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  • prince
    antwortet
    Nach den völlig rätselhaften Störungen an Nord Stream 1 und 2 droht Gazprom nun damit die Lieferungen über die Ukraine einzustellen.
    Es gibt da wohl rechtliche Streitigkeiten.
    Zufälle gibts....
    Nett das die Angreifer nur 3 der 4 Nord Stream Pipelines zerstört haben.

    Ps: Ich muss zugeben das ich schon fast von dieser Dreistigkeit beeindruckt bin.
    Auf den Winter freue ich mich aber so gar nicht.
    Zuletzt geändert von prince; 28.09.2022, 13:13.

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  • Thomas W. Riker
    antwortet
    Scholz reist nach Saudi-Arabien,,Katar und die VAE.

    Alles wird gut.

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  • DragoMuseveni
    antwortet
    Zitat von The Martian Beitrag anzeigen
    Es liegt eher daran, dass man davon ausgeht, dass alle anderen vor allem nach wirtschaftlichen Überlegungen handeln.
    Es muss nicht mal "vor allem" sein. Es muss nur überhaupt eine Rolle spielen.

    Zitat von The Martian
    Oft werden Abhängigkeiten dann sogar noch für positiv erklärt, weil wenn alle gegenseitig irgendwie voneinander abhängig wären, hätten schließlich alle ein Interesse daran, fröhlich miteinander zu kooperieren.
    Der Gedanke ist nicht so abwägig, wie du ihn darstellen willst.
    Grade jetzt wird doch der gesamten Welt deutlich vor Augen geführt, was nach dem Abbruch aller wirtschaftlichen Beziehungen mit einem Land passiert.
    Im Grunde gab und gibt es doch genug andere Beispiele dafür.
    Zumindest aus Sicht fast aller normaler Bürger dürfte klar sein, dass man lieber auf Handelsbeziehungen setzt.

    Zitat von The Martian
    Billiges Gas, billige Elektrogeräte, Absatzmärkte für deutsche Autos und Maschinen. Davon haben wir über Jahrzehnte enorm profitiert.
    Ist das so?
    Soweit ich weiß werden viele Elektrogeräte auf den europäischen Markt schon länger nicht mehr eingeführt. Die großen Unternehmen versuchen es zumeist zuerst auf den japanischen oder amerikanischen Markt.
    Die Absatzmärkte für die Autos sind quasi weltweit, hier müsste man über prozentuale Anteile diskutieren.

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  • Holger58
    antwortet
    Diese ganzen Entscheidungen bringen kurz- und mittelfristig auch immer große wirtschaftliche Vorteile, weshalb es schwierig ist, sich dem zu entziehen. Billiges Gas, billige Elektrogeräte, Absatzmärkte für deutsche Autos und Maschinen. Davon haben wir über Jahrzehnte enorm profitiert.
    Genau. Aber das ist vorbei. Und langsam sollten sich die Altdenker in Politik und Wirtschaft darauf einstellen. Es gibt keinen gesellschaftlichen Stillstand, den hat es nie gegeben. Dieser Wandel macht auch nach 200 Jahren Kapitalismus nicht halt. Auch die Sklaverei und der Feudalismus wurde überwunden. Reförmchen halten die Entwicklung nicht auf. Veränderungen sind angesagt. Wohin sie geht kann ich natürlich nicht progoszieren.

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  • The Martian
    antwortet
    Es liegt eher daran, dass man davon ausgeht, dass alle anderen vor allem nach wirtschaftlichen Überlegungen handeln. Ginge es Russland nur um die Steigerung der eigenen Wirtschaftsleistung, wären die an guten Beziehungen zum Westen interessiert und würden uns fröhlich weiter Gas liefern. Anscheinend ist das aber nicht der Fall. Und speziell in Deutschland hat man das Denken in sicherheitspolitischen Dimensionen nach dem Krieg wohl auch einfach verlernt bzw. für ein Ding der Vergangenheit gehalten und gehofft, dass die Russen und Chinesen das demnächst dann auch so sehen. Nur hat das mit dem Ende der Geschichte halt einfach nicht so funktioniert.

    Oft werden Abhängigkeiten dann sogar noch für positiv erklärt, weil wenn alle gegenseitig irgendwie voneinander abhängig wären, hätten schließlich alle ein Interesse daran, fröhlich miteinander zu kooperieren. Darum wurde bis vor kurzem auch noch behauptet, dass die Russen die Gaslieferungen gar nicht stoppen könnten, weil man Gasfelder nicht einfach schließen kann. Jetzt verzichten die Russen aber auf westliche Technologie, die sie eigentlich bräuchten, und fackeln größere Mengen Gas lieber ab als sie uns zu hohen Preisen zu verkaufen.

    Diese ganzen Entscheidungen bringen kurz- und mittelfristig auch immer große wirtschaftliche Vorteile, weshalb es schwierig ist, sich dem zu entziehen. Billiges Gas, billige Elektrogeräte, Absatzmärkte für deutsche Autos und Maschinen. Davon haben wir über Jahrzehnte enorm profitiert.

    Edit: Putin scheint noch nicht aufzugeben. Über das Wochenende soll es in den besetzten Gebieten nun Referenden über eine Annexion geben, damit könnte man dann vermutlich Wehrpflichtige in diesen Gebieten einsetzen und neue Gesetze für den Kriegsfall und eine eventuelle Mobilisierung werden auch schon erlassen.

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  • Holger58
    antwortet
    Wandel-durch-Handel
    Das ging auch bei China nach hinten los. Letztlich entstanden hier auch große Abhängigkeiten unsererseits ohne das in China auch nur ein Reissack in Richtung Menschenrechte umgefallen wäre. Wenn man aber nicht erkennen kann oder will was sich in den letzten 50 Jahren verändert hat und nicht aus seinem alten Tunnelblick herauskommt wird sich an künftigen "Fehleinschätzungen" nichts ändern. Die westliche Welt, überzeugt davon in den 90ern den Osten wirtschaftlich besiegt zu haben, denkt immer noch das das jetzt ein Naturgesetz ist. Auch Putin muss langsam erkennen das seine Armee nichts mehr mit der siegreichen Roten Armee gemein hat. Und wir müssen begreifen das alte deutsche Tugenden heute nur noch ein Schatten iher selbst sind. Ich weiß nicht worin einige Zeitgenossen eine Führungsrolle in der europäischen u. Weltpolitik ableiten. Wahrscheinlich weil wir immer Zahlemann & Söhne gespielt haben u. wir uns Zugeständnisse zur deutschen Politik erkauft haben. Ein Jahrhundert lang wurden die Industriestaaten über ihre Kolonial - u. 3.Weltpolitik reich und dominierten mit ihren Technologien und Endprodukten; heute triumphiert der der Rohstoffe besitzt. Und kein "Wirtschaftsweiser" oder "Experte" hat das rechtzeitig erkannt (?) Oder liegt es einfach daran das (Privat-)Kapital als Träger der Wirtschaft völlig unflexiebel ist weil es seine Augen starr auf Profite und Rendite greichtet hat und nicht nach recht oder links schaut um zu erkennen was sich verändert?

    »Kapital, ..., flieht Tumult und Streit und ist ängstlicher Natur. Das ist sehr wahr, aber doch nicht die ganze Wahrheit. Das Kapital hat einen Horror vor Abwesenheit von Profit oder sehr kleinem Profit, wie die Natur vor der Leere. Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens. Wenn Tumult und Streit Profit bringen, wird es sie beide encouragieren.« (Karl Marx "Das Kapital")

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  • Infinitas
    antwortet
    Ich finde ebenso, dass der aktuelle Umstand Gier geschuldet ist, nach wie vor ist es in meinen Augen eine bedenkliche Politik in Ländern einzukaufen, die nicht unbedingt westlich orientiert sind, ich denke, es wäre wesentlich klüger sich in Sachen Energie / Gas unabhängig zu machen. Einen Großteil kann regional, autark gewonnen werden (damit sind keine riesigen Windparks gemeint). Des Weiteren sollte eine gewisse Versorgung diverser Grundbedürfnisse ebenso staatlich reguliert sein und nicht der freien Wirtschaft überlassen werden, ebenso wenig durch Dinge wie Lobbyismus.

    Auf der anderen Seite führen wir ein gutes Leben, im Vergleich zu einem Großteil der Weltbevölkerung sind wir nahezu privilegiert. Das nützt uns allerdings wenig, wenns langsam preislich unerschwinglich wird.

    Und ja Angst vor Job oder finanziellen Verlust habe ich da schon länger und mir tut es leid um jeden, der das nun erfahren muss. Bei mir berennt die Hütte beruflich seit Anfang der Pandemie. Eventuell schreibe ich irgendwann mal einen Artikel darüber, denn das, was da stellenweise abläuft, ist wirklich unterste Schublade.
    Zuletzt geändert von Infinitas; 20.09.2022, 12:34.

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  • The Martian
    antwortet
    Langfristige Lieferverträge über 20-30 Jahre gibt und gab es schon immer, auch mit Russland/Gasprom. Wenn die dann plötzlich behaupten, dass sie nicht mehr liefern können/wollen, hilft das aber halt einfach nichts und dann muss man als Ersatz kaufen was kurzfristig verfügbar ist, zu den Preisen die der Anbieter dann eben verlangt.

    Das Grundproblem ist nicht die Art oder Dauer der Lieferverträge, sondern die zu große Abhängigkeit von einem uns feindlich gesinnten Lieferanten. Wobei man aber eben nicht wahrhaben wollte, dass uns Russland feindlich gesinnt ist. Damit konnte man dann schön billiges und zuverlässig geliefertes Pipeline-Gas kaufen, und Pipeline-Gas ist unter normalen marktwirtschaftlichen Bedingungen eben günstig und zuverlässig, und sich mit Wandel-durch-Handel und solchem Käse selbst belügen.

    Auch ein langfristiger Liefervertrag für LNG aus den USA/Katar/etc. ist eben teuerer und ökologisch schlechter als ein langfristiger Liefervertrag über russisches Pipeline-Gas, mal ganz abgesehen davon, dass Gasprom unter marktwirtschaftlichen Bedingungen ein Interesse daran hätte, uns Gas zu verkaufen, weil sich die Pipelines usw. sonst nicht amortisieren.
    Diese höheren Kosten hätte man aber eben akzeptieren müssen, um sich abzusichern. Und natürlich die Erneuerbaren deutlich schneller ausbauen, um zügig vom fossilen Erdgas wegzukommen.
    Zuletzt geändert von The Martian; 20.09.2022, 08:10.

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  • Holger58
    antwortet
    Die verfehlte Russland- bzw. Energiepolitik der letzten 20 Jahre, die uns nun in diese Bredouille gebracht hat
    Die ist es nicht allein. Die Gier billig zu produzieren und damit eine Profitmaximierung herbeizuführen hat das private Kapital der Energieexporteure sich auf das billige (billiger als auf dem Weltmarkt) russische Öl und Gas stürzen lassen und über ihre Lobbyisten die Politik veranlast Nordstream 2 zu bauen. Es ist nicht nur Versagen der Politik, die in Beeinflussung des Kapitals gehandelt hat. Der "Markt" (ein künstlich vom Menschen erschaffenes Gebilde, das ohne politische Regeln ohne Moral und nur auf Maximierung geeicht ist), der heilige Gral aller konservativen Wirtschaftler zeigt wieder Mal sein wahres Gesicht. - Man kann auch über Staatsverträge Rohstoffe einkaufen, und die Spekulatoren an der Börse außen vor lassen. Der Staat gibt dann die Rohstoffe zu einem Industriepreis/Verbraucherpreis in seinem Land ab. Und: das ist kein Kommunismus..

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  • The Martian
    antwortet
    Die verfehlte Russland- bzw. Energiepolitik der letzten 20 Jahre, die uns nun in diese Bredouille gebracht hat, hatte die meiste Zeit allerdings auch eine große Unterstützung in der Industrie und der Bevölkerung. Alle, die uns davor gewarnt haben, waren dann entweder vom Hass geblendete Osteuropäer, denen man das wahre Russland mal erklären musste, oder profitgeile US-Imperialisten, die uns nur ihr Fracking-Gas aufzwingen wollten.

    So gibt es jetzt eben 1-2 harte Jahre, bevor dann alles wieder weitgehend normal wird.

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  • Holger58
    antwortet
    Kriesen werden vom Kapital, von Spekulanten und/oder der Politik verursacht. Das Volk verursacht keine. Im Gegenwärtigen Fall ist der Verursacher letztere. In Deutschland gilt aber das der Schadensverursacher nicht zur Verantwortung gezogen wird. Siehe letzte Kriesen: Überproduktion der Automobilindustrie oder die Finanzkriese. In ersterer haben wir Abfragprämien aus Steuermitteln finanziert, in letzterer die Schulden von Privatbanken und als Dank 11 Jahre Nullzins bekommen. Warum sollte jetzt der Staat Verantwortung übernehmen (?) Das ist im System nicht vorgesehen..

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  • prince
    antwortet
    Leute, es geht immer noch um das hier und jetzt.

    Es brechen überall neue Krisenherde auf, unbezahlbare Gasabschläge, Stadtwerke bekommen Probleme , CO2 Mangel in der Lebensmittelindustrie, Krankenhäusern und Pflegeheimen droht flächendeckend der Bankrott, die Industrie macht zu, Lebensmittel werden unbezahlbar, Massenentlassungen stehen bevor.
    Durch den Ausfall der Düngerproduktion drohen Engpässe bei Ad-Blue, den entsprechenden Chemikalien für Klärwerke( die Grenzwerte sollen dann wohl entsprechend angepasst werden), CO2 wird knapp,
    Ich selber arbeite im Recruting für das was so als "Start-Ups" bezeichnen kann. Unsere Firma entlässt, ich habe bereits einen Abfindungsvertrag in der Tasche. Ich höre von wirklich allen Bekannten in anderen Firmen hier in der Gegend das Einstellungen rapide zurück gefahren und die Recruting Abteilungen verkleinert werden. Der nächste Schritt werden Einlassungen sein.
    Die Hütte brennt und ich habe inzwischen komplett das Vertrauen in die Regierung verloren. Parteipolitische Spielchen, ideologische Blockaden, ja ich vermute inzwischen sogar das der Eine oder die Andere geradezu glücklich darüber ist Deutschland "ökologischen Abdruck" deutlich zu verringern.
    Ich denke ich werde seit langer Zeit wieder an Demonstrationen teilnehmen.

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  • Infinitas
    antwortet
    Ich denke, man kann Strom aus den jeweils regionalen Gegebenheiten gewinnen. Das müssen nicht Unmengen von Windparks sein (ein paar sind es jedoch schon.. Denn wo Wind bläst). Spanien ist mit ein Gewinner der Energiekrise. Ich glaube, die haben an die 5 Flüssiggasports und sind bei der Produktion von grünem Wasserstoff relativ weit vorne dabei.
    Ich persönlich habe gar nichts gegen stabile Kooperationen, insoweit auch selbige (Stabilität) gegeben ist. Jedoch ist es in meinen Augen eine unverantwortliche Politik, sich in elementaren Energiestrukturen sehr stark von außen abhängig zu machen, insbesondere dann, wenn absolut kein System-Konsens herrscht.

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  • DefiantXYX
    antwortet
    Zitat von Scotty Beitrag anzeigen

    Strom brauchen wir alle, ohne Strom funktioniert gar nichts. Die Strom und Gaspreise treiben gerade alle in den Ruin, wenn nicht endlich mal was passiert.
    Der Druck muss so hoch werden, bis irgendwann auch die letzten einsehen, dass ein Windrad vor der Tür vielleicht nicht das schlimmste Übel auf der Welt ist. Alle wissen doch schon lange, dass fossile Energie längst überholt ist und erneuerbare der einzig möglich weg sind. Wenn du das richtige tust und nicht mehr gewählt wirst, lässt du es aber besser. Am Dienstag bei Markus Lanz wurde unter anderem über Hürden beim Bau von Solarfeldern gesprochen. Man lacht dann über diese irrsinnige Regularien, aber auch die scheinen wohl nur fallen zu können, wenn der Druck weiter wächst. Eventuell ist das alles längst zu spät.

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  • Infinitas
    antwortet
    - Strom sollte meiner Meinung nach überwiegend regional produziert werden. Elementare Versorgungsstrukturen sollten so oder so unabhängig vom Ausland sein. Die Tatsache, dass Gaskraftwerke Einfluss auf den Strompreis haben, ist hierbei nicht von der Hand zu weisen, Eben sowenig, dass horrend hohe Summen für Gas und andere fossile Rohstoffe genommen werden. Letzteres ist auch nicht unbedingt immer primär abhängig von einem Börsenwert.

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