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  • Taanae
    antwortet
    Zitat von Amaranth Beitrag anzeigen
    Eine Zeit wo noch nicht alles besetzt und zugeteilt war? Da wirst du wahrscheinlich mindestens bis zu den Germanen zurückgehen müssen, eventuell sogar noch weiter. Im Mittelalter hatten sich Könige bereits zumindest Europa komplett unter den Nagel gerissen.
    Eigentlich geht es mir nicht um einen Vergleich, sondern um eine Umsetzung. Der Vergleich diente nur als Beispiel.


    Zitat von Amaranth Beitrag anzeigen
    Hätte die autarke Person Zugriff auf Medizin, etc.? Ich denke nicht. Und deswegen würde auch kaum jemand so leben wollen.
    Wenn man versucht gesund zu leben und Glück hat, keinen Unfall erleidet, kann man sich bei manchem mit Kräutern etc. (Beinwell, Kamille, Schafgarbe etc.) behelfen. Es gibt Menschen, die sogar in Deutschland versuchen, so zu leben. Aber ich würde es nie einem Kind oder alten Menschen zumuten. Denn dann heißt es frieren und auf Leckerlis und Luxus verzichten. Ich habe mal einen Fastversuch ausgehalten bzw. mal einiges ausprobiert.


    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Wie lange funktionieren wohl seine Maschinen? Völlig autark würde bedeuten, er wartet sie und repariert sie, er kauft keine neuen Maschinen, baut Verschleißteile selbst. Er kauft dann auch kein Saatgut mehr, heilt seine Krankheiten selbst bzw. innerhalb des Personenkreises seines Hofs, er nutzt keine öffentliche Infrastruktur (Straßen, Schulen, Stromnetz, Internet, Telefon, Krankenhäuser, Kanalasiation...)
    Genau, Bauern müssen die Maschinen ja auch noch kaufen, ohne geht heute gar nichts mehr.

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von T`Pau Beitrag anzeigen
    Land gehörte schon im Mittelalter einem Edel-oder Lehnsherren. Angeln war genauso verboten wie Jagdwilderei. Das ist heute wie früher das gleiche. Wobei du heute sogar an Flüssen ohne Erlaubnis angeln darfst, das ging früher nicht.
    Naja es gab nicht nur Wildbannforste und man konnte sich selbst da das Recht zu jagen kaufen. Je nach Stand halt Nieder- oder Hochwild und eben nur mit der standesgemäßen Methode. Aber auch und gerade die armen Menschen waren im Mittelalter auf die Jagd angewiesen.

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
    Das "böse" Mittelalter! Aber heute gibt es die sozialen Fangnetze.
    Richtig! Und auch diese haben eben ihren Preis.

    Was genau möchtest du uns eigentlich vermitteln? Ich bin da gerade genauso verwirrt wie Largo und warte erst einmal auf eine genauere Klärung.

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  • Space Marine
    antwortet
    Nenn mir mal das Zeitalter, in dem "autarkes Leben" als wirklich tragbares Lebenskonzept möglich war. Ausnahmen gab es immer und es gibt sie auch noch heute.
    In der breiten Masse aber war das meinem Verständnis nach nie eine Option.
    Es sei denn wir berufen uns auf eine marxistische Urgesellschaft. Und selbst die kommt nicht völlig ohne gesellschaftliche Organisation aus.

    Wonach fragst du also? Danach, wie die Abschaffung von Organisation (ein soziologischer Begriff) für den Einzelnen zu organisieren ( ) ist? Ich finde die Definition der Frage ist hier sehr wichtig, um eine Antwort zu geben. Ausbruch aus der Gesellschaft? Oder einfach nur aus Konventionen?
    Oder wie du in eine Hütte ziehen und von deinem Garten leben kannst, ohne jemals wieder in Beziehung zu anderen Teilen der Mehrheitsgesellschaft treten zu müssen?

    Oh, und das Mittelalter ist tatsächlich näher an der Renaissance-Verpönung als an der Verklärung aus der Romantik.

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  • Taanae
    antwortet
    Das "böse" Mittelalter! Aber heute gibt es die sozialen Fangnetze.

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
    Man kann Tiere auch verspeisen, ohne sie vorher gejagt haben zu müssen und jeder Landwirt kann alleine von seinen Erzeugnissen überleben, selbst wenn er nichts verkauft und somit kein festes Einkommen hat
    Wie lange funktionieren wohl seine Maschinen? Völlig autark würde bedeuten, er wartet sie und repariert sie, er kauft keine neuen Maschinen, baut Verschleißteile selbst. Er kauft dann auch kein Saatgut mehr, heilt seine Krankheiten selbst bzw. innerhalb des Personenkreises seines Hofs, er nutzt keine öffentliche Infrastruktur (Straßen, Schulen, Stromnetz, Internet, Telefon, Krankenhäuser, Kanalasiation...)

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  • Largo
    antwortet
    Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
    Das Industriezeitalter haben wir hinter uns, und aktuell leben wir im Informationszeitalter. Die daraus resultierende Abhängigkeit lässt ein autarkes Leben kaum noch zu. Ein Leben ohne Arbeitsplatz oder Geld scheint unmöglich. Versucht man sich aus dem System zu befreien, muss man mit vielen Schwierigkeiten rechnen.

    Es gibt einige Menschen, die versucht haben, ihr Leben dahingehend zu ändern, dass sie freier und unabhängiger leben können. Ein Beispiel ist Heidemarie Schwermer, die durch Tauschgeschäfte "Gib und Nimm" bekannt wurde. Ist dies ein Weg, den auch andere gehen können oder gibt es Alternativen?
    Deine Annahmen und Schlussfolgerungen ergeben für mich keinen Sinn. Vielleicht sollte man das ganze etwas sorgfältiger aufbereiten.

    Folgende Anregungen von meiner Seite:
    - Du stellst zwei Gesellschaftsbeschreibungen gegenüber, die Du ausschließlich zeitlich voneinander abgrenzt: früher war Industriezeitalter, heute ist Informationszeitalter. Worin sich diese Gesellschaftsbeschreibungen unterscheiden, darauf gehst Du nicht ein. Dieses wäre allerdings notwendig, um Schlussfolgerungen ableiten zu können, wie z.B., dass man im Informationszeitalter schwerer überleben kann als im Industriezeitalter. Meines Wissens nach geht es bei der Gegenüberstellung von Industriezeitalter und Informationszeitalter gar nicht um Überleben / Autarkie.
    - In der Soziologie werden Gesellschaftsbeschreibungen entwickelt, um typische Phänomene bestimmter Gesellschaften herauszuarbeiten. Dabei gibt es eine ganze Vielzahl von Gesellschaftsbeschreibungen z.B. die "Risikogesellschaft", die "Erlebnisgesellschaft", die "Wissensgesellschaft", die "Moderne", die "Postmoderne". Die einzelnen Gesellschaftsbeschreibungen schließen dabei einander häufig nicht aus, sondern haben nur einen etwas anderen Fokus bzw. eine andere Perspektive. D.h. die eine Gesellschaftsbeschreibung fokussiert eher auf Industriearbeit, die andere eher auf Massenmedien. Vereinfacht gesprochen, kann man man sowohl in einer Industriegesellschaft als auch in einer Informationsgesellschaft leben – je nachdem wie man beides definiert. Die von Dir vorgeschlagene Abgrenzung ist aus meiner Sicht nicht zielführend. Man muss das gut begründen, wenn man beide Beschreibungen voneinander abgrenzen möchte.
    - Du führst denn Begriff der Autarkie bzw. des autarken Lebens ein, ohne zu erläutern, was genau das bedeutet. Geht es darum, dass einzelne Personen bzw. Familien ihren Bedarf als Selbstversorger (d.h. ohne Zugriff auf Märkte und andere Tauschformen) decken können? Ist es schon nicht mehr autark, wenn ich Gewürze (z.B. Ingwer) irgendwo eintausche anstatt sie selbst anzubauen?

    Ich denke, um irgendetwas abzuleiten, wäre eine begriffliche Präzisierung dringend geboten. Bis dahin macht eine Diskussion wenig Sinn.

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
    Ich dachte auch ein wenig an die Zeit, als noch nicht alles besetzt oder zugeteilt war.
    Dann wären wir beim germanischen Stammeswesen angelangt und dort bestand die große Mehrheit der Bevölkerung aus Bauern. Auch wenn diese Menschen oft ohne (Münz)Geld auskamen, so mussten sie die Basis ihrer Existenz in harter Arbeit selbst schaffen.

    Selbst diejenigen, die als Wikinger über die Meere zogen und somit offensiv zum Bruttosozialprodukt beitrugen und viele Tauschgüter zurück brachten, waren zu Hause in aller Regel Bauern.

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  • Amaranth
    antwortet
    Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
    Es gab schon mehr Obstbäume, die niemandem gehörten. Im Osten habe ich vor einigen Jahren noch Restbestände von Pflaumen-, Kirschen-, Walnussbäumen etc. gesehen, die öffentlich zugänglich waren. Und das Angeln oder Fischen wird sicherlich auch einfacher gewesen sein. Ich dachte auch ein wenig an die Zeit, als noch nicht alles besetzt oder zugeteilt war.
    Eine Zeit wo noch nicht alles besetzt und zugeteilt war? Da wirst du wahrscheinlich mindestens bis zu den Germanen zurückgehen müssen, eventuell sogar noch weiter. Im Mittelalter hatten sich Könige bereits zumindest Europa komplett unter den Nagel gerissen.

    Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
    Dann mussten ja die Menschen, die sich nicht versklaven ließen bzw. nicht für wenig Geld arbeiten wollten, verhungern.
    Tjoah, wie sagt man so schön? Shit happens. Wir haben unsere Gesellschaft so strukturiert, dass niemand autark leben kann. Und selbst wenn es anders wäre: Hätte die autarke Person Zugriff auf Medizin, etc.? Ich denke nicht. Und deswegen würde auch kaum jemand so leben wollen.

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
    Dann mussten ja die Menschen, die sich nicht versklaven ließen bzw. nicht für wenig Geld arbeiten wollten, verhungern.
    Japp, und wenn du eigenes Land hattest, das Dich und deine Familie wenn alles gut läuft versorgen konnte, musstest du es nach dem dritten harten Winter oder der vierten schlechten Ernte verkaufen und dich in Lehnsherrschaft begeben.

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  • T`Pau
    antwortet
    Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
    Dann mussten ja die Menschen, die sich nicht versklaven ließen bzw. nicht für wenig Geld arbeiten wollten, verhungern.
    So schreiben es die Geschichtsbücher.
    Wer nicht in einer Zunft war, konnte beispielsweise schwer in Not geraten.

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
    Dann mussten ja die Menschen, die sich nicht versklaven ließen bzw. nicht für wenig Geld arbeiten wollten, verhungern.
    Kennst du das Buch "Die Säulen der Erde" von Ken Follett? Das vermittelt einen recht guten Eindruck vom Leben im Mittelalter und wie schwierig und gefährlich das Leben selbst für einen so qualifizierten Menschen wie einen Steinmetz sein konnte. Ohne Arbeit und somit auch ohne Geld konnte man im Winter sterben.

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
    Es gab schon mehr Obstbäume, die niemandem gehörten. Im Osten habe ich vor einigen Jahren noch Restbestände von Pflaumen-, Kirschen-, Walnussbäumen etc. gesehen, die öffentlich zugänglich waren.
    Man darf in Deutschland Streuobstwiesen nicht einzäunen. Die gehören eigentlich immer jemandem. Nicht mal das was runter fiel darf man ohne Erlaubnis nehmen.

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  • Taanae
    antwortet
    Zitat von T`Pau Beitrag anzeigen
    Land gehörte schon im Mittelalter einem Edel-oder Lehnsherren. Angeln war genauso verboten wie Jagdwilderei. Das ist heute wie früher das gleiche. Wobei du heute sogar an Flüssen ohne Erlaubnis angeln darfst, das ging früher nicht.
    Dann mussten ja die Menschen, die sich nicht versklaven ließen bzw. nicht für wenig Geld arbeiten wollten, verhungern.

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  • T`Pau
    antwortet
    Land gehörte schon im Mittelalter einem Edel-oder Lehnsherren. Angeln war genauso verboten wie Jagdwilderei. Das ist heute wie früher das gleiche. Wobei du heute sogar an Flüssen ohne Erlaubnis angeln darfst, das ging früher nicht.

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