Über 660 000 Rentner haben einen Minijob

[Chloe]

Mal sehen, ob sich jetzt endlich etwas in die richtige Richtung bewegt bei diesem Thema.

ZDFheute | Nachrichten - Vielen Selbständigen droht Altersarmut

Jeder zehnte Selbständige läuft Gefahr, im Alter zu verarmen. Viele verdienen zu wenig, um Rücklagen zu bilden. Drei Viertel sind dazu auch gar nicht verpflichtet. CDU und CSU diskutieren Vorschläge, Selbständige zur Altersvorsorge zu verpflichten.

Laut der im Artikel zitierten Studie hat sich die Zahl der Einpersonen-Unternehmen seit 1991 verdoppelt. Folge von Outplacement von Arbeitnehmern und Wiedereinstellung als freie Mitarbeiter sowie fehlgeleiteten Arbeitsförderungsmaßnahmen wie "Ich-AG". Ein Drittel aller Selbstständigen ist inzwischen unterhalb der Armutsrisikogrenze - im Vergleich zu 16 Prozent in der Gesamtbevölkerung.

Das fällt uns noch dermaßen auf die Füße, wenn hier nichts passiert. Eine sozialverträglich ausgestaltete Bürgerversicherung ist dringend vonnöten. Diese müsste auch die Problematik Erwerbsunfähigkeit einbeziehen - derzeit das größte Problem in diesem Bereich.

Es ist gut zu wissen, dass jetzt auch CDU und CSU anfangen, in diese Richtung zu denken. Die einzigen, die wiedermal strikt dagegen sind, ist die FDP.

[Gast]

Etwas sauer stößt mir auf, dass mal wieder so getan wird als ob die, die den Schaden haben, selbst Schuld wären, weil sie zu dumm dazu wären für's Alter vorzusorgen. Als ob die Problematik da wäre, weil die Leute nicht wüssten, dass sie vorsorgen müssen. Auf die Idee, dass viele gar nicht das Geld dazu haben, kommt man bei der CSU anscheinend nicht. Na gut, immerhin geht es mal in die richtige Richtung.

[Thomas W. Riker]

Ich befürchte, dass so gut wie jeder, der in einer der Mindestlohn-Branchen arbeitet, selbst bei durchgängiger Job-Biografie und Vollzeitarbeit letztlich auf die Altersgrundsicherung angewiesen sein wird.

[Eye-Q]

Auf die Idee, dass viele gar nicht das Geld dazu haben, kommt man bei der CSU anscheinend nicht.

Wie soll man auf jene Ideen kommen, die einen selber nicht betreffen bzw. nicht widerfahren? Komische Ansichten hast du

[Gast]

Ich befürchte, dass so gut wie jeder, der in einer der Mindestlohn-Branchen arbeitet, selbst bei durchgängiger Job-Biografie und Vollzeitarbeit letztlich auf die Altersgrundsicherung angewiesen sein wird.

Das ist übrigens auch noch was, was ich bei den Tönen aus der CSU nicht ganz verstehe, wenn es dann heißt, die würden sonst dem Staat auf der Tasche liegen, wenn sie nicht vorsorgen. Also wenn es so kommt dass die in die gesetzliche RV aufgenommen werden, dann liegen sie aber so oder so im Alter dem Staat auf der Tasche.
Aber gut, warten wir mal ab, was dabei herauskommt.

[Chloe]

Das größte Fragezeichen ist für mich, wie man mit den fehlenden Arbeitgeberbeiträgen umgeht. Denn das heißt, dass die Leute entweder für dieselbe Rente den doppelten Rentenversicherungsbeitrag bezahlen müssten (was viele sich erst recht nicht leisten können) oder aber für denselben Rentenversicherungsbeitrag nur die halbe Rente erhalten (was die Armutsproblematik nicht löst).

[Gast]

Oder sie zahlen einfach den ganz normalen Beitragssatz von 9,95% und kriegen dafür den normalen Rentenbetrag.

[Chloe]

Und den Rest zahlt wer? Bleiben ja wohl nur steuerfinanzierte Zuschüsse. Also zahlen Arbeitnehmer für Selbstständige mit.

Vielleicht wäre das Gescheiteste, das System überhaupt auf Steuerfinanziert umzustellen. Eine Koppelung der Ansprüche an die geleisteten Arbeitszeiten, z.B. via Arbeitszeitkonten, schließt das ja nicht aus.

[Gast]

Und den Rest zahlt wer? Bleiben ja wohl nur steuerfinanzierte Zuschüsse.

Ja, warum eigentlich nicht? Immerhin ist das Rentensystem auch jetzt schon zu einem stolzen Drittel steuerfinanziert - was übrigens der Hauptgrund für den rasanten Anstieg des Sozialetats im Bundeshaushalt ist. Da kommt es darauf auch nicht mehr an. Außerdem beteiligt man so auch die Einkommen jenseits der Bemessungsgrenzen mit an der Finanzierung.

[Thomas W. Riker]

Man sollte darüber nachdenken wie viele unter der Grenze von 825 € bleiben werden. Wer zum Jahrgang 1964 oder jünger gehört und dann schon mit 64 reif für die Rente ist, verliert pro Monat 0,3%, bei 3 Jahren also 10,8% abgezogen. Um über der obigen Grenze zu bleiben, müsste man also mit 67 Ansprüche auf rund 925€ haben,falls man mit 64 in Rente gehen will/muss. Dies wird für einige Millionen Rentner ab 2028 illusorisch sein. Um dies über Riesterrente o.ä. aufzustocken, müssten diese Menschen so viel abzwacken, das sie schon jetzt auf Grundsicherungsniveau leben müssten.
Anders gedacht, ab 2028 werden einige Millionen EZKB-Wohnungen gebraucht, da viele sich die Miete selbst in Wohnungen des sozialen Wohnungsbaus der 1960er Jahre nicht mehr leisten können!

[Knörf]

Meine Mutter sagte immer: "Wenn man eine Pension/Rente bekommt, dann entweder ganz wenig oder ganz viel". Ich finde das stimmt auch, dass die mitte scheisse ist weil wenn man sehr wenig bekommt, bekommt man viele Zuschüsse vom Staat wie z.B. den Heizungszuschuss usw. und wenn man ganz viel hat, kann man sowieso die Kosten zum Leben leicht bezahlen und hat noch viel auf der Seite für andere Zwecke. Aber wenn man in der Mitte ist muss man trotzdem alle Dinge zum Leben selber bezahlen weil man keine Zuschüsse bekommt und hat damit am Ende genauso viel wie ein Mindestpensionist oder vielleicht sogar weniger...

[Ramigo]

ich gehe wohl mit 90 in rente, wenn die zahlen weiter so steigen (große ironie).

das problem später wird doch ein ganz anderes. später werden alte gekündigt, und dann sind sie irgendwann bei harz4. dann müssen diese ihr haus verkaufen um ihre medikamente zu bekommen.

[lordhasen]

das problem später wird doch ein ganz anderes. später werden alte gekündigt, und dann sind sie irgendwann bei harz4. dann müssen diese ihr haus verkaufen um ihre medikamente zu bekommen.

Wir müssen alles dran Sätzen um sowas zu verhindern es fragt sich nur wie .....

[Gil Grissom]

Wir verhindern es jedenfalls nicht, wenn wir nutzlose Bahnhöfe bauen. Die Milliearden, die wir dort unnütz versenken, könnte man zum Beispiel in solche Baldrentnerarbeitsmaßnahmen stecken. Das Problem ist nicht, dass zu wenig da wäre oder nichts zu machen wäre. Das Problem ist, man wendet das Geld für überflüssige Sachen auf, von denen NIE etwas zurückkommt. Zum Beispiel S21 und 6-7 Rettungsschirme und so Zeugs.

[Knörf]

Wir müssen alles dran Sätzen um sowas zu verhindern es fragt sich nur wie .....

Kommunismus/Sozialismus?