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Der Pakt für Deutschland und die Massenarbeitslosigkeit

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    Der Vergleich mit den Naturvölkern hinkt IMO dann doch ein wenig, weil hier ja auch eine soziale Kontrolle dadurch gegeben ist, daß jeder jeden kennt. Dort geht es ja eher familiär zu, und innerhalb einer familie ist man auch eher geneigt zu teilen. Deswegen funktioniert so etwas mit sehr kleinen Gesellschaften recht gut, mit einer anonymen massengesellschaft ist das schon wieder was ganz anderes.

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      Das funktioniert ja auch in Stammverbänden bzw. hat funktioniert, bevor man sie ausrottete, wo schon tausende Menschen zusammen kamen. Ist die Frage, ob diese annonyme Massengesellschaft wirklich zwingend ist und/oder nicht Teil des Problems "Kapitalismus/Materialismus/Egoismus" ist, den hier alle gegen die Sozialdemokratie (so möchte ich das einfach mal bezeichnen) zu Felde führen.

      Es stimmt dann natürlich schon der Leitsatz "Small states are best states." Weshalb ich persönlich ja die Meinung vertrete, dass eine Föderation aus kleinen Staaten, die nicht mehr als 10-15 Millionen Einwohner umfassen, immer besser laufen würde, als solche Megamonster wie China oder auch schon die BRD. Auch in europäischer Superstaat ist in dem Sinne nicht sinnvoll. Was ich da finde, ist dass die USA da doch ein ganz gutes Modell einer "Föderation" vorlegen. In Utopien in der Literatur bzgl. Sozialdemokratien, "Abstimmen, wo es einen betrifft", nachhaltige Wirtschaft usw. taucht das "Small-States"-Prinzip schon eher auf. (z.B. Ecotopia - Ernest Callenbach, ich weiß hab ich schon erwähnt, ist aber IMHO so ein gutes Buch, weil unterhaltsam und visionär)
      Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
      Makes perfect sense.

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        Zitat von EREIGNISHORIZON
        Du setzt in dener Argumentation scheinbar voraus, dass alle Menschen gleich sind und auch gleich handeln, bzw. denken. Das tuns sie aber nicht.
        Nein und ich verstehe weder, wie du darauf kommst, dass ich davon ausgehe, noch worauf überhaupt dieser Kritikpunkt am Marxismus - der ja andauernd wiedergekäut wird - beruht und wie er entstanden ist.
        Zitat von EREINGNISHORIZONT
        Selbst wenn alle genug haben könnten, da ja im Gegensatz zu früheren Zeiten genug vorhanden ist, wird es immer einzelne geben, die sich nicht an so eine sicherlich redliche Verhaltensform richten werden. Es wird immer die Jagd nach dem eigenen Vorteil bestehen
        Und? Wo ist das Problem? Die Ursache für Klassengesellschaften ist nicht die Jagd nach dem eigenen Vorteil, sondern Klassengesellschaften ermöglichen einer Minderheit massive Vorteile auf Kosten der Mehrheit zu erlangen - die wiederum keinerlei oder so gut wie keine Vorteile "erjagen" kann. Die meisten Kapitalisten sind nicht deshalb Kapitalist, weil sie grössere Egoisten oder gar irgendwie anderen Menschen überlegen wären, sondern weil sie als Mitglied dieser Klasse geboren wurden und es so sehr, sehr leicht hatten, selbst Ausbeuter zu werden.
        Zitat von Velra Haneck
        Also jetzt mal ein fiktives Beispiel das viellecht die Frage deutlicher macht :

        Nehmen wir an in Deutschland wird diese Art der Demokratie nun eingeführt und zwar nur in Deutschland weil sich sonst noch kein Staat hierzu entschlossen hat .
        Kurze Antwort: in diesem fiktiven Beispiel, wäre der Sozialismus zum Scheitern verurteilt (bitte aber trotzdem die lange Antwort zu lesen, weil ich dieses fiktive Beispiel für unrealistisch halte).

        Lange Antwort: Wenn man dem Lauf der Geschichte betrachten, dann kommen isolierte Revolutionen nur in schwächeren, ärmeren Staaten vor. In diesen kann kein Sozialismus überleben, wenn sie isoliert bleiben, weil a) ihre wirtschaftliche Basis zu gering ist und b) der Sozialismus wahrscheinlich durch Invasion einer der Grossmächte wieder zerstört würde. Letzteres ist übrigens in Russland passiert, wo eine Invasion aller damaligen Grossmächte - die die Weissen unterstützt haben - die ökonomische Grundlage und die soziale Basis der Revolution zerstört hat. Diese Invasion konnte zwar zurückgeschlagen werden und die rechtsradikalen Verbände im Bürgerkrieg besiegt werden, aber der Arbeiterstaat wurde so weit geschwächt und war durch den Krieg so weit degeneriert, dass die Arbeiterklasse gegen die Konterrevolution Stalins wehrlos war.

        Es ist sehr unwahrscheinlich, dass es eine Revolution in einer der Grossmächte (z.B. die BRD) gibt, ohne dass es in anderen Grossmächten ebenfalls zu einer revolutionären Krise kommt. Die Wirtschaft ist weltweit stark vernetzt, was bedeutet, dass wirtschaftliche Krisen nahezu synchron in allen Staaten erfolgen. Eine Revolution ist am wahrscheinlichsten in einer Wirtschaftskrise, die zu einer politischen Krise wird, z.B. da die Herrschenden keine Antwort auf die Krise haben und durch irgend etwas delegitimiert oder sonst geschwächt sind.

        Wenn es also in einer Grossmacht (wie der BRD) zu einer Revolution kommt, gibt es in anderen Staaten ebenfalls zumindest eine Wirtschaftskrise, die noch zusätzlich durch das Wegbrechen des Marktes in dem revolutionären Staat verschärft wird. Die Revolution wäre zudem ein massiver Ansporn für die Unterdrückten in diesen Staaten, ebenfalls eine Revolution durchzuführen. Ich spreche hier übrigens nicht von einer Theorie. Die Revolution in Russland 1917 - obwohl Russland nicht zu den wirtschaftlichen Grossmächten gehörte - war ein Ansporn für zahlreiche revolutionäre Bewegungen und Massenstreiks von den damaligen Kolonien über kleinere Staaten wie Österreich, Ungarn, Italien und Spanien bis hin zu wirtschaftlichen Grossmächte wie Deutschland (Novemberrevolution, Münchner Räterepublik, Rote Armee im Ruhrgebiet, bis hin zur revolutionären Situation Ende 1923) und Grossbritannien (Generalstreiks 1919 und 1926).

        Deshalb meine ich auch, dass die "Globalisisierung" dem Sozialismus nützt, da sie die Staaten immer enger wirtschaftlich verknüpft und voneinander abhängig macht, eine gewaltige Arbeiterklasse entstanden ist, die auch durch die modernen Kommunikationsmittel in Kontakt steht. Ein gutes Beispiel ist doch, dass es heute nicht nur internationale Treffen von Wirtschaftsbonzen, sondern auch internationale Treffen der Arbeiterbewegung, Bauerngruppen und anderer Unterdrückter gibt. Ein weiteres gutes Beispiel wären die internationalen Demonstrationen, die auf diesen internationalen Treffen (Sozialforen) organisiert wurden, im Februar 2003 gegen den Irak-Krieg: dies waren die grössten gemeinsamen Demonstrationen weltweit, die es je gab. Die Chancen für eine weltweite Revolution für den Sozialismus sind also deutlich gestiegen.
        Zuletzt geändert von max; 31.03.2005, 07:44. Grund: Unsinn korrigiert
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          Im letzten Satz ist bestimmt Kapitalismus gemeint.
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            Zitat von max
            Nein und ich verstehe weder, wie du darauf kommst, dass ich davon ausgehe, noch worauf überhaupt dieser Kritikpunkt am Marxismus - der ja andauernd wiedergekäut wird - beruht und wie er entstanden ist.[...]
            Belehre mich eines besseren. Ich behaupte nicht die Weisheit gefressen zu haben. Ich kenne wenig von den Thesen Marxs und habe das auch mehrmals erwähnt. Es ist einfach ein Gefühl, welches ich habe, lese ich deine Anmerkungen. Ob es deshalb gerechtfertigt ist, sei dahingestellt.

            Mein Gefühl sagt mir, dass soziale Fairness auch anders zu erreichen ist, als über die Auflösung von Klassen. Die hat es schon immer gegeben in der Geschicte der Menschheit und ist auch in der Tierwelt zu beobachten. Die größten Brocken bekommt der Klügere und oft auch der Stärkere, wobei ersteres sicherlich der größere Vorteil ist.

            Da nun der Mensch über mehr Fähigkeiten verfügt, so hoffe ich es mal, muss es doch möglich sein, diese Klassenunterschiede durch soziale Fairness zu kompensieren. Ob das nun mit dem Modell von Mex gelingen mag, weiss ich nicht, ich bezweifel nur, dass eine klassenlose Gesellschaft funktionieren kann.
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              Zitat von EREIGNISHORIZONT
              Belehre mich eines besseren.
              Dies ist mir nicht möglich, da ich nicht verstehe, woher dieses dauernd wiederholte Argument kommt und worauf es beruht.
              Zitat von EREIGNISHORIZONT
              Mein Gefühl sagt mir, dass soziale Fairness auch anders zu erreichen ist, als über die Auflösung von Klassen.
              Du musst aber zugeben, dass dein Gefühl kein gutes Argument ist.
              Zitat von ERGEINISHORIZONT
              Die [Klassen]hat es schon immer gegeben in der Geschicte der Menschheit und ist auch in der Tierwelt zu beobachten.
              In der Tierwelt gibt es bei den meisten Arten nichts, was man mit menschlichen Klassen vergleichen könnte. Am ehesten gibt es Klassen bei staatenbildenden Insekten, z.B. Ameisen, Bienen und Termiten. In der Geschichte der Menschheit hat es auch nicht immer Klassen gegeben, sondern alle Gesellschaften vor der Agrarrevolution waren klassenlos und solche Gesellschaften überlebten bis ins 20. Jahrhundert.
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                Zitat von Harmakhis
                Es stimmt dann natürlich schon der Leitsatz "Small states are best states." Weshalb ich persönlich ja die Meinung vertrete, dass eine Föderation aus kleinen Staaten, die nicht mehr als 10-15 Millionen Einwohner umfassen, immer besser laufen würde, als solche Megamonster wie China oder auch schon die BRD. Auch in europäischer Superstaat ist in dem Sinne nicht sinnvoll. Was ich da finde, ist dass die USA da doch ein ganz gutes Modell einer "Föderation" vorlegen. In Utopien in der Literatur bzgl. Sozialdemokratien, "Abstimmen, wo es einen betrifft", nachhaltige Wirtschaft usw. taucht das "Small-States"-Prinzip schon eher auf. (z.B. Ecotopia - Ernest Callenbach, ich weiß hab ich schon erwähnt, ist aber IMHO so ein gutes Buch, weil unterhaltsam und visionär)
                Wie du schon geschrieben hast in Utopien. Und dann noch alle "Stadt"-Staaten an die anderen anzupassen(gleiche System) dürften das größte Unternehmen sein.

                Und wie sieht es mit globalen Entscheidungen aus? Diese Entscheidungen gehen über die Grenzen der Mini-Staaten hinaus. Wir groß sollen Welträte, ähnlich UN sein? Mit zig tausenden Vertretern?

                Also sehr kompliziert und schwer unter einen Hut zu bekommen......

                Zitat von Max
                Dies ist mir nicht möglich, da ich nicht verstehe, woher dieses dauernd wiederholte Argument kommt und worauf es beruht
                Was wohl daran liegt das sich das alles vernünftig/gerecht anhört aber auf der anderen Seite zu idealistisch-utopisch klingt und immer wieder neue Fragen aufwirft. Es wird kein System geben welches Alheilmittel für politische, soziale und wirtschaftliche Probleme ist. Man kann nicht einfach alle Schlechtigkeiten auf der Welt ausknipsen.

                In der Tierwelt gibt es bei den meisten Arten nichts, was man mit menschlichen Klassen vergleichen könnte. Am ehesten gibt es Klassen bei staatenbildenden Insekten, z.B. Ameisen, Bienen und Termiten. In der Geschichte der Menschheit hat es auch nicht immer Klassen gegeben, sondern alle Gesellschaften vor der Agrarrevolution waren klassenlos und solche Gesellschaften überlebten bis ins 20. Jahrhundert.
                Er meint wohl das "Gesetz des Stärkeren" und natürliche Rangordnungen(hatte ich auch schonmal genannt). Richtige Klassen gibt es bei den Tieren nicht. Bei Insekten das sind eher unbewußte Klassen die genetisch determiniert sind und nicht auf Stärke, Macht - und Leistungsaspekte zurückzuführen.

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                  Zitat von Skymarshall
                  Er meint wohl das "Gesetz des Stärkeren" und natürliche Rangordnungen
                  Aber diese sind nicht die Basis für Klassengesellschaften und schon gar kein Argument dafür, dass es immer Klassengesellschaften geben wird. Und es gab wie gesagt menschliche Gesellschaften ohne Klassen.
                  Zitat von Skymarshall
                  Es wird kein System geben welches Alheilmittel für politische, soziale und wirtschaftliche Probleme ist. Man kann nicht einfach alle Schlechtigkeiten auf der Welt ausknipsen.
                  Alle natürlich nicht, aber man kann die Unterdrückung und Ausbeutung in Klassengesellschaften und die spezifischen Probleme dieser Gesellschaften (z.B. Kriege) beenden, was schon ein gewaltiger Fortschritt wäre.
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                    Das hört sich ja nicht gerade sehr optimistisch an. Was die Körperschaftssteuer genau ist weiß ich leider gar nicht. Im letzten Artikel finde ich die Gewerkschaftsarbeit ein wenig zu streng kritisiert. Sie sind immerhin noch die einzigen die sich aktiv für Arbeitnehmer einsetzen. Dabei spreche ich aus eigener Erfahrung, bin nämlich Gewerkschaftsmitglied. Wenn es die Gewerkschaften nicht gäbe dann hätten wir schon lange keinen Kündigungsschutz mehr und Lohndumping ohne Ende.

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