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    #31
    Zitat von black_hole Beitrag anzeigen
    Hmm...du lebst auch hinterm Mond. Gut, dass du die "meisten" geschrieben hast, denn viele beschweren sich ja auch, dass es ja sooo schlimm in Deutschland mit der Gewalt, ect. geworden ist.
    Ich meinte das konkrete nähere Umfeld, so es denn nicht gerade in einem sozialen Brennpunkt liegen sollte.
    Und auch das ist ein gutes Beispiel: Die Situation ist beiweitem noch nicht unterträglich genug, damit sich offener Widerstand formiert. Es wird hingenommen, aus welchen Gründen auch immer...
    Heaven is where the police are British, the chefs are Italian, the mechanics German, the lovers French and it all is organized by the Swiss.
    Hell is where the police are German, the chefs are British, the mechanics french and the lovers are Swiss and it all is organized by the Italians.

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      #32
      Zitat von burpie Beitrag anzeigen
      Ich meinte das konkrete nähere Umfeld, so es denn nicht gerade in einem sozialen Brennpunkt liegen sollte.
      Und auch das ist ein gutes Beispiel: Die Situation ist beiweitem noch nicht unterträglich genug, damit sich offener Widerstand formiert. Es wird hingenommen, aus welchen Gründen auch immer...
      Also ich wohne auch nicht in einem Brennpunkt und hier werden auch Leute ermordet und es finden Polizeieinsätze statt, weil ein Mann seine Frau schlägt.
      Wieso sollte sich auch ein Widerstand formatieren? Was will er erreichen? Was kann er erreichen? Richtig. Eigentlich nichts.
      Nur wer vergessen wird, ist tot.
      Du wirst leben.

      ---- RIP - mein Engel ----

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        #33
        Zitat von burpie Beitrag anzeigen
        Ähm, Du wirfst "uns" fehlendes Wir-Gefühl" vor, kannst aber keine Beispiele in irgendeiner Form nennen, weder positive noch negative?
        Von vorwerfen kann keine Rede sein. Von anregen bestenfalls.

        Beispiele habe ich schon ein paar reingesetzt. Der jüngste Erfolg von "Wir" war der Baustopp von S21.

        Schreibt hier jetzt jeder nur noch aus dem Bauchgefühl ohne Nachdenken? Bester Indikator -Ich glaube nur nicht,...-
        Wenn Du der Meinung bist etwas tun zu müssen, dann tu es. Lamentieren oder versuchen, sich Bestätigung für sein Lamentieren zu holen, finde ich arm.
        Worin besteht Deiner Meinung nach konkret die Notwendigkeit ab morgen ein "Wir-Gefühl" haben zu müssen und Massen für welches Ziel zu vereinen?
        Weder will ich eine Katastrophe herbeireden noch auf eine bereits anlaufende hinweisenden. Wie nach meinen Recherchen 90% der Threads hier basieren meine Gedanken auf eben einfach nur das: Gedanken. Ein Gedankenspiel.
        Wenn du meistn, der Thread genügt den hiesigen Ansprüchen nicht, kannst dich ja an die Forenleitung wenden und Schließung beantragen. Ich werd nicht dagegen protestieren.

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          #34
          "Recherchen"?? und die hast du WIE betrieben?? indem du fleissig die Beiträge hier Forum gelesen hast und darauf auf die Bevölkerung schliesst??

          Mein nachbar und ich können uns nicht leiden (spätestens seitdem er ein Loch in meine Küchenwand gebohrt hat)..aber ich weiss ganz genau (und er er auch) das wir im "Notfall" (zb.nach nem brand) jeweils beim anderen zur Not übernachten könnten.."Wir" Gefühl gibts da nicht..ich weiss aber das es bei ner "Notwendigkeit" auf jeden fall da wäre..
          .>ACHTUNG, freilaufender "Linker Gutmensch"! VORSICHT BISSIG!<

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            #35
            Zitat von [OTG]Marauder Beitrag anzeigen

            Mein nachbar und ich können uns nicht leiden (spätestens seitdem er ein Loch in meine Küchenwand gebohrt hat)..aber ich weiss ganz genau (und er er auch) das wir im "Notfall" (zb.nach nem brand) jeweils beim anderen zur Not übernachten könnten.."Wir" Gefühl gibts da nicht..ich weiss aber das es bei ner "Notwendigkeit" auf jeden fall da wäre..


            Man sollte erstmal "Wir-Gefühl" definieren. Was für ein Gefühl? Das von einem Staat, eines Kontinets, der Erde oder einfach einer Gruppe? Das ist eine wichtige Vorraussetzung!
            Nur wer vergessen wird, ist tot.
            Du wirst leben.

            ---- RIP - mein Engel ----

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              #36
              Unabhängig von der Thematik "Recherchen"

              Ähnliche Gedanken wie Cadett 3rd Class K-Pax habe ich mir auch schon gemacht.
              Man muss es sicher nicht überdramatisieren, aber generell stört mich auch ein wenig die Lethargie der Bevölkerung.
              Wenn man schon als Beispiel S21 anführt:
              Klar, da haben sich die Massen in Bewegung gesetzt. Und wie ich finde, auch richtigerweise.

              Aber:
              Der Einwand, dass das alles zu spät kommt, ist mMn absolut berechtigt.
              Da war so verschwörerisches Gemauschel nicht, um die Beschlüsse durch zu bringen.
              Ich erinnere mich, dass Unterschriften gesammelt wurden und beim OB Schuster abgegeben worden sind. Weit mehr als eigentlich notwendig.
              Und dann hörte man erst lange nichts und dann las man ganz lapidar formuliert, dass eine Frist abgelaufen gewesen sei.
              DA hätte man auf die Strasse schon gehen sollen.

              B2Topic:
              Wie Cadett 3rd Class K-Pax schon richtig angeführt hat, leben wir hier in Deutschland im Verhältnis in paradiesischen Zuständen.
              Ärgern tut mich, dass z.B. unser Nachbarland Frankreich, was Streikkultur angeht, viel aktiver ist.
              Man mag darüber streiten können, ob die Franzosen zu oft streiken. Aber wenigstens gehen die auf die Barrikaden und lassen sich nicht alles gefallen.
              Bei uns - meine persönliche Meinung - braucht es sehr lange, bis sich mal ein paar Leute finden, die sich wirklich auch langfristig gegen eine Sache wehren.

              Wiederum der Aspekt der "Langfristigkeit" ist natürlich einer, der in unserer heutigen Gesellschaft so oder so problematisch ist.
              Man widmet sich zwar vielleicht schon intensiv einer Thematik aber immer nur über einen kurzen Zeitraum.
              Über einen längeren Zeitraum sich einer Sache zu widmen, das ist die absolute Ausnahme (ich erinnere nur an die Thematik mit Winnenden und den Amokläufen an Schulen; bin gespannt, wie lange noch in der öffentlichen Wahrnehmung Fukushima bleibt)

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                #37
                Ich misstraue jedem "Wir"-Gefühl, das keine konkrete Person einschließt und sich nicht ausschließlich auf Individuen ausrichtet!

                Ich fühle mich mit Familienmitgliedern (nicht "der Familie", ihren einzelnen Mitgliedern), meinen Freunden, meiner Freundin und der individuellen Person, die mir begegnet oder begegnen kann, verbunden. Aber ganz bestimmt nicht mit irgendeinem abstrakten "Wir"! Erst recht nicht wenn es dabei um Organisationen, Ideologien, Musik/Filmgeschmack, eine fiktive Nation oder sonst eine Gruppenzugehörigkeit geht.

                Wenn man das Leben Wert schätzt, nicht nur das eigene, sondern auch das fremde, positive - lebensbejahende Werte verinnerlichen (nicht ideologisierend sondern lebend) dann handelt man aus sich selbst und seinem eigenen Inneren heraus positiv und überwindet diese Ellenbogengesellschaft aus sich selbst heraus, ohne dafür ein unpersonelles "Wir" erfinden zu müssen.

                Ein von konkreten, individuellen Personen verselbstständigtes Wir ist nicht nur eine Möglichkeit zu verbinden, es ist immer auch eine Möglichkeit auszuschließen. "Du gehörst nicht zu uns"


                Was S21 u.ä. angeht: Ich kann zu einem Thema eine politische Meinung haben, ohne mich irgendwem zugehörig zu fühlen. Wenn ich gegen S21 bin, dann aus rationalen Erwägungen, die mich zu dem Schluss bringen, dass es vergeudetes Geld ist, und nicht damit sich irgendein "Wir" bildet oder weil irgendein "Wir" dagegen ist. Ich habe als Individuum eine Meinung und entweder ich habe das Glück in der Mehrheit zu sein und meine Meinung realisiert zu sehen oder das Pech in der Minderheit zu sein und meine Meinung nicht durchsetzen zu können. Mal stehe ich da, mal dort, kein Grund das Individuum aufzulösen.

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                  #38
                  Das Problem war und ist, dass man es versäumt hat, aufgrund der Zwänge nach 1945, ein patriotisches Element in dieser Gesellschaft zu implementieren. Und gerade als die ersten Gastarbeiter kamen hätte ein an Amerika angelehnter Patriotismus sehr gut getan.

                  Das ging eben nicht, weil es als Gegen-Extremposition nach der Nazi-Zeit schon als rechtsradikal galt, wenn man forderte, Einwanderer müssten die deutsche Sprache beherrschen.
                  Es gibt ja immernoch die weit verbreitete Meinung in DE, eine Steuerung der Zuwanderung nach beruflichen Gesichtspunkten sei bereits menschenverachtend.

                  Na immerhin haben wir noch unsere Öko-Vernarrtheit, die uns zusammenschweißt.
                  When I feed the poor, they call me a saint.
                  When I ask why the poor are hungry, they call me a communist.


                  ~ Hélder Câmara

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                    #39
                    Zitat von Kid Beitrag anzeigen
                    Das Problem war und ist, dass man es versäumt hat, aufgrund der Zwänge nach 1945, ein patriotisches Element in dieser Gesellschaft zu implementieren. Und gerade als die ersten Gastarbeiter kamen hätte ein an Amerika angelehnter Patriotismus sehr gut getan.

                    Das ging eben nicht, weil es als Gegen-Extremposition nach der Nazi-Zeit schon als rechtsradikal galt, wenn man forderte, Einwanderer müssten die deutsche Sprache beherrschen.
                    Es gibt ja immernoch die weit verbreitete Meinung in DE, eine Steuerung der Zuwanderung nach beruflichen Gesichtspunkten sei bereits menschenverachtend.

                    Na immerhin haben wir noch unsere Öko-Vernarrtheit, die uns zusammenschweißt.
                    Na ja, also dass über einen gewissen Zeitraum sich kein Patriotismus breit machen konnte, ist sicher auch richtig gewesen.
                    Aber nach über 60 Jahren finde ich es einfach nur hanebüchen, wenn bei ner WM wir uns und unser Land feiern und irgendwelche Diskussionen vom Zaun gebrochen werden, ob man so frenetisch und fröhlich in Landesfarben gekleidet in der Öffentlichkeit rumspazieren darf.
                    Unerhört sowas!

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                      #40
                      Zitat von black_hole Beitrag anzeigen
                      Also ich wohne auch nicht in einem Brennpunkt und hier werden auch Leute ermordet und es finden Polizeieinsätze statt, weil ein Mann seine Frau schlägt.
                      Wieso sollte sich auch ein Widerstand formatieren? Was will er erreichen? Was kann er erreichen? Richtig. Eigentlich nichts.
                      Aber das ist "Wir-Gefühl" in der kleinsten Zelle - jemand hat die Polizei zu jemand anderes Hilfe gerufen.

                      @kid/philipjay: Die Streit/Streikkultur ist in unserem Land eine völlig andere als z.B. in Frankreich und Italien. Ich führe das zumeist auf historische Ursachen zurück, denn z.B. Frankreich hat seit ca.600 (?) Jahren eine Hauptstadt und existiert noch länger in ungefähr den Grenzen von heute. Diese deutsche Kleinstaaterei, wechselnde Hauptstädte und bis heute anhaltende Animositäten zwischen den Volksgruppen gibt es dort weitaus weniger, eben weil das Land seine politischen, aber auch kulturellen Impulse über Jahrhunderte zentral empfing. Das fördert die Einheit.
                      Sicherlich war die Fußball-WM 2006 ein Schritt in die richtige Richtung, aber Nationalstolz und Patriotismus sind und bleiben in Deutschland verpönt. Und unsere Politiker haben eine recht großen Anteil daran. Anstatt den Stolz der Deutschen auf z.B. wirtschaftliche Erfolge zu lenken, schließlich sind deutsche Autos weltweit recht beliebt, wird so etwas schnell abgeschwächt oder runter gemacht. Natürlich ist es im Sinne der Politik, eine tatsächliche Einheit innerhalb des Landes zu verhindern. Denn wo kämen wir den hin, würde sich die Lokführergewerkschaft plötzlich mit den Krankenschwestern verbrüdern und wenn noch mehr streitlustige Vereinigungen (Bäcker, Tankwarte und Binnenschiffer), im Überschwang des "Wir-Gefühls" mit einsteigen, das ganze Land lahmlegen und sich die Politiker tatsächlich ihrem Mandat entsprechend anstrengen müßten. Man geht hier sehr vorsichtig mit dem "Wir-Gefühl" um, weil man Angst hat, es ab einer bestimmten Stelle nicht mehr kontrollieren zu können...
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                        #41
                        Aber natürlich gibt es ein Wir-Gefühl in Deutschland: Wir, die (Wut-)Bürger sind gegen (Hier bitte beliebig austauschbares Thema einsetzen, ist den (Wut-)Bürgern sowieso egal, es geht ja auch nicht um die Sache, sondern um das Prinzip des Dagegenseins), nicht weil wir uns aufgrund von guten Sachargumenten eine fundierte Kontra-Meinung gebildet haben, sondern einfach, weil wir es denen da (Hier jetzt bitte je nach politischer Gesinnung Politiker, Establishment, Grüne oder was auch immer einsetzen) mal so richtig zeigen wollen. Und weil wir ja in der Mehrzahl sind, haben wir somit auch automatisch immer recht, vor allem dann wenn wir es logisch betrachtet eigentlich nicht haben.
                        Willkommen in unserer Verhinderungs- und Dagegenrepublik Deutschland.....

                        P.S.
                        Ein eventuell leicht anklingender, auf Enttäuschung basierender Zynismus ist durchaus beabsichtigt

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                          #42
                          Zitat von burpie Beitrag anzeigen
                          Aber das ist "Wir-Gefühl" in der kleinsten Zelle - jemand hat die Polizei zu jemand anderes Hilfe gerufen.
                          Und das nennst du schon ein Wir-Gefühl? Unter einem Wir-Gefühl verstehe ich mehr eine Bewegung oder sowas in der Art. Außerdem wäre es sowieso unterlassende Hilfeleistung gewesen, wenn niemand die Polizei geholt hätte.
                          Nur wer vergessen wird, ist tot.
                          Du wirst leben.

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                            #43
                            Und die Polizei würde man auch rufen wenn Ausländer in Gefahr wären. Sogar bei Tieren. Zum gemeinten "Wir" gehören die ja eigentlich nicht dazu. Die sind ja nichtmal Papst.

                            Kommentar


                              #44
                              Zitat von Fiesel Beitrag anzeigen
                              Und die Polizei würde man auch rufen wenn Ausländer in Gefahr wären. Sogar bei Tieren. Zum gemeinten "Wir" gehören die ja eigentlich nicht dazu. Die sind ja nichtmal Papst.
                              Naja...Wie ich schonmal geschrieben habe, gilt es erstmal den Begriff "Wir"-Gefühl zu definieren. Meint man damit die gesamte Erdbevölkerung, alle Lebewesen, ein Kontinent, nur Deutschland oder auch nur zwischen zwei Personen?
                              Nur wer vergessen wird, ist tot.
                              Du wirst leben.

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                                #45
                                Zitat von black_hole Beitrag anzeigen
                                Naja...Wie ich schonmal geschrieben habe, gilt es erstmal den Begriff "Wir"-Gefühl zu definieren. Meint man damit die gesamte Erdbevölkerung, alle Lebewesen, ein Kontinent, nur Deutschland oder auch nur zwischen zwei Personen?
                                Also, so wie ich das verstanden habe, geht es hier relativ präzise um die "Wir sind Papst" - Fraktion. Die "Wir waren 2002 fast Fussball-Weltmeister"-Fraktion.

                                Jeder, der mindestens eine dieser Aussagen nicht verneint, also "Würden Sie sagen, wir sind gerade Papst?" - "[sagt nicht nein]", gehört zum "wir".

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