Gleicher Lohn für alle... - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Gleicher Lohn für alle...

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Zitat von Sandswind
    Du kritisierst den gegenwärtigen Zustand und tust so, als ob das ein Agrument für Deine Ansichten sei - im Gegenteil. Die Linke hat doch bei weitem nicht den Zulauf, den sie Deiner lustigen Theorie nach haben müßte - zumal gerade die Linke/PDS nur in Westdeutschland (wo sie keine Rolle spielt) wirklich von "Kommunisten" durchsetzt ist. In Ostdeutschland sind, und das zeigen ja die Regierungsbeteiligungen, wesentlich vernünftigere und realistischere Personen an Bord.
    Der Zulauf für die Linke hängt nun mal nicht direkt mit den gesellschaftlichen Entwicklungen zusammen, sondern primär mit der Linken selbst. Es ist höchstens "deine lustige Theorie", dass es hier einen automatischen Zusammenhang geben würde.

    Ein wesentlicher Grund dafür, dass z.B. die Linkspartei nicht mehr Zulauf erhält, ist natürlich, dass die Linkspartei z.B. in Berlin in Bezug auf ihre Wirtschaftspolitik nicht von der CDU oder der FDP unterscheidbar ist. Entsprechend gibt es natürlich massive Glaubwürdigkeitsprobleme, was auch die WASG hat (im Vergleich zur SPD).

    Deshalb braucht es ja eine neue Linke, die klar mit der sozialdemokratischen und stalinistischen Vergangenheit bricht.

    Aber das alles ist natürlich ein Spitzenargument, um weiter Massenarbeitslosigkeit, Lohnkürzungen, Sozialabbau, Einschränkungen von Rechten etc. ertragen zu müssen
    Resistance is fertile
    Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
    The only general I like is called strike

    Kommentar


      Zitat von max
      Der Zulauf für die Linke hängt nun mal nicht direkt mit den gesellschaftlichen Entwicklungen zusammen, sondern primär mit der Linken selbst. Es ist höchstens "deine lustige Theorie", dass es hier einen automatischen Zusammenhang geben würde.
      Öhm, den Zulauf müßte es

      a) nach Marx (historisch notwendig) und
      b) nach Dir geben - denn wenn diese Mißstände so offensichtlich und extrem drücken und unerträglich wären, müßte doch jeder Deiner Utopie anheimfallen. Dem ist aber nicht so.

      Zitat von max
      Aber das alles ist natürlich ein Spitzenargument, um weiter Massenarbeitslosigkeit, Lohnkürzungen, Sozialabbau, Einschränkungen von Rechten etc. ertragen zu müssen
      Das Witzige an der ganzen Sache ist ja, daß Du jedem indirekt Zustimmung zu diesen Mißständen unterstellst, der nicht den Schluß des Kommunismus daraus zieht.
      Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
      -Peter Ustinov

      Kommentar


        Zitat von Sandswind
        Das Witzige an der ganzen Sache ist ja, daß Du jedem indirekt Zustimmung zu diesen Mißständen unterstellst, der nicht den Schluß des Kommunismus daraus zieht.
        Tja, der Kapitalismus bringt aber nun mal diese Missstände hervor und man hat jetzt folgende Möglichkeiten:
        a) man ignoriert die Missstände (was nur Bonzen leicht fallen dürfte)
        b) man nimmt die Missstände als unvermeidlich in Kauf (weil es angeblich keine Alternativen gibt)
        c) man gibt sich der Illusion hin, dass die Missstände nichts mit dem Kapitalismus zu tun hätten (obwohl es sie zu jeder Zeit in jedem Staat gab und es nur sehr wenigen Ausnahmen und in sehr begrenzten Zeiträumen andere Entwicklung gab, in der diese Missstände im Umfang verringert waren).
        d) man setzt sich für eine Alternative ein (wobei natürlich die Frage ist für welche).

        Die häufigste Haltung dürfte b) sein, weil man d) nicht sieht, was angesichts des Scheitern der Stalinisten und Sozialdemokraten und der Unfähigkeit bisher eine linke Alternative aufzubauen, auch nicht ganz verwunderlich ist.
        Zitat von Sandswind
        Öhm, den Zulauf müßte es

        a) nach Marx (historisch notwendig) und
        b) nach Dir geben - denn wenn diese Mißstände so offensichtlich und extrem drücken und unerträglich wären, müßte doch jeder Deiner Utopie anheimfallen.
        Originelle Theorie: warum sollte es nach Marx (oder mir) einen Zulauf zu einer nicht existierenden marxistischen Arbeiterpartei geben?

        Die Erklärung fände ich sehr interessant.
        Resistance is fertile
        Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
        The only general I like is called strike

        Kommentar


          Zitat von max
          Originelle Theorie: warum sollte es nach Marx (oder mir) einen Zulauf zu einer nicht existierenden marxistischen Arbeiterpartei geben?
          Es muß nicht der Zulauf zu einer Partei sein, aber in Wahlen manifestiert sich nunmal der Volkswille - so gesehen wäre das naheliegend. Laut Marx müßte es zu einem Umschwung kommen, wenn die Situation am unerträglichsten, der Kapitalismus auf seinen Höhepunkt angekommen ist. Ich sehe keinerlei Tendenzen in diese Richtung, weder bei Wahlen, noch beim Zulauf für linke Parteien.
          Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
          -Peter Ustinov

          Kommentar


            Zitat von Sandswind
            Es muß nicht der Zulauf zu einer Partei sein, aber in Wahlen manifestiert sich nunmal der Volkswille - so gesehen wäre das naheliegend. Laut Marx müßte es zu einem Umschwung kommen, wenn die Situation am unerträglichsten, der Kapitalismus auf seinen Höhepunkt angekommen ist. Ich sehe keinerlei Tendenzen in diese Richtung, weder bei Wahlen, noch beim Zulauf für linke Parteien.
            Du siehst keine Tendenzen?

            1.) Es gibt einen mehr als deutlichen Rückgang bei der Wahlbeteiligung, die von mindestens so starken Verlusten der Parteien begleitet ist, die die Sützen des heutigen Systems sind. Wie gesagt: die "Volksparteien" sind ja teilweise auf ein Zehntel der Wahlberechtigten gefallen (z.B. die SPD in Bayern und den neuen Bundesländern). Selbst bei den Bundestagswahlen wurde die SPD nur noch knapp von einem Vierteil der Wahlberechtigten unterstützt, während die Union auch von weniger als einem Drittel unterstützt wurde.

            2.) Einen Zulauf für die linken Parteien ist nun mal abhängig von den linken Parteien, weshalb mich ja deine seltsame Auslegung von Marx interessiert hätte. Wenn es keine marxistische revolutionäre Partei gibt, dann kann es auch keinen Zulauf für diese geben. Eigentlich einfach oder? Es gab in der Geschichte schon mehr als genug Revolutionen, in denen es keine revolutionäre Partei gab (und entsprechend viele sind auch gescheitert). Wobei es momentan auch keine revolutionäre Situation ergibt. Diese ist nicht nur von dem Umfang derer abhängig, die unzufrieden sind, sondern von der Unfähigkeit der Herrschenden so weiter zu machen. Wobei nicht viel dafür spricht, dass die Herrschenden in der Lage sind mittelfristig eine revolutionäre Situation zu vermeiden. In Frankreich gab es z.B. in den letzten zehn Jahren zwei Situationen, in denen der Unterschied zu einer revolutionären Situation nicht mehr groß war (1995, die Proteste gegen das CPE).
            Resistance is fertile
            Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
            The only general I like is called strike

            Kommentar


              Zitat von max
              Es gibt einen mehr als deutlichen Rückgang bei der Wahlbeteiligung, die von mindestens so starken Verlusten der Parteien begleitet ist, die die Sützen des heutigen Systems sind.
              Ja, witzigerweise haben aber die Parteien, die dieses System in seiner jetzigen Form nicht wünschen (und die gibt es - rechts wie links) keinen nennenswerten, bzw. ausreichenden Zulauf. Die Unzufriedenheit, die Du hier beschreibst, kommt eben nicht Deinen Ideen zugute - wie ich schon sagte: Nur weil momentan etwas nicht stimmt, spricht das noch lange nicht für Dich.

              Zitat von max
              Selbst bei den Bundestagswahlen wurde die SPD nur noch knapp von einem Vierteil der Wahlberechtigten unterstützt, während die Union auch von weniger als einem Drittel unterstützt wurde.
              Richtig, das macht aber immerhin noch knapp sechzig Prozent der Bevölkerung, die sich zu einer Wahl der Volksparteien aufraffen können. Diese Entwicklung bedeutet aber wiederum nicht, daß das für Deine Ansichten spricht. Ich sehe hierin nur geändertes Wahlverhalten, das sicher auch aus sozialen Veränderungen herrührt - aber ich sehe keine Tendenz hin zu einem linken Umsturz. Im Gegenteil: Wer nicht wählt, verhindert ja gerade einen solchen.

              Zitat von max
              Einen Zulauf für die linken Parteien ist nun mal abhängig von den linken Parteien, weshalb mich ja deine seltsame Auslegung von Marx interessiert hätte. Wenn es keine marxistische revolutionäre Partei gibt, dann kann es auch keinen Zulauf für diese geben. Eigentlich einfach oder?
              Deshalb sage ich ja: Man muß es nicht an einer Partei festmachen. Eine (wie auch immer geartete) Revolution kann sich auch ganz anders (oder gar nicht) organisieren. Es gibt aber auch keine Alternative zu einer Partei; ich sehe keine sonstigen Gruppen oder Zusammenschlüsse von Gewicht, die auch nur ansatzweise eine linke Wende beabsichtigen.

              Zitat von max
              Wobei es momentan auch keine revolutionäre Situation ergibt. Diese ist nicht nur von dem Umfang derer abhängig, die unzufrieden sind, sondern von der Unfähigkeit der Herrschenden so weiter zu machen. Wobei nicht viel dafür spricht, dass die Herrschenden in der Lage sind mittelfristig eine revolutionäre Situation zu vermeiden.
              Ach so, verstehe. Das dumme Volk wird im Moment noch zu sehr ruhiggehalten. Der heutige Mensch (...das Sein bestimmt...) erkennt noch nicht ausreichend, wie er verarscht wird. Na klar.
              Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
              -Peter Ustinov

              Kommentar


                Zitat von Sandswind
                Ja, witzigerweise haben aber die Parteien, die dieses System in seiner jetzigen Form nicht wünschen (und die gibt es - rechts wie links) keinen nennenswerten, bzw. ausreichenden Zulauf. Die Unzufriedenheit, die Du hier beschreibst, kommt eben nicht Deinen Ideen zugute.
                Na ja, nicht in einem ausreichenden Umfang, aber antikapitalistische linke Ideen haben schon einen deutlich Aufschwung erlebt und eine Vielzahl von kleinen Organisationen (ATTAC & Co) sind entstanden bzw. sind deutlich grösser (z.B. SAV, Linksruck) geworden. Es ist halb bisher nicht gelungen eine vernünftige Partei aufzubauen, die sich einen Bekanntheitsgrad und Glaubwürdigkeit erkämpfen können. Wie gesagt: es fehlt eine entsprechende Organisation. Deshalb kommt die bisherige Entwicklung meinen Ideen nur eingeschränkt zu gute.

                Das DKP & Co keinen grossen Zulauf bekommem, sehe ich selbst als positiv und hat natürlich mit deren Vergangenheit zu tun. Deshalb frage ich ja, worauf deine seltsamen Auslegung von Marx, also dieser angebliche Automatismus, beruhen soll.

                Die NPD hat leider viel zu viel Zulauf und beherrscht teilweise ja die gesamte Jugendkultur. Glücklicherweise ist dies (noch) regional begrenzt, allerdings oft in ländlichen, verarmten Regionen ohne Perspektive.
                Zitat von Sandswind
                Ich sehe hierin nur geändertes Wahlverhalten, das sicher auch aus sozialen Veränderungen herrührt
                Richtig. Es gibt eben eine deutliche Destabilisierung des politischen Systems durch einen Verlust der Zustimmung für die system-tragenden Parteien. Das bedeutet aber nur, dass es ein politisches Vakuum gibt. Gefüllt ist dieses bisher nut teilweise, z.B. eben durch die Nazis in manchen Regionen.
                Zitat von Sandswind
                Eine (wie auch immer geartete) Revolution kann sich auch ganz anders (oder gar nicht) organisieren.
                Richtig - und wird sehr wahrscheinlich, wie die ganzen Revolutionen der letzten Jahrzehnten, überhaupt nicht erfolgreich sein - oder nur sehr begrenzte Erfolge haben.
                Zitat von Sandswind
                Zitat von max
                Wobei es momentan auch keine revolutionäre Situation ergibt. Diese ist nicht nur von dem Umfang derer abhängig, die unzufrieden sind, sondern von der Unfähigkeit der Herrschenden so weiter zu machen. Wobei nicht viel dafür spricht, dass die Herrschenden in der Lage sind mittelfristig eine revolutionäre Situation zu vermeiden.
                Ach so, verstehe. Das dumme Volk wird im Moment noch zu sehr ruhiggehalten.
                Ich befürchte, dass du gar nichts verstehst, was natürlich in diesem Fall an den von mir gewählten Wörtern liegen kann. Die Aussage oben besagte, dass die Herrschenden sich an der Macht halten können, weil ihre Herrschaftsmechanismen funktionieren. Z.B. können sie noch genügend Leute als loyale Schicht kaufen, in dem sie ihnen Privilegien, u.a. überdurchschnittliche Löhne geben. Mit Dummheit hat dies überhaupt nichts zu tun, weil schlicht und einfach momentan die Möglichkeit fehlt etwas zu ändern. Wie gesagt: es gibt momentan keine revolutionäre Situation. Eine revolutionäe Situation ergibt sich nun mal nicht nur durch Unzufriedenheit, was man z.B. daran sieht, dass es nicht laufend in den zahlreichen Slums dieser Erde Revolutionen gibt.
                Resistance is fertile
                Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                The only general I like is called strike

                Kommentar


                  Zitat von Sandswind
                  Richtig, das macht aber immerhin noch knapp sechzig Prozent der Bevölkerung, die sich zu einer Wahl der Volksparteien aufraffen können. Diese Entwicklung bedeutet aber wiederum nicht, daß das für Deine Ansichten spricht. Ich sehe hierin nur geändertes Wahlverhalten, das sicher auch aus sozialen Veränderungen herrührt - aber ich sehe keine Tendenz hin zu einem linken Umsturz. Im Gegenteil: Wer nicht wählt, verhindert ja gerade einen solchen.
                  Sehe ich auch so. Auch bei einer geringen Wahlbeteiligung ist eine Mehrheit eine Mehrheit.
                  Im Gegenteil ich sehe dies sogar als einen Nachteil für deine These an, weil wenn die Leute wirklich daran interessiert wären es anders zu machen würden sie wählen gehen und hätten zu Hauf die PDS gewählt.

                  Außerdem denke ich das die geringe Allgemeinbildung und die fehlende Verbundenheit zu dem Land Deutschland dazu beitragen, dass die Wahlbeteiligung niedrig ist.
                  Just because it is the truth doesn't mean anyone wants to know about it.
                  Alle vier Jahre machen die Wähler ihr Kreuz. Und hinterher müssen sie's dann tragen. - Ingrit Berg-Khoshnavaz
                  Statt 'Gier' sagen wir 'Profitmaximierung', und schon wird aus der Sünde eine Tugend. - Ulrich Wickert

                  Kommentar


                    Zitat von matrix089
                    Im Gegenteil ich sehe dies sogar als einen Nachteil für deine These an, weil wenn die Leute wirklich daran interessiert wären es anders zu machen würden sie wählen gehen und hätten zu Hauf die PDS gewählt.
                    Da müsste man aber erst einmal der Meinung sein, dass die Wahl der damaligen PDS etwas geändert hätte - dieser Meinung bin ich z.B. nicht. Und offensichtlich viele andere auch nicht.
                    Zitat von matrix089
                    Außerdem denke ich das die geringe Allgemeinbildung und die fehlende Verbundenheit zu dem Land Deutschland dazu beitragen, dass die Wahlbeteiligung niedrig ist.
                    Aha, die Leute sind zu dumm zu verstehen, dass Lohnkürzungen, Massenentlassungen und Sozialabbau in ihrem Interessen ist? Ups, oder sollte es heissen: Lohnkürzungen, Massenentlassungen und Sozialabbau (d.h. Senkung der Lohnkosten, Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit) natürlich dazu führen, dass es allen besser geht?
                    Resistance is fertile
                    Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                    The only general I like is called strike

                    Kommentar


                      Zitat von max
                      Mit Dummheit hat dies überhaupt nichts zu tun, weil schlicht und einfach momentan die Möglichkeit fehlt etwas zu ändern. Wie gesagt: es gibt momentan keine revolutionäre Situation. Eine revolutionäe Situation ergibt sich nun mal nicht nur durch Unzufriedenheit, was man z.B. daran sieht, dass es nicht laufend in den zahlreichen Slums dieser Erde Revolutionen gibt.
                      Die Möglichkeit fehlt also, weil keine Organisation irgendwelcher Art besteht und die "herrschende Klasse" bestimmte Teile der Bevölkerung korrumpiert - dann frage ich mich, wo Du überhaupt die Gewißheit hernehmen willst, daß es "den Unterdrückten" so schlecht geht - immerhin lassen sie sich genau das gefallen. Ist denn die Masse des Volkes wirklich so unfähig und naiv, daß sie sich nicht gegen ihre Unterdrücker auflehnen kann?

                      In letzter Konsequenz bedeuten Deine Ausführungen nichts anderes, als daß die Unterdrückung so stark ist, daß man nichts dagegen tun kann, deshalb passiert nichts und die Unterdrückung nimmt zu - ein infiniter Regress: A führt zu B, B führt zu A usw. Für mich klingt das angesichts Parteien-, Vereins-, Meinungs- und Pressefreiheit nur nach einer Ausrede dafür, daß "die Linke" schlicht und ergreifend nicht mehrheitsfähig ist. Das ist keine Frage des Angebots, sondern der Nachfrage.
                      Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
                      -Peter Ustinov

                      Kommentar


                        Zitat von max
                        Aha, die Leute sind zu dumm zu verstehen, dass Lohnkürzungen, Massenentlassungen und Sozialabbau in ihrem Interessen ist? Ups, oder sollte es heissen: Lohnkürzungen, Massenentlassungen und Sozialabbau (d.h. Senkung der Lohnkosten, Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit) natürlich dazu führen, dass es allen besser geht?
                        Also ehrlich Max! "Dumm" finde ich hier nur diese Antwort. Niedrige Allgemeinbildung kann IMO auch bedeuten, dass die Leute nichts über die Parteien wissen bzw. wofür sie stehen und das sich die Leute nicht dafür interessieren.
                        Das hat nichts damit zu tun das sie dumm wären.
                        Just because it is the truth doesn't mean anyone wants to know about it.
                        Alle vier Jahre machen die Wähler ihr Kreuz. Und hinterher müssen sie's dann tragen. - Ingrit Berg-Khoshnavaz
                        Statt 'Gier' sagen wir 'Profitmaximierung', und schon wird aus der Sünde eine Tugend. - Ulrich Wickert

                        Kommentar


                          Zitat von Sandswind
                          Die Möglichkeit fehlt also, weil keine Organisation irgendwelcher Art besteht und die "herrschende Klasse" bestimmte Teile der Bevölkerung korrumpiert
                          Eine fehlende revolutionäre Organisation hat nichts mit der Existenz von revolutionären Situationen zu tun, sondern damit, um eine Revolution erfolgreich ist oder nicht.
                          Zitat von Sandswind
                          Ist denn die Masse des Volkes wirklich so unfähig und naiv, daß sie sich nicht gegen ihre Unterdrücker auflehnen kann?
                          Diese Unfähigkeit beruht in der heutigen Situation auf der gesellschaftlichen Struktur und nicht auf Naivität. Naiv ist es, wenn man meint, dass man den Kapitalismus zähmen könnte oder wenigstens die schlimmsten Probleme wie die Armut und Massenarbeitslosigkeit überwinden könnte.

                          Aber nur mal ein Tipp zum Nachdenken: warum schreibe ich jetzt schon mehrfach, dass es heute keine revolutionäre Situation gibt?
                          Zitat von Sandswind
                          In letzter Konsequenz bedeuten Deine Ausführungen nichts anderes, als daß die Unterdrückung so stark ist, daß man nichts dagegen tun kann, deshalb passiert nichts und die Unterdrückung nimmt zu - ein infiniter Regress
                          Das ist kein unendlicher Zustand, weil die herrschende Klasse wegen der kapitalistischen Dynamik nicht in der Lage ist, immer die Kontrolle aufrecht zu erhalten. Die kapitalistische Dynamik führt eben immer wieder zu schweren wirtschaftlichen Krisen, die wiederum zu schweren gesellschaftlichen Krisen führen. Die letzte schwere Krise diesen Ausmasses war 1989 in der DDR und zuvor 1929 in der Weimarer Republik. Im Falle von 1989 konnte sich das Regime nicht halten, obwohl es einen sehr viel krasseren Gewaltappart hatte, als der heutige in der BRD, während 1929 sie sich nur mit Hilfe des Nazi-Terrors durchsetzen konnte.
                          Zitat von Sandswind
                          Für mich klingt das angesichts Parteien-, Vereins-, Meinungs- und Pressefreiheit nur nach einer Ausrede dafür, daß "die Linke" schlicht und ergreifend nicht mehrheitsfähig ist.
                          Die fehlende Mehrheitsfähigkeit der revolutionären Linken hat gänzlich andere Gründe als die Frage, warum sich die herrschende Klasse halten kann. Diese könnte sich momentan auch halten, wenn es eine revolutionäre Arbeiterpartei geben würde, die 70% der Bevölkerung hinter sicht hat.

                          Die Frage, warum es nicht gelingt wenigstens eine revolutionäre Linke auf dem Niveau Frankreichs aufzubauen, hat diverse, in erster Linie historische Gründe - aber eben Gründe, die dazu führen, dass es kein Angebot gibt. Wobei ich gerade nicht das Gefühl habe, dass dich die Gründe interessieren.
                          Zitat von matrix089
                          Niedrige Allgemeinbildung kann IMO auch bedeuten, dass die Leute nichts über die Parteien wissen bzw. wofür sie stehen und das sich die Leute nicht dafür interessieren.
                          Jeder kann doch jeden Tag erleben, für was diese Parteien stehen. Da braucht man doch keine gute Allgemeinbildung - es reicht doch vollkommen, wenn man nicht total auf den Kopf gefallen ist. Deshalb finde ich schon krass, wenn du behauptest, dass die geringe Wahlbeteiligung an fehlender Bildung liegt.
                          Resistance is fertile
                          Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                          The only general I like is called strike

                          Kommentar


                            Zitat von max
                            Die Frage, warum es nicht gelingt wenigstens eine revolutionäre Linke auf dem Niveau Frankreichs aufzubauen, hat diverse, in erster Linie historische Gründe - aber eben Gründe, die dazu führen, dass es kein Angebot gibt. Wobei ich gerade nicht das Gefühl habe, dass dich die Gründe interessieren.
                            Würde ich so nicht sagen. Ich bin nur sehr verwundert, wie wortreich man erklären kann, warum die Lage angeblich genau so ist, wie Marx sie vorhergesagt hat, die Konsequenzen aber nicht eintreten. Wie gesagt: Die Lage ist mies, der Kapitalismus auf dem Höhe- bzw. Tiefpunkt angekommen (so deute ich zumindest Deine Lagebeschreibung: Alles, aber auch wirklich alles ist schlecht), aber die Weltrevolution bleibt aus.
                            Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
                            -Peter Ustinov

                            Kommentar


                              Zitat von max
                              Jeder kann doch jeden Tag erleben, für was diese Parteien stehen. Da braucht man doch keine gute Allgemeinbildung - es reicht doch vollkommen, wenn man nicht total auf den Kopf gefallen ist. Deshalb finde ich schon krass, wenn du behauptest, dass die geringe Wahlbeteiligung an fehlender Bildung liegt.
                              Mensch lies doch mal und dreh mir nicht die Worte im Mund um! Ich habe geschrieben, dass es dazu beiträgt, nicht das es der alleinige Grund ist!
                              Zitat von matrix089
                              ...Außerdem denke ich das die geringe Allgemeinbildung und die fehlende Verbundenheit zu dem Land Deutschland dazu beitragen, dass die Wahlbeteiligung niedrig ist...
                              Außerdem wenn die Leute nicht mal wissen wer der/die Kanzlerin ist oder wer der Bundespräsident ist, glaube ich nicht das die Leute dann wissen für welche Politik die Parteien stehen (außer vielleicht bei den Grünen).
                              Just because it is the truth doesn't mean anyone wants to know about it.
                              Alle vier Jahre machen die Wähler ihr Kreuz. Und hinterher müssen sie's dann tragen. - Ingrit Berg-Khoshnavaz
                              Statt 'Gier' sagen wir 'Profitmaximierung', und schon wird aus der Sünde eine Tugend. - Ulrich Wickert

                              Kommentar


                                Meine Meinung ist, dass man Konsequenzen aus den Erfahrungen mit den Kapitalismus ziehen, eine revolutionäre Partei aufbauen und beginnen sollte, sich konsequent für die eigenen Interessen mit denen gemeinsam einzusetzen, die ähnliche soziale Interessen haben. D.h. z.B. sich gegen diese laufenden Angriffe auf den eigenen Lebensstandard und Rechte zu wehren und nicht laufend für den "Standort" etc. Zugeständnisse machen sollte; nicht mehr Parteien zu wählen, die maximal "kleinere Übel" sind; eine gewerkschaftliche Organisation fördern, in der die Basis bestimmt und eben gesellschaftlich eine Selbstemanzipation propagieren.

                                Das ist keine einfache Lösung à la "wir brauchen halt Gesetze aus einem Guss", sondern ein langfristiger Weg.

                                Ungeduld à la jetzt gibt es keine revolutionäre Situation hilft einem da nicht weiter. Revolutionäre Situationen werden sowieso die meisten hier erleben, wenn sie sich nicht z.B. schon 1989 selbst erlebt haben. Deshalb sollte man eben die Geschichte analysieren, wie man etwas verändert kann - und wie nicht. Es braucht eben eine Selbstbefreiung, die von der Mehrheit ausgehen muss, d.h. man sollte nicht auf Stellvertreter (inkl. Abgeordnete) und Aktionen von Minderheiten (egal mit welchen Methoden) setzen. Dafür muss man eben Mehrheiten gewinnen, was angesichts der Unfähigkeit der etablierten Parteien die wirtschaftlichen und sozialen Probleme zu lösen, auch einfacher wird.
                                Zitat von Sandswind
                                Würde ich so nicht sagen. Ich bin nur sehr verwundert, wie wortreich man erklären kann, warum die Lage angeblich genau so ist, wie Marx sie vorhergesagt hat, die Konsequenzen aber nicht eintreten. Wie gesagt: Die Lage ist mies, der Kapitalismus auf dem Höhe- bzw. Tiefpunkt angekommen (so deute ich zumindest Deine Lagebeschreibung: Alles, aber auch wirklich alles ist schlecht), aber die Weltrevolution bleibt aus.
                                Das liegt schlicht und einfach an deiner seltsamen Vorstellung von marxistischen Theorien - deshalb bist du verwundert und deshalb meinst, dass etwas nicht eintritt, was nur nach deiner seltsamen Vorstellung so eintreten müsste.

                                Oder anders gesagt: du schaffst dir selbst eine lächerliche Position, die du dann meinst leicht widerlegen zu können.

                                Der Kapitalismus ist schon mehrfach auf dem Tiefpunkt angekommen und teilweise war dies auch mit zahlreichen Revolutionen verbunden. Es ist nicht so einfach, dass automatisch eine revolutionäre Situation auch eine erfolgreiche Revolution zur Folge hat. Und es auch nicht so einfach, dass Unzufriedenheit automatisch zur Revolution führt. Und es ist nicht so einfach, dass es laufend revolutionäre Situationen gibt.

                                Deshalb ist deine Deutung auch vollkommen falsch. Warum habe ich mehrfach geschrieben, dass es keine revolutionäre Situation gibt? Denk mal bitte darüber nach, weil so die Diskussion recht schwierig ist. Dies gilt auch für Hinweise auf die momentanen Mehrheitsverhältnisse oder die Behauptung, dass ich einen bestimmten Mehrheitswillen annehmen würde.
                                Zitat von matrix089
                                Außerdem wenn die Leute nicht mal wissen wer der/die Kanzlerin ist oder wer der Bundespräsident ist, glaube ich nicht das die Leute dann wissen für welche Politik die Parteien stehen (außer vielleicht bei den Grünen).
                                Warum? Die meisten haben zumindest Regierungen mit Unions-, SPD- und FPD-Beteiligung über viele Jahre selbst erlebt und viele haben auch Erfahrungen mit Regierungsbeteiligungen der Grünen und der Linkspartei. Diese Erfahrung ist doch selbst ein möglicher Grund, nicht mehr wählen zu gehen: eben die Erfahrung, dass sich trotz Wahl einer anderen Partei nichts für einen ändert.

                                Wo soll der Einfluss der fehlenden Bildung liegen?
                                Resistance is fertile
                                Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                                The only general I like is called strike

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X