Mutter wollte ihr Baby von Auto überollen lassen!

[LuckyGuy]

@ Sky:

Können wir uns darauf einigen, dass wir alle nicht in der Lage sind, nachzuempfinden, was in einer Mutter wohl vorgehen mag, die gerade ihr Baby hat fallen lassen, dass dadurch vermutlich tödliche Kopfverletzungen erlitt?

Wenn Du mir zustimmen kannst, dass Du das nicht im geringsten nachvollziehen kannst, was da in einer Mutter vorgehen mag, dann kannst Dui den Affekt nicht einfach von der Hand weisen - sondern musst ihn sogar zwingend annehmen. In dubio pro reo.

[Skymarshal]

Ich muß gar nichts annehmen. Bin selber Vater und meine Nerven lagen paarmal blank. Von meiner Frau ebenso. Und meine Frau meint das gleiche wie ich. Genauso wie die meisten die wir kennen.

Wenn mein Kind sich verletzt dann bringe ich es in Krankenhaus. Ganz einfach.

Und selbst in stärkster Überforderung würde ich es nicht schlagen.

Am besten sind die Leute welche selber keine Kinder haben und sich als Moralapostel aufspielen. Damit meine ich jetzt nicht euch beide. Aber solche können es erst Recht nicht nachvollziehen!!!

Solche Taten lösen bei Eltern eher Wut als Verständnis aus.

[endar]

IKommt selten vor, aber endar und ich sind hier mal von Anfang an einer Meinung.

Oh je. Ich muss doch wieder meine Medikamente einnehmen.

Also ist jede Fehltat mit einen Affekt zu entschuldigen? Man muß es nur so aussehen lassen...

So einfach ist das ja nicht, einen Affekt vorzutäuschen. Ganz abgesehen davon verstehst du glaub ich nicht wirklich, was man wirklich darunter versteht. In solchen Situationen gibt es eben keine rationalen Überlegungen und deswegen bringt man sein Kind auch nicht "im Affekt" ins Krankenhaus, zumal einer Tat im Affekt oft auch ein Schock folgt: Wer im Affekt seinen Mann mit der Pfanne erschlängt, meine Damen, der ist nachher oftmals selbst geschockt über sein Verhalten! Also überlegen Sie es sich gut, zumal so manche Pfanne bei manchem Dickschädel selbst eine Beule davongetragen hat! Und das wär doch schade drum!
Ich bin aber kein Jurist, wie lange ein Affekt anhält etc. ob da Schock mit reinspielt etc., das kann ich so nicht sagen.

Es ist ja auch ganz in Ordnung, dass du das nicht nachvollziehen kannst, denn normal ist des ja nicht, Affekt hin oder her.

[Karl Ranseier]

Ich will die Frau hier wirklich nicht vorverurteilen - aber ist die Idee, daß sie der neuen Zivilisationskrankheit "Verantwortung übernehmen? Hey, ich bau doch schon Mist!" erlegen ist, wirklich so unwahrscheinlich ?
Szenario: Kind fällt/stürzt auf den Kopf. Hätte verhindert werden können, wenn sie aufpasst. Gleichzeitig fehlt eventuell die Bindung zum Kind (Geburt/Schwangerschaft hat Beziehungsprobleme ausgelöst, etc). Sie beschließt also (in Panik), ihren Fehler zu vertuschen (um nicht noch mehr Probleme durch das Kind zu bekommen) und schiebt dem Autofahrer das Problem unter. Ist sehr krass, da es dabei um's Leben des eigenenen Kindes geht, aber die generelle Tendenz, das niemand mehr für seinen Mist gerade steht, ist stark verbreitet. Und nur, weil es für mich unvorstellbar wäre, einem Säugling auch nur ein Haar zu krümmen, heißt daß nicht, daß das für alle Menschen so ist. Ich bremse auch für kleine Hunde oder Katzen (was heißt, das die Versicherung den Schaden nicht übernimmt, wenn mir einer deswegen hinten drauf brettert) - andere tun das nicht. Seine eigenen Maßstäbe auf andere zu übertragen und dann zu schlußfolgern kann zu fatal falschen Einschätzungen führen.

EDIT: Und das wichtigste vergessen: Gibt's inzwischen neue Informationen über den Zustand des Kindes ?

[Skymarshal]

@Endar: Ich weiß schon was das ist aber kann es nicht nachvollziehen.

@Karl: Ich bremse auch für ein Tier. Aber es ist dennoch etwas anderes. Auch hat das nichts mit persönlichen Maßstäben zu tun ob man sein Kind umbringen darf oder nicht.

Zum Zustand des Kindes weiß ich noch nichts neues.

[Karl Ranseier]

@Karl: Ich bremse auch für ein Tier. Aber es ist dennoch etwas anderes. Auch hat das nichts mit persönlichen Maßstäben zu tun ob man sein Kind umbringen darf oder nicht.

Zum Zustand des Kindes weiß ich noch nichts neues.

Natürlich ist das was anderes. Ist ja nur als Beispiel gedacht gewesen. Um klar zu machen, daß nur weil ich, du, wir etc. einem Kleinkind nichts antun könnten, heißt das leider nicht, ein anderer Mensch dieses nicht doch könnte.Die Grenze, zu dem was möglich ist, liegt in jedem selbst - nicht an den gewählten Maßstäben. Und das "dürfen" wird per Gesetzbuch ja eh als klares "Nein" definiert.
Anders erklärt - in Mythologien verschiedener Kulturen kommt es immer wieder mal auf die Figur des ausgesetzten Kindes (die, die das Aussetzen in der Wildnis überlebten - eigentlich ein Todesurteil - wurden für die Sage dann göttlich oder königlich, je nach Kultur). Ist wohl ein Hinweis darauf, daß dieses "Vorgehen" verbreitet war. Die Menschheit ist leider nicht so gut, wie wir es gerne hätten.

[Skymarshal]

Ja leider. Das es immer wieder "kranke Köpfe" gibt ist mir klar. Oder böse.

Und das die Welt nicht "rosa-rot" ist auch.

Dennoch verurteile ich die Tat und schüttel mit meinen Kopf.

[Obsidian Lord]

Zum Zustand des Kindes weiß ich noch nichts neues.

Wenn ich die Nachrichten eben korrekt verfolgt habe, ist es leider verstorben.

[Alor Aravan]

Wenn ich die Nachrichten eben korrekt verfolgt habe, ist es leider verstorben.

Da hast Du vollkommen recht, ich habe es auch so in der WZ gelesen. Es ist wirklich traurig. Ich bin mal gespannt, was bei der Obduktion herauskommt, an welchen Verletzungen das Kind nun wirklich gestorben ist.

MfG
One of Four

[Skymarshal]

Ist wirklich sehr traurig.

Möchte auch mal wissen was sich da genau ereignet hat. Armes Geschöpf!


Edit: Eben wurde in den Nachrichten gesagt das dass Baby an den Kopfverletzungen gestorben ist. Die Mutter streitet alles ab. Auch das sie den Jungen unter das Auto gelegt hat.

Ihr drohen jetzt bis zu 15 Jahre Haft. Es ist nämlich gar nicht sicher ob es "Affekt" oder eine "Psychische Ausnahmesituation" war. Das muß wohl noch geklärt werden.

[Liska]

Armes Kind Ich bin echt gespannt, weswegen sie das so gemacht hat. Ob es wirklich ein Unfall war und sie in Panik weggegangen ist oder doch geplant?
Nur ein Glück für den Autofahrer, dass das Baby noch gefunden wurde, auch wenn es jetzt nicht mehr lebt.

Nach 5 Monaten soll aufeinmal ein Affekt auftreten? Dann konnte sie aufeinmal das Schreien nicht ab oder wie auch immer?

Angenommen ihr Kind war ein Schreikind, dann kann es durchaus nach 5 Monaten dazu kommen, dass sie durchdreht. Stell Dir vor, Dein Kind schreit immer. Wirklich immer. Egal ob es sauber ist, grade satt, sanft gewiegt wirdt etc. Es schreit einfach und keiner kann Dir helfen und das Kind beruhigen. Das hälst Du eine Weile aus, aber es ist wie ein Fass, was sich immer mehr füllt. Und wenn der letzte Tropfen irgendwann hineingefallen ist, kann es eben zu Affekthandlungen kommen, für die sich die Frauen eben dann schämen (zum Glück gibt es langsam Therapien für die Kinder und die meisten Frauen holen sich frühzeitig Hilfe, um eben auch mal abschalten zu können).
Also ist das eben nicht unmöglich, dass dies nach 5 Monaten zustande kommen kann.

[Andraye]

Angenommen ihr Kind war ein Schreikind, dann kann es durchaus nach 5 Monaten dazu kommen, dass sie durchdreht. Stell Dir vor, Dein Kind schreit immer. Wirklich immer. Egal ob es sauber ist, grade satt, sanft gewiegt wirdt etc. Es schreit einfach und keiner kann Dir helfen und das Kind beruhigen. Das hälst Du eine Weile aus, aber es ist wie ein Fass, was sich immer mehr füllt. Und wenn der letzte Tropfen irgendwann hineingefallen ist, kann es eben zu Affekthandlungen kommen, für die sich die Frauen eben dann schämen.

Nur leider wird der Gemütszustand einer solchen Mutter nicht wirklich ernst genommen.
Jeder assoziiert "politisch korrekt" nur Mutterglück und Freude mit einem Baby - aber die Realität sieht nicht immer so aus.
Wenn eine Mutter sich, überfordert von ihrem Schreikind, nach Hilfe umhört, dann erntet sie oft nur Verständnislosigkeit im Stil von "Kinder schreien nun mal, da wächst du rein..."
Aber nicht jede wächst da rein. Manche halten dem Druck der Überforderung nicht stand - und wenn keine fremde Hilfe kommt, rasten sie aus.

Ich will damit auf keinen Fall die Tat der Mutter verharmlosen oder relativieren - aber man sollte sich immer auch die andere Seite der Medaille anschauen und nicht nur "Bestie" oder "Horrormutter" brüllen.
Oft sind Mütter, die ihre Kinder verletzen/töten, ganz normale Frauen gewesen, die nur durch psychische Extremzustände zu Gewalttäterinnen wurden.
Niemand, der nicht selbst in einer solchen Situation gewesen ist, kann 100%ig nachvollziehen, ob er nicht auch ausrasten würde... wer kennt schon die tiefsten Abgründe seiner Seele, wenn er noch nie hinabsteigen mußte?

[Skymarshal]

@Liska: Mein Sohn hatte 2 Monate praktisch durchgeschrien wegen Magen-Darm-Koliken. Als wir die Babynahrung umgestellt haben war es weg.

Jedenfalls haben wir in der Zeit kaum geschlafen und waren mit den Nerven sehr fertig. Auch waren wir sehr gereizt und teilweise agressiv. Aber wie würden niemals die Wut gegen unser Kind richten.

Ich denke mir das man sowas aus Verantwortung alleine ertragen muß. Ansonsten ist man nicht in der Lage als Elternteil zu fungieren.

[endar]

Ansonsten ist man nicht in der Lage als Elternteil zu fungieren.

Das wird hier auch wohl niemand bezweifeln.
Aber es ist nunmal so, dass auch solche Leute Kinder bekommen, die nicht in der Lage sind, ihre Rolle als Eltern auszufüllen.

[Skymarshal]

Und das ist eben sehr traurig...wenn sie wenigstens Hilfe in Anspruch nehmen würden.