehlt heute.


    Zitat von endar Beitrag anzeigen
    Naja, eigentlich gilt ja hier wohl "Füttere nicht den Troll" (mal auf deutsch), denn was soll ich von jemandem halten, der über die Erhaltung der deutschen Sprache sinniert, während er sich selbst einen englischen Benutzernamen ausgesucht hat. Was fehlt denn dem Namen Kannibale, was Cannibal zu bieten hat?
    Ist Tradition, das war mein erster Internetname, habe ihn schon sehr lange und versuche im Internet einheitlich aufzutreten.
    Ansonsten sorge ich mich natürlich um die Vermeidung von unnötigen Anglizismen, gerade bei Foren ist der Kampf um "Thread oder Strang" "Post oder Beitrag" etc. noch nicht entschieden.

    Zustimmung zum Rest.

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  • endar
    antwortet
    Naja, eigentlich gilt ja hier wohl "Füttere nicht den Troll" (mal auf deutsch), denn was soll ich von jemandem halten, der über die Erhaltung der deutschen Sprache sinniert, während er sich selbst einen englischen Benutzernamen ausgesucht hat. Was fehlt denn dem Namen Kannibale, was Cannibal zu bieten hat?

    Aber ansonsten ist das schon richtig: Die englische Grammatik hält tatsächlich Einzug in die deutsche Sprache. Viele Leute bilden ihre Sätze heute so wie im englischen. Die deutsche Sprache ist ja verborientiert, die englische orientiert sich am Hauptwort. Und so werden neuerdings im deutschen sehr gerne die Nominalsätze benutzt, je umständlicher, umso besser: "Die Beförderung der Angestellten... etc."

    Während im englischen Verben sehr gut substantiviert werden können (the breaking of the law), ist das im deutschen sehr schnell unklar wird (Das Brechen der Gesetze) und das geht auf Kosten der Verständlichkeit und der Präzision.

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  • maestro
    antwortet
    Zitat von Cannibal Beitrag anzeigen
    Und bleibt so, wenn alle denken die Globalisierung wäre unantastbar.

    Das Niveau der Sprache sinkt ab und macht die Sprache unanpassungsfähiger, und den Geist unterfordernd, raubt ihr Präzision.

    Sprachen können Produktiver interagieren, als dass einseitig Vokabeln in eine Sprache gegossen werden. Vokabeln sind nur ein kleiner Teil des Könnens einer Sprache, der Schaden da ist verkraftbar. Aber zunehmend erhält die englische, plumpe Grammatik einzig in unsere, und das ist wirklich gefährlich.
    Aha. Offensichtlich ein "Sprachwissenschaftler", der eine Menge darüber referieren kann und natürlich gültige Schlußfolgerungen zieht. Aber wahrscheinlich glaubst du ja auch, dass in der ferneren Vergangenheit alle absolut reines Hochdeutsch gesprochen haben. Ich frage mich, ob man über das Thema auch ohne unterschwelligem Antiamerikanismus und xenophober Einstellung gegenüber (Sprach-)Kulturentwicklungen nachdenken kann.

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  • Cannibal
    antwortet
    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
    Wen stört's?
    Über das ganze Getue von wegen Spracherhaltung usw. kann ich nur den Kopf schütteln. Die Mobilität ist höher den je und die Globalisierung auf dem Vormarsch.
    Und bleibt so, wenn alle denken die Globalisierung wäre unantastbar.

    Wenn du etwas mehr von Sprachen, Grammatikentwicklungsgeschichte känntest, würde klar werden, dass dieses Sprachwirrwar von kurzlebigem Vorteil ist. Das Niveau der Sprache sinkt ab und macht die Sprache unanpassungsfähiger, und den Geist unterfordernd, raubt ihr Präzision.


    Die Globalisierung ist einfach nur die Stimme des kurzsichtigen Konsums ohne auf dauerhaften Nutzen und Genuss zu achten.

    Sprachen können Produktiver interagieren, als dass einseitig Vokabeln in eine Sprache gegossen werden. Vokabeln sind nur ein kleiner Teil des Könnens einer Sprache, der Schaden da ist verkraftbar. Aber zunehmend erhält die englische, plumpe Grammatik einzig in unsere, und das ist wirklich gefährlich.

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  • Dalek
    antwortet
    Mit 'section control' ist anscheinend nicht die Geschwindigkeitskontrolle an sich gemeint, sondern nur ein System zu eben jener



    Da der Begriff in dem Fall unter Fachvokabular fällt, habe ich nicht wirklich ein Problem damit. Scheint außerdem eh nur in Österreich Verwendung zu finden.


    mfg
    Dalek
    Zuletzt geändert von Dalek; 21.09.2006, 11:11.

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  • red_gigant
    antwortet
    @endar

    Ich sehe die Veränderung fast genau so wie das Leben an sich!
    Die Starken gewinnen, das sind die Sprachen die am meisten gesprochen werden
    und die schwachen verlieren, das sind die Sprachen die Global gesehen am wenigsten gesprochen werden!

    Man muß das so sehen: Wenn sich einer aus dem 14 Jahrhundert, aus unsere Gegend in unsere Zeit verirren würde,
    hätte man auch schwiergkeiten ihn zu verstehen.
    Und der Grund wäre nicht die Globalisierung sonder eine autonome Weiterentwicklung der Sprache.

    Und das wir heutzutage die Globalisierung haben, verändert daran nichts. Vielleicht fällt das eher auf.

    Ansonsten könnte man sich nicht das Austerben der Sprachen erklären wie z.B Frühägytisch!

    Was ich nicht vertehe ist deine "Section Control"???
    Das höre ich heute zum erstenmal.
    Und bin erst kürzlich rausgewunken worden

    MfG

    red_gigant

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  • maestro
    antwortet
    Zitat von endar Beitrag anzeigen
    Oder kannst du mir erklären, was es mit natürlicher Sprachentwicklung zu tun haben soll, wenn aus der Geschwindigkeitskontrolle nun die section control wird?
    Du hast jetzt fünfmal die "section control" erwähnt und ich hab mich fünfmal gefragt, wo es denn jetzt section control heißt. Halten einen die Polizisten jetzt an und haben eine "section control" vorgenommen? Erleuchte mich?

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  • endar
    antwortet
    @red giant:

    So wie du sprichst, klingt das, als wäre die Sprache eine Naturgewalt.
    Ich habe auch nichts gegen eine natürliche Veränderung von Sprache, sondern nur etwas gegen eine sinnlose bürokratische Überformung von Sprache aus unvernünftigen Gründen. Und das ist schon ein Unterschied.

    Oder kannst du mir erklären, was es mit natürlicher Sprachentwicklung zu tun haben soll, wenn aus der Geschwindigkeitskontrolle nun die section control wird?

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  • red_gigant
    antwortet
    Hi @all

    Ich weiß nicht wieso man die veränderung einer Sprache als etwas schlechtes ansieht?
    Ich möchte diese Entwicklung aus einer anderen Perpektive beschreiben.

    Ich persönlich finde, dass die Sprache und damit meine ich alle lebendigen Spachen in Bewegung ist.
    So wie der Name schon sagt ist sie lebendig,
    das bedeutet das sich die Sprache genau so wie ein lebendiges Wesen sich weiter entwickelt.
    Alles auf der Welt und außerhalb ist in Bewegung in einem ewigen Fluss den nichts und niemand aufhalten kann.
    Und diese Ansicht sollte sich auf die Sprache übertragen können. Denn was sich nicht bewegt, ist tod.

    Daher glaube ich das die veränderung einer Sprache eine natürliche entwicklung ist und
    alle die dagegen sind bzw. versuchen wollen die Evolution der Sprache aufzuhalten leben in der Vergangenheit.

    MfG

    red_gigant

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  • endar
    antwortet
    Zitat von Dalek Beitrag anzeigen
    Ich bezweifele allerdings, ob der Verzicht auf Anglizisemen daran großartig etwas ändern würde. Euphemismen und schön-aussehende aber nichts-sagende Formulierungen kann man sich in jeder Sprache zusammenbasteln.

    mfg
    Dalek
    Selbstverständlich würde das allgemeine Wortverständnis erhöhen. Ich warte ja immer noch auf einer Erklärung, warum die Geschwindigkeitskontrolle jetzt "section control" heißt.

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  • Dalek
    antwortet
    Zitat von Serenity Beitrag anzeigen

    Obwohl es gerade im Wirtschaftsenglisch von Euphenismen und schön-aussehenden aber nichts-sagenden Formulierungen nur so wimmelt
    Ich bezweifele allerdings, ob der Verzicht auf Anglizisemen daran großartig etwas ändern würde. Euphemismen und schön-aussehende aber nichts-sagende Formulierungen kann man sich in jeder Sprache zusammenbasteln.



    mfg
    Dalek

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  • Serenity
    antwortet
    Es kommt auch etwas darauf an wo diese Wörter verwendet werden.

    Im allgemeinen Sprachgebrauch ist "offshoring" oder "outsourcing" vielleicht nicht so elegant, aber wenn man in der Wirtschaft tätig ist macht es unter Umständen mehr Sinn. Die internationale Verkehrssprache ist nun mal Englisch und da kann es einfacher sein wenn man nicht für jeden Unsinn ein deutsches Wort erfindet. Jeder weiß was gemeint ist und es entstehen keine Ungenauigkeiten durch Übersetzungen.
    Ich meine damit aber interne Dokumente und nicht öffentliches Marketing ( )

    Obwohl es gerade im Wirtschaftsenglisch von Euphenismen und schön-aussehenden aber nichts-sagenden Formulierungen nur so wimmelt

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  • Skymarshal
    antwortet
    Also ich finde Hybriden nicht unbedingt schlimm. Manchmal hören sich die englischen Wörter einfach besser an.

    Solange sie verstanden werden geht es ja.

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