Neoliberalismus und Rechtsextremismus – Zwei Seiten einer Medaille? - SciFi-Forum

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Neoliberalismus und Rechtsextremismus – Zwei Seiten einer Medaille?

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    #31
    Zitat von Dark Scipio Beitrag anzeigen
    Ist es nun lustig oder doch nur tragisch, wie hier auf Kapitalismus geschimpft wird, obgleich nur der Kapitalismus unseren maßlosen Reichtum und auch unseren unglaublich weitreichenden Sozialstaat ermöglicht,.

    Ja, wir betreiben outsourcing von Sklavenarbeit und Ausbeutung.... Die findet jetzt irgendwo in Asien statt, hauptsache da, wo wir sie nicht sehen können, und nicht mehr im eigenen Land

    Das Problem ist nicht das Wirtschaftssystem. Das Problem ist die Gier, der rücksichtslose Egoismus und das absichtlich nicht hinsehen wollen der grossen Mehrheit der Menschen.

    Okay, offener Faschismus ist "ein bischen Schlimmer", aber Arbeiterinnen in Asien für einen Hungerlohn 14 Stunden am Tag schuften zu lassen für den eigenen Luxus ist letztlich auch nicht viel besser als polnische Zwangsarbeiter in der Rüstungsindustrie einzusetzen.Auch ohne offen rassistische Ideologie.

    Ja, und das Öl pressen holen wir aus Afrika, wo die lokale Bevölkerung draufgeht und sich ein paar Bonzen bereichern. Wir unterstützen das alle brav. Wir kaufen billig.

    Wir gehen jetzt nicht hin, erklären irgendeine Ethnie zu Untermenschen und vergasen die. Aber ups, die Kollateralschäden auf dem Schlachtfeld der Gier, die kratzen die grössere Mehrheit jetzt nicht nennenswert.
    Zuletzt geändert von shootingstar; 04.07.2009, 22:41.

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      #32
      Zitat von Dark Scipio Beitrag anzeigen
      Ist es nun lustig oder doch nur tragisch, wie hier auf Kapitalismus geschimpft wird, obgleich nur der Kapitalismus unseren maßlosen Reichtum und auch unseren unglaublich weitreichenden Sozialstaat ermöglicht, während alle sozialistischen Regime (die nicht den Kapitalismus adaptiert aben) fatal gescheitert sind und nur Armut und Leid erzeugt haben.

      Neoliberalimus ähnelt dem Rechtsextremismus? Das sind doch völlige Gegenstücke. Es ist doch so, daß Faschismus und Sozialismus sehr viel gemein haben (Populismus, Zentrismus, Staatswirtschaft, kurze teuere Segnungen die allen Schaden für schnelle Zustimmungswerte, Gleichmacherei etc..). Nicht umsonst ist die stärkste Form des Faschismus der Nationalsozialismus.
      Die Frage ist, ob wir unseren maßlosen Reichtum überhaupt brauchen. Ich denke nicht. Wir sollten lernen, wieder mit weniger zu Recht zu kommen.

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        #33
        Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigen
        Das Bild war wahrscheinlich die einzig angemessene Reaktion auf solch einen unsäglichen Salm:

        LOL sogar das Wort "Aufklärung" fällt darin. Eine solche wäre allerdings wirklich angebracht für den Verfasser dieser Zeilen.
        Du willst mir hier also erzählen, was Aufklärung ist. Na dann fang mal an!


        .
        EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

        KOSMONAUT schrieb nach 5 Minuten und 8 Sekunden:

        Zitat von Maritimus Beitrag anzeigen
        Das Bild ist doch selbsterklärend, sofern du des Englischen fähig bist (was ich einfach mal annehme).
        Du willst wohl ein ganz Schlauer sein. Allein es blieb die Absicht.

        Mein lieber, dass Du mir vermittels dieses kindischen Bildes deinerseits ein Kopfschütteln, welches gleichsam als Ablehnung meines Beitrages fungiert, übermittelt hast, ist mir nicht verborgen geblieben. Jedoch erführe ich gerne, was Dich denn zu diesem Kopfschütteln nun veranlasst hat.

        Ich hoffe, Du kannst mir nun folgen.
        Zuletzt geändert von KOSMONAUT; 05.07.2009, 00:49. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
        Die Natur verbirgt ihr Geheimnis durch die Erhabenheit ihres Wesens, aber nicht durch List. A.Einstein

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          #34
          Zitat von newman
          Im Sinn hätte man da natürlich eine unabhängige, durchsetzungstarke Kartellbehörde.
          Was natürlich auch eine Utopie ist, da diese Behörde wie die Dopingkontrollen immer ein Schritt hinten dran ist und die Methoden unredliche Marktmacht zu untersuchen kritikwürdig sind.
          Eine solche Behörde erfordert aber erst einmal, dass die Grosskonzerne zerschlagen werden und der Staatsapparat unabhängig von dem Einfluss grosser Kapitalbesitzer gemacht wird. D.h. es müsste erst einmal die kapitalistische Wirtschaft zerschlagen werden, um dann eine liberale Wirtschaft aufbauen zu können. Der Fehler der liberalen Theorien ist, dass sie meinen, dass der Kapitalismus im Kern ja schon eine Verwirklichung ihrer Theorien sei - sie nur den Staatseinfluss zurückdrängen müssten. Deshalb sind diese Theorien auch so anfällig dafür, dass sie als Rechtfertigung für neoliberale Politik benutzt werden können. Da brauchte es keine Massenmorde an den Befürwortern dieser Theorien wie sie es unter Stalin in Bezug auf die Befürworter des Marxismus gab (die meisten führenden Bolschewiki hat Stalin ermorden lassen), um die Deutungshoheit über diese Theorien zu erlangen.

          Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
          Die Konzerne wurden kontrolliert, eine freie Wirtschaft oder auch nur eine Wirtschaft unter Kontrolle der alten Wirtschaftsbosse war nicht mehr gewünscht.
          Die alten Wirtschaftsbosse haben im Faschismus weiter die Wirtschafts kontrolliert. Z.B. im Falle des Zwangsarbeiter haben die Wirtschaftsbosse die SS befehligt - und nicht die SS die Wirtschaftsbosse.
          Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
          Aber die Akteure wechseln ständig, ebenso die beteiligten Firmen.
          Na ja, ständig würde nicht gerade sagen. Viele Firmen, insbesondere die meisten Grosskonzerne, existieren seit mehr als 100 Jahren (wenn vielleicht auch nicht mehr unter dem gleichen Namen) und sowohl die klassischen Kapitalisten, als auch die Topmanager sind sehr konstant.

          Zitat von Dark Scipio
          Ist es nun lustig oder doch nur tragisch, wie hier auf Kapitalismus geschimpft wird, obgleich nur der Kapitalismus unseren maßlosen Reichtum und auch unseren unglaublich weitreichenden Sozialstaat ermöglicht, während alle sozialistischen Regime (die nicht den Kapitalismus adaptiert aben) fatal gescheitert sind und nur Armut und Leid erzeugt haben.
          Sozialismus bedeutet, dass die Produktionsmittel und der Staat unter demokratischer Kontrolle stehen (oder abstrakt gesagt: die Produzenten über die Produktionsmittel bestimmen). Wo gab es dann deiner Meinung nach ein "sozialistisches Regime"? Man sollte immer die Propaganda eines Regimes hinterfragen und nicht einfach unreflektiert wiedergeben. Du sprichst von staatskapitalistischen Staaten, in denen die Arbeiter genauso unterdrückt und ausgebeutet wurden - die dominierende Form aber nicht Privatkonzerne waren, sondern Staatskonzerne (was es auch ausserhalb des Ostblocks gab, also in Staaten, die sich selbst nie sozialistisch nannten!!).

          Der Kapitalismus bewirkt, dass es theoretisch einen gewaltigen Reichtum pro Kopf gibt - aber real davon bei den meisten Menschen sehr, sehr wenig ankommt. Es leben deshalb nicht nur Milliarden in bitterster Armut, sondern auch in den reichen Industriestaaten hat die grosse Mehrheit von dem Reichtum, den sie selbst (!!) produzieren, nicht sehr viel, da sie nicht über die Verteilung des Reichtums entscheiden können. Deshalb gibt es auch in allen Industriestaaten eine steigende Armut - bei steigenden insgesamt vorhandenen Reichtum. In allen Industriestaaten wurde der Sozialstaat in den letzten Jahrzehnten auch zunehmend abgebaut - was man auch sehen würde, wenn man die Leistungen für den Einzelnen anschaut - und nicht die Gesamtsumme, die ja wiederspiegelt, dass die Armut gestiegen ist und zumindest in der BRD ein Teil der Sozialausgaben zur Subventionierung von Firmen benutzt wird (Hartz IV ist auch eine Form von Kombilohn).

          Zitat von Dark Scipio
          Es ist doch so, daß Faschismus und Sozialismus sehr viel gemein haben (Populismus, Zentrismus, Staatswirtschaft, kurze teuere Segnungen die allen Schaden für schnelle Zustimmungswerte, Gleichmacherei etc..)
          Es gibt natürlich Parallelen zwischen Faschismus und Staatskapitalismus (also die Staaten, die du sozialistisch nennst, weil du die Propaganda der dortigen (ehemaligen) Machthaber unreflektiert wiedergibst): es sind beides Formen von Diktaturen auf der Basis des Kapitalismus.

          Deine Aufzählung ist übrigens überwiegend falsch.

          Populismus? Was bedeutet das hier? In beiden Fällen sicher nicht, dass viel für die Mehrheit der Menschen gemacht wurde - was heute gerne als Populismus bezeichnet wird (d.h. "dies machen, was die Leute gerne hätten").

          Zentrismus: das stimmt so halbwegs.

          Staatswirtschaft: das stimmt nur im Falle des Staatskapitalismus, aber nicht im Falle des Faschismus, der von Firmen im Privatbesitz dominiert wurde.

          "Teure Segnungen" für schnelle Zustimmungswerte: beide politische Systeme beruhten nicht darauf, dass ihnen jemand zustimmte, sondern auf Terror und Gewalt. Worauf beziehst du dich hier also bitte? Das ist sicher kein nennenswertes, charakteristisches Merkmal eines der beiden politischen Systeme. Es gab teure Propagandaprojekte, z.B. Prachtbauten, Statuen etc. - aber das waren Symbol der Macht der Herrschenden.

          "Gleichmacherei": total daneben. Im Faschismus war die dominierende Ideologie dazu der Sozialdarwinismus. D.h. schon auf ideologischer Ebene wurden massive Unterschiede zwischen den Menschen in Bezug auf Macht, Reichtum und Rechte nicht nur akzeptiert, sondern sogar für notwendig gehalten, da sonst die mit schlechten Genen sich fortpflanzen würden. Laut der Ideologie haben die, die viel haben, auch viel verdient - und die, die wenig haben, auch nicht mehr verdient. Noch extremer wird dies, wenn man den Rassismus anschaut: offensichtlich wurden ja Nicht-Deutsche nicht rechtlich mit den Deutschen gleich gestellt, sondern noch krasser unterdrückt und ausgebeutet, während im Falle der Slawen und insbesondere Juden (die natürlich teilweise Deutsche waren) nicht nur die Ausbeutung, sondern die Ermordung angestrebt wurde. Das Ergebnis des Faschismus waren massive Einkommensunterschiede, die sich über den Faschismus hinaus in die BRD gerettet haben. Zahlreiche Kapitalisten, die u.a. mit der Ausbeutung von Zwangsarbeiter Profite im Faschismus gemacht haben, konnten diese Gewinne dazu nutzen, um in der BRD ihre Konzerne auszubauen.

          Aber auch in Bezug auf den Staatskapitalismus stimmt diese Aussage überhaupt nicht. Offensichtlich hatten nicht alle Menschen die gleichen Rechte und den gleichen Zugang zu den Ressourcen, da die Nomenklatura ja sehr viel "gleicher" war. Schon im Rahmen der Konterrevolution Stalins wurden Einkommensunterschiede und Privilegien für Manager in den Betrieben und für die Spitzen des Staatsapparats eingeführt, in den anderen Ostblockstaaten, die auf Stalins Eroberungen beruhten, existieren sie von Anfang an. Diese Einkommens- und Machtunterschiede waren die Grundlage dafür, dass die ehemaligen stalinistischen Bonzen dann nach 1989 die ehemaligen Staatsbetriebe leicht zu ihrem Privatbesitz machen konnte (Ausnahme ist hier die DDR wegen der Übernahme durch die BRD).
          Resistance is fertile
          Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
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            #35
            Zitat von HarryKimVoyager Beitrag anzeigen
            Die Frage ist, ob wir unseren maßlosen Reichtum überhaupt brauchen. Ich denke nicht. Wir sollten lernen, wieder mit weniger zu Recht zu kommen.
            Das widerspricht der Natur des Menschen.
            Der Mensch ist ein Gewöhnungstier. Gewöhnt man sich auf eine Stufe des materiellen Reichtums, so wird man sich dies schwer abgewohenen koennen.
            Vielleicht wirst du ein paar Menschen ueberzeugen koennen, aber niemals die Mehrheit der Bevölkerung!

            Viele halten es heute doch sogar ohne Fernseher garnicht aus.Von Dingen wie Handy, Computer, Internet, etc. fange ich erst garnicht an zu reden.

            Wenn du die Leute vor die Wahl stellst: Eigener Reichtum oder Aufbauarbeit in Afrika wird die Antwort eindeutig Eigener Reichtum sein (zumindest bei der Mehrheit der Bevölkerung). Es ist hart, aber so ist die Natur des Menschen!

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              #36
              Zitat von max
              Eine solche Behörde erfordert aber erst einmal, dass die Grosskonzerne zerschlagen werden und der Staatsapparat unabhängig von dem Einfluss grosser Kapitalbesitzer gemacht wird. D.h. es müsste erst einmal die kapitalistische Wirtschaft zerschlagen werden, um dann eine liberale Wirtschaft aufbauen zu können.
              Viele der Ideen entstanden ja in einer Zeit, in der man darauf hoffen konnte nach dem Krieg alles von Null auf aus einer am Boden liegenden Wirtschaft neu aufbauen zu können, in einer Zeit, in der man mit Überlegungen über alternative Systeme auch nicht unbedingt etwas Einzigartiges bot und es ja auch noch unterschiedliche gab.

              Heute sieht das natürlich etwas anders aus. Aber zumindest in Teilen hätte man die Möglichkeiten Verbesserung anzustreben. Es gibt ja trotzallem Kartellämter und Wettbewerbspolitik, im Moment spielen ordoliberale Ideen vielleicht am stärksten beim Umweltschutz eine Rolle, auch Informationsasymmetrien sind etwas, das mit der Finanzkrise stärker ins Bewusstsein geraten dürfte.
              Ein Ideal wird man, wenn man halbwegs realistisch ist, wahrscheinlich nie erreichen, keiner von uns, denn der Kommunismus ist ja noch radikaler und würde noch größere Brüche benötigen und noch größere Probleme überwinden müssen, die relativ sicher wieder von irgendeinem Stalin ausgenützt würden. Dann ist auch nicht klar ob diese Ideale wirklich ideal sind, beim kommunismus bezweifle ich an einigen Punkten die praktische Umsetzung, auch die Implikationen für die Menschen, die im System leben, und auch die liberale Idee setzt voraus, dass der Staat richtig handelt, dass Kartelle erkannt werden, dass man externe Effekte auch wirklich internalisieren kann, ..., in der Realität bestenfalls teilweise ein wenig. Aber wenn Utopia schon nicht möglich ist, dann vielleicht wenigstens ein positiver Trend.


              Was die Begriffe angeht, Laizzes-faire Kapitalismus ist vielleicht ein Begriff, der anstelle des Neoliberalismus die neo"liberale" Politik etwas besser beschreibt, vielleicht auch Konzernkapitalismus, da man ja eigentlich den freien Markt nur bis zur Grenze der eigenen Macht propagiert.

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                #37
                Zitat von Dark Scipio Beitrag anzeigen
                Ist es nun lustig oder doch nur tragisch, wie hier auf Kapitalismus geschimpft wird, obgleich nur der Kapitalismus unseren maßlosen Reichtum und auch unseren unglaublich weitreichenden Sozialstaat ermöglicht, während alle sozialistischen Regime (die nicht den Kapitalismus adaptiert aben) fatal gescheitert sind und nur Armut und Leid erzeugt haben.
                Ich finde das Argument sehr merkwürdig. Soll ich die Politik der Neoliberalen kritiklos hinnehmen, nur weil in den 60er und 70er Jahren vielleicht alles so schön war? Der schönen Erinnerung wegen? Erinnerungen, die ich gar nicht habe, weil ich die BRD der 60er und 70er Jahre nie erlebt habe?

                Der Erhard, der Müller-Armack und der Eucken, die heute gerne als große Vorbilder gefeiert werden, würden sich vermutlich im Grabe umdrehen, wenn sie wüssten, dass die BRD tendenziell auf dem Weg zurück zur Feudalgesellschaft ist - zurück zu einem Staat in dem sozialer Ausgleich privat (d.h. freiwillig) organisiert werden soll (so wie im Mittelalter), in der Politik nicht demokratisch (sondern von einer Minderheit) gestaltet wird und in der Gewalt das Mittel zur Aufrechterhaltung der inneren Ordnung der Gesellschaft sein wird.

                Natürlich wird der autoritäre Staat der Zukunft nicht mit der Fratze des Bösen auftreten, so wie die Nationalsozialisten mit ihren Uniformen und Aufmärschen, ihrem Gebrülle und ihrer Rassenwahn-Rhetorik. Ganz im Gegenteil: die Neoliberalen treten charmant und sexy auf (so wie z.B. Silvana), verwenden wohlklingende Worte (wie "Freiheit", "Eigenverantwortung", "Leistung“) und lassen stellvertretend für sich "unabhängige" Sachverständige (wie z.B. Bernd Raffelhüschen) zu Wort kommen, die die Notwendigkeit neoliberaler Politik wissenschaftlich exakt begründen.
                Alle diejenigen, die den Kapitalismus rheinischer Prägung mit der schönen Demokratie und dem Sozialstaat erhalten wollen, müssten sich dafür einsetzen, diesen Leuten das Wasser abzudrehen, anstatt sie als Heilsbringer zu feiern.

                Zitat von HarryKimVoyager Beitrag anzeigen
                Die Frage ist, ob wir unseren maßlosen Reichtum überhaupt brauchen. Ich denke nicht. Wir sollten lernen, wieder mit weniger zu Recht zu kommen.
                Ich bin der letzte, der Bescheidenheit nicht als anzustrebende Tugend schätzt. Aber dummerweise wird genau dieses Argument von interessierten Kreisen dazu verwendet, eine Absenkung des Lebensstandards der breiten Masse auch in Phasen wirtschaftlicher Prosperität zu fordern. Und ausgerechnet diejenigen, denen ein bisschen Bescheidenheit gut täte, finden gute Gründe dafür, warum genau sie eben nun gerade nicht bescheiden sein wollen.
                Mein Profil bei Last-FM:
                http://www.last.fm/user/LARG0/

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                  #38
                  Zitat von KOSMONAUT Beitrag anzeigen
                  Du willst wohl ein ganz Schlauer sein. Allein es blieb die Absicht.
                  Ach Gottchen.

                  Mein lieber, dass Du mir vermittels dieses kindischen Bildes deinerseits ein Kopfschütteln, welches gleichsam als Ablehnung meines Beitrages fungiert, übermittelt hast, ist mir nicht verborgen geblieben. Jedoch erführe ich gerne, was Dich denn zu diesem Kopfschütteln nun veranlasst hat.

                  Ich hoffe, Du kannst mir nun folgen.
                  Ja, trotz deines äußerst wirren Statements (Lies dir deinen Satz mal in Ruhe durch) kann ich dir folgen (konnte ich im Übrigen schon vorher).

                  Allerdings muss ich derartigen Schwachsinn nicht weiter kommentieren:
                  "Der Liberalismus und die Demokratie sind die verderblichsten Ideologien, welche die Menschheit je hervorgebracht hat. [...] Die Freiheit ist ein gefährliches Hirngespinst, welche schon Plato als unersättlich tadelte; die Demokratie fördert die Freiheit."


                  Nirgends geht es den Menschen besser als in den demokratischen Staaten.
                  Wer die Demokratie als eine der beiden verderblichsten Ideologien der Menschheit sieht, dem ist schlicht nicht mehr zu helfen.
                  Fear is temporary, regrets are forever.

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                    #39
                    Zitat von KOSMONAUT Beitrag anzeigen
                    Du willst mir hier also erzählen, was Aufklärung ist. Na dann fang mal an!
                    Sorry, mein Gutester. Aber wenn du dein Statement tatsächlich für bare Münze nimmst, sind an dir gefühlte 2000 Schulstunden Geschichte und Sozialkunde berührungslos vorbei gegangen. Hinzu gesellt sich ein überaus desolates Verstandsvermögen, gewürzt mit Phrasen, die du vermutlich aus Kreisen monarchistischer Fantasten oder faschistischer Stiefellecker aufgeschnappt hast. Da kann ich dir nicht helfen. Wenn es dich nach Aufklärung dürstet, dann geh nochmal zur Schule. Falls du da noch nicht gewesen bist, hätte ich natürlich ein wenig Verständnis für dein Pamphlet und würde jegliche Denunzierung zurücknehmen.

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                      #40
                      Zitat von HarryKimVoyager Beitrag anzeigen
                      Richtig. Ich bin z. B. für eine Abschaffung des Kindergeldes und statt dessen für die Einführung kostenloser Kindergartenplätze (mit Verpflegung) und kostenloser Schulspeisung. So wäre mal gewährleistet, dass das Geld wirklich bei den Kindern ankommt.
                      Und dazu schaffen wir noch Private Krankenkassen ab, machen den Gesundheitsfond rückgängig und Deutschland ist schonmal sehr viel besser dran.
                      Disclaimer: Meine Post sind meist nicht als Absolute zu vestehen, sondern sollen nur einen weiteren Blickwinkel bieten.
                      "Wer hat uns verraten? - Sozialdemokraten!" - Alte Volksweisheit
                      "The man who trades freedom for security does not deserve nor will he ever receive either." - Benjamin Franklin

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                        #41
                        Zitat von newman Beitrag anzeigen
                        Es gibt ja trotzallem Kartellämter und Wettbewerbspolitik, im Moment spielen ordoliberale Ideen vielleicht am stärksten beim Umweltschutz eine Rolle, auch Informationsasymmetrien sind etwas, das mit der Finanzkrise stärker ins Bewusstsein geraten dürfte.
                        Genau Kartellämter und Wettbewerbspolitik zeigen meiner Meinung nach am besten, wo das Problem der Theorien selbst ist - sie erklären eben nicht, warum diese Grosskonzerne trotz Kartellämter etc. entstehen konnten. Ihre Entstehung hätte ja verhindern werden müssen. Aber tatsächlich wird dann argumentiert, dass Fusionen, Übernahmen etc. notwendig seien, um sich gegen die Konkurrenz behaupten zu können - was ja auch stimmt, da nur Konzerne mit entsprechender Kapitalakkumulation und Marktbeherrschung sich behaupten können.
                        Zitat von newman Beitrag anzeigen
                        Was die Begriffe angeht, Laizzes-faire Kapitalismus ist vielleicht ein Begriff, der anstelle des Neoliberalismus die neo"liberale" Politik etwas besser beschreibt, vielleicht auch Konzernkapitalismus, da man ja eigentlich den freien Markt nur bis zur Grenze der eigenen Macht propagiert.
                        Lassez-faire ist kein guter Begriff, weil er ignoriert, dass zugunsten der Grosskonzerne von den Neoliberalen natürlich laufend eingegriffen wird.
                        Resistance is fertile
                        Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                        The only general I like is called strike

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                          #42
                          Zitat von max Beitrag anzeigen
                          Genau Kartellämter und Wettbewerbspolitik zeigen meiner Meinung nach am besten, wo das Problem der Theorien selbst ist - sie erklären eben nicht, warum diese Grosskonzerne trotz Kartellämter etc. entstehen konnten. Ihre Entstehung hätte ja verhindern werden müssen. Aber tatsächlich wird dann argumentiert, dass Fusionen, Übernahmen etc. notwendig seien, um sich gegen die Konkurrenz behaupten zu können - was ja auch stimmt, da nur Konzerne mit entsprechender Kapitalakkumulation und Marktbeherrschung sich behaupten können.
                          Zumindest in Deutschland haben wir meines Wissens kein absolut unabhängiges Kartellamt. Der Wirtschaftsminister hat die letzte Entscheidungsmacht und wenn er der Meinung ist, dass eine Fusion für das deutsche Volk notwendig ist, dann steht das höher als die Meinung des Kartellamts.

                          Davon abgesehen gibt es diverse methodische Probleme. Das ist halt das Problem bei Theorien. Außerhalb von Modellen ist Niemand allwissend, was man aber bei allen Theorien, die optimales Staatsverhalten beschreiben wollen, sein müsste. Außerdem glaube ich nicht, dass sich ein Staat je stets optimal verhalten wird. Damit ist man in einem Dilemma, da man ihn benötigt um den Markt zu beschränken, er aber selbst unvollkommen ist.

                          Lassez-faire ist kein guter Begriff, weil er ignoriert, dass zugunsten der Grosskonzerne von den Neoliberalen natürlich laufend eingegriffen wird.
                          Er ist nicht besser oder schlechter als neoliberal.
                          Neoliberal ignoriert, dass es nicht liberal ist, man tarnt sich nur als liberal.
                          Laizzes-faire ginge nach dem selben Schema vor. Man tarnt sich als Anhänger des freien Marktes und hinter der Forderung nach wenig Staat.
                          Konzernkapitalismus wäre da noch übrig.

                          Kommentar


                            #43
                            Da der Hartz 4 Thread ja geschlossen wurde, schreibe ich hier mal die neusten Statistiken zu Hartz 4 rein. Passt ja auch irgendwie, schließlich ist die Hartz 4 Gesetzgebung ja einer der Höhepunkte des Neoliberalismus in Deutschland gewesen.

                            Hartz-IV
                            Niedriglöhne kosten 50 MilliardenHartz-IV

                            Von Markus Sievers

                            Seit dem Start von Hartz IV haben die Steuerzahler weit über 50 Milliarden Euro ausgegeben, um Niedriglöhne aufzustocken. Dies geht aus Zahlen des Bundesarbeitsministeriums hervor, die der Frankfurter Rundschau vorliegen.

                            Die Ausgaben für die Aufstocker steigen kontinuierlich, von acht Milliarden Euro in 2005 auf elf Milliarden Euro in 2009. Das entspricht der Summe, die die Bundesregierung mit dem Paket zur Einhaltung der Schuldenbremse einsparen möchte. Damit dient im Hartz-IV-System fast jeder dritte Euro dazu, niedrige Löhne aufzustocken, weil diese allein den Lebensunterhalt nicht sichern. 2005 hatte dieser Anteil noch bei einem Fünftel gelegen.
                            Quelle: Frankfurter Rundschau- Niedriglöhne kosten 50 Milliarden

                            Ein sehr guter Kommentar dazu:

                            Frankfurter Rundschau- Subventionen für die Lohndrücker

                            Kommentar


                              #44
                              Alleine 2009 also elf Milliarden, um Lohndrücker zu subventionieren. Stolze Leistung! Das heißt also, wenn wir einen gesetzlichen Mindestlohn hätten, könnte man jedem der offiziell drei Millionen Arbeitslosen im Schnitt etwa 300 zusätzlich in die Hand drücken und das jeden Monat, ohne dass der Sozialstaat auch nur einen Cent teurer würde.

                              Die Rechnung werde ich mir merken, wenn das nächste mal behauptet wird, die von den Grünen geforderte Erhöhung der Hartz-Sätze auf 420 Euro wäre utopisch und nicht finanzierbar.

                              Kommentar


                                #45
                                Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                                Alleine 2009 also elf Milliarden, um Lohndrücker zu subventionieren. Stolze Leistung! Das heißt also, wenn wir einen gesetzlichen Mindestlohn hätten, könnte man jedem der offiziell drei Millionen Arbeitslosen im Schnitt etwa 300 zusätzlich in die Hand drücken und das jeden Monat, ohne dass der Sozialstaat auch nur einen Cent teurer würde.

                                Die Rechnung werde ich mir merken, wenn das nächste mal behauptet wird, die von den Grünen geforderte Erhöhung der Hartz-Sätze auf 420 Euro wäre utopisch und nicht finanzierbar.
                                Wobei es dann von der Gegenseite selbstverständlich heißt, dass die ganzen aufgestockten Jobs dann natürlich wegfallen würden, da sie für den Arbeitgeber teurer würden
                                I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

                                - George Lucas

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