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Altruismus in der Gesellschaft

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  • monadora
    antwortet
    Zitat von Viola Beitrag anzeigen
    Verwechselst Du Selbstsucht im übertragenen Sinne von »Suche nach dem Sinn des Da-Seins in einer Identitäts- oder Lebenskrise« mit … (?)
    Es geht mir ja um Klärung der Begriffe, die Newman benutzt hat. Er sprach von "Selbstverwirklichung", nicht von "Selbstsucht". Aber vielleicht meinte er letzteres?

    Ich meinte auch nicht die Suche nach dem Sinn des Daseins, sondern den Versuch, die wirklichen Ziele, die man innerlich hat, umzusetzen.

    In den Augen der Umwelt ist das freilich oft egoistisch; Eltern können einen als egoistisch bezeichnen, wenn man einen Beruf ergreift, der einen zwar erfüllt, den die Eltern aber ablehnen.

    Wer gewohnt ist, sich der oder einer Gesellschaft anzupassen, weiß mitunter überhaupt nicht, was er selber für Ziele hat. Und dann kann diese Haltlosigkeit kommen, von der ich gesprochen habe - und die Sehnsucht danach, in einer Gruppe ganz aufzugehen und die Ziele der Gruppe oder der eigenen Nation zu realisieren.

    selbst|los <Adj.>: nicht auf den eigenen Vorteil bedacht; nicht eigennützig; die eigenen Bedürfnisse, Belange vernachlässigend: selbstlos handeln; jmdn. in selbstloser Weise unterstützen; sie ist selbstlos.
    Syn.: edel (geh.), großherzig, gut, gütig, herzensgut.


    (Duden - Das Bedeutungswörterbuch, 4. Aufl. Mannheim 2010 [CD-ROM])
    Das, was ich gefettet habe, kann ich absolut nicht als Wert ansehen. Es gibt Bedürfnisse des Individuums, die nur zum Preis seelischen Schadens vernachlässigt werden können. Unsere Kultur, die teilweise eine christliche ist, verlangte zumindest früher genau diesen Verzicht auf die eigenen Bedürfnisse.

    Natürlich müsste man jetzt eigentlich klären, welche Bedürfnisse des Menschen erfüllt werden sollten, und in welchem Alter, und welche man zu unterdrücken habe, zugunsten der "Nation".

    Ich selber kann mit dem Patriotismus wenig anfangen, sehe keinen einzigen Vorteil darin. Aber am Patriotismus packt man die Leute, für dieses und jenes.

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  • Viola
    antwortet
    Zitat von monadora Beitrag anzeigen
    Weiß nicht, ob ich mich zu sehr aus dem Fenster lehne, wenn ich sage, dass Menschen, die keine stabile Individualität haben, sondern eine labile, sich eher dazu verführen lassen, das Ego aufzugeben, ihre Individualität auch, und sich einer Gruppe und ihren Zielen total verschreiben.

    Eine "selbstlose" Gesellschaft ist für mich also mehr ein Horrorszenarium, lauter Menschen ohne Selbst, die sich leicht von Idealen verführen lassen und diese als "Selbst" in sich implantieren.

    Aber, wie gesagt: Mein Problem hier kann an den benutzten Begriffen liegen.
    Verwechselst Du Selbstsucht im übertragenen Sinne von »Suche nach dem Sinn des Da-Seins in einer Identitäts- oder Lebenskrise« mit … (?)

    selbst|los <Adj.>: nicht auf den eigenen Vorteil bedacht; nicht eigennützig; die eigenen Bedürfnisse, Belange vernachlässigend: selbstlos handeln; jmdn. in selbstloser Weise unterstützen; sie ist selbstlos.
    Syn.: edel (geh.), großherzig, gut, gütig, herzensgut.


    (Duden - Das Bedeutungswörterbuch, 4. Aufl. Mannheim 2010 [CD-ROM])


    Lieben Gruß,
    Viola
    Zuletzt geändert von Viola; 13.10.2014, 10:28.

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  • monadora
    hat ein Thema erstellt Altruismus in der Gesellschaft.

    Altruismus in der Gesellschaft

    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Ich denke das hat weniger etwas mit Patriotismus zu tun als mit dem generellen Wertesystem, in dem die Mitglieder einer Gesellschaft erzogen werden.

    Ich denke da nur an selbstlos. Wenn das generelle Wertesystem das eigene Ego und dessen Selbstverwirklichung ins Zentrum stellt, wie soll da eine selbstlose Gesellschaft entstehen?
    Auch auf die Gefahr hin, Dich missverstanden zu haben oder/und Deine Begrifflichkeit
    falsch gedeutet zu haben, beschreibe ich mal meine Schwierigkeit mit Deiner von mir zitierten Aussage:

    Ich sehe "selbstlos" und "Selbstverwirklichung" in verschiedenen Kategorien, sie sind nicht gegeneinander ausspielbar - so wie ich diese Begriffe benutze.
    "Selbstverwirklichung" bedeutet für mich nicht, dass sich das Ego verwirklicht, und es bedeutet für mich das Gegenteil von Egoismus.

    Gerade die Bereitschaft, sich selber nicht zu realisieren und sich stattdessen für bestimmte Ziele und eine bestimmte Gemeinschaft zu opfern - im Extremfall sein Leben zu opfern -, ist ein wesentliches Kriterium für faschistoide Systeme. Die Sehnsucht, sich für andere zu opfern, ist sehr hoch, auch in unserer Gesellschaft. Und wofür es Sinn macht, sich zu opfern - das lässt man sich gerne einreden.

    Insofern kann eine reife Gesellschaft nie darauf verzichten, dass die Individuen sich selber verwirklichen, und zwar ihr "Selbst", ihre ureigene Individualität.

    Weiß nicht, ob ich mich zu sehr aus dem Fenster lehne, wenn ich sage, dass Menschen, die keine stabile Individualität haben, sondern eine labile, sich eher dazu verführen lassen, das Ego aufzugeben, ihre Individualität auch, und sich einer Gruppe und ihren Zielen total verschreiben.

    Eine "selbstlose" Gesellschaft ist für mich also mehr ein Horrorszenarium, lauter Menschen ohne Selbst, die sich leicht von Idealen verführen lassen und diese als "Selbst" in sich implantieren.

    Aber, wie gesagt: Mein Problem hier kann an den benutzten Begriffen liegen.
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