Die Zukunft der Sprache - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Die Zukunft der Sprache

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Spocky
    antwortet
    Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
    Englisch ist heute in vielen Bereichen die nützlichste Verkehrssprache, das bedeutet aber noch lange nicht, das sie deshalb dominante lokale Sprachen verdrängen wird.
    Kurz- und mittelfristig wird das auch sicherlich noch nicht passieren, aber langfristig wird sich schon ein ziemlicher Einheitsbrei rauskristallisieren, der im Wesentlichen auf dem Englischen basiert und mit Wörtern aus anderen Sprachen gespickt sein wird in Abhängigkeit davon, wie viele Neuerungen und Erfindungen aus dem entsprechenden Sprachraum kommen.

    Deutsch wird da IMHO leider in der nächsten Zeit recht wenig neues Beitragen, da wir ja lieber selbst alles gleich verenglischen, was wir erfinden.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Enas Yorl
    antwortet
    Zitat von Psi-Warden Beitrag anzeigen
    Ich denke, in Zukunft sprechen die meisten Menschen eine neue Weltsprache,
    Das bezweifle ich, den ich glaube nicht das die verschiedenen Kulturen der Menschheit sich zu einem Einheitsbrei vermischen werden. Bei den verschiedenen Kulturkreisen, werden auch die dominierenden Sprachen erhalten bleiben.

    Zitat von Psi-Warden Beitrag anzeigen
    die aus modernem Englisch mit Mandarin- und Hindi-Slang besteht
    Mandarin ist eine Tonsprache, bei der sich mit einer Änderung der Silbentöne die Bedeutung des Wortes verändert. So etwas mit Englisch zu vermischen, funktioniert nur für Menschen die auch Mandarin sprechen.

    Zitat von Psi-Warden Beitrag anzeigen
    Englisch ist schon heute die Weltsprache,
    Englisch ist heute in vielen Bereichen die nützlichste Verkehrssprache, das bedeutet aber noch lange nicht, das sie deshalb dominante lokale Sprachen verdrängen wird.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Psi-Warden
    antwortet
    Ich denke, in Zukunft sprechen die meisten Menschen eine neue Weltsprache, die aus modernem Englisch mit Mandarin- und Hindi-Slang besteht, so in etwa wie in "Firefly". Englisch ist schon heute die Weltsprache, ich merke es im Alltag sehr, denn im Internet verwende ich es extrem oft und die meisten Medien die ich konsumiere (Filme, Bücher, Spiele, Musik) sind auch englischsprachig da sie größtenteils aus den USA stammen. China und Indien hingegen sind die bevölkerungsreichsten Nationen der Welt und entwickeln sich immer weiter.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Spocky
    antwortet
    Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen
    Wie kannst Du nur so einen Begriff benutzen, Wirbelstürmle-Schwesterle?


    Ich bin ja der Meinung, man kann Anglizismen und Lehnwörter nicht ganz gleich setzen, denn Lehnwörter wurden längst für den deutschen Sprachgebrauch verändert und man braucht heute bei vielen Sachen schon Experten, um das überhaupt noch zu erkennen. Ziegel hat zum Beispiel mit Tegula auch nicht mehr allzu viel gemein

    Einen Kommentar schreiben:


  • Thomas W. Riker
    antwortet
    Zitat von Twister-Sister Beitrag anzeigen
    (waaaah schon wieder ein Anglizismus).
    Wie kannst Du nur so einen Begriff benutzen, Wirbelstürmle-Schwesterle?

    Einen Kommentar schreiben:


  • Tibo
    antwortet
    Zitat von Twister-Sister Beitrag anzeigen
    Aber ich gebe zu, dass mir zu viel "Anglizismen" manchmal auch auf den Senkel gehen. Wieso muss man "Handout" sagen, wo Handzettel oder nur Zettel auch reicht?
    Was ist gewonnen, wenn wir ein Wort aus dem Englischen durch ein Wort aus de Lateinischen ersetzen? Zettel kommt von schedula bzw. scida
    Zitat von Twister-Sister Beitrag anzeigen
    Man(n und Frau!) muss nicht immer "multi-tasking-fähig" sein (waaaah schon wieder ein Anglizismus).
    Multi ist natürlich auch wieder lateinisch und task kommt vom nord französischen tasque. Das ist eher ein Francolatizsmus denn ein Anglizismus.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Twister-Sister
    antwortet
    Trottoir? Ja klar! Gibts auch im Schwäbischen Genauso wie der "Blaffo" oder besser gesagt: Plafond (Decke eines Raums). Und natürlich zeigt man über die Straße und sagt in BW gerne mal "wiesawie" - vis a vis.
    Ach... im Schwäbischen gibts 'ne Menge Begriffe, die von ÜBERALL herkommen.
    Meschugge, mies, Mischboge, nicht ganz "koscher" - kommt aus dem Jiddischen
    Fazzolettle - das Taschentuch - kommt aus dem Italienischen.
    Man könnte meinen Schwäbisch wäre eine Weltsprache *ggg*. Auf jeden Fall gehört da wirklich mehr dazu als überall ein "le" dazu zu hängen

    Aber ich gebe zu, dass mir zu viel "Anglizismen" manchmal auch auf den Senkel gehen. Wieso muss man "Handout" sagen, wo Handzettel oder nur Zettel auch reicht? Ach in manchen Branchen ist diese Flut an ach so tollen "stylischen" Begriffen doch auch nur Angeberei *abwink*. Wir reden da noch nicht mal mehr von Fachbegriffen.
    Ach... oder alles mit den Bei-Wörtern "to go". Das ist echt eine Plage. Coffee to go, Müsli to go, Was-weiß-ich-was-alles-"to go". Leute, macht nicht alles "to go" - das ist ungesund. Ja wirklich. Nehmt euch Zeit für EINE Sache. Wenn man alles so nebenher macht, wo bleibt da noch der Genuss und/oder die Konzentration? Man(n und Frau!) muss nicht immer "multi-tasking-fähig" sein (waaaah schon wieder ein Anglizismus).

    Einen Kommentar schreiben:


  • Spocky
    antwortet
    Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
    Es gab Zeiten da war es für einen preußischen König normal seinen Hof auf Französisch zu führen.
    (Ins Deutsche übersetztes) Zitat Friederich der Große: "Das Deutsche ist ein barbarischer Jargon, gerade noch geeignet, um mit seinen Pferden zu sprechen."
    (Um so witziger, wie gerne sich heute Deutschnationale auf diesen Mann beziehen.)
    Das galt aber nicht nur für die Preußen, das war bei den HAbsburgern auch nicht unüblich. Sisis berühmte "Vorahnung" ihres Todes hat sie ja auch auf französisch gemacht.

    Ich denke, dass der Umfang des Einflusses den Latein und Französisch auf die deutsche Sprache genommen haben nicht kleiner war als der des Englischen heute, sondern wohl eher größer.
    Nur geht heute entsprechend der schnellebigeren Zeit alles etwas zügiger von statten und vor allem erfassen solche Entwicklungen breitere Bevölkerungsschichten die früher in ihren Dörfchen saßen und Jahrzehnte und Jahrhunderte ihre Dialekte sprachen.
    Latein hatte aufs Deutsche mehr als ein Jahrtausend lang Einfluss. Beim Englischen sind es allenfalls Jahrzehnte bisher.

    Auch im 20. Jahrhundert gabs da schon andere Trends.
    In den 1920ern sprach man wie heute noch in der Schweiz auch von "dem Trottoir", wenn man den Bürgersteig/Gehweg meinte.
    Etc.
    Das lief im Süden noch bis in die 80er. In meiner Kindheit waren derlei französissche Begriffe auch in meinr Gegend nicht unüblich. Man sagte damals auch beispielsweise noch Mannequin statt Model.

    Und anders herum sind wie gesagt die slawischen Sprachen voll mit deutschen Lehnwörtern die heute zum normalen alltäglichen Wortschatz zählen und von den Sprechern nicht mehr als fremd identifiziert werden.
    und in jüngerer Zeit?

    Ich halte das für die reinste Übertreibung ein Bild zu zeichnen wo sich das Deutsche mit dem Englischen zur Unkenntlichkeit vermischt.
    Es ist außerdem an jedem selbst wie er spricht und schreibt und sowas lebendiges wie Sprache durch staatliche Komissionen regeln zu lassen (Rechtschreibung mal ausgenommen) finde ich persönlich völlig fehl am Platze.
    Die Zeit wird das zeigen.

    Einen Kommentar schreiben:


  • C.Baer
    antwortet
    Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
    Das ist aber aktueller Stand der Wissenschaft. D.h. in dem allgemeinen Sprachensterben - welches ja aktuell schon stattfindet - wird nicht nur die Verbreitung des Englischen weiter zunehmen, sondern es werden einige andere Sprachen global gesehen ebenfalls massiv an Bedeutung gewinnen. Ansätze dazu sieht man im Internet (der prozentuale Anteil der englischsprachigen Seiten nimmt rapide ab) oder auch im Fremdsprachenunterricht einiger Länder (nicht jeder Brasilianer lernt Englisch als 1. Fremdsprache, man hat in der Schule die Wahl zwischen Englisch und Spanisch).

    Einen guten Überblick gibts z.B. hier:
    Weltsprachen: Goodbye English - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wissenschaft

    Manche gehen sogar noch weiter und propheizeien den Untergang des Englischen als Lingua Franca:
    Das Ende des Englischen als Weltsprache - Telepolis

    Abgesehen davon kannst Du meine Position eh nicht "völlig falsch" einschätzen da sich in Deinem weiteren Beitrag ja zeigt dass wir im Großen und Ganzen dieselben Ansichten haben

    Das alles kann natürlich nur ein Ausblick in die sehr nahe Zukunft sein (vielleicht 50 Jahre) und dann natürlich nur unter dem Gesichtspunkt dass sich Geschichte so entwickelt wie vorhergesehen (und das tut sie doch immer ).

    Und doch, die aktuelle (!) Dominanz des Englischen, d.h. seit dem Ende des 2. WK, ist einzig auf die USA zurückzuführen (Das sieht man schon daran dass Deutsche heutzutage eher mit US-amerikanischem Dialekt sprechen wenn sie Englisch benutzen). Aber das ist eigentlich allgemeiner Konsens in der Wissenschaft, dass historisch betrachtet das britische Empire die Verbreitung des Englischen ermöglicht hat, in der jüngeren Geschichte jedoch primär die wirtschaftliche Vormachtstellung der USA auch die Vormachtstellung des Englischen gesichert hat. Wundert mich dass Du davon anscheinend noch nicht gehört hast.
    Also die Aritkel die du verlinkt hast überzeugen mich nicht.

    Der erste Artikel sagt lediglich aus, dass Englisch eine wichtige Zweitsprache für jedermann auf der Erde bleiben, aber mittelfristig nicht die Sprache sein wird mit der man immer und überall weiter kommt.
    Das ist ja durchaus eine realistische Einschätzung und das bezeichnet sicher keine Rückentwicklung vom heutigen Stand, sondern lässt ganz im Gegenteil viel Raum für Weiterentwicklungen.

    Den zweiten Artikel halte ich für sehr tendenziös und gehaltlos.
    Nur weil z.B. die chinesische Bevölkerung sehr groß ist und China unter die reichen Industrienationen aufsteigt, sagen diese bloßen Verhältniszahlen überhaupt nichts über die Wichtigkeit der dem Westen wesensfremden chinesischen Sprache im internationlen wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Leben/Kontakt aus.
    Eine Bereitschaft anzufangen flächendeckend Mandarin zu lernen besteht im Westen und der sonstigen Welt nicht ansatzweise.
    Ich glaube eher da schmeckt jemandem die weite Verbreitung von Englisch als nüchterne internationale Verständigungssprache ohne linguistische Schnörkel und noch dazu mit böser "amerikanischer Aussprache" nicht, und man versucht irgendeine Entwicklung zu konstruieren die dem eigenen Empfinden Besserung verspricht.

    Der entscheidende Punkt ist nämlich, dass Englisch zwar natürlich durch die sich nachfolgenden politischen Vormachtstellungen von Britischem Empire und USA in der Welt Weltsprache wurde, es heute aber wie ich schon schrieb aus Zweckmäßigkeit heraus bleibt, ohne dass das noch eine politische Frage wäre.
    Die Wirtschaftsunternehmen und Wissenschaftler der Welt haben hier eine gemeinsame Sprache in der sie sich austauschen können.
    Da ist der Punkt längst überschritten wo man sagen könnte: "Ja, wechseln mir mal auf Russisch, weil jetzt Moskau unsere Sympathie hat und nicht mehr Washington."
    Das Englische ist längst eine lingua franca geworden auch ganz ohne jedes politische Gewicht einer USA, genau wie Latein dies noch fast ein Jahrtausend nach dem Untergang des weströmischen Reiches war.
    Einfach weil es jetzt alle können, man sich einmal drauf geeinigt hat, das System so läuft und die Alternativkosten für einen irgendwie ideologisch begründeten Wechsel viel zu hoch wären.
    Das ist ja im wesentlichen das was ich auch schon in meinem letzten Beitrag geschrieben habe.

    Ich will ja nicht behaupten Englisch müsste unausweichlich alleinige Sprache der ganzen Menschheit werden.
    Bis es mal so weit ist vergehen sowieso 1000 oder 2000 Jahre und was dann ist kann niemand von uns ansatzweise seriös vorraussehen.
    Wir überblicken heute vielleicht ungefähr die 200 Jahre die vor uns liegen und für diese Zeit liegt die wachsende Bedeutung und die Blüte von Englisch als globale Wissenschafts- und Handelssprache aus meiner Sicht auf der Hand.
    (So lange keine extremen (nuklearen) Kriege Europa und Nordamerika gleichermaßen vernichten.)
    Zuletzt geändert von C.Baer; 20.12.2014, 13:20.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Tibo
    antwortet
    Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
    Das ist aber aktueller Stand der Wissenschaft. D.h. in dem allgemeinen Sprachensterben - welches ja aktuell schon stattfindet - wird nicht nur die Verbreitung des Englischen weiter zunehmen, sondern es werden einige andere Sprachen global gesehen ebenfalls massiv an Bedeutung gewinnen.
    Was du Stand der Wissenschaft nennst ist die Annahme eines Linguisten darüber wie sich die Qualität von Software entwickelt und welche soziologischen Auswirkungen das hat. Das ist als würde ein Arzt prognostizieren wie sich Wettervorhersageprogramme entwickeln, als Reaktion darauf erklären wie sich das Fahrverhalten der Autofahrer ändert und zum Schluss kommen, dass es in 50 Jahren weniger Bedarf für Unfallchirurgen gibt.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Wenn das ganze Gejaule über den "Verfall der deutschen Sprache" etc. wenigstens nicht immer aus exakt derselben Ecke käme, in der man sich sonst dauernd über Gender_gap und Frau Professorin aufregt. Letztlich sind das genau dieselben lächerlichen Forderungen nach - am besten staatlich verordneter - "Sprachhygiene".
    Zuletzt geändert von Gast; 20.12.2014, 13:21.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
    Das schätzt du aus meiner Sicht völlig falsch ein.
    Das ist aber aktueller Stand der Wissenschaft. D.h. in dem allgemeinen Sprachensterben - welches ja aktuell schon stattfindet - wird nicht nur die Verbreitung des Englischen weiter zunehmen, sondern es werden einige andere Sprachen global gesehen ebenfalls massiv an Bedeutung gewinnen. Ansätze dazu sieht man im Internet (der prozentuale Anteil der englischsprachigen Seiten nimmt rapide ab) oder auch im Fremdsprachenunterricht einiger Länder (nicht jeder Brasilianer lernt Englisch als 1. Fremdsprache, man hat in der Schule die Wahl zwischen Englisch und Spanisch).

    Einen guten Überblick gibts z.B. hier:
    Weltsprachen: Goodbye English - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wissenschaft

    Manche gehen sogar noch weiter und propheizeien den Untergang des Englischen als Lingua Franca:
    Das Ende des Englischen als Weltsprache - Telepolis

    Abgesehen davon kannst Du meine Position eh nicht "völlig falsch" einschätzen da sich in Deinem weiteren Beitrag ja zeigt dass wir im Großen und Ganzen dieselben Ansichten haben

    Das alles kann natürlich nur ein Ausblick in die sehr nahe Zukunft sein (vielleicht 50 Jahre) und dann natürlich nur unter dem Gesichtspunkt dass sich Geschichte so entwickelt wie vorhergesehen (und das tut sie doch immer ).

    Und doch, die aktuelle (!) Dominanz des Englischen, d.h. seit dem Ende des 2. WK, ist einzig auf die USA zurückzuführen (Das sieht man schon daran dass Deutsche heutzutage eher mit US-amerikanischem Dialekt sprechen wenn sie Englisch benutzen). Aber das ist eigentlich allgemeiner Konsens in der Wissenschaft, dass historisch betrachtet das britische Empire die Verbreitung des Englischen ermöglicht hat, in der jüngeren Geschichte jedoch primär die wirtschaftliche Vormachtstellung der USA auch die Vormachtstellung des Englischen gesichert hat. Wundert mich dass Du davon anscheinend noch nicht gehört hast.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Schatten7
    antwortet


    wenn sowas in Deutschland normal wird und sich keiner aufregt sondern jeder lacht dann sind wir wieder normal^^

    Einen Kommentar schreiben:


  • 3of5
    antwortet
    Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
    Das ist im französischen übrigens auch so, die haben auch so ein Komitee. Computer werden dort beispielsweise Ordinateur genannt.
    Allerdings ist dieser Sprachpurismus schon ulkig angesichts der Tatsache, dass Französisch nur ein stark degeneriertes Vulgärlatein ist, das einst als Fremdsprache nach Gallien gekommen ist.

    Einen Kommentar schreiben:


  • C.Baer
    antwortet
    @ Spocky und @ V-o-l-k-e-r:

    Spocky:

    Es kamen nie so schnell so viele Begriffe ins Deutsche. Was ist denn, wenn sich unsere Sprache kaum mehr vom Englischen unterscheidet? Ist es dann noch deutsch, oder bereits eine englische Unterart?
    Volker:
    D.h. wir haben zwar einige bedenkliche Entwicklungen und wie erwähnt würde ich es schon begrüßen wenn wir in Deutschland ein Komitee hätten welches sich damit beschäftigt Fremdwörter durch deutsche Wortneuschöpfungen zu ersetzen, aber vom Untergang unserer Sprache sind wir noch weit entfernt.

    Es gab Zeiten da war es für einen preußischen König normal seinen Hof auf Französisch zu führen.
    (Ins Deutsche übersetztes) Zitat Friederich der Große: "Das Deutsche ist ein barbarischer Jargon, gerade noch geeignet, um mit seinen Pferden zu sprechen."
    (Um so witziger, wie gerne sich heute Deutschnationale auf diesen Mann beziehen.)

    Ich denke, dass der Umfang des Einflusses den Latein und Französisch auf die deutsche Sprache genommen haben nicht kleiner war als der des Englischen heute, sondern wohl eher größer.
    Nur geht heute entsprechend der schnellebigeren Zeit alles etwas zügiger von statten und vor allem erfassen solche Entwicklungen breitere Bevölkerungsschichten die früher in ihren Dörfchen saßen und Jahrzehnte und Jahrhunderte ihre Dialekte sprachen.

    Auch im 20. Jahrhundert gabs da schon andere Trends.
    In den 1920ern sprach man wie heute noch in der Schweiz auch von "dem Trottoir", wenn man den Bürgersteig/Gehweg meinte.
    Etc.
    Und anders herum sind wie gesagt die slawischen Sprachen voll mit deutschen Lehnwörtern die heute zum normalen alltäglichen Wortschatz zählen und von den Sprechern nicht mehr als fremd identifiziert werden.

    Ich halte das für die reinste Übertreibung ein Bild zu zeichnen wo sich das Deutsche mit dem Englischen zur Unkenntlichkeit vermischt.
    Es ist außerdem an jedem selbst wie er spricht und schreibt und sowas lebendiges wie Sprache durch staatliche Komissionen regeln zu lassen (Rechtschreibung mal ausgenommen) finde ich persönlich völlig fehl am Platze.

    Niemand wird daran gehindert Kampagnen zur deutschen Sprachpflege stärker in die Öffentlichkeit zu tragen.
    Ich für meinen Teil fühle mich bei gepflegtem Multi-Kulti am wohlsten.

    Wovon ich irgendein Assi-Gewäsch nach der Machart "Äh Alda ... du Chabbo, weißt du wer der Babo ist?" natürlich ausnehme.
    (Bin ja der Meinung man sollte Leuten nach solchen Sätzen immer ein Stück Seife hinhalten: "Hier, für den Mund.")
    Aber auch da sollte man sich nicht einbilden in bildungsfernen Haushalten wäre früher besser gesprochen worden - nur anders.
    Viele Leute lassen sich da gerne täuschen weil die geballte Primitivität früher nicht in der Form in Literatur und vor allem Film Eingang gefunden hat wie heute.
    Da sieht man ein extrem geschöntes Bild der Vergangenheit, gerade des 19. und frühen 20. Jahrhunderts.

    Alles in allem gibt es da in meinen Augen überhaupt kein Problem mit der Sprache, nur eine wertfreie und im Zuge der Internationalisierung sogar positive Entwicklung.
    Den Gedanken von "reinen Nationalsprachen" halte ich ganz grundlegend für einen Denkfehler.

    @ Volker:

    Ich glaube in mancherlei Hinsicht ist der Zenit des Englischen als unangefochtene Weltsprache sowieso überschritten, ähnlich wie der Status der USA als einzige Weltmacht so langsam zu Ende geht. Mit steigender wirtschaftlicher Bedeutung von Südamerika, dem arabischen Raum, China, sowie Indien, werden auch deren Sprachen an Bedeutung zunehmen.
    Das schätzt du aus meiner Sicht völlig falsch ein.
    Das Englische ist heute nicht in erster Linie als Sprache der USA Weltsprache.
    Das ist keine politische Position die mal eben so wechseln kann, sondern eine historische Gewöhnungsfrage.
    Das Englische als einmal gefundener Konsens wird durch die Zweckmäßigkeit gestützt.

    Und gerade Indien als ehemaliger Teil des Empire ist eines der besten Beispiele dafür wie Englisch dauerhaft von Sprechern einer völlig anderen Muttersprache adaptiert werden kann.
    Englisch spielt in dem Land eine sehr große Rolle.

    Bedingt Recht gebe ich dir bei der arabischen Welt und den Chinesen.
    Auch die benutzen auf dem internationalen Parkett alle aus Zweckmäßigkeit die Weltsprache Englisch, aber im Alltag ist Englisch natürlich erst mal vor allem die Sprache der westlichen Welt.
    Die Chinesen haben traditionell sowieso immer schon ein ganz anderes Weltbild, das ihr riesiges Land in die Mitte der Welt stellt.
    Die waren nie auch nur im entferntesten eurozentrisch ausgerichtet.
    Und langsam liegt da auch wieder die wirtschaftliche Kraft vor um sich nach 200 Jahren des Schwächelns erneut als Weltmacht zu begreifen.

    Einen Kommentar schreiben:

Lädt...
X