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[Meinung gefragt] Ist die CDU/CSU für die Außenpolitik kompetent genug um...

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    #61
    Zitat von max
    Logisch?! Ich zitiere das Grundgesetz:
    Max, ich hab "Angriffsarmee" in Anführungszeichen gesetzt. Ich wollte verdeutlichen das es heutzutage keinen Sinn mehr macht die Bundeswehr so zu erhalten wie es vor 30 Jahren notwendig war. Heute gibt es andere Bedrohungen die nicht an unseren Grenzen stehen. Es wird uns höchstwahrscheinlich niemand mehr direkt angreifen. Nichts desto trotz sind wir gefährdet, v.a. durch Terrororganisationen die etwas gegen unsere Gesellschaft haben. Diese Elemente kannst du nicht mit Panzern und Panzergrenadieren bekämpfen. Du brauchst Kräfte, die leichter verlegbar, flexibel und überall einsetzbar sind. Wir Verteidigen unser Land nicht mehr an den Grenzen zu Frankreich oder Polen sondern überall auf der Welt. Von Südafrika bis hin zu Afghanistan.
    Das ist auch eine art der Verteidigung und dazu brauchen wir wie gesagt andere Kräfte als wir sie 1990 haben. Sollte doch eigentlich klar sein.
    Bedenken sollte man auch, unter welchen Umständen unser GG geschaffen wurde. Damals konnte sich wirklich keiner vorstellen, das wir eines Tages unser Land Offensiv weit von der Heimat weg in irgendwelchen unwirtlichen Regionen verteidigen. Damals war die militärische Situation "etwas" anders und in diesem Kontext (auch in Hinblick auf den 2. Weltkrieg) wurde das GG so verfasst. Heute sind diese Formulierungen zwar noch weiterhin gültig, aber der Einsatzauftrag für die Bundeswehr hat sie so grundlegend geändert, das der Begriff "Verteidigung" im GG auch zwangsläufig etwas weiter gefasst werden muss als es vor 50 Jahren der Fall war.


    Zitat von max
    Werte kann man nicht einführen und schon gar nicht mittels Kampftruppen erzwingen. Eine Demokratie wurde auch nicht errichtet. Sowohl der Kosovo, als auch Afghanistan stehen heute nicht unter demokratischer Kontrolle, sondern sind im Endeffekt Kolonien, die von den Grossmächten mittels ihrer Besatzungstruppen und mit Bündissen mit lokalen Warlords beherrscht werden.
    Ja grundsätzlich ist das richtig so, aber nur aus dem einfachen Grund, das man Demokratie nicht über Nacht einfach so einführen kann, wenn die Bevölkerung Jahrzehnte unter einem Diktator gelitten hat und vorher noch nie irgendwie was von Demokratie und "westlichen Werten" gehört hat. Es existieren dann überhaupt keine Strukturen auf die man irgendwie aufbauen kann. Man muss zwangsläufig mit lokalen Machthabern zusammenarbeiten wenn man was erreichen will, weil es einfach keine vernünftige Alternative gibt. Der Demokratisierungsprozess dauert nicht Monate oder wenige Jahre, sondern wird sich über Jahrzehnte, wenn nicht Generationen hinziehen.
    Jetzt zu sagen, die Versuche in Ex-Jugoslawien, Afganistan und Irak sind gescheitert halte ich für kurzsichtig. So was dauert viel länger.


    Zitat von max
    Tatsächlich machen aber genau dies die westlichen Grossmächte: die tolerieren Unterdrückung und unterstützen Diktatoren. Dazu gehört auch die Bundesregierung. Ein weiteres Beispiel dafür ist der deutsche Stützpunkt in Usbekistan. Menschenrechte und Demokratie werden nur hervorgeholt, wenn diese Kriegsverbrecher neue Rechtfertigungen brauchen, da sich die alten als dreiste Lügen herausgestellt haben
    Nun, warum unterstützt man diese Diktatoren? Weil es einfach keine andere Möglichkeit gibt. Die Bundeswehr braucht für den Einsatz in Afghanistan vorgeschobene Stützpunkte, weil die alten Transall einfach nicht die Reichweite haben um von "besseren" Staaten aus eingesetzt zu werden. Man kann nicht (so wünschenswert das wäre) einfach mit jedem Staat brechen der es mit den Menschenrechten nicht so genau nimmt. Man muss sich den realen Gegebenheiten anpassen und mit den schlimmsten (und das waren die Taliban & Al Quaida allemal) anfangen. Wenn das erledigt ist kann man sich den anderen zuwenden. Im übrigen haben die USA die Menschenrechtsverletzungen dort kritisiert und sind im hohen Bogen rausgeflogen. Hätte es die Bundesregierung auch so machen sollen und dann die Truppen nur noch sehr eingeschränkt versorgen können? Ich denke nicht.
    Zuletzt geändert von Nighthawk_; 17.09.2005, 15:56.

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      #62
      Zitat von Cmdr. Ch`ReI
      Damals konnte sich wirklich keiner vorstellen, das wir eines Tages unser Land Offensiv weit von der Heimat weg in irgendwelchen unwirtlichen Regionen verteidigen.
      Dazu schreibe ich nichts mehr. Angriffskriege in "offensive Verteidigung" unbennen!? 1984 (oder war es Stalin? oder Struck?) lässt grüssen. Das gleiche gilt für deine Begründung, warum Diktatoren und Warlords unterstützt werden. Ich sage nur: 1984.
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