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Integration "neu", aber wie?

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    #46
    Stimmt. Trotzdem kommt es mir so vor als würden Asylbewerber mit der Zeit auch die Staatsbürgerschaft ansuchen. Schliesslich bleiben sie ja aufgrund von Konflikten lange in einem Land - siehe in Österreich mit den Flüchtlingen aus dem ehemaligen YU.
    Aber generell hiesse das: Asylbewerber kommen nicht in die Auswahl?
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      #47
      Zitat von Eye-Q
      Stimmt. Trotzdem kommt es mir so vor als würden Asylbewerber mit der Zeit auch die Staatsbürgerschaft ansuchen. Schliesslich bleiben sie ja aufgrund von Konflikten lange in einem Land - siehe in Österreich mit den Flüchtlingen aus dem ehemaligen YU.
      Aber generell hiesse das: Asylbewerber kommen nicht in die Auswahl?
      Das Problem ist, dass es nach Europa fast keine legalen Einwanderungsmöglichkeiten gibt, weshalb ein Asylantrag eben auch ein Versuch der Einwanderung ist, eben ein Versuch eine sofortige Abschiebung zu verhindern. Natürlich gibt es auch Menschen, die aus politischen Gründen Asyl suchen (wovon die meisten wegen der Drittstaatenregel und fehlender legaler Einreisemöglichkeiten abgewiesen werden). Wobei ich ökonomische Gründe für ein Asyl durchaus für berechtigt halte.
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        #48
        Ja, ich hatte mich vorher schlecht ausgedrückt. Ich meinte nämlich genau das!
        Denn Kriterien (edit: dt. Staatsbürger zu werden) zu erfüllen alleine löst keine Probleme. Im Grunde wollte ich darauf hinaus...
        Zuletzt geändert von Eye-Q; 24.04.2006, 12:28.
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          #49
          Gerade bei den Kriterien sollte es eine komplette Überarbeitung geben.
          Was ist Not? Gehört auch durch materielle Unterversorgung hervorgerufene Not dazu? (Meiner Meinung nach ja)

          Ich denke da an ein ganz einfachen Vergleich. Man sollte immer mal an sich selbst denken. Wann würde man selbst abwägen, das Land zu verlassen?

          Auch kann ich mir vorstellen, dass die Leute, welche am erster Stelle in den Kontakt treten mit Asylsuchenden, besser geschult werden.
          Da gibt es mit Sicherheit noch einiges zu verbessern.
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            #50
            Zitat von EREIGNISHORIZONT
            Was ist Not? Gehört auch durch materielle Unterversorgung hervorgerufene Not dazu? (Meiner Meinung nach ja)
            Das ist defintiv der Fall, darüber müssen wir uns meiner Meinung nach nicht unterhalten. Die Frage ist halt nur, ob das durch das Instrumentarium des Asyls zu lösen ist.

            Zitat von EREIGNISHORIZONT
            Ich denke da an ein ganz einfachen Vergleich. Man sollte immer mal an sich selbst denken. Wann würde man selbst abwägen, das Land zu verlassen?
            Sicher, die Gründe sind vollkommen verständlich und nachvollziehbar, aus denen ein sog. "Wirtschaftsflüchtling" sein Land verläßt. Ich denke allerdings, daß Asyl in einer "reichen" Wirtschaftsnation nicht das Problem in den ärmeren Staaten löst. Im Gegenteil: Diejenigen, die fliehen, sind oft die Arbeitsfähigen, die dann vor Ort fehlen und bei uns als Asylanten nicht mal arbeiten dürfen.

            Nein, das kann keine Lösung sein, da müssen andere Instrumentarien her, zB die Aufhebung von Handelshindernissen etc. Damit haben die Staaten der sog. Dritten Welt die Chance, selbst auf die Beine zu kommen. Damit entfällt hoffentlich der Bedarf für Asyl aus Gründen der Armut. Die Taktik, mit gutgemeinter Entwicklungshilfe oder der Aufnahme Einzelner helfen zu wollen, ist oftmals kontraproduktiv und löst die Probleme der "Dritten Welt" nicht.
            Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
            -Peter Ustinov

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              #51
              Zitat von Sandswind
              Nein, das kann keine Lösung sein, da müssen andere Instrumentarien her, zB die Aufhebung von Handelshindernissen etc. Damit haben die Staaten der sog. Dritten Welt die Chance, selbst auf die Beine zu kommen. Damit entfällt hoffentlich der Bedarf für Asyl aus Gründen der Armut. Die Taktik, mit gutgemeinter Entwicklungshilfe oder der Aufnahme Einzelner helfen zu wollen, ist oftmals kontraproduktiv und löst die Probleme der "Dritten Welt" nicht.
              Der Witz ist aber gerade, dass die Geldtransfers von Einwanderern in die Dritte Welt wirtschaftlich deutlich wichtiger und hilfreicher sind, als Entwicklungshilfe. Tatsächlich ist die Entwicklungshilfe meist niedriger, als diese Staaten für frühere Kredite zurück an westliche Staaten und Banken zahlen müssen. Natürlich ist dies keine Lösung der Probleme in der 3. Welt, aber da ändern Handelshindernisse auch nichts, weil diese erst einmal die stärksten Konzerne und nicht die schwächsten begünstigen. Besonders bei Agrarprodukten sind doch die Lebensmittel- und Einzelhandelskonzerne auch in Europa selbst deutlich stärker, als die eigentlichen Produzenten. Die Aufhebung von Handelsbarrieren hilft der Dritten Welt wohl kaum - abgesehen davon, dass ich es für sehr unwahrscheinlich halte, dass die kapitalistischen Grossmächte ihre Unterstützung für die eigenen Grosskonzerne einstellen werden und gleichen Rechten zustimmen. Wobei gleiche Rechte bei ungleichen Voraussetzungen in einer Konkurrenzsituation nur den stärksten helfen.

              Aber das ist jetzt schon wieder total offtopic. Um auf den Ausgangspunkt wieder zurückzukommen: es ist falsch hier Massnahmen zugunsten der Ärmsten gegen deren Ansiedlungsfreiheit auszuspielen.

              D.h. Wirtschaftsflüchtlinge sollten eben auch flüchten können, wenn sie wollen und dort arbeiten können, wo sie wollen.

              Was aber nichts daran ändert, dass die wirtschaftliche Grundlagen des Verhältnisses zwischen armen und reichen Staaten verändert werden müssen, eben die Benachteilung der armen Staaten beendet und diese bei ihrer Entwicklung unterstützt werden müssen.
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                #52
                Zitat von max
                Natürlich ist dies keine Lösung der Probleme in der 3. Welt, aber da ändern Handelshindernisse auch nichts, weil diese erst einmal die stärksten Konzerne und nicht die schwächsten begünstigen. Besonders bei Agrarprodukten sind doch die Lebensmittel- und Einzelhandelskonzerne auch in Europa selbst deutlich stärker, als die eigentlichen Produzenten.
                Naja, wenn man bedenkt, daß es oftmals die Staaten der "Dritten Welt" sind, die beträchtliche Rohstoffvorkommen besitzen, sind Handelshindernisse und fairer Umgang allein schon vor diesem Hintergrund interessant. Dann kommt noch die rein materielle Hilfe (aus Kleidersammlungen und dergleichen) hinzu, die zT die Entwicklung einer dortigen Industrie regelrecht untergräbt - was ich umsonst geliefert bekomme, kaufe und produziere ich nicht im eigenen Land.

                Zitat von max
                D.h. Wirtschaftsflüchtlinge sollten eben auch flüchten können, wenn sie wollen und dort arbeiten können, wo sie wollen.
                Dir ist schon klar, daß eine solche These auch gut von Leuten wie Milton Friedman stammen könnte? Man nähert sich einfach, unabhängig von Grenzen, individuell motiviert dem funktionierenden Markt.
                Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
                -Peter Ustinov

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                  #53
                  Das ist natürlich vollkommener Quatsch. Jeder kann sich in der Sprache unterhalten, die er am besten beherrscht und die er für angemessen hält. Das hat ja auch nichts mit dem Erfordernis des Erlernens der Sprache des Landes zu tun, in dem man leben will - denn die Sprache wird schlicht und ergreifend jeden Tag benutzt werden müssen, wenn man sich unter der einheimischen Bevölkerung bewegen will.
                  Das halte ich als Maßnahme zur Bekämpfung von jetzt existierenden Parallelgesellschaften für absolut notwendig. Wenn ein Immigrant jedes Dokument auch auf Türkisch kriegt, muss der nicht Deutsch lernen, wenn man Türkische Dokumente verbietet zwingt man ihn es zu lernen.
                  Ist nicht nett und nicht moralisch aber funktioniert.

                  Und Verträge nur in deutscher Sprache - dann können wir wirklich die Bordsteine hochklappen und dichtmachen. Das gab es wohl zum letzten mal im Zeitalter des Merkantilismus, da war Export und Außenhandel ja sowieso nicht durch Verträge, sondern riesige Schutzzölle geprägt. Wenn wir dann alle Verträge stur in deutscher Sprache abschließen, waren wir die längste Zeit Exportweltmeister. Außerdem gibt's da noch sowas wie Vertragsfreiheit etc., etc., etc... Das ist sicher kein Vorschlag, der integrierend wirkt, sondern bestenfalls erdrückend.
                  Das wäre natürlich korrekt. Deshalb sollte der Bann auch nur auf die Sprachen von Mehrheitsgruppen von Immigranten ausgesprochen werden und sowieso Unionssprachen und Auslandsgeschäfte ausschliessen. Wobei ich zugeben muss, dass die Formulierung in der Tat leidet und tatsächlich besser gestrichen werden sollte.

                  Deine Vorschläge sehe ich nur als Grundlage das noch weniger zu repektieren was du forderst! Warum sollte ich mich als Ausländer dann anstrengen wenn ich sowieso zu jeder Zeit meine Staatsbürgerschaft wieder aberkannt bekomme?
                  Wie komme ich bloss auf die Idee, dass Immigration zuerst Anstrenung des Migranten erfordert und bei Nichteinhaltung sanktioniert werden muss?
                  Wie kann ich mich anmaßen einem Staatsbürger in spe zuzumuten sich an Regeln und Gesetze dieser Gesellschaft zu halten? Furchtbar! Ich gehöre echt ins Gulag!
                  Wen das abschreckt, den wollen wir doch sowieso nicht.


                  Der Geborene Deutsche, Franzose, Peruaner hat das Privileg das zu sein was er ist, ohne sich gross anzustrengen(Ein Privileg welches leider von vielen Staatsbürgern überstrapaziert wird). Seine Kultur gibt ihm das alles schon mit. Der Einwanderer muss das ausgleichen durch erlernte und überprüfte Fähigkeiten.

                  Aber eine Staatsbürgerschaft ist keine Integration und in diesem Topic wurde nach Integrationsvorschlägen gefragt, oder?
                  Die Neuregelung der Integration kann nur über die Neuregelung der Zuwanderung und über Mechanismen der Staatsbürgerschaft laufen, ich kann von jemandem mit Visum sowas zwar einfordern aber damit würde ich viele Leute erwischen, die wirklich nur zu Besuch sind und zwar die Infrastruktur unserer Gesellschaft nutzen, ohne an ihr 100% teilzuhaben.

                  Wer Staatsbürger werden will, integriert sich, wers nicht werden will, muss zwar Spielregeln beachten aber sich nicht integrieren. Ist ja als blosser Gast anwesend. Es ist zwar nützlich für ihn aber nicht zwingend.

                  Der Flüchtling sitzt hier auch nur weils hier sicher ist, nicht weil er hier sein will. Der kann ruhig solange er das Gesetz achtet tun und lassen was er will bis in seinem Land wieder Sicherheit eingekehrt ist.

                  2. Ich, ich bin ohne jede Ahnung in die Schweiz gegagen, weil mein Mann Schweizer ist. Ich hab mich nie mit diesem Land auseinandergesetzt. Es war für mich immer nur ein Wwort im Atlas und Haupstadt ist Bern. Ich hab bevor ich meinen Mann kennenlernte nie auch nur einen Gedanken an das Land verschwendet. Die einzige Motivation für mich in die Schweiz zu gehen, ist mein Mann. Ich kann mich mit nichts hier identifizieren, ich verspüre kein Verlangen danach in irgendeiner Form Schweizer zu werden. Nächstes Jahr kann ich den Schweizer Paß haben, wenn ich möchte. Aber warum? Ich bin keine Schweizerin und ich wills auch nicht werden. Ich lebe hier nur. Ich integriere mich also nicht und werde meinen Mann einpacken und mit nehmen. Ist fraglich, ob er sich in Deutschland integrieren kann. Wenn nicht, dann müssesn wir uns ein Land suchen, daß uns beide brennend interessiert und wir uns als Heimat vorstellen können.
                  Völlig unabhängig davon, dass du nicht Eidgenössin werden willst,
                  Was hindert dich daran das Buch "Die Schweiz von A-Z"* zu kaufen und zu lesen um zu verstehen was es überhaupt mit dem Land auf sich hat, in dem du lebst? Darüberhinaus fällst du, was Integration angeht wohl voll aus dem Schema, da du nur Gast bist und dich wieder verzischst wenn dein Mann es auch tut. Wenngleich du ein etwas unhöflicher Gast bist.

                  Solltest du den Pass dennoch annehmen, muss ich mich fragen was die Schweiz denn von dir hat, wenn du keine Lust darauf hast dich irgendwie produktiv zu beteiligen? Wenn du Schweizer wirst, musst du Schweiz denken, Schweiz sprechen und Schweiz atmen.
                  Wenn du die Staatsbürgerschaft übernimmst, musst du doch deine Rechte und Pflichten kennen, die Kultur verstehen und ne Ahnung haben bei wem du da eigentlich dein Kreuz bei der Wahl machst. Kommunikation ist in der Deutschen Schweiz vielleicht kein Problem aber solltest du im Französischsprachigen Teil sitzen, musst du dich fragen warum du die Kommnikationsformen des Staates in dem du dich befindest nicht übernehmen willst.

                  Wobei mir der Begriff "unterwerfen" nicht gefällt. Anpassen finde ich da angebrachter. Sklaven mussten sich früher unterwerfen...
                  Ich finde das nicht 100% passend. Du kannst ja deine Kultur weiterhin ausüben nur die der Mehrheitsgesellschaft hat Vorfahrt. Von daher > Unterwerfung oder Unterordnung meinetwillen.

                  *Rein fiktiv, kommt nicht mit ner ISBN
                  Eine Erinnerung ihres Atlantisbeauftragten:
                  Antiker,Galaxie,Hive

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                    #54
                    Zitat von max
                    D.h. Wirtschaftsflüchtlinge sollten eben auch flüchten können, wenn sie wollen und dort arbeiten können, wo sie wollen. .
                    Zitat von sandswind
                    Dir ist schon klar, daß eine solche These auch gut von Leuten wie Milton Friedman stammen könnte? Man nähert sich einfach, unabhängig von Grenzen, individuell motiviert dem funktionierenden Markt
                    //little bit offtopic// Hehe *lol* was ähnliches ist mir beim lesen auch gerade aufgefallen. Wenn man es wie eine "Formel" betrachtet, kann man die "Heuschrecken" unserer Gesellschaft einsetzen.
                    "Unternehmen (Wirtschaftsflüchtlinge), die mehr Geld verdienen wollen, gehen ins Ausland um dort günstiger zu produzieren."
                    Wenn man es so betrachtet würde es denke ich, um eine Verbindung zu Max's Aussage zu bekommen, eine Verschärfung der Arbeitsmarktsituation nach sich ziehn. Menschen z.B. die aus Albanien (oder irgendwo anders) her kommen verdienen hier mehr Geld, als sie es daheim würden. Sie sind aber billiger als es die Arbeiter vor Ort sind. Die Unternehmen würden dann vielleicht nicht mehr weggehen, weil es jetzt nicht mehr so teuer ist hier zu produzieren, die Arbeitnehmer wären aber dann die, die für sehr viel weniger Geld arbeiten als es der typische Deutsche tut.

                    Zitat von max
                    Was aber nichts daran ändert, dass die wirtschaftliche Grundlagen des Verhältnisses zwischen armen und reichen Staaten verändert werden müssen, eben die Benachteilung der armen Staaten beendet und diese bei ihrer Entwicklung unterstützt werden müssen
                    Das ist denke ich ein erstrebenswertes Ziel auch und gerade für die Wirtschaftsnationen. Es heisst ja "Gebe ihnen einen Fisch und sie sind für einen Tag satt, zeige ihnen wie man fischt und sie sind ein leben lang satt".
                    Ich denke unsere Wirtschaft würde davon profitieren und gerade die ärmeren Länder, wenn sie selbst starke Wirtschaften entwickelen würden. Es kommt nämlich auf die Dauer teurer "ihnen das Geld in den Ars**h zu schieben", d.h. ihnen dauernd Geld in Form von Entwicklungshilfe zu schenken, als wenn man es schafft, dass sich diese Länder selbst versorgen können.

                    Sorry war jetzt leider alles "leicht" offtopic bzw. hatte nur am Rande was damit zu tun. Um zum Thema zurück zu kommen hier ein Artikel von N24:
                    Nachrichten, Kommentare, Liveticker, Videos und Streams sowie News aus Politik, Wirtschaft, Finanzen, Wetter, Sport, Fußball, Kultur, Reise und Internet ...

                    Ein tragisches Beispiel was alles falsch laufen kann. Allerdings die Eltern selbst nicht ganz unschuldig sind.
                    Nachdem der Asylantrag der Eltern abgelehnt wurde sind diese dann unter falschem Namen abgetaucht. Es wird zwar jetzt von vielen gesagt, dass dies eine populistische Entscheidung wäre, aber IMO ist dies nur die Anwendung geltender Gesetze. Man kann doch nicht einfach die Gesetze ausser Acht lassen und ein Auge zudrücken. Urkundenfälschung ist nämlich kein Kavaliersdelikt.
                    Das jetzt nur die alteren Kinder da bleiben können ist IMO ein Entgegenkommen. Diese haben sich nichts zu schulden kommen lassen und sind voll integriert. Zudem sind sie fast erwachsen. Wäre die Familie schon 1996 abgeschoben worden, hätten alle zurückgehen müssen.
                    Als Option könnte man das Sorgerecht für die kleinen Kinder, die mit den Eltern zurückgehen müssten auf die älteste Tochter übertragen.
                    Natürlich würde sich jeder von uns ein Happy-End wünschen für diese Familie, aber kann man deswegen die Straftat unter den Tisch fallen lassen? Sollte man die Eltern auch da lassen, aber dann gleich wegen Urkundenfälschung verurteilen?
                    Just because it is the truth doesn't mean anyone wants to know about it.
                    Alle vier Jahre machen die Wähler ihr Kreuz. Und hinterher müssen sie's dann tragen. - Ingrit Berg-Khoshnavaz
                    Statt 'Gier' sagen wir 'Profitmaximierung', und schon wird aus der Sünde eine Tugend. - Ulrich Wickert

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                      #55
                      Zitat von matrix089
                      "Unternehmen (Wirtschaftsflüchtlinge), die mehr Geld verdienen wollen, gehen ins Ausland um dort günstiger zu produzieren."
                      Wenn man es so betrachtet würde es denke ich, um eine Verbindung zu Max's Aussage zu bekommen, eine Verschärfung der Arbeitsmarktsituation nach sich ziehn. Menschen z.B. die aus Albanien (oder irgendwo anders) her kommen verdienen hier mehr Geld, als sie es daheim würden. Sie sind aber billiger als es die Arbeiter vor Ort sind. Die Unternehmen würden dann vielleicht nicht mehr weggehen, weil es jetzt nicht mehr so teuer ist hier zu produzieren, die Arbeitnehmer wären aber dann die, die für sehr viel weniger Geld arbeiten als es der typische Deutsche tut.
                      Verstehe nicht ganz, ist ja schon Tatsache.

                      Zitat von matrix089
                      Ich denke unsere Wirtschaft würde davon profitieren und gerade die ärmeren Länder, wenn sie selbst starke Wirtschaften entwickelen würden. Es kommt nämlich auf die Dauer teurer "ihnen das Geld in den Ars**h zu schieben", d.h. ihnen dauernd Geld in Form von Entwicklungshilfe zu schenken, als wenn man es schafft, dass sich diese Länder selbst versorgen können.
                      Geschenkt wird ja niemandem was, und wenn dann nur selten (Schuldenerlässe). Mit dem Geld der Entwicklungshilfe werden ja oft Waren aus dem Ausland besorgt. Insofern sind das e nichts anderes als indirekte Subventionen und kommen, glaube ich, weit mehr zurück als vergeben..
                      Genauso verhält es sich mit Geld aus dem IWF oder Weltbank! Kredite (gut, in dem Fall sinds Kredite, aber werden trotzdem nicht so verschenkt) werden dann vergeben wenn gewisse Auflagen erfüllt werden. Gefordert wird ja oft "Privatisierung" von staatlichen Betrieben etc und das ermöglicht es ausländischen Firmen sich interessante Stücke einzuverleiben, denn Geld haben zu 99% nunmal ausländische Konzerne.
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                        #56
                        Zitat von Eye-Q
                        Verstehe nicht ganz, ist ja schon Tatsache.
                        Naja es sollte nur verdeutlichen wie ähnlich die Aussage von Max dem heutigen Geschäftsgebarren ist. Außerdem würde diese Situation dann noch verschärft werden (IMO).

                        Zitat von eye-q
                        Geschenkt wird ja niemandem was, und wenn dann nur selten (Schuldenerlässe). Mit dem Geld der Entwicklungshilfe werden ja oft Waren aus dem Ausland besorgt. Insofern sind das e nichts anderes als indirekte Subventionen und kommen, glaube ich, weit mehr zurück als vergeben..
                        Genauso verhält es sich mit Geld aus dem IWF oder Weltbank! Kredite (gut, in dem Fall sinds Kredite, aber werden trotzdem nicht so verschenkt) werden dann vergeben wenn gewisse Auflagen erfüllt werden. Gefordert wird ja oft "Privatisierung" von staatlichen Betrieben etc und das ermöglicht es ausländischen Firmen sich interessante Stücke einzuverleiben, denn Geld haben zu 99% nunmal ausländische Konzerne.
                        Ich meinte Entwicklungshilfe nicht Schuldenerlass. Entwicklungshilfe könnte überflüssig werden, wenn sich diese Länder selbst versorgen könnten.

                        Privatisierungen sind eigentlich auch Vorraussetzung für die Teilnahme an einem freien Markt. Selbst China hat das eingesehen.
                        Just because it is the truth doesn't mean anyone wants to know about it.
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                          #57
                          Zitat von matrix089
                          Ich meinte Entwicklungshilfe nicht Schuldenerlass. Entwicklungshilfe könnte überflüssig werden, wenn sich diese Länder selbst versorgen könnten.
                          Genau das meinte ich auch. Vielleicht wird dann auch der Bezug zum eigentlichen Thema deutlich: Wirtschaftsflüchtlinge hätten, bei einer besseren Situation in ihren Heimatländern, aus wirtschaftlichen Gründen zu fliehen kaum einen Anreiz. Daher halte ich das Asylrecht nicht für den praktikablen Weg, diesem Problem zu begegnen, sondern eine vernünftige Politik im Hinblick auf diese Länder.

                          Zitat von matrix089
                          Privatisierungen sind eigentlich auch Vorraussetzung für die Teilnahme an einem freien Markt. Selbst China hat das eingesehen.
                          Denke ich auch. Der ganze Markt ist darauf ausgelegt, daß Private konkurrieren. Staatliche Planwirtschaften, gleich welcher Art, haben sich in dieser Konkurrenz nie wirklich bewährt.
                          Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
                          -Peter Ustinov

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                            #58
                            Zitat von matrix089
                            Naja es sollte nur verdeutlichen wie ähnlich die Aussage von Max dem heutigen Geschäftsgebarren ist. Außerdem würde diese Situation dann noch verschärft werden (IMO).
                            Es ging allerdings nicht um das heutige Geschäftsgebarren, sondern um die Freiheit der Ansiedlung für ganz normale Menschen. Diese existiert heute nicht einmal in der EU. Z.B. sind Arbeitskräfte aus dem Osten aufgrund einer Regelung der Regierung Schröder gezwungen als Selbständige zu arbeiten, d.h. ohne soziale Absicherung als Scheinselbständige, weil sie als normale Arbeiter nicht arbeiten dürfen. Wenn jemand dort leben und wohnen kann, wo er will, kann er auch nicht so leicht als Lohndrücker missbraucht werden, wie wenn jemand höchstens kurz arbeiten darf, aber keine Aussicht auf einen gesichterten Aufenthalt hat - also der Meinung ist, dass er von dem Lohn nicht hier leben muss, weil er hier sowieso nicht leben kann.

                            Wir haben eben die Situation, dass Kapitalisten überall investieren können, aber eben normale Menschen nicht überall arbeiten und leben können.
                            Zitat von matrix089
                            Ich meinte Entwicklungshilfe nicht Schuldenerlass. Entwicklungshilfe könnte überflüssig werden, wenn sich diese Länder selbst versorgen könnten.

                            Privatisierungen sind eigentlich auch Vorraussetzung für die Teilnahme an einem freien Markt. Selbst China hat das eingesehen.
                            Na ja, erstens stimmt die Aussage nicht, weil es genügend staatliche Konzerne gibt, die global aktiv sind und zweitens ist in diesem Zusammenhang interessant, dass es noch nie ein Staat geschaft mittels Freihandel und Privatisierung eine gute wirtschaftliche, konkurrenzfähige Basis aufzubauen. Die einzigen Ausnahmen sind die Staaten, in denen sich der Kapitalismus sehr früh entwickelte. Schon in Deutschland wurde die Industrie, das notwendige Kapital und die notwendige Infrastruktur nicht mittels Freihandel und Privatisierung aufgebaut, sondern mittels staatlichen Interventionen und Protektionismus. China ist eben auch ein Beispiel dafür, was erst abgeschottet eine konkurrenzfähige Industrie und Infrastruktur entwickelte und erst als es konkurrenzfähig war sich langsam für westliche Konzerne öffenete.

                            Entsprechend reicht eben die Staaten in der Dritten Welt Freihandel eben alleine nicht aus. Hat jemand Darwins Albtraum gesehen? Da sah man sehr deutlich, welche Auswirkungen Freihandel für eine Wirtschaft hat, die nur Agrarprodukte produziert: bittere Armut, kein nennenswertes Gesundheitssystem .. Bei der Produktion von Rohstoffen und Agrarprodukten ist es eben die Regel, dass die eigentlichen Produzenten nur einen sehr geringen Teil des Mehrwerts sich aneignen können, während der Grossteil des Gewinns bei den Einzelhandelskonzernen landet, die die eigentlichen Produzenten angesichts eines Überangebots gegeneinander ausspielen und somit ihre Einkaufspreise sehr billig halten können. In Europa können Bauern diese Situation nur mittels massiver Subventionen wirtschaftlich überleben. In Afrika gibt es diese Subventionen nicht, so dass es eine massive Landflucht in Städte gibt, wo die Perspektiven auch nicht besser sind. Auch ohne die Subventionen für europäische Bauern wäre die Situation gleich, weil dann immer noch die Einzelhandelskonzerne den Produzenten die Preise diktieren können.

                            Es gibt hier eine nennenswerte Ausnahme: die Öl- und Gasproduktion. Hier gibt es durch Kartellbildung einen viel grösseren Spielraum für die Produzenten selbst. Aber selbst diese Staaten leiden unter einem Kapitalabfluss und einer fehlenden Entwicklung der eigenen Wirtschaft, was man alleine schon durch die terms of trade bedingt ist, die ein Land, was Rohstoffen produziert gegenüber einem Land, was Fertigprodukte produziert, immer benachteiligt, d.h. es gibt einen Kapitalfluss in das Land, wo Fertigprodukte produziert werden. Dies sieht man ja auch bei allen Staaten in der Dritten Welt, die von der Weltbank/IWF/WTO dazu gezwungen werden, alleine auf die Produktion von Rohstoffen (Agrarprodukten, Erzgewinnung etc.) zu setzen: sie leiden unter Kapitalabluss. Und zwar trotz der Entwicklungshilfe, die im Wesentlichen nur eine Subvention für Firmen des "Helfers" ist.
                            Resistance is fertile
                            Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
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                              #59
                              Zitat von matrix089
                              Privatisierungen sind eigentlich auch Vorraussetzung für die Teilnahme an einem freien Markt. Selbst China hat das eingesehen.
                              Ich finde es interessant wie der "freie Markt" (ohnehin ein ominöser Begriff) gepriesen wird und Privatisierung anscheinend die Lösung aller Probleme bedeutet.
                              Wie ich an einem anderen Thread schon mal angemerkt hatte sehe ich erstens in oder gerade auch bei den sogenannten freien Märkten - bei uns - eindeutig eine Entwicklung hin zu Monopolbildungen und zweitens kann eine umfassende Privatisierung in "schwachen" Staaten (sprich Schwellen- 3. WeltLänder) kaum Vorteile bringen, weil die eigene nationale Wirtschaft schlicht und einfach zu schwach ist um nicht in einem Ausverkauf zu enden. Die eigene Wirtschaft zu unterstützen mal ganz abgesehen, wenn das Geld gleich als Gewinn in die 'investierenden' Konzerne fliesst.
                              Was jedenfalls Privatisierung betrifft hat selbst die Weltbank (oder IWF) eingesehen, dass eine vollkommene Privatisierung nicht den erwünschen Erfolg bringt und überdenkt teilweise ihre Kriterien.
                              Die Grenzenlose Freiheit Einzelner Bedeutet Stets Die Begrenzung Der Freiheit Vieler!
                              Willkommen in der DDR - Demokratischen Diktatur der Reichen

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                                #60
                                Jo, wohin freie Marktwirtschaft führt sieht man doch: immer mehr Arbeitslose, hohe Steuern, hohe Preise und soziale Unsicherheit! Supi!
                                Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
                                Makes perfect sense.

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