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Die Mittelschicht betrügt sich selbst

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    Zitat von Fiesel Beitrag anzeigen
    es wird ja nicht "einfach so weitergemacht". so ziemlich alle beteiligten sind sich einig, dass man relativ bald aus afghanistan raus sollte. der unterschied ist nur, dass die entscheider nach einer abzugsstrategie suchen, die keine humanitäre katastrophe oder ähnliches produziert. stichwort machtvakuum.
    Ich würde ja gerne glauben, dass dem so ist. Aber ich sehe da keine Anzeichen für. Um das zu erreichen, müsste man eine starke Regierung aufbauen. Was tut der Westen ?
    Wie unterstützen Wahlfälschung, arbeiten mit Warlords zusammen, die "unsere" Regierung vor Ort untergraben. Wie soll denn so ein Machtvakuum verhindert werden ?

    aber das scheint den radikalen friedensstiftern egal zu sein. die wären dann am ende auch ganz überrascht, würde man jetzt auf sie hören. und dann war auch im nachhinein sicher von anfang an klar, dass das so ja gar nicht klappen konnte, und sie das so auch gar nicht gewollt hatten. wie immer.
    Nein, ich wäre nicht überrascht, im Gegenteil (allerdings zähle ich mich nicht zu den radikalen Friedensstiftern). Ich denke jedenfalls, mit der aktuelle Strategie ist es egal, ob wir heute, in 5 oder in 10 Jahren abziehen, es wird eine Destabilisierung in Afghanistan geben, sobald wir weg sind. Wenn das einzige, was dem Westen einfällt, die "weiter so!"-Taktik ist, dann sage ich, Abzug lieber heute als morgen, denn es wird so oder so eine humanitäre Katastrophe geben, wie du ja so schön formuliert hast.

    Die einzige Maßnahme, die eine längere Verweildauer rechtfertigen würde, wäre eine neue und erfolgsversprechendere Strategie. Davon sehe ich aber nichts.
    Fear is temporary, regrets are forever.

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      Zitat von Maritimus Beitrag anzeigen
      Ich würde ja gerne glauben, dass dem so ist. Aber ich sehe da keine Anzeichen für.
      soweit ich es mitbekommen habe, ist das mal mindestens das erklärte ziel. wie das ganze umgesetzt wird, wird sich zeigen, einen stehenden master-plan habe ich auch noch nicht gesehen.

      Um das zu erreichen, müsste man eine starke Regierung aufbauen. Was tut der Westen ?
      Wie unterstützen Wahlfälschung, arbeiten mit Warlords zusammen, die "unsere" Regierung vor Ort untergraben. Wie soll denn so ein Machtvakuum verhindert werden ?
      der westen ist doch jetzt gerade so weit, dass allgemein unstrittig ist, dass man keine hohen ziele erreichen können wird. statt also zu versuchen, demokratie, bessere infrastruktur, bessere bildung, undso weiter, zu etablieren, startet man nun quasi eine neue mission, die da lautet: "erst für ausgeglichene machtverhältnisse sorgen, dann so den rückzug antreten, dass die machtverhältnisse wenigstens in der ersten zeit unverändert bleiben."

      dass wir dann letztlich die macht der warlords und die korrupte regierung akzeptieren, ist ja einfach nur der logische schluss, nachdem man erkannt hat, dass besseres nicht möglich ist.

      man hätte es nur gerne so, dass während des rückzugs der eigenen truppen der misch aus taliban, warlords und offizieller regierung miteinander reden, statt sich gegenseitig kleinkriege zu erklären.

      so habe ich die neuen absichten der beteiligten jedenfalls verstanden. und das ist auf jeden fall ein kurswechsel, da man ja die unmöglichkeit der vorherigen ziele akzeptiert hat.

      ob dabei am ende eine bessere lösung herauskommt, ist natürlich offen. fehler werden passieren, wie immer. aber so wie ich das sehe, birgt diese neue strategie größere chancen auf eine bessere lösung (also weniger chaos und leiden im allgemeinen ) als ein möglichst schneller abzug.

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        Idh weiß, ist nicht mein Job, aber könntet ihr bitte wieder zum Thema kommen ?
        Ich mein, Funktionäre der DDR in heutigen Parteien, ok da kann ich noch gröbere Zusammenhänge erkennen. Aber erklärt mir bitte mal jemand was Afghanistan, irgendwelche Warlords und Auslandseinsätze mit unserer deutschen Mittelschicht zu tun haben.
        Oder hab ich verpeilt das Afghanistan neuerdings zu Deutschland gehört und die Warlords deutsche Staatsbürger sind?
        Ihr müsst uns nicht fürchten, es sei denn, Eure Herzen sind nicht rein. Ihr seid Abschaum, der Jagd auf Unschuldige macht.
        Ich verspreche Euch, Ihr könnt euch nicht ewig vor der leeren Dunkelheit verstecken.
        Denn wir werden Euch zur Strecke bringen, wie die räudigen Tiere die Ihr seid.
        und Euch in die tiefsten Abgründe der Hölle verbannen

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          Zitat von Fiesel Beitrag anzeigen
          dann gäbe es nur zwei alternativen:

          a) der bürgerkrieg geht weiter

          b) die brutalste, stärkste organisation schafft den sprung an die spitze und sichert seine macht durch die einzige reale option: gewaltherrschaft.
          Es gibt aktuell bereits einen Bürgerkrieg in Afghanistan (zwischen den Anhängern und Gegner der Besaztungsmacht) und die militärisch stärkste Fraktion - eben die Besatzungstruppen und die mit ihren verbündeten islamistischen Kriegsverbrecher - üben eine Gewaltherrschaft aus.

          Zitat von Fiesel Beitrag anzeigen
          am anfang von afghanistan haben die akteure behauptet, man könne das existierende regime schlagen und dort eine tolle freie neue welt errichten.
          das klang erst gut, dann immer schlechter.

          dann kam die linke und hat gesagt: "ist ja offensichtlich gescheitert. und militärische intervention ist sowieso immer die falsche entscheidung.
          Nicht dann kam die Linke, sondern das war schon zuvor klar.

          Und deine Argumentation ist ja total absurd. Der Fakt, dass die Befürworter des Kriegs ihre Ziele nicht erreichen konnten und stattdessen immer neue, kleinere Ziele verkünden, und dadurch die Kritiker dieser auf Gewalt beruhenden Politik bestätigt werden, bedeutet für dich nicht, dass man über diese Politik mal nachdenken sollte - sondern sie ist trotz ihres wiederholten Scheiterns die einzige mögliche sei. AUA!

          Das erinnert einen an die Umverteilungspolitik zu den Reichen, die ja von den Anhängern der Parteien der Mitte auch immer als alternativlos dargestellt wird.

          Tatsächlich zeigt diese Argumentation nur, dass diese Parteien keine Alternativen zu ihrer gescheiterten Politik zu bieten haben und sich deshalb in Widersprüche wie den oben zitierten verstricken.
          Resistance is fertile
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          The only general I like is called strike

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            Das passt hier vllt. ganz gut rein: Reden wir ber Geld: Peter Krmer - "Ich will der Oma nicht ihr Huschen wegnehmen" - Geld - sueddeutsche.de

            Ich war häufiger in Südafrika, und dort verbarrikadieren sich die Wohlhabenden. Die Mauern werden immer höher, durch die Stacheldrähte auf den Mauern in Johannesburg fließen Tausende Volt. Es macht nicht so arg viel Spaß, dort spazieren zu gehen. Solche Verhältnisse möchte ich in Deutschland nicht erleben.
            DAS sollten sich mal alle hinter die Ohren schreiben, die meinen, eine halbwegs gerechte Verteilung von Einkommen und Vermögen wäre nicht so wichtig.

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              Wobei dieses Szenario ja noch der Idealfall für die Reichen ist. Und in Europa wird dieser Idealfall für sie wahrscheinlich nicht eintreffen.
              Was wahrsheinlicher eintreffen wird ist eine kleine Revolution und dann Hilft auch kein Stacheldraht durch den tausende Volt fließen mehr. Im geplünderten Baumarkt gabs sicher auch Bolzenschneider mit Gummigriffen.
              Disclaimer: Meine Post sind meist nicht als Absolute zu vestehen, sondern sollen nur einen weiteren Blickwinkel bieten.
              "Wer hat uns verraten? - Sozialdemokraten!" - Alte Volksweisheit
              "The man who trades freedom for security does not deserve nor will he ever receive either." - Benjamin Franklin

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                Zitat von max Beitrag anzeigen
                Und deine Argumentation ist ja total absurd. Der Fakt, dass die Befürworter des Kriegs ihre Ziele nicht erreichen konnten und stattdessen immer neue, kleinere Ziele verkünden, und dadurch die Kritiker dieser auf Gewalt beruhenden Politik bestätigt werden, bedeutet für dich nicht, dass man über diese Politik mal nachdenken sollte - sondern sie ist trotz ihres wiederholten Scheiterns die einzige mögliche sei. AUA!
                okay, ich war jetzt etwas länger weg und das thema ist ja eigentlich gegessen und so weiter, aber einmal sag ich es noch: ich finde es wirklich erstaunlich, wie wenig du verstehst wenn ich wieder und wieder versuche, dir etwas zu erklären. du kannst das doch nur absichtlich machen, so verirrt kann man doch nicht enden wenn man sich ernsthaft bemüht, die meinung des anderen zu erfassen.

                naja, aua und so weiter, es macht wirklich keinen sinn.


                .
                EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                Fiesel schrieb nach 4 Minuten und 29 Sekunden:

                Zitat von Slowking Beitrag anzeigen
                Wobei dieses Szenario ja noch der Idealfall für die Reichen ist. Und in Europa wird dieser Idealfall für sie wahrscheinlich nicht eintreffen.
                Was wahrsheinlicher eintreffen wird ist eine kleine Revolution und dann Hilft auch kein Stacheldraht durch den tausende Volt fließen mehr. Im geplünderten Baumarkt gabs sicher auch Bolzenschneider mit Gummigriffen.
                was schätzt du denn, wie so eine "kleine revolution" aussehen mag? ich persönlich würde ja nicht wagen, eine prognose für die nächsten 20 deutschen jahre abzugeben. ich bin nur schon gespannt darauf.
                Zuletzt geändert von Fiesel; 09.08.2010, 23:03. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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