Inzest bleibt strafbar. Sollte es? - SciFi-Forum

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Inzest bleibt strafbar. Sollte es?

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  • Harmakhis
    antwortet
    Die Strafbarkeit von Inzest steht letztlich in meinen Augen auf einer Stufe mit Strafbarkeit von z.B. Homosexualität. Solche Gesetze sind nicht einfach unzeitgemäß, sie sind vor allem unmenschlich, Ausdruck einer veralteten, menschenfeindlichen Moral aus vergangenen Zeiten.

    Wenn zwei Menschen sichaus freien Stücken lieben und - freiwillig! - miteinander schlafen wollen, dann sollten sie das auch tun. Da hat der Staat nichts mitzureden.

    Mit den genetischen Wahrscheinlichkeiten zu argumentieren ist dann IMO auch sehr unethisch. Schließlich ist es nicht strafbar - und in der Regel ohne aufwändige Untersuchungen - für keinen Menschen vorhersehbar, ob der Nachwuchs an genetischen Schäden leiden wird oder nicht. Dazu spielt zu viel Zufall in die Zeugung rein.
    Nur aufgrund einer leicht erhöhten Wahrscheinlichkeit Menschen den (intimen) Kontakt zueinander zu verbieten erscheint mir völlig falsch.
    Das lächerlichste ist dann ja, dass es sogar zwischen Adoptivgeschwister verboten ist. Da fragt man sich echt was dieses Gesetz erreichen soll...

    Es ist letztlich wirklich genau wie bei der Homosexualität: rein objektiv betrachtet schadet es keinem Außenstehenden, wenn zwei Homosexuelle sich lieben, genausowenig wie bei zwei Verwandten.
    Trotzdem fühlen sich rein subjektiv enorm viele Menschen durch solche Verhaltensweisen bedroht und angegriffen... in meinen Augen sollten eher solche Menschen ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, anstatt umgekehrt.

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  • Soran_Panoko
    antwortet
    Zitat von J_T_Kirk2000 Beitrag anzeigen
    Mal abgesehen vom gesetzlichen Grundsatz ist es für eventuellen Nachwuchs besser wenn Inzest nicht ausgelebt würde.
    Der Mangel an genetischer Vielfalt führt zwangsläufig zu genetischen Defekten und dafür gibt es genug Beispiele.
    Das bedeutet natürlich nicht, dass jeder Mensch es mit möglichst jedem anderen treiben sollte, denn hinsichtlich der Bevölkerungsdichte und Zuwachsrate sollte man ebenfalls verantwortungsvoll sein und handeln.
    Außerdem sollten Erbkrankheiten, wie HIV endlich überwunden werden, denn welcher verantwortlich denkende Mensch würde AIDS einem anderen Menschen wünschen oder den eigenen Nachkommen.
    Jeder kann seinen (friedlichen) Beitrag dazu leisten, dass die Menschheit endlich diese Geißel loswird und dennoch ist es über Generationen hinweg noch nicht geschehen.
    Man kann keine Gruppe von Menschen dafür verantwortlich machen, denn egal ob Homosexualität, Inzest oder weiteres, wir sind alle Menschen und daher alle gleichermaßen verantwortlich.

    Natürlich ist es die Sache jedes einzelnen Menschen, wie er oder sie die eigenen sexuellen Triebe auslebt, aber dies sollte verantwortungsvoll sowohl gegenüber dem Partner oder der Partnerin als auch gegenüber eventuellem Nachwuchs stattfinden.


    Trozdem ist jemand, der schon genetischen defekt hat und ein Kind in die welt setzt kein verbrecher, wieso sollte es also nur bei Inzest strafbar sein.
    Und erbkrankheiten kann man auch nicht einfach so überwinden, denn die treten immer wieder auf. Also müsste man jedem Menschen verbieten Kinde rzu nbekommen ...
    Zuletzt geändert von Soran_Panoko; 15.03.2008, 14:51.

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  • Kai "the spy"
    antwortet
    Zitat von J_T_Kirk2000 Beitrag anzeigen
    Mal abgesehen vom gesetzlichen Grundsatz ist es für eventuellen Nachwuchs besser wenn Inzest nicht ausgelebt würde.
    Der Mangel an genetischer Vielfalt führt zwangsläufig zu genetischen Defekten und dafür gibt es genug Beispiele.
    Mal abgesehen davon, dass solches Denken schon eugenische Züge trägt (wie hier ja schon oft genug betont) wissen wir, dass es eben nicht zwangsläufig zu genetischen Defekten kommt. Es kommt zwar zu genetischen Defekten, aber eben nicht zwangsläufig. Das sieht man schon an den Kindern des Paares, von dem der Vater der Kinder ja jetzt im Gefängnis sitzt: Zwei der vier Kinder sind völlig gesund! Und das ist auch keine Sensation, denn nur Laien glauben, dass Inzest eine fünfzigprozentige Chance für genetische Defekte beinhaltet. Tatsächlich sind es weit weniger. Die Chancen sind wohl höher, als bei Nicht-Inzest-Kindern, aber so hoch eben auch wieder nicht.

    Außerdem sollten Erbkrankheiten, wie HIV endlich überwunden werden, denn welcher verantwortlich denkende Mensch würde AIDS einem anderen Menschen wünschen oder den eigenen Nachkommen.
    Ich will dich nicht bloßstellen, aber es sollte doch korrigiert werden: HIV ist keine Erbkrankheit, sondern, wie das V in der Abkürzung schon sagt, ein Virus. Außerdem gibt es bereits die medizinischen Möglichkeiten, das ungeborene Kind einer HIV-Infizierten vor der Ansteckung zu bewahren.

    Jeder kann seinen (friedlichen) Beitrag dazu leisten, dass die Menschheit endlich diese Geißel loswird und dennoch ist es über Generationen hinweg noch nicht geschehen.
    Man kann keine Gruppe von Menschen dafür verantwortlich machen, denn egal ob Homosexualität, Inzest oder weiteres, wir sind alle Menschen und daher alle gleichermaßen verantwortlich.

    Natürlich ist es die Sache jedes einzelnen Menschen, wie er oder sie die eigenen sexuellen Triebe auslebt, aber dies sollte verantwortungsvoll sowohl gegenüber dem Partner oder der Partnerin als auch gegenüber eventuellem Nachwuchs stattfinden.
    Dumm nur, dass auch Inzest mit Verhütungsmitteln verboten ist, während Inzucht durch künstliche Befruchtung völlig legal ist. Aber du sprichst ja eher von Ethik und nicht von Gesetzen, von daher kann ich deine Einstellung schon verstehen, wenn ich sie auch nicht teile. Kranke und behinderte Menschen mögen leiden, aber die meisten empfinden ihr Leben trotzdem als lebenswert, und daher halte ich es für falsch, die Geburt solcher Menschen verhindern zu wollen.

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  • J_T_Kirk2000
    antwortet
    Mal abgesehen vom gesetzlichen Grundsatz ist es für eventuellen Nachwuchs besser wenn Inzest nicht ausgelebt würde.
    Der Mangel an genetischer Vielfalt führt zwangsläufig zu genetischen Defekten und dafür gibt es genug Beispiele.
    Das bedeutet natürlich nicht, dass jeder Mensch es mit möglichst jedem anderen treiben sollte, denn hinsichtlich der Bevölkerungsdichte und Zuwachsrate sollte man ebenfalls verantwortungsvoll sein und handeln.
    Außerdem sollten Erbkrankheiten, wie HIV endlich überwunden werden, denn welcher verantwortlich denkende Mensch würde AIDS einem anderen Menschen wünschen oder den eigenen Nachkommen.
    Jeder kann seinen (friedlichen) Beitrag dazu leisten, dass die Menschheit endlich diese Geißel loswird und dennoch ist es über Generationen hinweg noch nicht geschehen.
    Man kann keine Gruppe von Menschen dafür verantwortlich machen, denn egal ob Homosexualität, Inzest oder weiteres, wir sind alle Menschen und daher alle gleichermaßen verantwortlich.

    Natürlich ist es die Sache jedes einzelnen Menschen, wie er oder sie die eigenen sexuellen Triebe auslebt, aber dies sollte verantwortungsvoll sowohl gegenüber dem Partner oder der Partnerin als auch gegenüber eventuellem Nachwuchs stattfinden.

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  • Soran_Panoko
    antwortet
    Sollte es nicht jeden selbst überlassen sein, mit wem er schläft?
    Das Gesetz ist nicht dazu da moralisch zu sein, sondern damit niemand anderen schadet, und wen schadet es wenn verwante miteinander schlafen. Das Kinder dann ein erhöhtes risko von erbkrankheiten haben ist doch nur ein vorwant, Dann müsste man auch allen verbieten, Kinder zu bekommen, die so schon welche haben usw.

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  • UncleAndy47 aka AndyFo4rSe7eN
    antwortet
    Hmm was soll ich den da antworten? Ich weiss es nicht! Wenn ich jetz sage, ja es soll strafbar bleiben, werd ich von den Betroffenen gehängt, wenn ich sage es soll nicht strafbar bleiben, feiert Orgien, dann werd ich von der Kirche gehängt! Also gehängt werd ich sowieso dann kann ich auch antworten: Es sollte strafbar bleiben, denn die es tun wollen, tun es sowieso, da kann auch ein Staat nix dagegen tun, das Gesetz ist also nur ein Exempel, an dem statuiert werden kann!

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  • Cor
    antwortet
    Wobei man ergänzen muss, dass die "Kronen-Zeitung" das österreichische "Bild"-Äquivalent ist - mit der entsprechenden Klientel. Nichtsdestoweniger sind solche Sammlungen von Kommentaren immer der Spiegel der Gesellschaft und eine stumme Mahnung an alle Verfechter der direkten Demokratie

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  • thunderchild
    antwortet
    ich bin wirklich froh darüber, dass hier im forum sachlich diskutiert werden kann!

    lest euch die beiträge der leser mal durch...

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  • Karl Ranseier
    antwortet
    Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
    Genau genommen müßte man dann jedwede "natürliche Fortpflanzung" verbieten und die Präimplationsdiagnostik (die ironischerweise in Deutschland verboten ist) beim Schaffen von Nachwuchs zur Pflicht erheben.

    Es ist nicht der Staat, der vorzuschreiben hat welche Handlungen moralisch sind und welche nicht. Die Strafbarkeit des Inzest muß weg, so wie die Strafbarkeit der Blasphemie, der Homosexualität und des Ehebruchs aus gleichem Grund weg musste.
    Stärkstes Argument bisher. Moral als Maßstab ist so wieso immer das schwächste Argument, das eine Seite vorbringen kann. Menschen entscheiden "unvernünftig" - eine Freiheit, die uns zusteht. Denn wir sind Menschen, keine Götter, auch wenn sich einige - witzigerweise meistens die schlimmsten Deppen - für welche halten.

    Und bevor mir jemand vorwirft, mit "unvernünftig" doch zu werten: Diese "Unvernunft" bezieht sich rein auf den Standpunkt der Natur: Sexualität zur Arterhaltung. Das funktioniert bei homosexuellen Paaren nicht - in einer Zeit der Überbevölkerung aber kein echtes "Vernunfts"argument mehr. Und bei Inzest ist die Chance auf einen genetischen Defekt halt etwas erhöht - Es ist gut möglich, das ein bestimmtes defektes Gen das Vater oder Mutter schlummernd in die Verbindung einbringen dann im inzestösen Verhältnis ebenso schlummernd von Bruder und Schwester eingebracht werden. Wird Inzest dann über mehrere Generationen betrieben, kann darüberhinaus lokal (Stichwort Dorfgemeinschaften) der Genpool eingeschränkt werden. Allerdings lehrt uns die gleiche Wahrscheinlichkeits-Theorie, daß genausogut ein völlig gesundes Kind ein einen angenommenen "Inzest-Clan" der vierten Generation geboren werden kann.

    Präimplationsdiagnostik um genetische Krankheiten zu verhindern ist wie schon erwähnt gleichzeitig verboten - daher kann der "Schutz des Kindes vor genetischen Schäden" kein Argument sein. Stattdessen treffen wir wieder einmal auf Doppelmoral. "Witzig" bei der ganzen Sache ist auch, das die Presse dieses Thema doch ein wenig aufbauscht, während wir in einer Zeit sind, in der kaum eine Woche vergeht, in der nicht irgendein Topmanager oder Politiker bei korrupten Machenschaften, Verschwendung oder Vorteilsnahme im Amt erwischt wird - Menschen, die sich vom moralischen Standpunkt ja eigentlich anders verhalten sollten, gerade weil sie ja auch "Vorbildfunktion" einnehmen (sollten). Daher: Falsches Urteil zur falschen Zeit. Ein einfaches "nicht mehr Zeitgemäß, ersatzlose Streichung" wäre der richtig Schritt gewesen.

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  • endar
    antwortet
    Ja, natürlich, der zweifelsfreie bzw. hinreichende Nachweis einer solchen Sache ist immer das Problem. Naja, wenn Kinder im Spiel sind, kann man einen Gentest machen. Ansonsten hat vielleicht der Herr Schäuble eine Idee, wie man das regeln könnte. Bundeskameras im Schlafzimmer wären die ideale Lösung.

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  • McWire
    antwortet
    Zitat von endar Beitrag anzeigen
    Dass der Schwerpunkt auf der Sexualität liegt, hat natürlich einen Grund: Inzest ist nur wilde Lust! Nee, ernsthaft: Es steht ja nicht die "Geschwisterliebe" unter Strafe, sondern der Beischlaf.

    Ansonsten stimme ich zu.
    Da stellt sich mir allerdings die Frage:
    Wie will man nachweisen das zwei Geschwister miteinander schlafen, wenn sie es nicht selbst zugeben?
    Das Problem sind ja nur die Leute die es an die große Glocke hängen.

    Ich sehs einfach so: "Wo kein Kläger, da kein Richter."

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  • endar
    antwortet
    Zitat von Laserfrankie Beitrag anzeigen
    Mich irritiert, dass hier nur von Sex und Fortpflanzung geredet wird.

    Was ist eigentlich mit Liebe?
    Dass der Schwerpunkt auf der Sexualität liegt, hat natürlich einen Grund: Inzest ist nur wilde Lust! Nee, ernsthaft: Es steht ja nicht die "Geschwisterliebe" unter Strafe, sondern der Beischlaf.

    Ansonsten stimme ich zu.

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  • Laserfrankie
    antwortet
    Mich irritiert, dass hier nur von Sex und Fortpflanzung geredet wird.

    Was ist eigentlich mit Liebe?

    Das Kernthema des Ganzen ist doch: Kann man Liebe steuern? Kann man sie verbieten oder unterdrücken?

    Mit Sicherheit nicht durch Gesetze. Liebe ist nicht steuerbar und entzieht sich manchmal jeglicher Rationalität und jeder moralischen Regel.

    Edgar Allan Poe beispielsweise war mit seiner 13jährigen, leicht geistig zurückgebliebenen Kusine Virginia verheiratet. Offenbar basierte das auf einer rein geistigen, gegenseitigen Liebe, bei der es - wie man allgemein annimmt - nie zu einem sexuellen Kontakt gekommen ist. Seinen Sexualtrieb hat Poe bei anderen Frauen befriedigt...

    Das Thema ist viel zu komplex und differenziert, um es in Paragraphen zu pressen.

    Gruß,

    Frank
    Zuletzt geändert von Laserfrankie; 13.03.2008, 23:23.

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  • Leto
    antwortet
    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    Klingt für mich blödsinnig.

    Was passiert denn z.B. wenn nachträglich Elternteile von Jugendlichen oder jungen Erwachsenen heiraten, die zu dme Zeitpunkt schon selbst ein Paar sind?
    Blödsinnig, ist so einiges in diesem Staate, ebenso die meisten Amtsträger.

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  • McWire
    antwortet
    Desweiteren verbietet das dt. Gesetz ja auch den Geschlechtsverkehr zwischen durch Adoption Verwandte oder Stiefgeschwistern, sowie gleichgeschlechtlichen Inzest, wo das Argument vom 15% höheren Risikos auf Gendefekt ja nu' überhaupt nicht zieht.
    Klingt für mich blödsinnig.

    Was passiert denn z.B. wenn nachträglich Elternteile von Jugendlichen oder jungen Erwachsenen heiraten, die zu dme Zeitpunkt schon selbst ein Paar sind?

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