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  • endar
    antwortet
    Zitat von Locksley Beitrag anzeigen
    Es ist auch kürzer... Ist das nicht Teil der Definition von prägnant?
    Da fängt es doch schon an. Auch bei alteingessenen Fremdworten wie "prägnant" haben wir beide zwei verschiedene Dinge im Kopf. Prägnant bedeutet einerseits kurz, aber andererseits auch treffend. Und viele Leute empfinden das überhaupt nicht als treffend, weil sie sich nichts darunter vorstellen können.
    Und weiter ist es so: ein Begriff wird dann als "prägnant" betrachtet, wenn er mit einer entsprechenden Definition versehen wurde.
    Du ziehst das Pferd doch von hinten auf: Niemand würde das Wort "Auslandsverlagerung" verwenden, weil es nicht prägnant sei. Würden die Leute das Wort aber in dem Sinne von offshoring verwenden, würde es den Sachverhalt auch treffen. Damit wäre es dann auch prägnant.

    Jedes Fremdwort birgt ein höheres Potential für Missverständnisse als Formulierungen in der Muttersprache. Und deswegen werden Sätze, die drei, vier Fremdworte enthalten, schnell unverständlich. Und da muss man nicht hingehen und ständig neue Fremdworte für alte Sachverhalte einführen bzw. erfinden (section control). Damit runiniert man sich die eigene Sprache.

    Zudem: Möchtest du jetzt wirklich damit argumentieren, dass "offshoring" weniger Buchstaben hat ist als "Auslandsverlagerung"?

    Danke für das Silly-Emoticon (nennen wir es Blöd-Gefühlssymbol), ich freue mich immer wieder...
    Und Du zitierst mich verkürzt und polemisierst dann noch. Ich schrieb
    "kein unmittelbares Bedürfnis" nicht "kein Bedürfnis", aber demnächst verwende ich statt unmittelbar vielleicht lieber imminent - vielleicht fällt Dir dieses Wort stärker ins Auge.
    Zudem habe ich auch noch erläutert, warum ich "kein unmittelbares Bedürfnis" sehe... Der kommt von Herzen -->
    Jaja, war vielleicht polemisch, sorry, wenn dich das gestört hat.
    Das war nicht gegen dich, sondern polemisch gegen die Wirtschaft, die gerne hinter solchen Begrifflichkeiten - egal ob sie sie selbst erfunden oder übernommen hat - ihre Maßnahmen verschleiert.
    Darfst mich jetzt auch mal hauen.

    Offshoring bedeutet eigentlich, dass Arbeitsplätze verlagert werden, nicht abgebaut. Das ist nur ein Detailunterschied, und sicher handelt es sich hier um eine Beschönigung.
    Ebend.

    Ich habe den Punkt verstanden, verstehe auch nicht, was die Nachrichten mit Outshoring meinen, und das verdeutlicht Deinen Punkt nur noch besser
    Na, dann bin ich ja beruhigt.
    Und sorry, ich meinte natürlich "offshoring", nicht "outshoring" - was übrigens auch belegt, weswegen diese ganzen Denglizismen Unsinn sind. Sie bergen einfach ein höheres Fehlerpotential.
    Ich werde das gleich ändern.

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  • succo
    antwortet
    Es gibt aber auch viele Beispiele, wo deutsche Begriffe, die schon immer verwendet wurden, erst seit kurzem durch englische ersetzt werden.
    Die Bezeichnung "Executive Producer" bei Film und Fernsehen z.B.. Lustigerweise wird der Regisseur dann immer noch unter "Regie" genannt.
    Wenn man sich also eine deutsche TV- oder Kinoproduktion ansieht, gibt es im Vorspann seit kurzem immer so einen Misch-Masch aus deutsch und englisch und das finde ich schon etwas seltsam.

    Seltsam kommem mir auch immer diese Hybride aus einem deutschen und einem englischen Begriff vor. Da wir ja schon vom Jop-Center sprachen, wen trifft man da? Richtig, den "Fall-Manager". Wobei "Manager" ja eigentlich schon etabliert ist, klingt das Ganze für mich trotzdem irgendwie blöd.

    Deutlich übertrieben fand ich es, als die deutschen Moderatoren des Senders, der es so lovt mich zu entertainen, mir letzte Weihnachten immer noch ein "Määärry Christmääs!" wünschten.

    Gruß, succo

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  • Locksley
    antwortet
    Zitat von endar Beitrag anzeigen
    Es ist nur deshalb prägnanter und pointierter, weil niemand das deutsche Wortkonstrukt, wie du es nennst, benutzt. Würde es in der Sprache benutzt, würde es auch niemand als unpräzise betrachten.
    Es ist auch kürzer... Ist das nicht Teil der Definition von prägnant?

    Zitat von endar Beitrag anzeigen
    und zweitens: Natürlich besteht ein Bedürfnis. Nämlich, dass die Menschen sich grob etwas darunter vorstellen können.
    Danke für das Silly-Emoticon (nennen wir es Blöd-Gefühlssymbol), ich freue mich immer wieder...
    Und Du zitierst mich verkürzt und polemisierst dann noch. Ich schrieb
    "kein unmittelbares Bedürfnis" nicht "kein Bedürfnis", aber demnächst verwende ich statt unmittelbar vielleicht lieber imminent - vielleicht fällt Dir dieses Wort stärker ins Auge.
    Zudem habe ich auch noch erläutert, warum ich "kein unmittelbares Bedürfnis" sehe... Der kommt von Herzen -->

    Zitat von endar Beitrag anzeigen
    Allerdings ist "Offshoring" sowieso nur ein Euphemismus für Arbeitsplatzabbau, wahrscheinlich bevorzugt es die Wirtschaft, wenn die meisten Leute beim Gucken der Tagesschau nicht verstehen, worum es geht.
    Offshoring bedeutet eigentlich, dass Arbeitsplätze verlagert werden, nicht abgebaut. Das ist nur ein Detailunterschied, und sicher handelt es sich hier um eine Beschönigung.

    Zitat von endar Beitrag anzeigen
    Und Begriffe aus Japan werden hier in diesem Land auch nicht auf japanisch übernommen. Nein, die werden dann ins englische übersetzt.
    Naja, Kaizen (um in der Wirtschaft zu bleiben) hat auch keiner übersetzt. Ansonsten hat amissa ja aus dem kulturellen Bereich einige Beispiele gebracht.

    Zitat von endar Beitrag anzeigen
    Wenn es in den Nachrichten heißt: "Firma XY verlagert die Produktion des Standorts Mannheim ins Ausland" verstehet das jeder. Wenn es dort heißt: "Firma XY hat sich für das Outshoring des Standorts Mannheims entschieden", versteht das kein Mensch.
    Ich habe den Punkt verstanden, verstehe auch nicht, was die Nachrichten mit Outshoring meinen, und das verdeutlicht Deinen Punkt nur noch besser

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  • endar
    antwortet
    Zitat von amissa Beitrag anzeigen
    endar> das hast du direkt 3 worte erwischt, mit denen ich nichts anfangen kann
    Auslands-verlagerung... ich VERMUTE, daß bedeutet die abwanderung von firmen ins ausland?
    Wenn es in den Nachrichten heißt: "Firma XY verlagert die Produktion des Standorts Mannheim ins Ausland" verstehet das jeder. Wenn es dort heißt: "Firma XY hat sich für das Offshoring des Standorts Mannheims entschieden", versteht das kein Mensch. Das ist der Punkt.

    Und daß man sie ansonsten in's englische statt ins deutsche packt, könnte einfach daran liegen, daß das meiste was aus japan kommt schlichtweg komplett nur in englischen übersetzungen vorliegt, weil englisch weltsprache und übersetzen teuer ist
    Das ist Unsinn. So teuer ist die Übersetzung einzelner Worte nicht.
    Zudem: Worte, die von der Allgemeinheit nicht verstanden werden, richten volkswirtschaftlich einen viel höheren Schaden an, weil man sie ständig erläutern muss.

    Und daß englisch wesentlich deutlicher und mehr einfluß auf uns hat als bspw. japanisch liegt ja vielleicht einfach daran, daß wir sehr sehr viel mehr berührungspunkte mit englisch haben als mit japanisch
    Das brauchst du mir nicht zu erklären. Es geht mir auch nicht um den Freizeitbereich.

    Wobei mir grad noch was einfällt... was ist mit begriffen wie sushi, Nasi Goreng usw. usf., sind das auch englische Begriffe?
    Döner, kebap, gyros, pizza... alles nicht deutsch
    Du hast immer noch nicht verstanden, worum es mir geht. Wenn ein Arbeitsloser ins Arbeitsamt geht - entschuldige, zum "Jobcenter" bzw. zur "Arbeitsagentur" - und anschließend erst ins Internet gehen muss, um dort nachzugucken, was "jobfloating" wohl bedeuten kann, dann läuft etwas falsch. So einfach ist das.
    Zuletzt geändert von endar; 15.09.2006, 09:04.

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  • amissa
    antwortet
    endar> das hast du direkt 3 worte erwischt, mit denen ich nichts anfangen kann
    Auslands-verlagerung... ich VERMUTE, daß bedeutet die abwanderung von firmen ins ausland?

    Schön das mich wirtschaft nicht im geringsten interessiert

    Womit wir wieder beim Punkt wären
    mir ging es auch nicht um spezielle Fachbegriffe, die von so Verschwörer-Gruppen von Juristen oder sowas benutzt werden, sondern um ganz "normale" begriffe, die einfach in unterschiedlichen bevölkerungsgruppen (insbesondere halt bildungsstandstechnisch betrachtet) benutzt werden
    Für die Leute, die sie benutzen sind sie völlig normal, andere gucken einen an wie Ochs vorm Berg
    Da muß man dann halt auch nachfragen, was das wort heißt, egal ob es nun englisch, latein, französisch, spanisch, deutsch oder timbuktuianisch ist

    Und chinesische oder japanische Begriffe....
    ich weiß nicht, aber sind manga, anime und hentai (schreibt sich das so?) englische begriffe?
    Was ist mit den ganzen "Titeln" aus japanischen stories?
    Ist nicht so mein spezialgebiet, aber ich meine die wurden auch genauso wenig übersetzt wie die damals bei der enterprise

    Und daß man sie ansonsten in's englische statt ins deutsche packt, könnte einfach daran liegen, daß das meiste was aus japan kommt schlichtweg komplett nur in englischen übersetzungen vorliegt, weil englisch weltsprache und übersetzen teuer ist

    Und daß englisch wesentlich deutlicher und mehr einfluß auf uns hat als bspw. japanisch liegt ja vielleicht einfach daran, daß wir sehr sehr viel mehr berührungspunkte mit englisch haben als mit japanisch
    Wer sich nicht für manga und so'n kram interessiert, wo hat der, außer vielleicht bei seiner miserabel übersetzten bedienungsanleitung seines fernsehers in irgendeienr form berührung mit japanisch?

    Wobei mir grad noch was einfällt... was ist mit begriffen wie sushi, Nasi Goreng usw. usf., sind das auch englische Begriffe?
    Döner, kebap, gyros, pizza... alles nicht deutsch

    Es fällt uns nur sehr viel weniger auf, weil wir die bedeutungen (im sinne von wörtlichen übersetzungen) dieser ganzen begriffe nicht einmal ansatzweise kennen und deswegen auch nicht damit rumspielen

    Ich bin ja mal gespannt, wieviel Einfluß Indien jetzt gewinnt, mit diesem ganzen momentanen bollywood-hype (ich liebe diese filme *g*)
    es ist schon interessant, wie neuerdings an allen ecken und enden "orientalisch" angehauchten sachen auftauchen, von stoffen über möbel bis hin zu kompletten innendekorationen

    Das beschränkt sich also nciht nur auf sprache, sondern erstreckt sich ncoh auf viele viele weitere bereiche, über die dann die neuen wörter in unsere sprache einfließen

    Und ich find das schön

    Viele viele neue Wörter mit dene nman spielen kann

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  • endar
    antwortet
    Zitat von Locksley Beitrag anzeigen
    Bei section control und job floater weiß ich es nicht, bei Off-Shoring ist das ganze einfach - das Konzept ist einfach im Anglo-amerikanischen Bereich viel verbreiteter als hierzulande:Mit anderen Worten, dieser Begriff wurde in den USA geprägt und mit Bedeutung versehen, im deutschsprachigen Bereich war der entsprechende Begriff "Auslands-Verlagerung" eine Zeit lang weit weniger wichtig.
    (Außerdem ist Off-Shoring deutlich prägnanter und pointierter als das sperrige deutsche Wortkonstrukt.)
    Es ist nur deshalb prägnanter und pointierter, weil niemand das deutsche Wortkonstrukt, wie du es nennst, benutzt. Würde es in der Sprache benutzt, würde es auch niemand als unpräzise betrachten.

    Ich vermute mal, dass dadurch der Begriff Off-Shoring in die deutsche Sprache gewandert ist. Dort mal angekommen, bestand kein unmittelbares Bedürfnis, ihn zu übersetzen.
    Das erste stimmt ja leider nicht. Mittlerweile werden ja auch deutsche Konzepte englisch betitelt - siehe "jobfloating" und zweitens: Natürlich besteht ein Bedürfnis. Nämlich, dass die Menschen sich grob etwas darunter vorstellen können.
    Allerdings ist "Offshoring" sowieso nur ein Euphemismus für Arbeitsplatzabbau, wahrscheinlich bevorzugt es die Wirtschaft, wenn die meisten Leute beim Gucken der Tagesschau nicht verstehen, worum es geht.

    Er kommt aus dem Wirtschaftsbereich, dort besteht keine Notwendigkeit, ihn wegen der Verständlichkeit zu übersetzen. Davon abgesehen hätte man sich dabei auch auf eine Übersetzung einigen müssen.
    Ach, ist es neuerdings unmöglich, sich auf eine Übersetzung zu einigen? Wie haben wir das nur die letzten Jahrhunderte geschafft?

    Ich glaube btw, dass Off-Shoring durchaus ein gut gewähltes Beispiel ist. Die meisten neuen (oder veränderten) Begriffe werden derzeit in den Staaten geprägt, einfach deswegen, weil die USA wirtschaftlich, wissenschaftlich und kulturell die Welt relativ dominieren, und nicht in Deutschland.
    Auch das ist kein Grund, warum man in Deutschland keine Begriffe verwenden sollte, die allgemein verständlich sind. Und Begriffe aus Japan werden hier in diesem Land auch nicht auf japanisch übernommen. Nein, die werden dann ins englische übersetzt.

    Aber am liebsten möchte ich ja doch eine Antwort darauf haben, also einen vernünftigen rationalen Grund, warum die Geschwindigkeitskontrolle jetzt section control heißen soll.
    Das müsste die "denglisch-Freunde" hier im Forum doch so aus dem Arm schütteln können.
    Zuletzt geändert von endar; 14.09.2006, 20:45.

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  • Locksley
    antwortet
    Zitat von endar Beitrag anzeigen
    Und nenn mir doch jetzt mal bitte einen vernünftigen rationalen Grund, warum die Geschwindigkeitskontrolle jetzt section controll heißen soll. Weitere Beispiele sind Offshoring oder Jobfloater. Um solche Worte geht es mir.
    Bei section control und job floater weiß ich es nicht, bei Off-Shoring ist das ganze einfach - das Konzept ist einfach im Anglo-amerikanischen Bereich viel verbreiteter als hierzulande:
    Zitat von http://de.wikipedia.org/wiki/Offshoring
    Im Vergleich mit den USA und Großbritannien ist das Off-Shoring in Deutschland bislang relativ schwach ausgeprägt, was nicht zuletzt auf die Sprach- und Kulturbarrieren zurückzuführen ist: da Englisch in Indien eine der Amtssprachen ist, bestehen hier Vorteile für die Akquisition von Aufträgen aus angloamerikanischen Länder.
    Mit anderen Worten, dieser Begriff wurde in den USA geprägt und mit Bedeutung versehen, im deutschsprachigen Bereich war der entsprechende Begriff "Auslands-Verlagerung" eine Zeit lang weit weniger wichtig.
    (Außerdem ist Off-Shoring deutlich prägnanter und pointierter als das sperrige deutsche Wortkonstrukt.)

    Ich vermute mal, dass dadurch der Begriff Off-Shoring in die deutsche Sprache gewandert ist. Dort mal angekommen, bestand kein unmittelbares Bedürfnis, ihn zu übersetzen. Er kommt aus dem Wirtschaftsbereich, dort besteht keine Notwendigkeit, ihn wegen der Verständlichkeit zu übersetzen.
    Davon abgesehen hätte man sich dabei auch auf eine Übersetzung einigen müssen.

    Ich glaube btw, dass Off-Shoring durchaus ein gut gewähltes Beispiel ist. Die meisten neuen (oder veränderten) Begriffe werden derzeit in den Staaten geprägt, einfach deswegen, weil die USA wirtschaftlich, wissenschaftlich und kulturell die Welt relativ dominieren, und nicht in Deutschland.

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  • endar
    antwortet
    Counsellor und Embassador waren jetzt nur ein Beispiel, vielleicht nicht die Besten.

    Es gibt auch eine menge deutscher begriffe, die nur von bestimmten gruppen verwendet werden, weil andere sie gar nicht kennen, obwohl sie in jedem lexikon und duden drinstehen - die begründung, daß so ein wort vielleicht nicht von allen verstanden wird oder von vielen falsch benutzt wird ist blöd, weil dann könnten wir den gesamten deutschen Wortschatz direkt mal um... na bestimmt wenigstens die hälfte reduzieren.
    Ich glaube, du verstehst nicht, worum es mir geht. Es geht mir nicht darum, jetzt Juristen z.B. das berühmt-berüchtigte Juristendeutsch zu verbieten etc.
    Fachausdrücke sollen auch gerne Fachausdrücke bleiben, das habe ich auch oben schon mehrfach geschrieben. Denn die machen Sinn und haben auch ihre Berechtigung.

    Mir geht es um die allgemeine Umgangssprache, zu der definitionsgemäß Fachausdrücke nicht gehören. Die Umgangssprache ist das, mit dem ich mich jederzeit mit allen anderen deutschsprachigen Menschen verständigen kann (von Dialekten jetzt mal abgesehen). Und das gilt es zu bewahren, denn jede Gesellschaft beruht darauf, dass sich die Mitglieder dieser Gesellschaft miteinander verständigen können.
    Und diese Sprache, die wir als Kommunikationsinstrument unbedingt brauchen, wird mit unverständlichen Wortkonstruktionen überschwemmt, mit denen kaum jemand etwas anfangen kann. Oder weißt du, was man unter "Section Controll" versteht? Unter "Geschwindigkeitskontrolle" kannst du dir hingegen bestimmt etwas vorstellen. Und nenn mir doch jetzt mal bitte einen vernünftigen rationalen Grund, warum die Geschwindigkeitskontrolle jetzt section controll heißen soll.
    Weitere Beispiele sind Offshoring oder Jobfloater. Um solche Worte geht es mir.

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  • amissa
    antwortet
    endar: Bei counsellor z.B. hätte ich ien Problem das zu übersetzen

    als was würdest du deanna denn im deutschen bezeichnen? Beraterin?
    Das trifft's doch irgendwie nich.... Ich mein, unter 'nem berater stell ich mir sowas vor wie einen finanzberater

    Also irgendwas konkretes
    Selbst ein "eheberater" (heißen die eigentlich tatsächlich so?) hat ein genau definiertes tätigkeitsfeld und eine reihe von "beratungsmustern" die er durchgeht und gegebenenfalls leicht modifiziert
    Ist jedenfalsl so meine vorstellung davon
    Und ich glaub die teil ich schon mit 'ner reihe von leuten

    Also wenn ich für deanna diesen begriff übersetzen MÜSSTE, würde da bei mir wahrscheinlich sowas wie "die Bravo-dr.-sommer-tante" draus, die nebenbei noch ein bisschen bei diplomatischen verhandlungen beraten darf, weil sie eben eine so gute dr.sommer-tante ist
    Nur kann man das ja nun nicht als eine offizielle bezeichnung auf einen sternenflottenschiff verwenden
    Und bis vor ein paar jahren war "counsellor" für mich auch einfach eine ähnliche "rangbezeichnung" wie commander, captain etc.
    Bloß daß man sie in keine hierarchie einordnen konnte, also eher noch im sinne einer Postenbezeichnung wie "doktor"
    Aber es war doch auch unwichtig
    Data is Lt.Com Data udn Deana eben counsellor troi
    Was die genau auf dem schiff gemacht hat, außer mit klugen sprüchen um sich zu schmeißen und immer ganz einfühlsam ein leidendes gesicht zu ziehen kann man ja sowieso nicht sagen

    Und mit den englischen Rangbezeichnungen kann ich genauso viel anfangen wie mit den deutschen: nämlich so ziemlich gar nix
    Irgendwann lernt man dann, daß ein captain auf dem schiff der boss ist, die commanders und lieutenants (schreibt man die eigentlich soß) kommen irgendwo da drunter, aber in welcher reihenfolge wüßt ich jetzt auch nicht
    Der einzige, der noch einen klaren platz in dieser Hierarchie einnimmt, ist der erste offizier, weil der is zweiter chef *g*

    Also in sofern macht das für mich nicht den geringsten unterschied, ob das nun englische oder deutsche Begriffe sind, sie sind einfach zu speziell (bzw. zu speziell verwendet), als das jman da großartig was mit anfangen konnte
    Das wurd gelernt wie namenszusätze

    Und was das verwenden von fremdwörtern - welcher art auch immer - angeht: Wenn ich sie nicht vernünftig verwenden kann, sollte ich sie gar nicht verwenden
    Dafür, daß sich die leute da nicht dran halten, kann niemand außer ihnen selber was und deswegen mit 'nem Gesetz zu kommen ist affig
    Wer sprache ohne sinn und verstand verwendet, macht sich selber lächerlich - das gilt für jede sprache und für jedes wort

    Es gibt auch eine menge deutscher begriffe, die nur von bestimmten gruppen verwendet werden, weil andere sie gar nicht kennen, obwohl sie in jedem lexikon und duden drinstehen - die begründung, daß so ein wort vielleicht nicht von allen verstanden wird oder von vielen falsch benutzt wird ist blöd, weil dann könnten wir den gesamten deutschen Wortschatz direkt mal um... na bestimmt wenigstens die hälfte reduzieren

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  • Ford Prefect
    antwortet
    Zitat von Dalek Beitrag anzeigen
    PS: Verzeihung: Als Subjekt scheint es doch zu existieren, allerding nicht als Mobiltelefon
    When someone rubs cock with their hand wrapped around it




    Zitat von Sukie
    Wieso nennen wir Deutschen unsere Mobieltelefone eigentlich Handies? Gibt es dafuer einen Grund?
    Wie üblich hat wikipedia dazu eine Theorie:
    Zur gängigen Bezeichnung für die neu eingeführten GSM-Mobiltelefone bürgerte sich im Deutschen das Wort „Handy“ ein. Der Begriff wurde vermutlich aus dem Sprachgebrauch englischer und deutscher Funkamateure der 1980er Jahre entlehnt oder stammt eventuell sogar aus dem US-Militärjargon. Einer Theorie zufolge ist die Bezeichnung Handy auf den Produktnamen „Handie-Talkie“ der Firma Motorola für ein militärisch genutztes Handsprechfunkgerät aus den 1940er-Jahren zurückzuführen. [1] Das damalige Rucksacksprechfunkgerät wurde übrigens „Walkie-Talkie“ genannt, was sich später als Gattungsbegriff für Handsprechfunkgeräte der CB-Funk-Klasse etablierte. Allgemeine Bekanntheit erreichte der Begriff Handy vermutlich erst durch die Plakatkampagne eines Geräteherstellers Mitte der 90er Jahre.
    Quelle
    Weiß einer welcher Geräthersteller das war oder hat jemand gar Bilder dieser Kampagne zu Hand?

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  • Dalek
    antwortet
    Zitat von endar Beitrag anzeigen
    Nein, macht es nicht. Das ist die Absurdität auf die Spitze getrieben. Weil alles englisch klingen soll, erfindet man auch mal ein neues Wort. Das ergibt zwar keinen Sinn und wird von keinem Briten/Amerikaner verstanden, aber es klingt eben toll.
    Naja, das Wort 'handy' an sich existiert im englischen schon. Nur ist es halt ein Adjektiv und als Synonym für mobile phone wird es eigentlich in der Tat nicht verwendet. Ist also weniger eine Neuerfindung als eine Neudefinition des Wortes. (Der Programmierer in mir ist fast versucht zu sagen: Ein Overload )

    PS: Verzeihung: Als Subjekt scheint es doch zu existieren, allerding nicht als Mobiltelefon
    When someone rubs cock with their hand wrapped around it



    mfg
    Dalek

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  • endar
    antwortet
    Zitat von Sukie Beitrag anzeigen
    Wieso nennen wir Deutschen unsere Mobieltelefone eigentlich Handies? Gibt es dafuer einen Grund? Weder im britischen ( mobilephone ), noch im amerikanischen ( cellphone ) gibts den Begriff! Ebenso SMS - Short Message System. Das heisst im Englischen text message.
    Ich korrigiere normalerweise keine Rechtschreibfehler, aber der gefällt dir bestimmt. Es heisst neuerdings "Handys" in der Mehrzahl, nicht "Handies".

    Soll das Handy heissen, wiel mans in der Hand hælt ( wære dann aber nen ziemlich verkorkster Dreher ) oder weils handlich ist? Oder etwa weil es bequem und praktishc sein soll. Das macht keinen Sinn o.O
    Nein, macht es nicht. Das ist die Absurdität auf die Spitze getrieben. Weil alles englisch klingen soll, erfindet man auch mal ein neues Wort. Das ergibt zwar keinen Sinn und wird von keinem Briten/Amerikaner verstanden, aber es klingt eben toll.

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  • Dalek
    antwortet
    Zitat von Sukie Beitrag anzeigen
    Am besten wir orientieren usn ab heute an den Luxemburgern, die gar keine feste rechtschreibereglung haben. Dann passts scho!
    Hey, wir haben eine feste Rechtschreibregelung! Ok, keiner weiß, wie die Regeln genau lauten, aber es gibt eine.

    mfg
    Dalek

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  • Sukie
    antwortet
    Wieso nennen wir Deutschen unsere Mobieltelefone eigentlich Handies? Gibt es dafuer einen Grund? Weder im britischen ( mobilephone ), noch im amerikanischen ( cellphone ) gibts den Begriff! Ebenso SMS - Short Message System. Das heisst im Englischen text message.

    Soll das Handy heissen, wiel mans in der Hand hælt ( wære dann aber nen ziemlich verkorkster Dreher ) oder weils handlich ist? Oder etwa weil es bequem und praktishc sein soll. Das macht keinen Sinn o.O

    Die Franzosen, wie auch die Islænder uebertreiben es wirklich mit ihrer Sprachabgrenzung. Es bringt nichts eine Sprache einzuschrænken, das verhindert den natuerlichen Sprachwandel.

    Die neue Rechtschreibung jedoch ist eine Sprachvergewaltigung.

    1. Statt es zu vereinfachen, wurde es an vielen Stellen kompliziert ( ich weiss immer noch nicht exakt wann man etwas gross und klein schreibt o.o ).

    2. Fremdwørter verdeutschen! Portemonaie zu Portmonee umzuwandeln ist doch absoluter Humbug. Dann halt Geldbeutel sagen. Aber Portmonee? Wieso heisst dann restaurant nicht Restorang?

    3. Die nicht konsequente Durxhsetzung und Ueberarbeitung macht den ganzen Mist noch verwirrender. Die einen schreiben so, die anderen so. Am besten wir orientieren usn ab heute an den Luxemburgern, die gar keine feste rechtschreibereglung haben. Dann passts scho!

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  • Blackpain
    Ein Gast antwortete
    Schon wahr, wo bei der deutschen Sprache die Zügel locker liegen, übertreiben es die französischen Wächter - umso besser, wenn die Franzosen äussere Einflüsse nach eigenem Ermessen integrieren.

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